4:1-Sieg in Krefeld: Marcel Noebels trifft doppelt bei seinem Heimatclub und Leo Pföderls Serie geht weiter

Sie haben vielleicht die beste Tiefe im Kader und sind für mich ein Meisterschaftskandidat in dieser Saison„. Das waren die Worte von Krefelds Coach Brandon Reid vor dem Spiel heute Abend gewesen. Wie ein Meisterschaftskandidat spielten die Eisbären Berlin nun nicht über weite Strecken, dennoch stand am Ende vor 4.615 Zuschauern in der YAYLA Arena ein souveräner und verdienter 4:1 (1:0,2:0,1:1)-Sieg bei den Krefeld Pinguinen und somit der zweite Sieg in Serie für die Berliner zu Buche.

Eine Änderung im Vergleich zum Augsburg-Spiel: Torjäger Leo Pföderl kehrte nach zwei Spielen verletzungsbedingter Pause zurück in den Kader, Youngster Sebastian Streu musste dafür zurück zu Kooperationspartner Lausitzer Füchse. Im Tor startete erneut Sebastian Dahm, der am Sonntag seinen zweiten Heim-Shutout in Folge feierte.

Das Spiel begann sehr verhalten und ohne größere Highlights. Es waren die Eisbären, die sich nach drei Minuten erstmals im gegnerischen Drittel festsetzen konnten und durch Landon Ferraro die erste kleinere Chance der Partie hatten. Die Pinguine kamen erst nach und nach ins Spiel, hatten dann aber die erste dicke Chance der Partie. Travis Ewanyk kam nach einem Fehler in der Berliner Defensive zum Abschluss, doch sein Schuss, welcher noch abgefälscht wurde, ging knapp am Tor vorbei (7.).
Nur eine Minute später ein Missverständnis bei den Eisbären, DEL-Top-Scorer Chad Costello auf einmal frei vor Dahm, diesen wollte er ausspielen, aber der dänische Nationaltorhüter behielt in diesem Duell die Oberhand. Direkt im Gegenzug die Eisbären mit einer guten Chance, aber auch diese vergab James Sheppard.
Dieser kurzen Phase mit zwei dicken Chancen folgte dann aber wieder eine Phase, in der die Defensivreihen das Geschehen dominierten und wenig Hochkarätiges zuließen. Die Eisbären nahmen dann aber ein bisschen Fahrt auf und versuchten, mehr für das Spiel zu tun. Und für diesen kleinen Aufwand belohnte man sich anschließend mit dem 1:0. Austin Ortega kam mit viel Tempo durch die neutrale Zone und hinein ins Angriffsdrittel. Sein erster Schuss wurde noch geblockt, der Nachschuss per Rückhand fand dann aber letztendlich den Weg ins Krefelder Tor, welches Dimitri Pätzold an diesem Abend hütete (13.). Ortega bestätigte also seine glänzende Form, nachdem ihm bereits im Heimspiel gegen Augsburg drei Scorerpunkte (1 Tor/2 Vorlagen) gelangen.
Die Eisbären danach noch mit ein, zwei weiteren Möglichkeiten, aber ein weiterer Treffer wollte ihnen nicht mehr gelingen. Auch nicht den Hausherren übrigens, die in der 20. Spielminute noch einmal eine dicke Möglichkeit durch Justin Hodgman hatten, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber die Scheibe nicht richtig traf. So nahmen die Berliner nach einem ereignisarmen und nicht wirklich unterhaltsamen ersten Drittel eine 1:0-Führung mit in die Kabine. Verteidiger Florian Kettemer sah die Führung als verdient an, wie er im Interview bei Magenta Sport sagte:

Wir führen verdient. Wir tun mehr fürs Spiel, wir haben mehr Chancen. Diese müssen wir allerdings besser nutzen.

Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und sorgten gleich einmal für Betrieb vor dem Krefelder Tor. Aber Landon Ferraro und Leo Pföderl vergab zwei dicke Möglichkeiten. Aber das zweite Tor an diesem Abend sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Berliner belohnten sich für den starken Beginn ins Mitteldrittel. Jonas Müller kam über rechts ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe rüber zu Leo Pföderl, welcher seinen satten Handgelenkschuss auspackte und die Scheibe ins Krefelder Tor hämmerte – 2:0 (25.). Sein siebter Treffer in seinen letzten sechs Spielen. Auch die Pause kann seinen Scoring-Streak nicht stoppen. Pföderl steht nun genau wie Lukas Reichel bei acht Saisontoren.
Als Ex-Eisbär Laurin Braun eine Strafe wegen Hakens kassierte, bekamen die Berliner die Chance, in Überzahl nachzulegen. Und im Powerplay traf man zuletzt dreimal in den letzten drei Spielen. Und heute folgte Treffer Nummer Vier. Ryan McKiernan mit dem Querpass von rechts rüber zum linken Bullykreis zu James Sheppard, welcher Marcel Noebels am rechten Bullykreis stehen sah. Dort spielte er den Puck hin und „Noebi“ versenkte die Scheibe eiskalt zum 3:0 (28.).
Die Eisbären hatten nun also alles im Griff und die Krefelder Fans skandierten: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“. Und genau das taten sie auf einmal. Krefeld kam nun immer besser ins Spiel. Daniel Pietta scheiterte an der Latte. Aber auch die Eisbären hatten ihre Möglichkeiten. Maxim Lapierre stand nach einem Fehlpass auf einmal frei vor Pätzold, scheiterte aber am Krefelder Goalie. Bei 4-gegen-4 traf Kapitän André Rankel zudem die Latte.
Aber durch zwei Überzahlspiele in den letzten zehn Minuten kamen die Krefelder immer besser ins Spiel und erspielten sich gute Torchancen. Aber was sie auch versuchten, entweder stand Sebastian Dahm im Weg oder aber die Scheibe ging denkbar knapp am Berliner Gehäuse vorbei. Daniel Pietta, Grant Besse, Jeremy Welsh, Niklas Postel – sie alle hatten die Chance, Krefeld zum Anschlusstreffer zu führen, aber es sollte ihnen nicht gelingen. Auch wenn der Treffer nach den letzten Minuten im Mitteldrittel nicht unverdient gewesen wäre. So nahmen die Berliner eine 3:0-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Aus dieser heraus kam Krefeld noch mit einer Minute in Überzahl. Doch diese konnten die Seidenstädter nicht nutzen, auch wenn sie versuchten, Druck auszuüben. Aber die Defensive der Eisbären stand einfach kompakt und machte die Schusswege zu.
Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Erst in der 45. Spielminute gab es wieder etwas zu bestaunen – zur Freude der Eisbären-Fans und zur Trauer der Krefelder Anhänger. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Marcel Noebels fälschte die Scheibe ab, welche Pätzold durch die Schoner rutschte und von Noebels schlussendlich über die Linie gedrückt wurde – 4:0.
Die Partie war damit natürlich entschieden und die Eisbären taten fortan nicht mehr als nötig. Aber auf Konter hatten sie noch Lust. So nur zwei Minuten nach dem vierten Treffer, als Landon Ferraro und Louis-Marc Aubry einen 2-auf-1-Konter fuhren. Ferraro schloss selbst ab, scheiterte aber an Pätzold.
Dass von Krefeld nicht mehr viel Gefahr ausgehen würde, offenbarte ein Powerplay zehn Minuten vor dem Ende, wo sie keinerlei Gefahr erzeugen konnten und stattdessen die Scheibe viel mehr im Berliner Besitz war.
Die Eisbären lauerten danach weiter auf ihre Möglichkeiten. Florian Kettemer scheiterte mit einem Onetimer von der blauen Linie ebenso an Pätzold wie Aubry bei einem weiteren Berliner Konter.
Und was machte eigentlich Sebastian Dahm? Konnte der Däne heute seinen zweiten Shutout in Folge und seinen dritten in den letzten vier Spielen feiern? Die Antwort lautete Nein. Sechs Minuten vor dem Ende machte er sich ihn schon fast selbst kaputt, als er die Scheibe hinter dem Tor vertändelte. Grant Besse setzte Laurin Braun in Szene, aber Dahm machte dabei seinen Fehler wieder gut. Drei Minuten vor dem Ende der Partie musste Dahm dann aber doch noch hinter sich greifen. Philip Riefers setzte sich klasse durch, zog Richtung Slot, spielte die Scheibe per Rückhand rechts raus zu Philipp Kuhnekath, welcher per Ontetimer zum 1:4 einschießen konnte (57.). Dieser Treffer war zugleich der Schlusspunkt unter diesem Spiel.

Der zweite Sieg in Folge und der vierte aus den letzten fünf Spielen seit der Länderspielpause. Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur und zeigten, dass das 3:7 bei den Adler Mannheim vorigen Freitag wirklich nur eine Auszeit vom Eishockey war. Heute machte man die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt und ließ über weite Strecken nicht viel von Krefeld zu, traf zudem zum vierten Mal in Folge im Powerplay. Ein an sich also gelungenes Auswärtsspiel, von dem man drei wichtige Punkte mitnimmt, aber dennoch war Doppeltorschütze Marcel Noebels nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport nicht rundum zufrieden:

Ich glaube, wir können sehr zufrieden sein mit unserem Auswärtsspiel. Aber wir haben trotzdem Phasen dabei gehabt, wo wir Krefeld fast ins Spiel zurückgebracht haben, so ein bisschen nachlässig waren. Das war gefährlich, da haben wir Glück gehabt, dass wir trotzdem ohne Gegentor in die Pause gegangen sind. Aber wenn es 3:1 oder 3:2 gestanden hätte, wäre es sicherlich nochmal eine andere Hausnummer geworden.

Der Torjäger ist zurück: Mit Leo Pföderl nach Krefeld

Gute Nachrichten für die Eisbären Berlin: Nach zwei Spielen Pause kehrt vor dem morgigen Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen (19:30 Uhr) Torjäger Leo Pföderl zurück in den Kader. Der Neuzugang hatte die letzten beiden Spiele verletzungsbedingt gefehlt, ist nun aber wieder fit und wird mit Sicherheit an seinen Scoring-Streak von davor anknüpfen wollen. Denn da gelangen Pföderl sechs Tore in fünf Spielen, der Tor-Knoten war also endlich geplatzt. Umso ärgerlicher war natürlich der Ausfall am zurückliegenden Wochenende. Doch nun ist Leo ja wieder zurück im Team.

Und mit ihm wollen die Hauptstädter einen besseren Auswärtsauftritt hinlegen, als es am vergangenen Freitag in Mannheim der Fall gewesen war. Da kam man mit 3:7 unter die Räder und nahm sich eine Auszeit vom Eishockey, wie Trainer Serge Aubin am Sonntag nach dem 4:0-Heimsieg gegen Augsburg auf der Pressekonferenz sagte. Das Krefeld besser als sein derzeitiger Platz Zwölf ist, weiß Aubin (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.11.2019):

Krefeld hat in den letzten Spielen gut gespielt, das muss man beim Blick auf die Tabelle im Kopf haben. Ohne den Puck mache ich mir wenig Gedanken, da müssen wir einfach unser Spiel spielen, aber unser Puckmanagement, wenn wir ihn haben, muss sehr gut sein. Krefeld kann Tore schießen, sie sind einer Kontermannschaft und deshalb müssen wir diszipliniert spielen.

Aubin spricht es an, Krefeld ist eine Kontermannschaft, da darf man sich nicht so große Lücken in der Abwehr leisten wie noch in Mannheim. Aber das war sowieso ein komplett gebrauchter Tag. Wie man defensiv besser spielt und verteidigt, bewies man zwei Tage später beim Shutout gegen Augsburg. Wenn gleich man aber auch eingestehen muss, dass Augsburg äußerst harmlos war und die Eisbären da vor keine großen Probleme gestellt wurden. Dennoch sollte man morgen Abend von der ersten Sekunde an hellwach sein, die defensive Zone zu machen und vor allem von der Strafbank fernbleiben.

In der Seidenstadt verloren die Eisbären zuletzt drei der letzten fünf Gastspiele, punkteten aber in sieben der letzten acht Gastspiele bei den Pinguinen. Einzig ohne Punkte blieb man beim letzten Duell in Krefeld, als man mit 2:6 unter die Räder kam. Mit dem selben Ergebnis gewannen die Berliner das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison auf heimischen Eis.

Trainer Serge Aubin kann wie bereits erwähnt auf Leo Pföderl zurückgreifen, muss aber weiterhin auf Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman verzichten. Ansonsten sind alle Mann mit dabei und werden dafür sorgen wollen, dass die drei Punkte mit in die Hauptstadt kommen.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen am 29.11.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

Reaktion auf Mannheim-Debakel gezeigt: Eisbären feiern gegen Augsburg zweiten 4:0-Heimsieg in Folge

Ausgabe #10:

Die Fans erwarteten eine Reaktion auf das 3:7-Debakel vom Freitagabend in Mannheim. Und die 11.423 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen eine sehr souveräne Vorstellung der Eisbären Berlin, welche die Augsburger Panther mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) besiegten und damit den zweiten 4:0-Heimsieg in Folge feierten. Vor einer Woche hatte man ja bereits die Iserlohn Roosters mit dem selben Ergebnis auf die Heimreise Richtung Sauerland geschickt. Heute tat man selbiges mit den Fuggerstädtern, die hoffnungslos unterlegen waren und völlig verdient mit null Punkten und null Toren die Heimreise antraten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren traten mit dem selben Team an wie am Freitag in Mannheim. Heißt also auch, dass Stammgoalie Sebastian Dahm auch gegen Augsburg den Vorzug vor Back-up Maximilian Franzreb erhielt. Viele Fans hatten gedacht und vielleicht auch ein bisschen gehofft, dass man Franzreb, der im letzten Drittel in Mannheim das Tor hütete, den Start gegen Augsburg gönnen würde. Nichts wurde es und am Ende musste man über diese Entscheidung auch nicht weiter diskutieren, feierte der dänische Nationalgoalie doch seinen zweiten Heim-Shutout in Folge und gab daher erneut seine Tanzkünste auf dem Eis zum Besten. Ein sehr sympathischer Typ, dieser Sebastian Dahm.

Hinein in die Partie und vom ersten Bully an wurde deutlich, auf welcher Mission die Eisbären heute unterwegs waren. Sie wollten das Mannheim-Spiel vergessen machen. Da hatte man sich eine Auszeit vom Eishockey genommen, wie Trainer Serge Aubin heute auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte. Eine Auszeit nahmen sich die Eisbären diesmal aber nicht, ganz im Gegenteil. Sie dominierten dieses Spiel von der ersten Sekunde an und es entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus, aber die Scheibe wollte zunächst nichts ins von Markus Keller gehütete Augsburger Tor gehen.
Der Offensivdrang der Berliner wurde nach sechs Minuten aber erst einmal gestoppt, als Kai

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wissmann wegen Haltens für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Aber die folgende Unterzahl überstanden die Eisbären schadlos und ohne große Mühe.
Danach verflachte die Partie etwas, aber schnell nahmen die Eisbären wieder Fahrt auf und dank ihres aggressiven Forecheckings kamen sie in der 13. Spielminute zum 1:0. Austin Ortega klaute den Augsburgern in deren Drittel die Scheibe, Marcel Noebels war mit gefahren, diesen sah Ortega, passte die Scheibe rüber zu Noebels und der hämmerte sie eiskalt ins Netz – 1:0.
Im Gegenzug waren die Panther beinahe zum Ausgleich gekommen, als Adam Payerl nach einem Schuss von T.J. Trevelyan nachgestochert hatte. Nach Ansicht des Videobeweises wurde aber auf „kein Tor“ entschieden, was auch die richtige Entscheiden gewesen war.
Fortan weiterhin die Eisbären im Vorwärtsgang und mit richtig guten Chancen, die beste vergab Frank Hördler, als er am Pfosten scheiterte. Auch danach zwei weitere Pfostenschüsse der Eisbären, die Scheibe wurde anschließend von der blauen Linie Richtung Tor gebracht und der heute sehr auffällige und starke Austin Ortega fälschte die Scheibe unhaltbar für Keller ab – 2:0 (17.).
Auch danach weitere gute Möglichkeiten für die Hauptstädter, doch an der 2:0-Pausenführung sollte sich nichts mehr ändern. Und diese war hochverdient und aus Augsburger Sicht äußerst schmeichelhaft.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären wieder stark hinein und kamen zu guten Torchancen. Markus Keller hatte alle Hände voll zu tun, ebenso seine Vorderleute. Die Eisbären machten gehörig Druck, das 3:0 sollte dann aber nach einem 2-auf-1-Konter fallen. Und dafür verantwortlich war die „Vater-Sohn-Kombination“. Die Panther zuvor mit einer vergebenen Chance und die Eisbären schalteten schnell um. Maxim Lapierre kam mit viel Speed über rechts ins Angriffsdrittel, sah Lukas Reichel links angerauscht kommen, spielte den Puck rüber und der Youngster vollendete im Stile eines gestandenen Profis (27.). Das achte Saisontor der Nummer 44 und das mit gerade einmal 17 Jahren, Wahnsinn!
Danach fand Augsburg besser ins Spiel und hatte bei einem Powerplay auch richtig gute Möglichkeiten. Da musste Sebastian Dahm sein Können unter Beweis stellen. Die Panther waren in diesem Drittel nun besser im Spiel als es noch im ersten Drittel der Fall gewesen war.
Mehr passierte im Mitteldrittel dann nicht mehr und so nahmen die Eisbären nach einem am Ende ausgeglichenem zweiten Drittel mit leichten Vorteilen für die Berliner eine 3:0-Führung mit in die Kabine.

Im letzten Drittel versuchten beide Mannschaften zu Beginn sich Chancen zu erspielen. Auf Seiten der

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären vergab Frank Hördler vor dem Tor eine richtig gute Chance, er wurde im Slot angespielt, hatte viel Platz, schoss aber knapp am Tor vorbei. Und auf Augsburger Seite hätte Marco Sternheimer beinahe die Einladung von Hördler angenommen. Er tauchte nach einem Fehlpass frei vor Dahm auf, scheiterte aber am Pfosten. Glück für die Eisbären.
Augsburg versuchte fortan noch einmal etwas am Spielstand zu ändern, wollte wenigstens den Ehrentreffer erzielen. Aber Sebastian Dahm hatte keine Lust, auf sein Tänzchen nach dem Spiel zu verzichten und so ließ er keine Scheibe der Panther durch.
Und die Eisbären sorgten dann in Überzahl (!) für den Schlusspunkt. 130 Sekunden vor dem Ende der Partie passte John Ramage die Scheibe quer rüber zu Kapitän André Rankel und der holte wie in seinem „Fangesang“ gefordert die Kelle raus und hämmerte das Spielgerät mit satten 134 Km/h ins Augsburger Tor – 4:0 (58.).
Danach war diese Partie zu Ende, die Eisbären feierten den siebten Heimsieg im achten Heimspiel, Sebastian Dahm gelang der zweite Heim-Shutout in Folge und die Eisbären besserten zudem ihre Heim-Bilanz gegen die Augsburger auf. Denn vier der letzten fünf Heimspiele hatte man gegen die Fuggerstädter noch verloren. Aber diese Augsburger Mannschaft ist definitiv nicht so stark wie noch in der vergangene Saison, als man bis ins Halbfinale gestürmt war, dort aber in einer packenden Serie am späteren Vizemeister München scheiterte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Aber zurück zu den Eisbären und dem heutigen Spiel. Das war eine sehr souveräne und solide Vorstellung, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Vorne erspielte man sich eine Reihe richtig guter Torchancen, konnte davon vier auch nutzen. Man kreierte tolle Spielzüge und ließ Augsburg nicht den Hauch einer Chance. Hinten stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Augsburg zu. Als Augsburg am Ende auf den Anschlusstreffer drängte, verteidigte man als Team sehr stark und verhalf Sebastian Dahm zum zweiten Shutout in dieser Saison. Und auch in Überzahl konnte man wieder einen Treffer erzielen, in Unterzahl blieb man ohne Gegentor.
Dennoch sollte man jetzt nicht in Höhenflüge verfallen. Es war heute ein toller Sieg gegen ein allerdings auch sehr harmloses Augsburg. Von daher darf man sich über die drei Punkte und die Reaktion auf Freitag freuen, aber nun sollte man den Fokus wieder auf die nächsten Spiele richten und versuchen, solche Aussetzer wie in Mannheim nicht zu wiederholen.

3:7-Debakel: Eisbären kommen beim Erzrivalen Mannheim böse unter die Räder

Sie waren hoch motiviert und wollten Revanche nehmen für das erste Spiel in Mannheim in dieser Saison (1:4), am Ende endete es aber in einem Debakel. Die Eisbären Berlin haben das Duell der Rekordmeister am Freitagabend deutlich verloren. Vor 13.136 Zuschauern in der SAP-Arena unterlagen die Berliner den Kurpfälzern mit 3:7 (1:2,0:4,2:1) und mussten somit einen herben Rückschlag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Top-4-Platz hinnehmen. Nicht nur das Ergebnis ist ernüchternd, auch die Art und Weise war mehr als enttäuschend und stellte eine Rückfall in die Zeiten zu Saisonbeginn dar.

Dabei hatte Stürmer Marcel Noebels noch vor dem Spiel gegenüber Magenta Sport gesagt, dass es im Vergleich zum ersten Duell eine komplett andere Mannschaft wäre:

Wir sind vom gesamten her eine andere Mannschaft. Wenn man den Saisonstart sieht, war das nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Aber vor der Pause die letzten acht bis zehn Spiele und auch der Einstieg nach der Länderspielpause ist so gewesen, wie wir spielen wollen, wie das Trainerteam sich es vorstellt und wie wir uns es vorstellen. Wir wollen uns mit den Besten messen und heute ist es eine sehr gute Chance, das erste Auswärtsspiel wieder gut zu machen. Wir müssen die ersten zehn Minuten überstehen und von der Strafbank fern bleiben, dann haben wir hier gute Chancen.

Foto: Christian

Man hatte also viel vor dem Spiel gesprochen, nur folgten den Worten keine Taten. Die Eisbären, die auf Torjäger Leo Pföderl verletzungsbedingt verzichten mussten (wurde durch Sebastian Streu ersetzt), bekamen von den Adlern eine Lehrstunde erteilt. Das Spiel begann mit viel Tempo und Zug zum Tor von beiden Mannschaften. Aber schnell wurde deutlich, wer hier der Herr im Hause ist. Die Mannheimer wurden von Minute zu Minute stärker und setzten sich immer wieder im Drittel der Hauptstädter fest, brachten die Scheiben immer wieder gefährlich zum Tor.
In der sechsten Minute wäre auch fast das 1:0 für die Gastgeber gefallen, aber Borna Rendulic traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Eine Minute später klingelte es dann aber doch folgerichtig im Tor von Sebastian Dahm. Mannheim hielt dank starkem Druck die Scheibe im Angriffsdrittel, die Scheibe wurde in den Slot gespielt, wo Jan-Mikael Järvinen lauerte. Der Adler-Stürmer tauchte frei vor Dahm auf, verlud diesen mit einem klasse Move und erzielte das hochverdiente 1:0 für die Kurpfälzer (7.).
Direkt danach Mannheim mit der großen Chance, in Überzahl nachzulegen, aber das Penaltykilling der Berliner mit starker Arbeit, die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Mannheim machte weiterhin Druck und hatte gute Möglichkeiten, aber es mangelte ihnen an der Chancenverwertung. Und wenn du vorne die Dinger nicht machst, wirst du hinten bestraft. So geschehen in Minute 16. Mannheim zuvor mit der Doppelchance durch Järvinen und Marcel Goc, aber sie scheiterten. Die Berliner mit dem schnellen Gegenzug, John Ramage von der blauen Linie, dessen Schuss wurde von Mark Olver artistisch und unhaltbar für Johan Gustafsson abgefälscht – 1:1 (16.).
Der Ausgleich stellte den Spielverlauf gehörig auf den Kopf und Mannheim mit wütenden Angriffen. Tommi Huhtala mit der dicken Chance, die Scheibe rutschte Dahm durch die Schoner und knapp am Tor vorbei. Dann Marcus Eisenschmid und Marcel Goc mit einem 2-auf-1-Konter, aber Goc scheiterte im Abschluss.
Kurz vor der ersten Drittelpause bot sich den Eisbären dann aber mal Entlastung, da Goc eine Strafe wegen Stockschlags kassierte. Was aber passierte? Mannheim traf in Unterzahl zum 2:1. Järvinen schon mit einer guten Chance, im Anschluss daran kam Joonas Lehtivuori zum Abschluss vom linken Bullykreis aus und brachte Mannheim erneut in Front. Die verdiente Pausenführung für die Hausherren.

Die Eisbären starteten also noch mit einer Überzahl ins Mitteldrittel, welche sie aber nicht nutzen

Foto: Christian

konnten. Zwar waren die Offensivbemühungen schon etwas mehr als noch im Auftaktdrittel, aber so richtig gefährlich wurde es kaum. Aber dafür bei Mannheim. Fünf Minuten war das zweite Drittel als, als es Marcel Goc und Phil Hungerecker zu schön machen wollten. Goc legte klasse per Rückhand zurück auf Hungerecker, der nun freie Schussbahn gehabt hätte, die Scheibe aber nochmal quer spielte zu Goc. Da verzauberten sich die Adler und die Eisbären hatten Glück.
Aber die Schlinge zog sich weiter zu und Mannheim machte weiter ordentlich Druck. Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte ein ums andere mal nicht und es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe Mannheim erhöhen konnte. Denis Reul fuhr an der blauen Linie mit der Scheibe entlang, zog ab und die Scheibe schlug hinter Dahm ein – 3:1 (26.). Dahm hatte da keine Sicht, da Mannheim für viel Verkehr vor dem Tor sorgte, da sah Dahm den Puck zu spät.
Nur 58 Sekunden später sorgten die Hausherren für den Doppelschlag und vermutlich auch für die Vorentscheidung. Lehtivuori hatte von der blauen Linie abgezogen, doch sein Schuss prallte an die Bande hinter dem Tor. Die Scheibe sprang zurück, Nicolas Krämmer schaltete am schnellsten, schnappte sich den Puck am rechten Pfosten und versenkte ihn im leeren Tor – 4:1 (27.). Da müssen die Verteidiger den Torhüter unterstützen und die Rebounds verhindern. Nur das taten sie heute nicht.
Mannheim spielte sich nun in einen Rausch, während die Eisbären fast schon hilflos wirkten, keine Chance hier hatten. Mannheim blieb weiterhin am Drücker und gefährlich vor dem Tor, es dauerte aber bis zur 38. Spielminute, ehe den Kurpfälzern der nächste Treffer gelang. Nicolas Krämmer tankte sich Richtung Tor, ließ Kai Wissmann ins Leere rutschen, spielte dann den klasse Querpass auf Borna Rendulic, der mühelos zum 5:1 einnetzen konnte (38.).
Aber das war noch immer nicht der Schlusspunkt unter diesem zweiten Drittel. Marcel Noebels musste wegen Beinstellens in die Kühlbox und Mannheim nutzte das Powerplay eiskalt aus. Tim Stützle zog gleich drei Eisbären (!) auf sich und sah Matthias Plachta auf der rechten Seite stehen. Dieser hatte viel Platz, weil die Zuordnung weiterhin nicht stimmte. Er visierte die kurze Ecke an und erwischte Dahm genau dort – 6:1 (40.). Damit war ein grausames und aus Eisbären-Sicht demütigendes zweites Drittel zu Ende. Die Devise für das letzte Drittel konnte nun eigentlich nur noch Schadensbegrenzung heißen und sich vorbereiten auf das Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg.

Foto: Christian

Und so wechselte man zunächst einmal den Torhüter. In den letzten 20 Minuten hütete Maximilian Franzreb das Berliner Tor und ersetzte somit Sebastian Dahm. Und die Berliner fanden gut rein ins Schlussdrittel. 2-auf-1-Konter, in dem Louis-Marc Aubry aber zu eigensinnig spielte und alleine den Abschluss suchte, statt den besser postierten Nebenmann anzuspielen. Aber der Puck blieb bei den Eisbären, André Rankel sah Landon Ferraro am langen Pfosten stehen und spielte diesen auch an, doch der scheiterte an Gustafsson und am Pfosten. Solche Dinger musst du nutzen, gerade in solchen Spielen.
Und dann belohnten sich die Hauptstädter doch noch für den guten Start ins Schlussdrittel. Lukas Reichel setzte klasse nach und störte die Adler immer wieder. So lange, bis die Scheibe von Marcel Goc’s Schläger aus ins eigene Tor ging – 6:2 (43.).
Mannheim nahm sichtlich ein bis zwei Gänge raus, wollte das Spiel souverän zu Ende spielen und lauerte aus einer sicheren Defensive heraus auf Konter, um dort dann blitzschnell umzuschalten und eiskalt zuzuschlagen. Zunächst aber waren es erst einmal die Eisbären, die sich weiter heran kämpften. In Überzahl trafen die Berliner zum dritten Mal an diesem Abend. Lukas Reichel und Ryan McKiernan hatten es zuvor schon erfolglos versucht. Dann zog McKiernan erneut von der blauen Linie ab, Gustafsson bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Mark Olver staubte eiskalt ab und netzte zum zweiten Mal in diesem Spiel ein – 6:3 (53.).
Die Eisbären probierten es im Anschluss weiter, Trainer Serge Aubin nahm bei 4-gegen-4 zwei Minuten vor dem Ende auch noch seinen Goalie Franzreb zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Aber das nutzte Mannheim zum Schlusspunkt. Lehtivuori erkämpfte sich den Puck in der Rundung hinter dem eigenen Tor, schoss ihn per Rückhand aus dem eigenen Drittel und traf letztendlich zum 7:3 ins verwaiste Berliner Tor (60.).

Puh, damit hatten wohl die wenigsten vor dem Spiel gerechnet. Viel mehr hatte man nach den zuletzt

Foto: Christian

gezeigten Leistungen der Eisbären berechtigte Hoffnung auf drei Punkte in der Kurpfalz. Doch am Ende wurde es eine bittere Lehrstunde für die Eisbären. Es war ein Rückfall in Zeiten des Saisonbeginns. Man lief kaum Schlittschuh, die Zuordnung in der Defensive stimmte kaum einmal, immer wieder lief man in Konter. Nach vorne ging kaum etwas. Man war Mannheim in den ersten 40 Minuten komplett unterlegen. Der Spielstand nach den ersten 20 Minuten schmeichelte den Eisbären noch, der nach dem zweiten war dem Spielverlauf dann entsprechend. Das letzte Drittel gewannen die Eisbären dann zwar und so nahm man wenigstens das als Positives mit aus Mannheim.
Und doch bleibt die Frage, wie man so einen Auftritt in Mannheim abliefern konnte? Wo man doch vorher so heiß auf dieses Spiel und die Wiedergutmachung war. Nichts davon war auf dem Eis zu sehen. Die ersten 40 Minuten waren die Jungs gefühlt nicht auf dem Eis und liefen die meiste Zeit nur hinterher. Sie kamen mit der Mannheimer Spielweise und deren Tempo kaum klar, es mangelte an der Zuordnung in der Defensive. Zu oft und vor allem zu einfach kamen die Mannheimer im Drittel der Eisbären vor das Tor der Berliner. Nach vorne mangelte es an Kreativität, an Ideen, am Teamspiel. All das, was in den letzten Wochen so gut lief und wo man dachte, man sei auf einem guten Weg, all das hat heute Abend in Mannheim gefehlt. Ausgerechnet im Spiel beim Erzrivalen, wo man meinen müsste, dass man gerade in diesen Spielen noch einmal ein paar mehr Prozente gibt als es sonst der Fall ist. Dem war heute aber nicht so und so bekamen die Eisbären eine bittere Lektion erteilt. Auf Wiedergutmachung gegen Mannheim müssen sie nun also bis Spiel Drei folgen. Und dann sollte man den Worten auch Taten folgen lassen.

Kapitän André Rankel gab nach dem Spiel folgendes Statement bei Magenta Sport ab:

Es war so deutlich. Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Gerade am Anfang im ersten und zweiten Drittel. Da haben wir überhaupt nicht das umgesetzt, was wir wollten. Wir haben ohne Struktur gespielt, sind nicht gelaufen und dann verlierst du in Mannheim mit 7:3. Das ist definitiv nicht gut genug, daraus lernt man und es erdet uns vielleicht mal.

Ausgerechnet beim Erzrivalen in Mannheim: Eisbären müssen auf Torjäger Leo Pföderl verzichten

Die Eisbären Berlin sind perfekt aus der Länderspielpause gekommen. Zwei Spiele, zwei Siege. Dem 3:2-Sieg an der Küste in Bremerhaven ließen die Jungs von Chefcoach Serge Aubin ein 4:0-Heimsieg gegen Iserlohn folgen. Großen Anteil an den letzten Erfolgen hatte Torjäger Leo Pföderl, der sechsmal in den letzten fünf Spielen traf. Doch ausgerechnet morgen Abend vor dem Duell beim Erzrivalen und Tabellendritten Adler Mannheim (Bully: 19:30 Uhr) müssen die Hauptstädter auf die Dienste der Nummer 93 verzichten. Pföderl fehlt am Wochenende aufgrund einer Oberkörperverletzung. Bitter für die Eisbären und bitter für Pföderl selbst, kam er doch zuletzt endlich richtig in Fahrt.

Doch nun müssen die Eisbären es eben ohne Pföderl probieren, das 1:4 aus dem ersten Duell in Mannheim vergessen zu machen. Beide Mannschaften von damals sind nicht mehr miteinander zu vergleichen. Die Adler waren damals gut in Fahrt, während die Berliner keinen guten Saisonstart hinlegten. Inzwischen sind es aber die Eisbären, die gut in Fahrt sind und die Adler, die eine überraschend schwache Saison spielen – im Vergleich zur letztjährigen. Der 3:0-Sieg gegen Bremerhaven am Sonntag war der erste nach zuvor vier Niederlagen in Folge. In der Tabelle liegen die Kurpfälzer nur noch einen Punkt vor den Fünftplatzierten Eisbären, die zudem noch eine Partie weniger absolviert haben als die Mannschaft von Trainer Pavel Gross. Morgen Abend könnten die Berliner also mit einem Sieg in der SAP-Arena an den Adlern in der Tabelle vorbeiziehen.

Und verstecken müssen sich die Eisbären vor Mannheim keinesfalls, waren doch die letzten Auftritte durchaus überzeugend und sorgten dafür, dass sich die Eisbären im oberen Tabellendrittel und in den direkten Playoff-Rängen festsetzen konnten. Spielerisch haben unsere Jungs definitiv Fortschritte gemacht, aber es gibt nach wie vor kleinere Baustellen. Aber auch noch eine große, das Powerplay nämlich. Da schafft man es nach wie vor noch nicht, so richtig für Gefahr zu sorgen. Wenn gleich es am Sonntag gegen Iserlohn schon etwas besser aussah und man auch ein Tor erzielen konnte, aber da ist noch sehr viel Luft nach oben.

Eisbären-Coach Serge Aubin ist heiß auf das morgige Spiel und sieht es genauso, dass die Eisbären ein komplett anderes Team als beim ersten Duell in Mannheim sind (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 21.11.2019):

Wenn wir aufs Eis gehen, wollen wir drei Punkte, egal, wer der Gegner ist. Wir sind ein komplett anderes Team als beim letzten Spiel dort. Es wird ein enges, ein hartes Spiel, ein Kampf um jeden Zentimeter Eis.

In dieses harte Spiel werden die Berliner mit einer Änderung im Kader gehen. Leo Pföderl fällt wie bereits erwähnt verletzungsbedingt aus, für ihn wurde Sebastian Streu vom Kooperationspartner Lausitzer Füchse zurück in die Hauptstadt beordert und wird morgen Leo Pföderl im Kader ersetzen. Ansonsten fehlen weiterhin Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman.

In Mannheim tun sich die Eisbären sehr oft schwer und haben deshalb keine gute Bilanz im Ufo. Daher haben die Eisbären in den letzten fünf Jahren (!) auch nur zweimal nach regulärer Spielzeit in Mannheim gewonnen. An dieser Statistik sollte man unbedingt arbeiten und sie aufbessern. Die Chancen dazu stehen aktuell sehr gut, befinden sich die Adler ja derzeit im Sturzflug und die Eisbären im Aufwind.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Adler Mannheim am 22.11.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Leo Pföderl (Oberkörper), Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

4:0 gegen Iserlohn: Leo Pföderl trifft weiter und Sebastian Dahm feiert den ersten Shutout

Ausgabe #9:

„Sechs-Punkte-Wochenende“ für die Eisbären Berlin. Am Sonntagnachmittag gewann der Hauptstadtclub vor ausverkauftem Haus mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) gegen die Iserlohn Roosters und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel nach der Länderspielpause. Der sechste Heimsieg im siebten Heimspiel war zu keiner Zeit in Gefahr, zu überlegen waren die Eisbären, was 61:18-Torschüsse belegen. Damit setzt man sich weiter fest unter den Top-6 der DEL.

Keine Änderung im Team der Eisbären, die mit dem selben erfolgreichen Team wie in Bremerhaven antraten. Für Jens Baxmann  war es die erste Rückkehr nach Berlin als gegnerischer Spieler. Für Sebastian Dahm  war es das erste Heimspiel gegen seinen Ex-Club aus dem Sauerland.

Bekam heute ordentlich was zu tun – Iserlohns Goalie Andreas Jenike (Foto: eisbaerlin.de/walker)

59 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da bot sich den Eisbären die erste Powerplaychance. Dieses sah aber noch nicht so gut aus und Iserlohn überstand die frühe Unterzahl somit schadlos. Aber danach nahmen die Hausherren Fahrt auf und es entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey. Die Eisbären fuhren einen Angriff nach dem anderen und nahmen IEC-Schlussmann Andreas Jenike gehörig unter Beschuss. Doch dieser hielt dem Druck zunächst Stand.
Unterbrochen wurde die Überlegenheit der Eisbären nur durch eine Strafe gegen John Ramage. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit hervorragender Arbeit, was nach Spielende auch Trainer Serge Aubin explizit lobte.
13. Spielminuten mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf das erste Tor des Nachmittags warten. Und eigentlich konnte es nur so kommen. Natürlich war es mal wieder Leo Pföderl, der einnetzte. Zum sechsten Mal in den letzten fünf Spielen. John Ramage mit dem passgenauen Zuspiel auf die Nummer 93 und der vollstreckte eiskalt – 1:0.
Die Berliner danach weiterhin im Vorwärtsgang, hatten ein weiteres Überzahlspiel, aber das lief noch nicht so wirklich rund. Dafür umso besser bei 5-gegen-5, denn da ließ Mark Olver zum zweiten Mal in diesem Spiel die Torhymne erklingen. Maxim Lapierre behauptete die Scheibe, spielte sie dann rüber zu Olver, welcher sie über Jenike ins Tor lupfte – 2:0 (16.). Die beiden Hauptschiedsrichter wollten sich aber noch einmal absichern und schauten sich den Treffer nochmal auf dem Video an, gaben aber nach Ansicht des Videobeweises das Tor.
Mit einer Strafe gegen die Eisbären endete dann das erste Drittel, welches klar an die Berliner ging. Denen konnte man eigentlich nur die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen, denn es hätte  auch gut und gerne 3:0 oder 4:0 stehen können.

Iserlohn also mit dem Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels, aber die

Feierte seinen ersten Shutout – Sebastian Dahm (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hausherren weiterhin mit starker Arbeit in Unterzahl. Als die Berliner wieder komplett waren, ging das Spiel auf ein Tor weiter. Und das Scheibenschießen auch. Landon Ferraro mit dem Abschluss aus dem Slot, Jenike ließ den Puck nur prallen, direkt vor die Kelle von Louis-Marc Aubry, welcher eiskalt abschloss – 3:0 (24.).
Die Eisbären belohnten sich also für ein richtig starkes Spiel und sie zogen den Gameplan auch voll durch. Sie kannten nur eine Richtung und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Iserlohn tauchte nur selten vor Sebastian Dahm auf, der einen ruhigen Sonntagnachmittag verbrachte. Was er aber auch seinen Vorderleuten zu verdanken hatte, die stark spielten und immer wieder die Schusswege zu machten und sich in de Schüsse warfen. Das war eine ganz starke Defensivleistung der Eisbären, welche nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 vorne lagen. Von den Gästen war nichts zu sehen, die hatten sichtlich Probleme mit der Spielweise der Hausherren. Deren Goalie verhinderte schlimmeres.

Torjubel zum 4:0. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, in dem die Eisbären nichts mehr anbrennen lassen wollten. Und so kamen sie auch aus der Kabine, voll fokussiert auf das Spiel wollten sie ihren Spielplan auch in den letzten 20 Minuten erfolgreich umsetzen. Die Gäste vom Seilersee hatten weiterhin große Probleme mit dem Spiel der Berliner. Dank zweier Strafen gegen Jonas Müller in Folge bot sich den Gästen aber die große Möglichkeit, sich in Überzahl ins Spiel hinein zu kämpfen. Aber gegen das Penaltykilling der Berliner war heute einfach kein Kraut gewachsen, das war bärenstark an diesem Nachmittag.
Als die Gastgeber wieder komplett waren, ging es wieder in die Richtung von Andreas Jenike, bei 5-gegen-5 sah das wesentlich mehr nach Powerplay aus als zuvor bei Iserlohn, als diese mit einem Mann mehr agieren konnten. Was die Zuschauer auch honorierten, die Arena erhob sich und spendete Applaus angesichts der starken Leistung der Eisbären.
Und die Eisbären hatten noch ein Bonbon für die Fans parat, denn sie sollten tatsächlich auch noch in Überzahl treffen. Marcel Noebels tankte sich klasse durch und kam zum Abschluss, Jenike konnte parieren, aber so unglücklich, dass der Puck in die Luft flog. James Sheppard sah dies, präsentierte seine Baseball-Fähigkeiten und erhöhte so auf 4:0 (58.). Auch dieser Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft, aber der Stock war nicht zu hoch.
Das war der Schlusspunkt unter einem sehr starken Heimspiel der Eisbären, welche sich mühelos gegen Iserlohn durchsetzten und das „Sechs-Punkte-Wochenende“ perfekt machten. Sebastian Dahm feierte seinen ersten Shutout, weshalb ihn die Fankurve feierte und er löste sein Versprechen ein, nach einem Shutout zu Hause auf dem Eis zu tanzen. Auch da brillierte der dänische Nationaltorhüter.
Aber auch Jens Baxmann fuhr eine Ehrenrunde und verabschiedete sich von seinen Fans. Danke für Alles „Baxi“ und viel Erfolg im Sauerland.

Da gibt es nicht viel zu meckern. Die Eisbären befinden sich weiterhin auf bestem

Kommt immer besser in Fahrt – Leo Pföderl (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wege, eine richtig gute Saison zu spielen. Das „System Aubin“ funktioniert immer besser, der als Torjäger verpflichtete Leo Pföderl tut jetzt genau das, was man von ihm erwartet hatte und Sebastian Dahm erweist sich mehr denn je als starker Rückhalt, wenn gleich es immer noch einige Unverbesserliche gibt, die ihn immer noch kritisieren. Unverständlich, zeigt Dahm doch seit Wochen richtig starke Leistungen.
Heute zeigte das gesamte Team über 60 Minuten eine richtig starke und konzentrierte Leistung, spielte sowohl vorne als auch hinten sehr stark. Vorne erspielte man sich eine Reihe an guten Chancen. Da kann man höchstens die Effektivität bemängeln, denn bei 61 Torschüssen hätten es auch noch ein paar mehr Treffer sein können. Defensiv war das heute eine richtig starke Leistung, ließ man doch kaum etwas gefährliches der Roosters zu, weil man bärenstark verteidigte. Es war also ein rundum gelungener Auftritt der Eisbären, der Hoffnung auf die nächsten Wochen macht.

Die Eisbären starten erfolgreich aus der Länderspielpause und siegen verdient in einer hart umkämpften Partie im Hohen Norden

Hoch im Norden weht ein rauer Wind…“ von Santiano erklang vor Spielbeginn in der ausverkauften Eisarena in Bremerhaven und das beschrieb die folgende Partie ganz gut… Rau und hart umkämpft, denn die Eisbären verloren das letzte Spiel bei den Fischtown Pinguins mit 0:5 und das sollte sich auf keinen Fall widerholen.

Trainer Serge Aubin hatte den selben Kader wie vor der Länderspielpause zur Verfügung, lediglich Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Sean Backman und Florian Busch fehlten weiter verletzungsbedingt.

Foto: eisbarlin.de./walker

Das erste Drittel startete rasant aus Berliner Sicht. Landon Ferraro und PC Labrie mit ersten guten Chancen, die Tomas Pöpperle erfolgreich vereiteln konnte. Auch die erste Unterzahl in der vierten Minute überstanden die Eisbären schadlos, sie standen in der Defensive kompakt und ließen nicht viele Möglichkeiten zu und belohnten sich mit dem 1:0 in der 10. Spielminute durch einen Zuckerpass von Frank Hördler auf Kai Wissmann, der Leo Pföderl auf die Reise schickte. Dieser tunnelte gekonnt seinen Gegenspieler und versenkte den Puck eiskalt im Bremerhavener Netz.
Die Gastgeber waren nach diesem Tor kurz geschockt, versuchten zu kontern. Dies gelang erst in der zweiten Überzahl in der 15. Minute. Nach einem zuvor guten Penaltykilling der Eisbären hielt Tomas Sykora die Scheibe an der blauen Linie, verzögerte kurz und versenkte die Scheibe unhaltbar für Sebastian Dahm in der oberen Ecke zum 1:1.
Im Großen und Ganzen hatte Bremerhaven nach schleppenden Beginn leichtes Übergewicht an Chancen. Sie fanden verspätet ins Spiel, machten dann gut Druck nach vorne und nutzten einige Unsicherheiten in der Berliner Defensive aus. Dennoch ging das 1:1 nach 20 Minuten in Ordnung.

Der Mittelabschnitt startete mit einem Powerplay für die Eisbären. Sie fanden einen raschen Spielauf

Foto: eisbaerlin.de/walker

bau, gaben einige Schüsse ab, welche aber von Bremerhaven entweder geblockt oder von Pöpperle gut gehalten wurden. In der 30. Minute nach einem starken 4-gegen-4, nutzten die Eisbären die heutigen Zuordnungsschwierigkeiten der Pinguine für einen Führungstreffer. Austin Ortega kam aus dem gegnerischen Drittel, sah Landon Ferraro am langen Pfosten stehen, der scheiterte im ersten Versuch noch an Pöpperle, und versenkte den Puck im zweiten Versuch zum 2:1. Berlin danach weiter druckvoll und mit guten Chancen, Pöpperle stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Einmal war er schon geschlagen, aber Kapitän André Rankel scheiterte an der Latte.
Berlin dominierte den zweiten Abschnitt, machte aber zu wenig aus seinen Chancen. Und sowas rächt sich immer. Man machte Bremerhaven unnötig wieder stark und lud sie zum Ausgleich ein. In der 40. Spielminute kam es zum Tumult vorm Berliner Tor und Corey Quirk stocherte den Puck irgendwie über die Line und glich zum 2:2 aus. Die Eisbären dominierten eigentlich das zweite Drittel, aber durch kleine Ungenauigkeiten in der Defensive und unnötigen Strafzeiten konnte der verdiente Führungtreffer nicht gehalten werden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel sollte nun eine Entscheidung bringen. Es ging rasant hin und her, beide waren darauf bedacht, keine entscheidenden Fehler zu machen. Keinem der beiden Teams gelang es, sich über einen längeren Zeitraum festzusetzen und trotzdem suchten beide immer wieder den Weg in die Offensive. Die 53. Minute brachte dann doch die erlösende Entscheidung für die Eisbären. Kai Wissmann gewann den Puck, brachte ihn ins gegnerische Drittel, fand Leo Pföderl, der die Scheibe durch die Beine von Pöpperle tunnelte – 3:2.
Bremerhaven versuchte nochmal alles, hatte sogar viereinhalb Minuten vor dem Ende noch ein Powerplay, nahm sogar Pöpperle zu Gunsten des sechten Spielers vom Eis, aber die Berliner verteidigten tapfer bis zum Schluss und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten und schoben sich an den Pinguins in der Tabelle auf Platz Fünf vorbei. Nach der Schlusssirene strecke Dahm seine Stockhand euphorisch Richtung Gästekurve und deutete an, wie erleichtert er war und wie wichtig der Sieg für das Team war.

Fazit: Das Spiel war schnell und rasant. Die Eisbären zeigten einen schnellen Spielaufbau, tolle Kom

Foto: eisbaerlin.de/walker

binationen und erspielten sich tolle Chancen. Leider ließ vor allem im Mitteldrittel die Chancenverwertung zu Wünschen übrig. Bremerhaven zeigte sich bissig und konfrontationsfreudig, doch mit geschickten Spielzügen und tollen Pässen und eine Quäntchen Glück gelang der hart erkämpfte Sieg im Hohen Norden. Zwar stimmte nach wie vor noch nicht alles im Spiel der Eisbären, gerade im ersten Drittel, aber am Ende war es eine Teamleistung, welche zum Sieg führte.

Morgen an der Küste: Eisbären wollen Revanche für das 0:5 in Spiel Eins in Bremerhaven

Die Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist vorbei. Morgen Abend treten die Eisbären Berlin im ersten Spiel nach der Pause bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven an. Und mit der Mannschaft von der Küste haben die Berliner noch eine Rechnung offen, verloren sie doch am 2. Spieltag in Bremerhaven deutlich mit 0:5.

Doch seitdem ist sehr viel passiert und die Hauptstädter haben sich seitdem in sämtlichen Bereichen verbessert und das „System Aubin“ so nach und nach verinnerlicht. Aber dennoch hakt es hier und da noch ordentlich. Dennoch ist es morgen Abend (Bully: 19:30 Uhr) rein tabellarisch gesehen ein Duell auf Augenhöhe, trifft doch der Tabellenfünfte Bremerhaven auf den Tabellensechsten Berlin.

Und in der Pause haben die Eisbären an den Baustellen gearbeitet, allen voran an den Special Teams, wie Trainer Serge Aubin im Vorfeld der Partie an der Küste sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 14.11.2019):

Wir sind bereit, es ist Zeit, dass es jetzt endlich weitergeht. Wir sind sehr gut vorbereitet. Wir hatten viel Tempo in der Trainingswoche und hatten Zeit, ausführlich an den Special Teams zu arbeiten.

Gerade durch die Schwäche in den Special Teams haben die Eisbären in den letzten Spielen einige Punkte verloren, die am Ende der Hauptrunde noch von Bedeutung sein können. Sei es durch unnötige Strafzeiten oder nicht genutzte Überzahlspiele. U.a. an der Disziplin und am Powerplay mussten die Eisbären in der Länderspielpause arbeiten und haben dies auch getan. Inwiefern das Training nun im Spiel auch Früchte trägt, wird sich morgen Abend in Bremerhaven zeigen.

Jubelnde Bremerhavener in Spiel Eins. Das wollen die Eisbären in Spiel Zwei verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Bremerhaven zählt auch in dieser Saison wieder zu den Überraschungsmannschaften in der Liga und hat schon so manchen Favoriten geärgert – so auch die Eisbären an Spieltag Zwei. Es war aber nur einer von gerade einmal drei Heimsiegen in dieser Saison. Auswärts sind die Pinguins weitaus gefährlicher und stärker, sind aktuell das zweitbeste Auswärtsteam der DEL – nach München.
Die Heimbilanz gegen Berlin spricht knapp gegen Bremerhaven. Von bisher sieben Aufeinandertreffen an der Küste entschieden die Eisbären vier für sich (23:21-Tore).

Die Eisbären können auf den selben Kader zurückgreifen, wie vor der Länderspielpause. Heißt also auch, dass Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Somit treten die Berliner mit zwei Goalies, sieben Verteidigern und zwölf Stürmern in Bremerhaven an und wollen dort bestmöglich aus der Länderspielpause kommen. Und letztendlich auch Revanche nehmen für das bittere 0:5 vom September.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am 15.11.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Sebastian Streu

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

Die Eisbären Berlin nach 16 Spielen: Nach schwachem Start besser in Fahrt gekommen, aber nach wie vor einige Baustellen

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Seit einer Woche befindet sich die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in der Länderspielpause. Zeit zum Durchschnaufen für die Teams und zur ersten Analyse der nach wie vor noch jungen Saison. Die Eisbären Berlin haben bisher 16 Spiele absolviert und stehen während der Pause auf dem sechsten Tabellenplatz. Mit 47:45-Toren und 25 Punkten ist Platz Drei nur sechs Zähler entfernt, der Vorsprung auf Platz Elf beträgt aber ebenfalls nur sechs Punkte.

Dennoch kann man mit dem aktuellen Platz durchaus zufrieden sein, stand man doch kurz nach Saisonbeginn noch am Tabellenende. Was dem sehr schwachen Saisonstart geschuldet war, als man nur zwei der ersten sechs Ligaspiele gewinnen konnte. Und diese beiden Spiele gewann man auf heimischen Eis, die vier Niederlagen setzte es in den ersten vier Auswärtsspielen. Im fünften Anlauf klappte es dann endlich mit dem ersten Auswärtssieg der Saison, als man sich beim letztjährigen Halbfinalisten Augsburg einen knappen 2:1-Sieg hart erarbeitet hatte. Inzwischen läuft es aber auch auswärts, gewann man doch vier der letzten sechs Gastspiele. Und zu Hause läuft es sowieso in dieser Saison bisher fast perfekt. Fünf der sechs Heimspiele konnte man gewinnen und bei der einzigen Niederlage gegen den unangefochtenen Liga-Primus München (3:5) stimmte trotzdem die Leistung und man konnte erhobenen Hauptes vom Eis gehen. Und München ist eben im Moment die beste deutsche Mannschaft, das muss man einfach neidlos anerkennen. Dennoch verlangte man dem Team von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson alles ab, am Ende aber erwies sich München als abgezockter und eiskalter.

Nach 16 Spielen stehen die Eisbären bei neun Siegen, wobei zwei davon erst in der Verlängerung/Penaltyschießen erreicht wurden. Sieben Mal verließ man das Eis als Verlierer, jedes Mal nach regulärer Spielzeit. Mit 47 Toren stellen die Hauptstädter den fünftbesten Angriff der DEL, mit 45 Gegentoren hat man die fünftbeste Abwehr der Liga. Die Heim- und Auswärtsbilanz lässt sich mit den anderen Teams noch nicht wirklich genau vergleichen, da die Eisbären mit sechs Heimspielen die wenigsten und mit zehn Auswärtsspielen die meisten aller Teams bisher absolviert haben. Heißt aber auch, dass man im weiteren Verlauf noch deutlich mehr Heimspiele vor sich hat, was angesichts der diesjährigen Heimstärke durchaus von Vorteil sein kann.

Kein Spieler der Eisbären taucht unter den Top-15 der DEL-Top-Scorer auf, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, heißt es doch viel mehr, dass von allen vier Reihen der Eisbären Gefahr ausgeht. Die Ausgeglichenheit im Team der Eisbären ist sichtbar und so ist man für die Gegner nur schwer auszurechnen. Denn punktet eine Reihe mal nicht wie gewohnt, springt eben eine andere in die Bresche. 16 verschiedene Torschützen hatten die Berliner bisher, ausgerechnet Youngster Lukas Reichel ist dabei mit sechs Toren der Top-Torjäger in den Reihen der Eisbären.

Generell ist Reichel die positive Erscheinung bei den Berlinern, hatte doch diesen Senkrechtstart des Youngsters so keiner erwartet. Aber Reichel spielt bisher eine bärenstarke Saison, was zahlreiche NHL-Scouts in die Arena am Ostbahnhof lockt. Man kann davon ausgehen, dass Reichel im nächsten NHL-Draft in Runde Eins gezogen wird. Gut für ihn, schlecht für die Eisbären. Aber seine Auftritte sind eben einfach sehr stark und mit elf Scorerpunkten (6 Tore/5Assists) ist Reichel der zweitbeste Scorer im Team der Berliner.
Lediglich „sein Papa“ Maxim Lapierre ist mit zwölf Punkten (4/8) noch besser als der Youngster. Zeitgleich ist Lapierre damit natürlich auch der bisher beste Neuzugang der Eisbären. Leo Pföderl, der eigentlich als Torjäger verpflichtet wurde, steht aktuell ebenfalls erst bei vier Toren, aber fand nur schleppend in die Saison. Was bei ihm jedoch nicht ungewöhnlich ist, wie er selbst sagt. Meistens ab Spieltag Zehn fängt er an, den gegnerischen Torhütern die Scheiben um die Ohren zu hauen. Und so ist es auch kein Wunder, das Pföderl in den letzten drei Spielen in Folge je ein Tor erzielt hat. Mit seinen drei Vorlagen steht er im Moment bei sieben Punkten, was natürlich noch ausbaufähig ist.
PC Labrie ist vor allem dafür da, den gegnerischen Spielern mit seiner Präsenz auf dem Eis Angst einzujagen, als Scorer ist er nun nicht wirklich geholt wurden. Er steht bei sechs Punkten (2/4). Landon Ferraro hat in seinen ersten sechs Spielen bereits angedeutet, wie wichtig er für die Hauptstädter werden kann, sammelte in diesen fünf Scorerpunkte (3/2) – alle gegen Nürnberg übrigens. Und mit Fabian Dietz (1/1) machte im bisherigen Saisonverlauf ein weiterer Youngster auf sich aufmerksam, steht aber dennoch klar im Schatten der Nummer 44.
In der Verteidigung ist derzeit Ryan McKiernan ganz klar eine Top-Verstärkung, sammelte bisher zehn Punkte (2/8), erwies sich aber vor allem durch seine Spielweise als enorm wichtig für die Eisbären. John Ramage, der zweite neue Verteidiger, sammelte zwar auch schon sechs Punkte (1/5), aber fiel vor allem durch die meisten Strafminuten (36/zusammen mit Labrie) auf.
Und im Tor hätten wir da noch Sebastian Dahm, an dem sich die Geister scheiden. Es gibt die „Pro-Dahm-Fans“ und die „Contra-Dahm-Fans“. Es war doch klar, dass die Fußstapfen eines Petri Vehanens, eines Rob Zepps oder aber zuletzt Kevin Poulins sehr groß sein würden. Dementsprechend verlief der Start für Dahm auch keinesfalls gut, aber spätestens seit dem Chicago-Spiel hat sich der dänische Nationalgoalie deutlich gesteigert und teilweise spektakuläre Paraden auf das Eis gezaubert, was die Kritiker verstummt haben sollte. Mit seinen Werten (91,1 Prozent, 2,65 GTS) ist er zwar nicht unter den Top-10 zu finden, aber dennoch hatte auch Dahm seinen Anteil an den starken Leistungen der Eisbären in den letzten Wochen.

Sieben der letzten zehn Spiele konnten die Berliner gewinnen, der Aufwärtstrend war also deutlich zu erkennen. Und doch gibt es auch noch Baustellen im Team der Eisbären. Sie schaffen es noch nicht, mal dauerhaft über 60 Minuten die Leistung abzurufen. Auch gab es in dieser Saison schon zwei Auswärtsspiele, wo man nicht an die Leistung aus dem Vorspiel angeknüpft hatte und sich zwei derbe Klatschen (0:5 in Bremerhaven/0:4 in Düsseldorf) einfing. Man vermisst also ein wenig die Konstanz in den Leistungen der Eisbären, aber wir sind nach wie vor früh in der Saison, es ist ein neuer Trainer mit neuem System und einige neue Spieler. Man begreift das „System Aubin“ immer besser, aber nach wie vor muss man noch an kleinen Stellschrauben drehen, um das perfekte Spiel abzuliefern.

Die Special Teams sind auch noch ein großes Problem, also vor allem das Powerplay. Denn da steht man mit einer Erfolgsquote von gerade einmal 11,8 Prozent (8 Tore in 68 Überzahlspielen) auf dem zwölften Platz in der DEL. Mit 84,5 Prozent stellt man immerhin die fünftbeste Unterzahl der Liga.
Aber das Powerplay hat schon so manche Punkte gekostet, denn da bekommen es die Eisbären gefühlt seit Jahren nicht hin, mal wieder so gefürchtet zu werden, wie es noch zu Zeiten von Pierre Pagé der Fall war. Es ist ja nicht so, dass man das Powerplay im Training nicht üben würde, aber teilweise sieht das dann auf dem Eis doch schon immer sehr harmlos und manchmal echt grauenhaft aus. Auch bei zwei Mann mehr auf dem Eis übrigens. Daran muss man dringend arbeiten, denn Special Teams können enge Spiele entscheiden, wie zuletzt in Straubing gesehen.

Und enge Spiele kann man zudem nur gewinnen, wenn man sich keine dummen Strafzeiten leistet. Aber auch in Sachen Disziplin gehören die Eisbären in diesem Jahr wieder zu den Teams, die mit die meisten Strafzeiten kassieren. Mit bisher 212 Strafminuten (13,3 pro Spiel) ist man auf Platz Zwölf dieser Statistik, nur Straubing und München kassieren mehr Strafzeiten als die Eisbären. Aber die haben eben auch starke Special Teams und stehen trotzdem auf Platz Eins (München) und Zwei (Straubing).

Dennoch hat man in den letzten Spielen deutlich gesehen, welches Potential die Eisbären dieses Jahr haben. Sie sind definitiv ein Top-4-Kandidat, wenn man an den kleinen Baustellen noch schraubt. Die kleinen individuellen Fehler müssen abgestellt werden, die unnötigen Strafen sollte man sein lassen und man sollte endlich daran arbeiten, dass das Berliner Powerplay wieder gefürchtet ist. In der Offensive sieht es schon ganz gut aus, aber auch da hat man sicherlich noch Luft nach oben und in der Defensive verrichtet man schon gute Arbeit. Aber dennoch sehe ich die Eisbären auf einem guten Weg und einer weiteren Saison entgegen, an deren Ende die direkte Play-Off-Qualifikation stehen sollte, wenn man an die Leistungen der letzten Spiele anknüpft und an den Baustellen arbeitet.

Keine Punkte am Pulverturm: Das Überraschungsteam Straubing schlägt die Eisbären mit 5:3

Auch die Eisbären Berlin konnten den Höhenflug der Straubing Tigers nicht stoppen. Am Sonntagnachmittag verloren die Mannen von Trainer Serge Aubin vor 4.833 Zuschauern im Eisstadion am Pulverturm mit 3:5 (1:1,0:1,2:3) bei den Niederbayern und mussten mal wieder eine Hauptrundenniederlage in Straubing hinnehmen. Seit 2015 haben die Eisbären nun nicht mehr in der Hauptrunde am Pulverturm gewonnen. Dabei war heute durchaus mehr drin gewesen, aber zwei Gegentore kurz vor und nach der zweiten Pause sowie das erneut mangelnde Überzahlspiel kosteten am Ende drei wichtige Punkte in Straubing. Die Tigers waren am Ende einfach eiskalt, effektiv und abgezockt, eben ein echtes Spitzenteam. 

Bei den Eisbären kehrte Constantin Braun für den verletzten Sean Backman zurück in den Kader. Sebastian Dahm hütete auch im letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause das Berliner Tor.

Es wartete keine leichte Aufgabe auf die Eisbären, welche beim Zweitplatzierten Straubing antreten mussten und dort letztmals vor vier Jahren in der Hauptrunde gewannen. Zudem hatten die Niederbayern vor diesem Spiel sieben der acht Heimspiele in dieser Saison gewonnen, dabei u.a. auch Mannheim und München geschlagen. Und zudem sind Spiele am Pulverturm immer sehr schwierig, da das Stadion dort ein echter Hexenkessel ist. Diese Umstände waren den Eisbären bewusst, wie Florian Kettemer vor dem Spiel im Interview bei Magenta Sport sagte. „Ketti“ meinte, dass der Sieg am Donnerstag in Nürnberg extrem wichtig war und man nun heiß darauf sei, Straubing zu schlagen.

Und so starten wir ins Duell Tigers gegen Bären, welches den Zuschauern bei den letzten fünf Duellen am Straubinger Pulverturm satte 41 Tore bescherte. Auch heute legten beide offensiv los. Die Eisbären setzten sich zuerst im Straubinger Drittel fest und machten sofort deutlich, dass sie hier gewinnen wollten. Aber die Hausherren hatten nach 65 Sekunden die erste dicke Chance der Partie. Sena Acolatse fuhr über rechts ins Angriffsdrittel, spielte einen scharfen Pass an den langen Pfosten auf Antoine Laganiére, welcher aber an Dahm scheiterte.
Aber auch die Eisbären waren gefährlich vor dem Tor. Sie erkämpften sich im Tigers-Drittel stark die Scheibe, Mark Olver brachte die Scheibe hoch zu Jonas Müller, welcher aber an Jeff Zatkoff im Straubinger Tor scheiterte.
Als auf dem Eis 4-gegen-4 gespielt wurde, hatte Straubing das 1:0 auf dem Schläger, aber Stephan Daschner scheiterte beim 2-auf-1-Konter an der Latte.
Es folgte Mitte des ersten Drittels das erste Powerplay der Niederbayern und in Sachen Special Teams gehören die Tigers zur absoluten Spitze in der DEL. Sie stellen das beste Penaltykilling und die zweitbeste Überzahl. Vom starken Überzahlspiel war aber nicht viel zu sehen, die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Aber sechs Minuten vor der ersten Pause gingen die Hausherren dann  doch in Führung. Ein aggressiver Forecheck der Straubinger führte zum Puckverlust von Constantin Braun, Straubing blieb im Drittel der Eisbären, Michael Connolly fuhr Richtung Slot, zog ab und überwand Sebastian Dahm im Eisbären-Tor – 0:1 (14.).
Rückstand am Pulverturm, das Schlimmste, was dir passieren kann. Aber die Eisbären sehr cool und abgezockt, schlugen nur 52 Sekunden später zurück. Leo Pföderl leitete den Angriff ein, spielte die Scheibe zu James Sheppard, der passte sie an den rechten Pfosten zu Pföderl zurück und der vollendete zum 1:1 (14.). Das vierte Saisontor des Neuzuganges aus Nürnberg und sein dritter Treffer im dritten Spiel in Folge.
Anschließend überstanden die Berliner eine weitere Straubinger Überzahl schadlos und durften im Mitteldrittel in Überzahl beginnen, weil Sena Acolatse nach Abpfiff Maxim Lapierre mit dem Schläger in den Rücken checkte und dafür folgerichtig zwei Minuten kassierte. Was sich aber schon im Warm-up angedeutet hatte, da gerieten nämlich Acolatse und PC Labrie bereits aneinander. Darauf angesprochen, meinte Labrie, dass sich seit dem ersten Spiel gegen Straubing eine gewisse Rivalität aufgebaut hatte.

Und das zweitschlechteste Powerplay der Liga forderte das beste Unterzahlspiel der Liga, hatte durch Top-Scorer Maxim Lapierre zwei richtig gute Chancen, aber Jeff Zatkoff behielt zweimal die Oberhand. Die Eisbären danach weiterhin druckvoll und bemüht, Chancen zu kreieren. Doch so richtig zwingendes war nicht dabei.
Dafür sorgten die Eisbären dann aber durch einen unnötigen Scheibenverlust für einen Konter der Tigers, doch Jeremy Williams scheiterte an Sebastian Dahm. Und fünf Minuten später der nächste unnötige Scheibenverlust, dieses Mal war Mitchell Heard der Nutznießer und fuhr alleine auf Dahm zu, überlegte aber zu lange und schaute sich nochmal um, scheiterte dann schlussendlich an Dahm.
Aber auch die Eisbären sorgten vorne für Gefahr. 2-auf-1-Konter der Vater-Sohn-Kombination. Maxim Lapierre zog von rechts ab, Zatkoff wehrte zur Seite ab, Lukas Reichel mit dem Nachschuss, doch Sena Acolatse warf sich rechtzeitig in den Schuss des Youngsters. Lapierre war es auch, der kurz darauf John Ramage am langen Pfosten stehen sah, aber auch der Verteidiger scheiterte an Zatkoff.
Als alles nach einem 1:1 nach dem zweiten Drittel aussah, schlug der Tabellenzweite eiskalt zu. Sena Acolatse mit einem klasse Aufbaupass auf Mitchell Heard, welcher in die Mitte zog, sich von zwei Verteidigern nicht aufhalten ließ, anschließend auch noch Sebastian Dahm umkurvte und die Scheibe im leeren Tor eiskalt versenkte – 1:2 (39.).
Mit diesem Schock ging es in die zweite Drittelpause, die Eisbären ließen eigentlich nur zwei Konterchancen der Hausherren durch eigene Fehler zu und doch lag man nach 40 Minuten hinten. Weil Straubing äußerst effektiv war.

Und dieser saß wohl noch zu tief in den Köpfen der Eisbären fest, denn nur 25 Sekunden nach Wiederbeginn klingelte es zum dritten Mal im Tor von Dahm. Fredrik Eriksson hatte von der blauen Linie abgezogen, Labrie blockte den ersten Versuch, den zweiten Versuch setzte Eriksson dann aber ins Eck – 1:3 (41.).
Die Eisbären waren danach bemüht, sich offensiv Chancen zu erspielen, aber die Hausherren standen hinten sehr kompakt und ließen nicht viel zu.
Und doch kamen die Berliner zum Anschlusstreffer. Die Eisbären gewannen ein Bully im Straubinger Drittel, Ryan McKiernan zog von der blauen Linie ab, Zatkoff konnte die Scheibe nicht parieren und Lukas Reichel schaltete am Schnellsten, drehte sich kurz und zog ab. Mit Erfolg, die Scheibe schlug im Straubinger Tor ein – 2:3 (47.). Das sechste Saisontor des Youngsters, eine ganz starke Saison von Lukas Reichel bisher.
Und den Eisbären bot sich kurz darauf die Riesenchance zum Ausgleich, als man für 84 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Aber Straubing zeigte, warum sie das beste Penaltykilling haben. Die Scheibe lief zwar gut bei den Eisbären, aber Straubing machte die Schusswege gut zu. So sprangen lediglich Chancen für Leo Pföderl (vorbei), John Ramage (Zatkoff) und Ryan McKiernan (Zatkoff) heraus. Da vergab man leichtfertig die große Chance.
Und wer solche Chancen nicht nutzt, der wird eben hinten bestraft. Sandro Schönberger konnte von Florian Kettemer nur per Foul gestoppt werden, die beiden Hauptschiedsrichter Lukas Kohlmüller und Daniel Piechaczek entschieden folgerichtig auf Penalty. Diesen verwandelte Top-Torjäger Jeremy Williams eiskalt – 2:4 (53.).
Die Vorentscheidung, die Entscheidung fiel kurze Zeit später. Erneut aggressives Forechecking der Tigers, Constantin Braun ließ sich die Scheibe von Tim Brunnhuber weg stibitzen, dieser fuhr anschließend noch eine Runde Karussell mit „Tine“, zog vor das Tor und ließ sich von Braun und McKiernan beim Abschluss nicht stören. Und auch Dahm machte nicht die beste Figur bei diesem Gegentor, rutschte der Puck ihm doch durch die Schoner – 2:5 (54.).
Für den Schlusspunkt sollten aber die Hauptstädter sorgen, die es dann doch schafften, in Überzahl zu treffen. Drei Minuten vor dem Ende scheiterte Leo Pföderl noch an Jeff Zatkoff, Marcel Noebels staubte aber ab – 3:5 (57.).
Danach versuchten die Eisbären nochmal alles, nahmen eine Auszeit und Goalie Dahm zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis, aber es half alles nichts mehr. Mal wieder verließ man das Eis am Pulverturm als Verlierer.

Und diese Niederlage war eigentlich unnötig, denn die Eisbären lieferten trotzdem ein gutes Auswärtsspiel ab, hatten aber in den entscheidenden Momenten nicht das Glück auf ihrer Seite. Knackpunkt waren sicherlich die beiden Tore kurz vor und kurz nach der zweiten Drittelpause sowie das ungenutzte doppelte Überzahlspiel. Gerade das Tor kurz vor der zweiten Pause war bitter, stellte es doch den Spielverlauf der zweiten 20 Minuten auf den Kopf, aber letztendlich ebnete genau dieser Treffer Straubing den Weg zum Sieg, denn die Eisbären hatten kurz nach Wiederbeginn diesen Treffer noch nicht verdaut und kassierten prompt den dritten Gegentreffer.
Straubing war hier keinesfalls die bessere Mannschaft, aber sie waren vor dem Tor eben eiskalt und effektiv und zudem zeigten sie, warum sie das beste Penaltykilling der DEL haben. In der doppelten Überzahl haben sie den Eisbären ganz stark den Zahn gezogen und damit einmal mehr bewiesen, dass sie vollkommen zu Recht auf Platz Zwei in der DEL stehen. Auch solche Spiele muss man erst einmal gewinnen, in denen der Gegner eigentlich die bessere Mannschaft ist. Spitzenteams schaffen es immer wieder, auch solche Spiele zu gewinnen. Und die Niederbayern von Trainer Tom Pokel zählen in dieser Saison zweifelsfrei zu den Top-Teams der Liga.
Am Pulverturm hatten vor den Eisbären schon Mannheim und München verloren und es werden noch weitere Teams folgen. Von daher tut die Niederlage in der Entstehung zwar weh, aber dennoch kann man den Eisbären nicht vorwerfen, sie hätten nicht alles gegeben und versucht. Sah auch Stürmer Marcel Noebels nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport so:

Es war ähnlich wie in Nürnberg am Donnerstag. Da haben wir es im ersten Drittel verpasst, ein Tor zu schießen und sind dann durch einen Fehler in Rückstand geraten. Genau das ist auch heute wieder passiert. Ich glaube, wir waren nicht schlechter und nicht besser, es war sehr ausgeglichen. Am Ende des Tages sind wir zu oft in Rückstand geraten. Schade, denn wir haben eigentlich nicht schlecht gespielt.