5:1 in Spiel Eins: Eiskalte Eisbären gewinnen gegen glücklose aber starke Nürnberger

Ausgabe #32:

Es ist vollbracht. Im fünften Anlauf haben die Eisbären Berlin den ersten Saisonsieg gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gefeiert. Nach zuvor vier Niederlagen in der Hauptrunde gelang den Hauptstädtern genau zum richtigen Zeitpunkt der erste Saisonsieg gegen die Franken – und zwar im ersten Halbfinalspiel der DEL-Playoffs 2018. Das 5:1 (1:0,1:1,3:0) fiel am Ende jedoch ein wenig zu hoch aus, denn Nürnberg zeigte eine sehr gute Leistung im ersten Halbfinalspiel, war im Abschluss jedoch glücklos, während die Eisbären eiskalt vor dem gegnerischen Tor waren.

Die Eisbären ohne Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch sowie die Youngsters Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand erneut Stammgoalie Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Franken erwischten den besseren Start, spielten sofort offensiv nach vorne und erspielten sich während der Anfangsphase richtig gute Chancen. Vehanen musste zweimal gegen Dane Fox und einmal gegen Yasin Ehliz retten, Patrick Reimers Schuss ging am Tor vorbei. Nürnberg also mit einem richtig guten Beginn, aber das erste Tor dieser Halbfinalserie sollten die Eisbären erzielen.
Marcel Noebels spielte die Scheibe von der rechten Seite mit der Rückhand vor das Nürnberger Tor, wo Verteidiger Frank Hördler im Slot lauerte und die Scheibe an Niklas Treutle vorbei im Tor unterbrachte – 1:0 (5.). Die mehr als glückliche Führung für sehr effektive Eisbären.
Fortan fanden die Hausherren besser zu ihrem Spiel und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, welches hart umkämpft war, in dem es hin und her ging und in dem beide Mannschaften sehr aggressives Forechecking spielten, was den Gegner auch zu Fehlern zwang. Chancen hatten beide Mannschaften, die beste vergab dabei Patrick Reimer, als er das leere Tor vor sich hatte, den Puck aber doch vorbei schoss. Riesenglück für die Eisbären, die hier nach 20 Minuten mit 1:0 vorne lagen. Weil sie genau im richtigen Moment das 1:0 gemacht hatten und sich so Selbstvertrauen für den weiteren Spielverlauf holten.

Nürnberg schnupperte also schon im Auftaktdrittel deutlich am Ausgleich und auch zu Beginn des

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Mitteldrittels hatten die Ice Tigers die große Chance zum 1:1, aber Patrick Bjorkstrand traf in der 24. Spielminute nur den Pfosten. Erneut also Glück für die Eisbären.
Aber die Eisbären waren weiterhin gut drin im Spiel, erspielten sich auch immer wieder richtig gute Chancen. Ebenso auch die Ice Tigers, so dass sich hier ein munteres Playoff-Spiel entwickelte, welches rauf und runter ging und zudem sehr spannend war.
Und die Nürnberger waren an diesem Donnerstagabend nicht gerade vom Glück verfolgt, denn in der 30. Spielminute hatte Dane Fox die nächste dicke Chance zum Ausgleich, doch auch er scheiterte am Pfosten. Und es sollte noch bitterer für Nürnberg kommen, denn im direkten Gegenzug verwertete Nick Petersen seinen eigenen Nachschuss und erhöhte somit auf 2:0 für Berlin (30.).
Aber Nürnberg kämpfte verbissen weiter und tauchte drei Minuten vor der zweiten Drittelpause dann doch noch auf dem Videowürfel der Arena am Ostbahnhof auf. Die Franken mit dem ersten Powerplay der Partie überhaupt, Patrick Reimer mit dem Schuss vom linken Bullykreis, welchen Vehanen nur prallen ließ. Yasin Ehliz staubte per Rückhand zum 2:1 ab (37.).
Nürnberg hatte sich also endlich für einen tollen Auftritt belohnt und machte die Partie somit wieder spannend, denn nach 40 Minuten stand ein knappes 2:1 für Berlin zu Buche.

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Im letzten Drittel wollten die Franken dann natürlich den Ausgleich erzielen, zeigten sich auch bemüht, nur war das Probleme der Franken, dass die Eisbären hinten relativ sicher standen und Nürnberg in deren eigenen Drittel mehrfach einschnürten und beschäftigten. Denn die Hausherren wollten hier natürlich früh für die Entscheidung sorgen, um Kräfte für Spiel Zwei am Ostersamstag zu sparen.
Und so sollte es auch kommen. Die Eisbären mit dem ersten Überzahlspiel, Jens Baxmann mit dem Schuss von der blauen Linie, den Treutle nur zur Seite abwehren konnte. Jamie MacQueen stand goldrichtig, versuchte es einmal, scheiterte, versuchte es ein zweites Mal und dieses Mal klappte es – 3:1 (48.).
Nürnberg lag nun also mit zwei Toren hinten und machte sich das Leben selbst unnötig schwer, denn zweimal in Folge mussten die Franken in Unterzahl ran, was ihnen natürlich wertvolle Zeit für die Aufholjagd nahm. Und so passierte in der Schlussphase das, was dann zwangsläufig passieren musste. Eineinhalb Minuten vor dem Ende der Partie setzte Marcel Noebels vor dem Nürnberger Tor klasse nach, spielte die Scheibe im Fallen mit der Rückhand zu Louis-Marc Aubry, welcher keine große Mühe hatte, die Scheibe im halbleeren Nürnberger Tor unterzubringen – 4:1 (59.). Rob Wilson, Trainer der Gäste, nahm daraufhin eine Auszeit und wenig später seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzte jedoch Nick Petersen 55 Sekunden vor der Schlusssirene zum 5:1-Endstand aus.
So verließen die meisten der 13.807 Zuschauer am Donnerstagabend die Mercedes-Benz Arena äußerst zufrieden und glücklich.

Dieser Sieg war enorm wichtig. Denn zeigte er doch, dass die Eisbären auch den Angstgegner Nürnberg besiegen können. Auch wenn die Franken gerade im ersten Drittel doch über weite Strecken – gerade in der Angangsphase – die deutlich bessere Mannschaft waren, nur eben Pech im Abschluss hatten. Das hatten die Eisbären wiederum nicht, sie präsentierten sich heute eiskalt vor dem Tor von Niklas Treutle und machten immer in den entscheidenden Momenten die Tore. Aber Nürnberg hatte auch sehr viel Pech bei, gerade was Pfostentreffer anging. Gehen die Schüsse rein, kann die Partie ganz anders ausgehen. Am Ende zogen die Berliner aber ihr Spiel durch, erspielten sich selbst auch gute Chancen und hatten heute eben das Glück auf ihrer Seite, dass sie ihre Chancen eiskalt ausnutzten. Samstag kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 1:0 (5:1)

7:6 n.V.! Eisbären entscheiden nervenaufreibenden Eis-Krimi gegen Wolfsburg für sich und stehen im Playoff-Halbfinale

Ausgabe #31:

Es ist vollbracht. Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Bevor das jedoch vollbracht war, stand ein hartes Stück Arbeit gegen den Vizemeister der letzten beiden Jahre. In einem nervenaufreibenden fünften Viertelfinalspiel setzten sich die Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 7:6 n.V. (1:2,3:1,2:3/1:0) durch und holten sich somit den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen die Niedersachsen. 13.928 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof durften aber keine schwachen Nerven haben, denn das Spiel ging ganz schön an die Substanz. Mit dem glücklicheren Ende für die Berliner.

Bei den Eisbären fehlte heute zusätzlich noch Sven Ziegler, der am Mittwoch einen harten Check einstecken musste. Ihn ersetzte Youngster Charlie Jahnke, der ein gutes Spiel absolvierte. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

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Wer erwartet hatte, dass Wolfsburg wie die Feuerwehr loslegen würde, sah sich zunächst getäuscht. Wirklich interessant war die Anfangsphase in Berlin nicht. Wenn aber überhaupt eine Mannschaft den Weg in Richtung Offensive suchte, waren es die Eisbären. Und sie erspielten sich auch gute Chancen, konnten diese jedoch nicht nutzen.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste aus der Autostadt aber immer besser ins Spiel und trauten sich nach und nach mehr zu. Als die Niedersachsen ihr erstes Überzahlspiel hatten, zeigten sie mal wieder, wie stark sie dabei sind. Elf Minuten waren gespielt, als Tyson Mulock das 1:0 für Wolfsburg in Überzahl erzielte.
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und die Eisbären schlugen zurück. Konter der Hausherren, Daniel Fischbuch hatte abgezogen, Jerry Kuhn konnte parieren, doch Martin Buchwieser stand goldrichtig und netzte den Abstauber ein – 1:1 (19.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Und Videobeweise war heute anscheinend an der Tagesordnung, denn zwölf Sekunden vor der ersten Drittelpause gingen die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Piechaczek erneut zum Videobeweis. Robbi Bina hatte abgezogen, Sebastian Furchner fuhr durch den Torraum, behinderte Vehanen aber nicht und somit lagen die Grizzlys nach 20 Minuten nicht ganz unverdient mit 2:1 vorne.

Und das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht wirklich gut. 24 Minuten waren rum, da hatte Ex-

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Eisbär Tyson Mulock erneut zugeschlagen. Christoph Höhenleitner hatte von der blauen Linie abgezogen, Tyson Mulock fing die Scheibe ab und bugsierte sie über die Linie – 1:3.
Das war schon ein kleiner Schock für die Hausherren und deren Fans, denn so richtig hatte damit keiner mehr gerechnet. Und Wolfsburg machte es den Eisbären in der Folgezeit auch nicht einfach, zu Chancen zu kommen. Aber in Überzahl fanden die Hauptstädter einen Weg. Micki DuPont hatte mal wieder zu einem seiner gefährlichen Schlagschüsse angesetzt, Nick Petersen hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Kuhn ab – 2:3 (28.).
Und nur zwei Minuten später sorgten die Eisbären für den Ausgleich. Jonas Müller brachte die Scheibe in den Slot, wo Martin Buchwieser lauerte und zum 3:3 einnetzen konnte (30.).
Und die Aufholjagd der Hauptstädter war noch lange nicht zu Ende. Bei 4-gegen-4 auf dem Eis legte Danny Richmond die Scheibe rüber zu Marcel Noebels in den Slot, welcher Kuhn zum 4:3 überwinden konnte (35.).
Nun stand die Arena am Ostbahnhof natürlich Kopf. Es war richtige Playoff-Stimmung in der Mercedes-Benz Arena. Mit 4:3 lagen die Hausherren nach 40 Minuten vorne. Und da wusste keiner, dass der Wahnsinn noch weitergehen und noch dramatischer werden sollte.

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Denn das Schlussdrittel sollte die Nerven aller Zuschauer mehr als strapazieren. Doch zu Beginn des Schlussdrittels sah es danach noch nicht aus. Berlin tat nicht mehr als nötig und von Wolfsburg war zunächst nicht viel zu sehen. Das war aber nur in den ersten zehn Minuten der Fall, danach nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf.
50 Minuten waren gespielt, als Jens Baxmann einen Aufbaupass der Wolfsburger abfing, auf das Tor schoss, Louis-Marc Aubry die Kelle hinein hielt und somit zum 5:3 erhöhen konnte.
Das musste doch nun die Entscheidung sein. Zwei Tore vorne und noch zehn Minuten auf der Uhr. Doch Wolfsburg gab nicht auf, versuchte noch einmal alles hineinzuwerfen und auch Coach Pavel Gross rief seine Mannschaft nochmal zusammen zur Auszeit. Da waren fast 55 Spielminuten rum.
Und diese Worte, die Gross seiner Mannschaft gesagt hatte, zeigten Wirkung. Und was für welche. 56:45 Minuten waren gespielt, da fälschte Kris Foucault einen Höhenleitner-Schuss unhaltbar ab – 5:4.
Und nur ganze 18 Sekunden später egalisierte Wolfsburg den Spielstand wieder. Philip Riefers stand im Slot goldrichtig, schnappte sich die Scheibe und brachte sie im Berliner Tor unter – 5:5 (58.).
58:19 Minuten zeigte die Uhr auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena, da drohten alle Dämme zu brechen. Wieder setzte sich Müller klasse durch, spielte die Scheibe zu Marcel Noebels, welcher zu erneuten Führung einnetzen konnte – 6:5. Das Dach der Arena drohte wegzufliegen.
Aber nur 14 Sekunden später hatten die niemals aufgebenden Wolfsburger eine erneute Antwort parat und brachten die Arena zum Schweigen. Kris Foucault zog vor das Tor von Vehanen und überwand den Finnen zum 6:6-Ausgleich.
Der Wahnsinn ging also weiter und zwar bis in die Verlängerung.

Und für die Verlängerung dachten alle, Wolfsburg würde den Schwung der letzten Minuten mitnehmen, doch es kam ganz anders. Die Eisbären waren sofort zur Stelle und belagerten das Tor von Kuhn. Und nach 62:13 Minuten sorgte der erst kürzlich verpflichtete Lette Rihards Bukarts für die Entscheidung in dem Spiel und der Serie. Bukarts hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Wolfsburger Spieler fälschte den Schuss noch ab und die Scheibe schlug hinter Kuhn ein – 7:6 (63.). Allerdings wurde hier zum dritten Mal der Videobeweis bemüht, aber nach Ansicht gaben die Hauptschiedsrichter das Tor und der Jubel auf Seiten der Berliner kannte keine Grenzen mehr.

Was war das bitte für ein Herzschlagfinale? Eigentlich wähnten sich die Eisbären bereits auf der Siegerstraße, aber man muss der Wolfsburger Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Sie haben sich nie aufgegeben, haben immer an sich geglaubt und weiter nach vorne gespielt. Und mit dem unbändigen Willen erkämpften sie sich auch noch den Ausgleich und belohnten sich damit für einen beherzten Auftritt, welcher sie noch in die Verlängerung brachte. Doch da machten die Eisbären kurzen Prozess, erhöhten nochmal kurz das Tempo und entschieden das nervenaufreibende Spiel für sich.

Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 4:1 (4:1/2:5/8:1/3:1/7:6 n.V.)

8:1-Gala in Spiel Drei: Die Eisbären geben die richtige Antwort auf Freitag und fegen Wolfsburg deutlich aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #30:

Das war mal ein Statement und die richtige Antwort auf die Schlacht vom Freitag in Wolfsburg. Die Eisbären Berlin haben Spiel Drei der Viertelfinalserie gegen die Grizzlys Wolfsburg deutlich und hochverdient mit 8:1 (3:0,2:0,3:1) gewonnen und sich somit die 2:1-Führung in der Serie gegen die Niedersachsen geholt. In der ausverkauften Mercedes-Benz Arena hatte die arg dezimierte Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross nicht den Hauch einer Chance gegen die Hausherren, die sich am Ende in einen Rausch spielten. Aber auch wenn sich so ein 8:1 schön liest, war es nur ein Sieg in einer Serie, in der man vier Siege zum weiterkommen braucht. Aber so ein hoher Sieg gibt dir natürlich Selbstvertrauen und regt den Gegner zum Nachdenken an.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Personal wie in Wolfsburg zurückgreifen. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

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Hinein ins Spiel, wo die Hausherren bereits nach 51 Sekunden in Führung hätten gehen können. Doch Nick Petersen scheiterte bei einem Alleingang an Jerry Kuhn im Wolfsburger Tor. Fortan versuchten beide Mannschaften hinten kompakt zu stehen, man wollte dem Gegner nicht so viel Platz lassen. Daher waren Torraumszenen in den ersten Minuten auch eher Mangelware.
Sieben Minuten waren gespielt, da setzte sich Daniel Fischbuch auf der rechten Seite klasse durch, zog zum Tor und auch ab. Kuhn konnte nur prallen lassen und vor dem Tor lauerte Verteidiger Jens Baxmann, welcher keine größeren Probleme hatten, die Scheibe über die Linie zu bugsieren – 1:0.
Doch Wolfsburg ließ sich davon nicht beirren und hatte selbst Chancen. So Philipp Riefers, der Mitte des ersten Drittels frei vor Vehanen auftauchte, doch der Finne behielt in diesem Duell die Oberhand.
Dann zog Nick Petersen mal ab, sein Schuss ging jedoch an die Bande hinter dem Tor, sprang auf der anderen Seite wieder zurück. James Sheppard ahnte dies, nahm den Puck auf, drehte sich und vollendete überragend mit der Rückhand – 2:0 (11.).
Und nun hatten die Eisbären Lust auf Tore. Marcel Noebels mit dem Zuspiel in Richtung blaue Linie zu Danny Richmond, welcher nicht lange fackelte und die schwarze Hartgummischeibe ins Wolfsburger Tor drosch – 3:0 (14.).
Wolfsburg Coach Pavel Gross nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team hier vor einem Debakel zu schützen.
Und Wolfsburg gab anschließend auch nicht auf, spielte weiter nach vorne und hatte auch noch zwei Überzahlspiele, wo sie zu Chancen kamen. Insgesamt hatten die Wolfsburger doppelt so viele Schüsse abgegeben wie die Eisbären (16:8), doch die Berliner zeigten sich vor dem Tor eben als die effektivere Mannschaft. So stand es nach 20 Minuten 3:0 an der Spree.

Im Mitteldrittel spielten die Berliner dann weiter offensiv, von Wolfsburg war relativ wenig zu sehen. Die

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Eisbären erspielten sich auch gute Chancen ,mussten jedoch bis zu 30. Spielminute auf Treffer Nummer Vier warten. Marcel Noebels hatte an der blauen Linie zu viel Zeit, fuhr in Position, um dann einen satten Schlagschuss loszulassen – 4:0.
Die Eisbären überstanden anschließend eine Unterzahl und legten praktisch kurz danach das fünfte Tor nach. Ex-Eisbär Jimmy Sharrow verstolperte den Puck vor dem eigenen Tor, André Rankel nahm das Geschenk dankend an und schoss den Puck unter die Latte ins Grizzlys-Tor – 5:0 (34.).
Die Partie war hier natürlich längst entschieden. Die Eisbären hatten schon ein wenig Spielfreude, Wolfsburg dagegen war komplett harmlos. Und die Niedersachsen hatten sogar Glück, dass es nach 40 Minuten nicht 0:7 stand. Denn Frank Hördler traf nur die Latte (37.) und Mark Olver scheiterte am Außenpfosten (38.). So lag Wolfsburg nach 40 Minuten mit 0:5 hinten.

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Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn wurde zu Beginn des letzten Drittels ausgewechselt. Felix Brückmann hütete von nun an das Tor der Autostädter. Das erste, was er zu sehen bekam, war der Wolfsburger Ehrentreffer. Conor Allen kam im Slot zum Abschluss und tunnelte Petri Vehanen – 5:1 (44.).
Doch die Antwort der Berliner sollte nur 25 Sekunden auf sich warten lassen. Felix Brückmann wollte den Puck von seinem Tor weg spielen, doch Rihards Bukarts kam ihm zuvor und spitzelte die Scheibe vorbei an Brückmann ins Tor – 6:1 (45.).
In Unterzahl hatten dann die Eisbären richtig gute Chancen, Marcel Noebels vergab dabei die beste, als er nur den Pfosten traf. Doch bei einer anschließenden doppelten Überzahl klingelte es erneut im Wolfsburger Tor. Thomas Oppenheimer hatte von der blauen Linie abgezogen, Felix Brückmann ließ nur zur Seite prallen und James Sheppard versenkte den Nachschuss im Tor – 7:1 (49.).
Für den Schlusspunkt an diesem Nachmittag sorgte dann die Nummer Acht der Eisbären. Nick Petersen tankte sich klasse durch, tauchte frei vor Brückmann auf und ließ dem deutschen Nationaltorhüter keine Chance – 8:1 (57.).
Danach waren die Gäste endlich erlöst und konnten das Eis verlassen, während die Eisbären ihren 8:1-Sieg feierten und damit ein Ausrufezeichen in dieser Serie setzten.

So antwortet man auf eine Niederlage in Wolfsburg. Die Eisbären haben den Wolfsburgern die

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Grenzen aufgezeigt und ihnen nicht den Hauch einer Chance gelassen. Im ersten Drittel versuchten die Gäste noch mitzuspielen und erarbeiteten sich auch Chancen, hatten sogar mehr Schüsse als die Eisbären abgegeben. Nur waren diese heute äußerst effektiv und spätestens nach dem 0:3 war die Messe hier gelesen. Wolfsburg hatte den Eisbären nichts mehr entgegenzusetzen und musste so am Ende mit einem Debakel die Heimreise antreten. Am Mittwoch geht es bereits weiter und dann wollen die Niedersachsen sicherlich Revanche nehmen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 2:1 (4:1/2:5/8:1)

4:1 gegen Wolfsburg: Louis-Marc Aubry führt die Eisbären mit zwei Toren zum ersten Sieg in der Viertelfinalserie

Ausgabe #29:

Der erste Schritt ist gemacht. Die Eisbären Berlin haben das erste von maximal sieben Viertelfinalspielen gegen die Grizzlys Wolfsburg gewonnen. Vor 10.641 Zuschauern in der mäßig besuchten Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter hochverdient mit 4:1 (0:0,2:1,2:0) gegen die Niedersachsen durch und liegen somit 1:0 in der Serie vorne. Von Beginn an machten unsere Jungs deutlich, wer hier der Favorit in dieser Serie ist und so war der Sieg am Ende auch keine große Überraschung.

Chefcoach Uwe Krupp standen heute die Leistungsträger Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch nicht zur Verfügung. Im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

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Hinein in die Playoffs 2018. Und sofort machten die Hausherren deutlich, dass sie Spiel Eins für sich entscheiden wollten. Die Berliner starteten sehr druckvoll und entwickelten in den ersten Minuten viel Zug zum Wolfsburger Tor. Wolfsburg konnte dem ersten Druck der Eisbären jedoch Stand halten.
Anschließend entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Puck und wollten keinen Zweikampf verloren geben. Wolfsburg zeigte sich fortan auch immer mal wieder bei Kontern vor dem Berliner Tor, für große Gefahr sorgten die Autostädter jedoch nur selten. Und in der Defensive standen die Gäste sehr kompakt, die Eisbären zwar immer wieder mit Angriffen Richtung Jerry Kuhn, aber die Grizzlys ließen keinen Treffer zu.
Wolfsburg hatte dann sogar noch ein Überzahlspiel in den ersten 20 Minuten, aber dank eines äußerst aggressiven Forecheckings überstanden die Hausherren die numerische Unterzahl schadlos. Die Eisbären nahmen ihrerseits ein Überzahlspiel mit ins zweite Drittel.
Nach 20 Minuten stand es somit 0:0, die Eisbären jedoch optisch gesehen die aktivere Mannschaft, welche zudem deutlich mehr Schüsse abgegeben hatte.

Das Powerplay konnten die Eisbären allerdings nicht nutzen. Und auch sonst ging es nicht so

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schwungvoll los wie noch zu Beginn der Partie. Es ging zwar hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen.
Doch dann waren es die Eisbären, die das Tempo wieder anzogen und sich dafür auch belohnten. In der 27. Spielminute tankte sich Louis-Marc Aubry klasse durch die Wolfsburger Defensive, zog mit der Rückhand ab und überwand Jerry Kuhn im Wolfsburger Gehäuse – 1:0.
Keine zwei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Tor der Gäste. Thomas Oppenheimer fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, legte sie für Sean Backman ab. Dieser zog ab, dessen Schuss ließ Kuhn direkt vor den Schläger von Mark Olver prallen, für den es anschließend keine große Aufgabe mehr war, das Spielgerät im leeren Wolfsburger Tor zu versenken – 2:0 (27.).
Mit einem Doppelschlag sorgten die Eisbären für eine vorerst beruhigende Führung. Aber Wolfsburg gab nicht auf und kam in einem darauf folgenden Powerplay zum Anschlusstreffer. Frank Hördler saß in der Kühlbox, als Fabio Pfohl die Scheibe auf das Berliner Tor schlenzte. Stephen Dixon fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 2:1 (33.).
Der Treffer gab den Niedersachsen Aufwind, in der Folge kamen die Mannen von Chefcoach Pavel Gross zu richtig guten und gefährlichen Chancen, aber Petri Vehanen ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
So führten die Eisbären nach 40 Minuten knapp mit 2:1 gegen Wolfsburg. Für das letzte Drittel war also noch alles offen und Wolfsburg zeigte, dass mit ihnen hier noch zu rechnen war.

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Und nach nur 13 Sekunden im Schlussdrittel musste Thomas Oppenheimer für zwei Minuten auf die Strafbank. Und im folgenden Überzahlspiel hatte Kris Foucault die Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte jedoch am Pfosten. Glück für die Eisbären.
Danach aber auch die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis und was Foucault kann, kann auch James Sheppard. Auch die Berliner Nummer 88 scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Diesmal also die Wolfsburger im Glück. Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Schrader überprüften diesen Schuss beim Videobeweis zwar noch einmal, sahen da aber nur, dass die Scheibe nicht im Tor war.
Und nur eine gute halbe Minute später gab es den nächsten Videobeweis. Aubry hatte die Scheibe förmlich über die Linie gearbeitet, die Schiedsrichter wollten aber noch einmal nachschauen, ob da auch alles korrekt zur Sache ging. Das war der Fall und somit stand es nach 47 Minuten 3:1 für die Eisbären. Der zweite Treffer von Aubry an diesem Abend.
Auch danach die Eisbären weiterhin bemüht, wollten noch den vierten Treffer nachlegen, um hier endgültig für die Entscheidung zu sorgen. Und das taten sie dann auch. In der 57. Spielminute schlenzte Danny Richmond die Scheibe auf das Wolfsburger Tor, Jamie MacQueen hielt vor dem Tor die Kelle noch hin und fälschte somit unhaltbar ab – 4:1.
Danach zogen sich die Berliner zurück, machten ihr Tor dicht und ließen nichts mehr von Wolfsburg zu. Der erste Sieg wurde souverän über die Zeit gebracht.

Die Eisbären sind im ersten Spiel der Favoritenstellung gerecht geworden. Sie begannen sehr druckvoll und drängten auf das frühe 1:0. Danach mussten sie hart arbeiten, weil Wolfsburg hinten Beton anrührte und den Eisbären nur wenig Lücken anbot. Zwar kamen die Eisbären immer wieder zu Schüssen, nur waren davon die meisten nicht wirklich gefährlich für Jerry Kuhn. Im Mitteldrittel knackten die Hausherren dann mit einem Doppelschlag den Wolfsburger Beton und hielten nach dem Anschlusstreffer auch dem Wolfsburger Druck Stand. Und im letzten Drittel spielten sie es im Stile eine Spitzen-Mannschaft zu Ende, trafen in den entscheidenden Momenten noch zweimal.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 1:0 (4:1)

CHL-Quali perfekt: Kapitän André Rankel gelingt Hattrick beim 6:1-Kantersieg gegen Bremerhaven

Ausgabe #28:

Sechs-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin. Zwei Tage nach dem 6:2-Kantersieg bei der Düsseldorfer EG gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven hochverdient mit 6:1 (2:0,3:0,1:1). Damit sicherten sich unsere Jungs Platz Zwei am Ende der Hauptrunde und machten somit die Rückkehr in die Champions Hockey League perfekt.

Bei den Eisbären gab es im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel nur eine Veränderung. Constantin Braun fiel wegen einer Handfraktur aus. Neuzugang Rihards Bukarts feierte sein Heim-Debüt. Im Tor stand erneut Petri Vehanen. Während die Eisbären mit vollen vier Reihen spielen konnten, traten die Gäste von der Küste stark ersatzgeschwächt an, konnten nur mit drei Reihen agieren, was sich am Ende deutlich bemerkbar machen sollte.

Den Eisbären merkte man im ersten Drittel die Spielfreude an. Sie wollten diesen Sieg unbedingt

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einfahren und genau so traten sie auch auf. Nach kurzem Abtasten zu Beginn der Partie übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle und fuhren die ersten Angriffe in Richtung Tomas Pöpperle, dem Ex-Eisbären im Bremerhavener Tor.
Und nach sechs Minuten bot sich den Eisbären die erste Chance in Überzahl. Daran schien man in der Olympia-Pause doch gearbeitet zu haben, was drei Powerplaytore in den letzten beiden Spielen belegen. Und auch heute zappelte die Scheibe in Überzahl im gegnerischen Tor. Die Paradereihe der Eisbären hatte zugeschlagen, Nick Petersen und James Sheppard setzten Sean Backman in Szene – 1:0 (6.).
Bremerhaven versteckte sich hier aber keinesfalls, sorgten auch immer wieder mal für gute Angriffe, aber überwiegend waren die Eisbären das aktivere Team. Und als Bremerhaven die zweite Strafzeit der Partie kassierte, benötigten die Berliner nur ganze elf Sekunden für das zweite Überzahltor an diesem Nachmittag. Wieder war Backman daran beteiligt, legte die Scheibe quer rüber zu Silberjunge Frank Hördler, welcher Pöpperle keine Chance ließ – 2:0 (10.).
Nun fingen die Eisbären auch noch an, teilweise zu zaubern. Man hatte hier alles im Griff und so zeigten uns die Jungs richtig gute Kombinationen, welche jedoch nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Somit stand es nach 20 Minuten 2:0 in der Arena am Ostbahnhof.

Im Mitteldrittel gelang den Eisbären ein Traumstart. Marcel Noebels, der zweite Silberjunge, legte die

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Scheibe für Kapitän André Rankel ab und der netzte eiskalt ein – 3:0 (22.).
Schockte Bremerhaven aber nicht wirklich, die ein richtig gutes zweites Drittel spielten, viel Druck entfachten und sich einige hochkarätige Torchancen erspielen konnten. Aber Petri Vehanen im Berliner Tor hatte etwas gegen einen Torerfolg der Gäste. Da auch die Eisbären immer wieder Offensivangriffe fuhren und sich Chancen heraus spielten, entwickelte sich ein sehr gutes zweites Drittel, in dem insgesamt gesehen aber die Gäste von der Küste mehr vom Spiel hatten und sich eigentlich auch ein Tor längst verdient hatten. Aber trifft der Eine vorne nicht, klingelt es hinten im eigenen Tor.
32 Minuten waren gespielt, als Mark Olver eine klasse Kombination über Thomas Oppenheimer und Frank Hördler abschließen konnte – 4:0.
Dann überstanden die Berliner mal ein Unterzahl gegen Bremerhaven, bewiesen somit, dass nicht nur das Überzahlspiel sondern auch das Penaltykilling heute perfekt funktionierte. Und Powerplay ist ein gutes Stichwort, denn 0,7 Sekunden vor der zweiten Drittelpause schlug der Kapitän André Rankel ein zweites Mal in diesem Spiel zu – 5:0 (40.). Was zugleich der Pausenstand an der Spree war.

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Angesichts einer 5:0-Führung im letzten Hauptrundenspiel fing die Fankurve an, die gesamte Arena mitzunehmen und die Mannschaft zu feiern. Die „La Ola-Welle“ schwappte durch die Arena am Ostbahnhof und die gesamte Arena (!) hüpfte und klatschte, erfreute sich einfach an einem klasse Spiel der Eisbären.
Und die zeigten weiterhin, wie stark sie derzeit in Überzahl sind. Denn es sollte auch noch Powerplaytreffer Nummer Vier folgen. In der 45. Spielminute machte Rankel den Hattrick perfekt – 6:0.
Und trotz des hohen Rückstands gab Bremerhaven hier nicht auf. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch spielte und kämpfte bis zur letzten Sekunde, schließlich sollte immerhin der Ehrentreffer noch her. Und sieben Minuten vor dem Ende der Partie sollte dieser auch fallen. Zur Abwechslung war mal Bremerhaven in Überzahl erfolgreich, Rylan Schwartz machte Petri Vehanen den Shutout kaputt – 6:1 (53.).
Bremerhaven zeigte sich auch danach weiterhin bemüht und fuhr immer wieder gute Angriffe, die Eisbären standen hinter aber kompakt und ließen nichts mehr anbrennen. Der 6:1-Sieg war perfekt und mit ihm die CHL-Qualifikation.

Die Eisbären sind zur Zeit gut in Form. Alle drei Spiele nach der Olympia-Pause wurden gewonnen und somit geht man mit einem guten Gefühl in die Playoffs. Wenn gleich man den Sieg heute nicht überbewerten darf angesichts der Personalsorgen der Bremerhavener. Aber die Spielfreude ist zurück, man fängt wieder an zu zaubern und rechtzeitig zur geilsten Zeit des Jahres scheint das Powerplay wieder eine gefährliche Waffe zu werden, was sieben (!) Powerplaytore in drei Spielen mehr als beweisen. Freuen wir uns nun einfach auf tolle und möglichst erfolgreiche sowie sehr lange Playoffs.

2:3 gegen Augsburg: Erste Heimniederlage für die Eisbären Berlin im neuen Jahr

Ausgabe #26:

Nach drei Heimsiegen in drei Heimspielen im neuen Jahr hat es die Eisbären Berlin nun doch auf eigenem Eis erwischt. Gegen die Augsburger Panther unterlagen die Berliner vor 10.329 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp mit 2:3 (0:0,1:1,1:2) und verpassten somit den Sprung auf Platz Zwei in der Tabelle. Der wäre mit einem Sieg nämlich möglich gewesen und die Chancen dazu hatte man auch, nur konnte man diese nicht nutzen und somit stand man am Ende mit leeren Händen da.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp, der heute sein 200. DEL-Spiel als EHC-Coach absolvierte, nahm eine Änderung im Kader vor. Sven Ziegler rückte für Daniel Fischbuch in den Kader. Petri Vehanen hütete wieder das Berliner Tor.

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Die Eisbären hatten sich für das vierte Heimspiel im neuen Jahr sehr viel vorgenommen und legten dementsprechend wie die Feuerwehr los. Sofort wurde der Weg Richtung Augsburger Tor gesucht. Und dabei erspielten sich die Hausherren in der Anfangsphase auch gute Chancen. So scheiterte zum Beispiel Kai Wissmann bei einem klasse Solo an der Latte (5.), Marcel Noebels hatte Olivier Roy schon ausgespielt, doch der AEV-Goalie konnte die Scheibe im Liegen doch noch parieren (8.).
Die ersten zehn Minuten waren noch gut von den Eisbären und sie taten auch viel für die Offensive, doch in den zweiten zehn Minuten war es dann doch eher eine ausgeglichene Partie. Was auch daran lag, dass beide Mannschaften im Auftaktdrittel je zweimal mit einem Mann mehr ran durften, diese Chance jedoch ungenutzt ließen.
Insgesamt gesehen die Eisbären also mit einem Chancenübergewicht dank der Anfangsphase, aber dennoch stand es nach 20 Minuten 0:0 in Berlin.

Nach nur 28 Sekunden im Mitteldrittel bot sich den Eisbären die dritte Chance, in Überzahl zu agieren.

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Und Kapitän André Rankel hatte dabei die Riesenchance, doch auch er scheiterte an der Latte.
Aber Augsburg war nun besser drin in der Partie und so entwickelte sich ein Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten. Und das beste Powerplay der Liga sollte Mitte der Partie dann auch zuschlagen. Zwar war das Tor von Thomas Holzmann kein typisches Powerplay-Tor, aber es war dennoch ein Klasse-Tor. Holzmann tankte sich klasse an allen Spielern vorbei, zog auch an Vehanen vorbei und schob eiskalt mit der Rückhand ein – 0:1 (30.).
Augsburg, für die es noch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn geht, nahm viel Selbstvertrauen nach dem Treffer mit und machte in den Minuten danach gehörig Druck und hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, aber die Latte stand dem zweiten Panther-Treffer im Weg.
Doch die Hausherren sammelten sich und versuchten fortan, am Ausgleich zu arbeiten. Kai Wissmann mit dem Auge für Louis-Marc Aubry, er spielte den Querpass und Aubry nagelte das Spielgerät in die Maschen – 1:1 (35.).
Zum Abschluss nochmal ein Powerplay für die Eisbären, aber es lohnt sich einfach nicht, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Demnach stand es nach 40 Minuten 1:1 an der Spree.

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Das Schlussdrittel begann aus Eisbären-Sicht gar nicht gut. Augsburgs Neuzugang Jordan Samuels-Thomas mit einem humorlosen Handgelenkschuss unter die Latte des Berliner Tores – 1:2 (41.).
Das spielte der Mannschaft von Coach Mike Stewart nun natürlich in die Karten, denn Augsburg konzentrierte sich nun auf seine Verteidigung und ließ nur wenig zu. Nach vorne lauerte man auf Fehler der Eisbären, um dann blitzschnell umzuschalten und zu kontern.
Aber die Eisbären fanden trotzdem eine Lücke im AEV-Bollwerk. Sean Backman kam hinter dem Tor an die Scheibe, spielte sie vor das Tor, wo Mark Olver lauerte und nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 2:2 (46.).
Anschließend wieder die Eisbären mit guten Aktionen nach vorne und auch guten Chancen, aber diese konnte man nicht nutzen. Und dann kamen mal wieder die Panther vor das Tor von Petri Vehanen und schon zappelte die Scheibe erneut im Netz. Brady Lamb mit einem seiner gefürchteten Schüsse von der blauen Linie, Vehanen ließ nur prallen und Jaroslav Hafenrichter stand goldrichtig vorm Finnen und staubte eiskalt ab – 2:3 (53.).
Die letzte Chance auf den Ausgleich nahm Micki DuPont den Eisbären, als er dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie noch eine Strafzeit kassierte. Somit konnte Augsburg in Überzahl zwei Minuten von der Uhr nehmen, was sie auch taten und letztendlich das 3:2 souverän über die Zeit brachten.

Die Eisbären müssen diese Partie eigentlich nicht verlieren. Sie haben wie die Feuerwehr losgelegt, haben dann natürlich Pech bei Wissmann’s Schuss oder aber bei Roy’s Parade. Insgesamt gesehen war die Chancenverwertung heute das Hauptproblem, weshalb man am Ende ohne Punkte blieb. Augsburg machte immer in den richtigen Momenten die Tore und verteidigte es anschließend sehr clever und ließ nicht mehr viel von den Eisbären zu.

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Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir haben viel investiert. Wir sind im ersten Drittel gut aus der Kabine gekommen, haben ein gutes erstes Drittel gespielt, viele Schüsse auf das Tor gebracht und einige Torchancen gehabt. Das zweite Drittel war kein großer Unterschied. Wir waren gut im Spiel, hatten viele gute Spielanteile. Der Bereich, in dem die Spiele entschieden werden, ist das Toreschießen. Und Augsburg hat heute zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, wir hatten nie die Führung. Wir waren immer in der Position, dass wir ausgleichen mussten. Die Jungs haben gearbeitet, haben ordentlich gespielt. 

Mike Stewart (Trainer Augsburger Panther):

In den ersten 20 Minuten war es okay. Ich glaube, Berlin war einen Tick besser, mehr aggressiv. Beide Mannschaften hatten zwei Powerplays gehabt, aber auch ohne Erfolg und nach 20 Minuten stand es 0:0, was für uns in Ordnung war. Im zweiten Drittel sind wir raus gekommen und Holzmann mit einem guten Solo in Powerplay, was uns die erste Führung gegeben hat. Im Mittelabschnitt vom zweiten Drittel hatten wir eigentlich viel Momentum gehabt und viel Zeit in der Offensive verbracht. Und wir hatten eigentlich eine super Torchance von Cundari gehabt, aber Vehanen hat einen super Save gemacht. Direkt im Konter danach hat Berlin das 1:1 geschossen. Das war ein besseres Drittel von uns. Im letzten Drittel sind wir dann durch unseren neuen Spieler wieder in Führung gegangen und Berlin ist zurückgekommen. Aber Hafenrichter hat uns dann die letzte Führung gegeben und wir haben das clever verteidigt bis zu Schluss.

3:2-Heimsieg gegen Wolfsburg: Fast 53 Minuten gähnende Langeweile, doch dann überschlagen sich die Ereignisse

Ausgabe #25:

Lange Zeit sah es wie ein typisches Dienstagsspiel aus. Wenig Torraumszenen, wenig Tore, wenig spektakuläres auf dem Eis. Und das für gut 53 Minuten lang, aber dann überschlugen sich in den letzten sieben Spielminuten die Ereignisse und plötzlich musste man hier noch bis zur Schlusssekunde um die drei Punkte zittern. Am Ende zitterten sich die Eisbären Berlin aber zum 3:2 (1:0,0:0,2:2)-Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg und festigten damit Platz Drei in der Tabelle.

Chefcoach Uwe Krupp musste auch heute wieder auf Florian Busch verzichten, zudem saß Sven Ziegler als überzähliger Spieler auf der Tribüne. Petri Vehanen hütete erneut das Berliner Gehäuse.

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Die Vorzeichen waren vor dem Spiel klar. Die Eisbären wollten an den 3:1-Sieg in Köln anknüpfen, während Wolfsburg auf Wiedergutmachung aus war, nach dem man am Sonntag auf eigenem Eis dem ERC Ingolstadt mit 5:8 unterlag und dabei sechs Gegentreffer im Schlussdrittel kassierte. Von daher war die Devise der Mannschaft von Pavel Gross klar, die Defensive sollte sicher und kompakt stehen. So spielten die Niedersachsen auch im ersten Drittel, sehr defensiv und nach vorne mit nur wenigen Ausflügen.
Anders dagegen die Eisbären, die im Auftaktdrittel das aktivere Team waren, mehr für die Offensive taten und versuchten, sich Chancen gegen die starke Wolfsburger Defensive zu erarbeiten.
Micki DuPont hatte da gleich im ersten Powerplay die erste gute Chance, doch er traf leider nur den Pfosten. Sonst aber war dieses Powerplay und auch das nächste nicht wirklich erwähnenswert. Auch die sonstigen Angriffsbemühungen der Eisbären sahen zwar nicht schlecht aus, aber etwas zwingendes war eben auch nicht dabei.
Im dritten Powerplay sollte sich das ändern und prompt gab es den erste Treffer für die 10.417 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof zu bejubeln. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen und mit seinem satten Hammer Felix Brückmann im Wolfsburger Tor keine Chance gelassen – 1:0 (16.). Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war.

Im Mitteldrittel eigentlich das selbe Bild. Die Eisbären nach vorne bemüht, Wolfsburg auf eine sichere Defensive bedacht, lauerte auf Fehler der Eisbären und somit auf Konter. Wirklich schön anzusehen war das Spiel daher nicht, war es doch zu sehr von der Taktik geprägt. Auch in Überzahl gab es auf beiden Seiten nichts Zählbares, somit sparen wir uns auch weitere Details vom Mitteldrittel. Schlicht und einfach, weil es nichts zu erzählen gibt.

Im Schlussdrittel war es nun genau anders herum. Jetzt wollten die Eisbären hinten dicht machen und

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nicht mehr viel zu lassen. Nun waren es die Gäste aus der Autostadt, die mehr für das Spiel taten und sich auch Chancen erspielen konnten. Und acht Minuten vor dem Ende hätte es beinahe im Berliner Tor geklingelt, doch Alexander Karachun traf nur den Pfosten. Es sollte der Auftakt für eine furiose und so nicht für möglich gehaltene Schlussphase sein.
Louis-Marc Aubry scheiterte im ersten Versuch noch, doch irgendwie kam die Scheibe noch einmal zu ihm und dieses Mal netzte die Nummer 41 der Eisbären ein – 2:0 (53.). Die beiden Hauptschiedsrichter überprüften den Treffer zwar noch einmal, gaben ihn nach Ansicht des Videobeweises aber schließlich doch.
Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels griff Wolfsburgs scheidender Coach Pavel Gross zum letzten Mittel – Auszeit und Torwart Brückmann zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Doch das nutzte Danny Richmond mit einem äußerst langsamen Schuss (12 km/h) zur vermeintlichen Vorentscheidung aus. Er schickte den Puck aus dem eigenen Drittel auf die Reise und letztendlich hoppelte die schwarze Hartgummischeibe langsam über die verwaiste Torlinie – 3:0 (58.).
Der Deckel war hier also drauf, die drei Punkte im Sack. Wollte man meinen, doch nur zwölf Sekunden später bekamen die Grizzlys einen Penalty zugesprochen, welchen Stephen Dixon locker verwandeln konnte – 3:1 (58.).
Nur 57 Sekunden später, Wolfsburg hatte erneut den Goalie vom Eis genommen, klingelte es schon wieder im Tor der Eisbären. Kamil Kreps hatte von der blauen Linie abgezogen, Gerrit Fauser hielt die Kelle in den Schuss und verkürzte somit auf 3:2 (59.).
Und nur 24 Sekunden später jubelte Wolfsburg über den vermeintlichen Ausgleich. Aber die beiden Hauptschiedsrichter fuhren erneut zum Videobeweis, sahen dort eine Torhüterbehinderung und gaben den Treffer damit nicht. Glück für die Eisbären, Pech für Wolfsburg.
Die letzten Sekunden zogen sich dann wie Gummi hin. Wolfsburg probierte noch einmal alles, aber die Eisbären brachten das 3:2 am Ende sicher über die Zeit.

Die Eisbären hatten eigentlich über gut 57 Minuten die Partie im Griff, waren die aktivere Mannschaft, versuchten immer wieder, sich Chancen herauszuspielen. Auch wenn es nicht viele wurden, das lag jedoch nicht an den Eisbären, sondern viel mehr an den Defensiv-Künstlern aus Wolfsburg, die es den Eisbären verdammt schwer machten, sich gute Chancen zu erarbeiten. Und trotzdem verloren die Berliner nicht die Geduld und schlugen im letzten Drittel aus einer sicheren Defensive eiskalt zu und sahen nach dem 3:0 wie der sichere Sieger aus. Doch aus unerklärlichen Gründen gab man das Spiel fast noch aus der Hand, verspielte beinahe noch eine 3:0-Führung.
Dieses Spiel sollte Warnung genug sein, dass man in den Playoffs 60 Minuten und mehr sehr konzentriert zu Werke gehen muss, auch, wenn man scheinbar sicher führt. Heute ist es aber noch einmal gut gegangen und die drei Punkte sind in Berlin geblieben.

3:1-Arbeitssieg gegen Iserlohn

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin gewinnen auch das zweite Heimspiel im neuen Jahr. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Hauptstädter in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (2:1,1:0,0:0) gegen die Iserlohn Roosters durch und holten sich somit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins. Es war jetzt kein hochklassiges Spiel gewesen, aber eben spannend bis zur letzten Sekunde. Beide Mannschaften hätten den Sieg verdient gehabt, am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende halt auf ihrer Seite.

Bei den Eisbären gab es keine Änderung im Vergleich zum München-Spiel. Petri Vehanen, der zu Beginn des letzten Drittels am Freitag ausgewechselt wurde, hütete heute wieder von Beginn an das Berliner Tor. Und Stürmer Nick Petersen absolvierte gegen Iserlohn, seinen Ex-Verein, sein 250. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum.

Torjubel der Eisbären nach dem 2:1 durch Blake Parlett. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären kamen gut rein ins Spiel und machten von Beginn an viel Druck, suchten immer wieder den Torabschluss. Man merkte der Mannschaft an, dass sie die Niederlage vom Freitagabend in München wieder gut machen wollte. Chancen waren da, nur das Glück im Abschluss fehlte zunächst noch. Das sollte sich jedoch in der neunten Spielminute ändern.
Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog mit einem satten Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis aus ab und platzierte die Scheibe perfekt hinter Mathias Lange im Tor – 1:0.
Die Sauerländer danach mit zwei Überzahlspielen und beim zweiten klingelte es im Berliner Tor. Louie Caporusso hatte abgezogen, Vehanen konnte parieren, der Puck lag jedoch frei vor dem Tor. Chris Brown schaltete am Schnellsten, spielte die Scheibe per Rückhand auf Jason Jaspers und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen – 1:1 (13.).
Powerplaytor? Können wir auch, dachten sich die Eisbären! Blake Parlett bekam die Scheibe und hämmerte das Spielgerät passgenau in den Winkel – 2:1 (15.).
Was zugleich auch der Pausenstand nach 20 Minuten in Berlin war. Eine verdiente Führung der Hausherren.

Die Hausherren hatten früh im Mitteldrittel die Möglichkeit, in Überzahl nachzulegen. Doch sie konnten

Mal wieder der Fels in der Brandung, Petri Vehanen! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Powerplay diesmal nicht nutzen. Wie so oft in dieser Saison, wobei Thomas Oppenheimer da nicht ganz einer Meinung mit den Fans ist, dass das Powerplay schlecht sei. Viel mehr meint „Oppi“, „man lässt die Scheibe gut laufen und versucht, immer im richtigen Moment den Schuss zu bringen. Was nicht immer einfach ist, aber mit jedem Powerplay wird es besser und irgendwann wird man dann halt auch mal belohnt, so wie heute im ersten Drittel“.
Fortan wurden die Gäste vom Seilersee immer gefährlicher, bauten jede Menge Druck auf und drängten auf den erneuten Ausgleich. Iserlohn übernahm die Spielkontrolle und erspielte sich Chance um Chance. Zwar tauchten auch die Eisbären immer wieder vor Lange auf, doch war Iserlohn insgesamt gesehen im zweiten Drittel die aktivere Mannschaft. Und wenn Petri Vehanen nicht so stark gehalten hätte, wäre der Spielstand nach 40 Minuten nicht mehr 2:1 gewesen. Da er aber so gut parierte, lagen die Berliner auch nach dem Mitteldrittel noch mit 2:1 in Front.

Es gab immer wieder kleinere Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften in der hart umkämpften Partie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie, welche über die gesamte Spielzeit schon hart umkämpft war, nahm im Schlussdrittel an Härte noch einmal zu. Beide Mannschaften gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, beide kämpften verbissen um jeden Puck. Die Eisbären wollten das vorentscheidende 3:1 erzielen, Iserlohn hingegen drängte auf den Ausgleich. So ging es hin und her, mit Chancen hüben wie drüben.
Aber bis zum letzten Treffer der Partie mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof bis sechs Sekunden vor Spielende warten. Iserlohns Coach Rob Daum hatte seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis genommen, sie wollten mit aller Macht das 2:2 erzielen. Aber es kam anders. Jamie MacQueen mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot vor das Tor, wo Thomas Oppenheimer den Deckel drauf machte – 3:1 (60.).

Ein wichtiger Sieg sowie drei wichtige Punkte für die Eisbären nach einem harten Stück Arbeit. Die

Thomas Oppenheimer wird nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären hatten gut angefangen, viel Druck ausgeübt und folgerichtig nach 20 Minuten vorne gelegen. Doch in den restlichen 40 Minuten wurden die Gäste aus Iserlohn immer stärker und hatten phasenweise mehr vom Spiel sowie die besseren Chancen. Doch mit viel Glück und einem klasse aufgelegten Petri Vehanen im Tor sicherten sich die Eisbären am Ende den Sieg.
So ein wenig eine Kopie der Freitag-Partie, als die Eisbären über weite Strecken die bessere Mannschaft waren, München aber eiskalt seine Chancen genutzt hatte. Heute waren es die Eisbären, die effizienter vor dem Tor waren.

München zu abgezockt und effektiv: 1:4-Niederlage beim Sonderzug-Auswärtsspiel

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim EHC Red Bull München verloren. Am Freitagabend unterlagen die Berliner in der mit 10.000 Zuschauern (darunter mehr als 1.300 Eisbären-Fans) ausverkauften Münchner Olympiahalle dem Titelverteidiger verdient mit 1:4 (0:1,1:3,0:0). Dabei bekamen die Eisbären deutlich aufgezeigt, dass München eines der absoluten Spitzenteams in der Liga ist. Denn die Mannschaft von Coach Don Jackson machte aus wenig viel. Die Gastgeber brauchten nicht viele Chancen, denn wenn sie welche hatten, waren sie stets gefährlich und nutzten diese eiskalt und effektiv aus.

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Um 19:30 Uhr begann das Spiel im Süden des Landes. Doch bereits elf Stunden vor dem ersten Bully machte sich der Großteil der Fans mit dem Sonderzug von Berlin-Lichtenberg aus auf den Weg Richtung München Ost, wo man schließlich kurz nach 17:00 Uhr ankam. Die Stimmung auf der Hinfahrt war fröhlich und ausgelassen. Praktisch so wie immer, wenn die Eisbären-Fans mit dem Sonderzug zu einem Auswärtsspiel anreisen.
Angekommen in München Ost wurde erst einmal mit lautstarken Gesängen auf sich aufmerksam gemacht. Sehr zur Freude der verdutzten Passanten am Bahnhof. Aber die Stimmung war sehr friedlich und es gab keine Vorfälle. Wir sind eben alle Eishockey-Fans.
Per U-Bahn und einmaligen Umsteigen ging es Richtung Olympiazentrum und von dort aus per Fußmarsch zur Olympiahalle. Und dann begann es auch schon, das Spitzenspiel zwischen dem zweimaligen Deutschen Meister und dem DEL-Rekordmeister.

Und die Partie begann anders als erwartet. Man hatte damit gerechnet, dass München mit viel Druck in

Foto: eisbaerlin.de/walker

die Partie starten und die Eisbären ins eigene Drittel drängen würden. Doch weit gefehlt. München gab zwar den ersten Torschuss der Partie ab, aber insgesamt war das Spiel der Mannschaft von Don Jackson auf überfallartige Konter ausgelegt. Die Gastgeber wollten hinten kompakt stehen und vorne immer wieder versuchen, Nadelstiche zu setzen. Die Eisbären waren im Auftaktdrittel die optisch gesehen spielbestimmende Mannschaft, die gefährlicheren Chancen verbuchte jedoch München für sich.
Knapp fünf Minuten waren gespielt, da bot sich den Eisbären die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Doch statt der erhofften frühen Führung gab es den überraschenden Rückstand. Die Eisbären verloren im eigenen Drittel die Scheibe, Steve Pinizzotto mit dem Pass auf Keith Aucoin und der nahm dieses „Geschenk“ dankend an – 0:1 (6.).
Das darf dir in so einem wichtigen Spiel natürlich nicht passieren.
Aber die Eisbären wirkten nicht lange geschockt, machten weiter das Spiel und kamen immer wieder zu guten Möglichkeiten. Aber München war bei seinen selten Auftritten im Berliner Drittel immer gefährlich. Beide Mannschaften hatten noch einmal je ein Powerplay in den ersten 20 Minuten, nutzten konnten es beide jedoch nicht. So lag München trotz weniger Spielanteile zur ersten Pause mit 1:0 vorne.

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Auch ins Mitteldrittel starten die Berliner besser und hatten gleich zwei gute Chancen durch Sean Backman. Und dann kam die vielleicht entscheidende Situation im Spiel. Denn die Eisbären hatten früh im Mitteldrittel ein doppeltes Powerplay für 39 Sekunden. Die Riesenchance zum Ausgleich. Aber die Eisbären wirkten nervös im Spielaufbau, ließen diese große Chance dadurch verstreichen, weil sie kaum für Gefahr sorgen konnten. Man versuchte es zwar mit Abschlüssen, aber da war jetzt keine Chance bei, wo man sagen würde, das war äußerst brenzlig für München. Die Hausherren hatten eher keine größeren Probleme, die Unterzahl schadlos zu überstehen.
Und was machte eigentlich München für die Offensive? Nach wie vor nicht viel, aber wenn, dann wurde es brenzlig vorm Tor von Petri Vehanen. So auch in der 31. Spielminute, als Michael Wolf klasse vor dem Tor angespielt wurde und nur noch den Schläger hinhalten musste – 0:2.
Aber die Eisbären hatten eine schnelle Antwort parat. Nur 55 Sekunden später war es Daniel Fischbuch, der vors Tor von Danny Aus den Birken zog und dort erfolgreich abschloss – 1:2 (32.).
Doch auch München antwortete darauf schnell, allerdings dauerte es gut zwei Minuten. Dafür war es ein Traumtor. Patrick Hager kam über rechts ins Angriffsdrittel, ließ dann Jonas Müller alt aussehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Vehanen, um dann eiskalt abzuschließen – 1:3 (33.). Ein Sahnetor von Hager, dass muss man neidlos anerkennen.
Und noch hatten die Eisbären dieses Drittel, in dem sie es nach wie vor nach vorne versuchten, aber nicht das nötige Quäntchen Glück hatten, nicht überstanden. Einen hatten die Hausherren noch zu bieten. München in Überzahl mit der Schusschance, Vehanen konnte die Scheibe nicht festhalten und Frank Mauer staubte locker zum 4:1 ab (39.).
München sorgte somit im Mitteldrittel für die Vorentscheidung und setzte gleichzeitig ein Ausrufezeichen im Hinblick auf die bevorstehenden Playoffs.

Zu Beginn des letzten Drittels kamen die Eisbären mit einem neuen Torhüter zurück auf das Eis.

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Marvin Cüpper stand nun für Petri Vehanen zwischen den Pfosten. Und er sollte auch gleich was zu tun bekommen, denn München früh im Schlussdrittel mit einem Powerplay und zwei guten Chancen. Aber insgesamt gesehen die Eisbären mit einem guten Penaltykilling, überstanden somit die Unterzahl schadlos.
Fortan zeigten sich die Eisbären weiterhin bemüht, versuchten viel nach vorne und kamen auch immer wieder zu guten Möglichkeiten. Aber das fehlende Quäntchen Glück zog sich durch die ganze Partie. Man konnte ihnen den Einsatz nicht absprechen, aber es fehlte eben das nötige Glück.
München spielte das souverän zu Ende, tat nicht mehr als nötig und brachte das 4:1 sicher über die Zeit und nahm die drei Punkte mit.

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Auch Spiel Zwei der DEL-Hauptrunde in München geht für die Eisbären verloren. Sie haben viel versucht, waren bemüht, brachten die Scheiben auch zum Tor. Aber dann verließ sie das Glück. Entweder stand Aus den Birken im Weg oder aber die Scheiben rauschten am Tor vorbei. Ein großer Knackpunkt war aber mit großer Wahrscheinlichkeit die vergebene Chance bei doppelter Überzahl zu Beginn des zweiten Drittels. Gelingt den Eisbären da der Ausgleich, kann es eine ganz andere Partie werden. So aber musste man sich München beugen und die drei Punkte im Süden lassen.
München spielte nicht so wie erwartet, zeigte aber dennoch seine ganze Klasse. Wann immer sie vor das Tor kamen, wurde es gefährlich. Und dann nutzten sie ihre Chancen eiskalt und effektiv, zeigten den Eisbären, wie es eine Spitzen-Mannschaft macht.
Kein Zweifel, die Eisbären gehören seit dieser Saison auch wieder zum Kreis der Spitzen-Mannschaften, nur zeigte sich gestern Abend, dass München noch einen Tick stärker und abgezockter als die Eisbären ist. Aber die entscheidende Phase der Saison kommt ja erst noch und erst dann wird abgerechnet.

Was den Sonderzug betrifft, sorgte die Niederlage jetzt für keine schlechte Stimmung auf der

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Rückfahrt. Denn insgesamt gesehen steht bei solchen Events immer der Spaß im Vordergrund. Dass man letztendlich auch einen Sieg der Eisbären sehen will, steht außer Frage. Aber trotz der Niederlage war die Rückfahrt, welche um 23:18 Uhr in München Ost begann, äußerst stimmungsvoll. Manche nutzten die Rückfahrt zum schlafen, andere jedoch um weiter zu feiern. Die Party ging bis in die frühen Morgenstunden, ehe der Sonderzug um kurz vor 7:30 Uhr das Ziel Berlin-Lichtenberg erreichte. Da war sie dann auch schon wieder vorbei, die Sonderzug-Fahrt 2018. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren um Robert Papke. Wie immer habt Ihr einen Super Job gemacht. Weiter so!

5:0-Kantersieg gegen Schwenningen: In 71 Sekunden zu drei Punkten

Ausgabe #22:

Gelungener Start ins Eishockey-Jahr 2018 für die Eisbären Berlin. Die Hauptstädter gewannen das erste Heimspiel des neuen Jahres vor 9792 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof. Gegner war der Überraschungsfünfte aus Schwenningen, die am Ende mit 0:5 (0:1,0:4,0:0) unter die Räder kamen, aber – so doof es auch klingt – keine fünf Tore schlechter waren. Vielmehr reichten den Hausherren 71 Sekunden im Mitteldrittel, in dem sie das Ergebnis von 1:0 auf 4:0 stellten. Davor war die Partie nämlich recht übersichtlich und einem Dienstagsspiel entsprechend: Nicht wirklich interessant.

Bei den Eisbären kehrte Martin Buchwieser ins Line-up zurück. Danny Richmond und Florian Busch fielen hingegen weiterhin aus. Zudem fehlten auch die Youngster Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand heute wieder Petri Vehanen.

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Eigentlich fanden die Eisbären gut rein ins Spiel, hatten nach bereits 16 Sekunden die erste Riesenchance, als Thomas Oppenheimer nur den Pfosten traf. Doch wenn man ehrlich ist, war es dass dann auch schon fast gewesen an guten Aktionen der Eisbären im Auftaktdrittel. Denn Schwenningen spielte ein aggressives Forechecking, störte die Berliner somit früh in deren Spielaufbau, stand hinten äußerst kompakt und versuchte vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen. Schwenningen hatte deutlich mehr Offensiv-Aktionen als die Eisbären zu bieten.
Aber das erste Tor erzielten trotzdem die Gastgeber. Die Eisbären hatten gerade ein Unterzahlspiel überstanden, als Blake Parlett den Puck von der linken Seite quer vor das Tor spielte und Marcel Noebels zum ersten Eisbären-Tor im Jahr 2018 einschießen konnte – 1:0 (13.).
Schwenningen in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels nochmal in Überzahl, aber sie schafften es nicht, den Ausgleich zu erzielen. So stand es nach 20 Minuten 1:0 für die Eisbären. Verdient war das allerdings nicht.

Das zweite Drittel bot dann typische Dienstagsspiel-Unterhaltung. Es ging rauf und runter, ohne aber

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dabei irgendwelche nennenswerten Chancen zu kreieren. So wirklich mitreißend war die Partie nicht, die Stimmung passte sich dem Spiel an. Aber dann kam die 35. Spielminute und es starteten die furiosen 71 Sekunden der Partie, die die Entscheidung bringen sollten. Micki DuPont eröffnete den Torreigen mit seinem satten Schlagschuss zum 2:0 (35.).
Nur 17 Sekunden später klingelte es erneut im Schwenninger Tor. Die Eisbären gewannen das Bully, Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Dustin Strahlmeier konnte nur prallen lassen und Martin Buchwieser staubte erfolgreich ab – 3:0 (35.).
Und nur 54 Sekunden später wurde Daniel Fischbuch bei seiner Chance unsanft gestoppt und bekam einen Penalty zugesprochen, den er eiskalt verwandeln konnte – 4:0 (36.).
Die Eisbären hatten die Partie innerhalb von 71 Sekunden mit einem Dreierpack entschieden und auf einmal auch für prächtige Stimmung in der Arena am Ostbahnhof gesorgt. Verständlich, bei so einem Spielstand gegen eine eigentlich so defensivstarke Mannschaft wie Schwenningen.
Aber die Eisbären hatten noch lange nicht genug. 54 Sekunden vor der zweiten Pause wurde Marcel Noebels vor dem Tor angespielt, suchte eine Anspielstation, die Scheibe fand von einem Schlittschuh eines Wild-Wings-Verteidigers den Weg zu Louis-Marc Aubry, welcher sich nicht lange bitten ließ – 5:0 (40.).
Nach 40 Minuten stand also ein 5:0 auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena. Damit konnte man nach dem Spielverlauf der ersten 34 Minuten nicht so wirklich rechnen.

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Das letzte Drittel ist dann eigentlich schnell erzählt. Die Partie war entschieden, wenn eine Mannschaft hier überhaupt noch etwas nach vorne gemacht hat, dann waren es die Eisbären. Schwenningen war auf Schadensbegrenzung aus, kam kaum noch vor das Berliner Tor. Und die Eisbären versuchten natürlich, Petri Vehanens zweiten Shutout zu sichern. Was klappen sollte und erneut war Schwenningen der Gegner. Denn den  ersten Shutout feierte der Finne beim 1:0-Sieg in Schwenningen.

Drei wichtige Punkte für die Eisbären im Kampf um Platz Eins in der Tabelle und vor allem ein Sieg für das Torverhältnis. Das Ergebnis ist am Ende aber doch ein wenig zu hoch ausgefallen, war das Spiel doch bis zum 2:0 ein Duell auf Augenhöhe, welches wenige Höhepunkte zu bieten hatte. Aber in den letzten sechs Minuten des zweiten Drittels spielten die Berliner halt ihre ganze Klasse aus und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt aus. Mehr gibt es zu diesem Spiel auch nicht zu sagen. Fünf Tore, der erste Heimsieg im neuen Jahr und drei wichtige Punkte.