Martin Buchwieser nach dem 0:3 in Augsburg: „Wir sind auseinander gefallen“

Die Eisbären Berlin beenden das Wochenende mit drei Punkten. Dem 5:3-Heimsieg gegen Krefeld vom Freitag ließ man heute keinen weiteren Sieg folgen. Im Gegenteil, beim direkten Konkurrenten Augsburger Panther verlor man hochverdient mit 0:3 (0:1,0:2,0:0), bot dabei eine mehr als dürftige Leistung und zeigte sich auch mal wieder von der undisziplinierten Seite. So stockt das Vorhaben der Eisbären, isich n der Tabelle Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Solche Auftritte werfen die Mannschaft weit zurück, denn ein System war heute nicht wirklich zu erkennen und einige Leistungsträger fuhren ihr Trikot mit dem Eisbärenkopf drauf heute nur über das Eis spazieren. 

Bei den Eisbären gab es Änderungen im Kader im Vergleich zum Krefeld-Spiel. Brendan Ranford saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, dafür kehrte Danny Richmond zurück ins Line-up. Den Platz von Ranford im Sturm nahm Youngster Vincent Hessler ein. Kevin Poulin hütete erneut das Berliner Tor.

Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer, der vor der Saison aus München kam und in seiner Karriere auch schon mal in Augsburg aktiv war, sagte vor dem Spiel bei Telekom Sport:

Augsburg ist immer ein schwieriges Pflaster, vor allem mit den Fans im Rücken.

Und besonders dann ist es schwierig, wenn man so einen Start hinlegt, wie es die Eisbären heute getan haben. Danny Richmond mit dem Scheibenverlust, Augsburg mit einem 3-auf-1-Konter, Jaroslav Hafenrichter mit dem Pass von der rechten Seite in den Slot, wo Scott Valentine nach nur 19 Sekunden das frühe 1:0 für den AEV erzielte.
In der vierten Minute hätten die Hausherren beinahe nachgelegt, als Matt White am langen Pfosten völlig frei stand und angespielt wurde, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
Danach entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, in denen sie sehr druckvoll waren und auch zum Abschluss kamen. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, doch beide Defensivreihen machten es dem Gegner nicht leicht, standen doch beide sehr kompakt und ließen nur selten Lücken. Aber die Eisbären fanden mal eine in der elften Spielminute, als sie einen 3-auf-1-Konter fuhren. André Rankel über links mit dem Zuspiel auf die rechte Seite zu Marcel Noebels, doch der scheiterte an Olivier Roy im AEV-Gehäuse.
Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause kassierte James Sheppard die erste Strafzeit der Eisbären in diesem Spiel, aber die Gäste mit einem guten Unterzahlspiel, einzig zwei Schüsse von Brady Lamb kamen von Augsburg, welche aber keine Gefahr für Kevin Poulin darstellten. Eine Sekunde vor Ablauf dieser Strafe tauschten Daniel Schmölz (Augsburg) und Danny Richmond (Berlin) noch ein paar Nettigkeiten und Sahir Gill (Augsburg) und Martin Buchwieser (Berlin) ein paar „Kuscheleinheiten“ aus. Da Danny Richmond diese Szene auslöste, kassierte er zwei Minuten mehr als sein Kontrahent und Augsburg hatte so noch 65 Sekunden Powerplay zu Beginn des Mitteldrittels beim Stand von 1:0.

Doch die Hauptstädter überstanden die Unterzahl schadlos, sahen sich danach aber dem Druck der Augsburger ausgesetzt. Die kamen immer wieder mit viel Tempo Richtung Eisbären-Tor und erspielten sich sehr gute Torchancen, Kevin Poulin hatte einiges zu tun. Wenn die Eisbären sich mal im Drittel der Augsburger festsetzen, dann fanden sie nicht die Lücke, hatten keine zündende Idee.
27 Minuten waren gespielt, da hatte Florian Kettemer bei angezeigter Strafe die beste Chance der Eisbären bisher, doch er scheiterte an der Latte. Im folgenden Powerplay kamen nur zwei gute Möglichkeiten durch Micki DuPont und Sean Backman heraus. Als Augsburg wieder komplett war, ging es ganz schnell. Matt White kam mit viel Tempo über links ins Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor, spielte die Scheibe vor das Tor in den Slot, wo Drew LeBlanc stand und zum 2:0 traf (29.).
Und es ging so weiter, Augsburg sorgte immer wieder mit schnellen Angriffen für Gefahr, die Eisbären zu behäbig nach vorne, ein System war nicht wirklich zu erkennen. Acht Minuten vor der zweiten Drittelpause nochmal eine gute Chance für die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin. Marcel Noebels mit dem Querpass von der linken auf die rechte Seite, Jamie MacQueen mit dem Onetimer, doch er traf nur den Außenpfosten.
In der 39. Spielminute sorgte dann ein kurioses Tor für das 3:0. James Sheppard erkämpfte den Puck auf der rechten Seite, spielte die Scheibe hinter das Tor zu Micki DuPont. Der wollte mit einem Pass von hinter dem Tor einen neuen Angriff der Eisbären einleiten, doch dazu kam es nicht. Matt White hielt die Kelle in den Pass, die Scheibe ging an Poulins Rücken und von da aus ins Tor.
So führte Augsburg nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 gegen den DEL-Rekordmeister. Verteidiger Mark Cundari mit seinem kurzen aber passenden Statement zum bisherigen Spielverlauf:

Wir laufen nicht gut, der Puck läuft nicht gut.

Wirklich besser sollte es im Schlussdrittel aber auch nicht mehr werden. Zu Beginn ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor und auch den Abschluss, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. Erst in der 44. Spielminute hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance. Er hatte Roy schon umkurvt, scheiterte dann aber erneut am Außenpfosten.
Der Rest hatte dann wenig mit Eishockey zu tun, immer wieder gerieten beide Mannschaften aneinander und teilten kräftig aus. So kassierte Danny Richmond bei seiner Rückkehr ins Team seine zweite Disziplinarstrafe, was automatisch zur Spieldauer führte. Auch André Rankel und James Sheppard versuchten noch, in Augsburg „Freundschaften“ zu knüpfen, Letzterer bekam dafür auch noch eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Spielerisch passierte nicht mehr viel. Augsburg tat nicht mehr als nötig und die Eisbären konnten nicht mehr zeigen. So blieben die Eisbären im Curt-Frenzel-Stadion nicht nur punkt- sondern auch noch torlos.

Nach zwei Siegen in Folge kassierten die Eisbären mal wieder eine Niederlage und das völlig zu Recht. Gegen Augsburg, was zuvor drei Niederlagen in Folge mit 15 Gegentoren kassiert hatte, war den Berlinern in allen Belangen überlegen. Der AEV spielte aggressiver, entwickelte mehr Zug zum Tor und mehr Torgefahr, wirkte bissiger, schneller, entschied die meisten Zweikämpfe für sich und sicherte sich somit drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten, den man somit auf Abstand in der Tabelle hält.
Die Eisbären haben in dieser Woche einiges aufzuarbeiten, denn das Spiel heute war definitiv ein Rückschritt, ein sehr großer. Stürmer Martin Buchwieser war daher nach dem Spiel zu Recht enttäuscht vom Auftritt der Eisbären:

Augsburg hat das sehr clever gemacht nach dem frühen Tor. Sie haben uns immer attackiert, brutal auf den Körper gespielt, uns so nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben das erste Drittel noch gut zu Ende gespielt, aber danach sind wir auseinander gefallen. Wir waren nicht bereit, die Zweikämpfe anzunehmen.

André Rankel vor dem Augsburg-Spiel: „Ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns“

Die Eisbären Berlin sind gut aus der Länderspielpause gekommen. Jedenfalls, wenn man nur das Ergebnis betrachtet. Mit 5:3 bezwang man am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof mit den Krefeld Pinguinen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle und distanzierte die Pinguine somit um drei Punkte. Rein spielerisch gesehen ist beim DEL-Rekordmeister aber nach wie vor viel Luft nach oben. Das ist es aber gefühlt schon die ganze Saison und gefühlt hört man von den Spielern auch immer wieder, dass man daran arbeiten würde, dass endlich wieder alles gut läuft. Doch Step by Step geht es voran bei den Eisbären, aber dennoch liegen noch viele Hausaufgaben vor den Spielern, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

Louis-Marc Aubry sagte gestern Abend nach dem Spiel beim Fan-Talk, dass er in den ersten beiden Dritteln das Gefühl hatte, als ob es noch nicht so richtig gelaufen sei für die Eisbären, da hatte man noch zu viele Fehler im Spiel und merkte, dass die Mannschaft aus einer Pause kam. Aber immerhin ist es im letzten Drittel besser geworden und man fand einen Weg, das Spiel zu gewinnen.

Auch Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der PK davon, dass es noch viel zu tun gibt und er kam auch nochmal auf das leidige Thema Strafzeiten zu sprechen. Zwar kassierten die Berliner im ersten und letzten Drittel keine Strafzeit, dafür aber deren vier im Mitteldrittel, weshalb Jodoin die Spieler vor die Wahl stellte:

Wir haben immer noch viele, viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen. Ich habe es nach dem zweiten Drittel nochmal angesprochen, nachdem es schon vier Strafzeiten gab. Ihr müsst entscheiden, wie ihr spielen wollt. Wieder viel Energie verlieren, wenn wir Penaltys killen oder dann Fünf gegen Fünf lieber spielen wollen. Es gibt kleine Verbesserungen, aber auch hier gibt es noch einiges zu tun.

Die Eisbären hatten in der letzten Saison Probleme mit dem Toreschießen in Überzahl, dafür lief es umso besser bei Fünf gegen Fünf. In dieser Saison ist es genau anders herum, da stellt man das beste Powerplay der Liga, tut sich aber enorm schwer bei Fünf gegen Fünf zum Torerfolg zu kommen. Gegen Krefeld erzielte man vier der fünf Tore bei Fünf gegen Fünf, was für den Trainer ein kleiner Schritt und wichtig fürs Selbstvertrauen war. Und Kapitän André Rankel fügte noch sein Statement hinzu und blickte auch gleich auf das morgige Auswärtsspiel beim direkten Tabellennachbarn Augsburg voraus:

Es geht definitiv in die richtige Richtung. Wir haben uns bei Fünf gegen Fünf viel vorgenommen, das hat heute weitaus besser geklappt und daran wollen wir anknüpfen.
Wir haben am Sonntag ein genauso wichtiges Spiel wie das heutige. Augsburg ist direkt vor uns und deswegen ist es für uns ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wir können nicht sagen, wir wollen dann und dann auf den dritten Platz. Erstmal müssen wir das nächste Spiel gewinnen, so langweilig wie es sich anhört aber so ist es nun mal.

Für Rankel (Foto) läuft es derzeit relativ gut, was sein Doppelpack gegen Krefeld gestern Abend beweist. Der Kapitän kommt so langsam aber sicher in Fahrt und in der Saison an, aber ihm war klar, dass er Zeit brauchen wird, bis er seine Form finden wird:

Definitiv freue ich mich darüber, dass ich der Mannschaft helfen kann und wir heute die drei Punkte geholt haben. Ich war lange verletzt und hab die Vorbereitung kaum spielen können, deswegen war mir eigentlich klar, dass ich ein wenig Anlaufzeit brauchen werde und jetzt in letzter Zeit klappt es wieder besser.

Ein starkes Schlussdrittel sorgt für einen 5:3-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Krefeld

 

Ausgabe #11:

Die Eisbären Berlin sind perfekt aus der Länderspielpause zurück gekommen. Am Freitagabend besiegten die Hauptstädter den Tabellennachbarn Krefeld Pinguine mit 5:3 (1:1,1:1,3:1). 12.107 Zuschauern sahen eine hart umkämpfte Partie, in der die Eisbären am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite hatten. Dabei hätte die Partie auch anders ausgehen können, nämlich dann, wenn Krefeld im Mitteldrittel seine doppelte Überzahl genutzt hätte. Haben sie aber nicht und so sicherten sich die Gastgeber am Ende die drei wichtigen Punkte.

Die Eisbären konnten heute auf Kai Wissmann, Jamie MacQueen und Sean Backman wieder zurückgreifen. Die letzten Beiden standen auch gleich einmal in der Starting-Six.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Man merkte beiden Mannschaften an, dass eine Pause hinter ihnen lag. So richtig in Gang wollte der Motor auf beiden Seiten noch nicht kommen. Beide suchten zwar immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor, jedoch aber ohne dabei zwingende Chancen zu erspielen. Und so fiel die Berliner Führung auch eher aus heiterem Himmel.
Louis-Marc Aubry fing einen Pass der Gäste ab, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher auf der rechten Seite mit der Scheibe lang fuhr. Alle rechneten mit einem Pass, wohl auch der neue Krefelder Goalie Ilya Proskuryakov. Doch der Eisbären-Kapitän zog eiskalt ab und überraschte damit alle – 1:0 (5.).
Die Führung sollte jedoch nur zwei Minuten halten. Patrick Seifert hatte von der blauen Linie abgezogen, Jacob Berglund hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 1:1 (7.).
Krefeld wirkte fortan aktiver, optisch überlegen und hatte in der elften Minute die große Chance zur erstmaligen Führung, aber Philip Riefers scheiterte am Pfosten. Doch auch die Hausherren kamen immer mal wieder zum Abschluss, weitere Treffer sollten jedoch nicht fallen und so stand es nach 20 Minuten leistungsgerecht 1:1 an der Spree.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch in Überzahl und nach 40 Sekunden klingelte es im

Foto: eisbaerlin.de/walker

Pinguin-Gehäuse. James Sheppard mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das selbige, wo Marcel Noebels die Scheibe direkt nahm und zum 2:1 einnetzen konnte (21.).
Die Freude über die erneute Führung hielt diesmal nur ganze 21 Sekunden. Jacob Berglund hatte abgezogen, die Scheibe rutschte Kevin Poulin durch die Schoner und blieb vor der Linie liegen. Chad Costello erlidgte den Rest und glich zum 2:2 aus (22.).
Die Partie blieb fortan hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, doch beide Goalies ließen im Mitteldrittel nichts mehr durch. Dabei hatte Krefeld die beste Möglichkeit, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos und so stand es auch nach 40 Minuten unentschieden in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ins letzte Drittel starteten die Eisbären erneut gut und konnten nachlegen. 43 Minuten waren gespielt, als Mark Cundari mal zu einem seiner so gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie ansetzte, mit Erfolg, die Scheibe landete im Krefelder Netz – 3:2.
Konnte Krefeld auch das dritte Mal den Rückstand schnell egalisieren? Nein, denn die Eisbären legten nach und erneut war es ein Verteidiger, welcher mit einem satten Schlagschuss das Krefelder Netz zum wackeln brachte. Dieses Mal war es Frank Hördler gewesen, welcher auf 4:2 erhöhen konnte (45.).
Aber Krefeld gab nicht auf, hatte in der 48. Minute die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als sie einen 2-auf-1-Konter fuhren, doch Kevin Poulin mit einem Mega-Save. Wahnsinn, dieser Teufelskerl im Berliner Tor!
Sieben Minuten vor dem Ende der Partie war mal wieder Alarm für die Eisbären angesagt, denn die gefährlichste Krefelder Reihe an diesem Abend war wieder auf dem Eis und sorgte für den dritten Pinguin-Treffer an diesem Abend. Chad Costello wurde im Slot angespielt und fackelte nicht lange – 4:3 (53.).
Es keimte also noch einmal Hoffnung bei den Seidenstädtern auf, von ihrem Trip in die Hauptstadt nicht mit gänzlich leeren Händen zurückzukommen. Doch die Hoffnung wurde von Kapitän André Rankel höchstpersönlich zerstört. 2-auf-1-Konter der Eisbären durch Rankel und Martin Buchwieser. Rankel machte es alleine und bezwang den neuen Krefelder Keeper zu fünften Mal – 5:3 (59.).
Der Drops war gelutscht und die Eisbären hatten Krefeld niedergekämpft und sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten gesichert.

Es war mit Sicherheit nicht das beste Spiel der Eisbären, man hat gesehen, woran es nach wie vor hakt. Aber man hat heute nach zwei eher durchschnittlichen Dritteln im letzten Drittel einen Weg gefunden, die sehr kompakt stehenden Krefelder zu knacken und sich somit am Ende den Sieg zu holen. Die Eisbären mussten hart für die drei Punkte arbeiten, Krefeld bewies, das sie zu Recht so weit oben in der Tabelle stehen.
Aber es bleibt weiterhin viel Arbeit für die Eisbären, die am Passspiel dringend arbeiten müssen. Gerade in den ersten beiden Drittels kamen die Pässe zu selten an. Zudem bleibt die Disziplin ein Thema, im ersten und letzten Drittel kassierte man keine Strafe, im zweiten deren vier. Trainer Clément Jodoin hatte nach dem Spiel auf der PK gesagt, er hatte das in der Kabine vor dem Schlussdrittel angesprochen, die Jungs sollten es selbst entscheiden, ob sie viel Energie in Unterzahl verschwenden wollen oder aber lieber Fünf gegen Fünf spielen. Der Ausgang ist bekannt, man kassierte im letzten Drittel keine Strafe mehr und sorgte in diesem Drittel für den Sieg gegen den KEV.

Das Lazarett lichtet sich: Die Eisbären wollen nach der Deutschland Cup Pause voll angreifen

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kehrt aus der Länderspielpause anlässlich des Deutschland Cups zurück. Und die Pause kam gerade für die Eisbären Berlin zum richtigen Zeitpunkt. Die ganze Saison plagen die Hauptstädter schon riesige Personalprobleme, im letzten Heimspiel vor der Pause fehlten gegen Schwenningen satte acht Spieler. Nicht selten spielte Coach Clément Jodoin daher mit drei Reihen, vertraute aber auch den Youngsters, die ihren Job bisher sehr gut machen. In der Pause konnten die Berliner Spieler nun die Akkus wieder aufladen und zudem gibt es auch gute Nachrichten aus dem Eisbären-Lazarett zu berichten.

Denn gleich vier Spieler sind wieder zurück im Training und somit eine Option für das Heimspiel am Freitagabend gegen die Krefeld Pinguine in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Zwei Verteidiger und zwei Stürmer könnten dem Kader der Berliner somit wieder mehr Tiefe verleihen. Kai Wissmann, Danny Richmond, Jamie MacQueen und Sean Backman stehen Trainer Clément Jodoin wieder zur Verfügung. Gerade der Ausfall von Queener traf die Berliner, war er doch mit sieben Toren der Top-Torjäger der Eisbären, was er im übrigen immer noch ist. Aber auch die Rückkehr von Sean Backman sorgt wieder für mehr Optionen in der Offensive und zudem wird die Defensive dank der Rückkehr von Wissmann und Richmond gestärkt.

Und mit einem richtig gut besetzten Kader sollte es für die Eisbären in den nächsten Wochen vor allem darum gehen, den Anschluss an die Top-3-Plätze nicht zu verlieren, denn das ist lt. MacQueen das Ziel der Hauptstädter. Als Tabellensechster weisen die Berliner mit aktuell 27 Punkten sieben Zähler Rückstand auf den Dritten Ingolstadt auf. Umso wichtiger werden dabei die zwei Spiele am Wochenende, denn da geht es gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle – Krefeld (7.) und Augsburg (5.).

Und unterschätzen sollte man beide Teams nicht. Die Krefeld Pinguine, welche am Freitagabend ihre Visitenkarte in der Arena am Ostbahnhof abgeben, sind auf Wiedergutmachung nach den letzten miserablen Jahren aus. Und bisher läuft die Saison äußerst gut für die Seidenstädter, welche mit Platz Sieben bisher voll im Soll sind und zu den Überraschungen der Saison zählen. Und gerade auf fremden Eis sind die Pinguine sehr stark, haben von acht Auswärtsspielen nur zwei nicht gewonnen. Allein das sollte Warnung genug sein. Zudem haben die Eisbären in der vergangenen Saison erstmals seit der Saison 2009/2010 mal wieder beide Heimspiele gegen den KEV gewonnen. Krefeld ist also schon seit Jahren ein unbequemer Gegner für die Eisbären.

Sonntagnachmittag (Bully: 16:30 Uhr) sind die Eisbären dann zum zweiten Mal in dieser Saison bei den Augsburger Panthern zu Gast. Die Fuggerstädter spielen bisher eine sehr starke Saison, was ein Blick auf die Tabelle beweist, wo die Panther auf einem respektablen fünften Platz stehen. Aber auf fremden Eis sind die Panther stärker als auf eigenem Eis, denn zu Hause gewann man nur vier seiner bisherigen acht Heimspiele. Eine der vier Niederlagen kassierte man im ersten Duell gegen Berlin, als man mit 1:2 n.V. den Kürzeren zog. Es war der zweite Berliner Sieg in Augsburg in Folge. Letztmals drei Erfolge in Serie im Curt-Frenzel-Stadion gelangen den Berliner zwischen 2010 und 2011. Es wird Zeit, diese Serie am Sonntag zu brechen.

Die Eisbären sehnten die Pause herbei. Sie wollten die Akkus wieder aufladen und an den Problemen arbeiten und diese endlich abstellen. Ob die Pause zu all dem genutzt wurde, werden wir Freitagabend ab 19:30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof sehen. Sollte man dort gegen Krefeld verlieren, kann man das zumindest nicht auf die Personalsorgen schieben, denn das Lazarett des DEL-Rekordmeisters lichtet sich endlich und lässt wieder auf positive und erfolgreiche Wochen hoffen. Wenn, ja wenn man die Fehler und vor allem die vielen unnötigen Strafzeiten endlich abstellt. 

Computerausfall, Führungswechsel, Scheibenbruch: Ganz schön was los beim 5:3-Heimsieg der Eisbären gegen Schlusslicht Schwenningen

 

Ausgabe #10:

An das letzte Heimspiel der Eisbären Berlin vor der Länderspielpause gegen die Schwenninger Wild Wings werden sich die 11.969 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sicherlich noch eine Weile erinnern. Aber nicht, weil der 5:3 (2:3,1:0,2:0)-Heimsieg der Berliner so schön anzusehen war, nein, viel mehr die Ereignisse während des Spiels sorgten auch noch nach dem Spiel für viel Gesprächsstoff. Spielerisch überzeugen konnten die Hausherren nicht, aber immerhin fanden sie am Ende einen Weg, den Tabellenletzten (!) mit viel Mühe und Kampf zu besiegen.

Chefcoach Clément Jodoin musste auch heute wieder auf acht Stammspieler verzichten. Die Personalsorgen sind also nach wie vor sehr groß, aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass es nach der Länderspielpause wieder besser wird. Das Tor hütete auch heute wieder Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, in dem es von Beginn an hin und her ging, zwingende Torchancen gab es aber keine nennenswerten. Erst in der fünften Minute konnte man mal eine richtig gute Chance verzeichnen, diese hatten die Gäste, doch Stefano Giliati scheiterte an Kevin Poulin, ebenso wie in der Minute darauf Marcel Kurth.
Und was machten die Eisbären? Die gingen mit der ersten Torchance in Führung. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier konnte den Puck nur zur Seite abwehren und da kam Florian Kettemer angerauscht. Der Berliner Torjäger, von Beruf eigentlich Eishockey-Verteidiger, nahm die Scheibe direkt und zimmerte sie ins leere Wild Wings Tor – 1:0 (8.). Sein sechster Saisontreffer, überragend die Torquote von Kettemer, welcher vor dem Spiel noch für sein 500. DEL-Spiel geehrt wurde. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Florian Kettemer.
Und keine zwei Minuten später legten die Gastgeber nach. Daniel Fischbuch zog einfach mal ab und überraschte Strahlmeier an der kurzen Ecke – 2:0 (9.). Gäste-Coach Jürgen Rumrich nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team zu beruhigen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Denn wenn die Eisbären einmal ins Laufen kommen, wird es schwierig.
Ins Laufen kamen die Berliner aber nicht, denn man leistete sich mal wieder unnötige Strafzeiten und brachte Schwenningen somit zurück ins Spiel. Und es war schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die beiden Torschützen Kettemer und Fischbuch in die Kühlbox mussten. Und die Gäste aus Schwenningen nutzten sowohl die doppelte als auch die einfache Überzahl aus. In der zwölften Spielminute war es István Bartalis, der einen Nachschuss zum 2:1 einnetzen konnte. Danach war die Partie aber erst einmal für mehrere Minuten unterbrochen, da der Computer ein Problem hatte und das Spiel somit vorerst nicht fortgeführt werden konnte.
Als es weiter ging, dauerte es nur ganze 27 Sekunden und schon hatten die Gäste die Partie wieder auf Anfang gestellt. Und auch hier konnte Kevin Poulin den ersten Schuss zwar parieren, aber nicht festhalten. Marcel Kurth war zur Stelle und staubte ab – 2:2 (12.).
Die Eisbären völlig von der Rolle, nach vorne ging gar nichts mehr und hinten sah man sich dem Druck der Wild Wings ausgesetzt, die hier plötzlich Lust auf mehr bekamen. Und Rihards Bukarts, seines Zeichen Ex-Eisbär, hatte dreieinhalb Minuten vor der ersten Pause die große Chance zur erstmaligen Schwenninger Führung, Kevin Poulin hatte jedoch etwas dagegen. Aber keine Minute später war auch Poulin machtlos, als Ville Korhonen ein Zuspiel von Philip McRae eiskalt abschloss – 2:3 (18.). Mit diesem Paukenschlag endete das Auftaktdrittel in Berlin.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Eisbären früh mit der Chance in Überzahl zu agieren, aber das beste

Foto: eisbaerlin.de/walker

Powerplay der Liga brachte dabei nicht viel zu Stande. Fortan die Eisbären mit Chancen, aber ohne Glück im Abschluss. Es folgten zwei weitere Überzahlspiele, das erste konnte man nicht nutzen, das zweite dann aber schon. Aller guten Dinge sind eben drei, denn es war die dritte Strafe gegen die Schwäne im Mitteldrittel. Frank Hördler mit einem klasse Pass auf Brendan Ranford und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 3:3 (30.).
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, immer wieder mit guten Chancen, aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Von Schwenningen war in diesem Drittel kaum etwas zu sehen, die Mannschaft von Trainer Jürgen Rumrich lauerte auf Fehler, um dann zu kontern. Nach 40 Minuten blieb es beim Stand von 3:3.

Das letzte Drittel hatte dann gleich zu Beginn die wohl spielentscheidende Szene zu bieten. In der 42. Spielminute jubelten die Gäste über das vermeintliche 4:3, aber die beiden Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek und Kristian Vikman entschieden nach Ansicht des Videobeweises auf Torhüterbehinderung und somit auf kein Tor.
Nur zwei Minuten später bekamen die Gäste dann ein unglückliches Tor. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Daniel Fischbuch hielt die Kelle in den Schuss und fälschte ihn somit unhaltbar für Strahlmeier ab – 4:3 (44.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Drei Minuten nach dem 4:3 sorgte Frank Hördler dann aber erst einmal für die nächste außerplanmäßige Pause. Sein Schlagschuss von der blauen Linie landete hinter dem Tor an der Plexiglasscheibe vor der Fankurve, welche daraufhin zu Bruch ging. Die Aufräumarbeiten und das Wechseln der Scheibe sollte auch nochmal einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Pause schien den Schwarzwäldern besser getan zu haben, die anschließend richtig gut drin waren im Spiel und sich auch gute Chancen erspielten, einmal dabei sogar an der Latte scheiterten. Schwenningen schnupperte also am Ausgleichstreffer. Aber auch die Eisbären hatten ihre Chancen vor dem Schwenninger Tor. Das Spiel wog nun hin und her und beide Teams wollten den nächsten Treffer erzielen, die Eisbären damit natürlich für die Vorentscheidung sorgen.
Für diese sorgte dann Louis-Marc Aubry 92 Sekunden vor dem Spielende, als er sich auf der rechten Seite an der Bande stark den Puck erkämpfte, vor das Tor zog, um Strahlmeier rum fuhr und die Scheibe zum entscheidenden 5:3 über die Torlinie brachte (59.).
Damit waren die drei Punkte für die Eisbären im Sack, auch wenn Schwenningen noch einmal den Goalie vom Eis nahm. Am Ende brachte das nichts mehr und die Wild Wings traten die Heimreise mit leeren Händen an.

Ein Sieg, der vor allem wichtig für das Selbstvertrauen ist. So gehen die Eisbären mit einem Erfolgserlebnis in die so dringend benötigte Pause, denn das arg dezimierte Team der Eisbären hatte kaum noch Benzin im Tank in den letzten Spielen und wird die Pause nun dafür nutzen, um die Akkus wieder aufzuladen und darauf hoffen, dass einige verletzte Spieler wieder zurückkehren.
Das Spiel heute war mal wieder typisch für die Eisbären, ruhiger Beginn, dann schnell 2:0 gegen den Tabellenletzten vorne und da dachten sich einige wahrscheinlich, das Ding hier wird ein Selbstläufer und prompt wurde man für diese Denkweise bestraft und lag folgerichtig mit 2:3 hinten. Nach einer Ansage von Trainer Clément Jodoin in der ersten Drittelpause fand man aber zurück in die Spur und kämpfte Schwenningen am Ende nieder, musste aber noch ein wenig zittern, denn auch die Schwarzwälder hatten noch einige gute Chance gehabt.

1:3 – Eisbären verlieren Duell der arg dezimierten Teams

Die Eisbären Berlin können in der Hauptrunde den Deutschen Meister Red Bull München einfach nicht mehr besiegen. Am Donnerstagabend verlor der DEL-Rekordmeister beim dreifachen Deutschen Meister mit 1:3 (0:1,0:1,1:1) und kassierte damit die elfte Niederlage in den letzten zwölf Hauptrundenduellen gegen München. Dennoch kann man mit dem Auftritt der Eisbären zufrieden sein, die trotz der großen Personalsorgen alles gegeben haben, doch am Ende war München effizient vor dem Tor und nutzte die Fehler der Eisbären eiskalt aus.

Aber Personalsorgen hatte auch der heutige Gegner, insgesamt fehlten auf beiden Seiten je acht Spieler. Unglaublich, wie groß die Personalsorgen bei beiden Mannschaften sind und trotz der 16 Ausfälle war es eine sehr ansehnliche DEL-Partie.

Vom ersten Bully weg entwickelte sich eine Partie mit hohem Tempo, es ging hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Früh in der Partie hatten die Berliner gleich einmal eine doppelte Unterzahl für insgesamt 84 Sekunden zu überstehen. Das gelang den Eisbären aber, auch, weil sie die Schusswege gut zu stellten und München außer durch Yannic Seidenberg und Derek Joslin keine gefährlichen Chancen hatte.
Als die Gäste aus der Hauptstadt ihr erstes Powerplay hatten, war es München, welches die beste Chance hatte. Puckverlust der Eisbären im Drittel der Hausherren, Mark Voakes und Frank Mauer mit dem 2-auf-1-Konter, Voakes schloss ab, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
In der 13. Spielminute war aber auch der Berliner Schlussmann geschlagen, als Maximilian Kastner von rechts abgezogen hatte, Poulin an der Hose traf und die Scheibe von da aus ins Tor trudelte – 0:1.
Zum Drittelende hin noch einmal die Eisbären in Überzahl, aber München konnte die Schüsse blocken und nahm somit das 1:0 mit in die Kabine.

17 Sekunden waren im Mitteldrittel gerade einmal rum, da lag die Scheibe erneut im Berliner Tor. Mark Voakes wollte den Puck vor das Tor bringen, James Sheppard fälschte den Puck ab, so dass dieser hoch in die Luft flog. Mark Cundari wollte den Puck weg schlagen, doch am Ende hatte er die Scheibe ins Tor gefaustet – 0:2 (21.). Eine komplett unnötige Aktion von Cundari, Kevin Poulin war bereits auf dem Weg aus dem Tor.
Aber die Eisbären blieben davon unbeirrt, versuchten weiter nach vorne zu spielen und hatten auch gute Chancen. Louis-Marc Aubry zum Beispiel, der die freie Scheibe vor dem Tor sah, Danny Aus den Birken umkurvte, doch am Münchner Goalie am Ende scheiterte. Oder aber Florian Busch, welcher einen 2-auf-1-Konter mit André Rankel fuhr, selbst abzog, doch sein Schuss ging nur ans Außennetz. Eine Minute später Marcel Noebels mit einer klasse Puckannahme, zog ab, scheiterte jedoch an Danny Aus den Birken, Martin Buchwieser setzte den Nachschuss knapp am Tor vorbei.
Und was kam von München, die hier sehr effizient auftraten? Auch die Hausherren hatten durchaus Chancen. Jakob Mayenschein legte die Scheibe von hinter dem Tor vor das selbige, wo Andreas Eder zum Abschluss kam, jedoch knapp am Tor vorbei schoss. Und nach einem Scheibenverlust von André Rankel im eigenen Drittel stand Frank Mauer plötzlich frei vor Kevin Poulin, welcher jedoch stark reagierte und das 0:3 verhinderte.
Zum Drittelende hin dann die Eisbären mal für 51 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, Micki DuPont mit der Chance und Colin Smith mit dem Nachschuss, aber Danny Aus den Birken war einfach nicht zu überwinden. Zumal er schon die beiden Spiele zuvor ohne Gegentor überstanden hatte. So lag München nach 40 Minuten mit 2:0 vorne.

Das letzte Drittel begannen die Gäste von der Spree mit noch 24 Sekunden Powerplay, aber auch das blieb ungenutzt. Das beste Powerplay tat sich enorm schwer gegen das beste Unterzahlteam der Liga.
Aber bei 5-gegen-5 waren die Eisbären gefährlich, erspielten sich gute Möglichkeiten. 2-auf-1-Konter der Eisbären, Martin Buchwieser mit dem Schuss, aber auch hier war Aus den Birken zur Stelle. Geschlagen war der Münchner Goalie aber wenig später bei Florian Kettemers Schuss, welcher jedoch nur an den Außenpfosten ging.
Aber in der 50. Spielminute war dann auch der Goalie des Deutschen Meisters geschlagen, erstmals seit 193:01 Minuten wieder. André Rankel setzte sich über rechts klasse durch, brachte die Scheibe vor das Tor, wo sie durch rutschte und direkt am linken Bullykreis vor dem Schläger von Mark Cundari an kam, welcher direkt abgezogen hatte – 2:1.
Direkt im nächsten Angriff die Berliner beinahe mit dem Ausgleich, aber Micki DuPont scheiterte an der Latte. Die Eisbären gaben hier nicht auf, versuchten alles, um zum Ausgleich zu kommen, schwächten sich zum Ende aber selbst mit einer Strafe drei Minuten vor der Schlusssirene. Aber die Gäste überstanden diese Unterzahl, riskierten in den letzten Sekunden noch einmal alles. Auszeit und Goalie raus, doch das nutzte Patrik Hager zum entscheidenden 3:1 22 Sekunden vor dem Ende.

Die Eisbären trotzten den vielen Ausfällen, gaben alles, suchten immer wieder den Weg zum Tor und hatten auch ihre Chancen, es ging aber leider nur ein Schuss ins Tor vom starken Danny Aus den Birken. München nutzte dagegen die Fehler der Eisbären eiskalt aus und erwies sich als effizient vor dem Tor. Zudem war das beste Unterzahlteam der Liga heute besser als das beste Powerplay der Liga.
Nichtsdestotrotz kann man mit dem Auftritt der Eisbären zufrieden sein und man kann auch viele positive Sachen mitnehmen, findet auch Stürmer Marcel Noebels:

Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das hat uns am Ende die Punkte gekostet. München hat eiskalt seine Chancen ausgenutzt. Aber dennoch können wir viel Positives aus dem Spiel mitnehmen.

Sechs-Punkte-Wochenende: Eisbären gewinnen dank starker Teamleistung mit 5:4 gegen Nürnberg

 

Ausgabe #9:

Sechs-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin. Zwei Tage nach dem mehr als glücklichen 3:2-Auswärtssieges bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven setzten sich die Hauptstädter am Sonntagabend in der Arena am Ostbahnhof mit 5:4 (2:0,1:3,2:1) gegen die Thomas Sabo Ice Tigers durch. 11.816 Zuschauern sahen dabei eine sehr unterhaltsame und sehr intensive sowie hart umkämpfte Partie, in welcher sich die Berliner dank einer starken Teamleistung am Ende die drei Punkte sicherten. Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der Pressekonferenz davon, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat und die Teamleistung der Schlüssel zum Sieg war. Anders als noch am Freitag, als einzig Kevin Poulin den Sieg ermöglicht hatte, aber die Spieler den Trainer sehr enttäuscht hatten. Nun haben sie ihren Coach wieder versöhnt.

Haben die Eisbären in dieser Saison schon mal ein Spiel mit vollem Kader bestritten? Ich glaube nein, auch heute Abend fehlten wieder sieben Spieler. Der nächste Ausfall war heute Sean Backmann, Trainer Clément Jodoin ist zur Zeit einfach nicht zu beneiden, die Personalsorgen werden immer größer. Im Tor vertraute er wieder dem Matchwinner vom Bremerhaven-Spiel, Kevin Poulin. Dem einzigen Eisbären mit Normalform am Freitagabend.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das erste Drittel bot schnelles Eishockey, viele Zweikämpfe, hohe Intensität und vor allem sehr viele Torchancen. Beide Teams feuerten 19 Torschüsse ab, beide Goalies bekamen jede Menge zu tun und konnten sich mehrfach auszeichnen. Kevin Poulin dabei mehr als Andreas Jenike auf Nürnberger Seite, der die Scheibe zweimal aus seinem Tor fischen musste. Zum ersten Mal exakt nach vier Minuten. Florian Kettemer auf André Rankel, der spielte die Scheibe weiter an die kurze Ecke, wo James Sheppard lauerte und sein Arbeitsgerät hin hielt – 1:0.
Vier Minuten später jubelten die Eisbären-Fans schon wieder. Die Hausherren in Überzahl und da sind die Eisbären das beste Team der Liga. Unübersichtliche Situation vor dem Nürnberger Tor, Brendan Ranford behielt den Überblick und drückte den Puck über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Aleksi Rantala und Christoffer Hurtik überprüften den Treffer nochmal und gaben ihn anschließend.
Nürnberg gab hier aber nicht auf und spielte weiter nach vorne, erspielte sich auch gute Chancen, aber entweder stand Kevin Poulin im Weg und aber der Pfosten, so wie bei Daniel Weiß seinem Schuss. So lagen die Eisbären nach 20 Minuten mit 2:0 in Front.

Nach dem intensiven und Chancenreichen ersten Drittel begann das zweite Drittel eher verhalten,

Foto: eisbaerlin.de/walker

beide Mannschaften ließen es sehr ruhig angehen. Umso überraschender fiel dann aber der Anschlusstreffer der Franken. Dane Fox hielt einfach mal drauf und die Scheibe rauschte am verdutzten Kevin Poulin vorbei ins Tor – 2:1 (25.).
Zwei Minuten später die große Chance für die Eisbären, den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen. Maximilian Adam stibitzte die Scheibe, spielte Doppelpass mit Charlie Jahnke, stand frei vor Jenike, doch der konnte in letzter Sekunde retten.
Direkt im Gegenzug die Eisbären mit einem Fehler im Spielaufbau, Eugen Alanov kam an die Scheibe, spielte sie weiter zu Chad Bassen, welcher Poulin keine Chance ließ – 2:2 (28.).
Aber die Eisbären blieben cool und schlugen zurück. Florian Busch setzte sich klasse durch, brachte die Scheibe in den Torraum wo Brendan Ranford nur noch abstauben musste – 3:2 (30.).
Das Spiel war nun offen, es wog hin und her und beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Und sie schienen in diesem Drittel fast aus jeder Möglichkeit ein Tor zu machen. So auch in der 35. Spielminute, als Nürnberg in Überzahl war. Tyler Aronson mit dem ersten Schuss, Kevin Poulin war zur Stelle, dann aber machtlos gegen den Nachschuss von Daniel Weiß. Der Ex-Eisbär brachte danach gleich mal die komplette Fankurve gegen sich auf, als er in Richtung dieser äußerst provokant jubelte. Nicht gerade die feine englische Art, Herr Weiß, der in seiner Zeit in Berlin nun auch nicht gerade der beste Spieler war.
Die Stimmung war also ohnehin schon angeheizt und es wurde nur eine Minute später noch schlimmer. Danny Richmond wurde vor der Fankurve von einem Nürnberger Schläger im Gesicht getroffen und sackte blutend zu Boden. Die Eisbären fuhren den Angriff zu Ende, an deren Ende Charlie Jahnke das vermeintliche 4:3 erzielt hatte. Aber es soll irgendwie nicht sein mit Jahnkes ersten DEL-Tor. Gegen Wolfsburg wurde ihm der Treffer nachträglich noch aberkannt und hier wurde das Tor ebenfalls nicht gegeben, da die Schiedsrichter die Partie vorher bereits unterbrochen hatten. Für uns Fans sehr unübersichtlich, aber André Rankel erklärte nach dem Spiel im Interview, dass es einen Pfiff gab und das Tor somit zu Recht nicht gegeben wurde. Warum der Nürnberger Spieler jedoch keine Strafe für seine Aktion bekam, bleibt das Geheimnis der beiden Hauptschiedsrichter, die das Spiel im zweiten Drittel nicht wirklich im Griff hatten. Man kann nur hoffen, dass es Danny Richmond wieder besser geht, das sah sehr übel aus und Richmond wurde wohl noch während des Spiels ins Krankenhaus gefahren, dieses Gerücht geisterte jedenfalls während des letzten Drittels durch die Fankurve.
Die letzten 90 Sekunden die Hausherren noch einmal mit zwei Mann mehr auf dem Eis und jeder Menge Druck und guten Chancen, die beste vergab Mark Cundari, als er den Puck an die Latte setzte. So blieb es beim 3:3 nach 40 sehr intensiven Minuten in Berlin.

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Das letzte Drittel begann Nürnberg in Unterzahl und auch danach handelten sie sich weitere Strafen ein. Nur konnten die Eisbären die Überzahlspiele nicht nutzen. Dafür klingelte es im Nürnberger Gehäuse bei angezeigter Strafzeit. Mark Cundari fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, fand dann keine Anspielstation, also zog er selbst ab und endlich gelang ihm sein erster DEL-Treffer im Eisbären-Trikot – 4:3 (44.).
Nicht mal eine Minute später hatte Martin Buchwieser zweimal die Chance zum 5:3, doch zweimal stand ihm der Pfosten im Weg.
Der Pfosten stand auch Mark Cundari neun Minuten vor dem Ende der Partie im Weg. Die Nummer Vier der Eisbären machte heute sein bestes Spiel im Eisbären-Trikot, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor von seiner gefährlichen Seite und belohnte sich schließlich mit seinem ersten DEL-Tor in dieser Saison.
Nürnberg nahm weiterhin Strafen und die Eisbären sagten „Danke“. James Sheppard sah André Rankel im Slot stehen und der Kapitän netzte zu seinem ersten Saisontor ein – 5:3 (55.).
Nürnberg gab aber nicht auf und schlug ebenfalls im Powerplay zurück. Patrick Reimer holte zum Schlagschuss aus und verkürzte dreieinhalb Minuten vor dem Ende auf 5:4 (57.).
Es sollte der Schlusspunkt unter dieser sehr ereignisreichen Partie sein, mehr gelang Nürnberg nicht mehr, die Eisbären brachten das knappe 5:4 über die Zeit und freuten sich über weitere drei Punkte an diesem Wochenende.

Und dieser Sieg war am Ende ein Beleg des unbedingten Willens der Eisbären, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Sie lagen nach 20 Minuten mit 2:0 vorn, weil sie anders als Nürnberg ihre Chancen nutzten. Dann aber ließ die Konzentration für einen Moment nach und prompt stand es 2:2. Aber die Eisbären schüttelten sich kurz, schlugen zurück und blieben auch nach dem erneuten Ausgleich cool. Und im Schlussdrittel schwächte sich Nürnberg durch die vielen Strafen selbst, was am Ende den Unterschied ausmachte.
Aber insgesamt hat man heute eine Mannschaft auf dem Eis gesehen, wo Jeder für Jeden kämpfte, alle Spieler wollten ihren Teil zum Sieg beitragen und taten dies am Ende auch. Alleine aus diesem Grund muss man heute mal den bisher so enttäuschten Mark Cundari besonders hervorheben. Er machte wie bereits erwähnt sein bestes Spiel im Eisbären-Dress und konnte endlich sein erstes Saisontor bejubeln, was ihm eine Ehrenrunde vor der Fankurve bescherte. Auch dabei merkte man ihm die pure Erleichterung an. Hoffen wir mal, dass der Knoten bei ihm endlich geplatzt ist, denn dass er es drauf hat, hat er während seiner Zeit in Augsburg mehr als bewiesen.

Teufelskerl Kevin Poulin im Tor und Siegtorschütze Florian Kettemer: Harmlose aber effektive Eisbären gewinnen mit 3:2 in Bremerhaven

Schön war’s nicht, aber am Ende zählen nur die drei Punkte, welche die Eisbären Berlin am Ende eingefahren haben. Am Freitagabend setzte sich die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin mit 3:2 (0:1,1:0,2:1) bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven durch und überholte den heutigen Gegner mit dem Sieg auch in der Tabelle. Überzeugend war die Leistung der Hauptstädter aber keinesfalls. Einzig Goalie Kevin Poulin verdient Bestnoten, allein ihm hat man es zu verdanken, dass man am Ende überhaupt das Eis als Sieger verlassen konnte. 

Die Eisbären auch heute wieder ohne sechs Spieler, was Stürmer Marcel Noebels, der nach überstandener Erkältung in den Kader zurückkehrte, aber nicht als Ausrede gelten lassen wollte, wie er vor dem Spiel bei Telekom Sport sagte:

Es ist immer ein Nachteil mit verletzten Spielern. Aber die Mannschaft ist so aufgestellt, dass sie Ausfälle auffangen kann. Die Ausfälle dürfen nicht als Ausrede gelten. Wir müssen ein gutes Spiel machen, um hier zu gewinnen.

Beflügelt von fünf Heimsiegen in Folge, darunter einem 6:2-Sieg gegen Meister München, begann Bremerhaven sehr engagiert und druckvoll, suchte sofort den Weg Richtung Tor und auch den Abschluss. Die Hausherren zudem mit einem aggressiven Forechecking. Und nach fünf Minuten bot sich den Pinguins die erste Chance in Überzahl und dort gingen sie auch in Führung, doch der Treffer wurde zu Recht wegen eines Schlittschuh-Tores von Chad Nehring nicht gegeben. Zuvor hatte Kevin Poulin schon klasse gegen Jan Urbas gerettet.
Kevin Poulin stand auch in der achten Spielminute im Mittelpunkt, als Bremerhaven einen 2-auf-1-Konter fuhr und Corey Quirk eine Riesenchance hatte, Poulin aber als Sieger aus dem Duell hervor ging.
Auch zwei Minuten später musste Poulin eingreifen, als Mark Cundari ausrutschte und den Hausherren die nächste Chance ermöglichte.
Von den Eisbären kam so gut wie gar nichts nach vorne, einen ganzen Torschuss bekamen die Berliner im ersten Drittel zu Stande und das auch noch in Unterzahl. Charlie Jahnke fuhr einen 2-auf-1-Konter mit Martin Buchwieser, zog ab, doch Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle war zur Stelle.
23 Sekunden vor der ersten Pause belohnten sich die Bremerhavener für ein starkes erstes Drittel. Miha Verlic konnte sich an der linken Bande problemlos durchsetzen, zog zum Tor und hob die Scheibe an Poulin vorbei ins Tor – 0:1 (20.). Was zugleich auch der Pausenstand war. Eisbären-Verteidiger Maximilian Adam war dementsprechend sauer nach dem ersten Drittel:

Bis jetzt spielen wir nicht gut. Wir kriegen wenig Scheiben zum Tor und hinten schwimmen wir ganz schön. Wir müssen die Scheiben hinten einfacher raus und zum Tor bringen. Wir haben gewusst, wie sie spielen werden, aber wir sind noch nicht da. Wir müssen aufwachen.

Bemüht starteten die Hauptstädter ins Mitteldrittel, suchten den Weg zum Tor, aber die Hausherren machten es den Eisbären schwer. Und doch kamen die Berliner zum Ausgleich. 24 Minuten waren gespielt, als die vierte Reihe der Eisbären zuschlug. Charlie Jahnke brachte die Scheibe von der linken Seite vor das Tor, Martin Buchwieser scheiterte an Tomas Pöpperle, doch Vincent Hessler staubte erfolgreich ab und konnte sein erstes DEL-Tor bejubeln – 1:1. 22 DEL-Spiele hat es gedauert, ehe die Nummer 16 zum ersten Mal in der DEL geknipst hat. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zum ersten DEL-Tor, Vincent!
Nur wenige Augenblicke später Bremerhaven mit der Chance zur erneuten Führung, aber der Pfosten stand ihnen im Weg. Kurz darauf Bremerhaven für 1:28 Minuten in doppelter Überzahl und guten Chancen durch Maxime Fortunus (2x) und Miha Verlic, aber Kevin Poulin zeigte einmal mehr seine ganze Klasse.
Mitte der Partie mal die Eisbären mit einem Powerplay, doch das sah sehr dürftig aus und Marcel Noebels kam mit Ablauf der Strafe zum einzigen Torschuss in diesem Überzahlspiel. Es sollte einer von nur vier Torschüssen nach 40 Minuten gewesen sein.
Die letzten Minuten war die Partie dann noch einmal sehr zerfahren mit vielen Strafminuten auf beiden Seiten, weshalb der Spielfluss darunter gelitten hatte. Somit blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten und Sportdirektor Stéphane Richer brachte es in der Pause bei Telekom Sport auf den Punkt, als er sagte, man müsse sich bei Kevin Poulin bedanken, ohne den die Partie wohl längst entschieden wäre. Unfassbar, wie harmlos die Eisbären hier auftraten.

Das Schlussdrittel begann mit 4-gegen-4 auf dem Eis und das nutzten die Eisbären nach nur 22 Sekunden aus. Micki DuPont brachte den Puck Richtung langen Pfosten, wo James Sheppard die Kelle in den Schuss hielt und so die Berliner mit dem fünften Torschuss an diesem Abend mit 2:1 in Führung brachte (41.).
Bremerhaven nur kurze Zeit geschockt, doch sofort starteten die Mannen von Chefcoach Thomas Popiesch die Offensivbemühungen, wollten sofort den Ausgleich erzwingen. Und Mike Hoeffel hatte auch schnell zwei gute Möglichkeiten, aber Kevin Poulin stand mal wieder im Weg.
Aber auch die Eisbären hatten die große Chance zum dritten Tor. Florian Busch mit einem klasse Pass von der eigenen blauen Linie auf Colin Smith, welcher frei vorm Bremerhavener Tor auftauchte, doch Tomas Pöpperle parierte diesen Schuss im Liegen.
Acht Minuten vor dem Ende der Partie kassierten die Eisbären die nächste Strafe und Bremerhaven somit mit dem nächsten Überzahlspiel. Dieses nutzten sie zwar nicht, dafür sorgte Alex Friesen mit Ablauf der Strafe für den Ausgleich, als er Maß nahm und die Scheibe in den Winkel schoss – 2:2 (54.).
Sollte es hier also doch noch zur Verlängerung kommen? Nein! Denn dagegen hatte Verteidiger Florian Kettemer etwas. Bremerhaven war noch damit beschäftigt, sich lautstark zu beschweren, weil es zuvor keine Strafe gegen die Eisbären gab. Kettemer war das egal, er bekam die Scheibe, guckte Tomas Pöpperle aus und netzte zum 3:2 ein (57.). Die nächste Bewerbung der Nummer 69 für eine Vertragsverlängerung. Wenn die Eisbären den Ende November auslaufenden Vertrag mit Florian Kettemer nicht verlängern, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Bremerhaven schwächte sich gegen Ende dann auch noch selbst, kassierte drei Minuten vor dem Ende noch eine Strafe, das folgende Überzahlspiel der Eisbären blieb jedoch ungenutzt. Bremerhaven nahm eine Minute vor dem Ende Goalie Tomas Pöpperle zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und wenig später auch noch eine Auszeit. Aber was sie auch versuchten, sie scheiterten an Kevin Poulin im Eisbären-Tor, der am Ende der Hauptgrund war, weshalb die Eisbären überhaupt die Möglichkeit hatten, dieses Spiel zu gewinnen.

Denn trotz des Sieges und der drei Punkte war das kein gutes Auswärtsspiel der Eisbären. Ein Torschuss nach 20 Minuten, vier Torschüsse nach 40 Minuten und elf am Ende der Partie. Das sind keine Werte für die Eisbären Berlin. Wenn da natürlich drei Tore herausspringen und somit auch drei Punkte, sind am Ende alle froh und glücklich. Doch eigentlich hätte man diese Partie verlieren müssen, doch Kevin Poulin rettete den Eisbären einmal mehr den Arsch und gab ihnen die Chance, hier noch einen Sieg mit in die Hauptstadt zu nehmen.
Vorne zu harmlos, aber immerhin effektiv. Hinten hatte man einen starken Kevin Poulin, aber konnte dafür in Unterzahl überzeugen, als man es Bremerhaven immer wieder schwer machte, die Lücken zu finden. Aber trotzdem weiterhin zu viele Fehler im Spiel der Eisbären, diese darf man nicht übersehen, auch wenn man jetzt erst einmal froh über die drei Punkte ist, so wie es Siegtorschütze Florian Kettemer nach dem Spiel bei Telekom Sport sagte:

Die drei Punkte sind sehr wichtig. Wir wussten, dass Bremerhaven zu Hause sehr stark ist und das haben sie auch gezeigt. Aber ich denke, das macht ein gutes Team auch aus, gut spielen und gewinnen und schlecht spielen und auch zu gewinnen. Kevin hat die letzten Spiele und auch heute wieder überragend gespielt. Wir sind sehr froh, drei Punkte mit nach Berlin nehmen zu können.

Auf der Suche nach der Form: Eisbären am Wochenende in Bremerhaven und gegen Nürnberg

Dreizehn Spiele sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und der letztjährige Vizemeister Eisbären Berlin hängt weiterhin im Mittelmaß der Tabelle fest und hinkt damit den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Sieben Siege feierte die Mannschaft von Chefcoach Clément Jodoin bisher, wovon drei allerdings erst nach Verlängerung oder Penaltyschießen gelangen. Mit 18 Punkten ist man aktuell Tabellenneunter und hat bereits zwölf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Adler Mannheim. Weil die Eisbären es derzeit kaum schaffen, mal eine Siegesserie zu starten, was daran liegt, dass man es aktuell auch nicht schafft, konstant über 60 Minuten gutes und vor allem diszipliniertes Eishockey zu spielen.

Den nächsten Versuch, eine Siegesserie zu starten, unternehmen die Berliner am Wochenende, wenn man am Freitagabend beim Tabellenachten Fischtown Pinguins Bremerhaven zu Gast ist (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntag daheim auf den Tabellenzwölften Thomas Sabo Ice Tigers trifft (Bully: 19:00 Uhr). Da sollten, wenn möglich, schon zwei Siege her, will man den Anschluss an die oberen Plätze nicht aus den Augen verlieren. Nur einfach werden diese beiden Aufgaben nicht werden.

Der morgige Gegner Bremerhaven steht aktuell einen Punkt und einen Platz besser als die Eisbären da und ist zudem die drittbeste Heimmannschaft der DEL. Bremerhaven sollte man einfach nicht unterschätzen, auch nicht im dritten DEL-Jahr. Trainer Thomas Popiesch hat da eine klasse Mannschaft zusammen, die in der Lage ist, an guten Tagen jedes Team zu schlagen. Die Eisbären sollten da hoch konzentriert zu Werke gehen, so wenig Fehler wie möglich machen und sich die ihn bietenden Chancen vorne eiskalt nutzen. Und zudem sollte man von der Strafbank fern bleiben, denn dass man keine Spiele auf der Strafbank gewinnt, sollten die Hauptstädter sicher schon gemerkt haben.
Beide Teams treffen zum fünften Mal in Bremerhaven aufeinander. Nachdem die Pinguins zunächst die ersten beiden Duelle gewannen, setzten sich zuletzt zweimal die Berliner durch.

Am Sonntag kommt es dann zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinales zwischen den Eisbären und den Thomas Sabo Ice Tigers. Von einem möglichen Halbfinale in dieser Saison sind beide Mannschaften leistungstechnisch aktuell meilenweit entfernt. Die Franken sind da noch ein Stück weit schlechter dran als die Eisbären, haben zudem auch schon ihren Trainer gewechselt. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist man in Nürnberg also alles andere als zufrieden, da kommt der Auswärts-Trip in die Hauptstadt vielleicht gerade richtig. Denn von den letzten fünf Auswärtsreisen an die Spree nahmen die Franken immer mindestens einen Zähler mit ins Frankenland.

Die Eisbären können auf Stürmer Marcel Noebels wieder zurückgreifen, der seine Erkältung auskuriert hat. Goalie Maximilian Franzreb wird dagegen weiterhin für Kooperationspartner Lausitzer Füchse auflaufen, somit ist Konstantin Kessler erneut Back-up hinter Goalie Kevin Poulin. Weiterhin fehlen den Eisbären sechs Leistungsträger.

Trainer Clément Jodoin mit einem Blick auf das morgige Gastspiel in Bremerhaven (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 25.10.2018):

Wir spielen morgen gegen eine gute Mannschaft, die oft mit vier Spielern offensiv Druck ausübt und den Puck im gegnerischen Drittel schnell laufen lassen kann. Wir müssen gut backchecken und gut Eins gegen Eins in unserer Zone auftreten. Für unsere Mannschaft wird es wichtig sein, konsequent in allen drei Zonen des Eises bei 5 gegen 5 zu spielen und unser Powerplay zu nutzen.

Das Powerplay nutzen tun sie in dieser Saison bisher sehr gut, haben die Berliner doch schon 14 Tore in Überzahl erzielt und sind somit das beste Team in Überzahl. Aber allein daran merkt man schon, woran es bei den Eisbären in dieser Saison akut mangelt, nämlich an Toren bei 5-gegen-5 auf dem Eis. Denn da erzielten die Eisbären nur ganze sechs Treffer mehr (20 Tore). Die Eisbären sollten es also endlich hinbekommen, auch bei 5-gegen-5 auf dem Eis wieder Torgefahr zu entwickeln, sonst wird es schwer, Spiele auf Dauer zu gewinnen.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am 26.10.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Konstantin Kessler

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Jamie MacQueen (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Clément Jodoin über Charlie Jahnke: „Er ist auf einem guten Weg, sich im Kader festzusetzen“

 

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Hat er nun oder hat er nicht? Die Rede ist vom ersten DEL-Tor, welches Charlie Jahnke am Freitagabend im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg erzielt hatte. Es war das Tor zum 2:2 und die DEL führt Charlie Jahnke nach wie vor als Torschützen des Ausgleichtreffers, er selbst sagte jedoch nach dem Spiel in der Mixed-Zone, dass es nur eine Vorlage gewesen wäre, denn Martin Buchwieser habe die Scheibe entscheidend ins Tor abgefälscht. Allein das macht die Nummer 15 der Eisbären schon sehr sympathisch, dass er sich nicht hinstellt und sagt, dass war ganz klar mein Tor sondern dass er sportlich fair ist und zugibt, dass es Martin Buchwiesers Tor war. Wenn gleich viele Fans, die sich die Szene anschließend mehrfach angesehen haben, zum Entschluss kommen, es war das erste DEL-Tor von Charlie Jahnke. 

Selbst wenn die DEL ihm den Treffer noch aberkennen sollte, dürfte es nicht allzu lange mehr dauern, bis Jahnke sein erster offizieller Treffer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gelingt. Denn durch die großen Personalsorgen der Eisbären Berlin bekommen die Youngsters sehr viel Eiszeit, eben auch Charlie Jahnke. Und das nicht nur, um den Leistungsträgern Luft zu verschaffen, nein, ein Charlie Jahnke wird zum Beispiel auch in den Special Teams eingesetzt, was zeigt, welch großes Vertrauen ihm sein Chefcoach Clément Jodoin entgegen bringt. Jodoin lobte Charlie am Freitag auf der PK in den höchsten Tönen:

Charlie ist mein Formel-1-Spieler, weil, immer wenn er auf dem Eis ist, ist er richtig schnell unterwegs. Ich mag seine Einstellung, er ist immer mit ganz viel Härte dabei, er gibt immer alles, was er hat. Er ist auf einem guten Weg, sich im Kader festzusetzen. Er ist nicht der große Zauberspieler, der verrückte Sachen macht, aber alles das, was er macht, macht er richtig gut. 

Das muss Charlie Jahnke doch stolz machen, so ein Lob vom Trainer zu hören. Fünf Spiele hat Jahnke bisher in dieser DEL-Saison absolviert und dabei durchschnittlich 7:14 Minuten Eiszeit, was für einen Youngster wie ihn durchaus beachtlich ist. Und ein Scorerpunkt ist ihm ja dabei auch schon geglückt, ob nun durch sein erstes DEL-Tor oder aber eben als Torvorlage, das ist egal. Zudem hat er mit -1 eine ebenso beachtliche Plus/Minus-Bilanz.

Es macht Spaß, ihm auf dem Eis zuzuschauen. Denn immer wenn Charlie auf dem Eis ist, versucht er alles zu geben, was er hat. Er gibt keinen Puck verloren, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und sucht auch gerne den Torabschluss. Wie sehr er sich sein erstes DEL-Tor wünscht, zeigte sein Torjubel am Freitag, als er sich riesig über sein vermeintlich erstes DEL-Tor freute. Das war sehr herzerfrischend, aber so ist er eben, der Charlie Jahnke, von dem wir im DEL-Team der Eisbären sicherlich noch viel erleben werden und der zu einem Leistungsträger des Hauptstadtclubs in den nächsten Jahren wachsen kann. 

Aber er kann ja auch mit viel Selbstbewusstsein spielen, wie er selbst nach dem Spiel am Freitag in der Mixed-Zone im Interview sagte:

Der Trainer hat halt nicht gesagt, dass wir nur da sind, um die Scheibe tief zu spielen und allein das gibt ja schon Selbstbewusstsein, dass man schon denkt, okay, jetzt kann ich ja vielleicht mal ein paar Spielzüge machen und nicht nur Luft für die anderen holen.

Charlie Jahnke ist froh über die Chance, die er derzeit in Berlin bekommt, weiß aber auch, warum er diese Chance aktuell bekommt:

Ich fühl mich ganz gut bisher, freue mich, dass ich hier spielen kann. Auch wenn es nicht schön ist, dass andere dadurch verletzt sind. 

Aber Chancen sind dazu da, um genutzt zu werden. Und Charlie Jahnke ist auf dem besten Weg, ein fester Bestandteil des DEL-Kaders der Eisbären zu werden. Das hat Clément Jodoin, wie bereits erwähnt, ja schon angedeutet. Wenn die Verletzungen also etwas gutes an sich haben, dann die Tatsache, dass Charlie Jahnke nun über einen längeren Zeitraum zeigen kann, was er wirklich drauf hat. Bisher nutzt er seine Chance sehr gut und das Vertrauen des Trainers beflügelt die Nummer 15 nur noch mehr. Bei einem Scorerpunkt wird es bis zum Saisonende sicherlich nicht bleiben, da kommen bestimmt noch ein paar Punkte hinzu. Denn mit Charlie Jahnke haben die Eisbären einen äußerst talentierten Spieler in ihren Reihen, der endlich das Vertrauen bekommt, welches er verdient.