Ausgabe #31:
Die Eisbären Berlin haben das nächste direkte Duell im Kampf um Platz zehn gewonnen: Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich am Ende verdient mit 3:1 (1:1,1:0,1:0) durch und hält damit die Playoff-Chance am Leben. Der Schlüssel zum Sieg lag heute bei den Special Teams, wo den Eisbären zwei der drei Tore gelangen. Zudem ließ man in Unterzahl keinen Treffer zu. Was am Ende für sehr gute Stimmung in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sorgte.
Bei den Eisbären gab es auch heute wieder Änderungen im Kader. In der Defensive fehlte Marco Nowak, weshalb Norwin Panocha als siebter Verteidiger ins Line-up rutschte. Morgan Ellis und Jonas Müller blieben als Duo zusammen. Eric Mik nahm den Platz von Nowak neben Julian Melchiori ein. Rayan Bettahar verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler.
In der Offensive blieb erneut nur die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bildeten heute Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Yannick Veilleux. Die dritte Reihe bestand aus Manuel Wiederer , Alex Grenier und Matt White. Und in der nominell vierten Reihe stürmten Frank Mauer, Rückkehrer Peter Regin (für Bennet Roßmy) und Maximilian Heim.
Im Tor begann Tobias Ancicka, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.
Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären lagen vor dem Spiel gegen die Hessen sieben Punkte hinter dem begehrten zehnten Platz, welcher für die erste Playoff-Runde reichen würde. Diesen belegte der heutige Gegner aus Frankfurt. Mit einem Sieg würde man also die Hoffnung auf die Playoffs am Leben halten, mit einer Niederlage würde die Sommerpause immer näher rücken.
Was Hoffnung machte? Zwei der drei bisherigen Duelle hatten die Eisbären für sich entschieden. Mit einem dritten Sieg wollte man drei Punkte auf den direkten Konkurrenten gut machen.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Ausgeglichene Anfangsphase, in der beide Mannschaften offensiv ausgerichtet waren, aber noch nicht zur ersten hundertprozentigen Chance kamen. Die Eisbären näherten sich im weiteren Spielverlauf aber der ersten gefährlichen Torchance.
Die Hessen ermöglichten den Berlinern dann die Chance zum 1:0, als sie zwei Strafzeiten wegen unnötiger Härte kassierten. Die Hausherren fortan mit zwei Mann mehr für volle zwei Minuten. Die Riesenchance zur Führung also und die Eisbären nutzten das natürlich aus. Eine klasse Kombination führte zum 1:0. Frank Hördler runter auf Marcel Noebels, der direkt weiter in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und nicht lange fackelte (8.). Ein herrlich heraus gespieltes Tor der Berliner.
Die blieben auch danach am Drücker und drängten die Hessen ins eigene Drittel ein. Man wollte direkt das 2:0 nachlegen, aber Goalie Jake Hildebrand und das Aluminium hatten etwas dagegen.
Die Löwen konnten erst rund sieben Minuten vor der ersten Drittelpause mal wieder für Entlastung sorgen. Die Schüsse stellte Tobias Ancicka aber vor keine größeren Probleme.
Danach war die Partie wieder ausgeglichener, weil die Hessen das Spiel mehr und mehr vom eigenen Tor fern halten konnten und auch selbst mal Angriffe fuhren. Und prompt glichen sie auch aus. Schneller Angriff der Frankfurter, an deren Ende Jerry D`Amigo auf 1:1 stellte (18.).
Und irgendwie fühlte man sich so ein wenig an Mittwoch erinnert. Man hatte die Führung erzielt und das Spiel im Griff. Man machte weiterhin Druck und hätte eigentlich auch das 2:0 erzielen müssen. Doch ohne Not ließ der Druck fortan nach und so ließ man die Löwen wieder zurück ins Spiel kommen. Und das so etwas in dieser engen Liga bestraft wird, sollte man inzwischen auch in Berlin wissen. Wenn die Konzentration nachlässt, gibt es in der Regel die Quittung. So eben auch heute gegen den Aufsteiger geschehen. So stand es nach 20 Minuten eben 1:1 und nicht 2:0 oder gar 3:0. Weil man wieder einmal zu viele Chancen hat liegen gelassen.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Ins zweite Drittel kamen die Eisbären etwas schleppend rein, Frankfurt kam dagegen besser aus der Pause. Und trotzdem waren es die Berliner, die plötzlich wieder führten. Frankfurt bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Matt White spielte sie von oben scharf vor das Tor, wo Manuel Wiederer lauerte und Hildebrand eiskalt tunnelte – 2:1 (23.). Die Berliner Nummer 15 hatte die Löwen-Defensive irgendwie aus den Augen verloren, was dieser frech bestrafte.
Frankfurt wirkte aber keinesfalls geschockt vom erneuten Rückstand. Sie spielten weiter nach vorne und waren hier auch die aktivere Mannschaft. Doch die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Nach vorne ging allerdings kaum etwas von den Berlinern.
Zweikämpfe bestimmten mehr und mehr dieses für beide Mannschaften so wichtige Spiel im Kampf um Platz zehn. Die Eisbären kassierte in der Folge auch die erste Strafzeit der Partie, überstanden die Unterzahl aber dank eines starken Penalty Killings ohne Gegentor. Das kurz darauffolgende zweite Powerplay der Löwen war etwas zielstrebiger und sorgte auch ein-, zweimal für Gefahr vor dem Berliner Tor, doch Tobias Ancicka war nicht zu überwinden.
Aber Frankfurt ließ einfach nicht locker, blieb weiterhin die aktivere Mannschaft im Mitteldrittel. Die Eisbären bekam einfach keine Ruhe rein und hatten Schwerstarbeit in der eigenen Defensive zu verrichten.
Alex Grenier fuhr dann mal einen Entlastungsangriff und kam auch zum Abschluss, scheiterte aber denkbar knapp. So blieb es beim knappen 2:1 für die Eisbären nach 40 Minuten. Aber dieses Spiel war noch lange nicht entschieden.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Die Eisbären hatten früh im Schlussdrittel das nächste Powerplay, welches sie prompt nutzten. Ganze 69 Sekunden waren gespielt, da hatte Leo Pföderl die Kelle in den Schuss von Kapitän Frank Hördler gehalten und auf 3:1 erhöht (42.).
Das schonte erst einmal die strapazierten Nerven der Berliner Fans, denn eine Zwei-Tore-Führung fühlte sich dann doch besser an als das knappe 2:1. Und Manuel Wiederer hätte beinahe für noch mehr Ruhe gesorgt, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an Jake Hildebrand.
Die Eisbären wirkten zu Beginn deutlich aktiver als noch im Mitteldrittel. Da ging relativ wenig nach vorne. Doch jetzt war man wieder druckvoll im Spiel nach vorne und wollte den Löwen unbedingt den vierten Treffer einschenken. Die Hessen sahen sich nun vermehrt ins eigene Drittel gedrängt. Zumal sie wenig später erneut in Unterzahl ran mussten und zweimal hatte es ja heute schon im Berliner Powerplay im Tor der Löwen geklingelt. Aber diesmal spielte man es zu kompliziert und ließ daher die Chance zur Vorentscheidung liegen.
Frankfurt hatte kurz darauf selbst die Chance in Überzahl zu agieren. Aber die Special Teams waren heute ein entscheidender Faktor in dieser Partie. In Überzahl gelangen den Berlinern bis hierhin zwei Tore, in Unterzahl überstand man bis dato drei Powerplays der Hessen. Und genau in solch engen Spielen können die Special Teams ein Schlüssel zum Sieg sein.
Heute war es der Schlüssel zum Sieg. Denn im Schlussdrittel war am Ende die Luft raus. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Frankfurt fiel nicht mehr viel ein, um die Defensive der Eisbären nochmal in Verlegenheit zu bringen. Auch nicht beim vierten Powerplay in der Schlussminute, als es die Löwen mit zwei Mann mehr versuchten. Und so gelang der zweite wichtige Sieg innerhalb von zwei Tagen gegen einen direkten Konkurrenten. Zwar war es auch heute kein Spiel, in dem man über die volle Spieldauer überzeugen konnte, aber man erzielte die Tore eben immer zum richtigen Zeitpunkt. Und am Ende sind die drei Punkte alles, was zählt.