5:3 gegen Bremerhaven! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie auf eigenem Eis

 

Ausgabe #19:

Zum Abschluss von Weihnachten 2018 haben die Eisbären das beste Geschenk noch parat gehabt. Sie gewannen ihr Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven vor 13.412 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 5:3 (3:1,0:1,2:1) und beendeten damit die fünf Spiele andauernde Niederlagenserie in der eigenen Arena. Doch bevor der Sieg unter Dach und Fach war, mussten die Berliner 60 Minuten hart arbeiten, um starke Bremerhavener in die Knie zu zwingen.

Bei den Eisbären fehlten auch gegen Bremerhaven wieder Mark Cundari, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Florian Kettemer und Mark Olver. Dafür gab es im Tor einen Wechsel, Maximilian Franzreb durfte heute den Eisbären-Käfig hüten, Kevin Poulin bekam eine Pause von Trainer Stéphane Richer.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, in dem beide Mannschaften gleich den Gang in die Offensive suchten, es aber die Eisbären waren, die den Abend eröffneten. Florian Busch brachte die Scheibe vor das Tor, von wo sie abgefälscht ins Tor ging. Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle hatte da keine Chance gehabt – 1:0 (6.).
Nur eine Minute später hatte Bremerhaven die große Chance zum Ausgleich, als Chad Nehring alleine auf Franzreb zulief, die Scheibe jedoch neben das Tor setzte.
Beide Mannschaften hatten ihre Chancen in diesem Auftaktdrittel, aber nur die Eisbären waren es, die ihre eiskalt nutzen konnten. Es lief die 12. Spielminute, als Martin Buchwieser an Pöpperle scheiterte, die Scheibe lag aber frei am rechten Pfosten. James Sheppard sah dies, schnappte sich die Scheibe, kurvte per Bauerntrick rum ums Tor und schob den Puck ins Tor – 2:0.
Auch nach dem zweiten Eisbären-Treffer wieder ein Alleingang der Gäste, diesmal versuchte es Friesen, aber Franzreb war zur Stelle. Und als die Eisbären danach in Überzahl waren, schepperte es so richtig im Tor von Pöpperle. Jonas Müller hatte mal zum Schuss ausgeholt und die Scheibe ins Bremerhavener Tor gehämmert – 3:0 (15.). Danach war der Arbeitstag von Tomas Pöpperle zu Ende, Jaroslav Hübl kam für ihn ins Tor.
Das war wie ein Weckruf für die Gäste, die drei Minuten vor der ersten Pause verkürzen konnte. Chad Nehring bekam die Scheibe, wurde nicht angegriffen, zog ab und der Puck ging über Franzrebs Fanghand ins Tor – 3:1 (17.). Nehring sorgte somit für den Pausenstand nach 20 Minuten in Berlin.

Im Mitteldrittel fand Bremerhaven dann immer besser ins Spiel und hatte auch relativ früh im zweiten

Foto: eisbaerlin.de/walker

Drittel ein Überzahlspiel. In dem die Eisbären mit der großen Chance in Unterzahl, doch Florian Busch vergab diese. Und im Gegenzug mit Ablauf der Strafe konnte Bremerhaven erneut verkürzen. Mike Hoeffel spielte die Scheibe vom rechten Bullykreis in den Slot, wo Carson McMillan den Puck unhaltbar für Franzreb abfälschte – 3:2 (28.).
Auch danach die Gäste weiterhin am Drücker, von den Eisbären kam nicht viel in den zweiten 20 Minuten. Bremerhaven war am Drücker, die Gäste bestimmten das Spielgeschehen, die Eisbären waren immer einen Schritt langsamer, brachten die 3:2-Führung jedoch mit in die zweite Drittelpause, was man auch Maximilian Franzreb zu verdanken hatte, der einige klasse Paraden bei hatte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

18 Sekunden war der Schlussabschnitt erst alt, da schockten die Eisbären Bremerhaven. Jaroslav Hübl konnte einen Schuss nur prallen lassen, Sean Backman nahm den Abstauber auf und versenkte die Scheibe im Tor – 4:2 (41.). Der Treffer wurde allerdings noch einmal wegen einer möglichen Torhüterbehinderung überprüft, anschließend aber gegeben.
Aber Bremerhaven ließ nicht locker und die Eisbären halfen auch noch mit. Mark Zengerle mit dem Pass in den Slot, Louis-Marc Aubry lenkte die Scheibe mit dem Schlittschuh jedoch unglücklich ins eigene Tor – 4:3 (44.).
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging, jedoch ohne die großen zwingenden Torchancen. Bremerhaven versuchte am Ende noch einmal alles, nahm eine Auszeit und den Goalie vom Eis, nur das nutzten die Eisbären in Person von Aubry, welcher die Scheibe von Marcel Noebels zugespielt bekam und keine große Mühe hatte, die Scheibe im verwaisten Bremerhavener Tor unterzubringen – 5:3 (59.). Das Spiel war damit durch und der erste Heimsieg nach fünf Niederlagen in Folge eingefahren.

Und dieser Sieg tut so gut und war er doch der Lohn harter Arbeit. Zwar dachten alle nach dem frühen

Foto: eisbaerlin.de/walker

3:0, das Ding hier ist gelaufen. Aber Bremerhaven steckte nicht auf, bewies einmal mehr, dass in dieser Saison mit ihnen zu rechnen ist und kämpfte sich zurück ins Spiel. Aber die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sie machten die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt und hatten hinten auch Glück, dass Maximilian Franzreb heute so stark war. Der Sieg kam dank einer mannschaftlich geschlossenen Leistung zu Stande, die Spieler ließen die Köpfe nach dem schwachen zweiten Drittel nicht hängen und schockten Bremerhaven früh im letzten Drittel. Dadurch zogen sie den Gästen letztendlich den Zahn. Zwar versuchten die Pinguins im letzten Drittel noch einmal alles, aber die Defensive der Berliner ließ nicht mehr viel zu und so feierten die Eisbären den zweiten Sieg in Folge. Vielleicht ja der Beginn einer längeren Siegesserie.

Einziger Wermutstropfen ist die mögliche Verletzung von Kapitän André Rankel, welcher mit Oberkörper-Problemen das Spiel vorzeitig beenden musste. Genauere Erkenntnisse über die Schwere der Verletzung soll es morgen geben.

1:2 gegen Augsburg: Auch der neue Trainer Stéphane Richer kann den Heimfluch nicht brechen

 

Ausgabe #18:

Im Moment würde wahrscheinlich jede DEL-Mannschaft sehr gerne in Berlin antreten. Denn dort verteilen die Eisbären Berlin seit Wochen artig Geschenke zu Weihnachten, das fünfte Präsent ging am Freitagabend vor 10.587 Zuschauern an die Augsburger Panther, welche ihr Auswärtsspiel in der Hauptstadt mit 2:1 (2:0,0:1,0:0) gewannen und den Eisbären damit die fünfte Heimniederlage (!) in Folge beifügten. Da half also auch der Trainerwechsel unter der Woche nichts mehr. Clément Jodoin wurde ja bekanntlich entlassen, Stéphane Richer hat vorübergehend übernommen. Aber heute hat man gesehen, dass es sicherlich nicht am Trainer gelegen hat. Aber so ein Trainer entlässt sich natürlich einfacher als ein ganzes Team.

Richer nahm gleich einmal kleine Änderungen im Kader vor. Mark Cundari rückte wieder in den Kader, dafür saß Danny Richmond als überzähliger Importspieler auf der Tribüne. Vincent Hessler half in Weißwasser aus, dafür kehrte Charlie Jahnke zurück ins Line-up. Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlten weiterhin. Kevin Poulin, welcher seinen Arbeitsplatz am Dienstag wutentbrannt verlassen hatte, stand wieder von Beginn an im Eisbären-Käfig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen in den ersten Minuten gut aus der Kabine, man merkte ihnen an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Sie suchten sofort den Weg in die Offensive und prüften sogleich auch AEV-Goalie Olivier Roy. Augsburg brauchte einen Moment, um ebenfalls ins Spiel zu finden und von da an war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem es hin und her ging, jedoch ohne die großen hundertprozentigen Torchancen.
Als die Gäste erstmals in Überzahl agieren konnten, schlugen sie eiskalt zu. Matt White setzte Matt Fraser in Szene und der brachte die Panther in Front – 0:1 (13.).
Spätestens nach diesem Tor merkte man den Eisbären die Verunsicherung wieder an, von da an ging nach vorne nichts mehr, es häuften sich die Fehlpässe und einen genauen Plan konnte man wieder nicht erkennen. Und zu allem Überfluss gab es dann auch noch das nächste Überzahlspiel der Fuggerstädter.
Daniel Schmölz zog in diesem ab, Jens Baxmann fälschte unglücklich ab und die Scheibe trudelte Kevin Poulin durch die Schoner – 0:2 (17.).
Die Eisbären zum Ende hin dann zwar auch noch mit einem Powerplay, aber dieses hatte die Bezeichnung nicht verdient. Mit 0:2 ging es also nach 20 Minuten in die erste Drittelpause.

Die Fans nahmen das Ganze übrigens inzwischen mit Humor, man forderte einen neuen Trainer, ganz

Foto: eisbaerlin.de/walker

neue Spieler oder aber sogar die Juniors. Was soll man in dieser Zeit auch sonst machen, man kann das Ganze nur noch mit Humor nehmen. Im zweiten Drittel sollte das jetzt nicht unbedingt besser werden. Das, was die Eisbären da auf dem Eis anboten, war schon nicht mehr wirklich schön gewesen. Zu viele unnötige Scheibenverluste, Probleme bei der Puckannahme, Probleme beim Schlittschuhlaufen. Irgendetwas war immer. Aber Augsburg stand hinter auch verdammt gut, machte es den Hausherren somit äußerst schwer. Augsburg lauerte indes vermehrt auf Konter, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Zum Ende des Mitteldrittels gelang es den Eisbären dann aber doch einmal, so etwas wie eine Drangphase aufzubauen, sie setzten Augsburg unter Druck und hatten auch Chancen. Eine davon, ein Schuss von André Rankel von der blauen Linie, konnte Louis-Marc Aubry in der 39. Spielminute abfälschen – 1:2. Was zugleich auch der Pausenstand war.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Berliner übrigens bereits ohne zwei Verteidiger. Mark Cundari und Florian Kettemer verletzten sich während des Spiels am Knie bzw. Fuß und konnten selbiges nicht mehr fortsetzen. Gute Besserung an dieser Stelle, wollen wir mal hoffen, dass es bei beiden Spielern nichts schlimmes ist. Kettemer spielt nämlich eine sehr gute Saison bisher und Cundari hatte heute gute Ansätze bei, war dabei aktiver als Danny Richmond in seinen letzten Spielen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel zeigte dann bemühte Eisbären, die hier wirklich den Ausgleich erzielen wollten. Sie gaben alles, kämpften, aber man merkte ihnen trotzdem die Verunsicherung und das fehlende Selbstvertrauen an, es klappte bei weitem nicht alles, aber das Bemühen kann man ihnen nicht absprechen. Irgendetwas war einfach immer. Entweder blockten die Augsburger Spieler den Schuss, oder der Schläger zerbrach oder Olivier Roy war zur Stelle. Oder aber die Scheiben sprangen einfach ungünstig. Würde es bei den Eisbären laufen, wären all diese Sachen besser gelaufen und es wären Tore gefallen, aber wenn es mal nicht läuft, dann aber so richtig. Und bei den Eisbären läuft es zur Zeit überhaupt nicht, das wurde heute noch einmal mehr als deutlich. Was sie auch versuchten, es klappte nicht und der Frust im Team wird sichtbar immer größer. Es blieb bis zur Schlusssirene beim 1:2.

So langsam fällt einem nichts mehr dazu ein. Die Eisbären kassieren die fünfte Heimniederlage in Folge. Ja, sie begannen äußerst schwungvoll, aber kaum bekommen sie ein Gegentor, ist die Verunsicherung wieder da und sie ergeben sich ihrem Schicksal. Über weite Strecken wirkte das einfach ideenlos, mutlos, kraftlos, teilweise auch lustlos. Aber dann hatten sie eben auch wieder Phasen dabei, in denen man deutlich sah, wie bemüht sie waren, aber es fehlte im Abschluss eben an einigen Dingen, die eben gegen dich laufen, wenn es gerade nicht gut läuft.
Was man in dieser Saison schon so lange vermisst, ist mal ein Eisbären-Spiel, in dem sie über 60 Minuten gutes Eishockey zeigen, bis zur Schlusssirene kämpfen und sich am Ende mit drei Punkten belohnen. Die Spiele, welche genau so abliefen, kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Den Eisbären mangelt es daran, konstant gute Leistungen über einen längeren Zeitraum zu bringen. Im Moment ist man lediglich konstant inkonstant.
Die Verantwortlichen der Eisbären wollten mit dem Trainerwechsel sicherlich die Talfahrt beenden und die Wende zum Guten einleiten. Im ersten Spiel ist dieses Unterfangen noch nicht gelungen und es gibt sicherlich nicht wenige Fans, die sich darüber freuen. Denn die Misere an Clément Jodoin festzumachen, wäre zu einfach gewesen. Nur kann man eben kein ganzes Team austauschen und dann muss in solchen Situationen meistens der Trainer seinen Stuhl räumen. Dass nicht alle Fans damit zufrieden waren, zeigte sich heute bei der Vorstellung von Stéphane Richer, als man vereinzelte Pfiffe in der Arena am Ostbahnhof hören konnte.

Start verschlafen, Spiel verloren! Eisbären kassieren gegen Nürnberg die vierte Heim-Niederlage in Folge

 

Ausgabe #17:

Die Arena am Ostbahnhof verkommt immer mehr zum Selbstbedienungsladen. Nach den Kölner Haien, den Grizzlys Wolfsburg und den Schwenninger Wild Wings durften am Dienstagabend auch die Thomas Sabo Ice Tigers drei Punkte aus der Hauptstadt mit nach Hause nehmen. 8.226 Zuschauer sahen eine enttäuschende 2:5 (2:3,0:1,0:1)-Niederlagengegen die Franken, welche den Grundstein zum Sieg im ersten Drittel legten, als die Eisbären noch nicht anwesend waren.

Keine Änderung im Team der Eisbären, die darauf hofften, den Schwung aus dem Köln-Spiel mitzunehmen. Doch daraus wurde nichts. Ganze 23 Sekunden dauerte es, ehe Nürnberg hier bereits das erste Mal jubeln durfte. Konter der Gäste, Brandon Buck auf Jason Bast und der trocken zum 0:1.
Aber die Eisbären konnten in der dritten Spielminute zurückschlagen. André Rankel hatte von der blauen Linie Maß genommen und zum 1:1 eingenetzt.
Es sollte der einzige positive Höhepunkt der Hausherren im ersten Drittel sein, welche sich zu viele unnötige Scheibenverluste leisteten, hinten offen wie ein Scheunentor waren, da stimmte die Zuordnung überhaupt nicht. Die Eisbären waren hier überhaupt nicht anwesend, waren völlig neben der Spur und machten es den Ice Tigers somit sehr einfach, vor das Tor zu kommen. Und warum sollte man Einladungen nicht einfach annehmen? Dachten sich wohl auch die Nürnberger und schlugen noch zweimal eiskalt zu.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In der achten Spielminute konnte Kevin Poulin einen Schuss der Nürnberger parieren, die Gäste setzten hart und laut den Hauptschiedsrichtern regulär nach, Leo Pföderl war es letztlich gewesen, welcher den Puck zum 1:2 im Berliner Tor unterbrachte.
Nur 31 Sekunden später legte Mike Mieszowski sogar noch das 1:3 nach, als er Poulin tunnelte. Der verließ daraufhin wutentbrannt seinen Arbeitsplatz, meckerte an der Eisbären-Bank weiter, zerschlug seinen Schläger und schmiss die Bandentür hinter sich zu. Der Eisbären-Goalie war mächtig geladen, aber das zu Recht, denn mal wieder wurde er von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen. Aktuell würde es doch stark verwundern, wenn Poulin über die Saison hinaus in Berlin bleiben würde. Warum sollte sich ein Goalie seiner Klasse das weiterhin antun.
Maximilian Franzreb kam für ihn ins Tor und hatte gleich ordentlich zu tun. Klar, die Verteidigung hatte ihren Betrieb ja eingestellt und ging wahrscheinlich gedanklich schon einmal den Ablauf an Heiligabend zu Hause durch. Aber Franzreb konnte schlimmeres verhindern.
Fünf Minuten vor der ersten Drittelpause kehrte die Hoffnung bei den Eisbären aber zurück. Frank Hördler mit einem klasse Pass auf Florian Busch, welcher alleine auf Andreas Jenike zu lief, diesen klasse verlud und zum 2:3 verkürzen konnte. Sein 150. DEL-Tor, Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Buschi!
So stand es auch nach 20 Minuten, aus Berliner Sicht noch sehr glücklich, Nürnberg hätte hier durchaus höher führen können.

Nürnberg kam auch besser ins Mitteldrittel, setzte die Eisbären sofort unter Druck. Doch Maximilian

Foto: eisbaerlin.de/walker

Franzreb konnte sich mehrere Male auszeichnen und wurde dafür von der Fankurve gefeiert. Das tat ihm sicherlich gut. Doch mit zunehmender Spieldauer suchten die Eisbären immer wieder den Weg Richtung Nürnberger Tor und hatten dann auch gute Torchancen. Aber entweder stand Jenike im Weg, oder ein Nürnberger Spieler blockte den Schuss, oder es war einfach zu ungenau, oder, oder, oder. Irgendetwas war immer.
Und Nürnberg? Die dachten sich, wir werden hier schon noch einmal eingeladen und dann schlagen wir wieder eiskalt zu. Danny Richmond mit dem Scheibenverlust hinter dem eigenen Tor, Brandon Buck war dann vor dem Tor der Nutznießer – 2:4 (33.).
Aber den Eisbären bot sich acht Sekunden vor dem Ende des Mitteldrittels die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als Florian Busch unsanft zu Fall gebracht wurde und zum Penalty anlief, welchen er jedoch über das Tor setzte. So mussten die Eisbären mit einem Zwei-Tore-Rückstand ins Schlussdrittel, welches sie auch noch in Unterzahl begannen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Unterzahl überstanden die Hausherren jedoch schadlos. Wer nun aber gedacht hätte, jetzt würden die Eisbären die Schlussoffensive starten, der sah sich getäuscht. Denn die Eisbären rannten zwar an, jedoch ideenlos, Nürnberg stand hinten sehr kompakt und ließ einfach nichts mehr zu. Die Franken spielten das sehr souverän zu Ende. Sie konzentrierten sich auf die Defensive, lauerten auf Fehler der Eisbären, um dann zu kontern. Den Eisbären fiel einfach nichts mehr ein, um dieses Spiel nochmal zu drehen. Und zu allem Überfluss kassierte man eine Minute vor dem Ende auch noch das Empty-Net-Goal von Will Acton zum 2:5, was zugleich der Endstand war.

Erneut eine Heimpleite für die Eisbären Berlin, so langsam gewöhnt man sich dran. Heute will ich der Mannschaft in den letzten beiden Dritteln die Bemühungen nicht einmal absprechen, aber im Endeffekt ist das einfach zu wenig, was sie versuchen, um zurück ins Spiel zu finden. Ja, da ist sicherlich auch manchmal viel Pech mit bei, aber wenn es mal nicht läuft, dann so richtig. Nur, wenn man das erste Drittel so verschläft wie die Eisbären heute, dann braucht sich am Ende auch nicht wundern, wenn man das Spiel verliert. Im ersten Drittel haben die Berliner die Partie verloren, weil sie nicht bereit waren, weil sie völlig neben der Spur waren oder um es mit Buschis Worten zu sagen, man habe sich „maßlos überschätzt und Nürnberg unterschätzt„. Dem möchte ich nicht widersprechen.

1:3 gegen Schwenningen – Auch der Tabellenletzte gewinnt bei den Eisbären Berlin

 

Ausgabe #16:

Die sportliche Talfahrt der Eisbären Berlin geht weiter. 10.488 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof erlebten am Freitagabend die dritte Heimniederlage in Folge. Auch der Tabellenletzte Schwenninger Wild Wings durfte sich die drei Punkte mit ins Gepäck legen und aus der Hauptstadt mit nach Hause entführen. 1:3 (0:0,1:2,0:1) hieß es am Ende einer Partie, in der die Eisbären zwar 58-mal auf das Tor geschossen hatten – Schwenningen nur halb so oft – aber am Ende nur ein Treffer erzielen konnten. So kannst du in der DEL einfach keine Spiele gewinnen. 

Keine Änderungen im Team der Eisbären, jedenfalls keine gravierende. Denn lediglich der Back-up-Goalie war ein anderer, statt Maximilian Franzreb saß gegen Schwenningen Tobias Ancicka auf der Eisbären-Bank. Kevin Poulin hütete erneut das Berliner Tor. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, in dem man die Bemühungen der Eisbären sofort erkennen konnte. Aber eben auch die große Verunsicherung, die derzeit im Team angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen herrscht. Ja, sie suchten immer wieder den Weg zum Tor von Dustin Strahlmeier, ja, sie gaben auch jede Menge Torschüsse ab und versuchten so, die frühe Führung zu erzwingen. Aber die Schüsse, die sie abgaben, stellten selten eine größere Probe für den Wild-Wings-Goalie dar. Man spielte es nach wie vor zu umständlich, ließ weiterhin einen klaren Gameplan vermissen und ebenso leistete man sich erneut zu viele Scheibenverluste.
Schwenningen trat offensiv erstmals bei einem Powerplay in Erscheinung, wirklich für Gefahr konnten die Gäste jedoch nicht sorgen. Aber fortan suchten die Gäste immer mal wieder den Weg Richtung Kevin Poulin, konnten diesen aber ebenso wenig bezwingen wie die Eisbären Dustin Strahlmeier im Auftaktdrittel.
Dabei hatten die Berliner die große Möglichkeit zur Führung, als man 1:36 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Aber da wurde die Verunsicherung erst recht deutlich, immer wieder spielten sich die Eisbären die Scheibe zu, keiner traute sich mal den Schuss zu nehmen, Ja, Schwenningen stand sehr gut, aber man hatte zwei Mann mehr auf dem Eis, da muss einfach mehr bei herausspringen. Und zudem vermisst man bei den Eisbären immer wieder einen Spieler, der dem Goalie mal die Sicht nimmt. So kannst du noch so viele Schüsse abgeben, wenn der Goalie die Schüsse kommen sieht, hat er selten größere Probleme.
Nach 20 Minuten stand es somit 0:0 zwischen Berlin und Schwenningen.

Im Mitteldrittel die Gäste aus Schwenningen in Überzahl und da klingelte es im Tor von Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Mirko Sacher mit dem Schuss von der blauen Linie, welcher im Berliner Tor einschlug – 0:1 (28.).
Aber die Führung hielt nur ganze 33 Sekunden, denn dann glichen die Eisbären bereits aus, wobei der Treffer erst noch überprüft werden musste. Über Jamie MacQueen und Sean Backman kam die Scheibe zu James Sheppard, welcher im zweiten Versuch den Puck im Wild Wings Tor unterbringen konnte – 1:1 (28.).
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte Mirko Höfflin das 1:2 auf dem Schläger, der Pfosten verhinderte den Einschlag im Berliner Tor. Aber eine Minute vor der zweiten Drittelpause schlug es dann erneut hinter Kevin Poulin ein. Jussi Timonen netzte eiskalt ein – 1:2 (39.).
Ja, die Eisbären betrieben auch in diesem Drittel viel Aufwand und brachten die Scheiben zum Tor. Nur es gibt solche und solche Chancen. Und die der Eisbären versprühten nur selten größere Gefahr, Schwenningen zeigte sich dagegen eiskalt vor dem Tor und führte daher nach 40 Minuten mit 2:1 in der Hauptstadt.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des Schlussdrittels die Eisbären kurz mit einem 4-gegen-3-Powerplay, aber auch da wollte ihnen kein Treffer gelingen. Und Schwenningen konterte die Eisbären dann eiskalt aus, Ville Korhonen stand frei vor Poulin und sorgte für das 1:3 (45.).
Der Unmut der Eisbären-Fans wurde nun immer deutlicher und lauter. Die Eisbären waren nun noch mehr verunsichert und egal was sie versuchten, es ging schief. Wenn es einmal nicht läuft, dann aber so richtig. Schwenningen brauchte hier nicht mehr viel tun, um die drei Punkte mitzunehmen. Sie bekamen stattdessen sogar immer mal wieder die Gelegenheit zum Kontern, machten aber daraus nichts mehr. Somit blieb es am Ende beim 1:3 aus Berliner Sicht.

0:4 gegen Köln, 1:4 gegen Wolfsburg und nun 1:3 gegen Schwenningen. Nirgendwo anders ist es in der DEL momentan einfacher, drei Punkte zu holen als in Berlin. Die Eisbären verlieren das dritte Heimspiel in Folge und stehen nun bei 2:11-Toren in diesen drei Spielen. Das ist einfach zu wenig für die Ansprüche der Eisbären.
Ich will der Mannschaft ja nicht einmal vorwerfen, dass sie sich nicht bemühen würden. Sie haben sich schon bemüht, haben 58-mal auf das Tor geschossen. Nur muss man auch mal sehen, was das für Torschüsse waren. Dustin Strahlmeier hat die Scheibe zu oft gesehen, zu selten wurde ihm mal die Sicht genommen und der Schuss abgefälscht. So war das eine einfache Aufgabe für den Schwenninger Goalie.
Die Verunsicherung der Spieler ist deutlich zu sehen und zu spüren. Keiner der Spieler hat derzeit das nötige Selbstvertrauen, die sportliche Misere nagt an den Jungs. Aber nur sie selbst können sich da herausziehen. Nur im Moment wirkt das Spiel der Eisbären ratlos, ideenlos, harmlos. Die Gegner können sich zu leicht auf das Spiel der Eisbären einstellen, diese tun sich dann schwer, ihre Chancen zu nutzen, auch mal für Abpraller zu sorgen und, und, und. Es fehlt momentan an allen Ecken und Kanten, nur woher soll die Änderung im Spiel kommen, wenn man sich selbst solche Niederlagen noch schön redet. Wenn selbst der Kapitän André Rankel nach dem Spiel sagt, man habe das Spiel über 60 Minuten kontrolliert und einzig die Chancen nicht genutzt, dann ist das der falsche Ansatz. Erst wenn die Jungs zu ihren Fehler stehen, können sie auch was ändern. Wobei, wie oft haben wir in dieser Saison schon gehört, wir wissen woran es liegt und wir werden es abstellen, aber den Worten sind bisher nie bzw. nur ganz selten Taten gefolgt. Bleibt das so, dann stürzen die Eisbären in den nächsten Wochen weiter ab und purzeln irgendwann aus den Playoff-Rängen. Vielleicht wird man in der Hauptstadt ja dann mal wach und ändert endlich etwas.

Nächste Heim-Klatsche: Eisbären verlieren 1:4 gegen den Vorletzten Wolfsburg

 

Ausgabe #15:

Heute vor einer Woche gelang den Eisbären Berlin der Auswärts-Coup in Mannheim, als man 18 Sekunden vor dem Ende durch ein Tor von Florian Busch im Mannheimer Ufo mit 3:2 gewann. Eine Woche später sind die Eisbären endgültig wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Der 2:3-Niederlage vom Freitagabend in Iserlohn folgte heute Nachmittag ein 1:4 (0:0,1:2,0:2) gegen den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg. Es war die zweite derbe Heimniederlage in Folge, zuvor hatte man ja bereits mit 0:4 gegen Köln verloren. Die Quittung bekam die Mannschaft nach der Schlusssirene, als den Spielern ein gellendes Pfeifkonzert entgegen schlug, so laut, wie es in der Arena am Ostbahnhof wohl noch nie oder aber nur sehr, sehr selten zu hören war. Die meisten der 13.418 Zuschauer waren sichtlich unzufrieden mit der Leistung der Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Dabei begannen die unveränderten Eisbären sehr stark und vor allem äußerst druckvoll in die Partie gegen die Niedersachsen. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und hätten bereits nach 41 Sekunden in Führung gehen können, doch Micki DuPont setzte seinen Schuss von der blauen Linie leider nur an den Pfosten. Wolfsburg hatte in den Anfangsminuten arge Probleme, das Tempo der Hausherren mitzugehen. Mit dem ersten Powerplay des Spiels wurden die Wolfsburger dann aber auch aktiver und suchten selbst den Weg in die Offensive, die Unterzahl überstanden die Berliner jedoch schadlos.
Fortan weiterhin die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchten sie den Weg zum Tor von David Leggio, immer wieder probierten sie es, aber im Abschluss fehlte den Eisbären das nötige Glück, so dass es nach 20 guten Minuten 0:0 stand, äußerst schmeichelhaft für Wolfsburg.

Dafür belohnten sich die Hausherren dann aber in der 23. Spielminute. Jonas Müller hatte von der

Foto: eisbaerlin.de/walker

blauen Linie Maß genommen und schon stand es 1:0 für Berlin.
Kurz darauf Wolfsburg mit einem weiteren Überzahlspiel, welches die Eisbären zwar überstanden, doch nur wenige Augenblicke später schlug der Puck doch hinter Kevin Poulin ein. Sebastian Furchner hatte abgezogen, Wade Bergmann abgefälscht und Kevin Poulin war da machtlos gewesen – 1:1 (26.).
Es ergab sich aber relativ schnell die Chance für die Eisbären, wieder in Führung zu gehen. Gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit hatten die Eisbären zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber sie spielten es zu kompliziert, taten sich sehr schwer, die drei Wolfsburger zu überwinden. Die standen aber auch sehr gut und machten die Schusswege immer zu. Aber trotzdem, zweimal zwei Mann mehr auf dem Eis und es kommt zu keinerlei Torgefahr, das ist einfach zu wenig von den Eisbären, die es einfach zu schön spielen wollten.
Die Eisbären also zu umständlich in der Defensive und Wolfsburg lauerte auf seine Chancen, welche kamen. Und dann bekamen sie auch noch einen Penalty zugesprochen, welchen Cole Cassels eiskalt versenkte – 1:2 (36.). Wolfsburg hatte die Partie mit wenigen Chancen gedreht.
Dieser Spielstand spielte der Mannschaft aus der Autostadt natürlich in die Karten, nun konnten sie sich noch mehr auf die Defensive konzentrieren als es ohnehin schon der Fall war. Und so standen sie mit fünf Mann in der neutralen Zone und machten den Eisbären somit das Leben schwer. Die Eisbären verzweifelten so langsam aber sicher und der Frust wurde größer und größer.
Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die zweite Drittelpause, es waren also noch 20 Minuten Zeit, die Niederlage abzuwenden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch Wolfsburg war es gewesen, welches mit viel Elan und Engagement ins Schlussdrittel ging. Und das zahlte sich in der 42. Spielminute aus. Brent Aubin spielte Kevin Poulin aus, passte die Scheibe rüber zu Nick Latta, welcher nur noch einnetzen musste – 1:3.
Und es sollte noch bitterer kommen. Überzahl Eisbären und Wolfsburg gelingt der Shorthander. Chaos vor Kevin Poulin, welcher am Boden lag, Jason Jaspers stocherte nach und letztendlich war es der Schlittschuh von Florian Kettemer, welcher den Puck ins Berliner Tor lenkte – 1:4 (48.).
Damit war die Partie hier entschieden. Wolfsburg zog sich mehr und mehr zurück, die Eisbären rannten planlos an, fanden keine Idee gegen das Wolfsburger Abwehrbollwerk, verzettelten sich in zu vielen Einzelaktionen statt mannschaftlich geschlossen zu versuchen, einen Weg zu finden, in dieses Spiel zurückzufinden. Der Unmut auf den Rängen wurde größer und größer, den Eisbären hallten Gesänge wie „Aufwachen, Aufwachen„, „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch, seht ihr nicht die Tore, seht ihr nicht die Tore, 1:4, 1:4“ oder aber „Wir wollen die Eisbären sehen“ entgegen. Nach Ende der Partie und ertönen der Schlusssirene gab es ein gellendes Pfeifkonzert für die Mannschaft, welche die Fans ein zweites Mal in Folge auf dem eigenen Eis enttäuschten.

Die Eisbären bleiben weiterhin die Wundertüte der Liga. Da ringt man Mannheim nach einem klasse Spiel und einer sehr starken Leistung in deren Halle nieder und geht mit viel Selbstvertrauen in die Spiele gegen die beiden schlechter platzierten Teams aus Iserlohn und Wolfsburg. Und dann denkt man, da reicht halbe Kraft und ein, zwei gute Drittel aus, um die Siege und Punkte mitzunehmen. Aber weit gefehlt, für diese Denkweise wurden die Eisbären Freitag und heute bestraft.
Man fing zwar äußerst gut und druckvoll an, konnte im ersten Drittel nur seine Chancen nicht nutzen. Dann geht man in Führung und bekommt das 2:0 praktisch auf dem Silbertablett serviert mit zwei aufeinanderfolgenden doppelten Überzahlspielen, aber die Eisbären konnten in diesen Situation keinerlei Gefahr entwickeln, stattdessen konnte Wolfsburg zweimal eiskalt zuschlagen und zeigen, wie man seine Chancen effektiv nutzt.
Das man den Start ins letzte Drittel bei einem 1:2-Rückstand dermaßen verpennt und prompt das 1:3 kassiert, passte dann einfach in das heutige Bild der Mannschaft, welche als solche nicht auftrat und einige Leistungsträger sich hinterfragen müssen, ob das, was sie auf dem Eis zeigen, überhaupt ausreichend ist für die DEL. Denn da laufen einige ihre Form meilenweit hinterher und der heutige Absturz auf Platz Acht war die Folge. Wer weiß, wo die Eisbären stehen würden, wenn man im Tor nicht Kevin Poulin stehen hätte, der der Mannschaft schon in so manchem Spiel den Arsch gerettet hat. Es ist an der Zeit, dass die Eisbären aufwachen und endlich wieder ihre Form finden, denn Konstanz ist für die Eisbären in dieser Saison ein Fremdwort. Und die Geduld der Fans ist auch so gut wie aufgebraucht.

Aufholjad nicht geglückt: Eisbären verlieren mit 2:3 am Seilersee

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin eine Wundertüte in der diesjährigen DEL-Saison. Der Hauptstadt-Club konnte den Mannheim-Coup nicht vergolden, verlor am Freitagabend bei den Iserlohn Roosters mit 2:3 (0:1,1:2,1:0). Zwar hatten die Eisbären auch jede Menge Torchancen, nur diese konnten sie nicht nutzen. Und am Ende mangelte es an der nötigen Konzentration über die volle Spieldauer, weshalb man sich die Niederlage auch selbst zuzuschreiben hatte.

Eisbären-Chefcoach Clément Jodoin schickte das selbe Team ins Rennen, welches am Sonntag Mannheim mit 3:2 besiegen konnte. Somit stand also auch wieder Glücksbringer Kevin Poulin im Tor.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Die Eisbären fanden gut ins Spiel und erspielten sich auch gute Torchancen, aber am IEC-Goalie Niko Hovinen sollten sie an diesem Abend nicht nur einmal verzweifeln.
Aber auch Iserlohn kam gut ins Spiel und kam ebenso zu Torchancen und hatte zudem auch die ersten beiden Überzahlspiele im Auftaktdrittel. Florian Kettemer und Colin Smith kassierten die Strafen auf Seiten der Eisbären, die die beiden Unterzahlspiele jedoch schadlos überstanden.
Zum Ende des ersten Drittels bekamen dann auch die Eisbären die Möglichkeit, in Überzahl zu agieren und dabei waren sie auch sehr gefährlich, nur ein Tor wollte dabei nicht herausspringen.
Und als sich in der Eishalle am Seilersee alle schon auf den Pausensnack und ein Getränk freuten, klingelte es doch noch im Eisbären-Käfig. 22 Sekunden waren noch auf der Uhr, als sich Jon Matsumoto klasse durch tankte, Kevin Poulin umkurvte und den Schuss so lange hinaus zog, bis er Poulin erfolgreich bezwingen konnte – 0:1 aus Eisbären-Sicht (20.).
Das erste Drittel endete für die Eisbären also denkbar schlecht. Dennoch war Kapitän André Rankel im Interview bei Telekom Sport nicht unzufrieden:

Es ist ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Wir haben ein Fehler gemacht, der gleich zum Tor geführt hat. Wir haben die Chancen, wir treffen das Tor nur nicht. Wir müssen mehr Verkehr vor dem Tor erzeugen, dann gehen die Chancen auch rein.

Doch das Mitteldrittel begann für die Berliner erst einmal mit zwei Unterzahlspielen in Folge, James

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Sheppard und Danny Richmond suchten die Kühlbox am Seilersee auf. Die Hausherren machten gut Druck, aber Kevin Poulin hielt die Gäste von der Spree hier im Spiel.
Aber beim Doppelschlag der Sauerländer war auch der Berliner Goalie machtlos. Travis Turnbull machte sich mit der Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus auf den Weg Richtung Berliner Tor, zündete den Turbo, zog ins Angriffsdrittel hinein, fuhr auf die rechte Seite und schloss diesen Alleingang eiskalt ab – 0:2 (29.).
Ganze 36 Sekunden später konnte Iserlohn erhöhen. Marco Friedrich scheiterte mit seinem Schuss frei vor Poulin noch an selbigen, Dylan Yeo staubte dann jedoch erfolgreich ab – 0:3 (29.).
Der Rückstand war deutlich, aber die Eisbären gaben nicht auf und machten mit zunehmender Spieldauer gehörig Druck auf das Iserlohner Tor. Die sahen sich einem Berliner Angriff nach dem anderen ausgesetzt, es hatte bei Fünf-gegen-Fünf fast den Anschein, als wären die Eisbären in Überzahl, so viel Druck entfachten sie auf das Tor der Roosters. Mit dem Anschlusstreffer sollte es aber bis 100 Sekunden vor der zweiten Drittelpause dauern. André Rankel hatte von der blauen Linie abgezogen, James Sheppard fälschte entscheidend ab und schon stand es nur noch 1:3, was zugleich auch der Pausenstand am Seilersee war.
Iserlohns Youngster Lean Bergmann mit seinem Fazit zu den zweiten 20 Minuten:

Die haben sehr viel Druck gemacht, aber wir haben auch ein bisschen schlechter gespielt als zuvor. Wir müssen wieder hinkommen, die kleinen Zweikämpfe im Drittel zu gewinnen. Die haben gemerkt, dass wir nach dem 3:0 zwei, drei Prozent nachgelassen haben und das wollten sie gleich nutzen.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Im Schlussdrittel wollten die Eisbären an die zweiten 20 Minuten anknüpfen und versuchten sofort nachzulegen. Aber sie konnten ihre Chancen einfach nicht nutzen bzw. Niko Hovinen im IEC-Tor war einfach zu stark an diesem Abend.
Iserlohn hatte sich aber nun besser auf den Berliner Druck eingestellt und stand hinten wesentlich besser und machte es den Eisbären mit zunehmender Spieldauer im Schlussdrittel das Leben sehr schwer. Und man selbst lauerte nun vermehrt auf Konter, um die Partie zu entscheiden. So sorgten die Hausherren immer wieder für Entlastung und Gefahr vor Kevin Poulin, der den Berlinern weiterhin die Chance gab, hier etwas mitzunehmen.
Die Zeit lief den Eisbären davon, 75 Sekunden vor dem Spielende nahmen die Eisbären ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Eisbären versuchten nun also mit sechs Mann hier die Tore zu erzwingen.
Und 42 Sekunden vor der Schlusssirene eine ansehnliche Kombination über Marcel Noebels, Louis-Marc Aubry und André Rankel. Letzterer schloss diesen Angriff ab und brachte die Hoffnung bei den Eisbären wieder zurück – 2:3 (60.).
Die Eisbären versuchten es auch in den Schlusssekunden immer weiter, aber Niko Hovinen ließ keinen weiteren Puck mehr durch und sicherte seiner Mannschaft drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze.

Wenn man nicht über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht und sein Spiel durchzieht, dann kann man in dieser Liga auch keine Spiele gewinnen. Im ersten Drittel hatten beide Mannschaften ihre Chancen, doch nur Iserlohn konnte eine kurz vor dem ersten Pausenstee zum 1:0 nutzen. Da waren die Eisbären gedanklich wohl schon in der Kabine.
Die Konzentration fehlte auch beim Iserlohner Doppelschlag in der 29. Spielminute, als sie die Partie praktisch entschieden. Zwar rannten die Eisbären danach an und kamen auch noch einmal auf 2:3 heran, doch zu mehr sollte es am Ende nicht mehr reichen. Gerade im zweiten Drittel ließ man bei Druckphasen beste Möglichkeiten liegen, tat sich dann aber im letzten Drittel schwer, die kompakte Defensive der Roosters zu knacken. André Rankels Treffer zum 2:3 kam leider zu spät.
Eisbären-Stürmer Martin Buchwieser mit seiner schonungslosen Analyse nach den 60 Minuten am Seilersee:

Wir waren einfach kurz vor Ende des ersten Drittels unkonzentriert. Dann der schnelle Doppelschlag im zweiten Drittel, das hat uns einfach das Spiel gekostet. Wir waren dann für die Hälfte des Spiels besser als die, aber wir machen die Tore einfach nicht. Wir müssen unser komplettes Spiel über 60 Minuten abrufen, konzentrierter agieren und unsere Torchancen nutzen.

0:4-Klatsche gegen Köln: Emotionsloser Auftritt der Eisbären Berlin beendet die drei Spiele andauernde Siegesserie

 

Ausgabe #14:

13.930 Zuschauer sind voller Hoffnung am Freitagabend in die Arena am Ostbahnhof gegangen. Sie alle hofften, dass die drei Spiele andauernde Siegesserie fortgesetzt wird und man den vierten Sieg in Folge einfahren würde. Doch am Ende verließen die Eisbären-Fans die Mercedes-Benz Arena vollkommen enttäuscht, denn die Eisbären Berlin konnten im Spiel gegen die Kölner Haie nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen in Ingolstadt und gegen Straubing anknüpfen, boten den Zuschauern eine sehr ernüchternde und fast schon peinliche Vorstellung, welche am Ende mit 0:4 (0:3,0:0,0:1) ausging. Damit hatte keiner gerechnet. Weder die Fans noch Spieler und Trainer. Sie alle waren nach diesen 60 Minuten völlig ratlos und enttäuscht.

Trainer Clément Jodoin hatte sogar das Gefühl, er sei beim Freitagabend-Hockey mit Freunden gewesen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. „Denn es sind keine Pässe gelungen und auch das physische Element hat irgendwie gefehlt„, führte Jodoin weiter aus.
Stürmer Marcel Noebels lieferte nach dem Spiel eine schonungslose Analyse, war vollkommen angefressen und enttäuscht von seiner eigenen Leistung und der seiner Kollegen. Alle hatten das Gefühl, man hätte zwei Schritte nach vorne gemacht. Aber nach dem heutigen Spiel sprach Noebels davon, dass er viel mehr das Gefühl hatte, man habe acht Schritte zurück gemacht. Noebels sagte weiter, dass man heute auch zweimal 60 Minuten hätte weiterspielen können, ohne dabei auch nur ein Tor zu schießen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel begann aus Eisbären-Sicht schon nicht gut. 82 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da kassierte Frank Hördler bereits die erste Strafe der Partie. Doch die Eisbären überstanden diese erste Unterzahl noch schadlos. Mitte des ersten Drittels hatten dann auch die Berliner mal eine Überzahl, aber auch diese blieb ungenutzt.
In den zweiten zehn Minuten verloren die Eisbären dann das Spiel. Innerhalb von 5:09 Minuten schossen die Haie drei Tore und sorgten so für eine 3:0-Führung nach 20 Minuten und lange Gesichter bei den Eisbären und deren Anhang. Jason Akeson hatte in einer Überzahl für Köln abgezogen, Kevin Poulin ließ die Scheibe prallen und Alexander Oblinger nahm den Puck aus der Luft direkt und schoss ihn ins Eisbären-Gehäuse. Die beiden Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Lasse Kopitz schauten sich die Szene aber sicherheitshalber noch einmal im Videobeweis an, sahen da aber, dass kein hoher Stock vorlag und so stand es 0:1 aus Berliner Sicht (15.).
In der 17. Spielminute dann ein richtig krummes Ding. Alexander Sulzer hatte von der blauen Linie abgezogen, Kai Hospelt hielt seine Kelle in den Schuss, der somit die Richtung änderte und Kevin Poulin auf dem falschen Fuß erwischte. Die Scheibe rutschte durch Poulins Schoner durch ins Tor – 0:2.
Und zum Drittelende hin noch einmal ein Powerplay für die Gäste und im Abschluss waren sie heute einfach eiskalt. Sebastian Uvira wurde freigespielt und der erhöhte auf 3:0 für Köln (20.).

Zu Beginn des zweiten Drittels stand dann Maximilian Franzreb im Eisbären-Tor, Trainer Clément

Foto: eisbaerlin.de/walker

Jodoin wollte ein Zeichen setzen und die Mannschaft aufwecken. Klappte nur nicht wirklich. Denn die Eisbären fanden einfach nicht zu ihrem Spiel bzw. in dieses Spiel hinein. Ein Fehlpass jagte den nächsten. Vor dem eigenen Tor klafften zu große Lücken, zu oft standen die Kölner frei vor Maximilian Franzreb. Mit Verteidigung hatte das wenig zu tun.
Bezeichnend dafür eine Szene in der 26. Spielminute, als Mike Zalewski vor dem Tor ungestört dreimal zum Schuss kommen konnte, zum Glück hielt Franzreb alle seine Versuche.
Egal, was die Eisbären nach vorne versuchten, es führte zu kaum etwas. Sie fanden einfach kein Mittel gegen sehr gut stehende Kölner. Köln hatte keine großen Probleme die Angriffe der Eisbären zu entschärfen. Auch Gustaf Wesslau hatte selten Probleme mit den Schüssen der Eisbären.
Und hinten lud man Köln immer wieder ein, sich Chancen zu erspielen. Die Haie-Spieler wurden fast schon durchgewunken, die Eisbären ließen Zweikampf-Härte vermissen. Das einzig Positive an den zweiten 20 Minuten war der Fakt, dass man ohne Gegentor geblieben war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann mit einer guten Eisbären-Chance, Brendan Ranford scheiterte aber am Pfosten. Die Eisbären anschließend fast vier Minuten mit einem Mann mehr, aber selbst da bekam man nichts auf die Reihe. Köln machte es den Eisbären sehr schwer, da auch nur eine Lücke in der Defensive zu finden.
Die Eisbären rannten an, allerdings kopf- und planlos. Köln konzentrierte sich im Schlussdrittel auf seine Defensive, wollte das souverän zu Ende spielen und vorne vielleicht noch den einen Konter zu Ende fahren. Und Köln sollte seine eine Chance zum Tor noch bekommen und nutzen. Colby Genoway mit dem Querpass vor das Tor, wo Alexander Oblinger verwandeln konnte – 0:4 (54.).
Mehr passierte danach nicht mehr, Köln brachte das 4:0 souverän über die Zeit und beendete damit die Siegesserie der Eisbären.

Das war nichts. Die Eisbären, die lt. André Rankel voller Vorfreude auf den DEL-Klassiker gegen Köln waren, blieben heute Abend alles schuldig. Von der ersten Sekunde an war das kein guter Auftritt der Hauptstädter, Köln machte von Beginn an deutlich, dass sie dieses Spiel hier gewinnen wollten. Und die Domstädter mussten sich dafür kein Bein ausreißen, die Eisbären machten es ihnen nicht allzu schwer. Köln war abgezockt und eiskalt vor dem Tor, hatte dabei auch das nötige Quäntchen Glück wie beim 2:0. Und hinten standen die Kölner sehr kompakt und ließen den Eisbären nicht den Hauch einer Chance.
Man hatte die Eisbären auf einem guten Weg gedacht, auch nach dem gestrigen Training hatte ich ein gutes Gefühl. Aber alles, was im Training so super klappte, funktionierte heute im Spiel überhaupt nicht, wie Clément Jodoin nach dem Spiel auf der PK sagte. Das war schon ein erschreckend schwacher Auftritt der Eisbären, sehr ernüchternd. Und die nächste Aufgabe wird noch viel schwerer, geht es doch am Sonntagnachmittag zu den Adlern nach Mannheim. Mit der Leistung von heute holt man sich dort die nächste Klatsche ab.

Party-Stimmung bei den Eisbären: Dritter Sieg in Folge, Poulin-Shutout, Ranford-Doppelpack und Kettemer bleibt

 

Ausgabe #13:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Am Dienstagabend gewannen sie vor 7.610 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena ihr Heimspiel gegen die Straubing Tigers mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Der Schlüssel zum Sieg war der, dass die Eisbären ihre Chancen eiskalt nutzten, während Straubing das nicht tat, was aber auch am mal wieder sehr starken Kevin Poulin lag, welcher sich dadurch seinen zweiten Shutout der Saison auch redlich verdiente.

Bei den Eisbären fehlten auch heute wieder Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver verletzungsbedingt. Mark Cundari musste als überzähliger Importspieler auf die Tribüne.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Noch bevor der erste Puck eingeworfen wurde, brandete schon riesiger Jubel auf den Rängen der sehr schlecht besuchten Arena am Ostbahnhof auf. Stadionsprecher Uwe Schumann verkündete vor Spielbeginn die frohe Botschaft, dass der Vertrag von Verteidiger Florian Kettemer (endlich) verlängert wurde. Die Nummer 69 spielt nun bis zum Ende der Saison 2019/2020 für den DEL-Rekordmeister. Wie ich finde, eine absolut richtige und längst überfällige Entscheidung des Managements der Eisbären. Kettemer (Foto) ist bisher der Top-Neuzugang der Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein in eine Partie zweier Tabellennachbarn. Und von Beginn an merkte man, dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Beide Teams traten hier mit breiter Brust an und genauso spielten sie auch. Das erste Drittel war gut anzuschauen, beiden boten gutes Eishockey und suchten immer wieder den Abschluss vor dem gegnerischen Tor. Es sollte aber bis zur elften Spielminute dauern, ehe die Eisbären-Fans erstmals an diesem Abend jubeln konnten. Jonas Müller setzte sich klasse durch und zog vor das Tor, zog dann ab und die Scheibe rutschte Tigers-Goalie Sebastian Vogl durch die Schoner – 1:0.
Und die Hausherren machten daraus einen Doppelschlag. Colin Smith fuhr ums Straubinger Tor, spielte die Scheibe an den langen Pfosten, wo sein Kumpel Brendan Ranford lauerte. Und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tigers-Tor unterzubringen – 2:0 (12.). Das dritte Tor der Nummer Zehn im dritten Spiel in Folge. So langsam aber sicher kommt Ranford immer besser in Fahrt.
Straubing kam eigentlich gut ins Spiel, war auf Augenhöhe, aber der Doppelschlag schockte sie natürlich, weshalb Coach Tom Pokel erst einmal eine Auszeit nahm. Was auch half, denn einen weiteren Gegentreffer mussten die Niederbayern im ersten Drittel nicht hinnehmen und lagen somit mit 0:2 nach 20 Minuten in Berlin hinten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des Mitteldrittels hätte Straubing beinahe verkürzt, aber Steven Seigo traf nur den Pfosten, was in der spärlich besetzten Arena am Ostbahnhof bis unters Dach zu hören war. 33 Sekunden später klingelte es stattdessen mal wieder im Tor der Gäste. Florian Kettemer brachte die Scheibe Richtung Slot, Martin Buchwieser hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss. Danach lag die Scheibe frei rum und Brendan Ranford sagte „Danke“ und erhöhte auf 3:0 (23.).
Danach konzentrierten sich die Eisbären auf die Defensive und lauerten auf Fehler der Niederbayern, um anschließend zu kontern. Straubing dominierte das Spiel und nahm das Tor von Kevin Poulin mächtig unter Beschuss. Straubing hatte dabei auch zwei Überzahlspiele, aber was sie auch versuchten, entweder war Kevin Poulin zur Stelle oder die Defensive der Eisbären warf sich in die Schüsse. Die Mannschaft verteidigte das Tor mannschaftlich geschlossen und nahm somit die 3:0-Führung mit in die Kabine.

Selbes Bild im Schlussdrittel. Berlin war weiterhin um die Defensive bemüht, tat nach vorne nicht mehr

Foto: eisbaerlin.de/walker

als notwendig. Straubing rannte weiter an, versuchte wirklich alles und zeigte hier ein gutes Auswärtsspiel. Aber gegen Kevin Poulin im Eisbären-Tor kamen sie einfach nicht an. Auch bei einem weiteren Überzahlspiel gelang den Niederbayern nicht der eigentlich mittlerweile verdiente Anschlusstreffer.
Ihr Powerplay nutzten dann aber die Berliner kurz vor Ende der Partie. Sean Backman scheiterte am Pfosten, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und traf zum 4:0-Endstand (57.).
Nach dem Treffer lagen die Nerven bei den Gästen völlig blank. Statt um den Puck beim Bully zu kämpfen schlug Mitchell Heeard mit dem Schläger nur auf Colin Smith ein, in der Folge mischten sich Spieler beider Mannschaften ein und es entstand eine wüste Schlägerei, an deren Ende die Tigers in Person von Sena Acolatse und Mitchell Heard wie von Sinnen auf alles und jeden einschlugen, am Ende nur von den beiden Linesmen gerade so zurückgehalten werden konnte. Selbst Kevin Poulin versuchte, Heard zurückzuhalten. Während Sena Acolatse und Mitchell Heard zu Recht je eine Spieldauer kassierten, kamen bei den Eisbären Brendan Ranford und Martin Buchwieser mit 2+2+10-Minuten gut bei weg. Diese Schlägerei sorgte am Ende übrigens dafür, dass Eisbären-Coach Clément Jodoin noch nach der Schlusssirene so aufgebracht war, dass er seinen Co-Trainer Gerry Fleming zur PK schickte, um dort nichts falsches zu sagen. Aber auch Gerry Fleming machte seinen Unmut über diese Aktion der Tigers deutlich, denn es gehört sich nicht, in so einer Situation kurz vor Schluss beim Spielstand von 4:0 zwei Tough Guys auf’s Eis zu schicken. Straubings Coach Tom Pokel wiederum war da anderer Meinung, denn er fand, wenn sich nach Heards Stockschlag am Bully keiner einmischt, eskaliert das Ganze nicht so.
Das folgende Powerplay blieb übrigens ungenutzt, Daniel Fischbuch hätte drei Sekunden vor Ende beinahe noch das 5:0 erzielt, doch die Latte stand ihm im Weg. Somit blieb es beim 4:0-Heimsieg der Eisbären.

Die Eisbären haben erneut dank ihrer Chancenverwertung gewonnen. Sie haben die Tore genau zu den richtigen Zeitpunkten gemacht. Das erste Drittel war ausgeglichen, per Doppelschlag legten die Eisbären dann zwei Tore vor. Zu Beginn des Mitteldrittels traf Straubing nur den Pfosten, im Gegenzug erhöhten die Berliner auf 3:0. Straubing rannte zwar weiter an und hatte auch jede Menge Chancen, aber die Eisbären verteidigten das ganz stark und vor allem mannschaftlich geschlossen. Und ansonsten war ja hinten noch Kevin Poulin da, der wie immer zur Stelle war, wenn es mal brenzlig wurde. Erneut ein ganz starkes Spiel der Nummer 40 im Eisbären-Tor.
Aber auch Brendan Ranford muss man mal hervorheben. Vier Tore in den letzten drei Spielen zeigen deutlich den Aufwärtstrend bei der Nummer Zehn. Zu Beginn seiner Zeit hatte ich ihn mal beim Training beobachtet und schon da war zu sehen, dass er im Zusammenspiel mit Colin Smith den Eisbären weiterhelfen kann. Doch er fand nur schwer in die Saison hinein, hat aber weiter hart an sich gearbeitet und nun zahlt sich sein Einsatz endlich aus. Brendan Ranford ist endlich in Berlin angekommen. Und die Eisbären scheinbar endgültig in dieser Saison, denn in der Tabelle hat man sich nun schon auf Platz Fünf verbessert.

Beste Bewerbung für eine Vertragsverlängerung: Florian Kettemer trifft erneut im Penaltyschießen und sichert den Eisbären somit den Zusatzpunkt beim 3:2-Heimsieg gegen die DEG

 

Ausgabe #12:

Das war enorm wichtig. Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gegen die besser platzierte Düsseldorfer EG knapp gewonnen. Vor 9218 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (0:1,0:0,2:1/0:0,1:0) n.P. durch und sicherten sich somit zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um einen der oberen Tabellenplätze. Dabei taten sich die Hausherren zwei Drittel lange enorm schwer gegen sehr clever spielende Düsseldorfer. Doch ein Doppelschlag im letzten Drittel sowie ein mal wieder im Penaltyschießen abgezockter Florian Kettemer sicherten den Eisbären letztendlich die zwei Punkte. Wenn man mit Kettemer jetzt nicht verlängert, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Aber bald ist der Monat November zu Ende und wir alle sind dann auch schlauer was diese Personalie angeht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Jonas Müller kehrte in den Kader zurück. Mark Cundari und Charlie Jahnke haben es in selbigen nicht hinein geschafft, da zwei Spieler gestrichen werden mussten. Im Tor stand erneut Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel nahm sofort Fahrt auf, beide Mannschaften gleich zu Beginn mit je einer richtig guten Chance. Und das erste Tor des Abends sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Noch keine drei Minuten waren gespielt, da konnte Kevin Poulin den Schuss von Alexandre Picard noch entschärfen, doch Patrick Buzas staubte ab – 0:1 (3.).
Fortan entwickelte sich eine rasante Partie, in der es rauf und runter ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss und kreierten dabei auch gute Torchancen. Die DEG bewies im Auftaktdrittel, dass sie zu Recht da oben in der Tabelle steht. Die Mannschaft von Coach Harold Kreis spielte sehr cleveres und abgezocktes Eishockey, wie ein echtes Spitzenteam eben. Die DEG beendete das erste Drittel mit einer 1:0-Führung und leichten Vorteilen für sich.

Im Mitteldrittel fanden die Eisbären besser ins Spiel und waren die spielbestimmende Mannschaft. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären zu Beginn auch gleich einmal mit einer doppelten Überzahl für 41 Sekunden, welche sie jedoch nicht nutzen konnten. Danach versuchten es die Eisbären immer wieder, es ging fast ausnahmslos in eine Richtung, nämlich die des DEG-Tores von Matthias Niederberger. Doch es fehlte so die richtige hundertprozentige Chance, da taten sich die Berliner schwer. Aber auch, weil die DEG das sehr clever machte. Sie standen hinten sehr kompakt und lauerten auf Konter.
Die bekamen sie auch, aber ebenso wie die Eisbären erzielten auch die Rheinländer kein Tor in den zweiten 20 Minuten, es stand also auch nach 40 Minuten 0:1 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann aus Eisbärensicht nicht so gut. Es lief die 44. Spielminute, Alexander Barta mit Zug zum Tor. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Poulin, beim zweiten Versuch ließ er dem starken Berliner Goalie keine Chance – 0:2.
Kurz darauf mussten die Eisbären auch noch in Unterzahl ran, aber diese überstanden sie schadlos und dann schlugen die Hausherren eiskalt zu. Und es war irgendwie klar, dass hier eine Einzelaktion zum Erfolg führen musste. Brendan Ranford tankte sich klasse vor das Tor und erzielte nach einer sehenswerten Einzelleistung das 1:2 (47.).
Die Eisbären waren zurück im Spiel und nur 30 Sekunden später bebte die Arena am Ostbahnhof. Jens Baxmann hatte seinen Schuss neben das Tor gesetzt, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und glich zum 2:2 aus (48.).
Wahnsinn, die Eisbären hatten innerhalb von 30 Sekunden ausgeglichen, zuvor war man über fünf Drittel ohne Torerfolg geblieben und auf einmal reichten 30 Sekunden. Die DEG sammelte sich dann erst einmal, Harold Kreis nahm nämlich eine Auszeit.
Die Eisbären nun mit Rückenwind, wollten direkt nachlegen. Von Düsseldorf kam nicht mehr viel, dafür hatten sie aber die beste Chance im Schlussdrittel, doch Lukas Laub scheiterte am Außenpfosten. Und eine Sekunde war nur noch auf der Stadionuhr, da hätte Jonas Müller beinahe sein Comeback gekrönt, er bekam die Scheibe von Frank Hördler aufgelegt, schoss jedoch knapp am Tor vorbei. Es ging also in die Verlängerung.

In der fünfminütigen Overtime drängten beide Teams auf die Entscheidung, die Eisbären dabei mit mehr Offensivaktionen, aber die Scheibe wollte nicht über die Linie. Und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da haben die Eisbären ja seit dieser Saison ein wahres Penalty-Monster. Während Brendan Ranford noch scheiterte, trafen Florian Kettemer und Jamie MacQueen im Penaltyschießen. Da bei der DEG kein Schütze traf, war Kettemer zum dritten Mal der Matchwinner in einem Penaltyschießen für die Eisbären. Zuvor sicherte er schon die Penaltysiege in Schwenningen und gegen Wolfsburg. Wenn das mal keine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung war.

Das waren zwei ganz hart erkämpfte Punkte für die Eisbären. Im ersten Drittel lag man früh hinten, tat sich danach mit der cleveren DEG sehr schwer, hatte zwar auch Chancen, aber die DEG wirkte aktiver und abgezockter. Im Mitteldrittel fand man gut ins Spiel, nahm das DEG-Tor unter Beschuss, aber man wollte es zu schön machen und hatte kaum eine hundertprozentige Chance dabei. Im Schlussdrittel ließ man sich von dem 0:2-Schock nicht aus der Ruhe bringen und schlug innerhalb von 30 Sekunden zweimal eiskalt zu. Danach war man dem Sieg sogar näher als die DEG, aber letztendlich war die Punkteteilung nach 60 Minuten mehr als gerecht. Und Verlängerung und Penaltyschießen sind eben Glückssachen, aber wenn man einen Florian Kettemer hat, braucht einem vor dem Penaltyschießen nicht Angst und Bange werden. Fragt sich nur, wie lange hat man eben jenen Florian Kettemer noch in seinen eigenen Reihen?

Ein starkes Schlussdrittel sorgt für einen 5:3-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Krefeld

 

Ausgabe #11:

Die Eisbären Berlin sind perfekt aus der Länderspielpause zurück gekommen. Am Freitagabend besiegten die Hauptstädter den Tabellennachbarn Krefeld Pinguine mit 5:3 (1:1,1:1,3:1). 12.107 Zuschauern sahen eine hart umkämpfte Partie, in der die Eisbären am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite hatten. Dabei hätte die Partie auch anders ausgehen können, nämlich dann, wenn Krefeld im Mitteldrittel seine doppelte Überzahl genutzt hätte. Haben sie aber nicht und so sicherten sich die Gastgeber am Ende die drei wichtigen Punkte.

Die Eisbären konnten heute auf Kai Wissmann, Jamie MacQueen und Sean Backman wieder zurückgreifen. Die letzten Beiden standen auch gleich einmal in der Starting-Six.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Man merkte beiden Mannschaften an, dass eine Pause hinter ihnen lag. So richtig in Gang wollte der Motor auf beiden Seiten noch nicht kommen. Beide suchten zwar immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor, jedoch aber ohne dabei zwingende Chancen zu erspielen. Und so fiel die Berliner Führung auch eher aus heiterem Himmel.
Louis-Marc Aubry fing einen Pass der Gäste ab, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher auf der rechten Seite mit der Scheibe lang fuhr. Alle rechneten mit einem Pass, wohl auch der neue Krefelder Goalie Ilya Proskuryakov. Doch der Eisbären-Kapitän zog eiskalt ab und überraschte damit alle – 1:0 (5.).
Die Führung sollte jedoch nur zwei Minuten halten. Patrick Seifert hatte von der blauen Linie abgezogen, Jacob Berglund hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 1:1 (7.).
Krefeld wirkte fortan aktiver, optisch überlegen und hatte in der elften Minute die große Chance zur erstmaligen Führung, aber Philip Riefers scheiterte am Pfosten. Doch auch die Hausherren kamen immer mal wieder zum Abschluss, weitere Treffer sollten jedoch nicht fallen und so stand es nach 20 Minuten leistungsgerecht 1:1 an der Spree.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch in Überzahl und nach 40 Sekunden klingelte es im

Foto: eisbaerlin.de/walker

Pinguin-Gehäuse. James Sheppard mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das selbige, wo Marcel Noebels die Scheibe direkt nahm und zum 2:1 einnetzen konnte (21.).
Die Freude über die erneute Führung hielt diesmal nur ganze 21 Sekunden. Jacob Berglund hatte abgezogen, die Scheibe rutschte Kevin Poulin durch die Schoner und blieb vor der Linie liegen. Chad Costello erlidgte den Rest und glich zum 2:2 aus (22.).
Die Partie blieb fortan hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, doch beide Goalies ließen im Mitteldrittel nichts mehr durch. Dabei hatte Krefeld die beste Möglichkeit, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos und so stand es auch nach 40 Minuten unentschieden in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ins letzte Drittel starteten die Eisbären erneut gut und konnten nachlegen. 43 Minuten waren gespielt, als Mark Cundari mal zu einem seiner so gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie ansetzte, mit Erfolg, die Scheibe landete im Krefelder Netz – 3:2.
Konnte Krefeld auch das dritte Mal den Rückstand schnell egalisieren? Nein, denn die Eisbären legten nach und erneut war es ein Verteidiger, welcher mit einem satten Schlagschuss das Krefelder Netz zum wackeln brachte. Dieses Mal war es Frank Hördler gewesen, welcher auf 4:2 erhöhen konnte (45.).
Aber Krefeld gab nicht auf, hatte in der 48. Minute die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als sie einen 2-auf-1-Konter fuhren, doch Kevin Poulin mit einem Mega-Save. Wahnsinn, dieser Teufelskerl im Berliner Tor!
Sieben Minuten vor dem Ende der Partie war mal wieder Alarm für die Eisbären angesagt, denn die gefährlichste Krefelder Reihe an diesem Abend war wieder auf dem Eis und sorgte für den dritten Pinguin-Treffer an diesem Abend. Chad Costello wurde im Slot angespielt und fackelte nicht lange – 4:3 (53.).
Es keimte also noch einmal Hoffnung bei den Seidenstädtern auf, von ihrem Trip in die Hauptstadt nicht mit gänzlich leeren Händen zurückzukommen. Doch die Hoffnung wurde von Kapitän André Rankel höchstpersönlich zerstört. 2-auf-1-Konter der Eisbären durch Rankel und Martin Buchwieser. Rankel machte es alleine und bezwang den neuen Krefelder Keeper zu fünften Mal – 5:3 (59.).
Der Drops war gelutscht und die Eisbären hatten Krefeld niedergekämpft und sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten gesichert.

Es war mit Sicherheit nicht das beste Spiel der Eisbären, man hat gesehen, woran es nach wie vor hakt. Aber man hat heute nach zwei eher durchschnittlichen Dritteln im letzten Drittel einen Weg gefunden, die sehr kompakt stehenden Krefelder zu knacken und sich somit am Ende den Sieg zu holen. Die Eisbären mussten hart für die drei Punkte arbeiten, Krefeld bewies, das sie zu Recht so weit oben in der Tabelle stehen.
Aber es bleibt weiterhin viel Arbeit für die Eisbären, die am Passspiel dringend arbeiten müssen. Gerade in den ersten beiden Drittels kamen die Pässe zu selten an. Zudem bleibt die Disziplin ein Thema, im ersten und letzten Drittel kassierte man keine Strafe, im zweiten deren vier. Trainer Clément Jodoin hatte nach dem Spiel auf der PK gesagt, er hatte das in der Kabine vor dem Schlussdrittel angesprochen, die Jungs sollten es selbst entscheiden, ob sie viel Energie in Unterzahl verschwenden wollen oder aber lieber Fünf gegen Fünf spielen. Der Ausgang ist bekannt, man kassierte im letzten Drittel keine Strafe mehr und sorgte in diesem Drittel für den Sieg gegen den KEV.