7:3 nach 0:3! Die Eisbären zeigen eine starke Reaktion und fügen den Kölner Haien die nächste herbe Niederlage zu

Was für ein Statement: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien deutlich mit 7:3 (0:0,3:3,4:0) gewonnen und sich dabei auch nicht von einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand beeindrucken lassen. Die Eisbären behielten die Ruhe und starteten danach die Aufholjagd, welche sie eindrucksvoll zu Ende gebracht haben. Somit erzielten die Eisbären auch im vierten Spiel in Folge gegen Köln sieben Tore.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Aufsteiger Dresden nicht. Somit stand also auch im zweiten Saisonspiel wieder Jake Hildebrand im Tor, während Jonas Stettmer nur der Platz auf der Bank blieb.

Es war die Final-Neuauflage zwischen den Haien und Berlin. Köln dürfte mit Wut im Bauch angetreten sein, hatte man doch die letzten drei Finalspiele mit 0:7 verloren. Doch die erfolgreiche Finalserie ist nach eigenen Aussagen kein Thema mehr in der Hauptstadt, wo man sich viel mehr auf sich und sein eigenes Spiel konzentrieren will. Gelang das auch heute im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison?

Sehr intensives Spiel zwischen Köln und Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensiver Beginn in der Domstadt. Beide Teams hatten keine Lust auf Abtasten und suchten vom ersten Bully weg den direkten Zug zum Tor. Liam Kirk und Kevin Niedenz hatten die ersten guten Abschlüsse für ihre Teams. So entwickelte sich eine muntere Anfangsphase, in der es rauf und runter ging.
In der Folge schafften es die Hausherren immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand zu sorgen, weil sie die Lücken in der Berliner Defensive zu nutzen wussten. Der Berliner Goalie hatte einiges zu tun, hielt aber mit starken Paraden die Null.
Aber auch die Eisbären kamen in einem guten Wechsel zu einer dicken Chance durch Leo Pföderl, Ex-Eisbär Tobias Ancicka war aber mit einem starken Save zur Stelle. Doch solche Momente gab es zu selten von den Berlinern. Mit einem aus Berliner Sicht schmeichelhaften 0:0 ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Ty Ronning scorte auch im 30. Spiel in Folge. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

75 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da belohnten sich die Haie und gingen durch Valtteri Kemiläinen verdient mit 1:0 in Führung (22.). Nur 30 Sekunden später legten die Domstädter durch Frederik Storm das 2:0 nach. Storm wurde vor dem Tor angeschossen, reagierte am schnellsten und überwand Jake Hildebrand zum zweiten Mal an diesem Nachmittag (22.).
Die Eisbären hatten überhaupt keine Zuordnung in der Defensive und konnten sich bei Jake Hildebrand bedanken, der das 0:3 gegen Nate Schnarr verhinderte. Kurz darauf die Eisbären für zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Kemiläinen scheiterte noch am Aluminium, doch Nate Schnarr erhöhte in Überzahl auf 3:0 (26.).
Ein katastrophaler Start ins Mitteldrittel für die Berliner, welche jetzt aufpassen mussten, nicht unter die Räder zu kommen. Doch die Eisbären gaben die richtige Antwort. Freddy Tiffels legte für Adam Smith ab und der verkürzte auf 1:3 (27.). Es sollte aber noch besser kommen und die Verteidiger übernahmen die Verantwortung. Jonas Müller stand komplett frei und sorgte per Onetimer für das 2:3 (29.).
Was für ein verrücktes zweites Drittel und was für eine Reaktion des deutschen Meisters. Und die Eisbären hatten nun richtig Blut geleckt, denn Ty Ronning mit dem 3:3 in Überzahl (31.). Das 30. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt von der Nummer neun – Wahnsinn!
Nun waren die Gastgeber wieder gefordert, die hier eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatten und somit auch das Momentum. Und die Lanxess Arena war mittlerweile auch verstummt, die nach dem 3:0 noch gefühlt die Meisterschaft gefeiert hatte.
Danach beruhigte sich die Partie wieder und so ging es mit einem 3:3 in die zweite Drittelpause.

Kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr raus: Die Spieler der Eisbären Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Eisbären hellwach und gingen nach 19 Sekunden erstmals in Führung. Ty Ronning mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag – 4:3 (41.). Nur 21 Sekunden später ein blitzsauberer Konter über Blaine Byron und Marcel Noebels, Letzterer netzte ein zum 5:3 (41.). Tobias Ancicka verließ daraufhin sein Tor, Felix Brückmann kam für ihn und durfte nach weiteren 14 Sekunden erstmals die Scheibe aus dem Tor holen. Markus Vikingstad mit seinem ersten Tor im Trikot der Eisbären zum 6:3 (41.).
Köln dürfte sich wie im falschen Film gefühlt haben, hatte sich sicherlich einiges vorgenommen für das Schlussdrittel und kassierte dann innerhalb von 35 Sekunden drei Tore. Aber wenn die Eisbären gegen Köln spielen, fallen „in der Regel“ sieben Tore. Gesagt, getan – Andreas Eder mit dem 7:3 (44.). Was für eine brutale Effizienz der Eisbären und was für ein Auftritt nach einem 0:3-Rückstand, der die Liga in Angst und Schrecken versetzen dürfte. Selbst so ein Rückstand scheint den Rekordmeister nicht zu beeindrucken und man zieht einfach sein Spiel bis zum Ende durch.
Damit war das Spiel natürlich entschieden und die Partie plätscherte so vor sich hin, während die Haie-Fans vermehrt den Heimweg antraten. Spiele gegen Berlin bleiben momentan nicht in guter Erinnerung für Köln. Für die Eisbären-Fans hingegen schon. Ihre Mannschaft feierte derweil einen Traumstart und hat schon wieder sechs Punkte auf dem Konto.

6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

4:5-Niederlage trotz 3:0-Führung: Die Eisbären verpatzen ihre Generalprobe vor dem Saisonstart gegen Dresden

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #3:

Ernüchterndes Wochenende für die Eisbären Berlin. Der 2:6-Niederlage gegen Lukko Rauma vom Freitagabend folgte heute eine bittere 4:5-Niederlage n.P. gegen Grenoble. Nach 21 Minuten sah es eigentlich alles nach einem verdienten Heimsieg der Eisbären aus, führte man doch mit 3:0. Doch drei Gegentreffer in einer vierminütigen Unterzahl drehten die Partie und die Berliner gaben die vermeintlich sicher geglaubten drei Punkte noch aus der Hand. Damit müssen in den beiden abschließenden Gruppenspielen zwei Siege her, möchte man das erste Saisonziel nicht frühzeitig verpassen. Denn die Playoffs in der CHL wollte man unbedingt erreichen. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up im Vergleich zum Heimspiel gegen Rauma gehörig. Einzig das Verteidigerpärchen Norwin Panocha und Adam Smith blieb zusammen. Die beiden anderen Verteidiger-Duos hießen Korbinian Geibel/Eric Mik sowie Jonas Müller/Mitch Reinke. Die Angriffsreihen wirbelte Aubin ordentlich durcheinander. Ty Ronning und Leo Pföderl bekamen Liam Kirk an die Seite gestellt. Freddy Tiffels rotierte aus der Paradereihe raus und stürmte zusammen mit Yannick Veilleux und Markus Vikingstad. Die dritte Reihe bildeten Eric Hördler, Blaine Byron und Lean Bergmann. Die nominell vierte Reihe bestand aus Marcel Noebels, Andreas Eder und Manuel Wiederer. Im Tor begann diesmal Jake Hildebrand.

Die Eisbären wollten Wiedergutmachung für die 2:6-Klatsche vom Freitagabend gegen Lukko Rauma betreiben. Vor dem Wochenende galt man in diesem Spiel auch als der klare Favorit. Das man Grenoble allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen darf, bewies deren Auswärtsspiel am Freitagabend in Bremerhaven, welches die Franzosen sensationell mit 8:5 gewannen. Die Berliner waren also gewarnt vor Grenoble, konnten die Franzosen die Eisbären dennoch überraschen und ärgern?

Zweimal konnten die Eisbären Berlin im ersten Drittel über Tore jubeln.. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach gerade einmal fünf Sekunden kassierten die Franzosen die erste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären früh das erste Powerplay. Sieben Sekunden vor dem Ende schlugen die Hausherren dann auch eiskalt zu. Liam Kirk hatte die frühe Führung erzielt (2.). Zuvor ließen die Berliner die Scheibe schon sehr gut laufen und sorgten für Torgefahr, doch es dauerte bis kurz vor Ablauf der Strafe, ehe der Druck zum Erfolg führte.
Die Eisbären blieben auch nach dem Führungstreffer dran und setzten Grenoble stark unter Druck. Die Franzosen waren damit teilweise überfordert. Lean Bergmann ließ in der Folge bei einem Konter das 2:0 liegen. Starker Auftritt der Hauptstädter bis hierhin.
Und im zweiten Powerplay erhöhten die Eisbären auch auf 2:0. Marcel Noebels war der Torschütze und sorgte für die hochverdiente Zwei-Tore-Führung. Die Eisbären hatten die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gegen Rauma gezogen und zudem auch den heutigen Gegner perfekt analysiert, denn die in Bremerhaven so offensivstarken Franzosen waren heute fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Grenoble bekam dann aber mal ein Powerplay, doch dort überzeugte das Penalty Killing der Eisbären und so überstand man die erste Unterzahl ohne Gegentor. Die Franzosen waren nun aber etwas besser drin im Spiel und wirkten in den Zweikämpfen sehr bissig. Aber die Berliner hielten gut dagegen. Torraumszenen gab es in dieser ausgeglichenen Phase kaum zu sehen. Mit einer 2:0-Führung und einem Powerplay ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal ruppig zwischen Berlin und Grenoble. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begannen die Hausherren mit einem Mann mehr und hatten somit die große Chance, auf drei Tore davonzuziehen. Gesagt, getan. Ty Ronning mit dem 3:0 nach gerade einmal 46 Sekunden im Mitteldrittel. Das dritte Powerplaytor an diesem Abend – starke Quote!
Die Eisbären konnten fortan weiterhin ihr Powerplay üben, denn Grenoble kassierte eine 2+2-Minuten Strafe, aus der diesmal aber kein Berliner Tor resultieren sollte. Dennoch hatte auch dieses Überzahlspiel gute Ansätze bei, was Trainer Serge Aubin freuen wird. Denn gerade in engen Spielen kann ein gutes Powerplay entscheidend sein.
Auch die Franzosen durften im zweiten Drittel vier Minuten lang in Überzahl spielen und nutzten das zu ihrem ersten Treffer. Kurz zuvor scheiterte Lean Bergmann mit einem Konter am gegnerischen Goalie, im Gegenzug schlug Grenoble durch Ex-DEL-Profi Sacha Treille zu – 3:1 (33.).
Ein gutes Powerplay kann dich aber auch zurück ins Spiel bringen, Francois Beauchemin verkürzte auf 3:2 (34.). Die Franzosen hatten jetzt Blut geleckt und drängten auf den Ausgleich. Die Eisbären mussten sich erst einmal schütteln von diesem Doppelschlag. Bis dahin hatten sie das Spiel ja ganz klar im Griff. Doch plötzlich ging das Spiel wieder von vorne los, denn Grenoble nutzte dieses Powerplay tatsächlich zum 3:3, erneut war Treille der Torschütze (36.). Jetzt sah man die Franzosen, die Bremerhaven am Freitag acht Stück eingeschenkt hatten.
Die Chance zur direkten Antwort bot sich den Eisbären aber schnell, denn Grenoble mit einem Wechselfehler, der den Berliner das nächste Powerplay bescherte. Doch man tat sich deutlich schwerer als zuvor, aber vier Sekunden vor Ablauf der Strafzeit gingen die Hauptstädter wieder in Führung. Blaine Byron hatte die Lücke gefunden und zum 4:3 getroffen (39.). Mit diesem Spielstand ging es am Ende in die Kabinen und dort hieß es erst einmal die Nerven wieder zu beruhigen. Was für ein Mitteldrittel!

Die Partie war am Ende hart umkämpft. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels mussten die Eisbären noch eine Unterzahl überstehen, was sie am Ende auch taten. Was auch gut war, denn ein erneuter Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hätte Grenoble nochmal einen richtigen Aufschwung gegeben.
Fortan war es eine hart umkämpfte Partie. Die Eisbären waren auf der Suche nach dem fünften Treffer und der Vorentscheidung, während Grenoble natürlich erneut zurück ins Spiel kommen wollte. Die Hausherren waren dem fünften Treffer aber näher als die Franzosen ihrem vierten. Doch Matija Pintaric hielt seine Mannschaft weiterhin im Spiel und so stand allen Zuschauern eine spannende Schlussphase im altehrwürdigen Wellblechpalast bevor. Und diese sollte noch spannender werden, als es den Eisbären lieb war. Denn sechs Minuten vor dem Ende glich Grenoble tatsächlich erneut aus. Valentin Grossetete mit dem 4:4. Was für ein verrücktes Spiel in Berlin!
Die Eisbären rannten nun wieder an, wollten unbedingt die drei Punkte holen, die auch enorm wichtig wären. Aber Grenobles Defensive stand sehr kompakt und ließ wenig zu. Ein hartes Stück Arbeit für die Berliner. Doch in den letzten zwei Minuten bot sich den Hauptstädtern die XXL-Chance in Überzahl. Dort, wo heute Abend sieben der acht Treffer gefallen waren. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest, spielten mit viel Geduld und ließen die Scheibe gut laufen. Aber Grenoble überstand diese brenzlige Situation und somit ging es in die Overtime. Ein verschenkter Punkt für die Berliner, die eine 3:0-Führung verspielt hatten.

Und die Verlängerung bot weiterhin spannendes Eishockey, es ging munter hin und her. Beide Teams suchten nun die Entscheidung und hatten auch gute Chancen. Doch beide Goalies ließen keine Scheibe mehr durch und so endeten spektakuläre fünf Minuten torlos. Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen und anders als in der DEL gibt es in der CHL fünf Schützen auf beiden Seiten.
Und bei den Eisbären traf nur ein Schütze, während bei Grenoble drei Schützen trafen und so den Zusatzpunkt sicherten. Eine bittere Niederlage, die man sich aber selbst zuzuschreiben hatte. Man verspielte eine 3:0-Führung ab und kassierte in einer Strafzeit drei Gegentore. Dieses Spiel wird viel Aufarbeitung aus Berliner Sicht benötigen.

2:6 gegen Lukko Rauma: Keine Chance gegen die Finnen, aber der Welli hat trotzdem gebebt

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #2:

Im ersten CHL-Heimspiel der neuen Saison haben die Eisbären Berlin deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Gegen das finnische Top-Team Lukko Rauma setzte es am Ende eine deftige 2:6-Niederlage, welche auch in der Höhe verdient war. Die Eisbären hatten dem Spiel der Finnen kaum etwas entgegenzusetzen und erwischten einen rabenschwarzen Tag, was sich durch alle Mannschaftsteile durchzog. Bei Rauma klappte derweil alles und so kam am Ende der finnische Kantersieg zustande.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm kleinere Änderungen am Line-up vor. Jonas Stettmer begann im Tor. Die Verteidiger-Pärchen wurden komplett neu gemischt: Eric Mik/Jonas Müller, Mitch Reinke/Korbinian Geibel, Adam Smith/Norwin Panocha. Im Sturm tauschten Liam Kirk und Eric Hördler die Reihen. Kirk stürmte an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux, Hördler zusammen mit Markus Vikingstad und Andreas Eder. Alles andere blieb in der Offensive unverändert.

Die Ausgangslage war für beide Mannschaften identisch, denn beide hatten zum CHL-Auftakt je ein Spiel gewonnen und ein Spiel verloren. Daher waren beide Teams darauf aus, heute Abend den zweiten Sieg einzufahren.

Ty Ronning verkürzt zum 1:2 in der Partie gegen Lukko Raume. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Lukko Rauma galt als unangenehmer und extrem starker Gegner. Genau das bewiesen die ersten Minuten, denn die Finnen kamen hoch motiviert aus der Kabine und schnürten die Eisbären bei Fünf-gegen-fünf ins eigene Drittel ein. Die Berliner fanden kein Mittel gegen den Dauerdruck von Rauma und so verwunderte der Rückstand durch Steven Jandric nach fünf Minuten auch überhaupt nicht – 0:1.
Rauma überzeugte durch eine extreme Scheibensicherheit und gewann nahezu jeden Zweikampf, weshalb die Eisbären immer nur am hinterherlaufen waren, was enorm viel Kraft kostete. Auch in Sachen Schnelligkeit waren die Finnen mindestens einen Tick schneller als die Eisbären. Für die war das ganze Spiel von Rauma gefühlt zu schnell.
Mitte des ersten Drittels kamen die Hausherren aber besser ins Spiel und tauchten auch mal vor dem Tor von Antti Raanta auf. Die ersten gefährlichen Abschlüsse waren zu verzeichnen, aber bisher ohne Erfolg. Als Rauma dann mal wieder zum Abschluss kam, klingelte es. Kapitän Eric Gelinas überraschte Jonas Stettmer und erhöhte auf 0:2 (13.). Das nenne ich mal gnadenlos effektiv!
Aber die Eisbären blieben dran und wollten den Anschlusstreffer, ließen sich von den starken Finnen nicht aus der Ruhe bringen. Aber mit Antti Raanta traf man eben auch auf einen sehr starken Torhüter, der sich trotz größter Chancen auch in Überzahl nicht überwinden ließ. Aber inzwischen waren die Hauptstädter deutlich besser drin im Spiel.
In der Schlussminute belohnten sich die Eisbären dann endlich in Überzahl und wer konnte nur treffen? Natürlich, Ty Ronning hat seinen Torriecher wieder gefunden und sorgte für den verdienten Anschlusstreffer – 1:2 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause. Übrigens: Auch in dieser Saison ertönt „Viva la vida“ nach dem ersten Eisbären-Tor. Direkt war die Gänsehaut wieder zurück und auch das ein oder andere Tränchen im Auge war da.

Lukko Rauma hatte einigen Grund zum jubeln in der Hauptstadt. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel schlugen die Finnen schnell zurück, Antoine Morand mit dem 3:1. Jonas Stettmer ließ eine kleine Lücke, die fand Morand und prompt war die Scheibe im Tor (22.).
In Überzahl legten die Gäste aus Rauma nach und erneut ging es zu einfach. Jonas Stettmer sah auch beim Treffer von Alex Beaucage nicht sonderlich gut aus – 1:4 (25.). An seiner Reaktion merkte man, dass er selbst mit seiner Leistung nicht zufrieden war, denn der Schläger wurde mit voller Wucht auf die Latte geschlagen. Die Fans bauten den Goalie aber direkt mit „Jonas Stettmer“-Rufen auf. Kopf hoch, Jonas! Das passiert jedem guten Goalie mal.
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, immer mal wieder gerieten beide Mannschaften aneinander. Spielerisch ging derweil nicht viel zusammen bei den Eisbären, Rauma stand defensiv sehr kompakt und ließ kaum etwas Gefährliches zu. Die Bemühungen bei den Hauptstädtern waren aber zu sehen.
Nach 34 Minuten war dann der Arbeitstag für den im Mitteldrittel sehr unglücklichen Jonas Stettmer zu Ende. Anton Olsson hatte auf 5:1 gestellt. Jake Hildebrand kam für ihn ins Tor.
Die Berliner bekamen heute deutliche ihre Grenzen aufgezeigt und Rauma zeigte, warum das finnische Eishockey so stark ist. Ein Mittel dagegen fanden die Eisbären dafür nicht und so kam der bis hierhin sehr deutliche Spielstand zustande. Mit diesem ging es auch in die zweite Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal wieder sehr ruppig zwischen beiden Mannschaften. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Für das letzte Drittel konnte nur noch der Plan sein, dieses zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zu gehen und sich Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen Grenoble am Sonntag zu holen. Doch das erwies sich als äußerst schwer. Denn nach nur 30 Sekunden im letzten Drittel machte Rauma das halbe Dutzend voll. Erneut ging es viel zu einfach durch die Eisbären-Defensive, Jakob Stenqvist überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend – 1:6.
Aber die Eisbären gaben sich nicht auf und zauberten sich am Ende zum 2:6. Eine wunderschöne Kombination zwischen Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Andreas Eder schloss der Neuzugang am Ende erfolgreich ab (44.).
Auf was ich in meinem Bericht aber noch gar nicht eingegangen bin, war die Stimmung. Wer live dabei war, kann es wahrscheinlich nur bestätigen: das Dach des altehrwürdigen Wellblechpalastes ist mal wieder abgehoben. Was für eine unglaubliche Stimmung im „Welli“ – Hut ab an jeden einzelnen Fan, der dazu beigetragen hat. Genau diese Atmosphäre macht den „Welli“ so legendär und zu einem Mythos. Zum Spiel gegen Lukko Rauma fanden 4.227 Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten somit für einen ausverkauften „Welli“.
Auf dem Eis passierte nicht mehr viel, die Luft war angesichts des deutlichen Spielstandes raus und so hieß es für beide Mannschaften Kräfte sparen, schließlich geht es bereits am Sonntag in der CHL weiter. Bis dahin werden die Eisbären dieses Spiel genau analysieren und es gegen Grenoble besser machen wollen, denn das Ziel ist nach wie vor das Achtelfinale. Dafür sollte ein Sieg gegen die Franzosen her, was aber nicht einfach wird. Da muss man nur mal in Bremerhaven nachfragen, die das heute Abend zu spüren bekommen haben.

2:3 in Klagenfurt: Sebastian Dahm und Nick Petersen ärgern ihren Ex-Verein


Ein seltenes Gefühl für die Eisbären Berlin: Der deutsche Meister verlor am Samstagabend sein zweites Gruppenspiel in der Champions Hockey League (CHL) in Klagenfurt mit 2:3 (1:0,1:3,0:0). Das Spiel verloren die Eisbären im Mitteldrittel, als sie von ihrem Spiel abkamen und dafür sorgten, dass ihr Trainer mächtig sauer wurde. So bleiben die Berliner bei drei Punkten nach zwei Spielen in der neuen CHL-Saison.

Im Vergleich zum 3:0-Auftaktsieg bei Storhamar änderte Head Coach Serge Aubin sein Team nur auf einer Position. Jake Hildebrand bekam den Start, Jonas Stettmer nahm nach seinem Shutout in Norwegen als Back-up auf der Bank Platz. Alles andere blieb unverändert. Scheinbar hat Aubin sein Wunsch-Line-up gefunden.

Eric Hördler ist weiterhin in blendender Form, traf in Klagenfurt zum 1:0 und damit bereits zum dritten Mal inklusive der Vorbereitung. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Beginn in Klagenfurt und die Gastgeber hätten in der fünften Spielminute auch in Führung gehen können, aber Jake Hildebrand war mit einem starken Save zur Stelle. Die Partie war erwartungsgemäß sehr intensiv. Klagenfurt kam hoch motiviert aus der Kabine, schließlich hatte man etwas gutzumachen nach der Niederlage gegen Sparta Prag zum Auftakt. So wurde die Berliner Defensive ordentlich beschäftigt, verteidigte aber bis hierhin sehr stark.
Die beste Chance der Eisbären resultierte aus einem sehr starken Forecheck von Markus Vikingstad, der die Scheibe eroberte und Liam Kirk überließ, doch die Nummer 94 schoss knapp am Tor vorbei.
Zum Ende des ersten Drittels kam erstmals das Penalty Killing der Berliner zum Einsatz, welches erneut zu überzeugen wusste.
Eine Minute vor der Pause schlugen die Eisbären dann eiskalt zu. Starker Scheibengewinn von Yannick Veilleux an der Bande Eric Hördler sah die Scheibe, fuhr ihr entgegen und zog eiskalt ab – 1:0 (19.).

Erhielt heute den Vorzug vor Jonas Stettmer und war bei den drei Gegentoren chancenlos: Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel gelang Klagenfurt dann der verdiente Ausgleich durch Ex-Eisbär Nick Petersen, welcher einen Querpass direkt nahm – 1:1 (24.). Gleich nach dem Treffer hatten die Rotjacken ein Powerplay und die große Chance, die Partie komplett zu drehen. Die Eisbären überstanden diese brenzlige Situation aber zum Glück ohne Gegentor.
Doch dann Blaine Byron mit einem Riesenfehler, der zum 1:2 führte. Er kickte die Scheibe von der Bande in den Lauf von Mathias From und der ließ sich diese Chance nicht entgehen (29.). Die Eisbären fanden bisher nicht rein ins Mitteldrittel, während die Hausherren immer mehr Selbstvertrauen bekamen und die Berliner durch aggressives Forechecking vor erhebliche Probleme stellten.
Im Powerbreak hörte man deutlich, wie sauer Serge Aubin auf seine Mannschaft war und fragte, wo sein Team ist, welches schnell spielt. Und wie antwortet man auf so eine Standpauke vom Coach? Mit einem Powerplaytor durch Leo Pföderl zum 2:2 nach gerade einmal acht Sekunden in Überzahl (33.). Auch danach ein druckvolles Powerplay, doch ein weiterer Treffer sprang in dieser Phase nicht bei raus.
Kurz darauf die Gastgeber in Überzahl und nach einer feinen Kombination mit der erneuten Führung. Luka Gomboc mit dem 2:3 (37.). Plötzlich drückten die Rotjacken wieder und drängten die Eisbären ins eigene Drittel. Die Eisbären überstanden diese Phase und gingen anschließend mit einem 2:3-Rückstand in die Kabine.

War nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Trainer Serge Aubin (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Hauptstädter mit einem Mann mehr, aber Klagenfurt mit einem sehr starken Penalty Killing. Erst zum Ende Liam Kirk mit der dicken Chance, doch er traf nur den Pfosten.
Serge Aubin war weiterhin nicht zufrieden und fand, dass seine Mannschaft zu langsam spielte. Die Bemühung konnte man den Eisbären jedoch nicht absprechen.
Klagenfurt konzentrierte sich derweil auf die eigene Defensive und lauerte auf Konter. Einer wäre beinahe erfolgreich gewesen, aber auch From traf nur den Pfosten.
Den Eisbären fehlten fortan die zwingenden Ideen, um die Defensive der Gastgeber zu überwinden. Trainer Aubin versuchte durch Änderungen in den Reihen von außen einzuwirken. Eine Strafe gegen Yannick Veilleux in der Schlussphase verhinderte dann aber auch die Schlussoffensive der Berliner.
In den letzten zwei Minuten versuchten es die Eisbären ohne Goalie und mit sechs Mann, Liam Kirk hatte auch tatsächlich die dicke Chance zum 3:3, doch Ex-Eisbär Sebastian Dahm lenkte die Scheibe an den Pfosten. Glück für Klagenfurt, denn damit retteten sie das 3:2 über die Zeit. Am Ende wachten die Berliner zu spät auf, während sich die Hausherren den Sieg am Ende auch verdienten. Am kommenden Wochenende geht es dann mit zwei Heimspielen im altehrwürdigen Wellblechpalast weiter.

CHL 2025/2026: Mit den Eisbären Berlin in Storhamar

WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #1:

Wie bereits im letzten Jahr ging es auch in diesem Jahr zu einem Europapokalspiel der Eisbären Berlin. Während ich im letzten Jahr im Rahmen des CHL-Achtelfinales beim Auswärtsspiel in Sheffield (Großbritannien) dabei war, ging es für mich diesmal zum ersten Spiel der neuen CHL-Saison nach Storhamar in Norwegen. Und erneut endete dieser Roadtrip mit einem Sieg für unsere Jungs, was das Ganze dann natürlich noch abgerundet hat. Hier folgt nun – wie auch schon im letzten Jahr – ein Mix aus Erfahrungs- und Spielbericht. Eins vorneweg: Norwegen ist definitiv eine Reise wert, wenn auch extrem teuer!

Die Reise ging diesmal bereits einen Tag vorher los und nicht wie vergangenen November, als wir direkt am Spieltag nach Sheffield aufgebrochen sind. Denn diesmal stand ganz klar im Vordergrund, auch etwas von der Stadt zu sehen, wenn man schon mal wegen Eishockey nach Norwegen fliegt. Also ging es für mich am Mittwoch kurz vor 10 Uhr per Flieger ab nach Oslo, wo ich bereits kurz nach 11 Uhr landete und direkt erst einmal meinen Kumpel suchte, der aus Hamburg angereist war. Wir waren natürlich nicht die einzigen Fans, die diesen Trip mitgemacht haben und definitiv auch nicht die ersten, die losgefahren sind. Das waren nämlich die Leute vom Bucher-Bus, die bereits Dienstag gen Norwegen aufgebrochen waren. Geschätzt waren wir 150-200 Eisbären-Fans vor Ort im Stadion, was selbstverständlich ausgereicht hat, um aus dem Auswärtsspiel wie immer ein Heimspiel zu machen.

Aber zurück zur Ankunft in Oslo, wo direkt auffiel, wie sauber diese Stadt ist und vor allem, wie unglaublich freundlich die Leute dort sind. Wenn man aus Berlin kommt, ist man ja Beides nicht gewohnt, von daher hat man sich dort direkt wohlgefühlt. Mal abgesehen vom Wetter, denn das begrüßte uns standesgemäß skandinavisch mit Regen. Dennoch haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine zweistündige Schiffsfahrt zu machen und ein wenig die Fjord zu begutachten. Eine wirklich beeindruckende Schiffsfahrt, bei besserem Wetter wäre sie aber natürlich noch besser gewesen.

So sah es vor dem Bahnhof von Hamar aus. Einfach nur schön dort. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Da es nach der Ankunft von der Schifffahrt noch heftiger regnete, machten wir uns direkt per Zug auf den Weg Richtung Hamar, eine kleine aber sehr schöne Stadt, mit rund 30.000 Einwohnern. Und vor allem perfekt am Wasser gelegen, weshalb es uns direkt nach der Ankunft gen Wasser zog, um einfach diese herrliche Landschaft zu genießen. Im Vergleich zu Sheffield im letzten Jahr also das komplette Kontrastprogramm, denn dort war gefühlt an jeder Ecke ein Pub. In Hamar haben wir drei davon gesehen, aber alle drei sehr zu empfehlen.

Da konnte man entspannt einige Stunden verbringen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den ersten Tag ließen wir mit einem leckeren Abendessen und einem kleinen Spaziergang am Strand ausklingen. Der Donnerstag startete dann mit bestem Wetter und so zog es uns nach dem Frühstück direkt wieder ans Wasser, wo wir immer mehr Eisbären-Fans begegneten. Selbst Eisbären-Fans, die mittlerweile in Norwegen leben, haben sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. So stimmte man sich gemeinsam auf das Spiel ein und jeder Fan berichtete letztendlich dasselbe: Wie unfassbar freundlich die Norweger doch sind und wie sauber hier alles ist. Man hat sich hier echt sehr wohlgefühlt und das sollte sich auch nicht ändern, als wir per Fanmarsch zum Stadion CC Amfi liefen. Wir Eisbären-Fans waren die Attraktion schlechthin vor Ort. Alle zückten ihr Handy, um diesen für sie scheinbar einmaligen Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Am Stadion angekommen, standen die norwegischen Fans auf ihren Balkonen oder Grundstücken und winkten uns zu. Denn rund um das Stadion ist ein Wohnhaus, wo die Storhamar-Fahnen wehten, und viele Häuser. Das hat schon etwas, wenn man direkt neben dem Stadion wohnt und gefühlt in jeder Drittelpause mal nach Hause gehen kann.

Das Stadion von Storhamar, CC Amfi. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Kurz vor 18 Uhr zogen wir dann weiter Richtung Halle und dort gab es scheinbar eine falsche Info, wo der Gästeeingang sei. Aber letztendlich hatte diese falsche Info zur Folge, dass die rund 150-200 Eisbären-Fans mitten in das Warm-up der Eisbären gerieten. Die Spieler wirkten sichtlich überrascht, wie viele Fans sie doch nach Norwegen begleitet haben. Die Spieler kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus und wir feuerten sie einfach auch beim Warm-up an. Großen Respekt auch an die Spieler, dass sie die Foto-Wünsche der Fans erfüllt haben, obwohl sie mitten in ihrer Vorbereitungsphase waren.

Als die Halle ihre Türen (also um genau zu sein, es waren nur zwei) öffnete, stürmten die meisten Eisbären-Fans erst einmal in den Fanshop von Storhamar, um sich mit Souvenirs einzudecken. Wer Hunger hatte, musste sich mit einer Wurst im Tortillateig zufrieden geben, aber andere Länder andere Sitten. Wer übrigens ein Bier haben wollte, der musste ganz schön lange suchen, um einen Bierstand zu finden. Von Norwegern habe ich dann erfahren, dass es in Norwegen wohl nur drei Stadien gibt, in denen Bier ausgeschenkt wird. Man stelle sich so etwas mal in der DEL vor… Aber in Norwegen ist generell alles anders, denn nach Spielende durften wir im Supermarkt auch kein Bier mehr kaufen. Aber wir nahmen das Ganze mit Humor auf.

Eine echt schöne Arena! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nun aber zum eigentlichen Grund der Reise, dem Spiel der Eisbären bei Storhamar. Überraschen konnte die Aufstellung unserer Jungs nicht, es waren die zu erwartenden Reihen, welche Trainer Serge Aubin ins Rennen schickte. Im Tor durfte Jonas Stettmer beginnen, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank saß.
Die Eisbären kamen gut ins Spiel und machten direkt Druck, was am Ende im ersten Powerplay mündete. Ausgerechnet Ex-Eisbär Stefan Espeland gab den Eisbären die Möglichkeit, mit einem Mann mehr zu spielen. Und wenn die Berliner etwas können, dann Powerplay. Ganze 19 Sekunden dauerte es nur, ehe Leo Pföderl das erste Pflichtspieltor der Eisbären in der Saison 2025/26 erzielte. Eigentlich sollte sein Pass Ty Ronning finden, doch vorher wurde die Scheibe bereits unhaltbar abgefälscht – 1:0 (4.).
Die Eisbären waren auch fortan immer wieder vor dem Tor zu finden, aber auch Storhamar fand mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel. Jonas Stettmer konnten sie bis dahin aber nicht überwinden und so führten die Berliner mit 1:0 nach 20 Minuten.

Im Mitteldrittel wurden die Eisbären immer gefährlicher und hatten mehrmals das 2:0 auf dem Schläger, aber entweder stand der Goalie oder der Pfosten im Weg. Es sollte bis zur 33. Spielminute dauern, ehe Mitch Reinke den Hammer auspackte und die Scheibe ins Netzt drosch – 2:0. Für die Norweger war das ein schmeichelhaftes Ergebnis, denn die Eisbären haderten mit ihrer Chancenverwertung. Wäre die besser gewesen, hätten die Hauptstädter das Spiel bereits im Mitteldrittel entschieden. So aber blieb Storhamar noch eine kleine Hoffnung.

Entwickelt sich immer mehr zum Goalgetter: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel wollten die Eisbären dann nichts mehr anbrennen lassen. Hinten stand man weiterhin sehr kompakt und spielte das sehr konzentriert zu Ende. Am Ende wollte man eben auch für Jonas Stettmer den Shutout sichern. Diesen verdiente er sich am Ende auch und gab damit die erste Duftmarke in dieser noch jungen Saison ab. Spielerisch hatten die Eisbären dann noch eins zu bieten und zwar das 3:0 durch Korbinian Geibel (57.). Was vor allem uns vom Podcast-Team freut, weil – wer die neue Folge bereits gehört hat – wir sind große „Korbi-Geibel-Ultras“ und haben in Zusammenarbeit mit Korbis Freundin die „Korbi-Geibel-Ultras-Kollektion“ an den Start gebracht. Das diese Korbi gleich so beflügelt, hätten wir auch nicht gedacht.

Am Ende feierten Spieler und Fans den souveränen und hochverdienten 3:0-Auswärtssieg im ersten CHL-Spiel. Nach dem Spiel kamen noch einige Storhamar-Fans auf uns zu und meinten, was wir doch für einen unglaublichen Support geliefert haben. Selbst ein Fan aus Finnland war mehr als angetan davon. Die Eisbären-Fans hatten es also mal wieder geschafft, international einen mehr als positiven Eindruck zu hinterlassen. Aber auch das gehört eben zum Eishockey. Man singt während des Spiels gegeneinander und nach dem Spiel trinkt man gemeinsam ein Bier (also außer in Norwegen) und lässt das Spiel nochmal Revue passieren. Und Storhamar war ein mehr als sympathischer Gastgeber, denen wir hoffentlich im Rahmen eines CHL-Spiels nochmal einen Besuch abstatten können. Ansonsten bleibt die Reise-Empfehlung für Norwegen!

6:3-Sieg nach 2:3-Rückstand gegen Liberec! Andreas Eder glänzt mit zwei Toren beim Testspielsieg

Die Eisbären Berlin haben ihr erstes Testspiel gegen Liberec mit 6:3 (1:0,1:2,4:1) gewonnen und dabei vor allem große Moral bewiesen. Elf Minuten vor Ende der Partie lagen die Berliner noch mit 2:3 hinten, drehten jedoch danach so richtig auf und feierten dank zweier Empty-Net-Goals einen deutlichen Sieg.

Die große Frage vor dem ersten Testspiel war natürlich, wie Trainer Serge Aubin auf die Verletzung von Kapitän Kai Wissmann reagieren würde. Die Antwort war Mitch Reinke, der an der Seite von Jonas Müller verteidigte. Die anderen Verteidiger-Pärchen waren Norwin Panocha und Adam Smith sowie Korbinian Geibel und Eric Mik. Moritz Kretzschmar war als siebter Verteidiger dabei. Neben Wissmann fehlten auch Marco Nowak und Markus Niemeläinen.
In der Offensive durften erstmals seit dem fünften Finalspiel gegen Köln wieder Freddy Tiffels, Leo Pföderl und Ty Ronning als Sturmreihe über das Eis flitzen. Liam Kirk bekam die beiden Neuzugänge Markus Vikingstad und Andreas Eder an die Seite gestellt. Eric Hördler stürmte zusammen mit Blaine Byron und Yannick Veilleux. Die nominell vierte Reihe bildeten heute Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei. Marcel Noebels stand nicht im Kader.
Und im Tor bekam Jonas Stettmer der Vorzug vor Jake Hildebrand. Aber wie Torwarttrainer Sebastian Elwing während der Sommerpause bereits verlauten ließ, haben die Eisbären in dieser Saison zwei Nummer-1-Goalies.

Erzielte das erste Tor für die Eisbären Berlin in der Saisonvorbereitung 2025/26: Eric Hördler (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensiver Beginn von beiden Mannschaften. Liberec kam zunächst besser ins Spiel, die Eisbären kamen aber wenig später auch zu den ersten guten Abschlüssen. Nach einem erfolglosen ersten Powerplay klappte es dann aber bei einem Zwei-auf-eins Konter. Eric Hördler (Foto oben) mit dem ersten Tor in der Vorbereitung – 1:0 (8.).
Fortan war es weiterhin ein sehr munteres Spiel, Liberec wollte die schnelle Antwort geben, biss sich aber die Zähne an Jonas Stettmer aus. Dessen Vorderleute verteidigten aber auch sehr stark und machten die gefährlichen Räume zu. Die Eisbären wirkten im ersten Drittel äußerst konzentriert und perfekt vorbereitet auf Liberec, die bereits deutlich weiter waren in der Vorbereitung als die Berliner. Das half ihnen aber im ersten Drittel noch nicht, auch nicht im Powerplay zum Ende, welches die Hauptstädter ohne Gegentor überstanden und so die 1:0-Führung mit in die Kabine nahmen.

Andreas Eder traf direkt in seinem ersten Spiel zweimal für die Eisbären Berlin. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel bot weiterhin ein hart umkämpftes Spiel. Torchancen gab es in der Anfangsphase jedoch nicht zu sehen. Das sollte sich im zweiten Powerplay der Tschechen ändern, als ihnen der verdiente Ausgleich zum 1:1 gelang (24.).
Liberec blieb auch danach die aktivere Mannschaft, hatte mehr Spielanteile und wollte die Partie komplett drehen. Im dritten Powerplay schnupperten die Tschechen auch an der Führung, aber Jonas Stettmer ließ sich kein zweites Mal überwinden.
Das sollte sich rund vier Minuten vor der zweiten Pause ändern, als Liberec frei zum Abschluss kam und auf 2:1 stellte (36.). Da stimmte die Zuordnung in der Berliner Defensive überhaupt nicht.
Aber die Eisbären hatten direkt eine Antwort parat und glichen durch das Premierentor von Andreas Eder (Foto oben) zum 2:2 aus (37.). Da war sie also wieder, die Berliner Effektivität der vergangenen Meisterjahre, denn viel für die Offensive hatte man im Mitteldrittel nicht getan. Doch am Ende zählt das, was auf der Anzeige steht und da stand es 2:2 nach 40 Minuten.

Blaine Byron erzielte am Ende das Game-Winning-Goal. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel blieb weiterhin intensiv. Beide Teams standen hinten sehr kompakt, weshalb Torchancen eher Mangelware waren. So brauchte es ein Powerplay, um wieder ein Tor zu erzielen. Liberec hatte einen Mann mehr auf dem Eis und nagelte die Scheibe in der 49. Spielminute ins Berliner Tor – 2:3.
Aber die Eisbären ließen sich auch davon nicht schocken und glichen durch Mitch Reinke zum 3:3 aus (51.).
In der Schlussphase machten die Hauptstädter enorm viel Druck und wollten das Spiel wieder zurück drehen. Die größte Chance dazu bot sich den Berlinern rund drei Minuten vor dem Ende des dritten Drittels, als man in Powerplay agieren konnte. Und Blaine Byron (Foto oben) stand dort, wo ein Torjäger zu stehen hat und staubte zum 4:3 ab (58.).
Liberec nahm daraufhin den Goalie aus dem Tor, was Andy Eder zum 5:3 und seinem zweiten Treffer an diesem Abend nutzte (58.). Was für ein Einstand unser neuen Nummer 43. Für den Schlusspunkt sorgte am Ende Yannick Veilleux mit dem nächsten Empty-Netter – 6:3 (60.).

Am Ende bewiesen die Eisbären Moral und schlugen jeweils postwendend nach den beiden Rückständen zurück. Man verfiel nach den Gegentoren nie in Hektik, blieb seinem Spiel treu und vertraute auf seine Stärken. Das wird auch Trainer Serge Aubin gesehen haben und die richtigen Schlüsse aus diesem am Ende starken Spiel ziehen.

Dreimal 7:0 macht am Ende Deutscher Meister 2025

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #57:

Finalspiel 5 (Endstand: 4:1)

Die Eisbären Berlin sind am Ziel ihrer Träume angekommen! Durch einen erneuten 7:0-Kantersieg machte man die Titelverteidigung in der PENNY DEL perfekt und ist damit bereits zum elften Mal Deutscher Meister! Vor genau 20 Jahren holten die Berliner ihre erste Meisterschaft. Was danach kam, ist bekannt. Und trotzdem ist diese Meisterschaft eine sehr besondere. Denn wer hätte vor rund drei Monaten daran geglaubt, dass wir heute Abend die Meisterschaft der Eisbären Berlin feiern? Der Schicksalsschlag von Tobias Eder traf Mannschaft und Fans besonders hart. Umso beeindruckender, wie eng alle danach zusammengerückt sind. Trainer, Spieler, Betreuer, Fans, einfach alle haben an einem Strang gezogen. Man hat danach das Ziel „Mission Titel mit Tobi“ ausgerufen und dafür in den folgenden Wochen und Monaten alles gegeben. Und heute Abend beendete man diese Mission und machte damit auch Tobi Eder stolz, der auf seiner Wolke zusammen mit Hartmut Nickel auf die elfte Meisterschaft angestoßen haben dürfte. Jungs, ich ziehe meinen Hut vor dem, was ihr in den vergangenen Wochen und Monaten abgeliefert habt! Und jetzt feiert diese Meisterschaft so gut ihr könnt, ihr habt es euch mehr als verdient!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm keine Veränderung am Line-up vor. Er vertraute der gleichen Aufstellung wie beim 7:0-Sieg in der Domstadt. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich lief alles perfekt bisher.

Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg und die Eisbären wären zum elften Mal Deutscher Meister. Ein Sieg von Köln und es gäbe ein Spiel sechs. Die Voraussetzungen sprachen jedoch ganz klar für die Eisbären, die drei der bisherigen vier Spiele dominierten. Machten die Eisbären heute den Sack zu oder schlugen die Haie nochmal zurück?

Scorte auch im 28. Spiel in Folge: Ty Ronning. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur drei Minuten mit 1:0 „Viva la vida“ erklingen ließen. Zach Boychuk hatte Julius Hudacek überwunden und einen Jubel-Orkan in der Arena ausgelöst. Nur 19 Sekunden später war es Gabriel Fontaine, der auf 2:0 stellte (4.). Kari Jalonen nahm daraufhin erstmal eine Auszeit und wechselte Julius Hudacek aus. Tobias Anicka kam für ihn ins Tor. Tja, Karma schlägt eben immer zu und wenn man nach Spiel zwei in einer Finalserie einen Sieg frenetisch feiert, wird man dafür bitter bestraft. Sollte Hudacek eine Lehre sein – wie der gesamten Kölner Mannschaft.
In der achten Minute legte Ty Ronning das 3:0 nach und scorte damit auch im 28. Spiel in Folge. Sorry, aber ich bleibe dabei. So stark Köln in den Serien gegen Bremerhaven und Ingolstadt war, so schwach waren sie im Finale. Kraft und Ausdauer hin oder her – wer in einem Finale spielt, gibt einfach alles für den Erfolg. Aber Köln lässt sich dreimal komplett ohne Gegenwehr abschlachten, was mir für deren Fans einfach leid tut, die die weite Fahrt in die Hauptstadt auf sich genommen haben. In den Playoffs spielen die Spieler unter Schmerzen und geben dabei alles, aber bei Köln fehlte mir alles, was eine Finalserie ausmacht. Spiel zwei waren sie besser und haben verdient gewonnen. Ansonsten war das gar nichts von Köln und einfach finalunwürdig. Kaum schreibe ich das, erhöhte Marcel Noebels auf 4:0 (12.).
Geht es noch schlimmer? Ja! Die HNK sang „Kölner Haie olé„. Mehr Demütigung geht nicht und das in einer Finalserie. Mit 4:0 endete ein einseitiges erstes Drittel.

Frühzeitig wussten die Spieler, dass es heute mit der Titelverteidigung klappen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Wer auf Besserung im Mitteldrittel hoffte, wurde nach nur vier Minuten „enttäuscht“. Yannick Veilleux drückte die Scheibe über die Linie und erhöhte auf 5:0. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin. Beide Teams wussten, dass das Spiel und somit auch die Finalserie entschieden war. Und das ist eigentlich extrem schade, denn gerade Emotionen und Spannung machen die Playoffs doch aus. Davon war vielleicht in den ersten beiden Partien was zu sehen. Aber ab Spiel drei gar nicht mehr und prompt fiel das 6:0 durch Zach Boychuk (30.). 20:0-Tore in Folge, in einem Finale, geht es peinlicher? Das Schlimme daran: Die Eisbären spielten hier mit angezogener Handbremse und dominierten Köln nach Belieben.
Beide Mannschaften durften dann nochmal Powerplay üben, aber beide ließen diese Chance ungenutzt. Mehr passierte dann nicht mehr und so führten die Berliner mit 6:0 nach 40 Minuten. Die Vorbereitung auf die große Meisterparty lief bereits. Die ganze Arena war am hüpfen.

Ein Foto mit Symbol-Charakter: Die Eisbären als Überflieger im Finale gegen Köln (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und diese Saison dürfte der Konkurrenz Angst machen. Die Eisbären feierten heute Abend die vierte Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Aus dem einen Jahr, wo man falsche Entscheidungen getroffen hatte, hat man seine Lehren gezogen und es in der darauffolgenden Saison direkt wieder besser gemacht. An den Eisbären und ihren klugen Entscheidungen sollte sich die Konkurrenz ein Beispiel nehmen. Manchmal hilft es geduldig zu bleiben und nicht nach fünf schlechten Spielen den Trainer rauszuschmeißen. Nicht immer ist es ratsam, nur starke Einzelspieler zu verpflichten, die am Ende kein Team sind. Man muss, wenn man Erfolg haben will, ein Team kontinuierlich aufbauen und gezielt verstärken. Dazu kommt eine gute Jugendarbeit und das Vertrauen in die jungen Spieler, diese dann auch einzusetzen. All das haben die Eisbären bewiesen und das zahlt sich nun weiter aus. Man hat nicht den größten Etat in der Liga, aber man setzt sein Budget richtig ein. All das macht die Eisbären derzeit zur Übermacht in der Liga. Und es liegt an den anderen Mannschaften, dass wir keine ähnlichen Verhältnisse wie in der Bundesliga in den letzten Jahren bekommen. Die Eisbären trifft keine schuld, aber auch sie würden sich über Gegner auf Augenhöhe sicherlich freuen.
Das Spiel plätscherte übrigens nur so vor sich hin. Böse Zungen würden behaupten, die Eisbären haben sich verschlechtert, denn noch immer stand es „nur“ 6:0. Aber die Mannschaft arbeitete bereits daran, dass es auch heute wieder zum Standard-Ergebnis kam. Gesagt, getan – Freddy Tiffels mit dem 7:0 (54.).
Einen großen Respekt an dieser Stelle übrigens an die mitgereisten Kölner Fans, die trotzdem feierten. Die Einzigen, die eine würdige Finalserie ablieferten, waren die Haie-Fans. Hut ab für eure Leidenschaft und Glückwunsch zu einer bis zur Finalserie sehr starken ersten Saison unter Kari Jalonen. Und großen Respekt für eure Tobi-Eder-Sprechchöre – ganz großes Kino!
Danach war das Spiel zu Ende und die Party konnte starten. Deutscher Meister 2025 sind die Eisbären Berlin! Mit 21:0-Toren in den letzten drei Spielen. Was für eine unglaubliche Dominanz des Hauptstadtclubs.

Meisterfoto der Saison 2024/2025 (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und natürlich kam unmittelbar nach der Schlusssirene das Trikot mit der Nummer 22 auf das Eis. In der Hartmut Nickel Kurve wurde ein schwarzes Banner mit „Tobias Eder“ über die Kurve getragen. Als der Meisterpokal übergeben war, stellten die Spieler den Pokal vor die Fankurve und legten symbolisch Tobi Eders Trikot darüber. Gänsehaut-Momente im Moment des größten Erfolgs. Dazu ertönte „Viva la vida“ – Tobis Lieblingssong. Da flossen bei allen natürlich wieder die Tränen. Es war die emotionalste Meisterschaft, welche die Eisbären Berlin jemals gefeiert haben. Und wie sehr Tobi Eder auch an diesem Abend „anwesend“ war, merkte man an den Stimmen nach dem Spiel. Hier ein kleiner Auszug:

Marcel Noebels:

Ein Freund und Teamkamerad ist einfach nicht mehr bei uns. Wenn der Titel eine Nummer hätte, würde ich ihm lieber einen Namen geben. Das, was heute hier passiert ist, ist für eine Person passiert und zwar für Tobi Eder und seine Familie.

Kai Wissmann:

Tobi ist nach wie vor bei uns, er ist Teil der Mannschaft und das wird er auch in Zukunft sein. 

Stéphane Richer:

Respekt, wie die Mannschaft mit der ganzen Situation umgegangen ist. Tobi ist den ganzen Weg mit uns gegangen und ist heute Abend auch hier. Diese Meisterschaft ist für Tobias Eder!

Serge Aubin:

Wir wollten es unbedingt mit Tobi schaffen. Das ist uns heute gelungen.

Alleine daran sieht man, wie sehr diese Mannschaft nach dem Schicksalsschlag zusammengerückt ist und für das große Ziel gekämpft hat. Unter diesen Umständen diese Saison zu Ende zu spielen und dann auch noch in der Art und Weise, ist einfach überragend. Niemand hätte etwas gesagt, wenn die Jungs daran zerbrochen wären und die Saison nach der Hauptrunde zu Ende gewesen wäre. Oder man im Viertelfinale ausgeschieden wäre. Aber diese Mannschaft hat bis zum Ende durchgezogen und den Pokal für Tobi Eder gewonnen. Am Ende ist es also nicht die elfte Meisterschaft sondern die „Tobi-Eder-Meisterschaft“, die bei uns allen einen sehr besonderen Platz im Herzen bekommen wird.

Für immer unvergessen in Berlin: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Schon wieder 7:0! Die Eisbären Berlin demütigen die Kölner Haie ein weiteres Mal

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #56:

Finalspiel 4 (Stand: 1:3)

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft entfernt: Am Mittwochabend gewannen die Eisbären auch Spiel vier bei den Kölner Haien mit 7:0 (2:0,2:0,3:0) und sicherten sich damit die Matchpucks. Es fällt schwer, für diese Mannschaft noch irgendwelche Superlative zu finden. Zweimal in der Finalserie in Folge mit 7:0 zu gewinnen ist einfach unbeschreiblich. Ein Klassenunterschied wurde einmal mehr deutlich. Aber auch der Fakt, dass Köln einer Finalserie einfach unwürdig ist. So hart es klingt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Zach Boychuk zurückgreifen, was zu Änderungen in der Offensive führte. Ty Ronning rückte wieder in die Reihe neben Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Yannick Veilleux ging in die Reihe zu Gabriel Fontaine und Liam Kirk. Lean Bergmann, Blaine Byron und Eric Hördler blieben zusammen. Boychuk rückte in die vierte Reihe zu Marcel Noebels und Manuel Wiederer. Matej Leden war als 13. Stürmer im Line-up.
In der Defensive gab es keine Änderungen. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank saß.

Köln war vor dem Spiel gefordert, eine Reaktion auf das Debakel in Spiel drei zu zeigen. Die Eisbären hingegen standen vor der Herausforderung, kühlen Kopf zu bewahren und das 7:0 am Ostermontag richtig einzuordnen. Wem gelang es besser?

Zweiter Final-Shutout in Folge: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Den Spielbeginn verpasste ein Großteil der Eisbären-Fans aufgrund eines Unfalles auf der Autobahn zwischen einem LKW und einem Bus. Glücklicherweise war kein Fan-Bus darin verwickelt und somit war es auch egal, ob man zu spät kommt oder wie ein anderer Bus erst zum letzten Drittel. Da freut man sich lieber daran, gesund in Köln angekommen zu sein. An dieser Stelle gute Besserung an die Verletzten und eine möglichst schnelle Genesung.
Als wir die Arena betraten lief gerade ein Powerplay für die Eisbären, nachdem Moritz Müller auf die Strafbank geschickt wurde. Doch nutzen konnten die Berliner das Überzahlspiel nicht, weil Köln stark verteidigte.
Es dauerte bis zur zehnten Minute, ehe die Eisbären das Tor-Festival starteten. Liam Kirk ließ Julius Hudacek keine Chance – 1:0 (10.).
Danach eine lustige Szene, denn Back-up Goalie Jonas Stettmer erhielt zwei Minuten wegen Behinderung. Er wollte halt auch am Spiel dran teilhaben, aber die Strafe ging natürlich in Ordnung. Doch die Haie konnten die Chance nicht nutzen und rannten so weiter dem Rückstand hinterher.
Beinahe hätte Ex-Eisbär Parker Tuomie ausgeglichen, doch er scheiterte und im Gegenzug zeigte Berlin, wie eiskalt diese Truppe ist. Lean Bergmann und Blaine Byron setzten Marcel Noebels in Szene und schon stand es 2:0 (16.).
Den Eisbären gelang also genau das, was sie sich vorgenommen hatten. Früh die Arena zum Schweigen zu bringen, denn der Rückstand war natürlich ein ordentlicher Dämpfer für die Haie. Die waren sichtlich bemüht, aber gegen diese Eisbären-Mannschaft musst du dir etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So aber stand es nach dem ersten Drittel 2:0 für die Eisbären.

Liam Kirk traf doppelt in Köln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Berliner ließen aber überhaupt nicht nach und drückten Köln immer wieder ins eigene Drittel. Selbst bei angezeigter Strafzeit wurde Köln festgespielt, die Scheibe lief wie am Schnürchen. Es war einfach herrlich, dieser Mannschaft beim spielen zuzuschauen. Und doch fehlte mir so ein wenig die Gegenwehr von Köln, aber die kam einfach nicht.
Manuel Wieder sorgte in der 27. Spielminute für das 3:0 und raubte wohl auch dem letzten Haie-Fan die Hoffnung auf den Serien-Ausgleich.
Auch fortan hatten die Eisbären weiterhin alles im Griff, spielten ein sensationelles Eishockey und machten deutlich, wer die Nummer eins in der DEL ist. Und zudem zauberte man dann auch noch die Scheiben ins Tor. Eric Hördler mit einer überragenden Vorarbeit für Byron und der netzte zum 4:0 ein (39.). Mehr passierte im Mitteldrittel nicht und auch heute kann man einfach nur ein Wort sagen: Machtdemonstration!

Eric Hördler mit einer überragenden Leistung und einem Tor sowie einem Assist. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlimme für Köln war, dass das Spiel noch nicht vorbei war. Und die Eisbären hatten richtig Bock heute. In der 42. Spielminute beruhigten sich dann auch die Nerven des Autors, denn endlich hatte Ty Ronning getroffen – 5:0 (42.). Das 27. Spiel in Folge mit mindestens einem Scorerpunkt. Ty, was sollen wir da noch sagen über dich? Wahrscheinlich gibt´s bald den MVP-Preis von der PENNY DEL für die Playoffs und von der Eishockey News bald wieder den Preis für den „Spieler des Monats“. Wer soll diesen unglaublichen Spieler denn stoppen? Ronning hat mehr als eine halbe Hauptrunde jetzt gepunktet. WAHNSINN!!!
Im Gästeblock lief längst die Party, aufs Eis wurde nur selten noch geguckt. Da konnte ja auch nichts mehr anbrennen. Und was machten eigentlich die Haie-Fans, die noch da waren? Denn einige Plätze blieben zum letzten Drittel leer. Man gewinnt und verliert mit seiner Mannschaft zusammen. Auch im Finale. Und man muss halt auch als Köln-Fan anerkennen, dass die Eisbären einfach einer Übermacht sind und Köln hoffnungslos unterlegen ist. Dennoch feierten die noch anwesenden Haie-Fans ihr Team für eine wirklich starke Saison, an deren Ende man mit Bremerhaven und Ingolstadt zwei Favoriten aus den Playoffs geworfen hat. Doch genau diese beiden Serien haben scheinbar zu viel Kraft gekostet, während die Eisbären weniger Spieler absolvieren mussten und zudem Kräfte sparen konnte.
Und die Eisbären kannten keine Gnade mit Köln, Liam Kirk mit dem 6:0 in der 57. Spielminute. 47 Sekunden vor dem Spielende gab es dann auch noch eine Co-Produktion der Youngsters Matej Leden und Eric Hördler, Letzterer sorgte für den 7:0-Endstand in Spiel vier (60.).

Dieses Team ist einfach unglaublich! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nun ist es also noch ein Schritt bis zur ersehnten elften Meisterschaft. Aber genau jener letzter Sieg ist immer der schwerste. Das wissen auch die Spieler, dass weiß das Trainerteam um Serge Aubin. Und dennoch fehlt mir der Glaube, dass sich die Eisbären das noch nehmen lassen. Sie haben ihr großes Ziel vor Augen und können dieses am Freitagabend auch noch zuhause vor den eigenen Fans erreichen. Dort, wo man letztmals vor zwölf Jahren eine Meisterschaft feiern konnte. Gegner damals? Die Kölner Haie! Nun kann sich Geschichte also wiederholen.
Und man kann gar nicht genügend Hüte vor dieser Mannschaft ziehen. Wie sie mit dem Schicksalsschlag von Tobi Eder umgegangen sind, verdient den aller größten Respekt. Die Jungs hätten danach in ein Loch fallen können und die Saison abschenken können – keiner hätte es ihnen übel genommen. Weil es am Ende eben nur Sport ist und es viel wichtigere Dinge auf der Welt gibt. Aber man hat aus dem Schicksal neue Kraft und Energie gezogen und will die Saison nun für und mit Tobi Eder zu Ende bringen. Ich bin mir sicher, Tobi sitzt oben auf seiner Wolke und kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Er ist stolz auf seine Mitspieler und freut sich jetzt schon tierisch auf Freitagabend. Doch davor stehen noch 60 Minuten, in denen Köln noch einmal alles versuchen wird. Aber die Mission „Titel mit Tobi“ soll am Freitag zu Ende gebracht werden.

7:0 gegen Köln: Machtdemonstration der Eisbären Berlin am Ostermontag

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #55:

Finalspiel 3 (Stand: 2:1)

Machtdemonstration der Eisbären Berlin in Finalspiel drei: Die Hauptstädter gewannen ihr Heimspiel am Ostermontag mit 7:0 (2:0,3:0,2:0) und machten dabei deutlich, wer hier der Top-Favorit auf den Meistertitel ist. Köln war hoffnungslos unterlegen und absolut nicht finalwürdig. Die Eisbären hingegen ließen ihre Muskeln spielen und zeigten die erhoffte Reaktion auf die Niederlage in Spiel zwei.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste wie erwartet auf den verletzten Kapitän Kai Wissmann verzichten. Eric Mik nahm seinen Platz an der Seite von Jonas Müller ein. Norwin Panocha verteidigte dafür zusammen mit Olivier Galipeau. In der Offensive tauschten Yannick Veilleux und Ty Ronning die Reihen. Veilleux stürmte zusammen mit Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Ronning bildete eine Reihe mit Gabriel Fontaine und Liam Kirk. Eric Hördler rückte in die dritte Reihe an die Seite von Lean Bergmann und Blaine Byron. Und in Reihe vier ersetzte Matej Leden Maxim Schäfer und stürmte zusammen mit Marcel Noebels und Manuel Wiederer.
Einige Änderungen als im Line-up, aber im Tor blieb alles beim Alten. Jake Hildebrand stand im Tor, Jonas Stettmer saß als Back-up auf der Bank.

Die Finalserie ging von vorne los, es ist nun also eine Best-of-five-Serie. Die Eisbären haben weiterhin den Heimvorteil und den wollten sie auch am heutigen Ostermontag in Berlin behalten. Klappte dies oder klauten die Domstädter das Heimrecht?

Julius Hudacek bekam schon im ersten Drittel jede Menge zu tun und musste zweimal hinter sich greifen.(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traditionell wurde vor dem Spiel die deutsche Nationalhymne gespielt und heute war endlich wieder Bernd Römer vor Ort. Beste Einstimmung als für Finalspiel Nummer drei in der Hauptstadt. Das Spiel war vom ersten Bully weg sehr taktisch geprägt. Beide Mannschaften konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und boten kaum Lücken für gefährliche Chancen an.
Die Eisbären hatten das erste Powerplay im Spiel, da waren keine sieben Minuten gespielt. Die große Chance also zur frühen Führung und die Special Teams können in der Finalserie ein entscheidender Faktor sein. So auch dieses, denn die Berliner nutzten die Überzahl direkt zur Führung durch Leo Pföderl – 1:0 (7.). Die Vorlage kam u.a. von Ty Ronning, der auch im 26. Spiel in Folge punktet und mit dem zwölften Playoff-Spiel in Folge mit mindestens einem Punkt einen neuen Rekord aufgestellt hat. Dieser Kerl ist einfach der Wahnsinn!
Direkt nach dem Tor hatten dann die Gäste das erste Powerplay, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing und dem 2:0 in Unterzahl. Erneut war Leo Pföderl der Torschütze – 2:0 (10.). Traumstart für die Hausherren!
Köln mit dem nächsten Powerplay nach dem Powerbreak nach einer geschenkten Strafzeit, wie sie 100x im Spiel vorkommt. Zum Glück resultierte daraus kein Gegentreffer. Es war danach weiterhin ein Spiel der Special Teams, denn in der Schlussphase waren wieder die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis. Erneut die Berliner mit enorm viel Druck, man ließ die Scheibe sehr gut laufen, aber Julius Hudacek war diesmal nicht zu überwinden.
Mehr passierte im Auftaktdrittel nicht mehr und so nahmen die Eisbären eine mehr als verdiente 2:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Die erhoffte Reaktion auf Spiel zwei war im ersten Drittel deutlich zu sehen. Bis hierhin ein ganz starker Auftritt der Berliner.

Kaum im Tor, musste er bereits hinter sich greifen: Ex-Eisbären-Goalie Tobias Ancicka (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

66 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da erhöhten die Eisbären direkt auf 3:0. Und wer konnte nur treffen? Natürlich Ty Ronning. Dafür gab es auf der Bank erstmal ein Küsschen für seinen Schläger von ihm selbst.
Die Hausherren hatten dieses dritte Finalspiel komplett im Griff. Es spielte nur der DEL-Rekordmeister und hatte beste Chancen auf das 4:0. Von Köln kam rein gar nichts, sie wirkten platt und ratlos. Als sie dann doch mal vor das Tor kamen, wurde es gefährlich. Aber „The Wall“ fuhr die Schoner aus und parierte den Schuss überragend. Wenn Jake Hildebrand gebraucht wurde, war er wie immer zur Stelle.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit dem nächsten Powerplay und dem 4:0. Leo Pföderl machte seinen Hattrick perfekt (29.). Das Final-Ungeheuer hat wieder zugeschlagen, sein 13. Tor im 15. Finalspiel. Dazu mit 46 Toren jetzt neuer Top-Torjäger in den Playoffs, er löst damit Patrick Reimer ab, der 45-mal traf. Überragende Werte.
Danach war der Arbeitstag von Julius Hudacek beendet, Ex-Eisbär Tobias Ancicka kam für ihn ins Tor. Seine erste Amtshandlung? Die Scheibe aus dem Tor holen. Yannick Veilleux stellte auf 5:0 (30.). Wie viel Platz Köln dem Torschützen da ließ war eines Finales unwürdig. Wie der gesamte Auftritt der Haie, die von den Eisbären überrollt wurden. Man sollte eben nie einen Eisbären reizen und einen Finalsieg ausgiebig feiern, wie sie es am Samstag zuhause getan hatten…
Damit war hier natürlich die Luft raus aus dem dritten Finalspiel, denn das Köln das noch drehen würde, daran glaubte wahrscheinlich kein einziger Fan mehr. Die einzige Sorge, die vor allem die Eisbären-Fans hatten, war die, dass sich hoffentlich kein weiterer Eisbären-Spieler verletzt bzw. verletzt wird. Denn bei so einem deutlichen Rückstand kann man schon mal die Nerven verlieren und Köln hatte die Schläger sehr locker sitzen. Die Eisbären zeigten sich davon aber unbeirrt und gingen auf die Provokationen nicht ein. Mit einer sehr souveränen 5:0-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Die Fans verabschiedeten die Eisbären mit einem lautstarken Applaus in die Kabine.

Der neue Playoff-Top-Torschütze: Leo Pföderl (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Überzahl und prompt machten sie das halbe Dutzend voll. Lean Bergmann mit dem 6:0 (42.).
Köln durfte in der Folge Powerplay üben, denn man hatte für 1:45 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber wie die Eisbären in Unterzahl und bei einer 6:0-Führung verteidigten, mit welcher Leidenschaft, das war schon sensationell. Dazu Jake Hildebrand, der erneut eine überragende Leistung im Tor ablieferte. Die Spieler kämpften geschlossen für den Shutout ihres Goalies. Die Arena am Ostbahnhof honorierte dieses überragende Penalty Killing mit einem lautstarken Applaus. Was für eine Stimmung in der Uber Arena, absolut finalwürdig.
Im letzten Drittel hüpfte dann auch die gesamte Arena ausgelassen, kein Wunder bei dieser Gala-Vorstellung der Eisbären Berlin. Auf dem Eis passierte derweil nicht viel, was ebenso nicht verwunderlich war. Das Spiel war längst entschieden und so konnte man Kräfte für Spiel vier am Mittwoch sparen.
In der Schlussphase durften die Berliner aber nochmal in Überzahl ran und da erhöhten sie auf 7:0. Jonas Müller hatte von der blauen Linie abgezogen und Freddy Tiffels die Scheibe entscheidend abgefälscht (57.). Das war eine absolute Machtdemonstration der Eisbären Berlin, die Köln in allen Belangen überlegen waren und nicht den Hauch einer Chance ließen. Auch wenn es nur ein Spiel war und es am Mittwoch wieder ganz anders aussehen kann: Es fehlt mir der Glaube daran, dass diese Kölner Mannschaft die Eisbären noch dreimal besiegen wird in den nächsten vier Spielen. Die Berliner haben ihre Favoritenstellung einmal mehr untermauert. Wenn die Jungs das Ergebnis richtig einordnen und weiterhin den nötigen Respekt vor Köln haben, sind sie nur sehr schwer zu schlagen.