1:2 gegen Straubing! Die Eisbären legen einen blutleeren Auftritt hin und verlieren erneut

Ausgabe #17:

Man wollte eine Reaktion zeigen, doch man hat die Fans erneut bitter enttäuscht: Die Eisbären Berlin verloren ihr Heimspiel gegen die Straubing Tigers verdient mit 1:2 (0:0,1:1,0:1). Damit bleiben die Berliner tief im Keller stecken und beweisen einmal mehr, dass sie den Abstiegskampf noch immer nicht angenommen haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin reagierte auf das Debakel in Schwenningen und krempelte sein Team komplett um. Back-up Kristian Hufsky, Peter Regin, Eric Hördler und Giovanni Fiore standen heute nicht im Kader. Dafür rotierten Jan Nijenhuis, Juho Markkanen, Julian Melchiori und Maximilian Heim zurück ins Line-up. Das hatte natürlich auch ordentliche Änderungen in der Defensive und Offensive zur Folge.
Die drei Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus: Morgan Ellis/Jonas Müller, Marco Nowak/Julian Melchiori, Brendan Guhle/Frank Hördler. Ryan Bettahar war als siebter Verteidiger dabei.
Und in der Offensive gab es vier komplett neue Reihen: Leo Pföderl/Alex Grenier/Marcel Noebels, Kevin Clark/Zach Boychuk/Matt White, Frank Mauer/Manuel Wiederer/Yannick Veilleux, Jan Nijenhuis/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Es zählte nur ein Sieg für die Eisbären, egal wie. Doch mit Straubing kam ein enorm schwerer Gegner heute in die Hauptstadt. Die Tigers haben die letzten drei Spiele allesamt mit 6:3 gegen die Eisbären gewonnen. Diese Serie wollten die Berliner heute stoppen und den so wichtigen Heimsieg einfahren. Dieser war auch von großer Bedeutung im Abstiegskampf. Ja, in diesem befinden sich die Hauptstädter in dieser Saison.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In den ersten fünf Minuten hatte Straubing optisch gesehen mehr vom Spiel, konnte sich auch mehrmals im Berliner Drittel festsetzen, zu einer hochkarätigen Chancen kamen sie aber nicht. Bezeichnend für die derzeitige Berliner Situation war gewesen, dass es die vierte Reihe war, welche erstmals gefährlich vor dem Straubinger Tor auftauchte. Zu viele Leistungsträger hinken ihrer eigenen Form in dieser Saison meilenweit hinterher. Die Verunsicherung im Berliner Spiel war bei nahezu jedem Pass zu sehen.
Die Niederbayern kamen zu den ersten Abschlüssen, doch sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Die Eisbären versuchten im Laufe des ersten Drittels auch immer mal wieder ins Angriffsdrittel zu kommen, wurden dort aber von einer sehr kompakten Straubinger Defensive erwartet. Die Abschlüsse der Hausherren stellten Florian Bugl im Tigers-Tor vor keine größeren Probleme.
So richtig vom Hocker haute dieses Spiel bis hierhin niemanden. Eher plätscherte das Geschehen auf dem Eis so vor sich hin. Es ging hin und her, es gab auch mal Abschlüsse, aber nichts Spektakuläres vor den Toren zu sehen. So endete das Auftaktdrittel wenig verwunderlich torlos.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Damit war es im zweiten Drittel vorbei, denn da gingen die Gäste aus Niederbayern in Führung. Travis St. Denis fälschte einen Schuss von der blauen Linie ab und die Scheibe trudelte ins Tor – 0:1 (23.).
Was den ohnehin schon verunsicherten Eisbären nicht wirklich mehr Sicherheit gab. Prompt unterlief den Berlinern kurz darauf der nächste Schnitzer in der Abwehr, Straubing nahm das Geschenk aber nicht an.
Die Eisbären kurz danach mit der dicken Chance zum Ausgleich, als man für 83 Sekunden doppelte Überzahl hatte. Und da klingelte es im Straubinger Tor. Die Berliner fanden ihre Formation, ließen die Scheibe gut laufen und am Ende war es Kevin Clark, welcher den Puck am langen Pfosten über die Linie drückte – 1:1 (28.).
Nach dem Ausgleich blieb es eine hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften hatten ihre Phasen im Angriffsdrittel, wobei die Niederbayern auch da wieder den Vorteil auf ihrer Seite hatten. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause durfte das beste Powerplay der Liga ran und das haben bekanntlich die Tigers. Doch die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, ließen kaum etwas gefährliches der Niederbayern in Überzahl zu. Das sollte der Mannschaft doch nun einen Push für den weiteren Spielverlauf geben.
Doch den Rest des Drittels wurden die Eisbären fast ausschließlich ins eigene Drittel gedrängt, für Entlastung konnte man kaum noch sorgen. Juho Markkanen war aber weiterhin hellwach und stets zur Stelle, wenn die Gäste zum Abschluss kamen. Was hochkarätiges war aber auch diesmal nicht dabei. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten. Aufregung kam nur nochmal kurz vor Drittelende auf, als Marco Nowak Luke Adam über den Haufen fuhr und dafür von JC Lipon zur Rechenschaft gezogen wurde. Nowak kassierte für den Kniecheck eine berechtigte Spieldauerdisziplinarstrafe.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das führte dazu, dass die Berliner im Schlussabschnitt nach rund eineinhalb Minuten 4-4 in Unterzahl ran mussten. Und das Ganze für satte drei Minuten. Eine Einladung für das beste Powerplay der Liga, um hier in Führung zu gehen. Und natürlich nahmen sie diese dankend an. 36 Sekunden vor Ablauf der fünf Minuten gegen Marco Nowak schlugen die Gäste ein zweites Mal an diesem Abend zu. Jason Akeson fand Parker Tuomie im hohen Slot, der hatte zu viel Zeit und versenkte die Scheibe zum 2:1 im Tor (45.). Mal wieder ein Ex-Eisbär, der gegen die Berliner trifft. Darüber könnte man inzwischen ein Buch schreiben…
Die restlichen Sekunden der Unterzahl überstanden die Eisbären ohne weiteres Gegentor und fortan musste die Devise lauten, die Aufholjagd zu starten. Eine weitere Niederlage durfte man sich schließlich nicht erlauben. Nur auf dem Eis war davon rein gar nichts zu sehen. Erneut so ein blutleerer Auftritt der Eisbären, welcher die Fans mit so vielen Fragezeichen zurücklässt.
Straubing konnte im Berliner Drittel schalten und walten wie so wollten, Gegenwehr sieht anders aus. Und das Bewusstsein, dass man sich mitten im Abstiegskampf befindet, sah man auch heute nicht. Man fühlte sich zwischenzeitlich an ein Freundschaftsspiel erinnert, in dem es um nichts geht. Dabei geht es um verdammt viel im Abstiegskampf der PENNY DEL!
Den Eisbären sah man hier nur eins an: die pure Verunsicherung! Kein Aufbäumen, kein Kampfgeist, nichts kam von den Eisbären. Kein geordneter Spielaufbau. Kein zu erkennendes Spielsystem. Traurig, einfach nur traurig. Mal wieder sah es danach aus, dass man den Worten erneut keine Taten folgen lassen würde.
Aus der Fankurve kam nun auch zurecht der Gesang „Wir wollen euch kämpfen sehen!„. Die Geduld der Fans war eben aufgebraucht.
Straubing war im Schlussdrittel dem dritten Treffer näher als die Eisbären dem Ausgleich. Was aber auch daran lag, dass so gut wie gar nichts offensiv passierte. Und das angesichts der Spieler, welche die Eisbären im Kader haben. Aber gute Einzelspieler machen eben noch lange keine gute Mannschaft. Und in dieser „Mannschaft“ hinken so viele Leistungsträger ihrer eigentlichen Form meilenweit hinterher. Und Abstiegskampf kennt keiner von den Spielern, was die Sache an sich nochmal schlimmer macht.
Serge Aubin nahm in der Schlussphase seinen Goalie vom Eis und versuchte es fortan mit sechs Mann. Aber auch diese Maßnahme half nicht. Straubing brachte das 2:1 locker über die Zeit und freute sich über leicht erspielte drei Punkte beim Deutschen Meister. Der tritt schon lange nicht mehr wie ein Meister auf. Die Folge war ein gellendes Pfeifkonzert nach dem Spiel. Und das absolut verdient!

Erneut eine verdiente Niederlage und eine enttäuschende Leistung der Eisbären vor den eigenen Fans. Man wollte eine Reaktion nach dem Debakel von Schwenningen zeigen. Doch davon war weit und breit nichts zu sehen. Was zu sehen war, war eine von vorne bis hinten verunsicherte Mannschaft, welche als solche auch gar nicht mehr auftritt. Defensiv Fehler über Fehler, ein Spielaufbau, der schlicht und einfach nicht vorhanden ist und ein Spielsystem ist ebenso nicht zu erkennen. Es wird Zeit für Veränderungen in Berlin, denn bisher hat nichts funktioniert, was das Trainergespann vor einem Spiel veränderte. Auch heute wieder nicht, wo gleich vier Spieler neu ins Team kamen und vier andere dafür zuschauen mussten. Jetzt kann es eigentlich nur noch eine Lösung geben…

3:6 in Straubing: Offensiv durchaus bemüht und mit guten Chancen, aber defensiv mal wieder zu anfällig

Die Eisbären Berlin verabschieden sich mit einer Niederlage in die Deutschland-Cup-Pause: Am Sonntagnachmittag verloren die Berliner bei den heimstarken Straubing Tigers mit 3:6 (2:4,1:0,0:2) und stecken damit weiterhin im Tabellenkeller fest. Offensiv durchaus mit guten Ansätzen und Chancen, aber defensiv einfach zu anfällig. Und am Ende sorgten auch die zu vielen Strafzeiten für die Niederlage am Pulverturm.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte seinen Kader nur minimal. Im Tor stand erneut Tobias Ancicka, auf der Bank nahm diesmal aber Kristian Hufsky vom Kooperationspartner Lausitzer Füchse Platz. Felix Noack war nämlich in der DNL im Einsatz. In der Defensive blieben die Verteidigungs-Pärchen gleich. Und in der Offensive tauschten Manuel Wiederer und Peter Regin die Reihen. So war Wiederer heute Center in der dritten Reihe zwischen Giovanni Fiore und Kevin Clark, Peter Regin war der Center in der vierten Formation zwischen Bennet Roßmy und Frank Mauer.

Foto: Ela on Tour

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an den Erfolg vom Freitagabend gegen Bremerhaven anknüpfen und sich mit einem Sieg in die Deutschland-Cup-Pause verabschieden. Einfach sollte dies jedoch nicht werden, denn Spiele am Pulverturm sind generell immer schwierig. In der vergangenen Saison gewannen die Berliner trotzdem ein Gastspiel in Straubing. Heute wollte man auch wieder als Sieger das Eis verlassen.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären mit einem guten Start. Mit aggressiven Forechecking provozierte man Scheibenverluste der Hausherren. Leo Pföderl kam so zur ersten guten Chance, doch das Aluminium stand dem Stürmer im Weg. Aber beim Abschluss wurde Pföderl zu Fall gebracht und so bekamen die Berliner früh im Spiel das erste Powerplay. Das hatte ja am Freitag mit zwei Toren im Schlussdrittel den Heimsieg gesichert. Und auch heute schlugen die Berliner wieder eiskalt mit einem Mann mehr zu. Die Zuordnung bei Straubing stimmte überhaupt nicht, Yannick Veilleux mit dem Querpass auf Alex Grenier und der sorgte für das 1:0 (3.).
Aber die Niederbayern fanden die direkte Antwort. Mark Zengerle mit dem Pass in den Slot, wo Travis St. Denis den Hammer auspackte – 1:1 (5.).
Nun waren die Tigers drin im Spiel und sie drehten die Partie blitzschnell. Die Scheibe blieb nach einem Schuss vor Tobias Ancicka hängen, Michael Connolly schaltete am schnellsten und brachte Straubing erstmals an diesem Nachmittag in Führung – 1:2 (6.). Ganze 90 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Toren.
Auf Verteidigung hatten beide Teams irgendwie keine Lust heute, denn auch die Eisbären mit der schnellen Antwort. Marco Nowak brachte die Scheibe vor das Tor, wo Leo Pföderl der Nutznießer war – 2:2 (8.). Vier Tore in den ersten acht Minuten, Wahnsinn!
Kurz darauf durfte das beste Powerplay der Liga ran. Und ihr ahnt es schon, da gelang Straubing der dritte Treffer in dieser Partie. Jason Akeson mit dem Auge für Michael Connolly und dem Traumpass, Connolly bedankte sich für das Zuspiel mit dem Tor zum 3:2 aus Straubinger Sicht (10.).
Puh, das war schon ganz schön wild, was beide Defensivreihen da zeigten. Die Folge waren fünf Tore in den ersten zehn Minuten. Kurz vor dem Powerbreak gab es noch mal so eine wilde Szene vor dem Berliner Tor, was zum Glück nicht zum vierten Gegentreffer führte.
Danach beruhigte sich das Spiel ein wenig, es war jetzt nicht mehr ganz so wild wie noch in den ersten zehn Minuten. Chancen für weitere Treffer hatten aber beide Mannschaften.
Kurz vor der ersten Drittelpause das zweite Powerplay für die Hausherren, nach einer selten dämlichen Strafzeit gegen Yannick Veilleux. Er checkte Tim Brunnhuber in Tobias Ancicka hinein, schnappte ihn sich danach aber genau deswegen. Eine Strafe aus der Kategorie „unnötig“. Zumal Straubing daraus Kapital zog. Travis St. Denis mit dem 2:4 nach einem klasse Zuspiel von Mark Zengerle (19.).
So lagen die Berliner hier mit 2:4 nach dem ersten Drittel am Pulverturm hinten. Jetzt wurde der Weg natürlich weit, um hier noch was Zählbares mitzunehmen.

Foto: Ela on Tour

Beide Teams waren mit einer Erfolgsquote von 100 Prozent im Powerplay aus dem ersten Drittel gegangen. Im zweiten Drittel bekamen die Eisbären das nächste Überzahlspiel und da wollte man diese Quote natürlich aufrecht erhalten. Doch das gelang den Eisbären nicht, weil Straubings Penalty Killing nicht wirklich viel zu ließ. So ließen die Berliner eine große Chance verstreichen, um den Anschlusstreffer zu erzielen.
Mitte des zweiten Drittels durften die Hausherren dann weiter an ihrer Powerplayquote arbeiten, denn nun waren die Tigers mit einem Mann mehr auf dem Eis. Doch auch die Niederbayern konnten ihre Erfolgsquote von 100 Prozent nicht halten.
Was aber vor allem auch daran lag, dass beide Mannschaften im Mitteldrittel nun mit einer Defensive spielten. Die Räume wurden besser zugemacht, so konnten die gefährlichen Pässe nicht ankommen. Auch fanden beide Powerplay-Formationen, sowohl die der Eisbären als auch die der Tigers, zu selten in die Formation. Weil eben die Defensive nun deutlich besser agierte als noch in den ersten 20 Minuten.
Die Eisbären bekamen dann die nächste Überzahlchance, in der man diesmal auch die Formation fand und für deutlich mehr Gefahr sorgte als noch im ersten Powerplay im zweiten Drittel. Aber auch dank eines starken Reflex von Florian Bugl überstanden die Hausherren diese Unterzahl ohne Gegentor.
Aber die Eisbären waren in diesem Drittel sichtlich bemüht, nur fanden sie keinen Weg vorbei am Straubinger Goalie. Bis kurz vor Ende des zweiten Drittels. Die Eisbären hatten gerade ein starkes Powerplay ungenutzt gelassen, da kam Frank Hördler an die Scheibe und der hämmerte sie von der blauen Linie in den Winkel – 3:4 (37.). Das erste Saisontor für den Berliner Kapitän.
Und diesen Anschlusstreffer hatten sich die Berliner auch redlich verdient. Denn sie gaben im Mitteldrittel nicht auf und spielten immer weiter nach vorne. Und irgendwann wirst du eben für diesen Aufwand auch belohnt.
Straubing tauchte erst kurz vor der zweiten Drittelpause nochmal gefährlich vor dem Berliner Goalie auf. Doch Tobias Ancicka machte sich ganz lang und parierte den Straubinger Schuss. So ging es mit einem knappen 3:4-Rückstand aus Berliner Sicht in die zweite Pause. Noch war hier nichts verloren und die Eisbären wieder gut drin im Spiel.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel die Eisbären weiterhin im Vorwärtsgang, während Straubing auf Konter lauerte. Und als die Hausherren mal vor dem Berliner Tor vorbeischauten, klingelte es. Tobias Ancicka hatte den ersten Schuss, er hatten den zweiten Schuss, aber gegen den dritten war auch der junge Berliner Goalie machtlos – 3:5 (44.). Da müssen dich dann aber auch deine Vorderleute unterstützen. Zwei Nachschüsse sollte man nie zulassen. Taten die Eisbären aber und so rannte man erneut einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Torschütze war übrigens Travis St. Denis, der damit den Hattrick perfekt machte.
Die Eisbären hatten kurz darauf aber die Chance zur schnellen Antwort, doch man konnte sein insgesamt fünftes Powerplay im Spiel nicht nutzen.
Straubing konnte sein Powerplay dann aber nutzen, Luke Adam mit dem 6:3 aus Sicht der Tigers (51.). Es hätte klar sein müssen, dass du gegen Straubing keine Strafen nehmen darfst, schließlich stellen die das beste Powerplay der Liga. Was sie heute mit drei Toren in Überzahl eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Damit war die Partie hier natürlich durch. Zwar versuchten es die Eisbären auch fortan, aber die Defensive der Tigers ließ nichts mehr zu. Man hatte zwar in der Schlussphase nochmal ein Powerplay, aber auch da klappte es nicht mit dem vierten Tor. So gewannen die Niederbayern die Partie verdient mit 6:3.

Eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hatte. Denn in der Defensive spielte man einmal mehr ohne Zuordnung und vogelwild. Unterstützung für Tobias Ancicka? Fehlanzeige! Ja, im zweiten Drittel sah die Defensive schon wieder besser aus, da hatte es aber auch schon satte viermal im eigenen Tor eingeschlagen. Und dann wäre da noch die Sache mit den unnötigen Strafzeiten, welche man sich gegen das beste Powerplay der Liga einfach nicht leisten darf. Ganze dreimal klingelte es in Unterzahl im Berliner Tor. So kannst du dann kein Spiel gewinnen.
Die Offensive war durchaus bemüht, erspielte sich auch gute Chancen und konnte dreimal knipsen. Aber am Ende war auch das zu wenig, um hier Punkte aus Straubing mit in die Hauptstadt zu nehmen. Doch die Offensive hätte wahrscheinlich fünf, sechs oder sieben Tore schießen können. Am Ende hätte die Berliner Defensive das sicherlich noch getoppt. So hart es auch klingen mag, aber in dieser Saison ist das leider die bittere Wahrheit. Zum Glück ist jetzt erst einmal Deutschland-Cup-Pause.

Erneut 3:6 gegen Straubing: Effektive Niederbayern schlagen glücklose Eisbären

Auch das zweite Spiel gegen die Straubing Tigers in dieser Woche geht verloren. Erneut hieß es am Ende 3:6 (0:3,0:1,3:2) aus Sicht der Berliner. Diesmal verlor man das Spiel am Pulverturm. So ganz spiegelt das Ergebnis den Spielverlauf aber nicht wider. Denn die Eisbären hatten durchaus ihre Chancen, nur erwiesen sich die Niederbayern als effektiver vor dem Berliner Tor. 

Eisbären-Coach Serge Aubin ließ heute seinen Top-Stürmer Marcel  Noebels draußen. Seinen Platz in der Top-Reihe mit Blaine Byron und Yannick Veilleux nahm Manuel Wiederer ein. Der spielte am Dienstag gegen Augsburg noch in der vierten Formation. Diese bildeten heute Sebastian Streu, Marco Baßler und Bennet Roßmy. Alle anderen Sturmreihen sowie Verteidiger-Pärchen blieben gleich. Nur im Tor gab es eine weitere Änderung. Tobias Ancicka rückte ins Tor, Leon Hungerecker nahm als Back-up auf der Bank Platz und Mathias Niederberger bekam eine Pause.

Beide Mannschaften trafen erst am vergangenen Sonntag in Berlin aufeinander. Und von diesem Spiel haben die Eisbären noch eine Rechnung mit Straubing offen. Denn die Hauptstädter waren dort mit einer 3:1-Führung ins Schlussdrittel gegangen. Was folgte, ist uns allen noch schmerzlich bekannt: Die Eisbären verloren das Schlussdrittel mit 0:5 und das Spiel daher mit 3:6.
Während die Berliner den Hauptrundensieg bereits perfekt gemacht haben, ging es für die Niederbayern noch um wichtige Punkte im Kampf um Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.

Die Berliner dominierten das Spiel von Beginn an. Und eigentlich hätte man nach fünf Minuten schon 2:0 führen müssen. Doch zunächst vergab Matt White in der ersten Minute eine Riesenchance nach klasse Zuspiel von Frans Nielsen. Und in der fünften Minuten war es Zach Boychuk, welcher komplett frei vor Sebastian Vogl stand, aber nur den Pfosten traf.
Wie das dann meistens so ist: Wenn du deine Chancen vorne nicht nutzt, kassierst du hinten einen. Jason Akeson brachte die Scheibe von der blauen Linie einfach mal Richtung Tor, wie sie Michael Connolly entscheidend abfälschte – 0:1 (7.). Der Spielstand entsprach natürlich überhaupt nicht dem Spielverlauf, aber das war den Tigers komplett egal.
Danach fand die Partie eher in der neutralen Zone statt, beide Mannschaften mit einigen Scheibenverlusten. So gab es wenig Torchancen zu sehen. Einzig Giovanni Fiore hatte die gute Chance zum Ausgleich, scheiterte jedoch. Zudem vergaben die Berliner ein Powerplay, ohne wirklich für Gefahr zu sorgen. Und dann kam Straubing mal wieder aus dem Nichts vor das Tor. Sandro Schönberger fuhr alleine auf Ancicka zu und erhöhte auf 2:0 (17.).
Damit nicht genug. Powerplay für die Niederbayern und Travis St. Denis schlug in Überzahl zu – 3:0 (19.).
Das war schon ein komisches erstes Drittel. Die Berliner waren die gefährlichere Mannschaft, konnten ihre Chancen aber nicht nutzen. Und Straubing tauchte dreimal vor dem Eisbären-Tor auf und schlug dreimal eiskalt zu. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Gleich zu Beginn des Mitteldrittels bot sich en Hauptstädtern die Chance zum Anschlusstreffer in Überzahl. Und da lief es zuletzt ja sehr gut, denn man traf in den letzten drei Spielen fünfmal im Powerplay. Doch auch dieses Überzahlspiel blieb ungenutzt und ungefährlich.
Danach überstanden die Eisbären selbst ein Unterzahlspiel, konnten im weiteren Spielverlauf aber auch nicht wirklich für Gefahr sorgen. Denn Straubing stand hinten sehr kompakt und ließ kaum etwas zu. Vorne waren die Niederbayern immer wieder gefährlich, aber Tobias Ancicka war stets zur Stelle.
In einer Phase, in der die Partie so ein wenig dahin plätscherte, schlugen die Tigers zum vierten Mal an diesem Abend zu. Erneut war es ein abgefälschter Schuss vor dem Berliner Tor. Torschütze war am Ende Yannick Valenti – 4:0 (34.).
Es war eben auch zu sehen, dass es für eine Mannschaft noch um etwas ging und für die andere die oberste Priorität war, sich nicht noch verletzte Spieler einzuhandeln. In den Playoffs wird es so einen Auftritt der Eisbären definitiv nicht geben.
Als die Hauptstädter in der Schlussphase nochmal ein Powerplay hatten, erspielten sie sich gute Chancen, aber anscheinend war das heute so ein Tag, wo die Scheiben nicht reingehen sollten. Inzwischen war hier aber auch gut Härte und Nickligkeiten im Spiel. U.a. der Check von Brandon Manning gegen Zach Boychuk war mehr als unsportlich. Da hatte er einzig und allein den Kopf von Boychuk als Ziel gehabt. Leider gab es dafür nur zwei Minuten, diese Szene hätte durchaus eine Spieldauerdisziplinarstrafe verdient gehabt. Aber solche Spielweise kennt man von den Niederbayern unter Coach Tom Pokel. Danach gerieten immer wieder Spieler aneinander, Yannick Veilleux bekam sogar eine Disziplinarstrafe. Mit einem 0:4-Rückstand aus Sicht der Eisbären ging es ins letzte Drittel.

Da durfte für die Eisbären oberste Priorität gewesen sein, hier ohne verletzten Spieler aus dem Spiel zu gehen. Und vielleicht ging ja auch im Spiel noch was. Matt White brachte die Scheibe Richtung Tor, wo sie nicht durch kam. Jonas Müller schaltete am schnellsten und staubte erfolgreich ab – 1:4 (45.). Wie eine Aufholjagd geht, zeigte ja Straubing am Sonntag in Berlin. Aber natürlich unter anderen Voraussetzungen, denn da ging es ja noch um etwas für die Niederbayern. Das war heute aus Berliner Sicht anders. Denn der Hauptrundensieg ist ja bereits eingetütet.
Doch versuchen kann man es ja. Frans Nielsen düpierte Sebastian Vogl an der kurzen Ecke und verkürzte nur zwei Minuten später auf 2:4 (47.). Und man weiß ja, zu was diese Mannschaft in der Lage ist. Die Chance, um auf ein Tor ranzukommen, war auch da. Denn nur eine Minute später hatten die Berliner ein Powerplay. Und da setzten sie sich fest und machten ordentlich Druck. Der Wille war auf einmal da. Straubings Trainer Tom Pokel reagierte und nahm Mitte des Unterzahlspiels erst einmal seine Auszeit, um seine Mannschaft nochmal wachzurütteln. Half auch erst einmal, denn das Powerplay der Eisbären blieb ungenutzt.
Für die Entscheidung sorgten die Niederbayern dann aber bei einem Entlastungsangriff. Taylor Leier war von der blauen Linie erfolgreich gewesen – 5:2 (51.). Damit hatte Straubing den Eisbären den Wind aus den Segeln genommen. Fortan ließen die Tigers nicht mehr viel zu und hätten beinahe noch das halbe Dutzend voll gemacht. Doch Tobias Ancicka ließ nichts mehr zu.
Als sich alle schon auf ein Auslaufen der Partie einstellten, verkürzte Sebastian Streu zwei Minuten vor dem Ende nochmal auf 3:5 (59.). Und was machte Serge Aubin? Der nahm Ancicka zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Er wollte hier tatsächlich noch etwas Zählbares mitnehmen. Aber das nutzte Straubing durch Leier dann wirklich für das halbe Dutzend – 6:3 (59.). Durch diesen Sieg sicherten sich die Niederbayern den vierten Platz nach der Hauptrunde. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!

Eine Niederlage, die den Eisbären nicht wehtut. Eine Niederlage, die aber nicht hätte sein müssen. Denn Chancen hatte man gehabt und wenn Matt White und Zach Boychuk ihre Chancen zu Beginn genutzt hätten, wären die Berliner nach fünf Minuten mit 2:0 in Front gewesen. Dann wäre die Partie durchaus anders gelaufen. Doch dann nahm das Spiel seinen Lauf. Während die Hauptstädter ihre Chancen nicht nutzen konnten, taten dies die Straubing Tigers enorm erfolgreich. So war die Partie letztendlich schon nach 20 Minuten entschieden. Erst im letzten Drittel deuteten die Berliner der Konkurrenz nochmal an, zu was man zu Leisten im Stande ist. Und in den Playoffs geht es für die Eisbären auch wieder um etwas. Heute lag der Fokus eher darauf, keinen verletzten Spieler mit nach Hause zu nehmen, was nach dem zweiten Drittel noch zu befürchten war. Das war aber nicht der Fall und so fuhr man „nur“ mit einer 3:6-Niederlage nach Hause.

3:6-Niederlage gegen Straubing: Die Eisbären fallen im letzten Drittel komplett auseinander und kassieren fünf Gegentreffer

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Straubing Tigers mit 3:6 (0:1,3:0,0:5) verloren. Nach 40 Minuten sah es noch nach einem souveränen Heimsieg der Berliner aus, denn man führte mit 3:1 und hatte sehr überzeugende letzte zehn Minuten im Mitteldrittel gespielt. Doch im Schlussdrittel waren die Berliner komplett von der Rolle und ließen sich von den Niederbayern nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen.

Auch heute rotierte Eisbären-Coach Serge Aubin wieder. Frans Nielsen und Kevin Clark kehrten ins Line-up zurück. Beide stürmten heute in der zweiten Reihe zusammen mit Giovanni Fiore. Dessen Reihenpartner waren am Freitag in Nürnberg noch Matt White und Blaine Byron. White wurde heute von Aubin geschont und Byron war Center in der dritten Reihe zwischen Mark Zengerle und Yannick Veilleux. Dessen Sturmpartner vom Freitagabend, Johan Södergran, bekam heute eine Verschnaufpause. Die erste (Boychuk, Bokk, Noebels) und die vierte Formation (Baßler, Streu, Wiederer) blieben im Vergleich zum Nürnberg-Spiel unverändert.
Unverändert war auch das Stichwort für die Verteidiger-Pärchen. Denn auch die blieben zusammen: Morgan Ellis/Jonas Müller; Kai Wissmann/Nicholas B. Jensen; Simon Després/Eric Mik. Nur im Tor gab es den erwarteten Wechsel. Heute stand wieder Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Der am Freitag überragende Tobias Ancicka nahm auf der Bank Platz.

Beide Mannschaften trafen heute zum dritten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Beide Duelle gingen an die Eisbären – 4:0 in Straubing und 5:4 in Berlin. Nach dem heutigen Spiel stehen sich beide bereits am Freitagabend am Pulverturm in Straubing erneut gegenüber.

Mit den Niederbayern trafen die Berliner heute auf das heißeste Team der vergangenen fünf Spiele. Vier der letzten fünf Spiele gewann die Mannschaft von Trainer Tom Pokel und punktete zudem bei der einzigen Niederlage. Somit fuhren die Tigers 13 der möglichen 15 Zähler ein.
Die Eisbären gewannen in diesem Zeitraum drei der fünf Spiele und waren das drittbeste Team. Zwei der drei Siege feierte man vor kurzem in München und Nürnberg (jeweils 2:1).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Vorzeichen vor dem Spitzenspiel waren klar: Die Eisbären wollten sich weiter für die Playoffs einspielen und Platz eins festigen. Straubing hingegen wollte nach der perfekten Qualifikation für das Viertelfinale nun das nächste Ziel in Angriff nehmen – und zwar das Heimrecht im Viertelfinale. Somit stand uns eine extrem spannende Partie bevor, in der es wie üblich hart umkämpft zur Sache gehen sollte.
Doch vor dem Spiel wurde erst einmal Interims-Kapitän Frans Nielsen für sein 1.500 Profispiel geehrt, welches er am vergangenen Dienstag absolvierte. Auch von uns herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein!
Nun aber zum Spiel, in dem es nach 17 Sekunden schon an der Latte des Eisbären-Tores klingelte. Ex-Eisbär Parker Tuomie hatte zu genau gezielt. Glück für die Berliner. Danach war es das erwartet enge Spiel, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und neutralisierten sich zunehmend. Viele Torraumszenen gab es daher nicht zu sehen, weil es beide verstanden, ihre Defensive bzw. die gefährlichen Räume zuzumachen. Bis zum Tor sah das immer gut aus, wie sich beide durch kombinierten, aber dann wurde es ziemlich eng vorm gegnerischen Goalie.
Die erste Chance für hochkarätige Chancen bot sich dann den Tigers, als die Eisbären eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierten. Aber das Penaltykilling ist ja derzeit die Paradedisziplin der Berliner und so überstand man dieses Unterzahlspiel ohne Gegentor. Doch direkt im Anschluss zappelte die Scheibe dann doch im Tor der Eisbären. David Elsner hatte Straubing in Führung gebracht – 0:1 (16.). Wenn man das Spiel bis hierhin betrachtet, keine unverdiente Führung, da die Niederbayern durchaus optisch gesehen die aktivere Mannschaft waren.
Die Eisbären suchten fortan nach einer Antwort und Nielsen hätte sie beinahe zwei Minuten vor der ersten Pause gefunden, doch Tigers-Goalie Sebastian Vogl fischte die Scheibe locker runter. 67 Sekunden vor der ersten Drittelpause ereignete sich dann ein absoluter Schock-Moment, als Straubings Verteidiger Benedikt Schopper in der rechten Bandenrundung ohne Einfluss eines gegnerischen Spielers liegen blieb und sofort um Hilfe schrie. Das sah ganz übel aus und Schopper wurde auch mit der Trage vom Eis geführt. Die Arena am Ostbahnhof war komplett still. Wir wünschen Benedikt Schopper gute Besserung und hoffen, dass er schnell wieder auf die Beine kommt!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Früh im Mitteldrittel hatten die Berliner ihr erstes Powerplay in diesem Spiel. Die Chance also, um zum schnellen Ausgleich zu kommen. Aber mit einem Mann mehr auf dem Eis tut man sich weiterhin enorm schwer in dieser Saison.
Die Eisbären rannten fortan immer wieder an, doch es fehlte ihnen an der nötigen Idee, die kompakte Defensive der Tigers mal auseinander zu ziehen. Und hinten musste man immer wieder aufpassen, dass man keine Fehler machte und Straubing somit zu Chancen einlud. Einmal missglückte nämlich ein Pass im Spielaufbau, David Elsner kam so frei vor Mathias Niederberger zum Abschluss, doch der Berliner Goalie war auf der Hut und parierte dessen Schuss.
Nach dem Powerbreak bekam Straubing die Chance, in Überzahl das 2:0 nachzulegen. Aber es sollte ganz anders kommen. Denn die Eisbären glichen zum 1:1 aus. Frans Nielsen brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, wartete, bis alle Spieler vom Wechsel zurück kamen, spielte die Scheibe dann rüber zu Jonas Müller, welcher sie sofort weiter zu Blaine Byron passte. Der zog vor das Tor und ließ Sebastian Vogl aussteigen und ganz alt aussehen – 1:1 in Unterzahl (31.).
Danach die Eisbären enorm druckvoll und mit richtigen guten Chancen. Sebastian Vogl bekam jetzt alle Hände voll zu tun. Aber der Straubinger Goalie entschärfte alles, was auf sein Tor kam. Inzwischen wäre eine Berliner Führung mehr als verdient. Und die fiel auch in der 38. Spielminute. Giovanni Fiore kam mit Schwung über die linke Seite ins Angriffsdrittel, schaute kurz hoch und setzte dann zum Schuss an und überwand Vogl auf der kurzen Seite, seiner Stockhandseite – 2:1.
Jetzt waren die Eisbären im Rausch und legten exakt eine Minute vor der zweiten Drittelpause das 3:1 nach. In Überzahl fand man schnell die Formation, ließ die Scheibe gut laufen und am Ende war es Marcel Noebels, welcher per Onetimer auf 3:1 stellte (39.).
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Pause. Die Eisbären hatten in den zweiten zehn Minuten mal kurz eine Ansage an die Konkurrenz und Richtung Straubing geschickt. Das waren schon extrem starke zehn Minuten!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel kamen die Niederbayern schnell zum Anschlusstreffer. Keine zwei Minuten waren gespielt, da schlug erneut David Elsner zu, welcher diesmal per Abstauber traf. Aber das war eher ein Gegentor aus der Kategorie „unglücklich“. Mathias Niederberger konnte den Schuss von Sandro Schönberger nur prallen lassen. Allerdings prallte die Scheibe an den Schlittschuh von Eric Mik und von dort trudelte sie Richtung rechter Pfosten. Elsner hatte keine große Mühe, den Puck im leeren Tor zu versenken – 3:2 (42.).
Und die Tigers machten gleich weiter. In der 44. Spielminute kam Tylor Leier im Fallen vor Niederberger zum Abschluss und tunnelte den Berliner Goalie – 3:3. Innerhalb von 1:45 Minuten war die Partie hier wieder völlig offen. Ein starkes Comeback der Niederbayern.
Nun war es ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften spielten offensiv und kamen zu Chancen. Einen Vorgeschmack auf die bald beginnenden Playoffs bekamen die 7.051 Fans hier in der Arena am Ostbahnhof geboten. Die Eisbären wollten die Antwort auf den Doppelschlag der Niederbayern finden, doch waren es die Tigers, welche in der 48. Spielminute die Partie komplett drehten. Einen 2-auf-1-Konter schloss Parker Tuomie eiskalt ab – 3:4 durch den Ex-Eisbär.
Puh, das musste erst einmal verdaut werden. Da spielten die Eisbären Straubing in den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels förmlich an die Wand und nun waren es die Niederbayern, welche eiskalt ihre Chancen nutzten. Und das Momentum war nun natürlich auf der Seite der Mannschaft von Coach Tom Pokel.
Und die Tigers blieben eiskalt. Dominik Bokk ließ sich die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie abnehmen, DEL-Top-Scorer Jason Akeson wurde auf die Reise geschickt und der ließ sich diese Einladung nicht entgehen. Alleine vor Mathias Niederberger behielt er die Ruhe – 3:5 (52.).
Die Eisbären wirkten fortan geschockt. Das merkte man ihnen an. Sie waren nun gefordert, doch so wirklich viel fiel ihnen nicht ein. Straubing konzentrierte sich auf die Defensive und lauerte auf Konter, um die Partie endgültig zu entscheiden. Bis zum Ende konnten sich die Eisbären nicht mehr von diesem Schock erholen und verloren somit ihr Heimspiel mit 3:6 gegen Straubing. 3:6, weil Kael Mouillierat 74 Sekunden vor dem Ende die Scheibe im leeren Berliner Tor versenkte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im ersten Drittel waren die Eisbären noch auf der Suche nach ihrer Form. Beide Teams neutralisierten sich, doch Straubing war die optisch gesehen aktivere Mannschaft und führte daher verdient mit 1:0. Auch im zweiten Drittel sah es zunächst nicht danach aus, als würden die Eisbären den Schlüssel gegen die kompakte Tigers-Defensive finden. Doch der Shorthander von Blaine Byron war letztendlich der Dosenöffner und die Eisbären drehten die Partie in furiosen zehn Minuten und führten nach dem zweiten Drittel mit 3:1. War die Partie damit nun entschieden? Nein! Denn Straubing schlug im Schlussdrittel zurück und überraschte die Berliner. Plötzlich führten die Niederbayern mit 5:3 an der Spree und hatten alle Trümpfe in der Hand. Diese gaben sie auch nicht mehr aus der Hand und feierten einen enorm wichtigen Auswärtssieg in der Hauptstadt im Kampf um das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.
Die Eisbären hingegen müssen sich hinterfragen, wie man so ein Schlussdrittel spielen kann. Und das so kurz vor den Playoffs. Der Kraft-Faktor angesichts der Strapazen der letzten Wochen ist sicherlich ein Grund, nur haben alle Teams die nahezu gleichen Voraussetzungen. Und Straubing konnte im letzten Drittel nochmal einen Gang hochschalten und die Eisbären förmlich auseinander nehmen. So wurde das letzte Drittel zu einer Lehrstunde für die Eisbären Berlin. Und ein Weckruf rechtzeitig vor den Playoffs.

0:2,1:3,2:4,5:4! Die Eisbären siegen am Ende dank ihrer großen Moral

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #10:

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend zurück in die Erfolgsspur gefunden: Gegen die Straubing Tigers gewannen die Berliner mit 5:4 (1:3,3:1,1:0) und rehabilitierten sich damit für die bittere Niederlage in Wolfsburg vom Sonntagnachmittag. Zwar konnte man nicht überzeugen, leistete sich zu viele individuelle Fehler und kassierte erneut zwei Gegentore in Unterzahl, doch am Ende sicherte man sich dank der großartigen Moral den Sieg und die drei Punkte.

Im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel am Sonntagnachmittag musste Coach Serge Aubin verletzungsbedingt Änderungen im Kader vornehmen. So fiel Blaine Byron aus, nachdem er sich in Wolfsburg verletzt hatte. Seinen Platz in der Top-Reihe zwischen Leo Pföderl und Marcel Noebels nahm Zach Boychuk ein. Die zweite Reihe um Giovanni Fiore, Frans Nielsen und Matt White blieb zusammen. Den Platz von Boychuk in der dritten Reihe zwischen Kevin Clark und Yannick Veilleux nahm Rückkehrer Mark Zengerle ein, der nach langer Pause mal wieder mitspielen durfte. Wohl seine letzte Chance, sich in Berlin durchzusetzen. Neben Zengerle kehrte auch Simon Després zurück ins Line-up und verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Eric Mik war somit siebter Verteidiger und in der vierten Reihe standen Manuel Wiederer und Bennet Roßmy. Parker Tuomie war heute nicht dabei. Und im Tor stand heute wieder Mathias Niederberger, welcher in Wolfsburg noch geschont wurde.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Heute stand mal wieder eines dieser typisch unbeliebten Dienstagabendspiele auf dem Programm. Es ging gegen die Straubing Tigers, welche als Tabellenelfter in die Hauptstadt kamen und im Kampf gegen den Abstieg um jeden Punkt kämpfen müssen und werden. Und davon gingen die Berliner auch aus, wie Verteidiger Eric Mik im Interview am Montag noch sagte. Von daher erwartete wohl keiner der anwesenden Fans in der spärlich besetzten Mercedes-Benz Arena einen absoluten Eishockey-Leckerbissen.
Und so begann die Partie auch eher schleppend. Hier mal ein Torschuss auf der einen Seite, hier ein Torschuss auf der anderen Seite. Die Tigers wirkten dabei etwas agiler und spielfreudiger. Doch so wirklich von den Sitzen riss die Anfangsphase niemanden hier in der Arena. Was aber auch daran lag, dass noch kein richtiger Spielfluss aufkommen wollte. Viele Unterbrechungen bestimmten den Spielbeginn an der Spree.
Vier Minuten waren gespielt, da kassierte Matt White die erste Strafzeit der Partie. Unterzahl Berlin? Da war doch was? Genau! In Wolfsburg kassierten die Berliner in vier Unterzahlspielen vier Gegentore. Und auch heute setzte sich dieser Negativ-Trend fort. Die Niederbayern kamen schnell in die Formation, ein Querpass auf Andreas Eder reichte aus und schon stand es 0:1 (5.). Und noch in der selben Minute legten die Gäste sogar noch ein Tor nach. Joshua Samanski netzte eiskalt ein – 0:2 und das nur 30 Sekunden nach dem ersten Straubinger Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wir waren noch immer in der fünften Spielminute und da packte Kevin Clark mal den Hammer von rechts aus – 1:2 nur neun Sekunden später. Ganz schön was los auf einen Dienstagabend, damit hatte man nun wirklich nicht rechnen können. Drei Tore innerhalb von nur 39 Sekunden, da musste man erstmal hinterher kommen. Aber so sorgte man erst einmal wieder für Ruhe im Gästeblock, denn die Hand voll Tigers-Fans hatte schon Höhenflüge ob des Starts ihrer Mannschaft bekommen.
Kurz vor dem ersten Powerbreak gerieten Sandro Schönberger und Kevin Clark aneinander. Mit den schlechteren Folgen für den Straubinger, denn der kassierte 2+2-Minuten und so hatten die Hausherren das erste Powerplay der Partie. Doch das Überzahlspiel war einmal mehr zu ungenau und zu harmlos. Weil man einfach nur den letzten entscheidenden Pass suchte, anstatt einfach mal die Scheibe auf das Tor zu schießen.
Nach den aufregenden 39 Sekunden in der fünften Spielminute hatte sich die Partie nun deutlich wieder beruhigt. Die Eisbären waren zwar sichtlich darum bemüht, den Ausgleich zu erzielen, aber der letzte Pass wollte irgendwie nicht ankommen. Zudem fehlte es auch am nötigen Tempo im Spiel der Berliner, an der nötigen Kreativität. Eben ein typisches Dienstagsspiel.
Und dann wollte man wohl an seiner Negativserie weiter arbeiten. Zach Boychuk mit der zweiten Strafzeit für die Eisbären in diesem Spiel. Und die Frage war, gab es den sechsten Gegentreffer in Unterzahl in Folge? Ja, den gab es! Wenn es einmal läuft dann aber so richtig. Michael Connolly erhöhte auf 3:1 für die Tigers.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Knapp fünf Minuten vor Ende des ersten Drittels gerieten Zach Boychuk und Travis St. Denis aneinander und auch dieses Mal musste Straubing danach in Unterzahl ran. Aber Powerplay und die Eisbären? Oder sollen wir lieber Special Teams und die Eisbären sagen? Eine gefährliche Chance sprang dabei heraus, aber beim Nachschuss sah man dann wieder, dass man es immer zu kompliziert spielen will, anstatt einfach mal drauf zu schießen. Im Aufbau merkte man dann die Ideenlosigkeit der Spieler, denen absolut nichts einfiel, wie man hier mal für mehr Torgefahr sorgen kann. Und wenn es ganz schlecht läuft, liegt man sogar mit 1:4 hinten, doch Mathias Niederberger rettete bei einem Konter zweimal ganz stark.
Noch ein Beispiel für das Eisbären-Spiel? Vor dem eigenen Tor rannten sich zwei Berliner über den Haufen und ermöglichten Straubing eine Chance. Mehr braucht man eigentlich nicht zu dem Spiel sagen.
So endete das erste Drittel mit einem 1:3-Rückstand und man war fast froh, als die Pausensirene ertönte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch im zweiten Drittel das selbe Bild. Bemühte Eisbären, hier den Anschluss wieder herzustellen, aber man spielte es einfach zu kompliziert. Statt man das Spiel einfach hält und sich auf die einfachen Dinge konzentriert, will man es immer wieder zu schön spielen, ohne dabei mitzubekommen, dass man damit absolut keinen Erfolg hat. Man sah auch nicht wirklich einen Gameplan, die Kreativität fehlte, irgendwie fehlte so vieles, was die Mannschaft vor allem im zweiten Drittel in Wolfsburg noch ausgezeichnet hatte. Denn da spielte man ein Drittel nahe an der Perfektion und ging mit 3:1 in Führung, ehe das Penaltykilling alles kaputt machte.
Die Fragen, die sich eben immer wieder stellen: Warum ist das Zuhause so? Warum findet man da nicht zu seinem Spiel, so wie es auswärts in dieser Saison der Fall ist? Warum verschläft man immer und immer wieder den Start? Was ist Zuhause anders als auswärts? Ein Top-Team sollte in der Lage sein, Zuhause UND auswärts gleichermaßen gut zu spielen. Aber so ein gravierender Unterschied zwischen den Heim-Eisbären und den Auswärts-Eisbären wirft doch einige Fragen auf, welchen man in der bevorstehenden Deutschland-Cup-Pause mal auf den Grund gehen sollte.
Ein weiteres Beispiel? Im Mitteldrittel hatte man immer wieder Probleme beim Passspiel oder aber auch bei der Passannahme. Alles so simple Sachen, wo man denkt, das sollte man doch hinbekommen. Aber irgendetwas schien die Eisbären auf heimischen Eis zu hemmen. Die Unruhe auf den Rängen wurde angesichts des dürftigen Auftrittes der Eisbären immer lauter.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nach dem zweiten Powerbreak hatten die Hausherren mal die Chance, an ihrem Überzahlspiel etwas zu verbessern. Und satte sechs Sekunden dauerte das Powerplay nur, dann traf der ehemalige NHL-Star Frans Nielsen zum ersten Mal in der PENNY DEL. Aber auch unter gütiger Mithilfe der Gäste, deren Schuss abgefangen wurde und am Ende war es Nielsen, der endlich sein Premierentor erzielte – 2:3 (32.).
Begann nun die Berliner Aufholjagd? Nein, denn Straubing stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Benedikt Schopper mit dem Schuss von der blauen Linie ins Glück – 2:4 (34.).
Danach dachte man, dass dieser Gegentreffer den Eisbären den Stecker gezogen hätte, doch drei Minuten vor der zweiten Pause die eigentlich erste gelungene Kombination heute Abend. Zach Boychuk wurde von Kevin Clark vor dem Tor mustergültig bedient und ließ sich diese dicke Chance nicht entgehen – 3:4 (37.).
Und nur eine Minute später stand die Arena am Ostbahnhof auf einmal Kopf. Manuel Wiederer tankte sich klasse durch, ließ sich nicht von der Scheibe trennen und brachte sie Richtung Tor. Dort wurde sie von den Straubingern abgefälscht und am Ende stand Giovanni Fiore goldrichtig und versenkte die Scheibe im Tor – 4:4 (38.). Danach nahm Straubings Coach Tom Pokel erstmal eine Auszeit, um seiner Mannschaft ins Gewissen zu reden. Für einen Dienstagabend bekam man heute echt was geboten, muss man schon zugeben. Und 20 Minuten standen uns ja noch bevor, denn beim Stand von 4:4 ging es in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Drittel kassierte Nicholas B. Jensen die dritte Strafzeit der Eisbären in dieser Partie. Folgte Gegentor Nummer drei in Unterzahl heute Abend? Nein, weil das Penaltykilling diesmal richtig gut arbeitete und die Scheiben immer wieder aus dem eigenen Drittel beförderte. Die Negativserie wurde also endlich gestoppt nach zuvor sechs Gegentoren in Unterzahl in Folge.
Fortan ging die Partie hin und her mit einem leichten Übergewicht für die Eisbären, die aber daraus nichts machen konnten. Das Spiel lebte nun vor allem von der Spannung, denn der nächste Fehler hätte dieses Spiel hier entscheiden können. Und diesen entscheidenden Fehler wollte natürlich kein Team machen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und dann patzte Straubings Goalie Tommi Karhunen. Kai Wissmann hatte abgezogen, doch sein Schuss wurde geblockt. Der Berliner Verteidiger bekam die Scheibe erneut und suchte sich die Lücke, um erneut zum Abschluss zu kommen. Er zog ab, Karhunen griff nicht richtig zu und letztendlich ging die Scheibe dann vom Rücken Ian Scheids ins Tor – 5:4 (51.). Die beiden Hauptschiedsrichter überprüften das Tor aber nochmal beim Videobeweis, blieben aber danach bei ihrer On-Ice-Entscheidung.
Die Eisbären nun also erstmals an diesem Abend in Führung und das nach einem 2:4-Rückstand. Die Moral der Mannschaft ist großartig. Das man sich in einem Spiel, in dem man definitiv nicht seine allerbeste Leistung zeigte, sich dann noch zurück kämpft, verdient schon großen Respekt. Aber noch war das Spiel hier ja nicht entschieden und so verrückt wie das hier heute war, musste man mit allem rechnen.
Und in der Schlussphase versuchten die Tigers auch nochmal alles, nahmen ihren Goalie raus, um mit sechs Mann zu spielen. Doch die Eisbären ließen nichts mehr zu und entschieden damit dieses nervenaufreibende Spiel mit 5:4 für sich. 

Was für ein turbulentes Spiel an einem Dienstagabend. Da war alles drin. Im ersten Drittel hatte man das Gefühl, die Eisbären waren nicht anwesend. Straubing spielte richtig stark auf und wirkte immer einen Schritt schneller und führte daher nicht unverdient mit 3:1, darunter mal wieder zwei Gegentore in Unterzahl. An der Problematik hatte man nach dem Wolfsburg-Spiel anscheinend noch nicht gearbeitet. Auch im Mitteldrittel sah es lange nicht nach Besserung aus, zu fehlerbehaftet war das Spiel der Eisbären. Doch ein Powerplay nach dem Powerbreak mit einem Tor nach nur sechs Sekunden durch Ex-NHL-Star Frans Nielsen brachte die Eisbären zurück ins Spiel. Auch das 2:4 schockte die Berliner nur kurz, denn noch im Mitteldrittel kämpften sich die Berliner zum 4:4. Im Schlussdrittel hatte man es dann Kai Wissmann zu verdanken, der einfach mal auf das Tor schoss. Der erste Versuch wurde noch abgeblockt, aber der zweite fand über Umwege den Weg ins Tor. Und so gewann man am Ende eine Partie, in der man doch mehr Schatten als Licht zeigte, weil eben die Moral der Mannschaft stimmte. Und so zählten am Ende vor allem die drei Punkte.

Die Eisbären Berlin nach sieben DEL-Spieltagen: Auswärts weiterhin stark und zu Hause ohne Sieg

So langsam lohnt sich schon einmal ein erster Blick auf die Tabelle der PENNY DEL. Sieben Spieltage sind absolviert und vorne findet man mit München und Mannheim die zwei Schwergewichte des deutschen Eishockeys. Dahinter kommen der Vizemeister Wolfsburg und Köln, auf Platz Fünf folgen bereits die Eisbären Berlin. Damit hat man in der dritten Saisonwoche mal wieder einen Sprung in der Tabelle gemacht. War man nach dem ersten Wochenende noch auf Platz Sechs, rutschte man in der Woche darauf auf Rang Neun ab. Und nun verbesserte man sich also wieder und machte einen großen Sprung auf Platz Fünf.

Das war aber auch nur möglich, weil die Hauptstädter in der vergangenen Woche zwei der drei Spiele auswärts bestritten haben. Denn da läuft es für die Mannschaft von Coach Serge Aubin nach wie vor wie geschmiert. Das 4:0 in Straubing und das 3:1 in Krefeld waren die Auswärtssiege Nummer drei und vier in dieser Saison. Und das in insgesamt vier Auswärtsspielen. 18:5-Tore zeigt die Statistik in den vier Gastspielen an. Aubin wurde nach dem Sieg am Sonntag in Krefeld gefragt, was denn seine Mannschaft auswärts derzeit so stark macht?

Ich würde sagen, heute war unser härtestes Auswärtsspiel, aber die Jungs sind stabil geblieben. Es ist ihnen wichtig und deshalb haben sie Wege gefunden. Wir wollen natürlich nicht zwei Spiele in Folge verlieren. Gute Teams finden einen Weg nach einer Niederlage wieder zurückzukommen und das haben die Jungs heute getan.

Während man auf fremden Eis weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust ist, wartet man zu Hause auch nach dem dritten Heimspiel immer noch auf den ersten Sieg. Den beiden deutlichen Niederlagen gegen München (1:4) und Mannheim (0:3) folgte am Freitagabend eine knappe 2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg. Wobei man da sagen muss, dass man sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Denn wer in der Verlängerung eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassiert, braucht sich nicht über die Pleite zu wundern.
Was man aber nach dem Spiel am Freitagabend gegen Wolfsburg merkte, war der Frust, der bei den Spielern enorm tief saß. Leo Pföderl wurde zum Beispiel darauf angesprochen, was man abstellen kann, weil man zu Hause immer so einen schwierigen Start hat?

Ach, das ist doch Schwachsinn. Letztes Jahr haben wir auswärts die ersten fünf Spiele verloren und dann haben wir auf einmal auswärts gewonnen und am Schluss waren wir Meister. Also 6. Spieltag oder 5. oder 7., keine Ahnung. Weiter geht´s. Wir gewinnen unsere Spiele schon.

Ja, ihre Spiele gewinnen die Eisbären. Aber eben zur Zeit nur auswärts. Weil man zu Hause irgendwie das Gefühl hat, dass sie irgendetwas blockiert. Zwar kommt man zu Chancen, man kommt immer wieder vor das gegnerische Tor, aber dann bekommt man den Eindruck, dass sie zu hektisch werden. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, statt einfach geradlinig zu spielen. So wie auswärts eben. Die Statistik zu Hause spricht da Bände – 3:10-Tore. Chancen waren genügend da, satte 99 Torschüsse gaben die Berliner in den bisherigen drei Heimspielen ab. Die Ausbeute von drei Toren ist dann doch definitiv zu wenig.

Die Heim-Misere nennt Stürmer Yannick Veilleux gar inakzeptabel, wie er nach dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sagte:

Bei dem Kader, den wir haben, ist es inakzeptabel bei drei Siegen und drei Niederlagen zu stehen. Besonders zu Hause zu verlieren, ist inakzeptabel.

Auswärts hat man bis 128 Torschüsse abgegeben und dabei satte 18 Tore erzielt. Man hat das Gefühl, auswärts tun sich die Berliner leichter als zu Hause. Jedenfalls spielen sie auf fremden Eis befreiter auf und nutzen ihre Chancen deutlich besser als zu Hause. Auch steht man auswärts defensiv besser als zu Hause.
Dabei kam man ja in den drei Spielen der vergangenen Woche auch zu Chancen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Waren es in Straubing noch 29 Prozent aller Schüsse, welche man aus dem Slot abgab, waren es gegen Wolfsburg und in Krefeld bereits 38 Prozent. Aber nutzen konnte man die Chancen eben nur auf gegnerischem Eis. Daran muss man definitiv arbeiten.

Woran man aber auch arbeiten muss? Man ist zur Zeit zu sehr von einzelnen Spielern abhängig. Wenn Tore geschossen werden, dann sind es meistens nur die Spieler aus Reihe eins oder zwei. So auch in den letzten drei Spielen, als Blaine Byron (3 Tore/0 Assists), Leo Pföderl (1/2) und Marcel Noebels (0/3) wieder am besten scorten. Hinzu kommt Matt White mit zwei Toren und auch Yannick Veilleux, welcher zweimal in den drei Spielen traf. Doch die Last des Toreschießens verteilt sich derzeit noch auf zu wenige Schultern.

Bei den Special Teams besteht weiterhin Luft nach oben. Zwar erzielte man in Straubing zwei Überzahltreffer, doch in den beiden anderen Spielen blieb man ohne Tor. Dafür kassierte man gegen Wolfsburg und in Krefeld je ein Gegentor in Unterzahl. Der Gegentreffer gegen Wolfsburg war dabei spielentscheidend und die Strafzeit vollkommen unnötig. Denn da hatte man zuvor das Zählen vergessen und wurde dafür bitter böse bestraft.
Das Powerplay bleibt weiterhin ein Sorgenkind, auch trotz der zwei Treffer am Pulverturm. Mit einer Erfolgsquote von 13,64 Prozent stellt man mit Krefeld aktuell das schlechteste Überzahlspiel der Liga.
Dafür sieht es in Unterzahl besser aus. Das Penaltykilling der Eisbären belegt zur Zeit Rang sechs mit einer Erfolgsquote von 79,31 Prozent.

Schauen wir auf die Youngsters der Berliner. Da wäre zunächst einmal Eric Mik zu erwähnen, denn ihm gelangen zwei Torvorlagen in den letzten drei Spielen. Von der Eiszeit her spielte Mik in Straubing 8:29 Minuten, gegen Wolfsburg 16:25 Minuten (was da aber an der Verletzung von Nicholas B. Jensen lag) und in Krefeld 14:35 Minuten (da ersetzte er Jensen in der Verteidigung komplett). Sebastian Streu kam auf 8:52 Minuten (Straubing), 4:44 Minuten (Wolfsburg) und 11:52 Minuten (Krefeld.). Bennet Roßmy kam auf 4:57 Minuten (Straubing) und 2:57 Minuten (Wolfsburg). Gegen Krefeld war er nicht dabei, dafür spielte Korbinian Geibel. Und der kam auf 5:37 Minuten. Mik und Streu bekamen zudem Eiszeit in den Special Teams.

Auf der Torhüterposition bestritt Mathias Niederberger alle drei Spiele. In Straubing feierte er seinen ersten Shutout in dieser Saison. In den Spielen gegen Wolfsburg und Krefeld kassierte er vier Gegentore. Inzwischen ist die „Krake von Riga“ wieder bei starken 93,04 Prozent Fangquote angekommen und weist einen Gegentorschnitt von 1,97 Gegentoren pro Spiel auf.

Am kommenden Wochenende haben die Eisbären die Chance, ihren Heimfluch zu brechen. Dann ist die Düsseldorfer EG in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Am Sonntag reisen die Berliner zum Aufsteiger nach Bietigheim. Während die Serie am Freitag zu Hause bitte enden soll, darf die auswärts gerne immer so weiter gehen.

Immer wieder auswärts: Die Eisbären gewinnen auch das dritte Auswärtsspiel der Saison

Die Auswärts-Eisbären haben wieder einmal zugeschlagen. Bei den enorm heimstarken Straubing Tigers setzten sich die Eisbären Berlin mit 4:0 (1:0,0:0,3:0) durch und holten damit auch im dritten Auswärtsspiel der Saison den Sieg und drei Punkte. Durch den Sieg verbesserten sich die Berliner auf Platz Sechs in der Tabelle.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte den Kader auf zwei Positionen. Mathias Niederberger kehrte ins Tor zurück und nach drei Spielen auf der Tribüne kehrte Mark Zengerle ins Line-up zurück. Dafür musste Parker Tuomie zuschauen. Somit gab es auch Änderungen in den Angriffsreihen Zwei, Drei und Vier. Matt White und Zach Boychuk bekamen heute Kevin Clark an die Seite. Giovanni Fiore rotierte aus dieser Reihe heraus und bildete die dritte Formation mit Rückkehrer Mark Zengerle und Yannick Veilleux. Und in der vierten Reihe spielten Bennet Roßmy, Sebastian Streu und Manuel Wiederer.

Die Eisbären mussten sich auf einen Hexenkessel einstellen. Und zwei Heimspiele hatten die Tigers in dieser Saison dort auch schon gewonnen – gegen Mannheim und Ingolstadt. Also beides Top-Teams und mit den Berlinern kam das dritte Spitzenteam an den Pulverturm. Die Hauptstädter schwächten sich aber nach nur 56 Sekunden selbst, als Blaine Byron zwei Minuten wegen Spielverzögerung erhielt. Man nahm also früh die erste Strafzeit der Partie, dabei wollte man doch gerade das vermeiden. Aber die Eisbären hatten die dicke Chance in Unterzahl. Giovanni Fiore und Manuel Wiederer liefen einen Zwei-auf-Null, doch Wiederer vergab diese Riesenchance. Da muss man mehr draus machen, gerade wenn man sich so eine Chance in Unterzahl erarbeitet. Immerhin blieb aber das Unterzahlspiel ohne Gegentor.
Kaum wieder komplett waren es erneut die Gäste von der Spree, die zum Abschluss kamen. Nach einer schnellen Kombination kam Zach Boychuk zum Onetimer, dessen Schuss konnte Sebastian Vogl aber im letzten Moment am kurzen Pfosten stoppen.
Die Eisbären kamen gut rein in das Spiel, mal abgesehen von der Strafzeit, Straubing brauchte bis zur siebten Minute, um den ersten gefährlichen Abschluss auf das Tor von Mathias Niederberger abzugeben. In diesem Wechsel kamen sie aber gleich zu zwei, drei guten Chancen und einmal rettete in dieser Situation sogar der Pfosten für die Berliner.
Das Spiel nahm an Fahrt auf und die Eisbären hatten nach dem Powerbreak ihr erstes Powerplay. Doch gefährlich wurde es nicht und 49 Sekunden vor Ablauf der Strafe kassierte Yannick Veilleux die nächste Strafzeit für die Berliner. Eine aus der Kategorie unnötig. Somit ging es mit Vier-gegen-Vier und anschließendem Straubinger Powerplay weiter. In Überzahl fanden die Hausherren in die Formation und kamen auch zu zwei guten Chancen, aber Tore sollten keine fallen.
Fortan ging es weiter rauf und runter, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, aber beide Torhüter machten ihren Job bis hierhin sehr gut. Und auch die Special Teams bekamen heute viel Eiszeit, denn nun war wieder Straubing an der Reihe mit der nächsten Strafzeit. Dieses Mal nutzten die Hauptstädter die Überzahl. Leo Pföderl schoss von der blauen Linie, doch die Scheibe schlug an die Bande hinter dem Tor. Von dort brachte sie Marcel Noebels quer rüber zu Blaine Byron und der erzielte sein erstes DEL-Tor – 1:0 (16.).
Im restlichen Verlauf des ersten Drittels spielten die Berliner weiter ihr aggressives Forechecking und verdienten sich somit immer mehr die Führung. Diese nahm man auch mit in die erste Drittelpause.

Und ins Mitteldrittel nahmen die Eisbären den Schwung mit und setzten Straubing ordentlich unter Druck. Nur ein Tor sollte ihnen in dieser Phase nicht gelingen. Nach zwei Minute stoppte man sich dann selbst, als Giovanni Fiore auf die Strafbank musste. Da war es wieder, das leidige Thema mit den Strafzeiten. Aber auf das Penaltykilling war heute wieder Verlass – im Gegensatz zum Mannheim-Spiel – denn auch dieses Unterzahlspiel überstanden die Eisbären ohne größere Probleme.
Fiore kam anschließend auf das Eis zurück und stand kurze Zeit später komplett frei vor Sebastian Vogl. Marcel Noebels hatte ihn in Szene gesetzt. Aber da war selbst der Berliner Angreifer zu überrascht von, denn er vergab diese dicke Möglichkeit.
Es blieb weiterhin eine hart umkämpfte Partie, in der es hin und her ging. Straubing suchte nach der Lücke in der Berliner Defensive, um den Ausgleich zu erzielen. Aber die gab es nicht, weil die Eisbären hinten sehr kompakt standen und wenig Räume anboten.
Gegen Ende des zweiten Drittels gerieten dann Benedikt Schopper und Yannick Veilleux aneinander. Schopper setzte die ersten Schläge, Veilleux ließ sich nicht lange bitten und schlug zurück. Da Schopper diese Auseinandersetzung aber provoziert hatte, kassierte der Straubinger zwei Strafminuten extra und somit hatten die Eisbären ein Powerplay. Doch dieses sorgte für keinerlei Gefahr und so blieb es weiterhin beim knappen 1:0 für die Eisbären.
Und kurz vor der zweiten Pause gerieten mit Adrian Klein und Kai Wissmann erneut zwei Spieler aneinander. Diese kleine Auseinandersetzung sorgte anschließend für ein Vier-gegen-Vier auf dem Eis. Doch auch in dieser Situation fiel kein Tor und die Eisbären nahmen die knappe 1:0-Führung mit in die Kabine. Die Partie war inzwischen richtig aufgeheizt, was aber in Straubing nichts Neues ist.

Knappe 40 Sekunden ging es zu Beginn des letzten Drittels noch mit Vier-gegen-Vier weiter, aber auch da passierte nichts. Erst nach zwei Minuten im Schlussdrittel sorgte Jason Akeson für die erste gute Chance im letzten Drittel, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten. Erneut Glück für die Berliner. Die hatten dann aber mal wieder die Chance, in Überzahl zu agieren. Einmal hatte es ja heute Abend schon geklappt, doch dieses Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt. Aber Straubing hatte in Unterzahl die dicke Chance zum Ausgleich, konnte sie aber nicht nutzen, weil Leo Pföderl im entscheidenden Moment stören konnte.
Nur kurze Zeit später kassierten die Hausherren erneut eine Strafzeit, die Eisbären also mit dem nächsten Überzahlspiel. Und in so einem engen Spiel wäre es dann schon von Vorteil, wenn man mal mit einem Mann mehr auf dem Eis treffen würde. Denn dann wäre das schon eine Vorentscheidung gewesen. Gesagt, getan. Lange Zeit sah es so aus, als würde auch dieses Powerplay ohne Torerfolg bleiben. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Kapitän gemacht, denn Frank Hördler wurde klasse von Blaine Byron und Marcel Noebels frei gespielt, hatte zu viel Platz im hohen Slot und netzte eiskalt ein – 2:0 (49.). Das zweite Tor und erneut ein Überzahltor. Man hatte also am großen Problem vom Mannheim-Spiel gearbeitet, denn da hatte man genügend Chancen in Überzahl, nur nutzen konnte man die nicht. Heute sah das dann schon ganz anders aus.
Straubing fiel anschließend wenig ein, es wirkte fast so, als hätte ihnen das zweite Gegentor die letzte Hoffnung genommen, hier doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Und spätestens sechs Minuten vor dem Ende war das Ding hier durch, der Deckel drauf auf der Partie. Matt White wurde am langen Pfosten angespielt, war komplett frei und hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Tor zu versenken – 3:0 (54.).
Fünf Minuten vor dem Ende bot sich den Tigers aber nochmal die Chance für den Ehrentreffer, als Zach Boychuk auf die Strafbank musste. Und Morgan Ellis gab den Hausherren sogar die Chance, für 38 Sekunden mit zwei Mann mehr zu spielen. Marcel Brandt kam zum Abschluss, Mathias Niederberger parierte diesen Schuss aber sicher. Danach verließ Sebastian Vogl sein Tor und Straubing versuchte es mit drei Mann (!) mehr auf dem Eis, doch das sorgte für den vierten Streich der Eisbären. Blaine Byron eröffnete den Torreigen und beendete ihn auch mit seinem Empty-Net-Goal. Nach gewonnenem Bully im Drittel der Eisbären versenkte Byron die Scheibe mühelos im leeren Tor – 4:0 (57.). Mehr passierte danach nicht mehr und so feierten die Eisbären den dritten Auswärtssieg in Folge und zudem den zweiten Shutout auf fremden Eis in Serie. Nach Tobias Ancicka hat damit auch Mathias Niederberger seinen ersten Shutout in dieser Saison eingefahren und somit ein Statement nach seinem schwachen Saisonstart abgegeben.

Und der Sieg war keinesfalls unverdient. Die Eisbären haben das Hexenkessel am Pulverturm verstummen lassen. Wie in Bremerhaven zog man auch in Straubing über 60 Minuten seinen Gameplan durch. Man überraschte die Hausherren mit einem aggressiven Forechecking, was die Tigers vor Probleme stellte. Sie konnten so ihr gewohntes Offensivspiel nicht aufziehen. Und die Eisbären blieben geduldig und konnten vor allem heute endlich wieder in Überzahl treffen. Danach blieb man ruhig, behielt im hitzigen zweiten Drittel einen kühlen Kopf und bog dank dreier Tore im Schlussdrittel endgültig auf die Siegerstraße ein. Natürlich hatten die Eisbären diesmal auch das nötige Quäntchen Glück, wenn man die insgesamt drei Aluminiumtreffer der Straubinger bedenkt. Aber ansonsten haben es die Eisbären geschafft, die gefährlichen Räume vor dem Tor weitestgehend zuzumachen. Und somit sicherte man sich dank einer kompakten und starken Teamleistung weitere drei Punkte auswärts. Am Freitagabend folgt dann der dritte Anlauf zu Hause. Dann will man gegen Vizemeister Wolfsburg den ersten Heimsieg einfahren.

1:0 gegen Straubing! Per Shorthander zum Heimsieg und zur Playoff-Qualifikation

Ausgabe #13:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Mittwochabend gewannen die Berliner auch den zweiten Vergleich mit den Straubing Tigers. Am Ende stand ein 1:0 (0:0,0:0,1:0) zu Buche. Beiden Teams merkte man den Kräfteverschleiß der letzten Wochen an, dennoch investierten beide enorm viel in das Spiel. Am Ende hatten die Eisbären das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und feierten einen weiteren Heimsieg. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe und nur drei vollen Reihen an. Neben den bereits verletzten Spielern fiel heute auch noch die „Powerplay-Geheimwaffe“ Zach Boychuk verletzungsbedingt aus. So blieb einzig die Reihe um Lukas Reichel, Marcel Noebels und Leo Pföderl zusammen. Den Platz von Boychuk in der Reihe mit Matt White und Giovanni Fiore nahm Mark Olver ein. Haakon Hänelt und Fabian Dietz rutschten aus der vierten Reihe vor in die dritte, wo sie zusammen mit Parker Tuomie stürmten. Nino Kinder war überzähliger Stürmer und Eric Mik war überzähliger Verteidiger. Schwere Aufgabe also für die Eisbären in diesem so eng getakteten Spielplan.
Im Tor blieb dafür alles beim alten, Mathias Niederberger hütete auch heute das Berliner Tor. Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Straubing hatte bis jetzt vier seiner fünf Nord-Süd-Vergleiche gewonnen. Einzig gegen die Eisbären gab es am Sonntagnachmittag eine 1:3-Niederlage. Dafür hatten die Niederbayern alle drei bisherigen Auswärtsspiele im Norden gewonnen. In Düsseldorf, Krefeld und Bremerhaven holten die Mannen von Coach Tom Pokel nicht nur insgesamt neun Punkte, nein, sie gewannen auch alle Spiele je 4:0 und kamen so mit 12:0-Toren aus diesen drei Auswärtsspielen zurück an den Pulverturm. Das Selbstvertrauen auf fremden Eis war also enorm groß bei den Niederbayern. Aber sie trafen eben auch auf eine sehr heimstarke Berliner Mannschaft, welche in allen bisherigen 14 Heimspielen gepunktet und zwölf dieser Spiele auch gewonnen hat. Einzig Wolfsburg konnte bisher hier in der Hauptstadt gewinnen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Ausgangslage vor diesem Duell war also klar. Und so begannen die Gäste aus Straubing sehr schwungvoll und setzten sich gleichmal im Drittel der Berliner fest. Man merkte dabei nicht, dass es Straubing war, welches gestern noch im Einsatz war, während die Eisbären einen Tag frei hatten. Das aggressive Forechecking der Tigers überrumpelte die Berliner so ein wenig, so dass sie sich in der Anfangszeit zweimal mit einem Icing befreien mussten. Die Hausherren wirkten immer einen Schritt langsamer, sie verschliefen komplett den Start des Spiels. Was in der Vergangenheit zu Hause eigentlich nie der Fall war. Da kam man stets wie die Feuerwehr aus der Kabine. Nur heute war man vom forschen Auftritt der Niederbayern sichtlich überrascht.
Nach drei, vier Minuten hatten die Eisbären aber ihre Beine gefunden und fanden auch ins Spiel. Viel passierte aber trotzdem nicht, weil sich beide Teams neutralisierten. Vor dem Tor wurden die Schusswege zugemacht, in den Zweikämpfen wurde hart gearbeitet. Es war definitiv kein Eishockey-Leckerbissen in den ersten zehn Minuten. Torchancen waren keine zu sehen. Und auch so war wenig Feuer drin im Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die erste gefährliche Chance hatten die Hausherren nach elf Minuten, als Mark Olver im Slot angespielt wurde und gegen die Laufrichtung von Goalie Sebastian Vogl schoss. Doch sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei. Eine Minute später bot sich dann den Tigers die erste gute Chance zur Führung, nach dem John Ramage wegen Stockchecks die erste Strafzeit der Partie kassierte. Powerplay für Straubing also. Doch das Penaltykilling bei den Eisbären funktionierte zuletzt hervorragend. Und so machten sie den Straubingern auch heute das Leben schwer. Sie machten die Räume geschickt zu und gaben so kaum Lücken für den Abschluss frei. Zweimal kamen die Tigers durch, aber da war Mathias Niederberger zur Stelle und so wirklich gefährlichen waren diese Abschlüsse auch nicht.
Auch danach weiterhin ein sehr zerfahrenes Spiel, wenig Spielfluss und kaum spannende Szenen. Ein typisches Mittwoch-Spiel gegen Straubing eben. Aber eben auch der Tatsache geschuldet, dass die Teams zur Zeit ein Mammutprogramm absolvieren müssen und die Berliner nur drei Reihen zur Verfügung hatten. Aber das lassen sie ja nie als Ausrede gelten, wenn es mal nicht rund läuft. Doch vergessen durfte man das eben auch nicht.
Vier Minuten vor der ersten Pause zauberte sich Matt White mal bis vor das Tor, wurde aber beim Abschluss dabei von Benedikt Schopper per Haken gestört und so holte er mit dieser Aktion immerhin ein Überzahlspiel für die Hausherren heraus. Doch auch das wurde nicht wirklich gefährlich. Auch hier fehlte so ein wenig das Tempo im Spielaufbau. So endete ein ereignisarmes Drittel folgerichtig torlos.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Enorm heiß auf das zweite Drittel schienen einige Straubinger Spieler zu sein, jedenfalls erweckte es den Eindruck. Sieben Minuten waren noch Pause, da stand u.a. T.Mulock schon im Kabinengang und wollte zurück auf das Eis. Da konnte man ja fast schon gespannt sein, wie die Niederbayern hier zurück auf das Eis kommen würden.
Und Straubing suchte in der Tat gleich den Weg Richtung Berliner Tor, gleiches galt aber auch für die Eisbären. Beide machten aber hinten auch weiterhin die Räume zu und blockten die Schüsse.
Die Eisbären dann mal mit einer guten Phase, wo sie viel Druck entfachten und sich im Angriffsdrittel festsetzen konnten. Aber auch hier wieder die Defensive mit sehr starker Arbeit. Wenn Schüsse kamen, wurden sie entweder geblockt oder aber gingen neben das Tor.
Eisbären-Coach Serge Aubin probierte es dann mal mit Reihenumstellungen. So tauschte er Lukas Reichel mit Matt White. White stürmte also fortan an der Seite von Leo Pföderl und Marcel Noebels, während Reichel eine Formation mit Mark Olver und Giovanni Fiore bildete. Was zwar noch nicht den gewünschten Erfolg brachte, aber die Eisbären waren das aktivere Team. Dennoch sprangen nach wie vor keine hochkarätigen Torchancen bei heraus.
Straubing wurde zum Ende des zweiten Drittels wieder etwas aktiver und kam auch zu Abschlüssen, doch auch die Niederbayern konnten nicht den ersten Treffer des Spiels erzielen. So stand es auch nach 40 Minuten 0:0 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Reihen wieder dieselben wie zu Beginn des Spiels. Und die Eisbären waren sofort in Richtung des Tores von Sebastian Vogl unterwegs und wollten endlich das Führungstor erzielen. Gleiches galt aber auch für die Niederbayern. Beide Teams kamen schwungvoll rein ins letzte Drittel.
Nach fünf Minuten bot sich den Tigers die Chance in Überzahl zu agieren. Ryan McKiernan kassierte zwei Minuten wegen Beinstellens. Und das Powerplay sah sehr gut aus. Straubing kam in die Formation und auch zu guten Chancen. Aber Mathias Niederberger ließ die Tigers-Spieler verzweifeln, denn er hielt sein Tor weiterhin sauber.
Doch Mitte des letzten Drittels bot sich den Niederbayern die nächste Chance in Überzahl. Diesmal musste Kai Wissmann wegen Haltens in die Kühlbox. Aber da waren es die Berliner, welche in Unterzahl in Führung gingen. Giovanni Fiore besorgte das 1:0. Matt White spielte die Scheibe aus der linken Bandenrundung an zwei Verteidigern vorbei in den Slot, wo Fiore alleine lauerte. Er nahm die Scheibe an, zog sie rechts rüber, Sebastian Vogl lag am Boden, Fiore legte sich die Scheibe zu recht und schlenzte sie ins halbleere Tor (52.). Am Jubelschrei der Spieler konnte man die Erleichterung hören.
Und für Straubing kam es noch dicker. Corey Tropp kassierte eine Minute später zwei Minuten wegen Hakens. Die Eisbären nun also in Überzahl und mit der Chance zur Vorentscheidung. Und da wurde es mehrmals brenzlig vorm Straubinger Tor, aber der Puck wollte einfach nicht über die Linie gehen.
Nach dem überstandenen Unterzahlspiel blieben den Gästen hier noch gut fünf Minuten. Doch die Eisbären machten hinter weiterhin dicht, wie schon in den letzten Spielen. 45 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Straubings Coach Tom Pokel seinen Goalie vom Eis, fünf Sekunden später zudem auch noch seine Auszeit. Die Tigers wollten es in den Schlusssekunden also nochmal versuchen. Der Ausgleich sollte her. Doch der fiel nicht mehr. Die Eisbären brachten erneut ein 1:0 zu Hause über die Zeit. Und damit machte man zugleich die Playoff-Qualifikation perfekt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein weiteres hartes Stück Arbeit. Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe an, mussten mit nur drei Reihen auskommen. Und das merkte man der Mannschaft auch an. Aber auch anzumerken war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß der letzten Tage mit sehr vielen Spielen innerhalb kürzester Zeit. Dennoch versuchten es beide immer wieder, am Ende waren es die Eisbären, welche den einen goldenen Schuss abgaben.
Defensiv verteidigte man das erneut ganz stark, ließ kaum hochkarätige Chancen der Niederbayern zu. Und wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle, welcher sein Tor zum zweiten Mal in Folge zu Hause sauber hielt und seinen insgesamt fünften Shutout der Saison feierte.
In so einer strapaziösen Phase muss man auch solche Spiele erst einmal gewinnen. Und das taten die Eisbären, was sie immer mehr zum zweiten echten Titelkandidaten neben den Adler Mannheim macht.
Nun kann man erst einmal ein paar Tage durchatmen und dann steht am Sonntag der nächste harte Brocken im Weg. Denn dann geht es nach München. In der Verfassung von dieser Saison sind die Eisbären da wohl Favorit. Denn München spielt keinesfalls eine souveräne Saison.

3:1 in Straubing: Starke Defensive, starker Tobias Ancicka, starke Special Teams und ein harter Hund namens John Ramage

Erfreuliches Jubiläum für Serge Aubin: Der Berliner Chefcoach stand heute zum 80. Mal als Eisbären-Trainer hinter der Bande und durfte sich am Ende über einen Auswärtssieg freuen. Die Eisbären Berlin gewannen am Pulverturm bei den Straubing Tigers mit 3:1 (0:0,2:1,1:0) und feierten damit den ersten Auswärtssieg im Süden.

Aubin musste verletzungsbedingt umbauen. Kris Foucault und Sebastian Streu fielen heute aus, nachdem sie das Spiel am Freitag nicht beenden konnten. Den Platz von Foucault neben Matt White und Zach Boychuk nahm daher Giovanni Fiore ein. Dieser rotierte aus der Formation mit Mark Olver und Parker Tuomie heraus. Statt Fiore stürmte Eric Mik an der Seite von Olver und Tuomie. Den Platz von Streu in der vierten Reihe neben Fabian Dietz und Nino Kinder nahm Haakon Hänelt ein. Einzig Leo Pföderl, Lukas Reichel und Marcel Noebels blieben wie gegen Ingolstadt zusammen. Und im Tor stand diesmal Tobias Ancicka, während Mathias Niederberger nach seinem vierten Shutout eine Pause bekam. Zu den oben genannten Spielern fehlten weiterhin PC Labrie und Mark Zengerle.

Spiele gegen Straubing sind für die Berliner nie leicht, vor allem nicht am Pulverturm. Wie wollte man dieses Spiel heute angehen, Fabian Dietz?

Straubing ist immer unangenehm und sie sind natürlich auch gut drauf zur Zeit. Wir müssen einfach spielen, die einfachen Sachen machen und natürlich auch viel Körper spielen.

Und die Partie begann aus Berliner Sicht mit einer unnötigen Strafzeit gegen Giovanni Fiore nach zwei Minuten. Er kassierte die zwei Minuten wegen eines Checks von Hinten, welcher in der Situation unnötig war. Die Niederbayern fanden auch in ihre Powerplay-Formation, aber das Penaltykilling der Eisbären funktionierte wie bereits am Freitag sehr gut. Nach Ablauf der Strafe fuhren die Berliner einen Zwei-auf-Eins-Konter, welchen Matt White vergab. Starker Save von Sebastian Vogl, welcher zuletzt zwei Shutouts in Folge feierte.
Seine „Zu-Null-Serie“ wurde dann aber auf die Probe gestellt, als Nick Latta die erste Strafzeit der Tigers kassierte. Powerplay also für die Berliner, welches in dieser Saison durchaus eine Waffe ist. Vier Minuten hatten die Hauptstädter nun Zeit, die Führung zu erzielen. Vier Minuten, weil Latta John Ramage mit dem Schläger am Kinn verletzte, welcher daraufhin in der Kabine genäht werden musste. Die Berliner ließen die Scheibe auch gut laufen, doch Straubing machte die Räume vor dem Tor geschickt zu. So überstanden die Tigers diese brenzlige Situation schadlos.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, doch beide Defensivreihen arbeiteten gut vor dem Tor und ließen kaum gefährliche Torchancen zu. Viel mehr war diese Partie von der Taktik geprägt. Beide Teams stellten die Räume zu und so mussten die Aufbauspiele der Teams gut durchdacht sein.
Wenn mal Platz da war, dann durch Überzahlspiele. Sena Acolatse kassierte die nächste Straubinger Strafzeit. Berlin also mit dem nächsten Powerplay und der Chance zur Führung. Doch auch hier überzeugte die Defensivarbeit der Niederbayern, weshalb es nach 20 hart umkämpften Minuten noch 0:0 am Pulverturm stand.
Ex-Eisbär Sven Ziegler mit seinem Fazit zum Auftaktdrittel:

Es ist keine Überraschung. Berlin ist nicht umsonst auf dem ersten Platz in der Nordgruppe. Dass die hart spielen, ist auch kein Geheimnis und darauf haben wir uns eingestellt. Ich denke, die ersten 20 Minuten waren relativ ausgeglichen, Chancen auf beiden Seiten. Wir müssen weiter defensiv sehr gut stehen, so wie wir das die letzten beiden Spiele schon gemacht haben, und vorne viele Pucks aufs Tor bringen, dann sollte es klappen.

Erstmals brandgefährlich wurde es in der ersten Minute des zweiten Drittels. Jeremy Williams kam auf links zum Abschluss, sein Schuss ging an den Pfosten. Glück für die Eisbären.
Die hatten danach erneut die Möglichkeit, an ihrem Powerplay zu arbeiten. Ex-Eisbär T.J. Mulock mit der nächsten Strafzeit auf Straubinger Seite. Und die Gäste näherten sich so langsam an, aber erfolgreich waren sie auch in diesem Überzahlspiel nicht.
Fortan weiterhin eine ausgeglichene Partie, in der es hin und her ging. Beide arbeiteten hart, um sich gute Möglichkeiten zu erspielen. Und dann jubelten die Eisbären. Matt White mit dem Zuspiel von hinter dem Tor hoch an den rechten Bullykreis, wo Ryan McKiernan lauerte und per Onetimer zum 1:0 einschoss. McKiernan also wie am Freitag mit dem ersten Tor des Spiels und zudem beendete er die „Zu-Null-Serie“ vom Straubinger Goalie Sebastian Vogl. Der hatte bei diesem Schuss keine Chance, die Scheibe schlug im langen Eck ein (29.).
Dann wurden mal kurz Nettigkeiten vor Tobias Ancicka ausgetauscht. John Ramage und Kael Mouillierat mit einem guten Schlagabtausch, Ramage hatte das provoziert, weshalb Straubing aus dieser Situation mit einem Powerplay heraus kam. Doch dieses war 53 Sekunden später schon wieder Geschichte, als Marcel Brandt sich durchtankte und frei vor Ancicka zu Fall kam. Der Straubinger dachte, er wäre gefoult worden, doch er kam ins straucheln und dann zu Fall. Da er sich lautstark beschwerte, musste er wegen unsportlichen Verhaltens für zwei Minuten in die Kühlbox. So ging es mit Vier-gegen-Vier weiter und danach hatte Berlin für eine gute Minute ein erneutes Powerplay. Doch in beiden Situationen passierte nichts, was den Spielstand ändern sollte.
Straubing arbeitete danach am Ausgleich, fand aber in Tobias Ancicka stets ihren Meister. Der junge Berliner Goalie mit einer sehr guten Leistung. Wie immer, wenn er in dieser Saison eingesetzt wurde. Die Eisbären lauerten auf Konter und waren dabei auch gefährlich.
Nach einem Fehler im Berliner Spielaufbau kam Benedikt Kohl an die Scheibe, legte sie an der blauen Linie quer rüber auf Adrian Klein, welcher abzog und zum 1:1 ausglich (37.). Erstes DEL-Tor für Klein, der Ancicka keine Chance ließ. Die Scheibe flatterte und nahm eine komische Flugkurve, so war Ancicka machtlos.
Zum Ende des Mitteldrittels kassierte Sena Acolatse erneut eine Strafzeit, diesmal wegen Torhüter-Behinderung. Und diesmal nutzten die Eisbären das Powerplay. Zach Boychuk mit seinem siebten Powerplaytor. Lukas Reichel bekam von Leo Pföderl die Scheibe, sah hinter dem Tor stehend Boychuk frei vor dem Tor, spielte die Scheibe zu ihm und die Berliner Nummer 89 brachte die Eisbären per Onetimer mit 2:1 in Führung (39.). 61 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Der perfekte Zeitpunkt für die Führung, welche die Gäste auch mit in die Kabine nahmen.
Jonas Müller, der das 1:0 durch einen klasse Check erst ermöglichte, mit seiner Analyse zum Mitteldrittel:

Wir müssen allgemein körperbetonter spielen und wir sehen ja dann, was daraus resultiert. Ich glaube, dass wir in der Nord-Runde noch nicht so viel Körper spielen mussten und ich glaube, dass die Süd-Runde wesentlich aggressiver ist, da ein bisschen mehr Körper gespielt wird. Wir können das auch und wenn wir das machen, haben wir gute Chancen.

Straubing war im Schlussdrittel nun also gefordert und nach 45 Minuten bot sich den Hausherren die Chance, in Überzahl zu spielen. John Ramage musste auf die Strafbank. Die Niederbayern ließen die Scheibe gut laufen, aber sie fanden keine Lücke. Die Box der Eisbären stand sehr gut und drängte Straubing immer wieder nach außen, von wo sie keine Lücken zum Abschluss fanden. Ein ganz starkes Penaltykilling heute wieder, wie bereits am Freitag zu Hause gegen Ingolstadt.
Danach traf es zum dritten Mal heute Nachmittag Sena Acolatse mit einer Strafzeit, welcher aber auch immer wieder darum gebettelt hat. Acolatse eben… Nun hieß es also Powerplay für die Eisbären, welche kurz vor der zweiten Pause in Überzahl erfolgreich waren. Und auch diesmal scorten die Berliner in Überzahl. Straubing bekam die Scheibe nicht raus, dann stimmte die Zuordnung nicht und Mark Olver tauchte frei vor Vogl auf. Diesen tanzte er aus und netzte per Rückhand ein – 3:1 (48.). Acolatse hatte seinem Team also erneut einen Bärendienst erwiesen mit seiner Strafzeit.
Die Special Teams waren auch danach wieder gefragt, diesmal musste das Penaltykilling der Eisbären ran. Marcel Noebels suchte die Kühlbox auf. Straubing ließ die Scheibe laufen, suchte die Abschlüsse, welche aber stets bei Tobias Ancicka endeten.
Straubing lief danach weiter an, aber die Defensivarbeit der Eisbären war weiterhin sehr stark. Sie ließen kaum etwas zu und wenn doch, war Tobias Ancicka zur Stelle. Nach vorne lauerten die Berliner auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Knapp fünf Minuten vor dem Ende bot sich den Hausherren die letzte Chance, noch einmal in dieses Spiel zurückzukommen. Zach Boychuk mit der nächsten Strafzeit, erneutes Powerplay für die Tigers also. Und dort hatte Matt White nach einem Fehlpass der Tigers die dicke Konterchance, aber kurz vorm Tor verlor er die Scheibe und bekam sie nicht mehr rechtzeitig unter Kontrolle. Glück für Straubing. Die Tigers konnten das Powerplay auch nicht nutzen.
Tom Pokel nahm auch noch eine Auszeit und Goalie Vogl vom Eis. Sie versuchten also noch einmal alles, um hier irgendwie nochmal zurückzukommen. Und sie liefen an, machten Druck, doch die Berliner Defensive machte bis zur letzten Sekunden einen sehr guten Job. Gleiches galt auch für Tobias Ancicka, der wie ein alter Hase hinten agierte und die Schüsse wegfing. So gewannen die Eisbären mit 3:1 in Straubing und feierten damit im vierten Nord-Süd-Vergleich den dritten Sieg.

Ein hartes Stück Arbeit war das aber gewesen. Doch die Eisbären nahmen den Kampf an, kämpften trotz kurzer Bank leidenschaftlich und geschlossen. Die Defensivarbeit und ein starker Goalie Tobias Ancicka sowie die Special Teams sorgten für den Unterschied heute. Zweimal trafen die Berliner in Überzahl, in Unterzahl ließen sie nichts zu. Der Siegeswille war über die vollen 60 Minuten zu sehen.
Headcoach Serge Aubin tauschte zwischendurch immer mal wieder Zach Boychuk und Lukas Reichel in der Berliner Top-Reihe, was aber laut Noebels auch an den vielen Überzahlsituationen lag:

Ja, es ist nie einfach hier. Egal ob mit oder ohne Fans. Es ist natürlich auch ein ganz schöner Kessel hier wenn es voll ist. Straubing hat uns das Leben sehr, sehr schwer gemacht und wir mussten alles dafür geben und alles reinlegen, damit wir gewinnen. Wir haben hin und wieder mal den Luki mit Zach getauscht, hatte aber auch viel damit zu tun, weil wir auch im Powerplay zusammen spielen. Ich glaube der Trainer wollte mal was ausprobieren, was neues. Man muss ehrlich sagen, wir haben unsere Chancen die letzten Spiele auch nicht so genutzt, wie die Zeit davor. Wir haben genug Chancen, deswegen glaube ich, ist jetzt noch nicht der Zeitpunkt, uns Sorgen zu machen. Anders herum wäre es glaube ich schlimmer. Von uns wird halt viel verlangt und wenn es nicht läuft, sind wir halt die Ersten, die es zu spüren bekommen.

Ein weiterer Held des Spiels war übrigens John Ramage, welcher heute ordentlich was abbekommen hat. Zweimal landete ein Schläger in seinem Gesicht, im ersten Drittel wurde er danach sofort genäht und kam wieder zurück auf das Eis. Kurz vor Spielende erwischte es ihn erneut. Im Mitteldrittel lieferte er sich zudem noch einen kurzen Faustkampf. Aber Ramage ist ein harter Hund und spielte durch. Great Job, John!

Giovanni Fiore vorm Auswärts-Doppelpack: „Wir sind bereit ihnen zu zeigen, warum wir an erster Stelle stehen“

Es geht weiter Schlag auf Schlag: Gestern Abend spielten die Eisbären Berlin noch in der Arena am Ostbahnhof gegen den ERC Ingolstadt (1:0), morgen Nachmittag tritt man bei den Straubing Tigers an (Bully: 14:30 Uhr) und zum Abschluss des Roadtrips ist man bei den Nürnberg Ice Tigers zu Gast. Drei Spiele innerhalb von vier Tagen also. Für die Spieler zwar eine Herausforderung, aber die Jungs spielen lieber als dass sie trainieren. Doch wie bereitet man sich am besten auf solch einen Roadtrip vor, Fabian Dietz?

Viel trinken, viel essen, vor allem gutes Essen und schauen, dass wir viel schlafen. Ich hoffe, dass wir dann alle gut regeneriert sind.

Sein Sturm-Kollege Giovanni Fiore ergänzte noch, dass die Spieler mit der aktuellen Situation sehr glücklich sind:

Einfach für die Spiele vorbereitet sein. Es ist eine spaßige Zeit, wir spielen viel Eishockey. Was könnten wir uns mehr wünschen als Spiele direkt hintereinander und einen Auswärtstrip? Wir sind glücklich damit.

Drei Spiele haben die Eisbären bisher gegen die Süd-Teams absolviert und dabei durchaus mitbekommen, wie körperlich im Süden gespielt wird. Doch die Berliner hielten bisher gut dagegen und ließen sich dadurch auch nicht aus der Ruhe bringen. Was aktuell aber noch fehlt, ist ein Auswärtssieg im Süden. Dazu hat man jetzt zweimal innerhalb von zwei Tagen die Chance. Doch wie muss man an die Spiele herangehen, wie will man Straubing und Nürnberg besiegen. Serge Aubin mit seiner Antwort kurz vor der Abfahrt gen Süden:

Wir müssen ein sehr einfaches Spiel spielen. Einfach und effektiv. Wir müssen hart spielen und brauchen jeden Einzelnen. Es fühlt sich an, als ob wir erst vor fünf Minuten auf dem Eis standen und nun sind wir hier und steigen gleich in den Zug ein, um in den Süden zu fahren, um zwei Spiele direkt nacheinander zu spielen. Es ist viel Eishockey in einer kurzen Zeit, also denke ich, dass wir mental fokussiert bleiben und jeden im Team nutzen müssen. Einfach ein einfaches, effektives und hartes Spiel machen.

Was derzeit natürlich nicht stattfindet, ist Training. Momentan finden die Spiele in einem sehr kurzen Rhythmus statt. Wie kann das Trainerteam in dieser Zeit auf die Spieler einwirken, wie bereitet man sich in so einer Zeit auf die Spiele vor, welche praktisch im Zwei-Tage-Rhythmus jetzt stattfinden. Serge Aubin dazu:

Natürlich werden wir viel Arbeit auf der Zugfahrt machen. Ich denke, jedes Team bringt etwas eigenes mit. Manche Teams sind schneller, manche physisch stärker, weshalb wir uns schnell auf die unterschiedlichen Spielstile einstellen müssen. Wir bereiten uns dafür seit August vor. Wir müssen einfach schlau sein. Wir müssen hart arbeiten, wenn es Zeit wird, hart zu arbeiten und schlau sein, wenn es Zeit wird, schlau zu sein. Wir werden den Jungs eine kleine Vorschau von dem geben, was auf uns zukommt, aber wir bleiben auf dem Weg, den wir bisher gehen, egal gegen wen wir spielen.

Die ersten drei Duelle gegen Augsburg und Ingolstadt haben gezeigt, mit welcher Intensität es jetzt zur Sache geht. Erwartet man denn in Straubing und Nürnberg die selbe hohe Intensität wie zuletzt, Giovanni Fiore?

Ja, wenn man auf die Tabelle guckt, stehen wir in der Nordgruppe ganz oben und die Teams wollen uns schlagen, was wir ihnen nicht übel nehmen können. Wir sind bereit aufzukreuzen und ihnen zu zeigen, wieso wir an erster Stelle stehen.

Auch Fabian Dietz erwartet eine ähnliche Partie wie gegen Ingolstadt:

Also im Endeffekt denke ich, dass die Südgruppe nochmal einen Tick härter spielt als die Nordgruppe. Deswegen müssen wir jetzt für jedes Spiel ready sein, für alles was kommt. Vor allem jetzt geht es in Richtung Playoffs und wir wollen auch für die Playoffs bereit sein.

„Dietzi“ spricht die Playoffs schon mal an. Mitte April ist es soweit, dann geht die diesjährige DEL-Saison in ihre entscheidende Phase. Auch Chefcoach Serge Aubin hat die Playoffs bereits im Blick und weiß, worauf es jetzt ankommt in einer Phase, mit Spielen an fast jedem zweiten Tag:

Wir kommen in die Phase der Saison, wo es wirklich ernst wird. Man kann die Ziellinie sehen. Innerhalb der nächsten drei Wochen spielen wir viel Eishockey und dann ist die Hauptrunde so gut wie vorbei. Und dann geht’s los, besonders wegen der Best-of-three-Serien in diesem Jahr. Wir starten in die Playoffs nur zwei Tage nach dem letzten Hauptrundenspiel. Wir müssen aufmerksam bleiben und die Jungs bereiten sich genau darauf vor. Es gibt mehrere Bereiche, auf die wir uns vorbereiten. Nun lernen wir Spiele direkt nacheinander zu spielen, was wir dieses Jahr bisher nicht mussten. Das ist sehr anstrengend für die Jungs, aber auch sehr bereichernd, wenn man es richtig macht.

Was die Mannschaft in den Playoffs erwartet, haben sie gestern hautnah erlebt. Mit so viel Intensität und Zweikampfhärte sowie vielen Nickligkeiten wird man auch in der Endrunde rechnen müssen. Gestern Abend siegte man in diesem Spiel mit Playoff-Charakter mit 1:0. Weil die Mannschaft zusammen gehalten und Jeder für jeden gekämpft hat. Sind das die Spiele, für die man als Spieler lebt und aus denen man noch mehr Momentum mitnehmen kann, Giovanni Fiore?

Ja und Nein. Leben wir für solche Spiele? Natürlich würden wir lieber mit ein paar mehr Toren gewinnen wollen, aber letzten Endes lieben wir es auch, solche Spiele zu machen. Das sind Spiele, von denen man als Kind träumt, die engen Siege zum Ende hin oder in Overtime. Der Sieg war super für unser Selbstvertrauen, aber jetzt konzentrieren wir uns auf die Auswärtsspiele und versuchen so viele Punkte wie möglich mitzunehmen.

„Dietzi“ ergänzte noch:

Auf jeden Fall. Das gibt der ganzen Mannschaft nochmal einen Ruck. Man weiß auch, dass man solche engen Spiele gewinnen kann, ein 1:0 ist auch nicht typisch für Eishockey. Man braucht jeden in der Mannschaft und Jeder muss sich auf jeden verlassen können.

Was in den ersten drei Spielen, aber eigentlich generell in dieser Saison auffällt, ist die Tatsache, dass die jungen Spieler hart arbeiten und genau das umsetzen, was Coach Serge Aubin von ihnen verlangt. Machen die Spiele denn jetzt besonders Spaß, wenn man bedenkt, dass es bald in die Playoffs geht, Fabian Dietz?

Natürlich macht es Spaß und es ist auch wichtig für das Team. Ich glaube, dass gibt auch Energie für das Team. Natürlich freut sich auch jeder auf die Playoffs und ich glaube, so langsam kann an sich auch auf die Playoffs einstellen von der Spielweise her.

Mit Straubing trifft man morgen Nachmittag auf den Tabellenfünften, welcher dringen Punkte im Kampf um die Playoffs benötigt. Und die Niederbayern sind heiß, gewannen sie doch alle bisherigen drei Duelle gegen die Nord-Teams und blieben bei ihren letzten beiden Auftritten in Düsseldorf und Krefeld stets ohne Gegentor (je 4:0). Die Mannschaft von Coach Tom Pokel ist also genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison voll da. Dennoch können die Tigers bisher nicht an ihre Rekordsaison aus dem Vorjahr anknüpfen.
Straubing vergibt aktuell zu viele Chancen, hat nur eine Torschusseffizienz von 9,06 Prozent, was sie zum viertschlechtesten Team in Sachen Chancenverwertung macht. Bei den Special Teams sind die Tigers das drittbeste Unterzahlteam (85,59 Prozent), aber nur das achtbeste Powerplayteam (18,56 Prozent). Mit einer durchschnittlichen Fangquote von 90,09 Prozent liegt das Torhüter-Duo Sebastian Vogl/Matt Robson ligaweit nur auf dem achten Platz.
Bei den Niederbayern geht auch durch die Defensive Torgefahr aus. Marcel Brandt ist mit 19 Scorerpunkten (5 Tore/14 Assists) drittbester Scorer seines Teams. Auch Sena Acolatse (6/4) und Brandon Gormley (2/8) punkteten zweistellig.
Im Sturm sind es sechs Spieler, welche zweistellig scorten. Darunter Andreas Eder mit 20 Scorerpunkten (9/11) und Antoine Laganiére mit 19 (6/13)

Mit Nürnberg trifft man dann am Montagabend auf den abgeschlagenen Tabellenletzten der Gruppe Süd. In den Kampf um die Playoffs wird die Mannschaft vom neuen Sportdirektor Stefan Ustorf nicht mehr eingreifen können.
Statistisch gesehen findet man die Franken auch stets in den unteren Regionen der jeweiligen Rubrik. Die Special Teams funktionieren überhaupt nicht, das Powerplay ist das drittschlechteste (16,13 Prozent) und das Penaltykilling das viertschlechteste (76,36 Prozent).
Das Torhüter-Duo Niklas Treutle/Ilya Sharipov ist von den Werten her das zweitschlechteste der gesamten PENNY DEL (Fangquote: 88,64 Prozent).
Auch in Sachen Chancenverwertung stehen die Ice Tigers auch nur auf dem zwölften Platz (8,11 Prozent).
Das Team von Coach Frank Fischöder lebt vor allem von seinen drei Angreifern Luke Adam, Daniel Schmölz und Brett Pollock. Adam kam bisher auf 23 Scorerpunkte (6/17), Schmölz auf 20 (10/10) und Pollock auf 18 (9/9).
Das bisher einzige Heimspiel in der Verzahnungsrunde gewann Nürnberg mit 7:3 gegen Iserlohn. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Ice Tigers also trotzdem nicht. Auch wenn sie anschließend in Köln (3:6) und Düsseldorf (1:4) ohne Punkte blieben.

Beim Roadtrip nicht dabei sind PC Labrie, Sebastian Streu, Kris Foucault und Mark Zengerle. Die Eisbären müssen also mit einem ausgedünnten Kader diesen Auswärts-Doppelpack angehen. Doch die Mannschaft hat gezeigt, wie sie zusammenrücken kann, wenn Spieler ausfallen. Wenn man daran anknüpft, steht einem erfolgreichen Auswärtstrip nichts im Wege.