7:3 nach 0:3! Die Eisbären zeigen eine starke Reaktion und fügen den Kölner Haien die nächste herbe Niederlage zu

Was für ein Statement: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien deutlich mit 7:3 (0:0,3:3,4:0) gewonnen und sich dabei auch nicht von einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand beeindrucken lassen. Die Eisbären behielten die Ruhe und starteten danach die Aufholjagd, welche sie eindrucksvoll zu Ende gebracht haben. Somit erzielten die Eisbären auch im vierten Spiel in Folge gegen Köln sieben Tore.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Aufsteiger Dresden nicht. Somit stand also auch im zweiten Saisonspiel wieder Jake Hildebrand im Tor, während Jonas Stettmer nur der Platz auf der Bank blieb.

Es war die Final-Neuauflage zwischen den Haien und Berlin. Köln dürfte mit Wut im Bauch angetreten sein, hatte man doch die letzten drei Finalspiele mit 0:7 verloren. Doch die erfolgreiche Finalserie ist nach eigenen Aussagen kein Thema mehr in der Hauptstadt, wo man sich viel mehr auf sich und sein eigenes Spiel konzentrieren will. Gelang das auch heute im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison?

Sehr intensives Spiel zwischen Köln und Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensiver Beginn in der Domstadt. Beide Teams hatten keine Lust auf Abtasten und suchten vom ersten Bully weg den direkten Zug zum Tor. Liam Kirk und Kevin Niedenz hatten die ersten guten Abschlüsse für ihre Teams. So entwickelte sich eine muntere Anfangsphase, in der es rauf und runter ging.
In der Folge schafften es die Hausherren immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand zu sorgen, weil sie die Lücken in der Berliner Defensive zu nutzen wussten. Der Berliner Goalie hatte einiges zu tun, hielt aber mit starken Paraden die Null.
Aber auch die Eisbären kamen in einem guten Wechsel zu einer dicken Chance durch Leo Pföderl, Ex-Eisbär Tobias Ancicka war aber mit einem starken Save zur Stelle. Doch solche Momente gab es zu selten von den Berlinern. Mit einem aus Berliner Sicht schmeichelhaften 0:0 ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Ty Ronning scorte auch im 30. Spiel in Folge. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

75 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da belohnten sich die Haie und gingen durch Valtteri Kemiläinen verdient mit 1:0 in Führung (22.). Nur 30 Sekunden später legten die Domstädter durch Frederik Storm das 2:0 nach. Storm wurde vor dem Tor angeschossen, reagierte am schnellsten und überwand Jake Hildebrand zum zweiten Mal an diesem Nachmittag (22.).
Die Eisbären hatten überhaupt keine Zuordnung in der Defensive und konnten sich bei Jake Hildebrand bedanken, der das 0:3 gegen Nate Schnarr verhinderte. Kurz darauf die Eisbären für zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Kemiläinen scheiterte noch am Aluminium, doch Nate Schnarr erhöhte in Überzahl auf 3:0 (26.).
Ein katastrophaler Start ins Mitteldrittel für die Berliner, welche jetzt aufpassen mussten, nicht unter die Räder zu kommen. Doch die Eisbären gaben die richtige Antwort. Freddy Tiffels legte für Adam Smith ab und der verkürzte auf 1:3 (27.). Es sollte aber noch besser kommen und die Verteidiger übernahmen die Verantwortung. Jonas Müller stand komplett frei und sorgte per Onetimer für das 2:3 (29.).
Was für ein verrücktes zweites Drittel und was für eine Reaktion des deutschen Meisters. Und die Eisbären hatten nun richtig Blut geleckt, denn Ty Ronning mit dem 3:3 in Überzahl (31.). Das 30. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt von der Nummer neun – Wahnsinn!
Nun waren die Gastgeber wieder gefordert, die hier eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatten und somit auch das Momentum. Und die Lanxess Arena war mittlerweile auch verstummt, die nach dem 3:0 noch gefühlt die Meisterschaft gefeiert hatte.
Danach beruhigte sich die Partie wieder und so ging es mit einem 3:3 in die zweite Drittelpause.

Kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr raus: Die Spieler der Eisbären Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Eisbären hellwach und gingen nach 19 Sekunden erstmals in Führung. Ty Ronning mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag – 4:3 (41.). Nur 21 Sekunden später ein blitzsauberer Konter über Blaine Byron und Marcel Noebels, Letzterer netzte ein zum 5:3 (41.). Tobias Ancicka verließ daraufhin sein Tor, Felix Brückmann kam für ihn und durfte nach weiteren 14 Sekunden erstmals die Scheibe aus dem Tor holen. Markus Vikingstad mit seinem ersten Tor im Trikot der Eisbären zum 6:3 (41.).
Köln dürfte sich wie im falschen Film gefühlt haben, hatte sich sicherlich einiges vorgenommen für das Schlussdrittel und kassierte dann innerhalb von 35 Sekunden drei Tore. Aber wenn die Eisbären gegen Köln spielen, fallen „in der Regel“ sieben Tore. Gesagt, getan – Andreas Eder mit dem 7:3 (44.). Was für eine brutale Effizienz der Eisbären und was für ein Auftritt nach einem 0:3-Rückstand, der die Liga in Angst und Schrecken versetzen dürfte. Selbst so ein Rückstand scheint den Rekordmeister nicht zu beeindrucken und man zieht einfach sein Spiel bis zum Ende durch.
Damit war das Spiel natürlich entschieden und die Partie plätscherte so vor sich hin, während die Haie-Fans vermehrt den Heimweg antraten. Spiele gegen Berlin bleiben momentan nicht in guter Erinnerung für Köln. Für die Eisbären-Fans hingegen schon. Ihre Mannschaft feierte derweil einen Traumstart und hat schon wieder sechs Punkte auf dem Konto.

6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

2:6 gegen Lukko Rauma: Keine Chance gegen die Finnen, aber der Welli hat trotzdem gebebt

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #2:

Im ersten CHL-Heimspiel der neuen Saison haben die Eisbären Berlin deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Gegen das finnische Top-Team Lukko Rauma setzte es am Ende eine deftige 2:6-Niederlage, welche auch in der Höhe verdient war. Die Eisbären hatten dem Spiel der Finnen kaum etwas entgegenzusetzen und erwischten einen rabenschwarzen Tag, was sich durch alle Mannschaftsteile durchzog. Bei Rauma klappte derweil alles und so kam am Ende der finnische Kantersieg zustande.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm kleinere Änderungen am Line-up vor. Jonas Stettmer begann im Tor. Die Verteidiger-Pärchen wurden komplett neu gemischt: Eric Mik/Jonas Müller, Mitch Reinke/Korbinian Geibel, Adam Smith/Norwin Panocha. Im Sturm tauschten Liam Kirk und Eric Hördler die Reihen. Kirk stürmte an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux, Hördler zusammen mit Markus Vikingstad und Andreas Eder. Alles andere blieb in der Offensive unverändert.

Die Ausgangslage war für beide Mannschaften identisch, denn beide hatten zum CHL-Auftakt je ein Spiel gewonnen und ein Spiel verloren. Daher waren beide Teams darauf aus, heute Abend den zweiten Sieg einzufahren.

Ty Ronning verkürzt zum 1:2 in der Partie gegen Lukko Raume. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Lukko Rauma galt als unangenehmer und extrem starker Gegner. Genau das bewiesen die ersten Minuten, denn die Finnen kamen hoch motiviert aus der Kabine und schnürten die Eisbären bei Fünf-gegen-fünf ins eigene Drittel ein. Die Berliner fanden kein Mittel gegen den Dauerdruck von Rauma und so verwunderte der Rückstand durch Steven Jandric nach fünf Minuten auch überhaupt nicht – 0:1.
Rauma überzeugte durch eine extreme Scheibensicherheit und gewann nahezu jeden Zweikampf, weshalb die Eisbären immer nur am hinterherlaufen waren, was enorm viel Kraft kostete. Auch in Sachen Schnelligkeit waren die Finnen mindestens einen Tick schneller als die Eisbären. Für die war das ganze Spiel von Rauma gefühlt zu schnell.
Mitte des ersten Drittels kamen die Hausherren aber besser ins Spiel und tauchten auch mal vor dem Tor von Antti Raanta auf. Die ersten gefährlichen Abschlüsse waren zu verzeichnen, aber bisher ohne Erfolg. Als Rauma dann mal wieder zum Abschluss kam, klingelte es. Kapitän Eric Gelinas überraschte Jonas Stettmer und erhöhte auf 0:2 (13.). Das nenne ich mal gnadenlos effektiv!
Aber die Eisbären blieben dran und wollten den Anschlusstreffer, ließen sich von den starken Finnen nicht aus der Ruhe bringen. Aber mit Antti Raanta traf man eben auch auf einen sehr starken Torhüter, der sich trotz größter Chancen auch in Überzahl nicht überwinden ließ. Aber inzwischen waren die Hauptstädter deutlich besser drin im Spiel.
In der Schlussminute belohnten sich die Eisbären dann endlich in Überzahl und wer konnte nur treffen? Natürlich, Ty Ronning hat seinen Torriecher wieder gefunden und sorgte für den verdienten Anschlusstreffer – 1:2 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause. Übrigens: Auch in dieser Saison ertönt „Viva la vida“ nach dem ersten Eisbären-Tor. Direkt war die Gänsehaut wieder zurück und auch das ein oder andere Tränchen im Auge war da.

Lukko Rauma hatte einigen Grund zum jubeln in der Hauptstadt. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel schlugen die Finnen schnell zurück, Antoine Morand mit dem 3:1. Jonas Stettmer ließ eine kleine Lücke, die fand Morand und prompt war die Scheibe im Tor (22.).
In Überzahl legten die Gäste aus Rauma nach und erneut ging es zu einfach. Jonas Stettmer sah auch beim Treffer von Alex Beaucage nicht sonderlich gut aus – 1:4 (25.). An seiner Reaktion merkte man, dass er selbst mit seiner Leistung nicht zufrieden war, denn der Schläger wurde mit voller Wucht auf die Latte geschlagen. Die Fans bauten den Goalie aber direkt mit „Jonas Stettmer“-Rufen auf. Kopf hoch, Jonas! Das passiert jedem guten Goalie mal.
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, immer mal wieder gerieten beide Mannschaften aneinander. Spielerisch ging derweil nicht viel zusammen bei den Eisbären, Rauma stand defensiv sehr kompakt und ließ kaum etwas Gefährliches zu. Die Bemühungen bei den Hauptstädtern waren aber zu sehen.
Nach 34 Minuten war dann der Arbeitstag für den im Mitteldrittel sehr unglücklichen Jonas Stettmer zu Ende. Anton Olsson hatte auf 5:1 gestellt. Jake Hildebrand kam für ihn ins Tor.
Die Berliner bekamen heute deutliche ihre Grenzen aufgezeigt und Rauma zeigte, warum das finnische Eishockey so stark ist. Ein Mittel dagegen fanden die Eisbären dafür nicht und so kam der bis hierhin sehr deutliche Spielstand zustande. Mit diesem ging es auch in die zweite Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal wieder sehr ruppig zwischen beiden Mannschaften. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Für das letzte Drittel konnte nur noch der Plan sein, dieses zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zu gehen und sich Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen Grenoble am Sonntag zu holen. Doch das erwies sich als äußerst schwer. Denn nach nur 30 Sekunden im letzten Drittel machte Rauma das halbe Dutzend voll. Erneut ging es viel zu einfach durch die Eisbären-Defensive, Jakob Stenqvist überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend – 1:6.
Aber die Eisbären gaben sich nicht auf und zauberten sich am Ende zum 2:6. Eine wunderschöne Kombination zwischen Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Andreas Eder schloss der Neuzugang am Ende erfolgreich ab (44.).
Auf was ich in meinem Bericht aber noch gar nicht eingegangen bin, war die Stimmung. Wer live dabei war, kann es wahrscheinlich nur bestätigen: das Dach des altehrwürdigen Wellblechpalastes ist mal wieder abgehoben. Was für eine unglaubliche Stimmung im „Welli“ – Hut ab an jeden einzelnen Fan, der dazu beigetragen hat. Genau diese Atmosphäre macht den „Welli“ so legendär und zu einem Mythos. Zum Spiel gegen Lukko Rauma fanden 4.227 Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten somit für einen ausverkauften „Welli“.
Auf dem Eis passierte nicht mehr viel, die Luft war angesichts des deutlichen Spielstandes raus und so hieß es für beide Mannschaften Kräfte sparen, schließlich geht es bereits am Sonntag in der CHL weiter. Bis dahin werden die Eisbären dieses Spiel genau analysieren und es gegen Grenoble besser machen wollen, denn das Ziel ist nach wie vor das Achtelfinale. Dafür sollte ein Sieg gegen die Franzosen her, was aber nicht einfach wird. Da muss man nur mal in Bremerhaven nachfragen, die das heute Abend zu spüren bekommen haben.

6:3-Sieg nach 2:3-Rückstand gegen Liberec! Andreas Eder glänzt mit zwei Toren beim Testspielsieg

Die Eisbären Berlin haben ihr erstes Testspiel gegen Liberec mit 6:3 (1:0,1:2,4:1) gewonnen und dabei vor allem große Moral bewiesen. Elf Minuten vor Ende der Partie lagen die Berliner noch mit 2:3 hinten, drehten jedoch danach so richtig auf und feierten dank zweier Empty-Net-Goals einen deutlichen Sieg.

Die große Frage vor dem ersten Testspiel war natürlich, wie Trainer Serge Aubin auf die Verletzung von Kapitän Kai Wissmann reagieren würde. Die Antwort war Mitch Reinke, der an der Seite von Jonas Müller verteidigte. Die anderen Verteidiger-Pärchen waren Norwin Panocha und Adam Smith sowie Korbinian Geibel und Eric Mik. Moritz Kretzschmar war als siebter Verteidiger dabei. Neben Wissmann fehlten auch Marco Nowak und Markus Niemeläinen.
In der Offensive durften erstmals seit dem fünften Finalspiel gegen Köln wieder Freddy Tiffels, Leo Pföderl und Ty Ronning als Sturmreihe über das Eis flitzen. Liam Kirk bekam die beiden Neuzugänge Markus Vikingstad und Andreas Eder an die Seite gestellt. Eric Hördler stürmte zusammen mit Blaine Byron und Yannick Veilleux. Die nominell vierte Reihe bildeten heute Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei. Marcel Noebels stand nicht im Kader.
Und im Tor bekam Jonas Stettmer der Vorzug vor Jake Hildebrand. Aber wie Torwarttrainer Sebastian Elwing während der Sommerpause bereits verlauten ließ, haben die Eisbären in dieser Saison zwei Nummer-1-Goalies.

Erzielte das erste Tor für die Eisbären Berlin in der Saisonvorbereitung 2025/26: Eric Hördler (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensiver Beginn von beiden Mannschaften. Liberec kam zunächst besser ins Spiel, die Eisbären kamen aber wenig später auch zu den ersten guten Abschlüssen. Nach einem erfolglosen ersten Powerplay klappte es dann aber bei einem Zwei-auf-eins Konter. Eric Hördler (Foto oben) mit dem ersten Tor in der Vorbereitung – 1:0 (8.).
Fortan war es weiterhin ein sehr munteres Spiel, Liberec wollte die schnelle Antwort geben, biss sich aber die Zähne an Jonas Stettmer aus. Dessen Vorderleute verteidigten aber auch sehr stark und machten die gefährlichen Räume zu. Die Eisbären wirkten im ersten Drittel äußerst konzentriert und perfekt vorbereitet auf Liberec, die bereits deutlich weiter waren in der Vorbereitung als die Berliner. Das half ihnen aber im ersten Drittel noch nicht, auch nicht im Powerplay zum Ende, welches die Hauptstädter ohne Gegentor überstanden und so die 1:0-Führung mit in die Kabine nahmen.

Andreas Eder traf direkt in seinem ersten Spiel zweimal für die Eisbären Berlin. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel bot weiterhin ein hart umkämpftes Spiel. Torchancen gab es in der Anfangsphase jedoch nicht zu sehen. Das sollte sich im zweiten Powerplay der Tschechen ändern, als ihnen der verdiente Ausgleich zum 1:1 gelang (24.).
Liberec blieb auch danach die aktivere Mannschaft, hatte mehr Spielanteile und wollte die Partie komplett drehen. Im dritten Powerplay schnupperten die Tschechen auch an der Führung, aber Jonas Stettmer ließ sich kein zweites Mal überwinden.
Das sollte sich rund vier Minuten vor der zweiten Pause ändern, als Liberec frei zum Abschluss kam und auf 2:1 stellte (36.). Da stimmte die Zuordnung in der Berliner Defensive überhaupt nicht.
Aber die Eisbären hatten direkt eine Antwort parat und glichen durch das Premierentor von Andreas Eder (Foto oben) zum 2:2 aus (37.). Da war sie also wieder, die Berliner Effektivität der vergangenen Meisterjahre, denn viel für die Offensive hatte man im Mitteldrittel nicht getan. Doch am Ende zählt das, was auf der Anzeige steht und da stand es 2:2 nach 40 Minuten.

Blaine Byron erzielte am Ende das Game-Winning-Goal. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel blieb weiterhin intensiv. Beide Teams standen hinten sehr kompakt, weshalb Torchancen eher Mangelware waren. So brauchte es ein Powerplay, um wieder ein Tor zu erzielen. Liberec hatte einen Mann mehr auf dem Eis und nagelte die Scheibe in der 49. Spielminute ins Berliner Tor – 2:3.
Aber die Eisbären ließen sich auch davon nicht schocken und glichen durch Mitch Reinke zum 3:3 aus (51.).
In der Schlussphase machten die Hauptstädter enorm viel Druck und wollten das Spiel wieder zurück drehen. Die größte Chance dazu bot sich den Berlinern rund drei Minuten vor dem Ende des dritten Drittels, als man in Powerplay agieren konnte. Und Blaine Byron (Foto oben) stand dort, wo ein Torjäger zu stehen hat und staubte zum 4:3 ab (58.).
Liberec nahm daraufhin den Goalie aus dem Tor, was Andy Eder zum 5:3 und seinem zweiten Treffer an diesem Abend nutzte (58.). Was für ein Einstand unser neuen Nummer 43. Für den Schlusspunkt sorgte am Ende Yannick Veilleux mit dem nächsten Empty-Netter – 6:3 (60.).

Am Ende bewiesen die Eisbären Moral und schlugen jeweils postwendend nach den beiden Rückständen zurück. Man verfiel nach den Gegentoren nie in Hektik, blieb seinem Spiel treu und vertraute auf seine Stärken. Das wird auch Trainer Serge Aubin gesehen haben und die richtigen Schlüsse aus diesem am Ende starken Spiel ziehen.

Öffentliches Training vor 1.500 Fans: Die Eisbären legen wieder los und geben die Meisterschaft als Saisonziel aus

Es ist August und der Sommer nimmt nochmal Fahrt auf. Aber das interessiert die Eisbären-Fans nur am Rande, denn die neue Saison kommt mit großen Schritten immer näher. Am Samstag fand die traditionelle Saisoneröffnungsfeier auf dem Uber Platz statt. Heute folgte dann das ebenso traditionelle öffentliche Training im altehrwürdigen Wellblechpalast vor 1.500 Zuschauern, welche für eine überragende Stimmung sorgten. Eine, die Neuzugang Markus Vikingstad nur aus den Heimspielen in Bremerhaven kennt:

Das erste Training hier war super. Die Halle ist genauso groß wie in Bremerhaven, aber solch eine Stimmung beim Training habe ich dort nie erlebt.

Markus Vikingstad im Interview bei der Saisoneröffnungsfeier. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Der 25-jährige Norweger, der auch den deutschen Pass besitzt, kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und freut sich auf seine Zeit in Berlin. Von der Stadt hat er bereits ein bisschen gesehen, aber die Stadt ist sehr groß, weshalb er noch einiges zu entdecken hat. Sportlich bringt er auf jeden Fall die richtigen Ziele mit:

Man ist hier, um zu gewinnen. Ich freue mich jetzt darauf, jeden Tag hart zu arbeiten und der Mannschaft weiterzuhelfen.

Markus Vikingstad beschreibt sich selbst als Zwei-Wege-Spieler, der offensiv und defensiv spielen kann, ein stabiler Center ist und vor allem gut am Bullypunkt ist. Eine Schwachstelle bei den Eisbären im letzten Jahr.

Kapitän Kai Wissmann will mit den Eisbären Berlin erneut das letzte Spiel der Saison gewinnen. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Neben dem Norweger sind mit Lennart Neiße, Moritz Kretzschmar (DNL) und Andreas Eder nur drei weitere Spieler neu im Team, was Kapitän Kai Wissmann als großen Vorteil für die neue Saison ansieht:

Unser Team hat sich nicht wirklich verändert und somit sind wir eingespielt, was auf jeden Fall sehr gut sein sollte. Jeder Spieler kennt das System. Natürlich haben wir eine sehr kurze Vorbereitung im Hinblick auf die ersten Vorbereitungsspiele. Da spielen wir gleich gegen tschechische Teams, die dann schon vier oder fünf Spiele auf dem Buckel haben, während wir unser erstes Spiel bestreiten. Aber das wissen wir und wir versuchen einfach wieder zu unserem Spiel zu finden, um dann Stück für Stück voranzukommen. Die Mannschaft ist gut besetzt.

Zwei der vier Neuzugänge kennt die Nummer sechs bereits sehr gut und beschreibt sie so:

Andy kenne ich schon sehr lange, er ist ja auch mein Jahrgang. Wir haben schon in den ganzen Nachwuchs-Nationalmannschaften zusammen gespielt und früher als Kinder gegeneinander. Er ist ein super Spieler. Gegen Markus habe ich auch schon viel gespielt. Er ist ein unangenehmer Spieler, um gegen ihn zu spielen. Beide tun unserer Mannschaft sehr gut.

Viele Fans fragen sich, ob noch etwas auf dem Transfermarkt passiert und die Eisbären personell nochmal nachlegen. Sportdirektor Stéphane Richer sieht derzeit keinen Handlungsbedarf und will maximal noch tätig werden, wenn sich ein Spieler verletzt. Ansonsten bekommt jeder Spieler eine Chance, sich zu zeigen. Und auch Trainer Serge Aubin ist mit dem vorhandenen Kader mehr als zufrieden und meint, dass er alle Spieler hat, die er benötigt. 

Trainer Serge Aubin ist vom Fitnesszustand seiner Mannschaft begeistert. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Heute Abend konnten sich die Fans ein erstes Bild vom neuen Team machen und haben dort sicherlich auch schon die Intensität auf dem Eis bemerkt, aber auch die gute Laune im Team gesehen. Nach dem Training überraschte Trainer Aubin dann mit einer Aussage, welche die Konkurrenz durchaus schocken dürfte:

Wir sind definitiv fitter als letztes Jahr, was mich wirklich beeindruckt.

Das nach zwei gewonnenen Meisterschaften in Folge zu sagen, kann man schon als Ansage an die Konkurrenz auffassen. Natürlich ist es aber auch kein Geheimnis, dass die Meisterschaft auch in dieser Saison nur über die Eisbären geht. Weil sie eben den Kern der Mannschaft zusammengehalten haben und sich punktuell verstärkt haben. Die Spieler wissen genau, was zu tun ist, um am Ende den Meisterpokal zu gewinnen. Und so sind die Ansagen von Kai Wissmann und Andreas Eder auch sehr forsch formuliert. Wissmann sagte:

Wir wollen das letzte Spiel gewinnen, das ist ganz klar!

Und Andy Eder ergänzte:

Wir wollen Meister werden!

Dem schließen sich die Fans natürlich an. Und das die Vorfreude auf die neue Saison steigt, hat spätestens das vergangene Wochenende mit Saisoneröffnung und öffentlichem Training gezeigt. Mannschaft und Fans sind heiß auf die neue Saison und Titel Nummer zwölf.

Andreas Eder gibt die Meisterschaft als Saisonziel aus. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)