Walker`s Meinung zum zweiten DEL-Wochenende: Die Eisbären finden zurück zu alter Stärke

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgIn der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt das zweite Wochenende hinter uns. Und für die Eisbären Berlin war es ein sehr erfolgreiches, denn der Hauptstadtclub feierte ein Sechs-Punkte-Wochenende und ist nun seit drei Spielen ungeschlagen. Lohn dieser kleinen Serie ist der Sprung auf Platz Zwei. Viel mehr als die Siegesserie der Eisbären freut mich aber die Tatsache, dass wir endlich wieder eine Mannschaft auf dem Eis sehen, die Spaß am Eishockey hat, die miteinander spielt und vorne seine Torgefährlichkeit wieder gefunden hat. In der verkorksten letzten Saison hatte man solche Offensiv-Spektakel, wie sie die Eisbären an diesem Wochenende gezeigt haben, ja leider nicht oft gesehen. Aber die Mannen von Chefcoach Jeff Tomlinson scheinen ihre alte Form wieder gefunden zu haben und nehmen so langsam aber sicher Fahrt in der DEL auf.

200px-Hamburg-freezers_svgAm Freitagabend waren die Hamburg Freezers zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. An ihren letzten Auftritt in Berlin hatten die Hanseaten sehr gute Erinnerungen, gewannen die Jungs von der Elbe dieses Spiel doch deutlich mit 7:4. Doch damals trafen sie auf eine verunsicherte Eisbären-Mannschaft. An diesem Freitag jedoch trafen sie auf eine Mannschaft, welche über 60 Minuten hoch konzentriert zu Werke ging. Eine Mannschaft, in der jeder für den anderen gekämpft hat. Die Berliner sprühten nur so vor Spielfreude und ließen den Hanseaten am Ende keine Chance. Zwar tat man sich zu Beginn noch schwer mit den Freezers, doch relativ schnell übernahm man die Spielkontrolle und zeigte wunderschöne Kombinationen, welche zu ebenso wunderschönen Toren führten.
Ein Mann stach dabei am Freitag aus einer insgesamt starken Mannschaft heraus. Matt Foy schoss die Hamburger fast im Alleingang ab, erzielte drei Tore gegen den „kleinen Bruder“ und war somit Matchwinner. Und auch Petr Pohl muss man erwähnen, denn der Tscheche sammelte am Freitag starke vier Scorerpunkte, traf einmal selbst und bereitete zudem drei Tore vor. Der Tscheche hat sich bereits gut eingefügt in die Mannschaft der Eisbären.
Am Freitag war aber vor allem das Powerplay spielentscheidend gewesen. Sechs der sieben Tore fielen in Überzahl. In den letzten Jahren taten sich die Berliner häufig schwer in Überzahl, doch in dieser Saison und speziell am Freitag funktionierte das Powerplay hervorragend.
Aber trotz des klaren Sieges gegen Hamburg fand Trainer Jeff Tomlinson auch Kritik, mit der er nicht ganz unecht hat. Bei der ganzen Freude über den Derby-Sieg, die drei Foy-Tore sowie die sechs Powerplaytore darf man die Tatsache nicht vergessen, dass man bei 5-gegen-5 eigentlich 1:3 verloren hätte. Ich finde es gut, dass sich Tomlinson nicht hinstellt und alles super findet sondern auch bei solch vermeintlich klasse Spielen immer noch versucht, die negativen Sachen anzusprechen. Zudem hatten die Eisbären ja auch noch eine kleine Schwächephase zu Beginn des letzten Drittels, als die Freezers drauf und dran waren, das Spiel auszugleichen. Doch Petri Vehanen zeigte dann mehrfach seine Klasse und ließ die Hanseaten mit überragenden Paraden reihenweise verzweifeln.

Rooster_1_E17_ig110307Am Sonntag waren unsere Jungs dann zu Gast am Seilersee bei den Iserlohn Roosters. Dort wollte man endlich den ersten Auswärtssieg der noch jungen Saison einfahren und dieses Vorhaben klappte auch. Mit 5:2 setzten sich die Eisbären in Iserlohn durch und machten somit das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt. Auch am Seilersee zeigten sich die Eisbären wieder einmal in Torlaune und erzielten die Saisontore 14-18. Nur Spitzenreiter München (22) hat noch mehr Tore in dieser Saison geschossen als die Eisbären. Diese Vielzahl an geschossenen Toren resultiert eben aus jenem Offensiv-Eishockey, welches die Eisbären in dieser Saison wieder zeigen. Gegen Hamburg feuerte man 41-mal auf das Tor, in Iserlohn waren es 40 Torschüsse. Die Eisbären erspielen sich dank toller Kombinationen jede Menge Torchancen, welche sie meistens auch nutzen können. Die Jungs haben wieder neues Selbstvertrauen getankt, welches in der vergangenen Saison noch gefehlt hat. Wenn man dieses wieder hat, dann läuft vieles automatisch besser und schon kann man wieder befreit aufspielen.
In Iserlohn trafen fünf verschiedene Spieler, was auch ein Beleg dafür ist, dass die Eisbären nicht unbedingt von einem Spieler abhängig sind sondern jeder Spieler und jede Reihe ein Spiel entscheiden kann. Das ist für den weiteren Saisonverlauf sehr wichtig.

An diesem Wochenende sahen wir zudem die ersten beiden Auftritte von Neuzugang Antti Miettinen, welche bereits vielversprechend waren. Ein Tor und zwei Vorlagen sammelte der Finne in seinen ersten beiden DEL-Spielen. Auch an ihm werden wir in Zukunft wohl jede Menge Spaß haben.
Und im Tor gab Mathias Niederberger beim Spiel in Iserlohn sein Debüt im Eisbären-Trikot, welches ebenso vielversprechend verlief. Niederberger wehrte 34 Torschüsse der Iserlohner ab. Mit Vehanen und Niederberger haben die Eisbären ein richtig starkes Torhüter-Duo.

Auf der Goalie-Position top besetzt, in der Defensive findet man so langsam zu alter Stärke zurück und die Offensive trifft wie sie will. Das Powerplay scheint wieder so gefürchtet zu werden wie in den besten Jahren. Die Eisbären scheinen zurück zu alter Stärke zu finden. Man sieht wieder das von den Fans so geliebte Offensiv-Spektakel. Die Mannschaft zeigt wieder Freude am Eishockey. Drei Siege in Folge als Antwort auf den nicht so guten Saisonstart in Augsburg. Die Eisbären sind auf einem sehr guten Weg. Alles ist sicherlich noch nicht perfekt, siehe Tomlinson sein Statement zum Freitagspiel. Aber die Berliner haben an diesem Wochenende sehr viel richtig gemacht und sind auf einem sehr guten Weg.

Walker´s Meinung zum DEL-Saisonauftakt: Erneut Licht und Schatten bei den Eisbären Berlin

logo_WsM_1415125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAm Wochenende startete endlich die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in ihre 21. Saison. Für die Eisbären der Auftakt in eine Saison, in der man sich rehabilitieren will für die vergangene Saison. Diese lief ja wie bereits mehrfach bekannt überhaupt nicht gut für die Berliner, doch die Eisbären haben mit diesem Thema abgeschlossen und blicken in die Zukunft. Den Saisonauftakt mit drei Punkten aus zwei Spielen kann man als ordentlich betrachten, wenn gleich die Mannschaft noch Luft nach oben hat. Vor allem was die Konstanz angeht. Denn wie bereits am vergangenen Stockholm-Wochenende in der Champions Hockey League (CHL) zeigten die Hauptstädter wieder Licht und Schatten. Komischerweise war dabei die Verteilung von Licht und Schatten wieder gleich – Freitag Schatten und Sonntag Licht.

150px-AEV_Panther_svgAm Freitag verloren die Eisbären zum DEL-Saisonauftakt klar mit 1:4 bei den Augsburger Panthern. Dabei hätte man das Spiel früh in die richtige Bahn lenken können. Denn in den ersten fünf Minuten hatten die Berliner ein doppeltes Überzahlspiel, welches man erneut kläglich verstreichen ließ. So gab man den Hausherren immer mehr Selbstvertrauen und diese münzten das in Tore um. Ein Doppelschlag innerhalb von 30 Sekunden sorgte für den 0:2-Rückstand in der 13. Spielminute.
Im Mitteldrittel war man statistisch gesehen die bessere Mannschaft, gab insgesamt 14 Torschüsse ab. Augsburg gab dagegen nur ganze zwei Torschüsse ab. Der Unterschied: Augsburg machte aus zwei Schüssen ein Tor, die Eisbären aus 14 Schüssen kein einziges Tor. Effektivität heißt das Zauberwort, welches die Eisbären an jenem Abend im Curt-Frenzel-Stadion nicht hatten.
Zwar schöpfte man im Schlussdrittel noch einmal Hoffnung nach dem Anschlusstreffer von Henry Haase, doch letztendlich hatten sich die Eisbären an diesem Abend auch nicht mehr verdient. Vor allem das Powerplay ließ im Spiel beim AEV zu Wünschen übrig, ließ man doch sechs Überzahlspiele ungenutzt. Doch die Eisbären sollten aus diesem Spiel ihre Lehren ziehen.

125px-Straubing_tigers_logoDenn am Sonntag sah man eine komplett andere Eisbären-Mannschaft beim Heimspiel-Auftakt gegen die Straubing Tigers. Nur zu Beginn tat man sich mit den defensiv eingestellten Niederbayern schwer. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahm man die Spielkontrolle und spielte die Tigers mit teils wunderschönen Kombinationen schwindelig. Julian Talbot (PP) und Darin Olver sorgten für eine hoch verdiente 2:0-Führung nach 20 Minuten.
Im Mitteldrittel, welches zuletzt häufiger das schwache Drittel der Berliner war, erwischte man keinen guten Start. Bedingt durch ein Unterzahlspiel war man in der Anfangsphase den Niederbayern unterlegen. Straubing baute ordentlich Druck auf und kam immer wieder zum Abschluss. Doch Goalie Petri Vehanen war hellwach und stets zur Stelle. Mit seinen starken Paraden brachte er die Straubinger reihenweise zur Verzweiflung. Aber auch im Mitteldrittel übernahmen die Eisbären dann später die Spielkontrolle und bauten das Ergebnis durch zwei Tore von Petr Pohl (eins davon in Unterzahl) und Laurin Braun auf 5:0 aus.
Da wunderte es kaum einen, dass es die Eisbären im letzten Drittel deutlich ruhiger angehen ließen als in den beiden Dritteln zuvor. Man versuchte das Spiel konzentriert zu Ende zu spielen. Vorne zeigte man sich nur noch sehr selten, hinten versuchte man sicher zu stehen, was auch klappte. Doch einen Shut-out für Petri Vehanen gab es dann doch leider nicht. Andy Canzanello machte diesen in der 50. Spielminute kaputt.
Da müssen die Eisbären noch an ihrer Konzentration arbeiten, was auch Chefcoach Jeff Tomlinson weiß. Er meinte bei der anschließenden Pressekonferenz, dass es für die Eisbären auch eine Herausforderung sei, mit einer 5:0-Führung ins Schlussdrittel zu gehen. Damit muss du auch erst einmal umgehen können. Im Großen und Ganzen haben die Eisbären das gut gemeistert, mal abgesehen vom Gegentor.

Insgesamt kann man sagen, dass die Eisbären einen ordentlichen Saisonstart hingelegt haben und im Vergleich zu so manchem Konkurrenten auch bereits Punkte auf dem Konto haben. Man wird aus beiden Spielen seine Lehren ziehen und versuchen, in Zukunft noch besser zu sein.

Zu den beiden Neuzugängen, die bisher zum Einsatz kamen, kann man sagen, dass sie beide bereits in der DEL angekommen sind. Goalie Petri Vehanen zeigt mehrfach sein Können und Petr Pohl trifft das Tor wie er will. Beide haben sich schnell in die Mannschaft integriert und sind zudem sehr schnell zu Publikumslieblingen geworden. An den Beiden werden wir in Zukunft noch jede Menge Spaß haben.

Endlich wieder Eishockey!

Walker`s Meinung zum Stockholm-Wochenende: Licht und Schatten bei den Eisbären Berlin

logo_WsM_1415125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAm Wochenende hatten die Eisbären Berlin zwei Spiele in der Champions Hockey League (CH) zu absolvieren. Beide Male hieß dabei der Gegner Djurgarden Stockholm. Stefan Ustorf, der Sportliche Leiter der Eisbären, hatte beim Fan-Dialog am vergangenen Dienstag noch gesagt, dass man aus diesen beiden Spielen sechs Punkte holen will, um sich somit weiterhin die Chance auf das Achtelfinale zu wahren. Es sollten jedoch nur ganze zwei Punkte werden, weshalb der Traum von der CHL-Endrunde wohl endgültig ausgeträumt sein dürfte. Nur dass man nun kaum noch eine Chance auf das Weiterkommen hat, hat man sich einzig und allein selbst zuzuschreiben.

Am Freitag in Stockholm zeigten die Hauptstädter ihre zwei Gesichter. Sie kamen super hinein in die Partie, setzten die Schweden stark unter Druck und gingen früh durch Petr Pohl in Führung. Danach hatte man vier Minuten lang Zeit, in Überzahl die Führung auszubauen. Dies gelang jedoch nicht, was vor allem am sehr schlechten Powerplay lag. Die Berliner bekamen es kaum hin, mal ihre Formation aufzuziehen und überhaupt mal zum Abschluss zu kommen. Auch eine doppelte Überzahl wenig später konnte man nicht nutzen.

Und das Überstehen dieser zwei kniffligen Unterzahlsituationen, welche Djurgarden aber auch stark meisterte, machte die Schweden stark und gab ihnen das nötige Selbstvertrauen. Fortan waren die Stockholmer die spielbestimmende Mannschaft und spielten die Eisbären vor allem im Mitteldrittel an die Wand. Die Hausherren wirkten in den Zweikämpfen spritziger, kamen zu einfach an ihren Gegenspielern vorbei und zudem sehr oft zum Abschluss. Wenn Petri Vehanen im Eisbären-Tor nicht so stark gehalten hätte, wäre die Partie frühzeitig zu Gunsten der Schweden entschieden gewesen.

Erst im Schlussdrittel konnten die Mannen von Chefcoach Jeff Tomlinson zu mindestens kämpferisch wieder etwas überzeugen. Sie versuchten dagegen zu halten und waren in einer kurzen, starken Phase auch drauf und dran, das Spiel zu drehen. Doch letztendlich reichen eben wenige Minuten nicht aus, um ein Spiel im Europapokal zu gewinnen. Hätte man so weiter gespielt, wie zu Beginn des Spiels, hätte man aus Stockholm auch etwas Zählbares mitnehmen können.

Man hatte am Freitag schon angedeutet, dass man in der Lage sei, Stockholm zu besiegen. Was am Freitag nicht geklappt hatte, klappte dann aber am Sonntagnachmittag auf eigenem Eis. Dort revanchierte man sich für die 2:3-Niederlage mit einem knappen 4:3-Sieg n.P. Dort sah man endlich eine Eisbären-Mannschaft, welche über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert zu Werke ging und sowohl defensiv als auch offensiv zu überzeugen wusste. Über weite Strecken konnten die Eisbären das Spiel sogar dominieren. Man hatte nie das Gefühl, dass sie jetzt wieder eine schwächere Phase hätten. Auch das sonst so schwache zweite Drittel war kein Problem für die Berliner.

Zwar kam Djurgarden auch am Sonntag zu guten Chancen, doch Petri Vehanen war stets zur Stelle und zeigte erneut sein Können. Der finnische Goalie ist bereits jetzt zum Publikumsliebling geworden. Mit seiner Spielweise verzückt er bereits jetzt schon die Eisbären-Fans, welche ihn während des Spiels am Sonntag bereits mit „Vehanen oho, Vehanen oho“-Sprechchören feierten.

Doch auch ein anderer Neuzugang wusste am Sonntag zu überzeugen. Petr Pohl erzielte drei Treffer und war auch am vierten Treffer der Eisbären beteiligt. Der tschechische Stürmer wird von Spiel zu Spiel immer besser und ist somit auch bereits ein Liebling der Fans.

Die Eisbären haben durchaus Potential, in der neuen Saison gutes und erfolgreiches Eishockey zu spielen. Allerdings ist dies nur möglich, wenn man über die gesamte Spielzeit konzentriert zu Werke geht. Aussetzer darf man sich nicht leisten, da diese in der DEL eiskalt bestraft werden. Die Mannschaft muss in der DEL genauso eine geschlossene und kämpferische Leistung zeigen wie am Sonntag gegen Djurgarden. Die Mannschaft muss dann aber auch die durchaus noch vorhandenen Abspielfehler im Spielaufbau abstellen. Und wenn die Mannschaft vom Verletzungspech verschont bleibt, ist durchaus eine gute Saison möglich. Ob es mit dem dünn besetzten Kader aber für oben reicht, ist für mich nach wie vor fraglich.

Walker’s Meinung zum 60-Jahre-Geburtstagsturnier: Turniersieg ohne Gegentor, welchen man nicht überbewerten sollte

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAm Wochenende fand es also statt, das Geburtstagsturnier der Eisbären Berlin anlässlich ihres 60. Geburtstages. Die Hauptstädter hatten zu einem Traditionsturnier mit alten Rivalen geladen. Zu Gast waren die Dresdner Eislöwen, der ETC Crimmitschau und die Lausitzer Füchse. Alles Zweitligisten, weshalb die Berliner da natürlich der klare Favorit waren. Im Halbfinale hatten sich unsere Jungs mit 3:0 gegen die Lausitzer Füchse durchgesetzt und somit für das Finale beim Geburtstagsturnier qualifiziert. In diesem wartete dann der ETC Crimmitschau. Und die Sachsen wurden mit 8:0 aus dem „Welli“ geschossen. Zwei Spiele, 11:0-Tore, man möchte also meinen, alles lief perfekt für die Berliner. Doch sollte man diese beiden Siege nicht überbewerten.

Denn gegen diese Zweitligisten hatte man dann wohl doch den Turniersieg als Eisbären-Fan erwartet. Wenn gleich ich zugeben muss, dass ich nicht unbedingt mit einem 8:0 gegen Crimmitschau gerechnet hatte. Aber dennoch muss ein DEL-Team auch erst einmal einen DEL2-Club in derartiger Höhe schlagen. Da tat sich so mancher DEL-Club in der Vergangenheit äußerst schwer in Testspielen gegen Zweitligisten. Die Eisbären konnten also zumindest vom Ergebnis her überzeugen. Spielerisch bleibt nach wie vor viel Luft nach oben.

Ich selbst hab mir zwar nur das Finale gegen Crimmitschau angeschaut, doch dieses Spiel hatte mir schon gereicht, um zu sehen, dass die

Ex-Eisbär Sebastian Albrecht hatte ab Drittel Zwei jede Menge Arbeit. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Ex-Eisbär Sebastian Albrecht hatte ab Drittel Zwei jede Menge Arbeit. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Eisbären und deren Trainerstab bis zum DEL-Auftakt noch viel Arbeit vor sich haben. Im ersten Drittel tat man sich gegen die Sachsen aus Crimmitschau schon sehr schwer. Crimmitschau stand in der Defensive sehr gut und machte es den Eisbären so schwer, vor das Tor von Ex-Eisbär Sebastian Albrecht zu kommen. Den Berlinern fiel einfach nicht viel ein, um das Abwehrbollwerk des ETC zu knacken. Erst gegen Ende des ersten Drittels kam man zu guten Chancen.
Ab dem zweiten Drittel hatte man die Partie dann zwar fest im Griff, was aber sicherlich auch daran lag, dass Crimmitschau durch die drei schnellen Tore der Berliner zwischen der 25. und 29. Spielminute die Hoffnung verloren hatte, hier noch etwas zu erreichen und daher sich seinem Schicksal ergab. Man brauchte 25 Minuten, um einen Zweitligisten weich zu klopfen. Und Crimmitschau gehört nun nicht unbedingt zur Spitzengruppe der DEL2.

Auch im Spielaufbau schlichen sich für meinen Geschmack nach wie vor zu viele leichte Scheibenverluste ein. Zu oft gab man leichtfertig den Puck her. Es schien fast so, als ob die Spieler nicht mit der nötigen Konzentration in die Partie gegangen waren und sich vielleicht auch dachten, gegen einen Zweitligisten werden wir schon nicht Einhundert Prozent geben müssen. Das Crimmitschau die Abspielfehler der Eisbären nicht zu Tore ummünzte, lag zum Einen daran, dass dem ETC da durchaus die Qualität dafür gefehlt hat und zum Anderen, dass die beiden Eisbären-Goalies Petri Vehanen (Shutout gegen die Lausitzer Füchse) und Mathias Niederberger (Shutout gegen Crimmitschau) in den wenigen Situationen ihr Können zeigten. Continue reading

Walker’s Meinung zum CHL-Auftakt: Vorne sehr ansehnlich, hinten sehr anfällig – Special Teams stark

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie für die Eisbären Berlin ungewohnt lange Sommerpause ist vorbei. Am Wochenende begann für den DEL-Rekordmeister die Eishockey-Saison 2014/2015. In der Champions Hockey League (CHL) empfingen die Berliner am Freitagabend in der O2 World den tschechischen Meister PSG Zlín. Diese Partie verloren die Hauptstädter knapp mit 3:4 n.P. (Spielbericht). Nur einen Tag später mussten die Eisbären in der Schweiz bei HC Fribourg-Gottéron antreten. Auch diese Partie verloren die Berliner, diesmal recht deutlich mit 3:6 (Spielbericht). Der Pflichtspiel-Auftakt ging für die Eisbären also in die Hose. Dabei war man mit so großen Erwartungen in die neue Eishockey-Spielzeit gestartet. Man wollte die letzte Saison, welche aus Berliner Sicht sehr schlecht verlief, vergessen machen und stattdessen wieder angreifen. In der CHL wollte man dabei den ersten guten Eindruck hinterlassen. Was aus meiner Sicht jedoch nur bedingt gelungen ist.

Zwar ist die Deutsche Eishockey Liga (DEL) das Kerngeschäft für die Eisbären Berlin, doch war man auch mit sehr großen Ambitionen in die CHL gestartet. Die KO-Phase möchte man wenn möglich schon erreichen. Doch in den ersten beiden Spielen klappte bei den Berlinern noch nicht alles. Was sicherlich zum Einen auch daran liegen mag, dass man noch in der Vorbereitung auf die DEL-Saison ist. Nur wenn man in der CHL etwas erreichen will, dann muss man auch zum Start der europäischen Königsklasse im Eishockey auf den Punkt topfit und hoch konzentriert sein.

Das waren unsere Jungs aber nur bedingt. In der Offensive waren sowohl gegen Zlín als auch in Fribourg durchaus ansehnliche Kombinationen dabei. Die Eisbären konnten sich in beiden Spielen gute Torchancen erspielen. Und die Chancen waren nicht immer nur zufällig entstanden sondern zum größten Teil sehr gut heraus gespielt. Immerhin sechs Tore konnte man in den ersten beiden CHL-Spielen erzielen, was jetzt nicht unbedingt so schlecht ist. Continue reading

Walker’s Meinung

Die neue DEL-Saison hat noch nicht einmal begonnen und schon gibt es wieder die ersten Leute, die gegen den Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson hetzen. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es wurden gerade einmal zwei TESTSPIELE absolviert. Ja, die beiden Spiele haben unsere Jungs verloren. Und? Ist irgendetwas schlimmes passiert? Kann ich mich nicht dran erinnern. TESTSPIELE sind dazu da, um zu testen, um mit dem bestmöglichsten System und den bestmöglichsten Reihen in die Saison zu starten. Jeff Tomlinson hatte das auch vorher noch gesagt, dass er in erster Linie testen möchte, vor allem in den beiden Spielen an diesem Wochenende.

Ja, die letzte DEL-Saison war nicht gut gewesen. Aber daran war die GESAMTE Mannschaft inklusive Trainerstab Schuld und nicht ein Jeff Tomlinson alleine. Die Jungs sind in der neuen Saison auf Widergutmachung aus, denn die Jungs waren auf sich selbst sauer nach der nicht so guten letzten Saison. Auch Jeff Tomlinson war natürlich längst nicht damit zufrieden.

Die Jungs haben im Sommer hart trainiert, um so fit wie möglich in die neue Saison zu starten. Wer sich schon einmal ein Training der Jungs in Vorbereitung auf die neue Saison angesehen hat, weiß, dass sich einiges geändert hat. Jeff Tomlinson lässt ganz anders trainieren. Er unterbricht auch viel häufiger das Training, wenn ihm etwas nicht gefällt, um die Jungs darauf aufmerksam zu machen. Das Training ist viel intensiver als in der vergangenen Saison. Die Spieler und das Trainer-Team haben aus der letzten Saison gelernt und sind bereit für die Widergutmachung.

Nun wieder alles in Frage zu stellen und den Rausschmiss des Trainers fordern nach zwei verlorenen TESTSPIELEN ist für mich mehr als unverständlich. Diejenigen, die jetzt wieder lauthals den Rausschmiss des Trainers fordern sind am Ende der Saison wieder die Ersten, die den Trainer beim Gewinn der Meisterschaft feiern würden. Manche Fans sollten sich echt mal an den Kopf fassen und überlegen was sie da sagen. Vielleicht sollten sie sich auch mal hinter die Bande stellen und den Job von „Tommer“ übernehmen.

Jeff Tomlinson ist kein schlechter Trainer, er weiß, was er will und er will die Mannschaft in der neuen Saison wieder nach vorne bringen. Die Mannschaft brennt auch auf die Widergutmachung. Ich persönlich freue mich bereits jetzt schon riesig auf den DEL-Saisonstart und auch auf den CHL-Start am kommenden Freitag. Da können wir die Jungs dann im ersten Pflichtspiel der neuen Saison mal genauer beobachten. Und ich gehe stark davon aus, dass die Mannschaft dann einen starken Eindruck hinterlassen wird.

Das musste jetzt mal raus, weil mich die Tomlinson-Kritiker schon wieder tierisch nerven, obwohl die Saison noch nicht einmal begonnen hat.

Euch allen noch ein schönes Wochenende.