Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser: Die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger

So eine Sommerpause im Eishockey ist deutlich zu lang. In dieser Zeit passiert bei den Vereinen aber auch immer jede Menge. So auch bei den Eisbären Berlin, die in der diesjährigen Sommerpause den so lang erhofften Umbruch im Team endlich vollzogen haben – auch dank tatkräftiger Unterstützung der AEG. Ganze sieben Neuzugänge haben die Hauptstädter verpflichtet – bei neun Abgängen. Es hat sich also einiges getan bei den Berlinern. Auf die beiden Neuzugänge der Eisbären in der Defensive hatten wir in der vergangenen Saison schon geblickt, heute wollen wir Euch die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger des EHC vorstellen. Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser sind nur zwei von insgesamt fünf neuen Stürmern im Kader der Eisbären. Die anderen drei neuen Spieler stellen wir Euch in der kommenden Woche vor.

Der 28-jährige Thomas Oppenheimer spielt seit 2006 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vom EC Peiting ging es für ihn damals zu den Frankfurt Lions, wo er seine ersten Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verzeichnen konnte. Vier Jahre blieb er bei den Hessen, bevor es ihn in die Hansestadt zu den Hamburg Freezers zog, wo er ab 2010 für sechs Jahre auf Torejagd ging.
Und bei den Freezers gelang Oppenheimer dann auch der Durchbruch in der DEL. 317 Spiele absolvierte Oppenheimer für Hamburg, dabei gelangen ihm starke 176 Scorerpunkte. Nach dem DEL-Aus der Freezers unterschrieb er vor der letzten Saison einen Vertrag über fünf Jahre beim ERC Ingolstadt, wo er sich aber trotz guter Leistungen nie so richtig wohl fühlte und deshalb nun in Berlin spielen wird.
Thomas Oppenheimer kommt bisher auf die Erfahrung von 546 DEL-Spielen, in denen ihm 253 Scorerpunkte gelangen. Weitere Punkte sollen nun im Trikot der Eisbären folgen. Dass ihm das gelingen wird, davon ist Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer überzeugt, der Oppenheimer bereits aus seiner Zeit bei den Hamburg Freezers bestens kennt:

Ich kenne Thomas sehr gut. Er ist ein Spielertyp, der jede Mannschaft besser macht und den die Eisbären gut gebrauchen können. Er ist sehr torgefährlich und wird uns auch mit seinen Führungsqualitäten innerhalb der Kabine weiterbringen.

Für insgesamt drei DEL-Vereine war bisher Martin Buchwieser aktiv, der wie Oppenheimer auch vom ERC Ingolstadt an die Spree wechselte. Beim SC Riesersee startete der 28-jährige Buchwieser seine Eishockey-Karriere, bevor es für ihn nach München ging. In München bewies er seine Stärke und spielte sehr starkes Eishockey, was die Adler Mannheim auf den Plan rief, die ihn 2013 verpflichteten. Mit den Kurpfälzern gewann Buchwieser 2015 den DEL-Titel.
Wie Thomas Oppenheimer wechselte auch Martin Buchwieser vor der letzten DEL-Saison zu den Schanzern nach Ingolstadt, aber auch er blieb nur ein Jahr beim ERCI und geht fortan für die Eisbären Berlin auf Torejagd.
Richer äußerte sich über Buchwieser wie folgt:

Martin Buchwieser gefällt mir schon länger. Er ist ein hart arbeitender Mittelstürmer mit defensivem Verantwortungsbewusstsein und offensivem Potential.

Mit den beiden Verpflichtungen von Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser haben sich die Eisbären definitiv in der Offensive verstärkt, denn Beide haben ihre Torgefährlichkeit in der Vergangenheit in der DEL mehrfach unter Beweis gestellt. Sie sorgen auf jeden Fall dafür, dass man bei den Eisbären nicht mehr von einer Angriffsreihe abhängig ist, sondern dass in Zukunft von nahezu jeder Formation der Eisbären Torgefahr ausgehen kann. 

So sieht die Offensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Sean Backmann, James Sheppard, Nick Petersen, Martin Buchwieser, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels, André Rankel, Florian Busch, Thomas Oppenheimer, Jamie MacQueen, Mark Olver, Daniel Fischbuch, Sven Ziegler, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Danny Richmond und Blake Parlett: Mehr Qualität für die Defensive

Sieben Neuzugänge haben die Eisbären Berlin während der Sommerpause verpflichtet. Zwei davon sind Verteidiger – Danny Richmond und Blake Parlett. Beide sollen der Abwehr der Eisbären mehr Qualität verleihen und sie sollen Bruno Gervais (Karriere-Ende) sowie Alex Roach (Wolfsburg) ersetzen. Ob sie die Erwartungen erfüllen können, werden wir erst in den nächsten Wochen und Monaten sehen, aber ich gehe davon aus, dass die Eisbären da zwei richtig gute Verteidiger verpflichtet haben. Und aus meiner Sicht haben sich die Berliner damit in der Defensive auch verstärkt.

Danny Richmond wechselte von Erzrivale Adler Mannheim an die Spree und erhält in Berlin das Trikot mit der Nummer 9. Richmond bringt die Erfahrung von insgesamt 49 NHL-Spielen für die Carolina Hurricanes und die Chicago Blackhawkes mit. In Europa sammelte der 32-jährige US-Amerikaner in Lathi (Finnland), Salzburg (Österreich) sowie in München und Mannheim bereits erste Erfahrungen. 2015 gelang Richmond mit Mannheim der Gewinn der DEL-Meisterschaft.

Bevor Danny Richmond den Weg nach Europa ging, war er vornehmlich in der NHL und AHL aktiv. In den letzten Jahren in der DEL hat Richmond seine Scorer-Qualitäten durchaus unter Beweis gestellt. Diese soll er nun auch in Berlin zeigen, um der Defensive der Eisbären wieder mehr Qualität sowie Durchschlagskraft zu vermitteln. Denn in der vergangenen Saison waren die Eisbären doch zu sehr von Micki DuPont abhängig. Dass will man in Berlin in dieser Saison nun ändern und verpflichtete u.a. Danny Richmond, über den Sportdirektor Stéphane Richer folgendes sagt:

Danny ist ein intelligenter Offensivverteidiger, der schlittschuhläuferisch zu überzeugen weiß. Er wird unser Team auch aufgrund seiner Führungsqualitäten verstärken.

Und Danny Richmond äußerte sich selbst so über seinen Wechsel zum DEL-Rekordmeister:

Berlin ist eine Top-Adresse im europäischen Eishockey. Die Eisbären sind eine Organisation, die jede Saison den Gewinn der Deutschen Meisterschaft erwartet. Als es soweit war, sich nach einem neuen Team umzuschauen, war Berlin die Nummer eins auf meiner Liste.

Es gibt einiges, worauf ich mich in Berlin freue. Es ist immer aufregend, Teil eines neuen Teams zu werden und vor allem die neuen Mitspieler, Trainer und die anderen Mitarbeiter kennen zu lernen. Diese Saison nach Berlin zu kommen, ähnelt meiner ersten Saison in Mannheim. Es gibt einige neue Spieler im Team und der Gewinn der Meisterschaft ist einige Jahre zurück. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn wir gemeinsam das Ganze ins Rollen bringen.

Neuzugang Nummer Zwei in der Berliner Defensive ist Blake Parlett, der genau wie Richmond einen Zweijahresvertrag in Berlin erhalten hat und der das Trikot mit der Nummer 71 erhalten wird. Der 28-jährige Kanadier kam nach seiner Zeit in der AHL nach Europa und schloss sich Medvescak Zagreb an, welches in der KHL spielt. Im Februar diesen Jahres führte ihn sein Weg dann nach Finnland zu Tappara Tampere, wo er auch gleich die Meisterschaft feiern konnte.

Sportdirektor Stéphane Richer gab folgendes über den zweiten Neuzugang in der Defensive zu Protokoll:

Blake ist ein großer Verteidiger, der ums eigene Tor herum aufräumen kann. Er ist aber auch offensiv gefährlich, spielt einen guten ersten Pass und hat einen ordentlichen Schuss.

Wenn in der Vorbereitung alles normal läuft, sollen Danny Richmond und Blake Parlett das neue Top-Verteidiger-Paar der Eisbären bilden. Erfahrung bringen sie reichlich mit und eine Meisterschaft haben sie auch schon gewonnen. Die Beiden verleihen der Eisbären-Defensive auf jeden Fall mehr Tiefe und Qualität im Vergleich zur letzten Saison.

So sieht die Defensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Danny Richmond, Blake Parlett, Constantin Braun, Micki DuPont, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Kai Wissmann, Maximilian Adam

Saison 2016/2017: Der schwachen Hauptrunde folgten sehr starke Playoffs

Seit einer Woche ist sie für die Eisbären Berlin beendet, die DEL-Saison 2016/2017. Im fünften Halbfinalspiel verloren unsere Jungs mit 1:2 n.V. beim EHC Red Bull München, der zur Stunde im ersten Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg um den ersten Sieg kämpft. Heute Nachmittag haben sich die Hauptstädter in der heimischen Mercedes-Benz Arena von ihren Fans in die Sommerpause verabschiedet. Von Enttäuschung über das Aus gegen den Titelverteidiger München war so gut wie gar nichts zu spüren. Relativ gute Laune hatten alle anwesenden Fans und auch die Mannschaft wirkte wieder locker und freute sich sicher auf die bevorstehende Sommerpause, um dort wieder Kraft und Selbstvertrauen für die neue Saison zu tanken, in der man dann wieder angreifen will. Denn auch wenn man erst im Halbfinale die Segel streichen musste, so muss man auch noch einmal über die miserable Hauptrunde reden. Denn da blieben die Eisbären hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und schlossen diese nur als Achter ab. In den Playoffs betrieben unsere Jungs dann aber Wiedergutmachung für das gezeigte Eishockey in der Hauptrunde. Zeit für uns, noch einmal auf die abgelaufene Saison zurückzublicken.

Platz Zwei nach der Hauptrunde der Saison 2015/2016 und dann das Viertelfinal-Aus gegen die Kölner Haie. Die Enttäuschung über das Aus gegen den Rivalen aus der Domstadt saß tief bei den Eisbären, hatte man sich angesichts des zweiten Platz nach der Vorrunde doch wesentlich mehr ausgerechnet. Aber dieser zweite Platz täuschte eigentlich über die Leistungen der Eisbären hinweg, die vor allem die Konstanz vermissen ließen. Man analysierte die Saison und zog seine Konsequenzen.
Neun Spieler mussten die Eisbären verlassen. Back-up Kevin Nastiuk, der kaum zum Zug kam, wechselte nach Dresden in die DEL2, die Verteidiger Henry Haase (Düsseldorf) und Milan Jurcina (Nürnberg) fanden innerhalb der DEL neue Arbeitgeber. So auch die Stürmer Petr Pohl (Ingolstadt), T.J. Mulock (Köln) und Vladislav Filin (Nürnberg). Zudem gingen Mark Olver (Tucson/AHL), Mark Bell (Karriere-Ende) und der Flop-Einkauf Shuhei Kuji (Tomakomi/JPN).

Sieben Spieler wurden von den Verantwortlichen für die neue Saison verpflichtet. Für das Tor Youngster Maximilian Franzreb aus Hamburg nach deren Aus und für den Sturm Nick Petersen (Iserlohn), Charlie Jahnke und Vincent Hessler (DNL-Mannschaft), Jamie MacQueen (Kassel/DEL2), Kyle Wilson (SCL Tigers/SUI) und Daniel Fischbuch (Düsseldorf). Während der Saison legten die Eisbären mit den Transfers von Alex Roach für die Defensive und Charles Linglet sowie Louis-Marc Aubry für die Offensive noch einmal nach.

Die Eisbären hatten also ihr Team für die Saison 2016/2017 gefunden und sahen sich gut aufgestellt. Laut Chefcoach Uwe Krupp hatte man sogar ein Team zusammen, welches gut genug wäre, um die Meisterschaft mitzuspielen. Und der Saisonstart war auch gleich einmal einer, der Hoffnung auf eine gute neue Saison machte. Gegen die Straubing Tigers setzte man sich zum Saison-Auftakt mit 5:2 durch und am 2. Spieltag folgte ein 4:3-Auswärtssieg bei der Düsseldorfer EG. Sechs Punkte aus zwei Spielen konnten sich sehen lassen. Insgesamt stand man nach fünf Spielen mit vier Siegen und nur einer Niederlage sehr gut dar. Denn nach dem 2:4 gegen Meister Red Bull München am 3. Spieltag feierten die Berliner an den folgenden beiden Spieltagen wieder zwei Siege – in Schwenningen 5:3 und gegen Nürnberg 3:2 n.P.
Es folgte an den Spieltagen 6-8 der erste Dämpfer der neuen Saison. Drei Niederlagen in Serie und zudem eine harmlose Offensive machten den Eisbären-Verantwortlichen Sorgen – 2:3 n.V. in Wolfsburg, 0:3 gegen Köln, 1:3 gegen Krefeld.
Fortan zeigten die Eisbären mal wieder – wie in der Vorsaison – dass sie keine Konstanz in ihre Leistungen hinein bekamen. Mehr als zwei Siege und zwei Niederlagen am Stück gab es nie für die Eisbären, die guten Spielen mit starken Siegen immer wieder Spiele folgen ließen, in denen man enttäuschte, schwach spielte und am Ende verlor.
Ende November hatte man dann einen Heimspiel-Dreierpack, mit dem man endlich mal Konstanz in die eigenen Leistungen bekommen wollte. Und die ersten beiden Spiele des Heimspiel-Dreierpacks verliefen auch ganz nach dem Geschmack der Eisbären und deren Fans – 5:0 vs. Düsseldorf und 3:0 vs. Ingolstadt. Es hätten drei Siege und neun Punkte werden können, aber man leistete sich einen peinlichen Ausrutscher beim 1:2 n.V. gegen Straubing.
Am 11.12.2016 gewannen die Eisbären mit 3:0 in Düsseldorf. Warum ich das erwähne? Es sollte der letzte Dreier auf fremden Eis für die Eisbären in dieser Saison gewesen sein. Es folgten bis zu den Pre-Playoffs zwölf Auswärts-Niederlagen in Folge.
Nach dem Sieg in Düsseldorf setzte es für die Eisbären in den letzten sieben Spielen des Jahres 2016 satte sechs Niederlagen, darunter ein bitteres und peinliches 1:7 in Ingolstadt am 2. Weihnachtsfeiertag.
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg am Tag vor Heiligabend ging es in der Liga weiter bergab für die Berliner, die die darauf folgenden sieben Spiele in Folge verloren.
Spiel Acht folgte dann ausgerechnet gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, auf den man an jenem Wochenende im Januar gleich zweimal treffen sollte. Und angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen musste man sich große Sorgen um die Eisbären machen. Vor den beiden Spielen in Berlin und Mannheim (Sonderzugspiel) stand eigentlich nur die Frage der Höhe der Eisbären-Niederlage im Raum. Keiner glaubte an einen Erfolg der Eisbären. Und was machten die Eisbären? Die überraschten Alle und gewannen das Heimspiel gegen Mannheim verdient mit 3:2 n.V. und zeigten eine sehr starke und vor allem kämpferische Leistung, die man den Eisbären eigentlich nicht zugetraut hatte. Auch beim Sonderzug-Spiel in Mannheim überraschte man weiter und lag sogar im ersten Drittel mit 2:0 vorne, zog am Ende aber dennoch mit 3:4 n.P. den Kürzeren in der SAP-Arena. Aber auch hier wurden die Eisbären für ihre starke Leistung und ihre Moral gelobt. Ein Wochenende, was Hoffnung machte, denn in der Liga mussten die Eisbären noch um einen Platz in der ersten Playoff-Runde zittern.
In den folgenden Spielen setzten sich die Eisbären zu Hause gegen direkte Konkurrenten durch (2:1 vs. Düsseldorf/1:0 vs. Schwenningen), enttäuschte ab dennoch in beiden Heimspielen und quälte sich viel mehr zu den Siegen. Bis zum Ende der Hauptrunde sicherten sich die Eisbären dann aber vor allem durch ihre zurück gewonnene Heimstärke noch Platz Acht und damit die Pre-Playoffs. Die letzten vier Heimspiele der Hauptrunde wurden allesamt gewonnen und damit konnte man die weiterhin erhaltenen Auswärts-Pleiten wenigstens etwas verkraften.

Mit Platz Acht nach der Hauptrunde war man bei den Verantwortlichen und auch in der Fanszene natürlich überhaupt nicht einverstanden. Die Saisonziele waren ganz andere gewesen, am Ende musste man um Platz Zehn kämpfen und bangen, dabei hatten sich zu diesem Zeitpunkt viele Fans sogar den Super-GAU gewünscht – das Verpassen der ersten Playoff-Runde. So grausam waren die gezeigten Leistungen in der Hauptrunde. Letztendlich ging es dann aber im März doch noch weiter mit Eishockey, obwohl eigentlich die Mehrheit der Fans bereits die Sommerpause genießen wollte.

In der ersten Playoff-Runde ging es für die Eisbären gegen Angstgegner Straubing, doch die Eisbären fingen an, Eishockey zu spielen und bis zum Ende zu kämpfen. Die Niederbayern wurden in zwei Spielen raus geschmissen. Spiel Eins gewann man zu Hause mit 3:1 und in Straubing machte man es dann richtig spannend, setzte sich erst in der dritten Verlängerung (!) durch den Treffer von Jamie MacQueen in der 104. Minute mit 3:2 n.V. durch und beendete damit die zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Und plötzlich ging diese Saison also noch weiter als noch vor Wochen gedacht und gehofft.

Im Viertelfinale gab es den ewigen Klassiker gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, mit denen sich die Eisbären eine unfassbare Serie liefern sollten, die beste Werbung für das deutsche Eishockey bot. Schon Spiel Eins in Mannheim war spektakulär, die Eisbären boten eine sehr starke Leistung und führten bis 3,5 Sekunden vor Schluss mit 3:2 in Mannheim. Doch dann kam Matthias Plachta und schickte die Partie in die Overtime, die er dann mit seinem vierten Treffer (!) an diesem Abend dann auch noch entschied. Wahnsinn!
Aber die Eisbären schlugen zurück und gewannen mit 6:3 in Berlin. Spiel Drei und Fünf in Mannheim war auch wieder eng und hart umkämpft, letztendlich mit dem besseren Ende für die Adler (3:2 und 3:1). Aber in Berlin ließen die Eisbären in Spiel Vier nichts anbrennen, gewannen mit 6:1.
Es folgte Spiel Sechs in der Hauptstadt und an dieses denken alle anwesenden 14.008 Zuschauer wohl heute noch zurück, denn es war ein Spiel für die Geschichtsbücher. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und lagen nach zehn Minuten schon mit 3:0 vorne. Alles sah nach einem Sieg und Spiel Sieben in Mannheim aus. Aber die Adler bewiesen große Moral und kämpften sich zurück in die Partie und glichen tatsächlich zum 3:3 aus. Verlängerung und nicht nur eine. Auch hier dauerte es wieder bis zur dritten Verlängerung, ehe die Eisbären – die Overtime-Könige der diesjährigen Playoffs – die Partie für sich entschieden. Marcel Noebels in der 101. Minute sorgte für den Sieg in Spiel Sechs und schickte die Serie in ein alles entscheidendes siebtes Spiel zurück in die Kurpfalz.
Und in diesem alles entscheidenden siebten Spiel legten die Adler in Minute 42 mit dem 1:0 vor. Aber Barry Tallackson, der sein erstes Playoff-Spiel an diesem Abend bestritt, sorgte für den 1:1-Ausgleich in der 48. Spielminute und sorgte somit dafür, dass diese Partie erneut in die Verlängerung ging. Und da schlug dann die Stunde von Charles Linglet, der Mannheim nach 70 Minuten in die Sommerpause schickte und seine Mannschaft ins Halbfinale gegen München. Der Wahnsinn ging also immer noch weiter. Wer hätte das noch während der Hauptrunde gedacht?

Und gegen München machten die Eisbären gleich einmal da weiter, wo sie in Mannheim aufgehört hatten. München lag bereits mit 2:0 vorne, doch am Ende jubelten nur die Eisbären, die nach dem Treffer von André Rankel in der 85. Spielminute Spiel Eins mit 3:2 nach zweiter Verlängerung gewannen. Es sollte jedoch der letzte Sieg der Saison für die Eisbären gewesen sein.
Denn fortan machte sich die Klasse des Titelverteidigers doch bemerkbar, aber die Eisbären kämpften trotzdem tapfer weiter, gaben nie auf und stellten München immer wieder vor große Herausforderungen. Spiel Zwei ging zu Hause mit 2:1 verloren, in Spiel Drei zeigte man dann seine schwächste Leistung, verlor mit 1:5. in Spiel Vier in Berlin gewann München dann mit 3:1, ehe sie in eigener Halle in der Verlängerung Spiel Fünf mit 2:1 gewannen und somit ins Finale einzogen, während für die Eisbären die Sommerpause begann.

Und trotz des Halbfinal-Aus in München war bei so gut wie keinem Fan eine Enttäuschung zu spüren, denn man hatte ja damit gar nicht mehr gerechnet, dass man noch einmal so gutes und starkes Eishockey in dieser Saison zu sehen bekommen würde. Diese Playoffs waren mehr als Widergutmachung für diese miserable Hauptrunde, in der die Eisbären zu oft die eigenen Fans enttäuschten. Diese Playoffs haben Lust auf die neue Saison gemacht.

Und doch muss man auch noch einmal über diese Hauptrunde reden, in der es den Eisbären vor allem an der Konstanz fehlte. Man bekam keine Siegesserien hin, man zeigte zu selten über die gesamte Spieldauer eine gute Leistung, ließ Siegen mit guten Leistungen Niederlagen mit schlechten Leistungen folgen. Auswärts wurde man zum Punktelieferant. Das Powerplay hatte seinen Namen nicht verdient. Eigentlich hätten diese ganzen Punkte dazu führen müssen, dass man die Top-10 verpassen würde. Aber einer Person hatte man es zu verdanken, dass die Saison auch im März noch weiter ging. Petri Vehanen. Der finnische Goalie sicherte seiner Mannschaft so manchen Punkt und Sieg, welcher am Ende für Platz Acht reichte. Ohne Petri Vehanen wären die Eisbären nie und nimmer in die Pre-Playoffs eingezogen, hätten auch nie das Viertelfinale gegen Mannheim erreicht und diese Serie dann auch noch gewonnen. Auch gegen München bewies er mal wieder seine Extraklasse, aber da die Stürmer vorne Ladehemmung hatten, konnte auch die finnische Wand nicht das Saison-Aus gegen München verhindern.

Man hatte in den Playoffs das Gefühl, als ob man eine andere Eisbären-Mannschaft auf dem Eis sah. Eine Mannschaft, die über die gesamte Spieldauer bis zum Ende kämpfte, als Mannschaft auftrat, keinem Zweikampf aus dem Weg ging, Nackenschläge bestens weg steckte und Moral zeigte. So konnte man sich die Siege in den Playoffs erkämpfen und die Saison immer wieder verlängern. Vor allem auch deswegen, weil in den Playoffs auf einmal Spieler scorten, die man in der Hauptrunde noch aufgrund ihrer Leistungen kritisieren musste.

Denn in der Hauptrunde blieben zu viele Spieler hinter den Erwartungen zurück. Ein Barry Tallackson brachte es z.B. nur auf zwei Tore und acht Vorlagen. Auch Spencer Machacek (6 Tore/10 Vorlagen) oder Julian Talbot (4/14) zeigten nicht das, was sie eigentlich konnten. Oder ein Bruno Gervais ((4/7), der nach seiner Verletzung nicht mehr zurück zu alter Stärke fand. Von Kontingentspielern muss man einfach mehr erwarten dürfen. Aber auch die vermeintlichen deutschen Leistungsträger wie Florian Busch (6/14), Constantin Braun (1/11), Frank Hördler (5/10), Laurin Braun (4/7) oder Jens Baxmann (1/7) waren große Enttäuschungen während der Hauptrunde.

Die Neuzugänge zeigten bis auf Alex Roach schon, was sie können. Aber waren ihre Leistungen halt auch nicht immer so konstant gewesen. Ein Nick Petersen (13/22), Daniel Fischbuch (9/13) und Jamie MacQueen (10/13) z.B. legten furios los, fielen während der Hauptrunde dann aber doch ganz schön ab. Kyle Wilson (11/9) brachte es zwar auf 20 Punkte, aber insgesamt gesehen war man dann doch enttäuscht von seinen Auftritten. Louis-Marc Aubry und Charles Linglet haben in ihren wenigen Auftritten durchaus angekündigt, was sie drauf haben und könnten eine Hoffnung für die neue Saison der Eisbären sein, sofern sie denn bleiben. Naja und Alex Roach fiel mehr durch Fehler in der Defensive und tölpelhaftes Verteidigen auf als das er dem Team half.

In den Playoffs trumpften dann aber einige Sorgenkinder der Hauptrunde wieder auf, so wurde z.B. Julian Talbot (5/4) mit neun Punkten Top-Scorer der Eisbären in den Playoffs. Jamie MacQueen fand seinen Torriecher wieder, traf viermal. Genau so oft traf auch Laurin Braun, der starke Playoffs spielte. Aber nicht nur einzelne Spieler verbesserten sich in den Playoffs, die gesamte Mannschaft zeigte eine deutliche Leistungssteigerung und entschädigte damit doch für die maue Hauptrunde.

Dennoch liegt in der Sommerpause viel Arbeit vor den Eisbären. Denn auch wenn man erst im Halbfinale ausgeschieden ist, so darf man nicht nur über die starken Playoffs reden. Man muss auch noch einmal die Hauptrunde analysieren, die Schwächen ansprechen und dann versuchen, diese in Zukunft abzustellen. Und Schwächen gab es einige. Fehlende Konstanz, mangelnde Konzentration, Leistungsträger, die ihre Leistung nicht immer abrufen konnten, ein unterirdisches Powerplay, usw.
Ja, man hatte auch mit vielen Verletzungen zu tun gehabt aber darauf hätte man sich bereits im letzten Sommer vorbereiten können. Denn da hätte man den Kader breit genug aufstellen können, um genau solche Engpässe auffangen zu können. Denn wenn diese Saison eins gezeigt hat, dann den Fakt, dass die Eisbären mit voller Kapelle durchaus ein ernstzunehmender Gegner waren. Denn als die Eisbären mit vollen vier Reihen spielen konnten, boten sie den Top-Teams aus Mannheim und München mehr als Paroli.

Für die kommende DEL-Saison wird man ein Team auf die Beine stellen müssen, welches breit genug aufgestellt ist, um auch mal Verletzungsprobleme zu verkraften. In der Defensive muss man neue Spieler verpflichten, denn da waren die Eisbären zu dünn und zu schwach besetzt. Micki DuPont war da noch der stärkste Verteidiger im Berliner Team. Von den anderen vermeintlichen Leistungsträgern kam einfach zu wenig.
Und in der Offensive braucht man endlich wieder Torjäger, die vor dem Tor eiskalt sind. Einen wie Nick Petersen z.B., der seine Klasse mehrfach angedeutet hat. Oder aber Marcel Noebels, der nach Verletzungspause stark zurück kam. Oder die später verpflichteten Charles Linglet und Louis-Marc Aubry, die auch wissen, wo das Tor steht.
Man muss sich von alten Leistungsträgern verabschieden, die einfach nicht mehr ihre Leistung bringen – ich sage nur Barry Tallackson, Constantin Braun oder Jens Baxmann. Insgesamt muss das Team deutlich verändert werden, will man oben wieder angreifen bzw. überhaupt erst einmal wieder die direkte Playoff-Qualifikation in Angriff nehmen.

Was die abgelaufene Saison aber auch gezeigt hat: Mit den Youngsters der Eisbären ist in Zukunft auf jeden Fall zu rechnen. Jonas Müller spielte z.B. eine überragende Saison und hat sich enorm weiter entwickelt. Auch Kai Wissmann und Sven Ziegler haben einen Schritt nach vorn gemacht und könnten in Zukunft noch enorm wichtig für die Eisbären werden.

Die ersten Abgänge stehen ja nun auch schon fest. Die Eisbären trennen sich nach dieser Saison von Alex Roach, Bruno Gervais, Spencer Machacek und Julian Talbot. Weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Bei Roach sind wohl alle froh, dass er wieder weg ist. Gervais tut den meisten sicherlich weh, aber er kam nach seiner Verletzung einfach nicht wieder zurück zu alter Stärke. Von Machacek hatte man sich einfach mehr erwartet und Talbot sein Abgang schmerzt dann doch am meisten, weil er gerade in den Playoffs noch einmal zeigte, was in ihm steckt.

Ein Gerüst an guten Spielern ist bereits vorhanden, nun gilt es für Uwe Krupp, Stefan Ustorf und Peter John Lee, die fehlenden Puzzle-Teile zu finden und in das Team zu integrieren, um in der neuen Saison einen neuen Anlauf zu starten. Man muss hoffen, dass Petri Vehanen sich noch einmal für einen neuen Vertrag in Berlin entscheidet. Zudem sollte man den beiden Back-ups Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb mehr Spielpraxis geben, denn wer weiß, vielleicht müssen sie irgendwann das schwere Erbe der finnischen Wand antreten. Die Defensive braucht dringend neue Spieler, die zum einen hinten absichern und zum anderen vorne für Torgefahr von der blauen Linie sorgen können. Und im Sturm sollte man die angesprochenen Spieler mit Scorer-Qualitäten finden. Aber vor allem sollte man das Team in der Breite so gut aufstellen, dass man möglichst immer mit vier Reihen agieren kann.

Denn diese Saison hat gezeigt: Agieren die Eisbären mit vier Reihen, können sie richtig gutes Eishockey spielen. Agieren sie nur mit drei Reihen, können sie mit den Top-Teams der Liga nicht mithalten. Man sollte aus dieser Saison die positiven Sachen mitnehmen und das waren vor allem die starken Playoffs. Und aus den schlechten Sachen sollte man die Lehren ziehen und in Zukunft daran arbeiten, dass es besser wird.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine schöne, erholsame und angenehme Sommerpause. Wir hoffen, Ihr kommt gut über den Sommer und würden uns freuen, Euch im August/September wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin alles Gute für Euch!

Euer eisbaerlin.de-Team

Nach Mannheim nun München: Vorschau auf das Playoff-Halbfinale Red Bull München vs. Eisbären Berlin

Wenn mir einer vor zwei Monaten gesagt hätte, die Eisbären Berlin spielen Ende März immer noch Eishockey und stehen im DEL-Playoff-Halbfinale, ich hätte ihn für verrückt gehalten. Aber es ist tatsächlich so gekommen, die Hauptstädter sind noch immer im Liga-Spielbetrieb und treffen ab morgen Abend im Halbfinale auf DEL-Titelverteidiger Red Bull München. Nach sieben teilweise sehr dramatischen und nervenaufreibenden Viertelfinalspielen gegen die Adler Mannheim setzten sich die Berliner durch und erreichten erstmals seit 2013 wieder das Halbfinale in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und damit konnte man während der Hauptrunde wirklich nicht rechnen. Umso mehr überraschen die Eisbären nun mit ihrer Leistung, an deren Ende der Halbfinal-Einzug keinesfalls Zufall oder glücklich ist. Mit ihren gezeigten Leistungen, mit ihrem Kampfgeist und mit ihrer unbändigen Moral haben sich die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp den Einzug in die Runde der letzten Vier redlich verdient.

In der Hauptrunde der Saison 2016/2017 gingen alle vier Duelle an München. In der Hauptstadt setzten sich die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson mit 4:2 und 4:3 durch, in eigener Halle setzten sie sich mit 3:2 und 3:1 durch.
Vorteil München.

Beide Mannschaften treffen erstmals in den DEL-Playoffs aufeinander. Bei der Anzahl der Meisterschaften haben die Eisbären mit sieben Titeln klar die Nase vorn, denn München gewann letztes Jahr erstmals den DEL-Titel. Und wie man eine Meisterschaft gewinnt, wissen auch schon einige Spiele im Kader der Eisbären.
Vorteil Eisbären.

In der Hauptrunde wechselten sich David Leggio und Danny Aus den Birken noch im Tor von München ab, in den Playoffs hütete Aus den Birken bisher in allen vier Spielen gegen Bremerhaven das Tor. Aus den Birken wehrte 94,57 Prozent aller Schüsse ab und hat einen Gegentorschnitt von 1,25, feierte dazu einen Shutout.
Bei den Eisbären ragte einmal mehr die finnische Wand Petri Vehanen hervor. Ohne den Finnen hätten die Eisbären nicht einmal die erste Playoff-Runde erreicht, geschweige denn diese überstanden. Gleiches gilt für das Viertelfinale gegen Mannheim, wo Vehanen einige Big Saves hatte und so seiner Mannschaft immer wieder die Chance auf das Weiterkommen gab. Vehanen wehrte in den Playoffs bisher 94,15 Prozent aller Schüsse ab und hat einen Gegentorschnitt von 1,9.
Auch wenn die statistischen Werte von Aus den Birken einen Tick besser sind, sehe ich Petri Vehanen als den besseren und vor allem nervenstärkeren Goalie.
Vorteil Eisbären.

Fünf Gegentore hat München in den vier Spielen gegen DEL-Neuling Bremerhaven nur kassiert. Was nichts Neues ist, hatte München doch die zweitbeste Abwehr in der Hauptrunde gehabt. München verfügt über sehr offensivstarke Verteidiger, die immer für ein Tor gut sind. Was Derek Joslin (2 Tore/2 Vorlagen) und Konrad Abeltshauser (2 Tore) in den vier Viertelfinalspielen bereits unter Beweis gestellt haben. Hinzu kommen ja auch noch die beiden überragenden Blueliner Deron Quint und Richie Regehr, keine unbekannten Spieler in Berlin.
In der Hauptrunde war Micki DuPont der gefährlichste Verteidiger der Eisbären mit neun Toren und 20 Vorlagen. In den Playoffs traf bis auf Alex Roach bisher kein Verteidiger. Ob jener Roach nach seinen zwei katastrophalen Fehlern gegen Mannheim, welche auch noch zu zwei Gegentoren führten, im Halbfinale überhaupt zum Einsatz kommt, ist fraglich. Seit seinem Fehler in Spiel Sechs sah man ihn jedenfalls nicht mehr auf dem Eis. Frank Hördler ist in den Playoffs mit fünf Vorlagen bisher der beste Verteidiger in Reihen der Berliner.
Insgesamt gesehen ist die Defensive des Meisters deutlich stärker und tiefer besetzt als die des DEL-Rekordmeisters.
Vorteil München.

In der Hauptrunde trafen acht Stürmer von München zehnmal oder sogar mehr. Auch in den vier Viertelfinalspielen gegen Bremerhaven zeigte sich der Angriff des Titelverteidigers in Torlaune. Allen voran Jonathan Matsumoto (3 Tore), Frank Mauer, Keith Aucoin und Yannic Seidenberg (alle zwei Tore).
Bei den Eisbären trafen fünf Angreifer zehnmal oder mehr in der Hauptrunde. In den Playoffs haben so einige Spieler ihren Torriecher wieder entdeckt. Jamie MacQueen und Julian Talbot trafen je viermal. Charles Linglet, Marcel Noebels, Nick Petersen und Darin Olver erzielten je drei Tore. Waren die Tore in der Hauptrunde noch auf wenige Schultern verteilt, so kann inzwischen jeder Stürmer der Eisbären den Unterschied ausmachen. Auch ein Laurin Braun, der schon zweimal getroffen hat. Und auch die beiden Neuzugänge Linglet und Louis-Marc Aubry zeigen, wie wertvoll sie noch werden können. Linglet hat dies erst vor zwei Tagen bewiesen, als er die Eisbären mit seinem Tor ins Halbfinale schoss.
Ich sehe beide Angriffsreihen auf Augenhöhe, auch wenn München in der Hauptrunde deutlich mehr Tore erzielte als die Eisbären. Aber die Eisbären in den Playoffs sind nicht wirklich zu vergleichen mit den Eisbären aus der Hauptrunde.
Ausgeglichen.

Die Special Teams waren bisher die Stärke des Titelverteidigers. Die Powerplay-Quote von 42,86 ist schon enorm hoch. Aber in Unterzahl blieben die Mannen von Chefcoach Don Jackson bisher ohne Gegentor, haben da also eine Quote von 100 Prozent.
Das Eisbären-Powerplay war in den Playoffs schon das ein oder andere Mal erfolgreich, manchmal aber auch genauso schlecht wie in der Hauptrunde. Die Powerplay-Quote in den Playoffs beträgt derzeit 14,63. In Unterzahl killte man schon so manchensPowerplay der Straubinger und Mannheimer, kassierte aber auch schon Gegentore in numerischer Unterlegenheit. Die Unterzahl-Quote beträgt aktuell 82,05 Prozent.
Vorteil München.

München hat seine Viertelfinalserie per Sweep entschieden und konnte sich bereits eine Woche lang ausruhen und auf das Halbfinale vorbereiten. Die Eisbären haben bisher schon neun Playoff-Spiele absolviert, von denen vier in die Verlängerung gingen. Drei dieser vier Verlängerungen entschieden die Eisbären für sich.
Es wird die Frage sein, was von Vorteil ist. München, welches ausgeruht ist oder aber Berlin, welches im Rhythmus ist, aber auch schon einiges an Kraft gelassen hat.
Vorteil München.

Fazit:

Uns erwartet eine enorm spannende und vor allem hochklassige Playoff-Halbfinalserie. Beide Mannschaften können hochklassiges Eishockey spielen, verfügen über absolute Top-Spieler, welche Spiele im Alleingang entscheiden können. Beide Mannschaften haben einen sehr starken Torhüter hinten drin, wobei Berlin da leicht im Vorteil ist. Münchens Vorteil sind die Special Teams, wo sie in dieser Saison und vor allem jetzt in den Playoffs überragende Werte aufweisen. Berlin zeigte sich da in den Playoffs zwar auch gefährlich, bei weitem aber nicht so wie München.
München geht natürlich als Favorit in die Serie, aber nicht als so klarer Favorit, wie vielleicht alle denken. Vor allem die Defensive und die Special Teams können die Serie zu Gunsten von München entscheiden. Aber wenn die Eisbären wieder über sich hinauswachsen, Petri Vehanen erneut zur finnischen Wand wird und die Eisbären Nerven wie Drahtseile haben, zudem von der Strafbank weg bleiben und vor dem Tor eiskalt sind, dann ist die nächste Überraschung drin. Aber wie auch schon in der Serie gegen Mannheim gilt auch für diese Serie: Ein Auswärtssieg in München muss her.
So oder so erwartet uns eine geile Playoff-Serie zweier Top-DEL-Mannschaften, auf die ich mich riesig freue. So lasset die Spiele beginnen.

 

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin: Vorschau auf den DEL-Klassiker im Playoff-Viertelfinale

Wer hätte das noch Anfang des Jahres gedacht? Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Viertelfinale und treffen da auf den großen Erzrivalen Adler Mannheim. Mit insgesamt vier Siegen in Folge sicherte man sich letztendlich noch den Platz unter den besten acht Teams der Liga. Und da kommt es nun also zum DEL-Klassiker, zum Duell, welches so viel Brisanz beinhaltet und welches schon so viele Geschichten geschrieben haben. Wir blicken voraus auf das Duell der Rivalen.

In der Hauptrunde der Saison 2016/2017 gewannen beide Mannschaften jeweils ihre Heimspiele. Mannheim mit 3:1 und 4:3 n.P., die Eisbären mit 4:3 und 3:2 n.V. Da die Adler mit Heimrecht in diese Serie starten, natürlich ein Vorteil für die Kurpfälzer.
Vorteil Mannheim.

Beide Mannschaften treffen sich nicht zum ersten Mal in den Playoffs. Die Viertelfinalserie zwischen diesen beiden Teams wird schon das siebte Playoff-Duell der beiden Mannschaften. Und die Bilanz ist ausgeglichen. Beide gewannen je drei Playoff-Serien. Zunächst waren es die Adler, die in den Playoffs stets die Oberhand gegen die Eisbären behielten. 1997/1998 traf man sich im Finale, wo sich Mannheim mit 3:1-Siegen (0:2,2:4,8:7,1:4) durchsetzen konnte. Ein Jahr später stand man sich bereits im Halbfinale gegenüber, wieder mit dem selben Ausgang – 3:1 für Mannheim (2:4,0:6,2:1 n.V.,3:9). Im Viertelfinale der Saison 2001/2002 gewannen die Kurpfälzer dann zum dritten Mal eine Playoff-Serie gegen den Hauptstadtclub – erneut mit 3:1-Siegen (3:2 n.V.,2:3,3:4 n.P.,1:3).
Ab der Saison 2004/2005 folgte dann aber die Wende. Im Finale gelang den Eisbären ein „Sweep“ gegen Mannheim (5:3,4:0,4:1). Im Halbfinale 2008/2009 setzte man sich mit 3:1-Siegen (4:0,1:6,4:0,6:4) durch. Und beim bisher letzten Aufeinandertreffen in den Playoffs gewannen die Eisbären die Finalserie der Saison 2011/2012 mit 3:2-Siegen (2:0,1:4,1:2,6:5 n.V.,3:1).
Ausgeglichen.

Dennis Endras ist die Nummer Eins der Adler. 40 Spiele absolvierte der deutsche Nationalgoalie diese Saison, hatte dabei einen Gegentorschnitt von 2,36 und wehrte 90,30 Prozent aller Schüsse ab. Zwei Shutouts feierte Endras. Sein Verteter während der Verletzungspause Drew MacIntyre kam auf sieben Spiele, einen Gegentorschnitt von 2,26 und eine Abwehrquote von 91,88 Prozent.
Petri Vehanen ist der Stammkeeper der Hauptstädter. Seine Fangquote lag in der Hauptrunde bei 91,83 Prozent. Sein Gegentorschnitt betrug 2,47. Vehanen feierte drei Shutouts. In den Pre-Playoffs bewies der finnische Torhüter mal wieder seine Extraklasse, hatte in den beiden Spielen einen Gegentorschnitt von 1,1 und wehrte sensationelle 96,77 Prozent aller Schüsse ab.
Im Vergleich der Torhüter schätze ich Petri Vehanen stärker ein als Dennis Endras, wenn gleich beides klasse Torhüter sind.
Vorteil Eisbären.

Bei den Mannheimern haben gleich vier Verteidiger mehr als 20 Scorerpunkte geholt. Daniel Richmond (5 Tore/23 Vorlagen), Carlo Colaiacovo (8/16), Sinan Akdag (5/17) und Mathieu Carle (4/18). Vor allem auf diese vier Defender müssen die Eisbären höllisch aufpassen.
Micki DuPont war der überragende Verteidiger der Eisbären mit 9 Toren und 20 Vorlagen. Zum Glück kehrte er in der ersten Playoff-Runde nach Verletzung zurück in den Kader. Es folgten Frank Hördler (5/10), Constantin Braun (1/11) und Bruno Gervais (4/7). Keine wirklich so guten Werte.
Mannheim verfügt über mehr Gefahr von der blauen Linie, zudem bereiteten die Adler-Verteidiger mehr Treffer vor als die der Eisbären.
Vorteil Mannheim.

Sieben Mannheimer Stürmer haben über zehn Tore erzielt. Mit Abstand der Beste war jedoch Chad Kolarik mit 25 Toren. Gleich vier Spieler der Adler haben mehr als 30 Scorerpunkte gesammelt. Chad Kolarik (25/16), David Wolf (14/23), Luke Adam (15/20) und Brent Raedeke (16/17).
Nick Petersen und Darin Olver waren mit 13 Toren die treffsichersten Stürmer der Eisbären in der Hauptrunde. André Rankel (12), Kyle Wilson (11) und Jamie MacQueen (10) trafen ebenfalls zweistellig. Petersen (22) und Olver (18) gaben zudem auch die meisten Assists auf Berliner Seite, was die beiden zu den beiden besten Scorern im Eisbären-Team macht. In der ersten Playoff-Runde drehte MacQueen dann aber mächtig auf und schoss die Eisbären mit drei Toren im Alleingang ins Viertelfinale.
In der Offensive sehe ich die Mannheimer stärker besetzt als die Eisbären, sie verfügen insgesamt über mehr Gefahr im Angriff als die Berliner.
Vorteil Mannheim.

Mannheim erzielte 183 Tore in der Hauptrunde, die Eisbären nur 125. 135 Gegentore ließen die Adler nur zu, die Eisbären kassierten 148 Gegentore.
Vorteil Mannheim.

Mannheim ist das zweitbeste Heimteam, die Eisbären findet man in der Tabelle auf Platz Sechs. Die Kurpfälzer sind auch das zweitbeste Auswärtsteam der Liga, die Eisbären waren das zweitschlechteste Team auf fremden Eis.
Vorteil Mannheim.

Bei den Special Teams prallen zwei Welten aufeinander. Das beste Powerplay (Mannheim – 24,1 Prozent) gegen das schlechteste Powerplay (Eisbären – 11,4 Prozent) der Hauptrunde. In Unterzahl war Mannheim das fünftbeste Team (83 Prozent), die Eisbären das zweitschlechteste (78,7 Prozent).
Vorteil Mannheim.

Mannheim hat am letzten Hauptrunden-Spieltag eine überraschende Heimpleite gegen Straubing kassiert, gewann davor ab erstarke zwölf Spiele in Folge. Die Eisbären gewannen die letzten vier Spiele in Serie. Eine größere Erfolgsserie gelang den Eisbären in dieser Saison aber noch nicht.
Vorteil Mannheim.

Fazit:
Es ist wohl allen klar, dass die Adler Mannheim als der klare Favorit in die Playoff-Serie gegen die Eisbären Berlin gehen. Zwar lief die Saison für die Mannschaft von Coach Sean Simpson sicher nicht immer fehlerfrei aber gerade zum richtigen Zeitpunkt der Saison sind die Adler in Top-Form, klammert man mal die Niederlage im letzten Hauptrundenspiel gegen Straubing aus. Denn zwölf Siege in Folge, die Mannheim davor feierte, sprechen wohl für sich.
Mannheim ist sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stärker besetzt als die Eisbären. Die Adler haben die besseren Special Teams und sie haben das Heimrecht. Es spricht also sehr viel für Mannheimer. Die Eisbären sehe ich lediglich auf der Torhüter-Position im Vorteil, denn Petri Vehanen ist für mich stärker als Dennis Endras.
Auf den finnischen Stammgoalie wird es auch ankommen, wollen die Eisbären in dieser Serie Erfolg haben. Seine Extra-Klasse hat er erst wieder kürzlich beim Marathonspiel in Straubing unter Beweis gestellt. Ein Vehanen in Top-Form gibt den Eibären sicherlich eine Sieg-Chance, aber dazu muss man auch defensiv vor ihm sehr kompakt stehen, so wenig Fehler wie möglich machen, zudem äußerst diszipliniert spielen und vor dem Tor sehr eiskalt agieren. Es muss vielen zusammen kommen, damit die Eisbären Mannheim ausschalten.
Ich persönlich freue mich auf eine sehr spannende und brisante Viertelfinal-Serie zweier Erzrivalen, an deren Ende ich aber – so leid es mir tut – Mannheim als Sieger sehe.

Eisbären Berlin vs. Straubing Tigers: Vorschau auf die erste Playoff-Runde

Klappt es im vierten Anlauf endlich mit dem Überstehen der ersten Playoff-Runde? Die Eisbären Berlin müssen zum vierten Mal in die Qualifikationsrunde für das Playoff-Viertelfinale und noch nie überstanden sie diese. 2006/2007 scheiterte man an den Frankfurt Lions, 2013/2014 am ERC Ingolstadt und 2014/2015 an den Thomas Sabo Ice Tigers – jeweils in drei Spielen. Zum zweiten Mal erst genießen die Berliner Heimrecht in der ersten Playoff-Runde. Gegner diesmal sind die Straubing Tigers. Ab Mittwochabend stehen sich beide Mannschaften gegenüber und kämpfen um einen der letzten beiden Plätze im Viertelfinale der DEL-Playoffs 2017. Unsere Vorschau auf dieses Duell.

In der Hauptrunde der Saison 2016/2017 haben die Eisbären nur eine Partie gegen die Tigers gewonnen. Gleich am ersten Spieltag der neuen Saison setzte man sich mit 5:2 durch. Danach folgte eine 2:5-Auswärtsniederlage, auf eigenem Eis unterlag man in Spiel Zwei mit 1:2 n.V. das zweite Duell am Pulverturm ging mit 3:5 verloren.
Vorteil Straubing.

Beide Mannschaften treffen erst zum zweiten Mal in den Playoffs aufeinander. In der Saison 2011/2012 traf man sich im Halbfinale. Die Eisbären setzten sich mit 3:1-Siegen durch. Zu Hause gewann man Spiel Eins mit 4:1. Mit demselben Ergebnis gewann man auch Spiel Zwei am Pulverturm. In Spiel Drei verlor man auf eigenem Eis mit 1:3. In Straubing machte man in Spiel Vier mit mit einem 4:2 den Sack zu.
Vorteil Eisbären.

Petri Vehanen ist der Stammkeeper der Hauptstädter. Seine Fangquote lag in der Hauptrunde bei 91,83 Prozent. Sein Gegentorschnitt betrug 2,47. Vehanen feierte drei Shutouts.
Bei Straubing hat Matt Climie 31 Spiele absolviert und Dimitri Pätzold 26 Spiele. Climie wehrte 90,84 Porzent aller Schüsse ab, hatte einen Gegentorschnitt von 3,31 und feierte ebenfalls drei Shutouts. Pätzold wehrte 89,84 Prozent aller Schüsse ab, hatte einen Gegentorschnitt von 2,95 und feierte zwei Shutouts.
Petri Vehanen hat seiner Mannschaft in dieser Saison so manchen Sieg und Punkt gerettet. Ohne ihn würden die Eisbären jetzt gar nicht mehr um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Er wird ein enorm wichtiger Faktor sein für sein Team.
Vorteil Eisbären.

Micki DuPont war der überragende Verteidiger der Eisbären mit 9 Toren und 20 Vorlagen. Sein Ausfall schmerzt den Eisbären. Es folgten Frank Hördler (5/10), Constantin Braun (1/11) und Bruno Gervais (4/7). Keine wirklich so guten Werte.
Straubing hat torgefährliche Verteidiger in seinen Reihen. Dylan Yeo und James Bettauer (je 10 Tore) sowie Maury Edwards (9) sind immer für ein Tor gut. Rückkehrer Sean Sullivan bereite 19 Tore vor, ebenso Maury Edwards. Auf diese Verteidiger müssen die Eisbären aufpassen.
Straubing verfügt über die gefährlicheren Verteidiger, die zudem auch immer wieder für eine Torvorlage gut sind.
Vorteil Straubing.

Nick Petersen und Darin Olver waren mit 13 Toren die treffsichersten Stürmer der Eisbären in der Hauptrunde. André Rankel (12), Kyle Wilson (11) und Jamie MacQueen (10) trafen ebenfalls zweistellig. Petersen (22) und Olver (18) gaben zudem auch die meisten Assists auf Berliner Seite, was die beiden zu den beiden besten Scorern im Eisbären-Team macht.
Top-Torjäger der Tigers war Jeremy Williams mit 19 Treffern. Mike Hedden (18) und Adam Mitchell (15) zeigten auch ihre Torjäger-Qualitäten. Hedden bereitete zudem 26 Treffer seiner Mannschaft vor. Dieser Wert wurde nur noch von Top-Scorer Michael Connolly übertroffen, der 39 Tore vorbereitete.
Die Straubinger Angreifer sorgten für mehr Gefahr vor dem gegnerischen Tor und bereiteten zudem auch immer wieder Tore vor.
Vorteil Straubing.

125 Tore erzielte die Eisbären, 147 Tore erzielte Straubing in der Vorrunde. Während Straubing also im Sturm besser war als die Berliner, so sind die Eisbären in der Defensive besser gewesen. 148 Gegentore kassierten die Eisbären, 168 Straubing.
Ausgeglichen.

Die Eisbären sind das sechstbeste Heimteam, Straubing das achtbeste. In der Auswärtstabelle findet man beide Mannschaften ganz unten. Straubing auf Platz Zwölf, die Eisbären auf Platz 13.
Ausgeglichen.

Das Powerplay der Eisbären ist das Sorgenkind der Berliner. Eine Erfolgsquote von 11,44 ist jetzt nicht so berauschend, vor allem wenn man bedenkt, dass die Eisbären mal für ihr Powerplay gefürchtet wurden. Straubings Powerplay ist da deutlich besser, liegt bei einer Erfolgsquote von 22,49.
In Unterzahl sind beide Mannschaften gleich schlecht. Berlin mit einer Unterzahlquote von 78,2, Straubing mit 78,57.
Vorteil Straubing.

Die Eisbären haben vier der letzten zehn Ligaspiele gewonnen. Die vier Siege gelangen alle in der Mercedes-Benz Arena. Auswärts hat man zwölf Spiele in Folge verloren. Straubing gewann ebenfalls nur vier der letzten zehn Liaspiele. Auswärts setzte Straubing aber am letzten Spieltag ein dickes Ausrufezeichen mit einem 4:1-Sieg beim Vorrunden-Zweiten Adler Mannheim. Die Tigers gewann nur eins der letzten vier Heimspiele. Auswärts gewann man auch nur eine der letzten fünf Partien.
Vorteil Eisbären.

Fazit:
Rechnet man alle Punkte zusammen, die ich oben vergeben habe, geht Straubing als leichter Favorit in diese Serie. Was natürlich nichts zu heißen hat. Die Hauptrunde ist Geschichte und was da war, interessiert jetzt keinen mehr. Jetzt beginnt eine neue Saison. Und da haben beide noch einmal ordentlich Selbstvertrauen am Wochenende getankt. Berlin mit zwei Heimsiegen und Straubing mit dem Auswärts-Coup in Mannheim. Da die Serie aber über drei Spiele geht und Berlin Heimrecht hat, ist jedoch Berlin als Favorit anzusehen. Denn vier Heimsiege in Folge gelangen den Mannen von Uwe Krupp zuletzt, während Straubing nur eine der letzten fünf Auswärtspartien gewann. Und auch zu Hause waren die Mannen von Larry Mitchell zuletzt nicht so gut. Wenn gleich uns drei enorm spannende und hart umkämpfte Spiele erwarten werden. Und beide Stadien werden wahre Hexenkessel sein, wo die Heim-Fans jeweils der siebte Mann sein werden. Wenn es die Eisbären schaffen, von der Strafbank weg zu bleiben, defensiv sehr sicher stehen und vorne genauso eiskalt treffen, wie an diesem Wochenende, werden sie den Pre-Playoff-Fluch besiegen und nach drei Spielen ins Viertelfinale einziehen.

Eisbären Berlin: Die größte Krise seit vielen Jahren

Wie sich die Zeiten ändern. Vor einigen Jahren waren alle Eisbären-Fans zu dieser Zeit voller Vorfreude auf die bevorstehenden Playoffs. Man zählte die Tage herunter und schaute gespannt auf die Tabelle, wer denn unser Gegner im Viertelfinale werden würde. Man „verhöhnte“ die gegnerischen Fans von Mannschaften, die die Playoffs nicht erreichten mit dem Gesang „Wir spielen Playoffs und was macht Ihr über Ostern„. Heute schauen wir Fans auf die Tabelle und müssen um die erste Playoff-Runde fürchten. Wobei, will man sich wirklich eine Fortsetzung der Saison nach Ende der Hauptrunde antun? Um ehrlich zu sein, ich möchte das eigentlich nicht. Viel mehr würde ich mir wünschen, dass Schwenningen, Düsseldorf oder Iserlohn unsere Jungs noch einholen würden und wir damit keine erste Playoff-Runde erleben würden. Denn diese Saison kann man getrost abhaken und als Katastrophe abstempeln.

Dass die Mannschaft den Ernst der Lage verstanden hätte, dass sie unbedingt die letzten Punkte für Platz Zehn einfahren wollen würden, dass Alles hat man am Sonntagnachmittag in Wolfsburg nicht gesehen. Beim 1:7-Debakel zerfiel die Mannschaft förmlich in alle Einzelteile. Wobei man wohl nicht mehr von einer „Mannschaft“ reden darf, denn viel mehr sind das nur noch Einzelspieler, die da teilweise lustlos das Trikot mit dem Eisbären-Kopf über das Eis spazieren. Von Leidenschaft und Einsatz, von Kampfgeist und Wille keine Spur.

Dabei hatte man kurz noch einmal Hoffnung gehabt. Als man die Niederlagenserie am Mannheim-Wochenende beenden konnte und drei Punkte aus den beiden Spielen gegen die Kurpfälzer holte, dachte man, ja bitte, die Mannschaft lebt noch, sie hat den Ernst der Lage verstanden, sie hat bis zum Ende gekämpft und die Fans mit leidenschaftlichem Eishockey erfreut. Man hatte gehofft, dass dieses Wochenende mit den beiden Spielen gegen den Erzrivalen die Trendwende einleiten würde. Doch man sah sich getäuscht, es war nur ein kurzes Lebenszeichen der „Mannschaft“. Denn danach folgten zwei Siege in sechs Spielen. Und die Siege waren auch mehr verkrampft als dass sie überzeugend gewesen wären. 2:1 gegen Düsseldorf und 1:0 gegen Schwenningen. Wow, das waren große Eishockey-Abende, an die wir uns wohl noch lange zurückerinnern werden… Continue reading

Eisbären Berlin: Keine Tore, keine Punkte, keine Siege

Heute haben die Eisbären Berlin spielfrei in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Für die Fans eine wahre Wohltat ihre Lieblinge mal nicht spielen sehen zu müssen. Und die Eisbären müssen tatenlos mit anschauen, wie die Konkurrenz immer näher heran kommt. Platz Sechs und die direkte Play-Off-Qualifikation kann man vergessen, aktuell muss man sogar um seinen Pre-Play-Off-Platz fürchten. Als Tabellenachter hat man derzeit zwar elf Zähler Vorsprung auf den Elften Düsseldorf, allerdings haben die Rheinländer auch noch drei Spiele weniger absolviert. Und wenn die Eisbären in den nächsten Wochen so weiterspielen wie zuletzt, dann wird man auch diesen Vorsprung endgültig aufgebraucht haben und sich aus den Top-10-Rängen verabschieden.

Dabei hatte man vor der Saison ein komplett anderes Ziel ausgegeben. Unter den Top-4 wollte man mitspielen, man sah sich dazu in der Lage und gut gerüstet. Aber die bisherige Saison hat die Verantwortlichen eines Besseren belehrt. Mit dieser Mannschaft ist eine Top-6-Platzierung nicht zu erreichen, selbst die Pre-Play-Off-Teilnahme ist derzeit stark in Gefahr.

Aber in diese Situation hat sich die Mannschaft selbst gebracht. Der Saisonstart lief ja noch gut aber danach war es ein stetes Auf und Ab. Mehr als zwei Siege am Stück waren nicht drin, mehr als drei Niederlagen in Folge aber auch nicht. Bis zum vergangenen Dienstag. Da setzte es beim 0:2 gegen Augsburg die vierte Niederlage in Folge. Das 1:2 gegen Köln war dann die fünfte Niederlage in Serie und zugleich die dritte Heimniederlage am Stück. Unfassbar für eine Mannschaft, wie es die Eisbären Berlin mal waren. Davon ist jedoch nichts mehr übrig. Die diesjährige Mannschaft kann die Ansprüche, die man in Berlin hat, nicht erfüllen. Continue reading

0:2 gegen Augsburg: „Wir haben die Schnauze voll!“

Ausgabe #15:

Irgendwann reißt jede Serie einmal. Noch nie haben die Eisbären Berlin in der Saison 2016/2017 mehr als drei Spiele in Folge verloren. Am Dienstagabend wurde diese Serie beendet. Im ersten Heimspiel des Jahres 2017 verloren unsere Jungs vor 9.731 Zuschauern (es sah deutlich weniger aus…) in der Mercedes-Benz Arena mit 0:2 (0:0,0:2,0:0) gegen die Augsburger Panther. Somit ging also das „Sechs-Punkte-Spiel“ verloren, der Zug der direkten Play-Off-Qualifikation ist abgefahren und wenn man so weiterspielt, wird man auch bald aus den Pre-Play-Off-Rängen purzeln.

Dabei muss man ehrlich sagen, dass nach den ersten 20 Minuten nicht damit zu rechnen war, dass man erneut so eine erbärmliche Vorstellung der Mannschaften zu sehen bekommt. Denn die ersten 20 Minuten waren keinesfalls schlecht von den Eisbären. Sie kamen engagiert in die Partie hinein und hatten auch gleich Zug zum Tor. Nur nahm man sich anschließend selbst den Wind aus den Segeln durch unnötige Strafzeiten. Und das Augsburg ein sehr starkes Powerplay hat, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Und der AEV zog seine Überzahlspiele auch sehr gut auf und ließ die Scheibe sehr gut laufen, aber die Eisbären verteidigten mit Mann und Maus, warfen sich in die Schüsse und wollten mit aller Macht ein Gegentor verhindern. Mit Erfolg, denn Augsburg konnte selbst eine doppelte Überzahl nicht zum Torerfolg nutzen.
Augsburg war aber auch ohne Powerplay die deutliche aktivere Mannschaft in der Offensive, Petri Vehanen im eisbären-Tor hatte jede Menge zu tun, hielt seiner Mannschaft aber das Unentschieden fest. Nach vorne zeigten die Eisbären aber auch einige gute Angriffe, aber das ihnen das nötige Glück vor dem Tor fehlt, dürfte nicht neu sein. Beim Stand von 0:0 ging es in die erste Drittelpause. ein Drittel, welches durchaus Hoffnung machte. Denn der Kampfgeist war der Mannschaft deutlich anzumerken. Continue reading

2:3 n.V. gegen den Tabellenletzten: Eisbären werden von ihren Fans verhöhnt

Ausgabe #14:

Der Super-GAU ist eingetreten. Die Eisbären Berlin haben zwei Tage nach dem 1:7-Debakel beim ERC Ingolstadt ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten tatsächlich verloren. Am Ende stand es vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gegen die Krefeld Pinguine 2:3 n.V. (0:1,0:0,2:1/0:1). Einfach nur peinlich, was die Eisbären derzeit und eigentlich in der gesamten Saison abliefern. Nur heute hatte es ab Mitte des zweiten Drittels die Fans nicht mehr wirklich interessiert. Denn warum soll man sich dass da, was unsere Jungs auf dem Eis zeigen (Eishockey war es jedenfalls nicht) noch antun, wenn man so kurz vor Silvester auf den Rängen seine eigene Party feiern kann.

Alle hatten von den Eisbären eine Reaktion nach dem Debakel erwartet. Aber was kam? Nichts, rein gar nichts. Ein völlig verunsicherte Mannschaft, die kein System, keinen Willen, keinen Einsatz erkennen ließ. Und diese Jungs da auf dem Eis sollen tatsächlich den Ernst der Lage verstanden haben? Kann ich mir nicht vorstellen. Denn was uns zahlendem Fan da angeboten wurde, war eine bodenlose Frechheit. Puck tief spielen und zum wechseln fahren. Mit dem Puck ins Angriffsdrittel fahren, um dann wieder umständlich zu spielen. Warum schießen, wenn ich den schlechter postierten Nebenmann ja anspielen kann. Was machen die eigentlich im Training? Eishockey trainieren kann ich mir nicht vorstellen. Eher sich überlegen, wie man noch schlechter spielen kann. Continue reading