3:4 nach 3:0-Führung: Die Eisbären verlieren trotz kämpferischer Leistung Spiel eins

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #34:

Die Eisbären Berlin haben das erste Finalspiel gegen Red Bull München knapp mit 3:4 (2:0,1:3,0:1) verloren. Die Eisbären zeigten eine starke Leistung und führten nach 21 Minuten mit 3:0. Danach verließen sie aber zunehmend die Kräfte, während München den Druck erhöhte. Die Mannschaft von Don Jackson drehte am Ende die Partie und klaute damit das Heimrecht. Die Eisbären kämpften bis zum Ende aufopferungsvoll, wurden für den Einsatz aber nicht belohnt.

Keine 24 Stunden nach dem fünften und entscheidenden Halbfinalspiel gegen Mannheim mussten die Eisbären wieder antreten. Für dieses erste Finalspiel änderte Trainer Serge Aubin sein Personal überhaupt nicht. Es kam kein neuer Spiel in den Kader und auch die Reihen blieben zusammen. Warum sollte er auch was ändern, denn das gestrige Spiel war eine enorm starke Leistung der Berliner, vor allem in der Defensive. Genau daran galt es heute anzuknüpfen, um den ersten Sieg in der Finalserie zu holen.

Beide Teams trafen zum fünften Mal in dieser Saison aufeinander. Und das Heimrecht der Eisbären war rein statistisch gesehen kein gutes Omen. Denn in allen vier Hauptrundenduellen behielt stets die Gast-Mannschaft die Oberhand. Und auch eine weitere Statistik sprach gegen die Berliner: Von den bisherigen drei Playoff-Serien gewannen die Hauptstädter keine. Aber Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden. Und so eine Finalserie wäre der perfekte Anlass dafür.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die große Frage war natürlich die, welche Mannschaft im Vorteil war. Die Eisbären, weil sie im Rhythmus drin waren oder aber München, weil sie vier Tage Pause hatten seit dem letzten Spiel.
München hatte auf jeden Fall einen Blitzstart, Trevor Parkes kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, Mathias Niederberger war aber zur Stelle. Nur wenige Sekunden später war es erneut Parkes, welcher gefährlich abfälschte. Da war noch keine Minute gespielt. Die Gäste vom Oberwiesenfeld waren vom ersten Wechsel an hellwach und übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle. Für die Eisbären ging es daher erst einmal darum, die erste Welle von München zu überstehen.
Das taten sie und konnten sich nach rund fünf Minuten selbst erstmals im Münchner Drittel festsetzen und die ersten ein, zwei Schüsse abfeuern. Nun nahm die Partie an Fahrt auf und es ging rasant hin und her. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg zum Tor und dort dann auch den schnellen Abschluss. Es entwickelte sich von Beginn an ein packender und spannender Playoff-Fight. Aber genau das war auch zu erwarten bei diesen beiden Mannschaften.
Die gefährlicheren Chancen hatten die Gäste. In der zwölften Spielminute kam Frederik Tiffels zweimal zum Abschluss und hatte dabei zu viel Platz, Mathias Niederberger war aber auf der Hut. Und im Gegenzug klingelte es im Münchner Tor. Kevin Clark hatte mal einen satten Schlagschuss ausgepackt und damit Henrik Haukeland keine Chance gelassen. Die Scheibe schlug unter der Latte ein – 1:0 (12.). Der erste Jubel-Orkan stürmte durch die Arena am Ostbahnhof. Das war genau der Start, den die Berliner haben wollten. Denn wenn man einem Rückstand hätte hinterher rennen müssen, hätte das nach der anstrengenden und kräfteraubenden Serie gegen Mannheim nur noch mehr Kraft gekostet. So konnten die Eisbären weiter an ihrem Spielplan festhalten.
Die Chance, die Führung direkt auszubauen, gab es nur kurze Zeit später, als München die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten nutzten sie das Powerplay auch aus. Über Matt White und Kevin Clark kam die Scheibe von hinter dem Tor zu Zach Boychuk, ein Münchner Verteidiger wollte noch klären, doch die Scheibe kam direkt durch und Boychuk versenkte die Scheibe im langen Eck, gegen die Laufrichtung von Haukeland – 2:0 (15.).
Der Traumstart war endgültig perfekt. Und die große Frage, wie München darauf reagieren würde. Denn sie hatten sicherlich mit allem gerechnet, aber bestimmt nicht mit einem so schnellen Zwei-Tore-Rückstand. Den Eisbären konnte es nur recht sein, sie nahmen die Euphorie von gestern direkt mit ins erste Finalspiel und machten genau dort weiter, wo sie aufgehört haben. Und der Spielstand war Balsam für das Selbstvertrauen der Eisbären, welches dadurch immer größer wurde. Mit der 2:0-Führung ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause.

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Das zweite Drittel begann gleich mit dem nächsten Eisbären-Tor. Ganze 43 Sekunden dauerte es, da stand es bereits 3:0. Und endlich scorte die Paradereihe wieder einmal im Zusammenspiel. Leo Pföderl war der Torschütze, Marcel Noebels und Blaine Byron die Vorbereiter. Wow, damit hatte keiner vor dem Spiel gerechnet! Gerade nachdem die Eisbären gestern noch spielen mussten und München seit vier Tagen spielfrei hatte.
München versuchte danach eine Antwort zu finden. Nur ihr Problem war, das Mathias Niederberger anscheinend genau zur richtigen Zeit seine Form und seine Sicherheit wieder gefunden hatte. Egal was bisher auf sein Tor kam, es war eine sichere Beute des deutschen Nationaltorhüters.
Die „Krake von Riga“ war auch gefordert, als es in der 26. Spielminute die erste Strafzeit gegen die Eisbären gab. Und es war gleich ein vierminütiges Unterzahlspiel, denn Kevin Clark kassierte wegen eines hohen Stocks gleich 2+2-Minuten. Die große Chance für München also, hier einen Fuß in die Partie zu bekommen. Und die Gäste setzten sich im Angriffsdrittel fest, brachten jede Scheibe zum Tor und sorgten für viel Gefahr vor Mathias Niederberger. Doch der Teufelskerl entnervte die Münchner Spieler reihenweise. Doch nach fast zwei Minuten Powerplay war dann auch der Berliner Schlussmann geschlagen – oder doch nicht? Die beiden Hauptschiedsrichter Marian Rohatsch und André Schrader entschieden auf dem Eis auf „kein Tor“, fuhren aber zur Sicherheit nochmal zum Videobeweis. Dort erkannten sie, dass die Scheibe nicht mit vollem Umfang über der Linie war und somit blieb die „On-Ice-Entscheidung“ bestehen. Was für ein Save von Mathias Niederberger also gegen Ex-Eisbär Austin Ortega! Ihn zu überwinden, schien heute fast unmöglich. Gerade auch mit der Verteidigung vor ihm. Manuel Wiederer zum Beispiel, welcher sich in einen Schuss warf, der ihm aber deutlich Schmerzen verursachte. Egal, es ist Playoff-Time. Da schütteln sich die Jungs kurz und weiter geht`s.
Aber neun Sekunden vor Ablauf der vierminütigen Unterzahl schlug es dann doch hinter Niederberger ein. Und der Anschlusstreffer war auch verdient. Patrick Hager war der Torschütze gewesen – 3:1 (30.).
München hatte nun neuen Mut geschöpft und merkte, dass das Spiel hier noch lange nicht verloren war. Erst recht nicht, als Patrick Hager acht Minuten vor der zweiten Drittelpause erneut traf – 3:2 (32.).
Sechs Minuten waren noch auf der Uhr, da ging die Partie wieder von vorne los. München war inzwischen die aktivere und bessere Mannschaft. Die Eisbären wirkten jetzt doch angeschlagen und ausgelaugt. Ben Smith stellte auf 3:3 (35.).
Nun war eine Reaktion der Hausherren gefordert. Nur die Frage war, wie viel Benzin noch im Tank war nach der anstrengenden Serie gegen Mannheim? Hatte man vielleicht sein Pulver schon in den ersten 21 Minuten verschossen? Was auf jeden Fall auffiel: Man hatte mit der Strafzeit gegen Kevin Clark seinen Spielplan verlassen und war von da an neben der Spur. Auch wenn man das Unterzahlspiel fast die vollen vier Minuten über super verteidigte. Am Ende war der Druck von München zu groß und das Gegentor eine Frage der Zeit. München war danach im Aufwind und krönte seine Aufholjagd mit dem Ausgleich. Die Eisbären waren nun auf der Suche nach einer Antwort, versuchten wieder Ruhe in ihr Spiel zu bekommen. Doch das fiel ihnen nicht so leicht. Was ihnen aber gelang: Sie hielten das 3:3 bis zum Drittelende und konnten so in der zweiten Drittelpause wieder die Akkus aufladen für das letzte Drittel.

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Im letzten Drittel mussten die Eisbären nach vier Minuten erneut in Unterzahl ran. Ein enorm wichtiges Unterzahlspiel für die Eisbären, die einen Rückstand in dieser Phase des Spiels unbedingt vermeiden wollten. Das schafften sie mit enorm viel Leidenschaft.
Die Partie lebte nun vor allem von der Spannung. Die Zweikämpfe wurden härter und intensiver. Beide Mannschaften wollten auf der einen Seite das evtl. entscheidende Tor erzielen, auf der anderen Seite aber auch den wohlmöglich entscheidenden Fehler vermeiden.
Mitte des letzten Drittels bot sich den Eisbären die Riesenchance zur erneuten Führung, als sie ein Powerplay hatten. Der doppelte Torschütze Patrick Hager musste wegen eines Beinstellens in die Kühlbox. Wenn es einen perfekten Zeitpunkt für ein Tor geben würde, dann wäre er genau in diesem Moment. Die Hauptstädter versuchten es auch, aber München ließ kaum etwas gefährliches zu und überstand die Unterzahl problemlos ohne Gegentor.
Die Zeit lief gnadenlos runter und bei jedem Angriff stockte den Fans in der Arena am Ostbahnhof, in der heute Abend übrigens 10.015 Zuschauer waren, der Atem. Jeder Schuss hätte die Entscheidung bringen können. Und 5:22 Minuten vor dem Ende schlug der Verteidiger des Jahres Zach Redmond eiskalt zu – 3:4 (55.). München hatte die Partie komplett gedreht.
Nun waren die Eisbären gefordert, noch einmal alles nach vorne zu werfen. Und das nur einen Abend nach dem fünften Spiel gegen Mannheim. Das Spiel gegen die Adler hatte genauso viel Kraft gekostet wie das heutige erste Finalspiel. Über Sinn und Unsinn der Ansetzung dieser Finalserie gibt es denke ich keine zwei Meinungen. Sie wird dieser Finalserie nicht gerecht. Aber das scheint den Herrschaften in der Führungsetage der PENNY DEL herzlich egal zu sein. Sie müssen ja nicht diesen Kraftaufwand betreiben. Der sportliche Wert dieser Finalserie stand bereits vor Beginn dieser nicht im Mittelpunkt. Denn sportlich fair würde diese Finalserie so oder so nicht entschieden werden. Und das schreibe ich nicht, weil die Eisbären einen 3:0-Vorsprung drohten, zu verspielen. Dass das passieren könnte, wenn München das Tempo anziehen würde, war wohl allen klar. Denn die Mannen von Coach Don Jackson hatten eben noch jede Menge Benzin im Tank nach vier Tagen frei.
Die Eisbären kämpften aber bis zum Ende, denn sie konnten nichts gegen die Ansetzung der PENNY DEL machen. Serge Aubin riskierte alles, nahm seine Auszeit und Goalie Mathias Niederberger vom Eis. Doch es half alles nichts. Die Eisbären verloren Spiel eins gegen München und gaben das Heimrecht somit an Red Bull ab. Damit stehen die Berliner am Sonntag am Oberwiesenfeld bereits gehörig unter Druck. Aber morgen können die Eisbären die Akkus wieder aufladen, um am Sonntag in München zurückzuschlagen. Denn so überlegen ist München definitiv nicht. Und wenn man bedenkt, wer eine Woche Pause hatte und wer gestern noch gespielt hat, dann können die Eisbären nach dem Spiel mit erhobenem Kopf und voller Stolz vom Eis gehen. Diese Serie ist noch lange nicht entschieden.

3:0 gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin ziehen ins DEL-Finale gegen den EHC Red Bull München ein!!!

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #33:

FINNNNNNAAAALLLLLEEEE!!! Die Eisbären Berlin haben das alles entscheidende fünfte Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:0 (0:0,1:0,2:0) gewonnen und sind damit zum zweiten Mal in Folge ins DEL-Finale eingezogen. Dort trifft man bereits ab morgen Abend auf den EHC Red Bull München.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch im alles entscheidenden fünften Spiel wieder. Nicholas B. Jensen kam zurück ins Line-up, dafür musste Johan Södergran als Importspieler auf die Tribüne. Jensen nahm den Platz in der Verteidigung neben Simon Després ein. Dort verteidigte am Dienstag noch Eric Mik. Der Allrounder rückte heute in die vierte Reihe zu Dominik Bokk und Sebastian Streu, welcher für Bennet Roßmy in den Kader kam. Die Paradereihe (Pföderl/Byron/Noebels), welche bisher noch nicht funktioniert hatte, blieb zusammen. Die zweite und dritte Reihe stellte Aubin aber um. In der zweiten Formation stürmten Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Matt White. In der dritten waren es Kevin Clark, Manuel Wiederer und Frans Nielsen.
In der Defensive blieben Jonas Müller und Morgan Ellis genau wie Frank Hördler und Kai Wissmann zusammen. Korbinian Geibel war der nominell siebte Verteidiger. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger. Da hoffte man heute auf einen besseren und vor allem sicheren Auftritt, als es in Spiel 4 der Fall war.

Heute war es für beide Mannschaften ein „Do-or-Die-Spiel“. Der Sieger würde ins Finale einziehen, der Verlierer würde in die Sommerpause starten. Das Momentum nach zwei Siegen lag natürlich bei den Adlern. Doch die Eisbären hatten ihren Heimvorteil und die eigenen Fans als Trumpf in der Hinterhand. Dennoch war allen klar, dass der kleinste Fehler die Partie hätte entscheiden können. Ein guter Start wäre für beide Mannschaften da schon von Vorteil gewesen, um ein gutes Gefühl für das alles entscheidende Spiel zu bekommen.

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Der Beginn des Spiels war erwartet von vielen Zweikämpfen geprägt, gerade an der Bande. Beide Mannschaften wollten keine Scheibe verloren geben. Allen war klar, was hier auf dem Spiel stand. Es war zudem ein sehr vorsichtiger Beginn, keine Mannschaft wollte hier den ersten Fehler machen. So kam es auch dazu, dass zu Beginn des Spiels so gut wie keine Torchancen entstanden.
Die erste Chance, um sich auch mal im Angriffsdrittel festzusetzen, bot sich den Hausherren nach elf Minuten, als Denis Reul die erste Strafzeit wegen Spielverzögerung kassierte. Das Powerplay kann in diesem Spiel von sehr großer Bedeutung sein. In einem Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Und beinahe wären die Eisbären in Führung gegangen, doch Matt White sein Hammer schlug ans Aluminium. Das wäre der so wichtige Führungstreffer gewesen.
Aber auch die Kurpfälzer waren fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittel der Führung sehr nahe. Schneller Angriff der Mannheim und Borna Rendulic mit dem Handgelenkschuss, welcher ebenfalls nur ans Aluminium ging.
Zum Ende des Auftaktdrittels konnten sich die Eisbären dann mal festsetzen im Mannheimer Drittel, sie brachten die Scheibe auch immer Richtung Tor. Weil man ja weiß, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe und daraus kann immer etwas entstehen. Doch dem war in dieser Phase noch nicht so und weiter mussten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf den ersten Treffer in diesem ultimativen Showdown warten.
Die nächste Chance auf das erste Tor hatten zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels die Adler, denn Giovanni Fiore kassierte die erste Berliner Strafzeit in diesem Spiel. Aber auch das Penaltykilling der Eisbären funktionierte und so stand es torlos nach 20 spannenden Minuten in Berlin.

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Ganze 43 Sekunden dauerte es im Mitteldrittel bis zur Berliner Führung. Über Kevin Clark und Simon Després kam die Scheibe zu Manuel Wiederer, welcher komplett frei vor Felix Brückmann auftauchte und zum Abschluss kam. Den ersten Schuss parierte Brückmann, gegen den Nachschuss war er dann aber machtlos – 1:0 (21.). Der erste Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof war da. Und wieder mal war es Adler-Schreck Manuel Wiederer. Der trumpft in der Halbfinal-Serie groß auf.
Der psychologische Vorteil war nun also auf Seiten der Hauptstädter. Nun nahm die Partie auch an Fahrt auf. Auf der einen Seite vergab David Wolf eine gute Chance, auf der anderen Seite Matt White. Mannheim war nun auch gefordert, denn heute wussten alle Spieler, dass es bei einer Niederlage kein nächstes Spiel mehr geben würde. Das Spiel bot jetzt auf jeden Fall mehr Torraumszenen als noch im ersten Drittel. Was aber zu erwarten war, nachdem das erste Tor gefallen war. Auch die Stimmung war nun extrem laut. It´s Playoff-Time eben!
Mannheim wehrte sich und kämpfte verbissen um den Ausgleich. In einer Phase, in der sich die Kurpfälzer im Berliner Drittel festsetzen konnten, lenkte Tim Wohlgemuth einen Schuss gefährlich ab. Zum Glück für die Eisbären rettete auch hier wieder das Aluminium für die Hausherren. Die Berliner bettelten in dieser Phase so ein wenig um den Ausgleich. Sie mussten wieder zurück zu ihrem geradlinigen Spiel finden. Denn sonst wäre der Ausgleich der Mannheimer nur eine Frage der Zeit gewesen. Das Spiel der Eisbären wirkte in dieser Phase etwas zu hektisch.
Die Eisbären fanden dann aber einen Weg aus der Umklammerung der Gäste und kamen selbst wieder zu ein, zwei guten Abschlüssen. Was auf jeden Fall wichtig für das Selbstvertrauen war.
66 Sekunden vor der zweiten Drittelpause kassierten die Eisbären eine bittere und unnötige Strafe gegen Simon Després, was dafür sorgte, dass man den Rest vom zweiten Drittel und den Beginn des letzten Drittels in Unterzahl begehen würde. Die erste Minute der Unterzahlspiels killten die Berliner stark und auch Mathias Niederberger fand zurück zu alter Stärke. Was von enorm großer Bedeutung für das Berliner Spiel war. Die Eisbären nahmen die knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch die zweite Minute des Mannheimer Powerplays überstanden die Eisbären ohne ein Gegentor, was nochmal Extra-Motivation für die evtl. letzten 20 Minuten brachte. Im Schlussdrittel musste Mannheim kommen, um das Saisonende abzuwenden. Die Eisbären hingegen waren noch 20 Minuten vom erneuten Finaleinzug entfernt. Um die Nerven aller Berliner zu beruhigen, wäre ein schnelles 2:0 schön gewesen.
Und das fiel in der 46. Spielminute. Die Eisbären hatten Überzahl beim Angriff, Blaine Byron hatte abgezogen, zunächst aber nur die Latte getroffen. Byron setzte direkt nach und stellte auf 2:0! Nun war der Weg für Mannheim enorm weit, während er für die Eisbären immer kürzer wurde, um ins Finale einzuziehen.
Die Zeit lief jedenfalls für die Eisbären und die taten danach auch mehr, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Dabei hätte eigentlich Mannheim seinen Sturmlauf starten müssen, wollte man hier noch mit dem Finaleinzug im Gepäck die Heimfahrt antreten. Mannheim musste nun auch alles riskieren und alles nach vorne werfen, mit dem Wissen natürlich, dass man die Eisbären damit zu kontern einladen würde.
Die Kurpfälzer erhöhten nach dem Powerbreak auch den Druck und setzten sich auch immer wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Berliner verteidigten mit enorm viel Leidenschaft und hatten zudem noch den heute sehr sicheren Mathias Niederberger zwischen den Pfosten stehen, der deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als noch am Dienstagabend in Mannheim.
Die Eisbären konzentrierten sich in der Schlussphase fast ausschließlich auf ihre Defensive und lauerten auf Konter. Auf den einen entscheidenden Konter. Aber wie stark die Eisbären das jetzt verteidigten, war schon sehr schön anzusehen. Mannheim fand einfach kein Mittel dagegen. Und das große Problem der Mannheimer? Die Zeit lief ihnen gnadenlos davon.
2:31 Minuten vor dem Ende nahm Bill Stewart seine Auszeit, um seinem Team nochmal die letzten Worte mit auf den Weg zu geben. Wenig später verließ Felix Brückmann seinen Arbeitsplatz und die Adler versuchten es fortan mit sechs Mann. Doch das nutzte Blaine Byron zur endgültigen Entscheidung aus – 3:0 (60.).

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären Berlin! Im ersten Drittel merkte man beiden Mannschaften durchaus noch die Nervosität im Spiel an, beide gingen extrem vorsichtig zu Werke und wollten keinen Fehler riskieren. Mit dem 1:0 von Manuel Wiederer wurde es ein anderes Spiel. Auf einmal ging es hin und her und beide Teams hatten gute Chancen. Zwischenzeitlich wackelten die Eisbären auch, aber sie fielen nicht. Weil Mathias Niederberger deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als in Spiel 4 und auch seine Vorderleute dadurch ruhiger spielten. Das überstandene Unterzahlspiel zu Beginn des Schlussdrittels ebnete letztendlich den Weg zum 2:0, von dem sich Mannheim nicht mehr erholte. Zwar rannten die Adler danach nochmal an, doch die Eisbären verteidigten das bärenstark weg und sicherten sich somit den Sieg im alles entscheidenden fünften Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim.
Bereits morgen Abend geht es nun mit der DEL-Finalserie zwischen den Eisbären Berlin und dem EHC Red Bull München weiter. Der Vorrundenerste empfängt den Vorrundenzweiten. Die beiden besten Teams der Hauptrunde duellieren sich also im Kampf um den Meisterpokal.

3:4 in Mannheim! Die Eisbären vergeben auch den zweiten Matchpuck – Showdown am Donnerstag in Berlin

Die Halbfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim erlebt ihren ultimativen Showdown. Die Hauptstädter verloren Spiel vier in Mannheim knapp mit 3:4 (1:1,2:2,0:1) und vergaben damit auch den zweiten Matchpuck. Woran lag es? Mal wieder daran, dass man sein Spiel einfach nicht über 60 Minuten durchgezogen hat und aus seinen Chancen kein Kapital geschlagen hat. Nun muss man am Donnerstag zum Do-or-Die-Spiel in Berlin ran. 

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte auch heute wieder seine Reihen und zudem auch sein Personal. In der Defensive kam Korbinian Geibel für Nicholas B. Jensen als nominell siebter Verteidiger ins Line-up. Morgan Ellis verteidigte weiter mit Jonas Müller, Kai Wissmann heute mit Kapitän Frank Hördler anstatt mit Jensen und Eric Mik nahm den Platz von Hördler neben Simon Després ein.
In der Offensive rückten Kevin Clark und Bennet Roßmy für Mark Zengerle und Sebastian Streu in den Kader. Die Paradereihe um Leo Pföderl, Blaine Byron und Marcel Noebels blieb zusammen. Clark rückte in die zweite Reihe zu Matt White und Frans Nielsen. Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Dominik Bokk wurden komplett neu zusammengestellt und waren die dritte Formation. Und die nominell vierte Reihe bildeten heute Roßmy, Manuel Wiederer und Johan Södergran.
Im Tor stand auch heute wieder Mathias Niederberger. Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Aubin hatte also wieder ordentlich rotiert. Das hatte er auch schon am Sonntag nach dem erfolgreichen Spiel in Mannheim getan. Darauf bei der Pressekonferenz angesprochen, warum er das denn gemacht hatte, meinte der Coach nur, dass er das während der Saison immer wieder gemacht hatte. Meistens hatte er damit auch Erfolg, am Sonntag war das eben mal nicht der Fall. Waren seine Umstellungen heute der Schlüssel zum Finaleinzug?

Foto: Ela on Tour

Mannheim musste auch heute wieder das Spiel gewinnen, um das Saisonende abzuwenden und ein alles entscheidendes fünftes Spiel in Berlin zu erzwingen. Die Eisbären waren dagegen weiterhin nur einen Schritt vom Finaleinzug entfernt.
Die Eisbären waren vom ersten Bully an sehr konzentriert, was aber auch für Mannheim galt. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten sofort den Weg Richtung gegnerisches Tor. Die Intensität war von Beginn an wieder hoch, beide Teams wussten, was zu tun ist, um heute erfolgreich zu sein.
Die Hausherren legten in der sechsten Spielminute vor. Die Eisbären gewannen zwar das Bully im eigenen Drittel, doch David Wolf setzte nach und passte die Scheibe zu Matthias Plachta, welcher Mathias Niederberger tunnelte – 0:1. Zum dritten Mal im vierten Spiel lagen die Berliner also hinten.
Die Kurpfälzer blieben danach sofort am Drücker, merkten, dass die Eisbären nach dem Gegentreffer verunsichert wirkten. Auch Mathias Niederberger, der ungewöhnlich viele Scheiben nach vorne prallen ließ.
Den Hauptstädtern bot sich aber kurz nach dem Powerbreak die Chance zum Ausgleich, denn Nigel Dawes, der dreifache Torschütze aus Spiel drei, kassierte die erste Strafzeit. Chancen waren auch da, aber Felix Brückmann bewies einmal mehr seine Extraklasse mit sensationellen Saves, vor allem gegen Leo Pföderl, als sein rechter Schoner im letzten Moment da war, um den Ausgleich zu verhindern. Das hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen.
Die Berliner blieben auch danach am Drücker und suchten immer wieder den Weg Richtung Felix Brückmann. Man hatte sich also vom kurzen Schock des Rückstandes inzwischen gut erholt. Allerdings konnte man sich trotz viel Scheibenbesitz keine richtigen Chancen erspielen, weil die Adler hinten gut zu machten.
Mannheim schaute zum Ende hin mal wieder bei Niederberger vorbei und kam zu zwei gefährlichen Chancen. Doch das Tor machten die Eisbären. Manuel Wiederer scheiterte noch an Brückmann, Zach Boychuk stand aber goldrichtig für den Abstauber und stellte auf 1:1 (19.). Das Tor zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt.
9,5 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Morgan Ellis aber noch die erste Strafzeit und sorgte dafür, dass die Eisbären mit einem Unterzahlspiel ins Mitteldrittel gehen würden.

Foto: Ela on Tour

Mannheim sorgte in Überzahl auch für Gefahr, aber die Eisbären überstanden die erste Unterzahl des Spiels ohne Gegentor. So holte man sich neues Selbstvertrauen für das zweite Drittel.
Fortan bestimmten Zweikämpfe das Spiel. Die Eisbären spielten ein sehr aggressives Forechecking und klauten den Mannheimern so immer wieder die Scheiben. Matt White prüfte auch zweimal Felix Brückmann. Die Eisbären waren in dieser Phase die Mannschaft, welche es mehr wollte, welche mehr für das Spiel tat. Aber Chancen gab es dennoch kaum zu sehen, weil beide Teams auf eine kompakte Defensive bedacht waren. Beide wollten zudem keine Fehler machen, denn der nächste Fehler hätte der entscheidende sein können. Daher war es auch ein sehr diszipliniertes Drittel bis hierhin.
Nach dem Powerbreak hatten die Hausherren aber mal eine erste kleine Drangphase im Mitteldrittel, wo sie auch zu Abschlüssen kamen. Doch Mathias Niederberger war stets zur Stelle.
Danach wieder die Eisbären am Drücker und daraus resultierte am Ende eine Strafzeit gegen Sinan Akdag. Die große Chance für die Berliner also, erstmals in Führung zu gehen. Und das taten sie auch. Die Scheibe lief sehr gut, Matt White kam zum Abschluss und vor dem Tor fälschte Kevin Clark wohl entscheidend ab – 2:1 (35.). Ein richtiger Riecher also, den Aubin da bewiesen hatte, als er sich für eine Rückkehr von Kevin Clark in den Kader entschied.
Doch Mannheim fand direkt eine Antwort. Tim Wohlgemuth wurde beim Abschluss per Haken entscheidend gestört, die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf Penalty. Und Borna Rendulic verwandelte diesen eiskalt, zog ganz weit rechts raus, eigentlich war die Chance schon vertan, doch Rendulic traf aus sehr spitzem Winkel – 2:2 (37.).
Die Partie ging also wieder von vorne los und Mannheim hatte sofort danach die Chance, die Partie in Überzahl wieder zu drehen. Morgan Ellis musste nach einem Check an der Bande gegen David Wolf erneut auf die Strafbank. Das Powerplay nutzen die Adler zwar nicht, aber gerade als die Eisbären wieder komplett waren, brachte Nigel Dawes die Scheibe von hinter der Torlinie auf das Tor, wo sie Kai Wissmann entscheidend abfälschte und ins eigene Tor lenkte – 2:3 (39.).
Bitter für die Eisbären, für die es eigentlich nach der Führung so gut aussah, aber Mannheim bewies Moral und schlug schnell zweimal zurück. Von dem Schock mussten sich die Hauptstädter erst einmal erholen. Doch das dauerte gar nicht lange. Kai Wissmann zog mit der Scheibe von der blauen Linie zum Tor und zog im entscheidenden Moment ab – 3:3, 14 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Ausgerechnet Wissmann, der eben noch der Pechvogel war. So stand es nach 40 Minuten 3:3 und es war alles offen. Dank einer Energieleistung vom Verteidiger mit der Nummer 6. Das Momentum war dadurch wieder auf Berliner Seite.

Foto: Ela on Tour

Für Spannung war also gesorgt und der Druck war weiter auf Mannheimer Seite. 20 Minuten blieben den Hausherren hier noch, um das Saisonende abzuwenden. Und die große Chance bot sich den Mannheimern nach 45 Minuten, da Morgan Ellis seine dritte Strafzeit nahm. Die musste er aber nehmen, sonst hätte Jason Bast die Scheibe im leeren Tor versenkt. Doch das Powerplay war nach nur einer Minute bereits beendet. Denn Jordan Swarz kassierte auch eine Strafzeit und sorgte dafür, dass die Eisbären danach auch für eine Minute ein Mann mehr waren. Aber die Eisbären konnten das nicht nutzen.
Die Zeit lief weiter runter und die Spannung stieg ins Unermessliche. Die Eisbären waren die aktivere Mannschaft, von Mannheim kam in dieser Phase zu wenig. Aber sie mussten etwas machen, denn sie brauchten unbedingt den Sieg. Und 7:15 Minuten vor dem Ende schlugen die Hausherren auch tatsächlich zu. David Wolf setzte klasse nach und eroberte die Scheibe. Mark Katic hatte von der blauen Linie abgezogen und Markus Eisenschmid fälschte entscheidend ab – 4:3 (53.).
War das das Tor zu Spiel fünf in Berlin? Auf jeden Fall hatte es sich nicht angedeutet, dieses Tor. Aber manchmal brauchst du auch das Glück im Abschluss und das hatten die Kurpfälzer in dieser Situation. Die Eisbären versuchten noch einmal alles, auch ohne Goalie. Aber die Mannen von Coach Bill Stewart verteidigten mit sehr viel Leidenschaft und warfen sich in alle Schüsse. So brachten sie das knappe 4:3 über die Zeit und glichen die Serie tatsächlich noch aus.

Es war eine Partie, welche beide Mannschaften hätten gewinnen können. Die Eisbären hatten mehr Chancen als Mannheim, doch den Kurpfälzern gelang am Ende der Lucky Punch mit einem abgefälschten Schuss. Das Tor fiel in einer Phase, in der man eigentlich das Gefühl hatte, dass wenn einer ein Tor erzielt, dann die Eisbären, die in der Phase die aktivere Mannschaft waren. Aber die Adler setzten einmal aggressiv nach und eroberten sich dadurch die Scheibe, welche kurze Zeit später abgefälscht den Weg vorbei an Mathias Niederberger fand. So sorgten die Kurpfälzer für das alles entscheidende Spiel fünf.
Was bleibt aus Eisbären-Sicht festzuhalten? Sie haben es nicht geschafft, über 60 Minuten ihr Spiel durchzuziehen. Im ersten Drittel fing man gut an, wirkte aber nach dem Rückstand komplett verunsichert. Im zweiten Drittel hatte man das Spiel gedreht und man dachte, das Momentum wäre jetzt auf Eisbären-Seite. Dem war aber nicht so, weil man innerhalb kürzester Zeit zwei Gegentore kassierte. Zwar fand man darauf eine Antwort und ging dank dem Ausgleich mit einem vermeintlich guten Gefühl ins letzte Drittel. Dort war man dann auch die spielbestimmende Mannschaft, machte aber zu wenig daraus. Nun steht man vorerst mit leeren Händen da und muss tatsächlich in das Entscheidungsspiel am Donnerstag vor eigenem Publikum. Das kann dann das Zünglein an der Waage sein, denn die Arena am Ostbahnhof wird ein Hexenkessel sein, den Mannheimern werden dann hoffentlich die Knie schlottern. Die Eisbären müssen dann vom ersten Bully weg ihr Spiel durchziehen und wenn möglich bereits im ersten Drittel deutlich machen, wer hier Herr im Hause ist. Diese so starke Saison darf am Donnerstag kein Ende finden. Nun liegt es an der Mannschaft, den Bock nochmal umzustoßen.

3:5 – Die Eisbären Berlin vergeben den ersten Matchpuck und verlieren verdient gegen die Adler Mannheim

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #32:

Alles war angerichtet für eine Party in der Arena am Ostbahnhof: Die Hartmut-Nickel-Kurve mit einer mega Choreo vor dem Spiel, eine fast ausverkaufte Arena am Ostbahnhof. Doch die Adler Mannheim spielten die Party-Crasher. Die Kurpfälzer gewannen bei den Eisbären Berlin verdient mit 5:3 (1:1,1:0,3:2). Die Eisbären zeigten heute ihre bisher schlechteste Leistung in den Playoffs, während Mannheim mit dem Rücken zur Wand stehend eine starke Reaktion zeigte und Spiel vier erkämpfte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie in Spiel 2 am Freitagabend in Mannheim. Und doch wirbelte er die Reihen durcheinander. Die erste Reihe bildete heute die einstige Top-Reihe um Marcel Noebels, Blaine Byron und Leo Pföderl. In Mannheim war noch Zach Boychuk der Center. Die Nummer 89 rückte heute in die zweite Reihe zwischen Giovanni Fiore und Matt White. Auch hier wurde der Center getauscht. Frans Nielsen war das noch in Spiel 2, heute war die Nummer 51 Center in der dritten Reihe zwischen Manuel Wiederer und Johan Södergran. Und die nominell vierte Reihe waren heute Dominik Bokk, Mark Zengerle und Sebastian Streu. Wenn man sich diese vier Reihen einmal anschaut, dann merkt man erst, wie tief der Kader eigentlich ist. Bei anderen Teams wäre die vierte Reihe vermutlich die erste oder zweite Reihe.
In der Defensive blieben alle Pärchen gleich und auch im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Vorzeichen waren klar: Ein Sieg der Eisbären und sie würden im Finale stehen. Ein Sieg der Adler und es würde Spiel vier in Mannheim geben. Und der letzte Sieg in einer Serie ist bekanntlich der schwerste.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch den besseren Start erwischten erneut die Kurpfälzer. Klasse Pass von Jason Bast vor das Tor, wo Markus Hännikainen frei stand und zum Abschluss kam. Keine Chance für Mathias Niederberger, die Scheibe ging über die Fanghandseite ins Tor – 0:1 (4.). Die Eisbären hatten zuvor einen Zweikampf an der Bande verloren und Bast brachte die Scheibe dadurch ins Angriffsdrittel.
Den Eisbären bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich, als David Wolf die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und da schlugen sie auch zu. Die Eisbären fanden die Formation, ließen die Scheibe sehr gut laufen, über Leo Pföderl und Marcel Noebels kam die Scheibe zum Geburtstagskind Frans Nielsen, welcher Felix Brückmann keine Chance ließ – 1:1 (7.). Er beschenkte sich also selbst mit dem Tor. Herzlichen Glückwunsch, Frans!
Die Eisbären brauchten nicht lange, um sich vom Schock des frühen Rückstandes zu erholen. Es war schließlich damit zu rechnen, dass Mannheim hier alles rein werfen würde in das Spiel. Und das taten sie auch vom ersten Bully weg. Auch vom Ausgleich ließen sich die Mannen von Coach Bill Stewart nicht beirren und spielten weiter sehr engagiert nach vorne.
Aber auch die Eisbären suchten immer wieder den Weg Richtung Felix Brückmann und sorgten da dann auch für brenzlige Situationen. Es entwickelte sich ein richtiges Playoff-Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, mit viel Intensität auf dem Eis und wenigen Unterbrechungen. Die Eisbären hatten dabei aber das Übergewicht an Chancen.
Die Zweikämpfe wurden mit zunehmender Spieldauer härter. Was auch verständlich war, stand doch vor allem für Mannheim sehr viel auf dem Spiel. Und die Gäste kassierte kurz vor der ersten Drittelpause die zweite Strafzeit des Spiels. Doch das zweite Überzahlspiel blieb bis zum Ende des ersten Drittels ungenutzt. 23 Sekunden Powerplay nahmen die Hausherren aber noch mit ins zweite Drittel.

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Doch auch dort passierte nichts Gefährliches mehr und so überstand Mannheim die zweite Unterzahl diesmal schadlos. Danach hatten die Adler selbst ihr erstes Powerplay des Spiels, Jonas Müller musste in die Kühlbox. Mannheim tat sich zunächst schwer in die Formation zu kommen, hatte dann aber, als sie es geschafft hatten, durchaus gute Chancen. Aber die Eisbären überstanden mal wieder eine Unterzahl schadlos. Eine Parade-Disziplin der Berliner in dieser Saison.
Wo es noch Nachholbedarf gibt, auch wenn man heute da traf, ist das eigene Powerplay. Man hatte in diesem Drittel erneut ein Überzahlspiel, doch da konnte man für keinerlei Gefahr sorgen. Als Mannheim wieder komplett war, dauerte es nicht lange, da hatten die Mannheimer die Eisbären-Defensive auseinander gezogen und Nigel Dawes keine große Mühe, die Scheibe im leeren Berliner Tor unterzubringen. Denn Mathias Niederberger war außer Position und konnte da nichts machen – 1:2 (31.).
Bis jetzt also der selbe Spielverlauf wie in Spiel zwei am Freitagabend in Mannheim. Gegen eine Wiederholung mit dem selben Ergebnis hätten wir heute nichts einzuwenden gehabt. Aber die Kurpfälzer stemmten sich gegen das drohende Saisonende in Berlin. Nach dem erneuten Führungstreffer die Mannheimer weiter offensiv ausgerichtet und mit Druck auf das Eisbären-Tor.
Und den Gästen bot sich gegen Ende des Mitteldrittel die dicke Chance, um das Ergebnis sogar noch zu erhöhen. Simon Després musste nach einem Bandencheck auf die Strafbank und ermöglichte den Adlern das nächste Überzahlspiel. Doch die Hauptstädter killten auch diese Unterzahl. Ganz stark, wie das Penalty Killing immer wieder seine Arbeit verrichtet. Es blieb somit beim knappen 1:2-Rückstand aus Berliner Sicht. Kein Grund zur Sorge, denn auch am Freitag lagen die Berliner mit 1:2 hinten. Am Ende stand ein 6:3-Sieg.

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Aber die Gäste aus Mannheim kamen wild entschlossen aus der Kabine und kamen bereits in den ersten 40 Sekunden zu zwei viel versprechenden Abschlüssen. Die Eisbären sollten also gewarnt sein, dass das noch ganz schwere 20 Minuten werden sollten.
Die Eisbären kamen auch engagiert aus der Kabine, fanden aber noch kein Mittel gegen die kompakte Defensive der Mannheimer. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde der Druck der Eisbären größer und sie kamen auch zu Chancen, eine hundertprozentige war da aber noch nicht bei gewesen.
Und Mannheim? Die schlugen bei einem Konter eiskalt zu. Nicholas Krämmer mit dem trockenen Schuss ins Glück – 1:3 (47.). Erstmals die Eisbären also mit einem Zwei-Tore-Rückstand. Wie würden die Berliner darauf jetzt reagieren? Zunächst erst einmal verunsichert und mit unnötigen Scheibenverlusten.
Und man schwächte sich auch selbst, denn Zach Boychuk mit einer unnötigen Strafzeit wegen Haltens rund zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Nigel Dawes nutzte das Powerplay zwei Sekunden vor Ablauf zum 1:4 (51.).
Nun wurde der Weg enorm weit für die Eisbären, die heute ihr bisher schlechtestes Playoff-Spiel zeigten. Und es deutete nicht viel auf eine Berliner Aufholjagd hin. Die Berliner standen neben sich, leisteten sich zu viele unnötige Scheibenverluste und eben auch Strafzeiten.
3:38 Minuten vor dem Ende die Eisbären nochmal mit einem Powerplay. Serge Aubin nahm seine Auszeit und zudem den Goalie vom Eis. Die Berliner versuchten es also mit sechs Mann gegen vier Mannheimer. Und da schlugen die Berliner auch zu. 2:41 Minuten vor dem Ende verkürzte Blaine Byron per Abstauber zum 2:4 (58.).
Würde es jetzt die große Aufholjagd der Eisbären geben? Zeit dafür war noch und der Mannschaft war alles zuzutrauen. Serge Aubin nahm erneut seinen Goalie vom Eis und wollte noch einmal alles versuchen. Doch das nutzte Nigel Dawes für seinen dritten Treffer an diesem Abend – 2:5 (60.). Der Schlusspunkt war das aber noch nicht, denn den setzten die Hausherren durch Johan Södergran – 3:5 (60.).

Am Ende eine verdiente Niederlage, weil die Eisbären nie so wirklich zu ihrem gewohnten Spiel fanden. Mannheim war den Eisbären gerade in Sachen Leidenschaft und Wille überlegen. Den Adlern merkte man deutlich an, dass es für sie heute um Alles oder Nichts ging. So traten sie auch auf. Die Eisbären wirkten verunsichert und neben der Spur. Man fand kein Mittel gegen die kompakte Adler-Defensive. Im Spielaufbau unterliefen den Hausherren zu viele unnötige Scheibenverluste. So kannst du am Ende kein Spiel gewinnen.
Und Mannheim? Die machten die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt und erkämpften sich mit einer couragierten und engagierten Leistung ein viertes Spiel. Eine starke Moral der Kurpfälzer, welche eine Reaktion auf ihren Einbruch im letzten Drittel am Freitag zeigten. Eine Reaktion wird Trainer Aubin jetzt auch von seiner Mannschaft in Spiel vier erwarten.

6:3 in Mannheim! Die Eisbären entscheiden die Partie innerhalb von 17 Sekunden und stehen kurz vorm Einzug ins Finale

Nur noch einen Sieg bis zum Finale! Die Eisbären Berlin haben Spiel zwei der Halbfinalserie bei den Adler Mannheim mit 6:3 (0:1,1:1,5:1) gewonnen und stellen in der Serie auf 2:0. Zwei Drittel war es ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Mannheimer. Doch im Schlussdrittel sorgten 17 Sekunden für Schockstarre im Ufo. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin wechselte auf zwei Positionen. Einmal musste er tauschen, weil Yannick Veilleux verletzt ausfiel. Ihn ersetzte Johan Södergran, welcher den Platz von Veilleux in der Reihe neben Dominik Bokk und Blaine Byron einnahm. Und in der vierten Reihe ersetzte Mark Zengerle Bennet Roßmy. Alles andere blieb gleich. Auch im Tor, wo erneut Mathias Niederberger stand.

Die Vorzeichen waren klar: Mannheim musste gewinnen, sonst würde am Sonntag in Berlin das Saisonende drohen. Die Eisbären hingegen wollten sich den Matchpuck sichern, um am Sonntag vor den eigenen Fans den Finaleinzug zu feiern. Es stand also eine sehr spannende Partie bevor.

Foto: Ela on Tour

Vom ersten Bully an war die Intensität erwartungsgemäß hoch. Beide kamen sehr engagiert aus der Kabine und wollten dem Spiel sofort ihren Stempel aufdrücken. Die Eisbären wirkten dabei aktiver als die Kurpfälzer.
Doch die Hausherren hatten im ersten Powerplay die erste dicke Chance, als Borna Rendulic nur die Latte traf. Da hatten die Berliner Glück gehabt. Sowohl die erste als auch die zweite Unterzahl überstanden die Hauptstädter ohne Gegentor. Weil das Penalty Killing nach wie vor gute Arbeit leistete.
Nach den beiden Überzahlspielen hielten die Mannheimer den Druck aufrecht und drängten die Eisbären immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Berliner Defensive ließ nicht viel zu. Dennoch war aller höchste Vorsicht geboten.
Die Chance, sich vom Druck der Adler mal zu befreien, hatten die Eisbären nach dem ersten Powerbreak, als man selbst das erste Powerplay hatte. Doch für Gefahr konnte man in diesem nicht sorgen, zu einfallslos war das erste Überzahlspiel. Und es kam noch bitterer. Jordan Swarz kam von der Strafbank zurück, wurde alleine auf die Reise geschickt und Swarz ließ sich diese hochkarätige Chance nicht entgehen – 0:1 (14.).
Die große Frage war nun, wie die Eisbären damit umgehen würden. Denn es war der erste Rückstand der Berliner in den diesjährigen Playoffs. In den vorherigen vier Spielen ging man stets in Führung. Die Chance zur sofortigen Antwort hatte man direkt danach, als man das zweite Powerplay des Spiels hatte. Aber das Penalty Killing der Hausherren war heute enorm aggressiv und dadurch auch effektiv.
Die Eisbären wirkten ein wenig ratlos, wie sie das Abwehr-Bollwerk der Kurpfälzer knacken sollten. Mannheim wirkte spielfreudiger, hatte mehr Tempo im Spiel und sorgten immer wieder für Gefahr vor Mathias Niederberger. Nicht dauerhaft, aber man schaute immer mal wieder vor dem Berliner Tor vorbei und setzte dort Duftmarken.
Rund 80 Sekunden vor der ersten Drittelpause die Eisbären nochmal mit einem Überzahlspiel, erneut saß Jordan Swarz in der Kühlbox. Nutzen konnte man dieses bis zur ersten Drittelpause aber nicht, nahm aber noch 39 Sekunden Powerplay mit ins zweite Drittel.

Foto: Ela on Tour

Doch auch die 39 Sekunden zu Beginn des Mitteldrittels blieben ungefährlich und so hatte Mannheim keine große Mühe, das Powerplay der Berliner erneut ohne Gegentor zu überstehen.
Kurz darauf durften die Hausherren wieder in Überzahl ran. Mannheim konnte für Gefahr sorgen, weil sie ihr Überzahlspiel nicht so hektisch aufzogen wie die Berliner. Aber Mathias Niederberger war der „Fels in der Brandung“ und hielt seine Mannschaft im Spiel. In dieser Phase sah es eher nach dem 2:0 für Mannheim als nach dem 1:1 aus. Zu harmlos traten die Berliner in Spiel zwei der Halbfinalserie auf.
Im zweiten Drittel ging es anschließend mit den Special Teams weiter. Jetzt waren wieder die Hauptstädter dran, die in Überzahl ran durften. Und dieses Powerplay war das bisher beste der Eisbären in diesem Spiel. Man sorgte gut für Gefahr vor Felix Brückmann, aber Mannheim überstand auch diese Unterzahl ohne Gegentor.
Doch diesmal blieben die Berliner am Drücker und setzten Mannheim weiter unter Druck. Johan Södergran leitete das Tor ein, fuhr rum ums Tor, brachte die Scheibe hoch zur blauen Linie, von wo sie Kai Wissmann Richtung Tor abfeuerte. Vor dem Tor sorgte Manuel Wiederer für Verkehr und staubte am Ende erfolgreich ab – 1:1 (28.). Schon wieder die Berliner Nummer 15, der entwickelt sich gerade zum Adler-Schreck. Aber auch Södergran ist hier zu erwähnen, der bisher keine Rolle in den Playoffs gespielt hat. Doch wenn er gefordert ist, dann liefert er auch. Die Tiefe im Berliner Kader ist eben enorm wichtig.
Nun waren die Gäste wieder drin im Spiel und sorgten auch immer mal wieder für Gefahr. Leo Pföderl vergab dabei die beste Chance.
Danach neutralisierten sich beide Mannschaften. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu. Doch dann ein Turnover von Morgan Ellis in der eigenen Zone, Florian Elias stand so frei vor Niederberger und nahm die Einladung dankend an – 1:2 (37.). Ausgerechnet Elias, der bis zum Tor gerade einmal 2:35 Minuten Eiszeit von Bill Stewart bekam. Aber diese nutzte der Youngster effektiv und sorgte für die enorm wichtige Führung für Mannheim.
Kurz vor der zweiten Drittelpause hatten die Mannheimer nochmal ein Powerplay. Das waren einfach zu viele Strafzeiten heute. Die Eisbären überstanden die Unterzahl bis zum Ende des zweiten Drittels, mussten aber zu Beginn des Schlussdrittels noch 50 Sekunden in Unterzahl ran.

Foto: Ela on Tour

Aber diese überstanden die Eisbären und nahmen somit Selbstvertrauen mit ins letzte Drittel. Danach ging es hart umkämpft weiter. Mannheim war auf der Suche nach der Vorentscheidung, Berlin nach dem Ausgleich. Sechs Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Bisher funktionierte das Powerplay aber noch überhaupt nicht. Und auch dieses Überzahlspiel war nicht grandios gespielt, doch vier Sekunden vor dem Ende schlug Blaine Byron zu. Marcel Noebels hatte abgezogen, Felix Brückmann ließ nur prallen, Frans Nielsen setzte nach, scheiterte jedoch und dann war es Byron, welcher ausgleichen konnte – 2:2 (48.).
Nun ging die Partie wieder von vorne los und der Druck lag auf Mannheimer Seite, denn die mussten heute eine Niederlage unbedingt vermeiden. Und die Hauptstädter blieben in der Phase danach gleich am Drücker. Man wollte das Momentum mit in die Schlussphase nehmen. Mannheim wackelte, denn der Druck der Berliner wurde nach dem Ausgleich größer. Felix Brückmann bekam jetzt ordentlich was zu tun. Blaine Byron und Zach Boychuk vergaben beste Chancen zur erstmaligen Eisbären-Führung.
Auch fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, die mehr für das Spiel taten und der Führung näher waren als die Hausherren. Und nur nochmal zur Erinnerung, die mussten heute gewinnen, wollten sie den Matchpuck der Eisbären verhindern.
Die waren dem Matchpuck fünf Minuten vor dem Ende aber sehr nahe. Kai Wissmann brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, verlor sie jedoch, aber Leo Pföderl war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schockte ganz Mannheim – 3:2 (55.).
Nur 17 Sekunden später wurde es noch bitterer für Mannheim. Frank Hördler legte die Scheibe für Zach Boychuk auf und der sorgte endgültig für Ruhe im Ufo – 4:2 (55.). Bill Stewart nahm danach erstmal seine Auszeit, um seine Jungs nochmal wachzurütteln.
Rund vier Minuten vor dem Ende nahm Stewart seinen Goalie vom Eis und Byron entschied die Partie mit dem Empty-Net-Goal – 5:2 (57.).
5:2 an einem 22.04. in der SAP-Arena? Da war doch mal was? Genau, nur genau anders herum. Da lagen die Adler 5:2 vorne und verspielten es am Ende noch in der Verlängerung. Würde den Kurpfälzern auch so eine Aufholjagd gelingen? Das Problem? Viel Zeit blieb den Adlern nicht mehr und jedenfalls nicht so viel wie den Eisbären damals. Aber sie konnten nochmal verkürzen, Tim Wohlgemuth mit 3:5 (58.).
Felix Brückmann ging kurz danach wieder vom Eis, Mannheim also wieder zu Sechst auf dem Eis. Zach Boychuk sagte artig „Danke“ und erhöhte auf 6:3 (59.).
Damit war die Messe hier gelesen und der Matchpuck gesichert. Die Eisbären brachten das 6:3 über die Zeit.

Am Ende ein insgesamt verdienter Sieg für die Eisbären. Im ersten Drittel hatte man fünf gute Minuten, doch danach waren die Mannheimer die bessere Mannschaft. Auch im zweiten Drittel taten sich die Berliner schwer, erst nach dem Ausgleich riss man die Partie an sich und war dem 2:1 näher als Mannheim. Ein Fehler von Morgan Ellis sorgte jedoch für die Mannheimer Führung. So gingen die Hausherren mit einer Führung ins Schlussdrittel, doch dort kamen dann die verhängnisvollen 17 Sekunden. Die Eisbären hatten innerhalb dieser Zeit von 2:2 auf 4:2 gestellt und sich somit auf die Siegerstraße gebracht. Von dem Schock erholten sich die Mannheimer nicht mehr und die Berliner ließen noch zwei Empty-Net-Tore folgen.
Zwei Drittel lang war es ein Duell auf Augenhöhe, da hatten beide Mannschaften ihre guten Phasen. Doch im Schlussdrittel brach Mannheim innerhalb von 17 Sekunden ein. Davon erholten sich die Hausherren nicht mehr und die Eisbären sind stark genug, um so eine Führung nicht mehr aus der Hand zu geben. Dafür sind sie zu routiniert und zu abgezockt.
Jetzt winkt am Sonntag der Einzug ins Finale. Dennoch sollte man sich noch nicht zu sicher sein. Denn das Spiel hätte gerade in den ersten beiden Drittel Richtung Mannheim gehen können. Man sollte die guten Dinge aus dem Spiel mitnehmen und vor allem von Beginn an so spielen wie im letzten Drittel. Und man sollte die Strafbank meiden, dann kann es am Sonntag mit dem Finaleinzug klappen.

Siegtor nach 71:47 Minuten: Manuel Wiederer schießt die Eisbären Berlin zum ersten Sieg im Halbfinale gegen die Adler Mannheim

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #31:

Wir sind erst am Anfang der Halbfinalserie und bereits jetzt sind bei vielen Eisbären-Fans die Nerven durch. Denn der Hauptstadtclub gewann Spiel eins gegen die Adler Mannheim in einer an Dramatik nicht zu überbietenden Partie knapp mit 4:3 n.V. (2:1,1:1,0:1/1:0) und gingen somit mit 1:0 in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen in Führung. 2:0, 3:2, 3:3, 4:3 – besser hätte Hitchcock das Drehbuch dieses Spiels nicht schreiben können. Und da kommen noch maximal vier Teile hinzu. Aus Berliner Sicht würden aber bereits zwei reichen, sofern diese erfolgreich ausgehen…

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seinen Kader auf zwei Positionen. In der Verteidigung rückte Simon Després für Korbinian Geibel wieder in den Kader. Er bildete zusammen mit Kapitän Frank Hördler ein Verteidiger-Pärchen. Eric Mik, gegen Köln noch an Hördlers Seite, war heute siebter Verteidiger. Die beiden anderen Verteidiger-Pärchen blieben gleich – Morgan Ellis/Jonas Müller und Kai Wissmann/Nicholas B. Jensen.
In der Offensive kehrte Leo Pföderl zurück ins Line-Up, Kevin Clark blieb dafür nur der Platz auf der Tribüne. Pföderl kehrte in die Paradereihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk zurück. Gegen Köln spielte dort noch Dominik Bokk, welcher heute den Platz von Clark in der dritten Reihe neben Blaine Byron und Yannick Veilleux einnahm. Die zweite Reihe (Fiore/Nielsen/White) und die dritte Reihe (Wiederer/Streu/Roßmy) blieben unverändert. Ebenso die Position im Tor, wo der überragende Mathias Niederberger wieder stand.

Während der Hauptrunde gewannen beide Teams je zwei Spiele – und zwar je ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Heute war es also das fünfte Aufeinandertreffen beider Mannschaften sowie der Beginn der insgesamt achten Playoff-Serie zwischen Berlin und Mannheim. Alle Beteiligten waren sich einig, von Spiel eins hing viel ab, wie die Serie am Ende ausgehen könnte. Eine Niederlage der Eisbären würde für enorm viel Druck am Freitag in Mannheim sorgen. Ein Sieg der Berliner würde das Heimrecht in Berlin behalten und für Druck in der Kurpfalz sorgen.

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Auf jeden Fall war es ein anderer Start als der in die Viertelfinalserie gegen Köln. Die Domstädter waren damals eher auf zerstören aus als auf Eishockey spielen. Hier tasteten sich beide Teams zu Beginn erst einmal ab. Erst ein Wechselfehler und ein Turnover der Mannheimer sorgten für die erste dicke Chance für die Eisbären. Doch Zach Boychuk vergab diese denkbar knapp. Da wäre mehr drin gewesen.
Das erste Powerplay der Partie sorgte dann aber für die Berliner Führung. Ja, richtig gehört, Powerplaytor der Eisbären. Zach Boychuk setzte Giovanni Fiore in Szene und der überwand Felix Brückmann – 1:0 (8.). Ganze 30 Sekunden hatten die Hauptstädter dafür nur benötigt. Dein Powerplay kann noch so schlecht in der Hauptrunde gewesen sein. Wenn es zum Saison-Höhepunkt da ist und funktioniert, dann ist es genau zum richtigen Zeitpunkt da. Und das Tor war klasse herausgespielt, vor allem sehr einfach. Die Scheibe wurde tief gespielt, die Eisbären setzten direkt nach und Zach Boychuk sah schließlich Fiore im Slot stehen. Der Rest war grenzenloser Jubel auf und abseits des Eises.
Mannheim hätte aber direkt nach dem Powerbreak antworten können. Jonas Müller mit dem Fehler, Jason Bast war frei vor Mathias Niederberger, doch der Berliner Goalie bewies einmal mehr seine Extraklasse. Starker Save von der „Krake von Riga“!
Doch Ausflüge der Kurpfälzer ins Angriffsdrittel hatten eher Seltenheitswert in den ersten 20 Minuten. Die Eisbären dominierten das Spiel und setzten sich immer wieder im Mannheimer Drittel fest. Und der Druck wurde irgendwann zu groß, da schlug es erneut im Adler-Tor ein. Jonas Müller mit seinem dritten Tor in den Playoffs zum 2:0 (12.). Da bewirbt sich einer mit Nachdruck für die MVP-Krone der diesjährigen Playoffs. Ein Tor des absoluten Willens.
In der Schlussphase des ersten Drittels bot sich den Gästen die Chance zum Anschlusstreffer. Die Kurpfälzer hatten ihr erstes Powerplay. Daraus wurde sogar ein doppeltes Überzahlspiel für 53 Sekunden. Die Adler fanden direkt die Formation, ließen die Scheibe laufen und im Slot lauerte Andrew Desjardins, der zum 2:1 traf (18.). Das erste Gegentor für die Eisbären in den diesjährigen Playoffs in Unterzahl.
Da das Tor in doppelter Unterzahl fiel, hatten die Mannheimer noch ein einfaches Powerplay. Und Mannheim machte weiter Druck, wollte in dieser Situation natürlich den schnellen Ausgleich erzielen. Schüsse kamen auch auf das Berliner Tor, aber da stand ja immer noch Nationaltorhüter Mathias Niederberger, der ein ums andere Mal in höchster Not rettete. Die Hausherren überstanden die einfache Unterzahl ohne ein weiteres Gegentor und nahmen damit die knappe 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Dabei hätte es auch 3:2 stehen können, denn als es mit 5-5 weiter ging hatten sowohl die Eisbären als auch Mannheim nochmal je eine dicke Chance.

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Dass es am Ende überhaupt nochmal knapp wurde, lag an den unnötigen Strafzeiten der Eisbären, welche Mannheim erst wieder in die Partie zurückgebracht haben. Von daher war zu Beginn des zweiten Drittels klar, dass die Eisbären von der Strafbank fernbleiben mussten, um zurück zu ihrem bis dahin so erfolgreichen Spiel zu finden. Denn bis zur ersten Strafzeit hatten die Berliner alles im Griff und führten folgerichtig mit 2:0.
Das taten sie auch und doch mussten sie den Ausgleich hinnehmen. Jason Bast war es am Ende, der Mathias Niederberger alt aussehen ließ – 2:2 (23.). Auf einmal waren auch die rund 50 Mannheimer Fans wieder wach, die nach dem 0:2 komplett verstummt waren.
Die Eisbären waren danach so ein wenig auf der Suche zurück zu ihrem Spiel, während Mannheim Moral zeigte und das Momentum mit dem 2:2 auf seine Seite zog. Und nach einem Fehler der Berliner an der eigenen blauen Linie hatte Jordan Szwarz die dicke Chance zum 3:2 für Mannheim, doch er scheiterte an Niederberger. Den Eisbären drohte in dieser Phase so ein wenig das Spiel aus der Hand zu gleiten. Zumal sich die Fehler der Hauptstädter immer mehr häuften. Und das merkten die Mannheimer natürlich und wollten die Partie komplett drehen.
Die Eisbären fanden danach aber wieder ihre Ruhe und tasteten sich langsam wieder ran. Ja, ihnen unterliefen weiter Fehler, aber sie fanden zurück zu ihrem Spiel und hatten auch wieder Chancen. Und in der 34. Spielminute schlugen die Berliner eiskalt zurück. Yannick Veilleux schockte die Adler und sorgte für die erneute Berliner Führung – 3:2.
Die Hauptstädter schafften es jetzt wieder, Mannheim vom eigenen Tor fernzuhalten und suchten weiter den Weg in die Offensive. Man wollte noch vor der zweiten Pause den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen. Nun war Mannheim wieder stark unter Druck und die Eisbären spielbestimmend. So schnell kann das in den Playoffs gehen. Die Eisbären konnten zwar kein weiteres Tor nachlegen, gingen aber trotzdem mit einem guten Gefühl in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für die letzten 20 Minuten war also Spannung garantiert. Mannheim kam sehr engagiert aus der Kabine und wollten den Ausgleich erzielen. Die Eisbären wurden somit ordentlich in der Defensive beschäftigt. Man selbst lauerte, wenn sich die Chance bot, auf Konter, um für eine vermeintliche Vorentscheidung zu sorgen.
Aber es waren die Mannheimer, welche zum 3:3 trafen. Korbinian Holzer hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe blieb vor Niederberger hängen, Tim Wohlgemuth konnte sie aufnehmen, sich sie so zurecht legen, dass das Tor leer war und zum Ausgleich einschießen (47.).
Die Partie ging nun also wieder von vorne los. Und der Ausgleich deutete sich irgendwie auch an, weil die Kurpfälzer im letzten Drittel bis dahin mehr für das Spiel taten. Das änderte sich mit dem Ausgleich aber. Denn nun waren auch die Hausherren wieder offensiv ausgerichtet und wollten erneut zurückschlagen. Die Eisbären erhöhten die Schlagzahl nun nochmal und setzten die Kurpfälzer immer stärker unter Druck. Doch noch hielt deren Goalie Felix Brückmann diesem Stand.
Es lief die 58. Spielminute, als Giovanni Fiore frei vor Brückmann auftauchte und ihn ausspielen wollte. Doch der Adler-Goalie parierte dessen Schuss und hielt seine Mannschaft somit im Spiel. Das war die Riesenchance zum Sieg in Spiel eins.
Doch die nächste bot sich in den letzten zwei Spielminuten. Borna Rendulic mit einem unsauberen Check gegen Yannick Veilleux an der Bande, welcher ihm zu recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe einbrachte. Die Eisbären damit also für den Rest des letzten Drittels und dem Beginn einer möglichen Verlängerung in Überzahl. Chancen waren auch da, aber es blieb beim 3:3 und es ging tatsächlich in die Verlängerung.

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Diese begannen die Berliner aber mit dreiminütiger Überzahl. Eine bessere Chance bekommst du nicht, um das Spiel zu entscheiden. Und Sven Felski, den ich im Fahrstuhl in der Pause getroffen hatte, prophezeite, dass die Eisbären das Powerplay auch nutzen würden. Doch da lag er falsch, denn sie nutzten diese Riesenchance nicht. Insgesamt machte man zu wenig daraus, nur ein-, zweimal wurde es brenzlig vor Felix Brückmann.
Sechs Minuten war die Verlängerung alt, da kassierten die Eisbären eine Strafzeit wegen Beinstellens, Giovanni Fiore musste auf die Strafbank. Nun also für die Gäste die dicke Chance, um Spiel eins und das Heimrecht zu klauen. Doch das Penalty Killing war zur richtigen Zeit da und so überstand man diese Unterzahl schadlos.
Danach die Eisbären so richtig am Drücker. Man erspielte sich hier ein klares Übergewicht in der Verlängerung und hatte auch beste Chancen. Einzig das Glück im Abschluss fehlte bis hierhin. Mannheim konnte dem druckvollen Spiel der Berliner kaum etwas entgegensetzen und war nur in der eigenen Defensive beschäftigt. Und in der 72. Spielminute war es dann so weit. Manuel Wiederer schoss die Eisbären nach einem Bullygewinn ins Glück – 4:3. Sieg eins war eingetütet. Der Rest war grenzenloser Jubel in der Arena am Ostbahnhof. Und wir sprechen hier gerade einmal von Spiel eins der Halbfinalserie und die Nerven sind bei vielen Fans bereits jetzt durch.

Aber man machte es spannender als gedacht. Im ersten Drittel hatte man alles im Griff, führte verdient mit 2:0, ließ Mannheim aber durch unnötige Strafzeiten wieder ins Spiel kommen. Im Mitteldrittel belohnten sich die Kurpfälzer dann für eine engagierte Leistung und glichen aus. Die Eisbären wackelten, fielen aber nicht und gingen erneut in Führung. Im Schlussdrittel allerdings schlugen die Mannheimer wieder zurück und sorgten für die Verlängerung. Dort ließen die Hausherren erst eine Riesenchance in Überzahl ungenutzt, überstanden dann selbst eine Unterzahl, ehe Manuel Wiederer zum Hammer ausholte.
Damit krönte er seine heutige Leistung, denn vor dem Tor hatte er bereits zwei Tore vorbereitet. Drei Scorerpunkte im ersten Halbfinalspiel, kann gerne so weitergehen.
Die Eisbären werden ihre Lehren aus diesem Spiel ziehen, in dem bei weitem nicht alles rund lief. Die Schwankungen im Spiel werden sicherlich ein Thema sein, ebenso die Turnovers. Aber gleiches gilt ja auch für Mannheim. Beide Teams hatten Licht und Schatten in ihrem Spiel. Beide hatten ihre guten Phasen, beide haben Moral bewiesen. Am Ende hatten die Eisbären in Spiel eins das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Doch das war eben nur Spiel eins, am Freitag folgt der zweite Teil der Halbfinalserie und dann wollen die Adler sicher Revanche nehmen.

Der DEL-Klassiker im Playoff-Halbfinale: Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim

Es kommt im Playoff-Halbfinale der PENNY DEL zu dem DEL-Klassiker schlechthin: Die Eisbären Berlin, achtmaliger DEL-Meister, treffen auf die Adler Mannheim, siebenmaliger DEL-Meister. Eine Serie, welche die Eishockey-Fans nicht nur in Berlin und Mannheim elektrisiert. Denn wenn die beiden Mannschaften aufeinander treffen, ist Spannung und Härte vorprogrammiert. Ab Mittwoch machen die beiden Mannschaften einen Final-Teilnehmer der Saison 2021/2022 aus. Den anderen Final-Teilnehmer spielen München und Wolfsburg aus. Doch wir wollen auf die Serie der Hauptstädter gegen die Kurpfälzer vorausschauen.

Beide Mannschaften treffen bereits zum achten Mal in den Playoffs aufeinander. Nachdem Mannheim die ersten drei Playoff-Serien für sich entschieden hatte, gewannen die Eisbären die letzten vier in Folge. Los ging die Playoff-Historie der beiden Erzrivalen in der Finalserie 1997/1998, welche Mannheim mit 3:1-Siegen für sich entschied. Ebenso mit 3:1-Siegen setzten sich die Adler im Halbfinale 1998/1999 und im Viertelfinale 2001/2002 durch. Mannheim gewann also letztmals vor 20 Jahren eine Playoff-Serie gegen Berlin. Das kann aus Berliner Sicht natürlich gerne so bleiben…
In der Saison 2004/2005 trafen beide Teams erneut in einem Finale aufeinander. Und welcher Eisbären-Fan erinnert sich nicht gerne an den 3:0-Seriensieg der Berliner zurück, welcher die erste Deutsche Meisterschaft besiegelte.
Im Halbfinale 2008/2009 trafen beide Mannschaften letztmals im Halbfinale aufeinander. Die Eisbären setzten sich damals mit 3:1-Siegen durch. Die letzte Final-Serie bestritten Mannheim und Berlin genau vor zehn Jahren in der Saison 2011/2012. Welcher Berliner Fan erinnert sich nicht gerne an den 22.04.2012 zurück, als die Mannheimer bereits die Schampus-Flaschen geöffnet und alles für die Meister-Party vorbereitet hatten. Am Ende verloren sie ein sicher geglaubtes Spiel noch mit 5:6 n.V. und zwei Tage später auch die Meisterschaft. Dieser Stachel sitzt heute noch ganz tief in der Adler-Fanszene fest. Diesen Freitag findet erneut ein Spiel am 22.04. in der SAP-Arena statt. Diesmal wird es das zweite Halbfinalspiel sein.
Nach dieser Finalserie trafen beide Mannschaften erst wieder im Viertelfinale der Saison 2016/2017 aufeinander. Damals war es ebenfalls eine epische Serie, welche die Berliner mit 4:3-Siegen für sich entschieden.
Ab Mittwoch beginnt also die achte Playoff-Serie der beiden Traditionsvereine der PENNY DEL. Zum sechsten Mal werden die Eisbären mit Heimrecht in die Serie gehen. Dreimal gewann man anschließend die Serie, nur in den ersten beiden Serien konnte man das Heimrecht nicht für sich nutzen.

In der Hauptrunde trafen beide Mannschaften viermal aufeinander. Beide gewannen je ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Die Eisbären gewannen zu Hause mit 3:1 und in Mannheim mit 4:0. Die Adler gewannen mit 3:0 in Berlin und 3:2 in Mannheim.

Schauen wir uns mal die wichtigste Position beider Mannschaften an, und zwar die Torhüter. Mathias Niederberger auf Berliner Seite und Felix Brückmann auf Mannheimer Seite werden sich zwischen den Pfosten duellieren. Schauen wir auf die Werte der Hauptrunde und der bisherigen Playoff-Spiele, sind die Eisbären auf dieser Position besser besetzt.
Mathias Niederberger absolvierte in der Hauptrunde 37 Spiele, hatte dabei eine Fangquote von 93,14 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,97 pro Spiel. Zwei Shutouts gelangen Niederberger in der Hauptrunde.
In den Playoffs verbesserte Niederberger diese Werte nochmal deutlich – allerdings auch geschuldet der Offensivschwäche der Kölner Haie, welche Mathias Niederberger in drei Spielen nur zweimal überwinden konnten. Weil sie zu selten für Torgefahr sorgten. In den bisherigen drei Playoff-Spielen kommt Niederberger auf eine sensationelle Fangquote von 97,67 Prozent und einen Gegentorschnitt von 0,67 pro Spiel. Im dritten Viertelfinalspiel gegen Köln gelang ihm zudem sein erstes Shutout in den diesjährigen Playoffs.
Sein Gegenüber Felix Brückmann ist die Nummer eins der Adler und kam 35-mal in der Hauptrunde zum Einsatz. Er kam auf eine Fangquote von 90,89 Prozent und einen Gegentorschnitt von 2,20 pro Spiel, dreimal spielte Brückmann in der Hauptrunde zu Null.
In den Playoffs konnte Brückmann seine Werte genau wie Niederberger verbessern, allerdings nicht so deutlich wie der Berliner Goalie. In den bisherigen vier Spielen gegen Straubing kassierte der Mannheimer Goalie neun Gegentore, kam auf eine Fangquote von 91,59 Prozent und einen Gegentorschnitt von 2,19.

Neben den Torhütern wird auch viel von deren Vorderleuten abhängen, wie gut sie zum einen ihren eigenen Torhüter unterstützen und wie viel Gefahr sie vorne erzeugen können. In Sachen Torgefährlichkeit sind die Mannheimer in der Hauptrunde im Vorteil gewesen, denn die Verteidiger der Adler erzielten in der Hauptrunde zehn Tore (31) mehr als die Eisbären (21).
Bei den Berlinern hatte man sich wesentlich mehr Gefährlichkeit von der Defensive gewünscht, diese ließ jedoch in der Hauptrunde zu wünschen übrig. Kapitän Frank Hördler war mit fünf Toren der torgefährlichste Angreifer und mit seinen 28 Scorerpunkten der punktbeste Berliner Verteidiger. Kai Wissmann und Jonas Müller folgten Hördler mit je vier Toren und je 20 Scorerpunkten.
Bei den Kurpfälzern war Korbinian Holzer mit sieben Toren der torgefährlichste Verteidiger, gefolgt von Mark Katic und Thomas Larkin mit je sechs Toren sowie Sinan Akdag mit fünf Toren. Punktbester Verteidiger war Joonas Lehtivuori mit 22 Scorerpunkten (2 Tore/20 Assists).
In den bisherigen Playoff-Spielen liegen wiederum die Eisbären in Sachen Tor-Produktion vorne. Während bei Mannheim in vier Spielen bisher noch kein Verteidiger getroffen hat, traf Jonas Müller schon zweimal. Dafür haben Mark Katic und Joonas Lehtivuori schon wieder drei Scorerpunkte durch je drei Vorlagen auf ihrem Konto.
Gucken wir nochmal kurz auf die Hauptrunde zurück, fällt auf, dass mit Mannheim (129 Gegentore) die beste Defensive auf die zweitbeste Defensive mit den Eisbären (139 Gegentore) trifft.

Schauen wir aber mal auf die Offensive und damit das Prunkstück des Hauptrundensiegers und Top-Favoriten Eisbären Berlin. 194 Tore erzielten die Eisbären in der Hauptrunde, Mannheim dagegen nur 165 Tore.
Matt White (28 Tore) und Marcel Noebels (20 Tore) waren die erfolgreichsten Torjäger bei den Eisbären. Bei Mannheim kam kein Spieler auf über 20 Tore, Nigel Dawes war mit 19 Toren der Top-Torjäger der Adler. Borna Rendulic folgt mit 15 Toren auf Platz zwei. Bei den Eisbären haben gleich fünf Stürmer mehr Tore erzielt als Mannheims zweitgefährlichster Torjäger. Neun Berliner trafen zweistellig, dagegen bei Mannheim nur sechs.
Auch, wenn man sich die gesamten Scorerpunkte anschaut, fällt auf, dass bei den Eisbären sieben Stürmer mehr als 30 Punkte gescort haben. Dabei ragen natürlich Matt White mit 59 Scorerpunkten und Marcel Noebels mit 56 Scorerpunkten heraus. Bei Mannheim waren es nur vier Stürmer, welche mehr als 30 Punkte gescort haben. Nigel Dawes war mit 42 Scorerpunkten der Top-Scorer der Adler in der Hauptrunde.
In den Playoffs erzielten die Stürmer der Eisbären acht der elf erzielten Tore. Bei Mannheim erzielten die Stürmer alle bisherigen 14 Tore. Jordan Swarz alleine traf bereits dreimal. Dahinter folgen vier weitere Spieler mit je zwei Toren. Dabei muss man aber natürlich berücksichtigen, dass Mannheim alleine acht Tore im vierten Viertelfinalspiel gegen Straubing erzielte.

Weiter geht es mit den Special Teams, durchaus ja ein entscheidender Faktor in Playoff-Serien. Da waren beide Mannschaften in der Hauptrunde auf ähnlichem Niveau unterwegs. Sowohl bei Mannheim (19,21 Prozent) als auch bei den Eisbären (18,02 Prozent) gab es deutlich Verbesserungspotential in Sachen Powerplay. Schauen wir jetzt in den Playoffs auf das Powerplay beider Mannschaften, stellen Mannheim mit einer Erfolgsquote von 18,75 Prozent und die Eisbären mit 16,67 Prozent die beiden gefährlichsten Überzahlspiele aller noch verbliebenen Teams im Halbfinale. Wenn gleich da immer noch deutlich Luft nach oben ist.
In Sachen Penalty Killing hatte Mannheim (84,95 Prozent) knapp die Nase vor den Eisbären (83,94 Prozent). In den Playoffs haben die Eisbären mit einer Erfolgsquote von 100 Prozent das beste Penalty Killing, Mannheim mit 75 Prozent das schlechteste der noch verbliebenen Teams. Da haben die Hauptstädter also aktuell die Nase vorn. Und das Penalty Killing funktionierte ja schon zum Ende der Hauptrunde hervorragend. Das konnten die Eisbären mit in die Playoffs nehmen und sind derzeit nur schwer in Unterzahl zu bezwingen.

Kommen wir zur aktuellen Form: Da haben beide Mannschaften fünf der letzten sieben Spiele gewonnen. Die Eisbären verloren ihre beiden Spiele gegen Straubing, Mannheim eins in Krefeld und eins in Straubing. Seit der Rückkehr von Bill Stewart als Trainer haben die Kurpfälzer alle vier Heimspiele gewonnen. Generell sind die Adler eine andere Mannschaft seit der Entlassung von Pavel Gross und somit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Mannheim hat rechtzeitig vor den Playoffs die Reißleine gezogen, um der Saison doch noch die entscheidende Wende zu geben. Unter Bill Stewart hat die Mannschaft zu alter Stärke zurück gefunden und wird ein enorm unbequemer Halbfinalgegner für die Eisbären.
Dennoch gehen die Berliner als Favorit in diese Serie. Denn sowohl auf der Goalie-Position als auch in der Offensive sind die Hauptstädter besser aufgestellt und tiefer besetzt als die Kurpfälzer. Deren Chance liegt vor allem in der starken Defensive, die für wesentlich mehr Torgefahr sorgen kann als die der Berliner.
Doch wenn die Eisbären weiterhin so kompakt verteidigen, Mathias Niederberger weiterhin so überragend hält, die Offensive weiterhin so gut produziert und die Special Teams weiterhin so funktionieren, wie bisher in den Playoffs, sind die Eisbären auf dem Weg ins Finale nur schwer zu stoppen. Dennoch wird es eine hart umkämpfte Serie werden, in der viel von Spiel eins abhängen wird. Schafft es Mannheim, da den Heimvorteil zu klauen, kann die Serie in Richtung Mannheim kippen. Behalten die Eisbären jedoch in Spiel eins die Oberhand, könnte die Serie nach vier Spielen bereits zu Gunsten der Eisbären entschieden sein.

4:0 gegen Köln: Die Eisbären Berlin ziehen ins Halbfinale ein!

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #30:

HALBFINALE! Die Eisbären Berlin haben auch das dritte Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie gewonnen. Mit 4:0 (1:0,1:0,2:0) setzten sich die Hauptstädter durch und zogen damit ungefährdet ins Halbfinale. Auch heute konnten die Haie den Eisbären nichts entgegensetzen und so setzten sich die Berliner hoch verdient in drei Spielen durch.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch im dritten Viertelfinalspiel wieder. Diesmal blieben Simon Després in der Defensive und Leo Pföderl in der Offensive draußen. Dafür rutschten Korbinian Geibel und Kevin Clark in den Kader. Geibel war als siebter Verteidiger dabei und Clark spielte in der dritten Reihe an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux. Dort spielte am Sonntag noch Dominik Bokk. Der nahm heute den Platz von Pföderl in der Top-Reihe neben Marcel Noebels und Zach Boychuk ein. Und Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Die Vorzeichen vor Spiel 3 waren klar: Ein Sieg der Eisbären würde den Halbfinaleinzug bedeuten. Ein Sieg der Kölner Spiel 4 am Ostersamstag. Aber alle Anzeichen sprachen für einen Sieg der Hauptstädter, die ja bereits als Favorit in diese Serie und die gesamten Playoffs gestartet waren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und den besseren Start hatten einmal mehr die Eisbären. 2:35 Minuten waren gespielt, da blieb die Scheibe vor Justin Pogge liegen und Manuel Wiederer hämmerte sie ins Tor – 1:0 (3.). Das Tor war eine Kombination der vierten Reihe, denn die Assists gingen auf das Konto von Bennet Roßmy und Sebastian Streu. Secondary Scoring, in den Playoffs nochmal wichtiger als in der Hauptrunde.
Die Chance zum 2:0 ließen die Hauptstädter anschließend liegen, als man das erste Powerplay der Partie hatte, sich dabei aber wie erwartet schwer tat. Aber die Eisbären blieben bei gleicher Anzahl auf dem Eis am Drücker. Von Köln war rein gar nichts zu sehen. Dafür, dass es für die Haie hier um alles oder nichts ging, war das ganz schön wenig, was sie zeigten.
Mit zunehmender Spieldauer wurden auch die Zweikämpfe wieder härter und nickliger. Gerade die Domstädter fingen wieder an, ihre harte Gangart auszupacken. Auffällig vor allem Kapitän Moritz Müller, der wegen übertriebener Härte auch für das zweite Powerplay der Berliner sorgte. Dieses Überzahlspiel war deutlich zielstrebiger als das erste und sorgte auch ein-, zweimal für Gefahr vor dem Kölner Tor. Doch Tore fielen auch diesmal keine.
In der Schlussphase des Auftaktdrittels durften die Kölner dann mal Powerplay spielen, aber gegen das Penalty Killing der Eisbären ist derzeit kein Kraut gewachsen. Und beinahe hätte Giovanni Fiore einen Unterzahlkonter erfolgreich abgeschlossen. Doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. So blieb es beim verdienten 1:0 für die Hausherren nach 20 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären, doch erfolgreich war auch dieses nicht. Dafür dann aber das nächste. Zunächst war es noch ein 4-3-Überzahlspiel, welches die Eisbären nicht nutzen konnten, das 5-4 dann aber schon. Matt White scheiterte noch, doch Zach Boychuk verwertete den Abstauber zum 2:0 (28.).
Die Berliner stellten also Mitte des Spiels die Weichen auf Halbfinale. Die Frage war ja auch, wie diese Kölner Mannschaft das Spiel hier noch drehen wollte. Denn es kam nichts von den Haien, dafür umso mehr von den Eisbären. Die waren zwischendurch drückend überlegen, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen. Weil man es am Ende auch zu schön spielen wollte. Statt dem letzten Pass wäre der Schuss dann die bessere Option gewesen.
Was machte eigentlich Pat Sieloff, welcher am Dienstag von Yannick Veilleux noch verhauen wurde? Diesmal versuchte er sich mit Giovanni Fiore anzulegen, was beiden Spielern je zehn Minuten einbrachte. Da keine zehn Minuten mehr zu spielen waren, durften beide Spieler vorzeitig in die Kabine, was Sieloff aber dazu nutzen wollte, um Fiore erneut zu provozieren. Diesmal wurde ein Fight jedoch rechtzeig verhindert. Das war bis zu diesem Zeitpunkt das einzige, was von der Mannschaft von Uwe Krupp kam. Gefahr für dieses Spiel und das Ergebnis bestand daher nicht.
Ein Powerplay hätte die Haie zurück ins Spiel bringen können, aber die Eisbären verteidigten mit Mann und Maus und ließen rein gar nichts zu. Bei einem 2-auf-1-Konter wäre man zudem beinahe selbst erfolgreich gewesen.
Bereits im zweiten Drittel deutete wenig auf eine Aufholjagd der Kölner hin. Uwe Krupp wirkte auch nicht so, als hätte er eine Lösung parat, wie seine Mannschaft hier nochmal einen Fuß in dieses Spiel und die Serie bekommen könnte. Zu überlegen waren die Eisbären. Das einzige, was Köln überhaupt Hoffnung machen konnte, war der Spielstand. Aber dafür mussten sie auch mal für Torgefahr sorgen. Doch zwei Tore in zwei Spielen zeigten deutlich, wo der Schuh der Kölner u.a. drückt. Das wurde nochmal im Powerplay kurz vor der zweiten Drittelpause deutlich. Mit einem 0:2-Rückstand aus Kölner Sicht ging es in die zweite Pause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Drittel ging es für die Gäste nun um alles. Das Saisonende drohte. Und Köln kam engagiert aus der Kabine. Man wollte hier noch einmal alles versuchen und kam auch zu Abschlüssen. Aber Mathias Niederberger hielt sein Tor nach wie vor sauber. Ein Tor der Haie und die Partie wäre hier nochmal spannend geworden. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen, denn Zach Boychuk sorgte in der 45. Spielminute für die endgültige Entscheidung – 3:0.
Damit war auch so ein wenig die Luft raus aus der Partie. Die Eisbären ließen es von da an doch lockerer angehen. Köln wollte zwar, konnte aber nicht mehr zeigen. Auch die Domstädter wussten, dass deren Saison heute enden würde. Aber sie gaben immerhin nicht auf und kämpften bis zum Ende.
Uwe Krupp nahm rund sechs Minuten vor dem Ende seinen Goalie vom Eis, wollte also noch einmal alles riskieren. Aber das sorgte letztendlich für die Entscheidung. Giovanni Fiore versenkte die Scheibe im verwaisten Kölner Tor und ließ die Party in der Arena am Ostbahnhof vor fast 14.000 Zuschauern steigen – 4:0 (55.).
Denn damit stand endgültig fest, dass die Eisbären heute ins Playoff-Halbfinale einziehen würden. Und das letztendlich ungefährdet. Es blieb bis zum Ende beim 4:0-Heimsieg!

Ein absolut verdienter Sieg für die Eisbären, die das Spiel vom ersten Bully an im Griff hatten. Bei einer besseren Chancenverwertung, gerade im Mitteldrittel, wäre auch ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Köln konnte den Eisbären heute und in der gesamten Serie nichts entgegensetzen, was sie auch nur ansatzweise hätte gefährden können. Zwei Tore in drei Viertelfinalspielen sprechen eine deutliche Sprache. Einzig David McIntyre konnte die „Krake von Riga“ überwinden. Wenn du die Eisbären schlagen willst, brauchst du aber gefährliche Sturmreihen und die hatte Köln in allen drei Spielen nicht.
Und bei den Eisbären zeigte sich einmal mehr, wie tief der Kader besetzt ist. Auch ohne Leo Pföderl schossen die Hauptstädter vier Tore. Zudem ebnete die vierte Reihe mit dem 1:0 den Weg zum Sieg und letztendlich ins Halbfinale. Und doch haben die Eisbären ihr komplettes Potential in allen drei Spielen noch nicht abgerufen, weil sie es nicht mussten. Im Halbfinale wird ihnen ein schwerer Gegner gegenüber stehen, der ihnen mehr abverlangen wird. Doch bis es soweit ist, können die Eisbären ihre Akkus wieder aufladen.

5:1 in Köln! Die Eisbären gewinnen auch das zweite Spiel gegen Köln

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Playoff-Halbfinale entfernt. Am Dienstagabend gewannen die Hauptstädter Spiel zwei der Viertelfinalserie bei den Kölner Haien absolut verdient mit 5:1 (2:1,2:0,1:0). Leo Pföderl ebnete den Weg zum Sieg mit seinem Führungstor nach nur 33 Sekunden. Danach geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. 

Zwei Tage nach dem 2:1-Auftaktsieg in der Viertelfinalserie gegen Köln änderte Trainer Serge Aubin sein Team auf zwei Positionen. Korbinian Geibel und Kevin Clark mussten diesmal auf der Tribüne Platz nehmen. Dafür rückten Nicholas B. Jensen und Bennet Roßmy in den Kader. Das führte auch zu Änderungen im Line-up. In der Defensive blieb nur das Duo Morgan Ellis/Jonas Müller zusammen. Rückkehrer Jensen verteidigte zusammen mit Kai Wissmann. Dessen Partner am Sonntag war Frank Hördler, welcher heute ein Verteidiger-Pärchen mit Eric Mik bildete. Am Sonntag verteidigte Mik noch zusammen mit Després. Der war heute nominell siebter Verteidiger.
In der Offensive blieb nur die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl zusammen. Matt White und Frans Nielsen bekamen mit Giovanni Fiore einen neuen Reihenpartner. Er ersetzte Kevin Clark, welcher wie bereits erwähnt heute überzählig war. Am Sonntag stand Fiore noch in der dritten Reihe zusammen mit Blaine Byron und Dominik Bokk. Diesen Platz nahm heute Yannick Veilleux ein. In Spiel eins war Veilleux noch in der vierten Reihe mit Sebastian Streu und Manuel Wiederer. Die letzten Beiden bildeten die vierte Reihe heute zusammen mit Bennet Roßmy.
Und im Tor blieb alles beim alten. Mathias Niederberger hütete auch in Spiel zwei das Berliner Gehäuse.

Foto: Haie-Pictures

Köln stand vor Spiel zwei bereits unter Druck. Denn eine weitere Niederlage heute auf heimischen Eis und am Donnerstag würde den Haien in Berlin das Saisonende drohen. Von daher erwarteten die Eisbären eine noch aggressivere Kölner Mannschaft als es noch in Spiel eins der Fall war. Dort war die Gangart der Domstädter doch zumeist hart an der Grenze. Aber die Eisbären hielten gut dagegen und genau das wollte man heute auch tun.

Foto: Haie-Pictures

Traumstart für die Berliner! Nach 17 Sekunden gab es die erste Strafzeit gegen Köln und nach 33 Sekunden stand es 1:0 für die Eisbären. Leo Pföderl staubte in Überzahl eiskalt ab (1.). Als wäre er nie weg gewesen. Und für die Stimmung in Köln war es natürlich ein erster Dämpfer in diesem so wichtigen Spiel.
Die Eisbären machten auch danach weiter Druck, waren hellwach von der ersten Sekunde an. Köln kam zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel, tat sich mit dem aggressiven Forechecking der Hauptstädter enorm schwer. Natürlich hatten sich die Domstädter den Start ins Spiel anders vorgestellt, der Schock saß sichtlich noch tief.
Ein zweites Powerplay konnten die Eisbären nicht nutzen und direkt danach schlug Köln aus dem Nichts zu. Ex-Eisbär Alex Roach hatte abgezogen und David McIntyre fälschte entscheidend ab – 1:1 (10.).
Die Haie danach mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber wie stark das Penalty Killing der Eisbären ist, wussten auch die Kölner und so blieben beide Powerplays ungenutzt. Da hätte die Partie komplett gedreht werden können.
Danach war das Spiel ausgeglichener, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Den Eisbären bot sich gegen Ende des ersten Drittels die Chance zur erneuten Führung, als man wieder in Überzahl ran durfte. Doch nutzen konnte man das nicht. Erst bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis rauschte Jonas Müller ins Angriffsdrittel und brachte die Gäste von der Spree wieder in Führung – 2:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Nach der Schlusssirene gab es noch Provokationen auf beiden Seiten. Am Ende schnappte sich Marcel Müller Nicholas B. Jensen beim heraus fahren vom Eis und es gab den ersten Fight im Spiel. Beide durften nicht mehr weiterspielen, denn sie kassierten dafür je eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Aber auch Kölns Bacup Tomas Pöpperle erhielt eine Spieldauer.

Foto: Haie-Pictures

Köln kam druckvoll aus der Kabine und wollte schnell den Ausgleich erzielen. Doch die „Krake von Riga“ ließ keine Scheibe durch. Und die Eisbären? Die reagierten cool und nutzten eiskalt einen Fehler der Haie aus. Dominik Bokk mit dem lässigen Handgelenkschuss – 3:1 (26.). Die richtige Antwort auf den guten Beginn der Domstädter.
Danach waren die Eisbären wieder drin in ihrem Spiel und drückten ordentlich auf das Tempo. Man wollte früh für die Vorentscheidung sorgen. Doch das gelang nicht. Dafür gelang es den Berlinern aber, ein Powerplay der Haie ohne Gegentor zu überstehen. Das war die große Chance für die Hausherren, hier wieder einen Fuß ins Spiel zu bekommen.
Viel passierte danach nicht. Die Eisbären mussten nicht, Köln konnte nicht mehr zeigen. Zudem fehlte es den Hausherren an der Unterstützung der eigenen Fans. Fast durchgehend waren nur die Eisbären-Fans zu hören. Erst als die Domstädter rund vier Minuten vor der zweiten Drittelpause erneut ein Powerplay hatten, waren die Haie-Fans mal wieder zu hören. Aber Grund zum Jubeln hatten sie nicht, weil das Penalty Killing der Eisbären einfach nicht zu knacken war.
29 Sekunden vor der zweiten Drittelpause sorgten die Eisbären für die Vorentscheidung. Giovanni Fiore erkämpfte die Scheibe in der Bandenrundung, passte sie zu Matt White und wenn der zum Abschluss kommt, klingelt es meistens im gegnerischen Tor – 4:1 (40.).
Damit ging es dann auch in die Kabinen und während der zweite Sieg für die Eisbären zum Greifen nahe war, wurde der Weg für die Haie immer weiter.

Foto: Haie-Pictures

Zum Schlussdrittel wechselte Haie-Coach Uwe Krupp seinen Goalie. Justin Pogge ging raus, Niklas Lunemann kam zu seinem Debüt in der PENNY DEL. In Spiel 2 der Viertelfinalserie. Damit hatte der auch nicht gerechnet. Doch nach der Spieldauer gegen Backup Tomas Pöpperle musste er von der Tribüne rein in die Ausrüstung und ab auf die Bank. Und zu Beginn des dritten Drittels stand er plötzlich zwischen den Pfosten. Was für ein Tag für den jungen Goalie.
3:03 Minuten konnte er sein Tor sauber halten. Dann kam Jonas Müller an die Scheibe und zog trocken ab – 5:1 (44.).
Danach passierte relativ wenig. Köln konnte nicht mehr zeigen und die Eisbären mussten nicht mehr zeigen, zu deutlich war die Führung. Selbst ein Powerplay rund acht Minuten vor dem Ende der Partie ließen die Haie ungenutzt. Weil die Eisbären erneut ein starkes Penalty Killing zeigten.
Spielerisch gab es danach nichts mehr zu sehen. Aber Yannick Veilleux schnappte sich noch Pat Sieloff, nachdem der seine fünfminütige Strafe abgesessen hatte. Der Grund: Sieloff hatte Manuel Wiederer vollkommen unnötig und unsauber gecheckt. Veilleux hatte ihn schon auf dem Eis und auf der Strafbank mit Sprüchen belegt, nachdem Sieloff wieder auf dem Eis war, wartete bereits Veilleux auf ihn und feierte einen eindeutigen Punktsieg. Man solle sich eben nie mit einem Eisbären anlegen.
Kölns Coach Uwe Krupp sorgte nach dem Spiel dafür, dass es keine weitere Auseinandersetzung auf dem Eis gab. Er schickte seine Jungs sofort in die Kabine. Doch eine Fortsetzung könnte am Donnerstag folgen.

Foto: Haie-Pictures

Ein rundum verdienter Sieg für die Eisbären. Der Traumstart nach 33 Sekunden ebnete letztendlich den Weg zum zweiten Sieg. Die Eisbären standen hinten sehr kompakt und nutzten vorne nicht nur ihre Chancen eiskalt. Nein, sie bestraften auch die Kölner Fehler eiskalt. Die Haie taten sich bei eigenem Powerplay schwer und konnten zudem mal wieder ihre Chancen nicht nutzen. Die Tiefe im Kader der Eisbären macht sich eben deutlich bemerkbar.
So stehen die Eisbären nun vor dem Einzug ins Playoff-Halbfinale. Am Donnerstag kann dieser mit einem weiteren Sieg perfekt gemacht werden. Doch davor stehen noch mindestens 60 Minuten harte Arbeit. Und „hart“ wird auch das Stichwort für das Spiel sein, denn da hat sich so einiges aufgestaut und droht am Donnerstag in Berlin zu eskalieren. Für die Eisbären heißt es dann, kühlen Kopf zu bewahren und den Sack einfach zuzumachen.

2:1 gegen Köln: Marcel Noebels und Leo Pföderl schießen die Eisbären zum ersten Sieg in der Viertelfinalserie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #29:

Die Eisbären Berlin haben das erste Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie knapp aber verdient mit 2:1 (0:0,2:0,0:1) gewonnen. Den Grundstein für den Sieg legte man im zweiten Drittel, als man die beiden Tore erzielte. Nach dem Anschlusstreffer der Haie musste man nochmal kurz zittern, brachte aber den ersten Sieg sicher über die Ziellinie.

Die große Frage vor dem ersten Spiel im Playoff-Viertelfinale gegen Köln war die, welche beiden Importspieler bei den Berlinern auf der Tribüne Platz nehmen mussten. Denn Trainer Serge Aubin hatte den vollen Kader zur Verfügung und da nur neun Importspieler eingesetzt werden durften, musste Aubin sich für zwei Spieler entscheiden, welche nicht spielen durften. Die Entscheidung fiel auf Nicholas B. Jensen und Johan Södergran. Auf Södergran hatte ich ja bereits im Podcast bei den Kollegen Tube und Marcus von Sharkbite getippt. Das Jensen gestrichen wurde, überraschte dann doch schon etwas. Aubin entschied sich für sieben Verteidiger und zwölf Stürmer. Kobrinian Geibel stand als siebter Verteidiger im Line-up. Und im Sturm stand natürlich die Rückkehr von Leo Pföderl im Mittelpunkt. Neben Södergran waren auch Mark Zengerle, Marco Baßler und Bennet Roßmy überzählig. Im Tor stand erwartungsgemäß Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären hatten wie schon in der Vorsaison alle vier Spiele gegen die Haie in der Hauptrunde gewonnen. Doch letztendlich zählt das in den Playoffs nicht mehr. Denn da geht die Saison von vorne los und jede Mannschaft hat die Chance auf die Deutsche Meisterschaft. Dass es heute ausgerechnet gegen Köln ging, damit hatte vor ein, zwei Monaten keiner gerechnet. Da zitterten die Domstädter viel mehr um den Klassenerhalt in der DEL als dass sie von der Meisterschaft träumen durften. Doch die Mannschaft von Uwe Krupp hatte rechtzeitig ihre Form gefunden und die letzten fünf Spiele in Serie gewonnen. Darunter auch die beiden Siege in der ersten Playoff-Runde gegen Ingolstadt, welche Köln überhaupt erst ins Viertelfinale brachten. Die Eisbären hingegen konnten nur drei der letzten fünf Spiele gewinnen. Zudem hatten die Hauptstädter eine Woche Pause. Ob das nun ein Vor- oder ein Nachteil sein würde, dass sollte die Partie zeigen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Schon vorm ersten Bully gab es aber erstmals Gänsehaut-Feeling bei der Eisbären-Hymne. Das Fahnenmeer in der Hartmut-Nickel-Kurve stimmte schon einmal ein auf diese Playoff-Serie. Und auch vom ersten Bully an war die Stimmung auf über 100 Prozent. Die Arena am Ostbahnhof war der erwartete Hexenkessel, der den Haien Angst machen sollte.
Auf dem Eis war sofort Zweikampfhärte angesagt. Die Checks wurden zu Ende gefahren. Vor dem Tor wurde immer wieder aufgeräumt. Und Alexander Oblinger lieferte sich einen Fight mit Jonas Müller. Hier war also sofort Pfeffer drin im Spiel. Aber damit war zu rechnen, da die vier Hauptrundenspiele schon sehr physisch waren. Gerade die Haie waren zu Beginn sehr aggressiv unterwegs. Teilweise hart an der Grenze. Aber die Eisbären hielten gut dagegen und ließen sich nichts gefallen. Es ist halt Playoff-Zeit und das merkte man von Beginn an.
Worauf es in den Playoffs auch ankommt? Auf die Special Teams! Und die Berliner hatten nach dem Powerbreak das erste Powerplay der Partie, doch es blieb dabei, dass man daran nach wie vor arbeiten muss, wenn das ein Faktor in dieser Serie werden soll.
Beim zweiten Powerplay, was nur eine Minute lang war, hatte wenigstens Kapitän Frank Hördler eine gute Chance, fand aber in Justin Pogge seinen Meister. Das Haie-Powerplay, welches zuvor auch nur eine Minute dauerte, sorgte ebenso für eine gute Möglichkeit. Aber noch waren die Überzahlspiele beider Mannschaften nicht gefährlich genug.
Gefährlich wurden die Haie nur beim zwischenzeitlichen 4-4 auf dem Eis, als Mathias Niederberger in höchster Not rettete. Und das gleich zweimal gegen allein vor ihm stehende Kölner Spieler. Wahnsinn, die Krake von Riga!
Torlos endeten die ersten 20 hart umkämpften Minuten. Spielerisch hatte die Partie also noch jede Menge Luft nach oben.

Foto: eisbaerlin.de/walker

27 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da fegte ein Jubel-Orkan durch die Arena am Ostbahnhof. Köln mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, Marcel Noebels und Leo Pföderl spielten mit einem klasse Doppelpass die Kölner Defensive schwindelig und die Nummer 92 schoss ein zum 1:0 (21.).
Das war natürlich der perfekte Start ins zweite Drittel für die Hausherren. Und die Hauptstädter blieben am Drücker und wollten sofort noch ein Tor nachlegen. Doch das gelang ihnen nicht.
Köln bekam dann sein zweites Überzahlspiel und so die Chance zum Ausgleich. Aber wenn man sich um eins keine allzu großen Sorgen machen muss, dann um das Penalty Killing der Eisbären.
Die Hälfte war gespielt, da klingelte es erneut im Kölner Tor. Morgan Ellis hatte per Onetimer von der blauen Linie abgezogen und Rückkehrer Leo Pföderl fälschte die Scheibe entscheidend ab – 2:0 (31.). Marcel Noebels hatte den Pass auf Ellis gespielt und somit auch hier seinen Anteil am Tor.
Der Spielstand entsprach nun auch dem Spielverlauf, denn die Hauptstädter hatten im Mitteldrittel deutlich einen Gang hoch gefahren und für mehr Torgefahr als noch im Auftaktdrittel gesorgt.
Mathias Niederberger musste eigentlich nur zweimal entscheidend eingreifen. Einmal gegen David McIntyre, der frei vor ihm auftauchte und einmal gegen Alexander Oblinger, wo er seine Fanghand auspackte und die Scheibe weg fischte.
Zum Ende hin präsentierte das Penalty Killing der Eisbären nochmal eindrucksvoll, wie man Unterzahl spielt. Keinen gegnerischen Schuss zugelassen und fast mehr die Scheibe in den eigenen Reihen gehabt als Köln. Das sagt schon so einiges über dieses zweite Drittel aus, welches mit einer 2:0-Führung für die Eisbären endete.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel waren die Eisbären offensiv ausgerichtet. Sie wollten früh für die Entscheidung sorgen. Doch weder in Überzahl noch bei gleicher Anzahl auf dem Eis klappte das trotz guter Chancen. Von Köln war in dieser Phase wenig zu sehen. Viel mehr waren die Domstädter in der Defensive beschäftigt und hatten dort alle Hände voll zu tun mit den Angriffen der Eisbären. Gefühlt lief Köln nur noch hinterher.
Doch danach flachte die Partie wieder ab, wirkte etwas zerfahren. Die Härte auf dem Eis nahm wieder mehr zu. Torraumszenen gab es eher weniger zu sehen.
Die wohlmöglich letzte Chance, nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen, bot sich den Kölnern neun Minuten vor dem Ende, als sie in Überzahl ran durften. Und Marcel Müller hatte da die dicke Chance, doch Niederberger fuhr die Schoner aus und verhinderte den Anschlusstreffer. Für mehr Gefahr sorgten die Domstädter nicht.
Rund sechs Minuten vor dem Ende war es dann aber doch passiert. Luis Üffing hatte von der blauen Linie abgezogen, Mathias Niederberger konnte die Scheibe nicht parieren und sie lag kurz frei vor dem Tor. David McIntyre schaltete am schnellsten und brachte die Hoffnung zurück nach Köln – 2:1 (54.).
Nun war hier also nochmal Spannung drin in der Partie. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm Haie-Coach Uwe Krupp seine Auszeit, um seine Jungs auf die letzten knapp zwei Minuten einzustimmen. Justin Pogge blieb anschließend gleich auf der Bank. Köln versuchte also mit sechs Mann, die Verlängerung in Spiel eins zu erzwingen. Und es wurde auch nochmal brenzlig vor dem Berliner Tor, aber die Krake von Riga hielt sein Tor bis zur letzten Sekunde sauber und sicherte somit den Auftaktsieg in der Viertelfinalserie.

Ein am Ende knapper aber verdienter Sieg für die Eisbären. Im ersten Drittel bestimmte noch die Zweikampfhärte das Spiel. Da bekam man wenig Torchancen zu sehen. Im zweiten Drittel schalteten die Eisbären einen Gang hoch und hatten das Spiel im Griff. Das spiegelte sich dann auch im Ergebnis wider. Im letztem Drittel plätscherte die Partie bis zum Anschlusstreffer nur so vor sich hin. Erst danach wurde es noch einmal spannend, aber die Berliner ließen nichts mehr zu und brachten das knappe 2:1 über die Zeit.