Computerausfall, Führungswechsel, Scheibenbruch: Ganz schön was los beim 5:3-Heimsieg der Eisbären gegen Schlusslicht Schwenningen

 

Ausgabe #10:

An das letzte Heimspiel der Eisbären Berlin vor der Länderspielpause gegen die Schwenninger Wild Wings werden sich die 11.969 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sicherlich noch eine Weile erinnern. Aber nicht, weil der 5:3 (2:3,1:0,2:0)-Heimsieg der Berliner so schön anzusehen war, nein, viel mehr die Ereignisse während des Spiels sorgten auch noch nach dem Spiel für viel Gesprächsstoff. Spielerisch überzeugen konnten die Hausherren nicht, aber immerhin fanden sie am Ende einen Weg, den Tabellenletzten (!) mit viel Mühe und Kampf zu besiegen.

Chefcoach Clément Jodoin musste auch heute wieder auf acht Stammspieler verzichten. Die Personalsorgen sind also nach wie vor sehr groß, aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass es nach der Länderspielpause wieder besser wird. Das Tor hütete auch heute wieder Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, in dem es von Beginn an hin und her ging, zwingende Torchancen gab es aber keine nennenswerten. Erst in der fünften Minute konnte man mal eine richtig gute Chance verzeichnen, diese hatten die Gäste, doch Stefano Giliati scheiterte an Kevin Poulin, ebenso wie in der Minute darauf Marcel Kurth.
Und was machten die Eisbären? Die gingen mit der ersten Torchance in Führung. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier konnte den Puck nur zur Seite abwehren und da kam Florian Kettemer angerauscht. Der Berliner Torjäger, von Beruf eigentlich Eishockey-Verteidiger, nahm die Scheibe direkt und zimmerte sie ins leere Wild Wings Tor – 1:0 (8.). Sein sechster Saisontreffer, überragend die Torquote von Kettemer, welcher vor dem Spiel noch für sein 500. DEL-Spiel geehrt wurde. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Florian Kettemer.
Und keine zwei Minuten später legten die Gastgeber nach. Daniel Fischbuch zog einfach mal ab und überraschte Strahlmeier an der kurzen Ecke – 2:0 (9.). Gäste-Coach Jürgen Rumrich nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team zu beruhigen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Denn wenn die Eisbären einmal ins Laufen kommen, wird es schwierig.
Ins Laufen kamen die Berliner aber nicht, denn man leistete sich mal wieder unnötige Strafzeiten und brachte Schwenningen somit zurück ins Spiel. Und es war schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die beiden Torschützen Kettemer und Fischbuch in die Kühlbox mussten. Und die Gäste aus Schwenningen nutzten sowohl die doppelte als auch die einfache Überzahl aus. In der zwölften Spielminute war es István Bartalis, der einen Nachschuss zum 2:1 einnetzen konnte. Danach war die Partie aber erst einmal für mehrere Minuten unterbrochen, da der Computer ein Problem hatte und das Spiel somit vorerst nicht fortgeführt werden konnte.
Als es weiter ging, dauerte es nur ganze 27 Sekunden und schon hatten die Gäste die Partie wieder auf Anfang gestellt. Und auch hier konnte Kevin Poulin den ersten Schuss zwar parieren, aber nicht festhalten. Marcel Kurth war zur Stelle und staubte ab – 2:2 (12.).
Die Eisbären völlig von der Rolle, nach vorne ging gar nichts mehr und hinten sah man sich dem Druck der Wild Wings ausgesetzt, die hier plötzlich Lust auf mehr bekamen. Und Rihards Bukarts, seines Zeichen Ex-Eisbär, hatte dreieinhalb Minuten vor der ersten Pause die große Chance zur erstmaligen Schwenninger Führung, Kevin Poulin hatte jedoch etwas dagegen. Aber keine Minute später war auch Poulin machtlos, als Ville Korhonen ein Zuspiel von Philip McRae eiskalt abschloss – 2:3 (18.). Mit diesem Paukenschlag endete das Auftaktdrittel in Berlin.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Eisbären früh mit der Chance in Überzahl zu agieren, aber das beste

Foto: eisbaerlin.de/walker

Powerplay der Liga brachte dabei nicht viel zu Stande. Fortan die Eisbären mit Chancen, aber ohne Glück im Abschluss. Es folgten zwei weitere Überzahlspiele, das erste konnte man nicht nutzen, das zweite dann aber schon. Aller guten Dinge sind eben drei, denn es war die dritte Strafe gegen die Schwäne im Mitteldrittel. Frank Hördler mit einem klasse Pass auf Brendan Ranford und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 3:3 (30.).
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, immer wieder mit guten Chancen, aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Von Schwenningen war in diesem Drittel kaum etwas zu sehen, die Mannschaft von Trainer Jürgen Rumrich lauerte auf Fehler, um dann zu kontern. Nach 40 Minuten blieb es beim Stand von 3:3.

Das letzte Drittel hatte dann gleich zu Beginn die wohl spielentscheidende Szene zu bieten. In der 42. Spielminute jubelten die Gäste über das vermeintliche 4:3, aber die beiden Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek und Kristian Vikman entschieden nach Ansicht des Videobeweises auf Torhüterbehinderung und somit auf kein Tor.
Nur zwei Minuten später bekamen die Gäste dann ein unglückliches Tor. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Daniel Fischbuch hielt die Kelle in den Schuss und fälschte ihn somit unhaltbar für Strahlmeier ab – 4:3 (44.).

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Drei Minuten nach dem 4:3 sorgte Frank Hördler dann aber erst einmal für die nächste außerplanmäßige Pause. Sein Schlagschuss von der blauen Linie landete hinter dem Tor an der Plexiglasscheibe vor der Fankurve, welche daraufhin zu Bruch ging. Die Aufräumarbeiten und das Wechseln der Scheibe sollte auch nochmal einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Pause schien den Schwarzwäldern besser getan zu haben, die anschließend richtig gut drin waren im Spiel und sich auch gute Chancen erspielten, einmal dabei sogar an der Latte scheiterten. Schwenningen schnupperte also am Ausgleichstreffer. Aber auch die Eisbären hatten ihre Chancen vor dem Schwenninger Tor. Das Spiel wog nun hin und her und beide Teams wollten den nächsten Treffer erzielen, die Eisbären damit natürlich für die Vorentscheidung sorgen.
Für diese sorgte dann Louis-Marc Aubry 92 Sekunden vor dem Spielende, als er sich auf der rechten Seite an der Bande stark den Puck erkämpfte, vor das Tor zog, um Strahlmeier rum fuhr und die Scheibe zum entscheidenden 5:3 über die Torlinie brachte (59.).
Damit waren die drei Punkte für die Eisbären im Sack, auch wenn Schwenningen noch einmal den Goalie vom Eis nahm. Am Ende brachte das nichts mehr und die Wild Wings traten die Heimreise mit leeren Händen an.

Ein Sieg, der vor allem wichtig für das Selbstvertrauen ist. So gehen die Eisbären mit einem Erfolgserlebnis in die so dringend benötigte Pause, denn das arg dezimierte Team der Eisbären hatte kaum noch Benzin im Tank in den letzten Spielen und wird die Pause nun dafür nutzen, um die Akkus wieder aufzuladen und darauf hoffen, dass einige verletzte Spieler wieder zurückkehren.
Das Spiel heute war mal wieder typisch für die Eisbären, ruhiger Beginn, dann schnell 2:0 gegen den Tabellenletzten vorne und da dachten sich einige wahrscheinlich, das Ding hier wird ein Selbstläufer und prompt wurde man für diese Denkweise bestraft und lag folgerichtig mit 2:3 hinten. Nach einer Ansage von Trainer Clément Jodoin in der ersten Drittelpause fand man aber zurück in die Spur und kämpfte Schwenningen am Ende nieder, musste aber noch ein wenig zittern, denn auch die Schwarzwälder hatten noch einige gute Chance gehabt.

3:2 n.P. gegen Wolfsburg: Penalty-Monster Florian Kettemer hat wieder zugeschlagen

 

Ausgabe #8:

Der Lieblingsgegner wurde mal wieder besiegt, aber es war ein hartes Stück Arbeit vor 11.292 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, ehe man den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg mit 3:2 (2:2,0:0,0:0/0:0) n.P. besiegt hatte. Es war kein schönes, dafür aber hart umkämpftes Spiel, in denen man den Eisbären Berlin im Spielverlauf deutlich anmerkte, dass man unter der Woche noch in der Champions Hockey League (CHL) in Grodno im Einsatz war. Doch am Ende ging es nochmal gut, was auch wieder an Verteidiger Florian Kettemer lag, welcher sich immer mehr zum Penalty-Monster entwickelt. Selbst Trainer Clément Jodoin findet es unglaublich, dass die Nummer 69 der Berliner immer trifft, wenn er zum Penalty anläuft. Das sagte Jodoin jedenfalls nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Ohne sechs verletzte Spieler mussten die Berliner das Heimspiel gegen die Niedersachsen antreten. Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlten, dafür kehrten André Rankel und Martin Buchwieser zurück ins Line-up. Und im Tor stand natürlich wieder der derzeit beste DEL-Goalie Kevin Poulin.

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128 Sekunden war das Spiel gerade einmal alt, da lag die Scheibe erstmals im Wolfsburger Tor. Frank Hördler hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, dort wurde sie geblockt und Marcel Noebels schaltete am schnellsten – 1:0 (3.).
In Wolfsburg schrillten vermutlich nach dem 0:6-Debakel in Augsburg schon wieder die Alarmglocken, drohte hier das nächste Auswärts-Desaster der auf fremden Eis noch sieglosen Wolfsburger? Nein, denn nur 28 Sekunden später glichen die Niedersachsen aus. Wolfsburg mit einem 3-auf-2-Konter, Alexander Karachun wurde am langen Pfosten völlig allein gelassen, bekam die Scheibe zugespielt und netzte sie eiskalt ein – 1:1 (3.).
Und es sollte noch besser für die Gäste kommen. Eine Überzahl war gerade vorbei, doch Wolfsburg immer noch in der Formation, die Eisbären blockten einen Schuss, verloren dann aber die Übersicht. Alexander Weiß aber nicht, der Kevin Poulin per Rückhandschuss tunnelte – 1:2 (9.).
Aber die Eisbären sollten zurückschlagen, auch wenn wir uns heute immer noch fragen, war es jetzt das erste DEL-Tor von Charlie Jahnke oder nicht? Denn die Nummer 15 der Eisbären meinte nach dem Spiel in der Mixed-Zone, er hätte es nicht erzielt, „der Martin (Buchwieser) war noch dran, es war also eine Vorlage„. Lt. DEL-Homepage ist es aber nach wie vor Charlie Jahnke sein erstes DEL-Tor gestern Abend gewesen.
Über Micki DuPont und André Rankel kam die Scheibe zu Charlie Jahnke, welche abzog und schon zappelte die schwarze Hartgummischeibe im Wolfsburger Gehäuse. Der Jubel von Jahnke kannte keine Grenzen, auch wenn seine Freude darüber nach dem Spiel schon wieder verflogen war, doch für ihn zählte am Ende eh nur der Sieg, der das wichtigste an diesem Abend war.
Fortan die Berliner noch einmal mit Chancen in Überzahl, aber es blieb beim 2:2 nach 20 unterhaltsamen Minuten an der Spree.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären früh mit der Möglichkeit, in Überzahl zu agieren und

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auch dieses Mal kreierten sie wieder gute Chancen, aber David Leggio im Wolfsburger Tor ließ keinen weiteren Treffer zu.
Ansonsten war das Mitteldrittel jetzt nicht so unterhaltsam und torreich wie die 20 Minuten zuvor. Was auch daran lag, dass die Eisbären nicht das spielten, was ihr Trainer wollte. Im ersten Drittel war Jodoin noch zufrieden, aber im zweiten Drittel waren die Abstände zwischen der Verteidigung un den Stürmern zu groß, man versuchte zu oft den langen Pass statt kurze Pässe zu spielen. So lud man Wolfsburg durch Fehler immer wieder zu Chancen ein, die Niedersachsen erarbeiteten sich daher in diesem Drittel auch ein Übergewicht. Was aber auch daran lag, dass den Eisbären mit zunehmender Spieldauer in den zweiten 20 Minuten ein wenig die Kraft ausging, man wirkte immer einen Schritt langsamer als die Wolfsburger Spieler, es fehlte an der nötigen Spirtzigkeit, welche Wolfsburg an den Tag legte und die Eisbären zudem mit einem aggressiven Forechecking immer wieder im Spielaufbau störte.
Und Wolfsburg hätte aufgrund der zweiten zehn Minuten in diesem Drittel eine Führung auch durchaus verdient gehabt, Brent Aubin war sehr nahe am Führungstreffer dran, nur stand ihm der Pfosten im Weg. So blieb es beim 2:2 nach 40 Minuten.

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Brent Aubin sollte auch in der 42. Spielminute erneut im Mittelpunkt stehen, denn dieses Mal traf sein Schuss die Latte des Berliner Tores, die Eisbären also abermals viel ganz viel Glück.
Die Eisbären fanden dann dank eines Überzahlspiels wieder ins Spiel und hatten auch gute Möglichkeiten, nur der Torerfolg wollte sich noch nicht einstellen. Die Eisbären übernahmen nun mehr denn je die Spielkontrolle, drückten auf den dritten Treffer, um hier doch noch drei Punkte mitzunehmen. Aber auch die Wolfsburger blieben nicht tatenlos, versuchten ebenso nach vorne zu spielen. Doch am Ende mussten sich beide Teams mit je einem Punkt nach 60 Minuten begnügen. Für Wolfsburg war es erst der zweite Punkt auf fremden Eis im achten Gastspiel.

Die Verlängerung begannen die Berliner in Unterzahl, welche sie aber schadlos überstanden. Danach beide offensiv bemüht, aber sowohl Kevin Poulin als auch David Leggio wollten sich unbedingt im Penaltyschießen auszeichnen, zu welchem es anschließend auch kommen sollte.

Nur da konnte sich nur ein Goalie auszeichnen und zum Glück war das Kevin Poulin, der beide Penaltys der Wolfsburger von Gerrit Fauser und Brent Aubin parieren konnte. Auf Eisbären-Seite haben wir ein neues Penalty-Monster mit Florian Kettemer, der wie schon in Schwenningen zum Penalty antrat und die Scheibe eiskalt im Wolfsburger Tor versenken konnte. Brandon Ranford machte den Decker drauf, tanzte Leggio aus und verwandelte den zweiten Penalty ebenfalls eiskalt und sicher.

Zwei wichtige Punkte für die Eisbären Berlin, welche hart erkämpft waren. Wolfsburg war der erwartet schwere Gegner, dessen Tabellenplatz spiegelt nicht das Leistungsvermögen der Niedersachsen wieder. Die Grizzlies ließen sich vom frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, konnten die Partie drehen, doch die Eisbären glichen schnell wieder aus. Anschließend war es ein von viel Kampf, manchmal aber auch Krampf, geprägtes Spiel, in denen die Wolfsburger vor allem im Mitteldrittel frischer wirkten und die Eisbären da auch gehörig unter Druck setzten. Und dass es bei Wolfsburg nicht läuft, zeigten die beiden Chancen von Brent Aubin, welcher definitiv ein richtig guter Spieler in der Liga ist. Läuft es bei Wolfsburg, macht er beide Chancen rein, aber so traf er Pfosten und Latte. Zum Glück für die Eisbären, die im letzten Drittel wieder besser im Spiel waren und gute Chancen hatten. Doch für die Entscheidung sorgte am Ende mal wieder Verteidiger Florian Kettemer im Penaltyschießen. Sein Transfer erweist sich mehr denn je als absoluter Glücksgriff. Zum Glück hat die Nummer 69 sein Karriereende noch einmal verschoben. Sehr zur Freude der Eisbären-Fans, die in ihm einen neuen Publikumsliebling gefunden haben.

1:3 gegen Ingolstadt: Stark ersatzgeschwächte Eisbären mit großem Kampf, aber am Ende ist die Siegesserie vorbei

 

Ausgabe #7:

Drei Ligaspiele hatten die Eisbären Berlin in Folge gewonnen, dann kam der Tabellendritte aus Ingolstadt. Und die Schanzer beendeten die Siegesserie des DEL-Rekordmeisters. Vor 13.216 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Panther mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und verließen Berlin somit mit drei Punkten. Den Eisbären kann man aber keinen Vorwurf machen, zeigten sie doch eine große kämpferische Leistung, konnten sich für die harte Arbeit am Ende jedoch nicht belohnen.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin ist derzeit nicht zu beneiden, wenn man sich das Lazarett der Eisbären mal so anschaut. Heute fehlten Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser und Mark Olver. Im Tor stand dagegen wieder der Erfolgsgarant Kevin Poulin, der seine ersten fünf DEL-Spiele allesamt gewinnen konnte. Diese Serie sollte heute ein jähes Ende finden.

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Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr und machten sofort ordentlich Druck, brachten die Scheiben zum Tor und hatten durch Youngster Charlie Jahnke die erste richtig gute Chance, welche Jochen Reimer im ERC-Tor jedoch entschärfen konnte.
Es entwickelte sich fortan eine sehr interessante DEL-Partie, mit hohem Tempo und viel harter Arbeit in den Zweikämpfen. Beide Mannschaften versuchten hinten sehr kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Ingolstadt überstand die druckvolle Berliner Anfangsphase schadlos, verteidigte anschließend sein Tor sehr kompakt und ließ nur noch wenig zu. Sean Backman kam nach einer schnellen Kombination nochmal kurz vor dem Ende des ersten Drittel gefährlich zum Abschluss, doch Jochen Reimer war zur Stelle.
Die Schanzer also hinten stark und vorne? Mit der ersten richtig gefährlichen Aktion gingen sie in Führung. An der eigenen blauen Linie erkämpfte David Elsner die Scheibe, machte sich auf die Reise und ließ Kevin Poulin keine Chance – 0:1 (12.).
Aus dem Nichts also die Führung für die Gäste, die das anschließend sehr gut zu Ende spielten und so mit 1:0 in die erste Drittelpause gingen.

Im zweiten Drittel beide Mannschaften zunächst mit je einem Überzahlspiel. Und in diesen war es stets

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das Unterzahlteam, welches die größte Chance hatte. Die Eisbären durch Daniel Fischbuch, der seine Kelle in einen Schuss von Jens Baxmann gehalten und auch noch zum Nachschuss angesetzt hatte. Auf der andere Seite war es Jerry D’Amigo gewesen, der im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam, Kevin Poulin reagierte aber blitzschnell und so stand es weiterhin 0:1 aus Eisbären-Sicht.
Das nächste Ingolstädter Powerplay führte dann aber zum Torerfolg. Maury Edwards spielte Brett Olson an, welcher Poulin keine Chance ließ und den Puck unter die Latte setzte – 0:2 (36.).
Ein Schock für die Eisbären? Mitnichten, die Hausherren schlugen noch im zweiten Drittel zurück. Und wie soll es auch anders sein, als dass die Eisbären in Überzahl treffen. Sie haben das beste Powerplay der Liga und tun sich dagegen zur Zeit äußerst schwer, bei 5-gegen-5 zum Torerfolg zu kommen. Danny Richmond hämmerte die Scheibe von der blauen Linie ins Tor – 1:2 (38.).
Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war. Die Eisbären weiterhin mit einem guten Spiel und viel Offensivarbeit, aber die Ingolstädter Defensive erwies sich einmal mehr als Bollwerk und machte es den Eisbären so ein ums andere Mal schwer. Doch der Anschlusstreffer von Richmond brachte die Hoffnung zurück nach Berlin.

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Und im Schlussdrittel versuchten die Eisbären noch einmal alles, drängten Ingolstadt immer wieder ins eigene Drittel ein und hatten gerade zu Beginn des Schlussabschnittes richtig gute Möglichkeiten. So vergaben James Sheppard, Jamie MacQueen und Micki DuPont beste Chancen.
Ingolstadt lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern. Einmal kam Ingolstadts Angreifer Patrick Cannone durch und lief alleine auf Kevin Poulin zu, welcher am Ende dieses Duell für sich entscheiden konnte.
So ging es in den nächsten Minuten auch weiter. Die Eisbären rannten an, bissen sich aber mehr denn je die Zähne an der Ingolstädter Defensive aus, welche wiederum auf Konter lauerten.
Zwei Minuten vor dem Ende nahm ERC-Coach Doug Shedden eine Auszeit, um seinem Team nach einem Icing eine Verschnaufpause zu gönnen. Die Eisbären nahmen ihrerseits 93 Sekunden vor dem Ende Goaloe Kevin Poulin vom Eis und wollten nun mit aller Macht den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen. Was am Ende nicht gelang, ganz im Gegenteil, Ingolstadt erkämpfte an der Bande die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte sie eine Sekunde vor dem Ende der Partie im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.).

Eine Niederlage, welche weh tut, aber eine, bei der man dem Team nicht so viel vorwerfen kann. Denn die Einstellung, die Moral, der kämpferische Einsatz, all das hat gestimmt. Die Eisbären versuchten alles, um zum Torerfolg zu kommen. Leider trafen sie aber auf einen sehr starken Gegner, welcher hinten sehr kompakt und hart verteidigte und zudem über einen derzeit enorm starken Goalie verfügt. Und vor dem Tor erwiesen sich die Schanzer als eiskalt und abgezockt. Eben das, was den Eisbären zur Zeit fehlt, sie kommen nur selten zu Toren bei numerischer Gleichheit auf dem Eis, treffen stattdessen in Überzahl. Und da es heute relativ wenige Strafen gab, ist es am Ende schwer, das Eis als Sieger zu verlassen. Und trotzdem kann man auch aus dieser Partie viel Positives mitnehmen.

Die Eisbären Berlin nach zehn DEL-Spieltagen: Sechs Siege, vier Niederlagen, Platz Sechs

Zehn Spieltage ist die Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL/25. Saison) nun alt und es wird Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Die Eisbären Berlin haben also die ersten zehn Spiele absolviert und stehen mit sechs Siegen und vier Niederlagen, 28:26-Toren und 16 Punkten auf Platz Sechs und somit einem direkten Playoff-Platz. Genau das ist natürlich auch nach dem Ende der Hauptrunde das Ziel der Berliner, ein direkter Viertelfinalplatz. Mit den bisherigen Leistungen der Mannschaft kann man natürlich noch nicht voll und ganz zufrieden sein. Es gibt nach wie vor einige Sachen, die verbessert werden können, aber wir sind ja schließlich noch am Beginn einer Saison, an deren Ende die achte Meisterschaft folgen soll.

Die Saison 2018/2019 begann, wie die alte aufgehört hatte. Mit der Neuauflage der Finalserie zwischen den Eisbären Berlin und dem EHC Red Bull München. In der Partie hatten die Eisbären jede Menge Chancen und zudem auch einige Überzahlspiele, nur bekam man an dem Abend deutlich aufgezeigt, wie man als Spitzenmannschaft in solchen Duellen auftritt. München erwies sich in dieser Partie als deutlich abgezockter und eiskalt vor dem Tor, gewann mit 4:2.

Die erste Auswärtspartie der neuen Saison führte die Berliner nach Nürnberg, zum letztjährigen Halbfinalgegner. Und auch dort sollte die Chancenverwertung und das Powerplay (trotz zweier Überzahltreffer) die Knackpunkte sein, weshalb man am Ende mit 3:4 verloren hatte. Die Baustellen der Eisbären waren weiterhin sichtbar und es galt, diese abzustellen, denn ein Null-Punkte-Wochenende zum Start in die Saison kann nicht der Anspruch der Eisbären sein.

Im dritten Saisonspiel und zweiten Heim-Auftritt der Saison gelang dann aber der erste Saisonsieg. Matchwinner waren dabei Rückkehrer Marcel Noebels, dem zwei Tore nach seiner Rückkehr aus dem NHL-Trainingscamp gelangen und der neue Goalie Kevin Poulin, der bereits da andeutete, wie wichtig er für die Eisbären sein kann.

Endgültig überzeugt haben dürfte Kevin Poulin alle Eisbären-Fans und Skeptiker seines Transfers beim vierten Saisonspiel in Augsburg, wo er die Berliner dank zahlreichen Paraden zu einem 2:1-Sieg n.V. führte. In diesem Spiel wurde aber auch wieder deutlich, dass die Hauptstädter deutlich zu viele Strafzeiten nehmen, aber Augsburg, immerhin das beste Powerplay der vergangenen Saison, tat sich sehr schwer, Kevin Poulin zu überwinden.

Umso schwerer wiegte dann der Ausfall von Kevin Poulin im darauffolgenden Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters. Doch Youngster Maximilian Franzreb zeigte eine sehr gute Leistung und führte seine Mannschaft zu einem knappen 4:3-Heimsieg gegen die Sauerländer. Zufrieden war Trainer Clément Jodoin dabei aber nicht, hatten die Eisbären nach einer souveränen 4:1-Führung im Schlussdrittel unerklärlich nachgelassen und Franzreb mehrfach im Stich gelassen.

Nach drei Siegen in Folge wurde man vom Angstgegner Straubing Tigers ausgebremst. Zu viele Strafen und daraus resultierende drei Gegentore sowie zwei Gegentreffer nach haarsträubenden Fehlern sorgten am Ende für ein 3:5 am Pulverturm.

Noch deutlicher wurde es zwei Tage später bei der Düsseldorfer EG, wo die Berliner nur 20 Minuten gutes Eishockey spielten und verdient mit 1:0 führten, doch danach mal wieder zu oft die Strafbank aufsuchten und am Ende mit 1:5 unter die Räder kamen.

Es sollte die vorerst letzte Niederlage gewesen sein. Denn der Erfolgsgarant Kevin Poulin kehrte in Schwenningen zurück ins Tor und führte die Berliner zum 1:0-Sieg n.P., welchen Florian Kettemer im Penaltyschießen sicher stellte.

Es folgte der DEL-Klassiker gegen die Adler Mannheim, doch da traten die Berliner in den ersten 30 Minuten erschreckend schwach auf und konnten sich am Ende bei Kevin Poulin bedanken, dass es immer noch 0:0 stand. Erst eine Spieldauer gegen Mannheim brachte einen Bruch im Mannheimer Spiel und die Eisbären setzten sich am Ende deutlich mit 4:1 durch. Das Ergebnis war am Ende deutlicher, als es das Spiel eigentlich war.

Zu guter Letzt wurde die erste Etappe mit zehn Spielen gestern Abend in Krefeld abgeschlossen. Dort spielten die Eisbären mit viel Geduld, zwei Drittel lang sehr diszipliniert, hatten einen starken Kevin Poulin im Tor und vorne machten sie immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore, setzten sich am Ende mit 3:1 durch.

In den letzten Spielen war also, zumindest was die Defensive angeht, ein Aufwärtstrend zu erkennen. Nach zuvor zehn Gegentoren in zwei Auswärtsspielen in Folge kassierten die Eisbären in den letzten drei Spielen nur ganze zwei Gegentreffer. Was mit Sicherheit ein großer Verdienst von Kevin Poulin ist, aber auch ein Indiz dafür, dass die Defensiv-Arbeit der Berliner immer besser wird.
Offensiv ist dagegen sicherlich noch viel Luft nach oben, aber wenn man defensiv so gut steht wie derzeit, dann ist das noch kein großes Problem. Vielleicht arbeitete das Trainerteam um Clément Jodoin auch derzeit daran, erst einmal die Defensive dicht zu machen und kümmert sich anschließend um die Offensive.

Jubelnde Eisbären, das wollen wir in dieser Saison noch ganz häufig sehen. (Foto: eisbaerlin.de/niklas)

Man merkt auf jeden Fall von Spiel zu Spiel immer wieder Dinge, die besser laufen als im Spiel zuvor. Da fällt mir gerade vor allem das Powerplay ein, welches in dieser Saison so manches mal noch nicht so berauschend war und dennoch liegen die Eisbären auf Platz Eins der Überzahltabelle, spielen also statistisch gesehen das beste Powerplay der Liga. Gerade gestern in Krefeld war zu sehen, mit wie viel Geduld die Eisbären ihr Powerplay aufziehen und die Scheibe sehr gut und sehr schnell verteilen, immer wieder auf den richtigen Moment zum Schießen warten. Dabei sieht man auf jeden Fall einen Plan dahinter, die Eisbären haben also am Überzahlspiel durchaus gearbeitet und es ist im Vergleich zur letzten Saison deutlich besser, wenn gleich es immer mal wieder Spiele gibt, wo man die alten Fehler im Überzahlspiel noch findet.

Wer ragt bisher bei den Eisbären heraus? Ganz klar Jamie MacQueen, dem schon wieder sieben Treffer gelungen sind, zudem bereitete er auch noch vier weitere Tore vor. Aber auch sein Reihenpartner James Sheppard kommt schon wieder auf drei Tore und sieben Vorlagen. Bei den Verteidigern ragen Danny Richmond mit acht Torvorlagen und Micki DuPont mit einem Tor und sechs Vorlagen heraus.

Und wie schlagen sich die Neuzugänge bisher? Colin Smith (2 Tore/4 Vorlagen) und Florian Kettemer (3/3) sind mit sechs Punkten statistisch gesehen die besten Neuzugänge im Eisbären-Team. Brendan Ranford folgt mit fünf Punkten (3/2). Mark Cundari ist bisher der schlechteste Neuzugang mit nur einer Torvorlage und einer Plus-/Minus-Bilanz von -5. Aber auch vom bisher gezeigten auf dem Eis konnte der Neuzugang aus Augsburg bis jetzt überhaupt nicht überzeugen und findet sich daher in letzter Zeit des Öfteren als überzähliger Importspieler auf der Tribüne wieder. Eigentlich hatte man sich viel mehr von Mark Cundari erhofft, zu stark waren seine Leistungen im Team der Panther. Zum Glück hat man da ja noch Florian Kettemer, der bisher positiv überrascht hat und zu einem enorm wichtigen Leistungsträger in der Eisbären-Defensive geworden ist und zudem auch schon seine Torgefahr mit drei Toren unter Beweis gestellt hat.

Erfolgsgarant Kevin Poulin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Der wichtigste Neuzugang ist aber derzeit definitiv Kevin Poulin, welcher bisher fünf DEL-Spiele absolviert hat und diese alle auch gewonnen hat. Und die statistischen Werte sind überragend, 0,97 Gegentorschnitt und eine Fangquote von 97,18 Prozent, dazu gelang Poulin bereits ein Shutout. Da ist Stéphane Richer während der Saison ein absoluter Top-Transfer gelungen. Bei den fünf Siegen waren auch Spiele dabei, in denen Poulin dem Team erst überhaupt die Chance gegeben hat, das Eis am Ende als Sieger zu verlassen.

Drei der sechs Siege gelangen den Eisbären in den letzten drei Spielen, in denen sie acht von neun möglichen Punkten holten und dabei acht Tore erzielten und nur zwei kassierten. Der Weg ist also der richtige, man steht hinten durchaus kompakt und sicher, versucht die Schusswege zuzustellen und die Gegner zu Schüssen von außen zu zwingen. Vor dem Tor muss man nun noch an der Kaltschnäuzigkeit arbeiten und die Chancen eiskalt verwerten. So wie eben gestern Abend in Krefeld. Dieses Spiel zeigte auch deutlich, woran die Eisbären noch arbeiten müssen. Nämlich an ihrer Disziplin, im ersten Drittel kassierte man satte 14 Strafminuten, zu viel, um am Ende ein Spiel zu gewinnen. Aber die Eisbären haben das in der ersten Pause angesprochen und stellten die Disziplinlosigkeiten ab (einige Strafen sind aber auch wirklich unnötig in dieser Saison), kassierten nur noch je zwei Minuten in den beiden nächsten Dritteln und hatten somit am Ende die Chance, die Partie erfolgreich zu beenden.
So müssen die Hauptstädter in der nächsten Zeit weiter machen. Hinten kompakt stehen, vorne die Chancen eiskalt verwerten und von der Strafbank fern bleiben. Zudem muss man aber auch noch am Passspiel im Spielaufbau arbeiten und auch daran, die Scheibe nicht immer planlos tief zu spielen. Arbeiten die Eisbären im Training weiter an den Feinheiten, können sie wieder zurück zu alter Stärke finden. Und wenn man hinten doch einmal Chancen zulässt, dann braucht man sich ja keine Sorgen machen, denn im Tor steht ja Kevin Poulin und der hat in dieser Saison anscheinend nicht die Absicht, ein Spiel zu verlieren. Geht seine unglaubliche Serie so weiter, hätten wir im April nächsten Jahres Grund zum Feiern… 😉

4:1 – Eisbären gewinnen letztes CHL-Heimspiel gegen Neman Grodno

 

Ausgabe #6:

Im fünften CHL-Gruppenspiel hat es dann doch noch mit einem Sieg für die Eisbären Berlin geklappt. Gegen das weißrussische Team HC Neman Grodno setzten sich die Berliner vor 4.110 Zuschauern in der spärlich besuchten Mercedes-Benz Arena mit 4:1 (1:1,2:0,1:0) durch und versöhnten die Fans wenigstens im letzten Gruppenspiel in der Eishockey-Königsklasse noch mit einem Sieg. Auch wenn es um nichts mehr ging, waren die Hauptstädter doch nach vier Niederlagen aus vier Spielen bereits vor dem Spiel gegen Grodno ausgeschieden.

So konnte Eisbären-Chefcoach Clément Jodoin heute ein wenig mit den jungen Spielern experimentieren, stellte Maximilian Franzreb ins Tor und zudem kam Verteidiger Frank Hördler zu seinem Saison-Debüt.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ganze fünf Sekunden war das Spiel erst alt, da kassierten die Gäste die erste Strafzeit der Partie. Früh in der Partie also die Chance für die Eisbären, in Überzahl in Führung zu gehen. Aber außer einem Schuss von Sean Backman kam nicht viel bei rum.
Auf der Gegenseite bekam auch Grodno schnell das erste Powerplay zugesprochen, aber auch hier überstand das Team in Unterzahl selbige schadlos.
Fortan entwickelte sich eine schnelle Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, nur hatten sie damit lange keinen Erfolg. Erst nach 15 Spielminuten gab es erstmals Grund zum Jubeln für die meistens Fans in der Arena am Ostbahnhof. Florian Busch hatte abgezogen, James Sheppard nachgesetzt und dann entstand ein Gewühl vor dem weißrussischen Tor, in dem Brendan Ranford die Übersicht behielt und den Puck zum 1:0 über die Linie brachte. Der Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Allerdings währte die Freude über das Führungstor nicht mal zwei Minuten. Grodno kam in der 17. Spielminute zum verdienten 1:1-Ausgleich durch Anton Yeliseyenko.
So war auch der Spielstand nach den ersten 20 Minuten. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und von daher ging der Spielstand in Ordnung.

Das zweite Drittel begannen die Hausherren in Überzahl, nur konnten sie diese nicht nutzen. Dann

Foto: eisbaerlin.de/walker

folgte wohl eine spielentscheidende Szene, denn die Eisbären mussten für über eineinhalb Minuten eine doppelte Überzahl überstehen. Grodno war auch bemüht, diese große Chance zu nutzen, erspielte sich auch Chancen, nur wollte die Scheibe an Maximilian Franzreb einfach nicht vorbei. Nach dem Spiel machte der Gäste-Coach die fehlende Qualität seine Spieler dafür als Ursache aus.
Und wie es nun mal im Sport so ist, nutzt du deine Chancen vorne nicht, wirst du hinten bestraft. So erging es heute auch Grodno. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, James Sheppard hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und schon lagen die Berliner wieder vorne – 2:1 (32.).
Und nur 85 Sekunden später schloss Marcel Noebels eine Kombination über Mark Cundari und André Rankel zum 3:1 ab (33.).
In den letzten vier Minuten die Berliner noch einmal in Unterzahl nach einer 2+2-Minuten-Strafe gegen Mark Cundari, auch hier versuchte Grodno Druck aufzubauen und sich festzusetzen, aber nach dem Spiel wurde noch einmal erläutert, dass Grodno auch in der heimischen Liga zur Zeit große Probleme mit dem Toreschießen hat. Den Beweis dafür legten sie heute ab.
So lagen die Gäste aus Grodno nach 40 Minuten mit 1:3 hinten und das nicht, weil die Eisbären so viel besser waren. Nein, die Eisbären konnten ihre Chancen aufgrund der besseren Qualität der Spieler eben nutzen.

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Im Schlussdrittel war die Partie schnell entschieden. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Florian Kettemer die Scheibe auf das Tor brachte, Colin Smith hielt mal eben die Kelle hin und schon stand es 4:1 (42.). So einfach kann Eishockey manchmal sein. Wenn, ja wenn man einen Spieler vor dem Tor parkt und der dann seinen Schläger entscheidend in den Schuss hält.
Damit war die Partie hier natürlich durch. Beide Mannschaften noch einmal mit einem Überzahlspiel, aus dem aber nichts mehr resultieren sollte. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Grodno tat nicht mehr als es konnte. Clément Jodoin verhalf den jungen Spielern zu Eiszeit, welche ihn dabei auch überzeugten.
Am Ende also feierten die Eisbären einen ungefährdeten 4:1-Heimsieg im letzten CHL-Gruppenspiel und verabschiedeten sich von den eigenen Fans aus der Champions Hockey Leagua (CHL). Das letzte Gruppenspiel findet ja bekanntlich nächste Woche in Grodno statt.

Nun ja, was will man jetzt großartig Worte über ein Spiel verlieren, deren Bedeutung gleich null war.

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Vielmehr war es für das Trainerteam ein Testspiel auf Pflichtspielbasis, in dem man viel testen und experimentieren konnte. So bekamen die Youngsters Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler viel Eiszeit und konnten sich so dem Trainerteam der Eisbären präsentieren. Und Clément Jodoin war schließlich zufrieden mit den jungen Spielern.
Zudem hob er auf der PK nach dem Spiel hervor, dass die Tore auf die ersten drei Reihen verteilt waren, was immer ein gutes Zeichen ist. Die erste und dritte Reihe war für je ein Tor verantwortlich und die zweite gleich für zwei.
Was mir ansonsten noch positiv auffiel, war die Tatsache, dass die Eisbären endlich mal gemerkt haben, wie wichtig es ist, im Slot einen Spieler zu parken, welcher dann die Schüsse entscheidend abfälscht. Heute gelang das gleich zweimal und führte eben zu zwei Toren. So einfach kann Eishockey manchmal sein.
Hoffen wir, dass die Eisbären Selbstvertrauen aus diesem Spiel und dem Sieg mit in die Liga nehmen und dort mal eine Siegesserie starten können.

4:1-Heimsieg gegen den Erzrivalen aus Mannheim dank dem Teufelskerl Kevin Poulin

 

Ausgabe #5:

Zweiter Sieg an diesem Wochenende für die Eisbären Berlin. Vor 12.931 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzte sich der DEL-Rekordmeister gegen den Erzrivalen Adler Mannheim klar und deutlich mit 4:1 (0:0,2:0,2:1) durch und holte somit fünf von sechs möglichen Punkten an diesem Wochenende. Was auf der einen Seite sicherlich zufriedenstellen ist, aber die Art und Weise, wie die Jungs gespielt haben, bereitet doch einige Kopfschmerzen. Denn auch wenn das 4:1 deutlich klingt, ohne Kevin Poulin hätte man dieses Spiel nie und nimmer gewonnen. Was der Goalie alles gehalten hat, war schon unnormal.

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Sicherlich hatten sich die Hausherren für den DEL-Klassiker auch einiges vorgenommen und zeigten es zu mindestens in den ersten zwei Minuten auch. Mannheim nahm nach nur 46 Sekunden die erste Strafzeit des Spiels und die erste Minute des Überzahlspiels sah recht ordentlich aus, die zweite dann schon wieder überhaupt nicht.
Der Mannschaft fehlte es im ersten Drittel an einem Spielsystem, jedenfalls war keins zu erkennen. Viel zu oft fuhren die Eisbären mit der Scheibe über die Mittellinie, spielten das Spielgerät dann tief und fuhren zum Wechsel. Es mangelte an Ideen im Spielaufbau. Zudem leistete man sich nach wie vor viel zu viele individuelle Fehler, man lud Mannheim also zu Chancen ein. Die Kurpfälzer, die hier keinesfalls eine Top Leistung zeigten, hatten zudem auch noch zwei Überzahlspiele und versuchten in diesen natürlich die Führung zu erzielen. Aber entweder wurden sie zu Schüssen von außen gezwungen oder aber Kevin Poulin bewies mehrfach seine Extra-Klasse. So blieb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Im zweiten Drittel spürte man die Verunsicherung der Berliner noch mehr. Nach vorne lief wenig

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zusammen, weiterhin zu viele individuelle Fehler, aus den Zweikämpfen kam man fast immer als Verlierer heraus und mal einen Check zu Ende fahren, nein, das taten die Mannen von Coach Clément Jodoin äußerst selten. Mannheim hatte selten Probleme, vor das Berliner Tor zu kommen. Und Chancen erspielten sich die Mannen von Chefcoach Pavel Gross, aber entweder entnervte Kevin Poulin mit teilweise sensationellen und unglaublichen Paraden die Mannheimer Spieler oder aber die Latte half den Eisbären, so geschehen beim Schuss von Joonas Lehtivuori (26.).
Der Druck der Adler war in der Phase enorm, gut, so enorm nun auch wieder nicht, weil wenn man keine Gegenwehr bekommt, dann braucht man sich auch nicht anstrengen. Es war teilweise erschreckend, wie lustlos die Spieler über das Eis fuhren. Auch auf den Rängen wurde es so langsam aber sicher ungemütlich, Trainer Jodoin nahm daher nach 29 Minuten erst einmal eine Auszeit, aber auch da hatte man das Gefühl, einige Spieler seien abwesend und hörten dem Coach nicht richtig zu. Goalie Kevin Poulin, mit Abstand bester Eisbär an diesem Abend, drehte sich derweil zur Kurve um und forderte sie auf, noch mehr Support zu leisten. Ein klasse Typ, der Kevin Poulin.
Es folgte die 31. Spielminute, jene Minute, die dem Spiel die Wende geben sollte. Die Scheibe war längst weg, doch Brent Raedeke setzte noch zu einem sehr unsauberen Check gegen Daniel Fischbuch an, der sah den Check überhaupt nicht kommen. Raedeke kassierte zu Recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe, die Eisbären also mit einer fünfminütigen Überzahl. Und ja, das Powerplay sah sehr viel versprechend aus. Die Eisbären fanden die Formation und suchten die Lücke in der Mannheimer Defensive. Und sie sollten sie tatsächlich finden. Die beiden Verteidiger Danny Richmond und Micki DuPont im Zusammenspiel, Letzterer zog ab, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und James Sheppard war der Nutznießer und versenkte die schwarze Hartgummischeibe im Adler-Tor – 1:0 (34.).
Und die Eisbären sollten sogar noch nachlegen. Wieder Richmond mit dem Pass zu DuPont, der mit dem Onetimer vom linken Bullykreis und dem überraschenden 2:0 (35.).
Die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 vorne und alle fragten sich, wie das passieren konnte. Mannheim konnte die Verunsicherung der Eisbären nicht ausnutzen, was aber auch am überragenden Kevin Poulin lag, der zwischendurch mit „Poulin, Poulin, Kevin Poulin„-Sprechchören gefeiert wurde.

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Die Gäste aus der Kurpfalz hatten sich für den Schlussabschnitt noch einmal einiges vorgenommen, starteten sehr engagiert und druckvoll, aber nein, sie kamen an Poulin einfach nicht vorbei. So hatte es jedenfalls den Anschein, doch in der 45. Spielminute war auch der neue Goalie beim Schuss von Matthias Plachta machtlos – 2:1. Der hochverdiente Anschlusstreffer für die Mannheimer.
Schockte die Eisbären aber nicht wirklich, James Sheppard schickte Top-Torjäger Jamie MacQueen auf die Reise, der blieb alleine vor Dennis Endras sehr cool und versenkte die Scheibe im Adler-Tor – 3:1 (48.) durch den siebten Saisontreffer der Nummer 17.
53 Sekunden später sorgten die Eisbären für die endgültige Entscheidung. Endras konnte den Schuss von Colin Smith zunächst parieren, gegen den Nachschuss von Brendan Ranford war der deutsche Nationaltorhüter dann aber machtlos – 4:1 (49.).
Danach passierte nicht mehr fiel, die Berliner spielten den Drei-Tore-Vorsprung souverän nach Hause, aber auch nur, weil Mannheim nicht mehr viel probierte. Die Eisbären feierten somit am Ende einen enorm wichtigen Heimsieg gegen den Erzrivalen und fragen sich wohlmöglich jetzt immer noch, wie das eigentlich passieren konnte.

Denn spielerisch bleibt weiterhin viel, viel Luft nach oben. Die ersten 30 Minuten waren erschreckend

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harm- und ideenlos. Die Verunsicherung war bis unters Hallendach zu spüren, Mannheim konnte diese nur nicht ausnutzen, was eben an diesem Teufelskerl Kevin Poulin im Berliner Tor lag. Was der heute alles gehalten hatte, war fast schon unmenschlich und er bewies einmal mehr, wie wichtig er für die Eisbären im Moment ist. Ohne ihn wären die Eisbären heute wohl unter die Räder gekommen.
Zwar freut man sich jetzt über zwei Siege und fünf Punkte am Wochenende, doch dürfen diese beiden Erfolge nicht über die zu vielen Baustellen im Berliner Team hinweg täuschen. Es fehlt nach wie vor ein Spielsystem, dieses ist nicht zu erkennen. Man leistet sich immer noch zu viele unnötige Scheibenverluste und manch ein Spieler wirkt, als wäre er vom Kopf her nicht ganz bei der Sache. Woran das liegt, darüber mag jeder seine eigene Meinung haben. Fakt ist, es läuft aktuell nicht rund bei den Eisbären, trotz fünf Punkten am Wochenende. Hoffen wir, dass die Spieler das auch wissen und an den Fehlern weiter arbeiten werden.

4:3-Sieg gegen Iserlohn dank Jamie MacQueen, doch Trainer Clément Jodoin war nicht so richtig zufrieden mit seiner Mannschaft

 

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Am Freitagabend fuhr der DEL-Rekordmeister vor 9.430 Zuschauern in der sehr schlecht besuchten Mercedes-Benz-Arena den dritten Ligasieg in Folge ein. Die Iserlohn Roosters wurden mit 4:3 (0:0,2:1,2:2) nach Hause geschickt. Jamie MacQueen avancierte mit einem Hattrick zum Matchwinner, dennoch gibt es noch viel Luft nach oben im Spiel der Hauptstädter, was auch Coach Clément Jodoin nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte.

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Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten von Beginn an sehr druckvolles Eishockey und setzten die Mannen von Coach Rob Daum sofort unter Druck. Man merkte den Eisbären an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Früh in der Partie ergab sich auch gleich die Möglichkeit in Überzahl zu agieren, man fand auch seine Formation und erspielte sich gute Möglichkeiten, nur wollte die schwarze Hartgummischeibe die Torlinie des von Sebastian Dahm gehüteten Tores nicht überqueren.
Nach der guten Anfangsphase gab es dann aber unerklärlicherweise einen Bruch im Spiel der Hausherren, die Pässe kamen nicht mehr an, man leistete sich zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau und lud Iserlohn so zu Alleingängen ein. Das brachte Trainer Jodoin auf die Palme, denn er sah keinen Grund, warum den Berlinern Turnover unterliefen. Alleine sechs bis sieben zählte der neue Coach, was überhaupt nicht in Ordnung für ihn war.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten.

Was die unnötigen Puckverluste angeht, diese wurden im Mitteldrittel „etwas besser“ (O-Ton Clément

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Jodoin). Doch die erste Chance gehörte den Gästen vom Seilersee. Evan Trupp kam zu einfach ins Berliner Drittel, scheiterte dann jedoch an Maximilian Franzreb, der den verletzten Kevin Poulin im Berliner Tor ersetzte.
Das Offensivspiel der Eisbären hakte ein wenig und so war es keinesfalls ein Wunder, dass eine Einzelaktion zum 1:0 führen musste. Die Hausherren in Überzahl, auch da lief nicht unbedingt viel zusammen, dachte sich anscheinend auch Jamie MacQueen. Micki DuPont baute das Powerplay von hinten auf, spielte die Scheibe zu James Sheppard, welcher MacQueen in Szene setzte, der zog das Tempo an, ließ die Iserlohner Verteidiger stehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Sebastian Dahm im IEC-Gehäuse (27.). Eine ganze starke Aktion der Nummer 17.
Die Führung hielt jedoch nur ganze 46 Sekunden. Die Gäste mit der schnellen Antwort, Justin Florek war am Ende derjenige, der die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 1:1 (28.).
Schockte die Eisbären aber nicht, die kurze Zeit später einen guten Wechsel hatten, sich im Iserlohner Drittel festsetzen konnten und gute Möglichkeiten herausspielten. Einzig am Abschluss war noch zu feilen.
Als Florian Kettemer nach 33 Minuten in die Kühlbox musste, bewies Maximilian Franzreb seinen Kritikern, warum er ein guter Goalie ist. Die Roosters mit einem bärenstarken Powerplay und richtig guten Chancen. Franzreb musste ein ums andere Mal eingreifen und parierte die Schüsse glänzend. Da hatten die Eisbären viel Glück gehabt und mussten sich bei Franzreb bedanken.
Dann sollte der Schlüsselmoment folgen, so machte es jedenfalls IEC-Coach Rob Daum nach dem Spiel auf der PK aus. Danny Richmond mit einem Sahne-Pass auf Jamie MacQueen, erneut kam es zum Duell MacQueen vs. Dahm, erneut tanzte MacQueen Dahm aus und schon lagen die Eisbären mit 2:1 vorne (39.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

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Ins letzte Drittel wären die Gastgeber beinahe mit einem Paukenschlag gestartet. Florian Busch, welcher sein Saison-Debüt feierte, mit dem Zuspiel auf Brandon Ranford, doch dessen Schuss landete nur am Pfosten. Ranford hatte auch die nächste große Chance, nach Zuspiel von Kumpel Colin Smith hatte die neue Nummer 10 der Eisbären das leere Tor vor sich, brachte den Puck aber nicht im selbigen unter. Smith machte es anschließend besser. Kai Wissmann mit einem satten Schuss von der blauen Linie, Dahm ließ den Puck prallen und der landete direkt vor dem Arbeitsgerät von Colin Smith, welcher dankend annahm – 3:1 (46.).
Die Eisbären kurz darauf mit einer doppelten Überzahl, der Treffer sollte aber erst bei einfacher Überzahl fallen. Jamie MacQueen und James Sheppard mit einem Doppelpass, MacQueen zog dann ab und hämmerte den Puck ins Iserlohner Tor, der Hattrick war perfekt und die Eisbären lagen 4:1 vorne (51.).
Das sollte doch die Entscheidung gewesen sein, dachten vermutlich alle in der Arena am Ostbahnhof. Leider auch die Mannschaft, die Iserlohn auf einmal und völlig ohne Grund wieder ins Spiel kommen ließ. Was Coach Jodoin wütend machte. Er fand das nicht gut, dass man Iserlohn unnötig wieder hat ins Spiel kommen lassen und den jungen Goalie Maximilian Franzreb im Stich ließ. So geschehen bei eigener Überzahl. Jon Matsumoto fing einen Aufbaupass der Eisbären ab, kam frei zum Abschluss und ließ Franzreb keine Chance – 4:2 (52.).
Viereinhalb Minuten vor dem Ende wurde die Partie wieder spannend. Jon Matsumoto mit dem Schuss von außen, Franzreb pariert, die Scheibe lag aber frei. Matsumoto stocherte nach und brachte die Scheibe Richtung Torlinie, wo Justin Florek lauerte und zum 4:3 einnetzen konnte (56.). Da müssen die Eisbären entscheidender eingreifen, Franzreb unterstützen und die Scheibe raus bringen.
Zum Glück sollte es der letzte Treffer der Partie gewesen sein, wenn gleich Iserlohn am Ende noch einmal alles probierte, auch ohne Goalie, aber die Eisbären brachten das 4:3 über die Zeit.

Ein enorm wichtiger Sieg und enorm wichtige drei Punkte, gerade aus dem Grund, weil jetzt drei schwere Auswärtsspiele in Folge anstehen. Sah auch Clément Jodoin so, der es als äußerst wichtige drei Punkte ansah. Er war sehr froh über die drei Punkte und über Maxi Franzrebs ersten Ligasieg mit den Eisbären. Aber die angesprochenen Turnovers machen ihm zu Recht Sorgen. Die Eisbären fingen stark an und auf einmal und ohne Grund lief ihr Spiel nicht mehr rund und es häuften sich die unnötigen Puckverluste.
Im Mitteldrittel musste man sich dann bei Goalie Franzreb bedanken, dass er beim Stand von 1:1 mehrfach glänzend parieren konnte und den Eisbären so die Chance gab, kurz vor Drittelende selbst in Führung zu gehen. Diese konnte man im Schlussdrittel ausbauen und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Und damit machte man das Spiel wieder spannend, denn die Konzentration ließ nach und man brachte Iserlohn zurück ins Spiel, was Trainer Jodoin sehr sauer machte. Die Jungs werden sich nach diesem Spiel einiges vom Trainer angehört haben müssen.
Goalie Maximilian Franzreb brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, als er in der Mixed-Zone sagte, „wir können besser spielen über 60 Minuten, aber die Saison ist noch lang und wenn wir jetzt anfangen, nach hinten heraus immer besser zu spielen, sollte es am Ende ein gutes Ergebnis geben„.

2:4 zum Saisonauftakt: Eisbären mit Schwächen im Powerplay und Chancenverwertung – München eiskalt und abgezockt

 

Ausgabe #3:

Die Revanche ist nicht geglückt. Vor 13.030 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof unterlagen die Eisbären Berlin in der Neuauflage der letztjährigen Finalserie dem Meister EHC Red Bull München mit 2:4 (0:1,2:1,0:2) und kassierten inklusive CHL die fünfte Pflichtspiel-Niederlage im fünften Pflichtspiel. Ja, die Eisbären waren bemüht. Ja, sie erspielten sich jede Menge gute Torchancen. Aber die Chancenverwertung war unterirdisch, ebenso das Powerplay. Zudem leistete man sich zu viele leichtsinnige Fehlpässe. So kannst du gegen den dreimaligen Titelträger nicht gewinnen.

Die Eisbären traten ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels an. Trainer Clément Jodoin gab sein Debüt als Coach für die Eisbären. Zudem feierten Mark Cundari, Florian Kettemer, Brendan Ranford, Jason Jaspers und Colin Smith ihre DEL-Premiere im Bären-Trikot. Maximilian Franzreb hütete den Berliner Käfig.

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Die Hausherren fanden gut in die Partie, erspielten sich gleich drei hochkarätige Torchancen in den ersten drei Minuten. Die beste Chance hatte dabei Sean Backman nach 39 Sekunden, als er nur den Pfosten traf. Ein richtig guter Beginn, mit dem München so wohl nicht gerechnet hatte.
Nach sechs Minuten bot sich den Eisbären dann die Chance, erstmals in Überzahl zu spielen. Und nach dem tollen Beginn dachten alle, jetzt muss doch der Führungstreffer fallen. Denkste, denn das Powerplay konnte als solches in diesem Spiel nicht bezeichnet werden. Ich weiß nicht, was die Eisbären im Training machen, Powerplay üben kann es jedenfalls nicht sein. München überstand die Unterzahl also schadlos.
Und was machte der Meister? Der hatte nach 14 Minuten sein erstes Powerplay, konnte dieses zwar nicht nutzen, lag aber dennoch danach in Führung. Denn mit Ablauf der Strafe gegen Jonas Müller war Franzreb das erste Mal an diesem Abend geschlagen. Maximilian Kastner hatte vom Bullykreis aus abgezogen und zum 0:1 getroffen (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten, die Eisbären eigentlich das bessere Team mit den besseren Chancen, aber am Ende zählt nicht die Anzahl der Chancen sondern das, was man aus seinen Chancen macht. Und da war München eben besser und lag so nach 20 Minuten vorne.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären in Überzahl, aber lassen wir es, darüber auch nur ein Wort zu

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verlieren. Und dann kamen die Gäste mal wieder vor das Tor und schon stand es 0:2. Mark Voakes hatte von der blauen Linie abgezogen, sein Schuss blieb hängen und Konrad Abeltshauser schaltete am schnellsten (25.).
Die Eisbären waren nur kurze Zeit geschockt und legten danach den Vorwärtsgang wieder ein. Und bei 4-gegen-4 auf dem Eis sollten sie sich auch belohnen. Danny Richmond fuhr mit der Scheibe ums Tor, legte sie dann quer rüber zu Thomas Oppenheimer, welcher zum 1:2-Anschlusstreffer einnetzen konnte (31.).
20 Sekunden später sollte die Partie für den Torschützen bereits beendet sein. Nach einem harten Check blieb „Oppi“ lange auf dem Eis liegen, verletzte sich wohl dabei an der Schulter und musste die Partie beenden. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Coach Clément Jodoin, dass Oppenheimer wohl zwei bis drei Monate ausfallen wird. Ein herber Rückschlag für die Berliner. Gute Besserung an dieser Stelle an die Nummer 23.
Aber auch diesen Rückschlag steckten die Eisbären weg. Ausgerechnet Florian Kettemer erzielte in seinem ersten Spiel für die Eisbären den 2:2-Ausgleich gegen seinen Ex-Verein (38.), was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

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München zu Beginn des Schlussdrittels noch in Überzahl, aber sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Aber beim nächsten Powerplay zappelte der Puck dann doch im Tor. Franzreb konnte den ersten Schuss von John Mitchell nur prallen lassen, Justin Shugg stand goldrichtig und traf zum 2:3 (45.).
Dann der Knackpunkt der Partie. Die Eisbären fast eineinhalb Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis und sie schafften es nicht, München in dieser doppelten Überzahl den Ausgleich einzuschenken. Unfassbar.
Sechs Minuten vor dem Ende sorgten die Gäste dann für die Entscheidung. München bekam einen Penalty zugesprochen, welchen Konrad Abeltshauser eiskalt versenkte – 2:4 (54.).
Danach war der Drops in Berlin gelutscht, die Eisbären zwar weiterhin bemüht, aber Münchens Defensive stand nun sehr kompakt und ließ kaum noch was zu. Am Ende holten sich München also den ersten Dreier der Saison.

Eine Niederlage, die mal wieder die aktuellen Baustellen der Eisbären schonungslos aufdeckt. Man erspielt sich jede Menge gute Chancen, nutzt diese nur zu selten. Man bekommt Überzahlspiele, doch sorgt dort für keinerlei Gefahr. Man leistet sich zu viele einfache Scheibenverluste. Wie eine Spitzenmannschaft spielt, zeigte dagegen der Meister aus München. Eiskalt vor dem Tor und sonst sehr abgezockt, so musst du auswärts bei einem Kontrahenten im Kampf um die Meisterschaft spielen.

Siegesserie gerissen: Eisbären verspielen 3:1-Führung zum CHL-Auftakt gegen den EV Zug

 

Ausgabe #1:

Fünf Testspiele hatten die Eisbären bestritten, alle fünf Spiele wurden gewonnen. Am Freitagabend stand im Rahmen der Champions Hockey League (CHL) der erste echte Härtetest an und dieser ging letztendlich in die Hose. Vor 3.525 Zuschauern im sehr gut besuchten und sehr stimmungsvollen Wellblechpalast zu Hohenschönhausen unterlag der DEL-Rekordmeister dem einmaligen Schweizer Meister EV Zug mit 3:5 (1:1,2:2,0:2) und legte somit einen Fehlstart in die Gruppenphase der Eishockey-Königsklasse hin.

Bei den Eisbären fehlten Frank Hördler, André Rankel und Florian Busch. Marvin Cüpper kehrte zwar in den Kader zurück, doch Maximilian Franzreb hütete auch gegen Zug das Eisbären-Tor.

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92 Sekunden war die Partie alt und schon kassierten die Hausherren die erste Strafe der Partie. Gerade die Disziplin hatte Trainer Clément Jodoin vor dem Spiel gegen Zug angemahnt, es dauerte keine zwei Minuten und schon saß ein Eisbär wieder in der Kühlbox. Aber das Unterzahlspiel lief in der Vorbereitung äußerst gut und so war es auch bei diesem ersten in dieser Partie.
Es entwickelte sich fortan eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor und dann auch den Abschluss, so richtig gefährlich wurde es in den ersten zehn Minuten aber selten.
Mitte des ersten Drittels das zweite Powerplay der Gäste, welches diesmal besser aussah und auch Chancen bescherte, aber im Großen und Ganzen standen die Eisbären auch diesmal wieder sehr gut in der Formation und überstanden auch die zweite Unterzahl schadlos.
Dann war zur Abwechslung mal eine Strafe gegen Zug angezeigt, die Eisbären also mit sechs Mann auf dem Eis. Brendan Ranford mit dem Querpass vors Tor, wo Mark Olver am Zug-Goalie Tobias Stephan scheiterte. Dieser ließ die Scheibe jedoch nur prallen, Micki DuPont sagte Danke und verwertete den Abpraller zum 1:0 (15.).
Während die Eisbären-Fans noch jubelten und im Welli der Torschütze verkündet wurde, glich Zug bereits zum 1:1 aus. Simion mit der schnellen Antwort nur 22 Sekunden später – 1:1 (15.).
Zum Ende des ersten Drittels Zug erneut in Überzahl, aber auch das dritte Unterzahlspiel überstand der Gastgeber schadlos, weshalb es nach 20 Minuten 1:1 in Hohenschönhausen stand.

Ins Mitteldrittel starteten die Berliner mit einem Doppelschlag. Und erneut hatte Neuzugang Brendan

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Ranford großen Anteil am Tor. Er fuhr rechts am Tor vorbei, legte die Scheibe zurück zu Mark Olver, welcher die schwarze Hartgummischeibe im Schweizer Tor versenken konnte – 2:1 (23.).
Zur Abwechslung dann mal Zug mit einer Strafe und die Eisbären mit einem Powerplay, was in der Vorbereitung ja so gut klappte. Auch heute war es wieder von Erfolg gekrönt. Louis-Marc Aubry auf Martin Buchwieser, welcher im Slot stand und von dort aus nur den Pfosten traf. Marcel Noebels stand perfekt für den Nachschuss da und erhöhte 65 Sekunden später auf 3:1 (24.).
Danach aber wurde Zug stärker und hatte immer wieder gute Chancen, welche entweder die Feldspieler oder aber Franzreb zu Nichte machten. Aber man merkte den Schweizern an, dass sie das Spiel hier noch nicht aufgegeben hatten.
Zudem wurde es auf dem Eis nun deutlich ruppiger, immer wieder gerieten beide Mannschaften aneinander. Leider verloren aber auch die beiden Hauptschiedsrichter in diesem Drittel den Überblick.

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In den letzten zehn Minuten gab es ausschließlich Strafen gegen die Eisbären (10 Minuten). Manche Strafen konnte man nachvollziehen, manche nicht und bei vergleichbaren Vergehen auf Schweizer Seite blieb die Pfeife der Hauptschiedsrichter komischerweise stumm. Das sorgte für eine aufgeheizte Stimmung sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen.
Zug nutzte anschließend zwei Überzahlspiele zum Ausgleich aus. Rafael Diaz mit dem 3:2-Anschlusstreffer in der 33. Spielminute. Lino Martschini sorgte schließlich in der 38. Spielminute für den 3:3-Ausgleich. Der Ausgleich war zu dem Zeitpunkt auch verdient, da Zug in den Überzahlspielen richtig gute Chancen kreierte, Maximilian Franzreb aber eine überragende Parade nach der nächsten zeigte und sich somit die „Franzreb-Sprechchöre“ von den Rängen redlich verdiente. Für Marvin Cüpper könnte es im Kampf um die Nummer Eins im Eisbären-Tor sehr schwer werden.
Wie sollte es auch anders sein, sieben Sekunden vor der zweiten Drittelpause noch einmal eine Strafe gegen die Eisbären, warum auch immer, aber so starteten die Berliner das letzte Drittel in Unterzahl.

Und im Schlussdrittel sollte es nur ganze 25 Sekunden dauern, ehe Stalberg per Nachschuss das

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Überzahlspiel zum 4:3-Führungstreffer für Zug ausnutzen konnte.
Der EV Zug hatte die Partie also komplett gedreht und sich dank dreier Powerplaytore die Führung gesichert. Fortan war es weiterhin eine intensive Partie. Die Eisbären gaben noch einmal alles, wollten den Ausgleich erzielen. Zug jedoch lauerte auf Konter, um die Partie vorzeitig zu entscheiden.
Zwei Minuten vor dem Ende der Partie die große Chance für die Eisbären in Überzahl zum Ausgleich zu kommen und die Verlängerung zu erzwingen. Goalie Franzreb verließ das Eis zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Die Eisbären im Angriff, doch dann unterlief ihnen ein folgenschwerer Fehlpass, welchen Reto Suri eineinhalb Minuten vor dem Ende zur Entscheidung per Empty-Net-Goal ausnutzte – 3:5 (59.). Was zugleich auch der Endstand war.

Die Eisbären zeigten keine schlechte Partie, überstanden im ersten Drittel die Unterzahlspiele schadlos und konnten sogar in Führung gehen, welche Zug jedoch postwendend ausglich. Nach dem Traumstart im Mitteldrittel wähnte man die Eisbären auf einem guten Weg, aber dann griffen die Hauptschiedsrichter ins Geschehen ein und bestraften vor allem die Eisbären mit manchmal schon merkwürdigen Strafen. Zug bewies dann, dass sie eine Spitzen-Mannschaft sind und drehten die Partie mit drei Überzahltreffern. Die Eisbären warfen am Ende noch einmal alles nach vorne, ein Fehlpass machte den Traum vom Ausgleich jedoch zu Nichte.
Nun heißt es Mund abputzen und nach vorne schauen für die Eisbären. Denn am Sonntag steht bereits das zweite CHL-Heimspiel auf dem Programm, diesmal geht es gegen HC Kometa Brno aus Tschechien. Da muss dann schon ein Sieg her, will man die Chance auf die KO-Phase am Leben erhalten.

3:6 im entscheidenden siebten Finalspiel: Der Traum vom achten Stern ist geplatzt

Sie haben ihn lange am Leben gehalten. Den Traum von der achten Meisterschaft. Selbst von einem 1:3-Rückstand in der Finalserie gegen den EHC Red Bull München haben sich die Eisbären Berlin nicht abschrecken lassen. Sie haben sich noch einmal aufgerappelt und alles gegeben, München die Meister-Party versaut und ein alles entscheidendes siebtes Finalspiel erzwungen. Und sich somit im Rennen um die DEL-Meisterschaft 2018 gehalten. Doch am Donnerstagabend platzte der Traum von der achten Meisterschaft. Mit 3:6 (1:4,0:1,2:1) unterlag der DEL-Rekordmeister beim jetzt dreimaligen Deutschen Meister. Dabei fiel die Entscheidung um den DEL-Pott bereits im ersten Drittel.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp schickte das selbe Team wie in Spiel Sechs ins Rennen. Die Eisbären vertrauten also jenen Spielern, die diesen ultimativen Showdown erst ermöglicht hatten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Von der ersten Sekunde an war es ein Spiel, welches von sehr hohem Tempo geprägt war. Beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken. Beide wollten sofort den Weg zum Tor suchen und die ersten Duftmarken setzen. München dann früh im ersten Drittel mit dem ersten Powerplay, erspielten sich dabei auch gute Chancen, aber Petri Vehanen im Eisbären-Tor ließ keinen Treffer zu.
Mitte des ersten Drittels bot sich den Eisbären die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Was jetzt nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin in dieser Saison war. Aber dieses Mal klingelte es im Münchner Tor. Auf der linken Seite wurde Micki DuPont angespielt, dieser zog direkt ab und ließ Danny Aus den Birken keine Chance – 1:0 (11.).
Der perfekte Start in dieses alles entscheidende Finalspiel. Und so ganz unverdient war diese Führung auch nicht, denn die Eisbären hatten bis dahin mehr vom Spiel, hatten mehr Abschlüsse zu verzeichnen. Insofern ging die Führung auch in Ordnung. Aber es folgten Horror-Minuten für die Berliner.
In der 13. Spielminute hatte Konrad Abeltshauser nach einem Zuspiel von Jon Matsumoto zu viel Zeit und Platz, visierte das Ziel an und glich zum 1:1 aus.
Schockte die Eisbären immer noch nicht, die weiter nach vorne spielten und ihre Chancen suchten. Aber dann folgte der Zwölf-Sekunden-Doppelschlag der Gastgeber, von dem sich die Eisbären nicht mehr erholen sollten.
Matsumoto kam zu einfach durch die Defensive der Berliner bis vor das Tor, wollte dann Vehanen ausspielen, scheiterte im ersten Versuch aber noch am Finnen. Der zweite Versuch passte dann aber, allerdings auch dank der unglücklichen Mithilfe von Jonas Müller, der den Puck letztendlich über die Linie beförderte – 1:2 nach 15:55 Minuten.
Direkt vom Bully weg München mit viel Druck nach vorne, der Puck prallte von der Bande hinter dem Tor vor selbiges zurück, die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte überhaupt nicht und Steve Pinizzotto netzte eiskalt ins leere Tor ein – 1:3 nach 16:07 Minuten.
Uwe Krupp reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Aber dieser Doppelschlag innerhalb weniger Sekunden hatte seine Spuren hinterlassen und im Grunde war das Finale und die Meisterschaft danach entschieden. Denn München strotze nun nur so vor Selbstvertrauen, während die drei schnellen Treffer bei den Eisbären Wirkung zeigten.
Und es sollte noch schlimmer kommen. München im Powerplay, Dominik Kahun sein Schuss wurde noch pariert, aber Ex-Eisbär Mads Christensen setzte nach und arbeitete die Scheibe über die Linie – 1:4 und das 39 Sekunden vor der ersten Drittelpause.
Ein unglaubliches erstes Drittel, dessen Spielstand den Spielverlauf nicht wirklich wider spiegelte. 10 Münchner Torschüsse reichten, um vier Tore zu erzielen. Die Eisbären, die eigentlich ein gutes erstes Drittel bis zum 1:1 spielten, hatten 16-mal auf das Tor von Aus den Birken geschossen. Doch München war brutal effektiv und eiskalt vor dem Tor.

Noch waren 40 Minuten zu spielen, aber zunächst einmal hatte München das nächste Überzahlspiel,

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

welches sie jedoch nicht nutzten. Dann folgte der nächste Knackpunkt in diesem Spiel. Die Eisbären mit einem Powerplay, in dem sie zwar Chancen hatten, diese aber nicht nutzen konnten. Kurz darauf München in Überzahl und nach nur 17 Sekunden trafen die Gastgeber. Derek Joslin hatte von der blauen Linie abgezogen, Vehanen parierte den ersten Schuss, Pinizzotto setzte nach und drückte die Scheibe im Liegen über die Linie – 1:5 (28.). Die Münchner Nummer 14 mit dem unbändigen Willen, dieses Tor erzielen zu wollen.
Die Eisbären gaben nicht auf, waren weiterhin bemüht, rannten weiter an und hatten auch noch zwei Überzahlspiele im zweiten Drittel gehabt. Es fehlte ihnen jedoch an zwingenden Ideen, hier noch einmal zurück in die Partie zu finden. München tat nicht mehr als nötig, konzentrierte sich auf die Defensive und lauerte auf Konter.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die vermehrt im letzten Drittel kommen sollten, da die Eisbären angesichts des Spielstandes natürlich aufmachen mussten. In der 45. Spielminute kehrte aber die kleine Hoffnung auf das große Comeback zurück. Rihards Bukarts auf Jamie MacQueen, welcher vor dem Tor lauerte und auf 2:5 verkürzen konnte.
München schraubte das Tempo danach mal eben kurz hoch. Jerome Flaake scheiterte noch an der Latte, Florian Kettemer brachte die Scheibe zum Tor, Brooks Macek setzte erfolgreich nach – 2:6 (47.).
Aber auch die Eisbären mit der direkten Antwort. James Sheppard fälschte einen Schuss von Kai Wissmann unhaltbar für Aus den Birken ab – 3:6 (48.).
Es sollte der letzte Eisbären-Treffer in dieser Saison sein und zugleich der letzte in dieser DEL-Saison. Denn anschließend tat sich nichts mehr. München ließ sich das nicht mehr nehmen, die Eisbären verloren mit zunehmender Spieldauer auch den Glauben an das Comeback. Und so feierte der EHC Red Bull München am Ende die dritte Meisterschaft in Folge. Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle. So viel Fairness sollte sein. Und ein unverdienter Meister sind die Mannen von Coach Don Jackson auch nicht.

Aber natürlich hätten wir lieber die Eisbären auf dem Thron gesehen und es sah zu Beginn auch sehr

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

gut aus, doch dann drehte München mal kurz auf und überrollte die Eisbären in wenigen Minuten, stellte somit die Weichen auf Sieg und dritte Meisterschaft in Folge.
Doch auch wenn gestern Abend und auch jetzt immer noch Trauer vorhanden ist, was verständlich ist, wenn man so kurz vor dem Ziel noch abgefangen wird, überwiegt der Stolz auf diese Mannschaft. Denn sie hat eine überragende Hauptrunde gespielt, welche mit Platz Zwei und der CHL-Qualifikation endete. Und sie haben uns in den Playoffs über Wochen mit ihren Leistungen verzückt und uns lange den Traum vom achten Stern leben lassen. Dass es am Ende nicht geklappt hat, ist zwar traurig, aber dennoch kann man mit großem Stolz auf die Saison 2017/2018 zurückblicken. Und im nächsten Jahr greifen sie dann wieder von vorne an. Denn auch dann heißt das Motto wieder: „Mit aller Macht zur Acht!“