Auftakt in die Auswärtsserie: Eisbären mit erstem von zwei Doppel-Auswärtsspiel-Wochenenden

Bis die Eisbären Berlin wieder auf dem heimischen Eis der Mercedes-Benz Arena antreten dürfen, dauert es noch ganze zwölf Tage. Vorher müssen die Berliner gleich vier Spiele in Folge auswärts antreten. Was aber sicherlich nicht so schlimm ist, sind die Hauptstädter mit zwölf Siegen aus 19 Spielen doch die beste Auswärts-Mannschaft der Liga. Den Auftakt der vier Spiele andauernden Auswärtsserie bildet das kommende Wochenende mit Spielen beim ERC Ingolstadt und den Adler Mannheim. Was sicherlich nicht einfach wird, kämpfen doch beide Mannschaften noch um enorm wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-/Pre-Playoff-Plätze.

Dennoch gehen die Eisbären als Favorit in beide Spiele, steht man doch derzeit auf Platz Drei der Tabelle, während Ingolstadt als Neunter und vor allem Mannheim als Zwölfter den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher hinken. Zwar nehmen die Eisbären jeden Gegner in der Liga ernst, verstecken muss man sich aber vor keinem Gegner, wie Stürmer Martin Buchwieser sagt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 11.01.2018):

Wir müssen in den beiden Auswärtsspielen so auftreten wie in den Spielen zuletzt, mutig
nach vorne, aber gleichzeitig sehr gut in der Defensive, dann brauchen wir uns vor keinem
Gegner verstecken. Mannheim spielt ein körperbetonteres Eishockey, Ingolstadt kommt mehr über die Geschwindigkeit. Beide werden aber, auch aufgrund ihres Saisonverlaufs, sehr schwere Gegner sein.

Die Bilanz der Eisbären in diesem Jahr: Drei Spiele, zwei Siege, 9:5-Tore. Beide Siege gelangen auf eigenem Eis, die Niederlage setzte es beim Gipfeltreffen in München. Überzeugen konnten die Eisbären in diesem Jahr bisher aber eher selten. Wenn sie spielerisch überhaupt gute Ansätze zeigten, dann war es – so blöd es klingt – bei der Niederlage in München. Wo man optisch gesehen die bessere Mannschaft war und auch mehr Torchancen als der Gegner hatte, am Ende aber den Kürzeren zog und aufgrund der Effizienz der Münchner das Spiel verlor.
Gegen Schwenningen musste man sich krampfhaft wach halten, ehe die Eisbären in den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels vier der fünf Tore gegen das Überraschungsteam der Liga schossen. Überzeugend war der Auftritt der Eisbären aber nicht.
Ebenso wenig überzeugend war der Auftritt am Sonntag gegen Iserlohn, wo man zwar gute erste 20 Minuten spielte, doch in den restlichen 40 Minuten den Sauerländern mehr und mehr das Spiel überließ und sich am Ende bei Goalie Petri Vehanen bedanken konnte, dass es überhaupt mit dem Sieg etwas wurde.

Ausgerechnet gegen Ende der Hauptrunde wirken die Auftritte der Eisbären nicht mehr so souverän wie noch in den Wochen davor. Aber trotzdem holen sie in den meisten Spielen immer noch wichtige Punkte, die im Kampf um Platz Eins nach der Hauptrunde sehr wichtig sind. Fakt ist aber auch, dass man im Spiel in München gesehen hat, dass den Eisbären noch ein wenig zur absoluten Spitze fehlt. München machte relativ wenig fürs Spiel, traf aber immer im richtigen Moment und das macht eine Spitzen-Mannschaft nun einmal aus. Bis zu den Playoffs liegt also noch jede Menge Arbeit vor den Eisbären und vor allem vor dem Trainerteam um Chefcoach Uwe Krupp und seinem Co-Trainer Clément Jodoin.

Vor dem ersten von zwei Auswärts-Wochenenden in Folge gibt es gute Nachrichten an der Personalfront der Eisbären. Denn Verteidiger Danny Richmond kehrt in den Kader zurück und mit ihm ein äußerst wichtiger Leistungsträger in der Defensive.
Da Stürmer Sven Ziegler aufgrund eines Magen-Darm-Infekts fehlen wird, rückt Verteidiger Constantin Braun in den Angriff auf.
Zudem stehen Florian Busch sowie die Youngster Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler nicht zur Verfügung.

Am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) geht es für die Berliner zum ERC Ingolstadt, der unter dem neuen Coach Doug Shedden zuletzt wieder besser in Form war. In den letzten sieben Spielen gewann der ERCI fünfmal und punktete zudem bei den beiden Niederlagen. Die letzten vier Spiele der Schanzer gingen allesamt über die reguläre Spielzeit hinaus. Dreimal mit dem besseren Ende für Ingolstadt, für die sich morgen Abend ein Kreis schließen wird. Denn die letzten beiden Spiele waren gegen die beiden Top-Teams Nürnberg (1:2 n.V.) und München (5:4 n.V.). Mit den Eisbären trifft Ingolstadt morgen Abend auf das dritte Top-Team der Liga. Gegen das die Panther bisher alle drei Duelle verloren hat. In Berlin mit 1:6 und 1:2 n.V. sowie in der Saturn-Arena mit 2:3, was die vierte Heimniederlage in den letzten fünf Heimspielen gegen Berlin bedeutete.

Am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) kommt es in der SAP-Arena zum absoluten DEL-Klassiker zwischen Mannheim und Berlin. Allerdings sind beide Mannschaften in dieser Saison meilenweit voneinander entfernt. Neun Plätze sowie satte 31 Punkte (!) trennen Mannheim und die Eisbären in dieser Saison voneinander. Die Eisbären könnten den Pre-Playoff-Hoffnungen der Kurpfälzer am Sonntag einen erheblichen Dämpfer erteilen. So wie bereits beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison in der Kurpfalz, als sich die Eisbären deutlich mit 4:1 durchsetzen konnte. In Berlin ist die Bilanz dagegen ausgeglichen, denn die Eisbären gewannen mit 6:3, Mannheim mit 4:3. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt am 12.01.2018 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam (alle Weißwasser), Vincent Hessler (Oberkörper), Sven Ziegler (Magen-Darm-Virus), Florian Busch (Schädelprellung)

Uwe Krupp: „Ich bin froh mit den drei Punkten“

Pressekonferenz: (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nach einem 3:1-Arbeitssieg haben die Eisbären Berlin drei wichtige Punkte im Dreikampf um Platz Eins geholt. Die Erleichterung darüber war bei allen Beteiligten zu spüren, war es doch die richtige Antwort auf die Niederlage in München am Freitagabend. 

Verteidiger Kai Wissman gab am Ende auch zu, dass es kein schönes Spiel zum anschauen war, aber dafür drei verdiente Punkte. Und das zählt ja am Ende auch am meisten:

Es war auf jeden Fall ein Arbeitssieg heute. Es war vielleicht nicht das schönste Spiel von uns zum anschauen heute. Aber wir haben alle gekämpft und uns die drei Punkte dadurch auch verdient. 

Thomas Oppenheimer, der das 3:1 erzielte, machte die Geduld als Schlüssel zum Sieg aus:

Iserlohn hat das stark gemacht. Sie haben defensiv sehr gut gestanden und auf Konter gelauert. Da musst du geduldig bleiben, das waren wir heute und das hat sich ausgezahlt. Wir haben sehr viel investiert heute, auch wenn es vielleicht nicht ganz so ausgesehen hat wie in München. Aber wir haben richtig Gas gegeben, wir haben versucht, alle Zweikämpfe zu gewinnen und haben die auch größtenteils gewonnen. Dann schießt du halt die Tore und gewinnst 3:1. 

Uwe Krupp war einfach nur froh über die drei Punkte:

Wir sind gut gestartet. Im ersten Drittel hatten wir die Nase vorn, waren etwas stärker als Iserlohn. Aber die letzten 40 Minuten war es eine sehr ausgeglichene Partie. Ich würde vielleicht sogar sagen, von den Torchancen her hatte Iserlohn einen leichten Vorteil uns gegenüber. Ich bin froh mit den drei Punkten. Es war eine ausgeglichene Partie gegen eine sehr gute Mannschaft. 

Marko Friedrich von den Iserlohn Roosters freut sich jetzt erst einmal über eine freie Woche ohne Spiele während der Woche:

Wir hatten unsere Druckphasen, wo Berlin Schwierigkeiten im eigenen Drittel hatte. Aber Vehanen hat das gut gemacht. Nächste Woche Freitag geht’s für uns weiter. Das ist denke ich ganz gut, dass wir jetzt ein paar Tage durchschnaufen können. Ich denke man hat gesehen, dass uns ein bisschen die Kräfte ausgegangen sind. Von daher alles in Ordnung, so wie es heute ist. 

Rob Daum, Trainer der Roosters, war mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hat, zufrieden, nicht jedoch mit dem Ergebnis:

Insgesamt war ich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, durchaus zufrieden. Ich bin natürlich etwas enttäuscht mit dem Ergebnis. Aber wenn man nur ein Tor schießt, wird man nicht so viele Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewinnen. Im zweiten und dritten Drittel haben wir ein bisschen Energie gefunden, aber grundsätzlich war es eine schwierige Sache, solche Spiele jetzt hier zu spielen mit 10 Spielen innerhalb von 23 Tagen. 

3:1-Arbeitssieg gegen Iserlohn

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin gewinnen auch das zweite Heimspiel im neuen Jahr. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Hauptstädter in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (2:1,1:0,0:0) gegen die Iserlohn Roosters durch und holten sich somit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins. Es war jetzt kein hochklassiges Spiel gewesen, aber eben spannend bis zur letzten Sekunde. Beide Mannschaften hätten den Sieg verdient gehabt, am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende halt auf ihrer Seite.

Bei den Eisbären gab es keine Änderung im Vergleich zum München-Spiel. Petri Vehanen, der zu Beginn des letzten Drittels am Freitag ausgewechselt wurde, hütete heute wieder von Beginn an das Berliner Tor. Und Stürmer Nick Petersen absolvierte gegen Iserlohn, seinen Ex-Verein, sein 250. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum.

Torjubel der Eisbären nach dem 2:1 durch Blake Parlett. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären kamen gut rein ins Spiel und machten von Beginn an viel Druck, suchten immer wieder den Torabschluss. Man merkte der Mannschaft an, dass sie die Niederlage vom Freitagabend in München wieder gut machen wollte. Chancen waren da, nur das Glück im Abschluss fehlte zunächst noch. Das sollte sich jedoch in der neunten Spielminute ändern.
Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog mit einem satten Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis aus ab und platzierte die Scheibe perfekt hinter Mathias Lange im Tor – 1:0.
Die Sauerländer danach mit zwei Überzahlspielen und beim zweiten klingelte es im Berliner Tor. Louie Caporusso hatte abgezogen, Vehanen konnte parieren, der Puck lag jedoch frei vor dem Tor. Chris Brown schaltete am Schnellsten, spielte die Scheibe per Rückhand auf Jason Jaspers und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen – 1:1 (13.).
Powerplaytor? Können wir auch, dachten sich die Eisbären! Blake Parlett bekam die Scheibe und hämmerte das Spielgerät passgenau in den Winkel – 2:1 (15.).
Was zugleich auch der Pausenstand nach 20 Minuten in Berlin war. Eine verdiente Führung der Hausherren.

Die Hausherren hatten früh im Mitteldrittel die Möglichkeit, in Überzahl nachzulegen. Doch sie konnten

Mal wieder der Fels in der Brandung, Petri Vehanen! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Powerplay diesmal nicht nutzen. Wie so oft in dieser Saison, wobei Thomas Oppenheimer da nicht ganz einer Meinung mit den Fans ist, dass das Powerplay schlecht sei. Viel mehr meint „Oppi“, „man lässt die Scheibe gut laufen und versucht, immer im richtigen Moment den Schuss zu bringen. Was nicht immer einfach ist, aber mit jedem Powerplay wird es besser und irgendwann wird man dann halt auch mal belohnt, so wie heute im ersten Drittel“.
Fortan wurden die Gäste vom Seilersee immer gefährlicher, bauten jede Menge Druck auf und drängten auf den erneuten Ausgleich. Iserlohn übernahm die Spielkontrolle und erspielte sich Chance um Chance. Zwar tauchten auch die Eisbären immer wieder vor Lange auf, doch war Iserlohn insgesamt gesehen im zweiten Drittel die aktivere Mannschaft. Und wenn Petri Vehanen nicht so stark gehalten hätte, wäre der Spielstand nach 40 Minuten nicht mehr 2:1 gewesen. Da er aber so gut parierte, lagen die Berliner auch nach dem Mitteldrittel noch mit 2:1 in Front.

Es gab immer wieder kleinere Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften in der hart umkämpften Partie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie, welche über die gesamte Spielzeit schon hart umkämpft war, nahm im Schlussdrittel an Härte noch einmal zu. Beide Mannschaften gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, beide kämpften verbissen um jeden Puck. Die Eisbären wollten das vorentscheidende 3:1 erzielen, Iserlohn hingegen drängte auf den Ausgleich. So ging es hin und her, mit Chancen hüben wie drüben.
Aber bis zum letzten Treffer der Partie mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof bis sechs Sekunden vor Spielende warten. Iserlohns Coach Rob Daum hatte seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis genommen, sie wollten mit aller Macht das 2:2 erzielen. Aber es kam anders. Jamie MacQueen mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot vor das Tor, wo Thomas Oppenheimer den Deckel drauf machte – 3:1 (60.).

Ein wichtiger Sieg sowie drei wichtige Punkte für die Eisbären nach einem harten Stück Arbeit. Die

Thomas Oppenheimer wird nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären hatten gut angefangen, viel Druck ausgeübt und folgerichtig nach 20 Minuten vorne gelegen. Doch in den restlichen 40 Minuten wurden die Gäste aus Iserlohn immer stärker und hatten phasenweise mehr vom Spiel sowie die besseren Chancen. Doch mit viel Glück und einem klasse aufgelegten Petri Vehanen im Tor sicherten sich die Eisbären am Ende den Sieg.
So ein wenig eine Kopie der Freitag-Partie, als die Eisbären über weite Strecken die bessere Mannschaft waren, München aber eiskalt seine Chancen genutzt hatte. Heute waren es die Eisbären, die effizienter vor dem Tor waren.

München zu abgezockt und effektiv: 1:4-Niederlage beim Sonderzug-Auswärtsspiel

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim EHC Red Bull München verloren. Am Freitagabend unterlagen die Berliner in der mit 10.000 Zuschauern (darunter mehr als 1.300 Eisbären-Fans) ausverkauften Münchner Olympiahalle dem Titelverteidiger verdient mit 1:4 (0:1,1:3,0:0). Dabei bekamen die Eisbären deutlich aufgezeigt, dass München eines der absoluten Spitzenteams in der Liga ist. Denn die Mannschaft von Coach Don Jackson machte aus wenig viel. Die Gastgeber brauchten nicht viele Chancen, denn wenn sie welche hatten, waren sie stets gefährlich und nutzten diese eiskalt und effektiv aus.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Um 19:30 Uhr begann das Spiel im Süden des Landes. Doch bereits elf Stunden vor dem ersten Bully machte sich der Großteil der Fans mit dem Sonderzug von Berlin-Lichtenberg aus auf den Weg Richtung München Ost, wo man schließlich kurz nach 17:00 Uhr ankam. Die Stimmung auf der Hinfahrt war fröhlich und ausgelassen. Praktisch so wie immer, wenn die Eisbären-Fans mit dem Sonderzug zu einem Auswärtsspiel anreisen.
Angekommen in München Ost wurde erst einmal mit lautstarken Gesängen auf sich aufmerksam gemacht. Sehr zur Freude der verdutzten Passanten am Bahnhof. Aber die Stimmung war sehr friedlich und es gab keine Vorfälle. Wir sind eben alle Eishockey-Fans.
Per U-Bahn und einmaligen Umsteigen ging es Richtung Olympiazentrum und von dort aus per Fußmarsch zur Olympiahalle. Und dann begann es auch schon, das Spitzenspiel zwischen dem zweimaligen Deutschen Meister und dem DEL-Rekordmeister.

Und die Partie begann anders als erwartet. Man hatte damit gerechnet, dass München mit viel Druck in

Foto: eisbaerlin.de/walker

die Partie starten und die Eisbären ins eigene Drittel drängen würden. Doch weit gefehlt. München gab zwar den ersten Torschuss der Partie ab, aber insgesamt war das Spiel der Mannschaft von Don Jackson auf überfallartige Konter ausgelegt. Die Gastgeber wollten hinten kompakt stehen und vorne immer wieder versuchen, Nadelstiche zu setzen. Die Eisbären waren im Auftaktdrittel die optisch gesehen spielbestimmende Mannschaft, die gefährlicheren Chancen verbuchte jedoch München für sich.
Knapp fünf Minuten waren gespielt, da bot sich den Eisbären die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Doch statt der erhofften frühen Führung gab es den überraschenden Rückstand. Die Eisbären verloren im eigenen Drittel die Scheibe, Steve Pinizzotto mit dem Pass auf Keith Aucoin und der nahm dieses „Geschenk“ dankend an – 0:1 (6.).
Das darf dir in so einem wichtigen Spiel natürlich nicht passieren.
Aber die Eisbären wirkten nicht lange geschockt, machten weiter das Spiel und kamen immer wieder zu guten Möglichkeiten. Aber München war bei seinen selten Auftritten im Berliner Drittel immer gefährlich. Beide Mannschaften hatten noch einmal je ein Powerplay in den ersten 20 Minuten, nutzten konnten es beide jedoch nicht. So lag München trotz weniger Spielanteile zur ersten Pause mit 1:0 vorne.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch ins Mitteldrittel starten die Berliner besser und hatten gleich zwei gute Chancen durch Sean Backman. Und dann kam die vielleicht entscheidende Situation im Spiel. Denn die Eisbären hatten früh im Mitteldrittel ein doppeltes Powerplay für 39 Sekunden. Die Riesenchance zum Ausgleich. Aber die Eisbären wirkten nervös im Spielaufbau, ließen diese große Chance dadurch verstreichen, weil sie kaum für Gefahr sorgen konnten. Man versuchte es zwar mit Abschlüssen, aber da war jetzt keine Chance bei, wo man sagen würde, das war äußerst brenzlig für München. Die Hausherren hatten eher keine größeren Probleme, die Unterzahl schadlos zu überstehen.
Und was machte eigentlich München für die Offensive? Nach wie vor nicht viel, aber wenn, dann wurde es brenzlig vorm Tor von Petri Vehanen. So auch in der 31. Spielminute, als Michael Wolf klasse vor dem Tor angespielt wurde und nur noch den Schläger hinhalten musste – 0:2.
Aber die Eisbären hatten eine schnelle Antwort parat. Nur 55 Sekunden später war es Daniel Fischbuch, der vors Tor von Danny Aus den Birken zog und dort erfolgreich abschloss – 1:2 (32.).
Doch auch München antwortete darauf schnell, allerdings dauerte es gut zwei Minuten. Dafür war es ein Traumtor. Patrick Hager kam über rechts ins Angriffsdrittel, ließ dann Jonas Müller alt aussehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Vehanen, um dann eiskalt abzuschließen – 1:3 (33.). Ein Sahnetor von Hager, dass muss man neidlos anerkennen.
Und noch hatten die Eisbären dieses Drittel, in dem sie es nach wie vor nach vorne versuchten, aber nicht das nötige Quäntchen Glück hatten, nicht überstanden. Einen hatten die Hausherren noch zu bieten. München in Überzahl mit der Schusschance, Vehanen konnte die Scheibe nicht festhalten und Frank Mauer staubte locker zum 4:1 ab (39.).
München sorgte somit im Mitteldrittel für die Vorentscheidung und setzte gleichzeitig ein Ausrufezeichen im Hinblick auf die bevorstehenden Playoffs.

Zu Beginn des letzten Drittels kamen die Eisbären mit einem neuen Torhüter zurück auf das Eis.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Marvin Cüpper stand nun für Petri Vehanen zwischen den Pfosten. Und er sollte auch gleich was zu tun bekommen, denn München früh im Schlussdrittel mit einem Powerplay und zwei guten Chancen. Aber insgesamt gesehen die Eisbären mit einem guten Penaltykilling, überstanden somit die Unterzahl schadlos.
Fortan zeigten sich die Eisbären weiterhin bemüht, versuchten viel nach vorne und kamen auch immer wieder zu guten Möglichkeiten. Aber das fehlende Quäntchen Glück zog sich durch die ganze Partie. Man konnte ihnen den Einsatz nicht absprechen, aber es fehlte eben das nötige Glück.
München spielte das souverän zu Ende, tat nicht mehr als nötig und brachte das 4:1 sicher über die Zeit und nahm die drei Punkte mit.

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Auch Spiel Zwei der DEL-Hauptrunde in München geht für die Eisbären verloren. Sie haben viel versucht, waren bemüht, brachten die Scheiben auch zum Tor. Aber dann verließ sie das Glück. Entweder stand Aus den Birken im Weg oder aber die Scheiben rauschten am Tor vorbei. Ein großer Knackpunkt war aber mit großer Wahrscheinlichkeit die vergebene Chance bei doppelter Überzahl zu Beginn des zweiten Drittels. Gelingt den Eisbären da der Ausgleich, kann es eine ganz andere Partie werden. So aber musste man sich München beugen und die drei Punkte im Süden lassen.
München spielte nicht so wie erwartet, zeigte aber dennoch seine ganze Klasse. Wann immer sie vor das Tor kamen, wurde es gefährlich. Und dann nutzten sie ihre Chancen eiskalt und effektiv, zeigten den Eisbären, wie es eine Spitzen-Mannschaft macht.
Kein Zweifel, die Eisbären gehören seit dieser Saison auch wieder zum Kreis der Spitzen-Mannschaften, nur zeigte sich gestern Abend, dass München noch einen Tick stärker und abgezockter als die Eisbären ist. Aber die entscheidende Phase der Saison kommt ja erst noch und erst dann wird abgerechnet.

Was den Sonderzug betrifft, sorgte die Niederlage jetzt für keine schlechte Stimmung auf der

Foto: eisbaerlin.de/walker

Rückfahrt. Denn insgesamt gesehen steht bei solchen Events immer der Spaß im Vordergrund. Dass man letztendlich auch einen Sieg der Eisbären sehen will, steht außer Frage. Aber trotz der Niederlage war die Rückfahrt, welche um 23:18 Uhr in München Ost begann, äußerst stimmungsvoll. Manche nutzten die Rückfahrt zum schlafen, andere jedoch um weiter zu feiern. Die Party ging bis in die frühen Morgenstunden, ehe der Sonderzug um kurz vor 7:30 Uhr das Ziel Berlin-Lichtenberg erreichte. Da war sie dann auch schon wieder vorbei, die Sonderzug-Fahrt 2018. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren um Robert Papke. Wie immer habt Ihr einen Super Job gemacht. Weiter so!

Sonderzug-Auswärtsspiel in München: Die Eisbären bekommen von rund 1.300 Fans Unterstützung in der Olympiahalle

Morgen Abend steht das absolute Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dem Programm. Der Tabellenzweite empfängt den Tabellendritten zum Verfolgerduell. Der zweimalige Deutsche Meister empfängt den DEL-Rekordmeister. Der EHC Red Bull München empfängt die Eisbären Berlin zum „Hockey Halleluja“ in der großen und ausverkauften Münchner Olympiahalle. Ausverkauft auch deswegen, weil gut 1.300 Eisbären-Fans die lange Reise nach München mit auf sich nehmen, um die Berliner vor Ort lautstark zu unterstützen, damit man am Ende drei Punkte mit ins Gepäck tun kann.

Dass das nicht einfach werden wird, ist sicherlich allen klar. München ist einer der Top-Favoriten auf den Titelgewinn in dieser Saison. Aber wenn die bisherige Spielzeit eins gezeigt hat, dann, dass die Eisbären sich vor niemanden verstecken müssen. Auch nicht vor München. Auch die Mannschaft von Don Jackson ist schlagbar, aber natürlich muss da auch einiges zusammen kommen. Doch den Eisbären ist das zuzutrauen. Chefcoach Uwe Krupp sagte nicht ohne Grund nach dem heutigen Training, dass man 100 Prozent aufs Eis bringen müsse, um in München bestehen zu können.
Nach dem Dienstagsspiel gegen Schwenningen gab er noch einen ausführlicheren Ausblick auf das morgige Spiel auf der Pressekonferenz:

Wir müssen schnell zur Scheibe, müssen gute Entscheidungen treffen. Wir müssen in der Abwehr gut stehen. Insgesamt müssen wir die Sachen, die wir gegen Schwenningen in Ansätzen gezeigt haben, gegen München nochmal besser machen.

Die letzten beiden Auftritte der Eisbären geben zunächst aber mal nicht wirklich viel Hoffnung auf einen Sieg. Denn gegen Düsseldorf verlor man trotz einer 2:0-Führung und obwohl man nach 20 Minuten das Gefühl hatte, hier geht nichts mehr schief. Doch die Eisbären hörten auf zu spielen, die DEG wurde stärker und stärker, wollte den Sieg mehr und mehr und holte sich ihn am Ende auch.
Und selbst das 5:0 gegen Schwenningen darf nicht darüber hinweg täuschen, dass das Ergebnis eigentlich zu hoch ausgefallen ist. Das Spiel wurde mit drei Toren in 71 Sekunden entschieden. Davor war es eine eher langweilige Partie, in der es wenig Höhepunkte gab. Aber dann zeigten die Eisbären in fünf Minuten mal kurz, was passiert, wenn sie eiskalt sich jede bietende Chance nutzen.

Um in München zu bestehen, müssen die Eisbären von der ersten Sekunde an hellwach sein. Sie müssen hinten kompakt stehen, München nicht viel Raum für hochkarätige Chancen geben, sie zu Schüssen von außen zwingen. Und in der Offensive muss man wieder so eiskalt sein, wie in den 71 Sekunden gegen Schwenningen. Natürlich kann man München nicht komplett vom Tor fern halten, dafür sind sie einfach zu stark besetzt. Aber man kann ihnen die Lust am Spiel nehmen, dass frustriert sie und dann machen sie auch Fehler.

Beide Spiele boten bisher absolute Eishockey-Leckerbissen. In München gewannen die Hausherren mit 4:2, in Berlin setzten sich die Eisbären mit 5:4 n.P. durch. Aber beide Spiele waren beste Werbung für das deutsche Eishockey. Und so wird es auch morgen Abend wieder werden. Denn beide Mannschaften wollen vor den Playoffs noch einmal eine Duftmarke im direkten Duell setzen.

Allerdings sieht die Bilanz der Eisbären in München nicht gerade rosig aus, gingen doch acht der letzten neun Spiele in München verloren. Der einzige Sieg in diesem Zeitraum gelang im ersten Halbfinalspiel des letztjährigen Playoffs. Und auch diese Halbfinalserie bot Eishockey vom Feinsten und zeigte, dass die Eisbären München durchaus ärgern können. Und der diesjährige Kader ist noch einmal deutlich stärker besetzt als der vom letzten Jahr.

Und die Personallage vor dem Gipfeltreffen entspannt sich auch weiter. Es fehlen nach wie vor Danny Richmond und Florian Busch, trotzdem kann Uwe Krupp zwei Torhüter, sieben Verteidiger und zwölf Stürmer ins Rennen schicken. Dank der großen Kadertiefe der Eisbären in diesem Jahr.

Und es ist kein Geheimnis, dass die Unterstützung von so vielen Fans vor Ort noch einmal Extra-Kräfte bei der Mannschaft frei setzen wird. Vor allem bei Sonderzügen ist dies immer wieder der Fall. Gemeinsam kann man München das letzte Spiel in der großen Olympiahalle versauen und die drei Punkte mit in die Hauptstadt nehmen. Das ist das große Ziel der Eisbären und deren Fans. Gemeinsam sind wir stark. Lasst es uns morgen Abend in München beweisen und denen zeigen, wer die Nummer Eins in Eishockey-Deutschland wirklich ist.

Der Eisbären-Kader für das Spiel beim EHC Red Bull München am 05.01.2018:

Tor:

Marvin Cüpper , Petri Vehanen

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett, Constantin Braun

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam (alle Weißwasser), Vincent Hessler (Oberkörper), Danny Richmond (Knie), Florian Busch (Schädelprellung)

Daniel Fischbuch: „Es war wichtig, dass wir 1:0 in Führung gegangen sind“

Foto: eisbaerlin.de/walker

Daniel Fischbuch (Stürmer Eisbären Berlin):

Der Sieg nach der Niederlage am Samstag war sehr wichtig. Vor allem im neuen Jahr so gut zu starten, tut uns gut. Heute haben wir die Chancen genutzt, was wir gegen Düsseldorf nicht gemacht haben. Sie sind gut raus gekommen, haben uns das Leben echt schwer gemacht. Es war wichtig, dass wir 1:0 in Führung gegangen sind. Wir haben im richtigen Moment die Chancen genutzt. 

Petri Vehanen (Torhüter Eisbären Berlin):

Ein Shutout ist schön und gut. Aber ein Sieg und drei Punkte für die Mannschaft ist umso wichtiger. Schwenningen war vielleicht leicht stärker im ersten Drittel. Aber in Drittel Zwei und Drei waren wir die eindeutig bessere Mannschaft. Ich bin unheimlich stolz auf die Leistung, die die Jungs auf dem Eis abgerufen haben. 

Frank Hördler (Verteidiger Eisbären Berlin):

Ich denke, dass beide Mannschaften wirklich gut gespielt haben. Gerade am Anfang hat Schwenningen viel Druck gemacht, ist viel gelaufen und da muss man schon sagen, hat Petri uns gut im Spiel gehalten. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir waren etwas überrascht. Schwenningen hat viel Druck gemacht im ersten Drittel. Wir hatten direkt im ersten Wechsel den Pfosten getroffen. Danach hat Schwenningen viel Druck gemacht. Wir hatten Probleme, aus dem eigenen Drittel heraus zu kommen. Wir waren nicht so schnell in den Entscheidungen und an der Scheibe, wie wir es sein müssen gegen eine Mannschaft, die läuferisch so gut ist wie Schwenningen. Das Tor von Marcel Noebels hat uns irgendwie Selbstbewusstsein gegeben. Aber insgesamt war es ein Drittel, dass ging vom Gefühl her an Schwenningen, weil sie mehr vom Spiel hatten. Das zweite Drittel begann ähnlich wie das erste Drittel aufgehört hat. Schwenningen hat ein gutes Spiel gemacht, die waren heiß. Sie haben gezeigt, warum sie auf dem fünften Platz stehen und nicht weit weg vom vierten Platz sind. Der Unterschied war der, dass wir aus unseren Chancen Kapital schlagen konnten und Schwenningen nicht. Petri Vehanen war wieder sehr gut, hat wieder in den entscheidenden Momenten die Saves für uns gemacht. Für meine Begriffe war das Ergebnis ein bisschen zu hoch, was die Spielanteile angeht und auch die Art und Weise, wie Schwenningen aufgetreten ist. 

Pat Cortina (Trainer Schwenninger Wild Wings):

Im ersten Drittel waren beide Mannschaften meiner Meinung nach nicht so gut. Die Intensität und die Geschwindigkeit war nicht so hoch. Berlin hat das 1:0 nach einem Powerplay für uns erzielt und da aus einem Fehler von uns Kapital geschlagen. Das zweite Drittel war sehr interessant. Das zweite Drittel hat leider für uns 20 Minuten gedauert und nicht 15. Aber die ersten 14 Minuten waren okay. Wir haben mit Tempo gespielt, wir haben was kreiert. Ich glaube, Berlin hatte keine Torchance in den ersten 14 Minuten des zweiten Drittels. In den letzten fünf Minuten hat Berlin vier Tore geschossen. Nach dem zweiten Tor für Berlin hat meine Mannschaft aufgehört zu spielen. Wir dürfen nicht aufhören zu spielen, das hat Berlin ausgenutzt. Im dritten Drittel war das Spiel schon vorbei. 

5:0-Kantersieg gegen Schwenningen: In 71 Sekunden zu drei Punkten

Ausgabe #22:

Gelungener Start ins Eishockey-Jahr 2018 für die Eisbären Berlin. Die Hauptstädter gewannen das erste Heimspiel des neuen Jahres vor 9792 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof. Gegner war der Überraschungsfünfte aus Schwenningen, die am Ende mit 0:5 (0:1,0:4,0:0) unter die Räder kamen, aber – so doof es auch klingt – keine fünf Tore schlechter waren. Vielmehr reichten den Hausherren 71 Sekunden im Mitteldrittel, in dem sie das Ergebnis von 1:0 auf 4:0 stellten. Davor war die Partie nämlich recht übersichtlich und einem Dienstagsspiel entsprechend: Nicht wirklich interessant.

Bei den Eisbären kehrte Martin Buchwieser ins Line-up zurück. Danny Richmond und Florian Busch fielen hingegen weiterhin aus. Zudem fehlten auch die Youngster Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand heute wieder Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eigentlich fanden die Eisbären gut rein ins Spiel, hatten nach bereits 16 Sekunden die erste Riesenchance, als Thomas Oppenheimer nur den Pfosten traf. Doch wenn man ehrlich ist, war es dass dann auch schon fast gewesen an guten Aktionen der Eisbären im Auftaktdrittel. Denn Schwenningen spielte ein aggressives Forechecking, störte die Berliner somit früh in deren Spielaufbau, stand hinten äußerst kompakt und versuchte vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen. Schwenningen hatte deutlich mehr Offensiv-Aktionen als die Eisbären zu bieten.
Aber das erste Tor erzielten trotzdem die Gastgeber. Die Eisbären hatten gerade ein Unterzahlspiel überstanden, als Blake Parlett den Puck von der linken Seite quer vor das Tor spielte und Marcel Noebels zum ersten Eisbären-Tor im Jahr 2018 einschießen konnte – 1:0 (13.).
Schwenningen in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels nochmal in Überzahl, aber sie schafften es nicht, den Ausgleich zu erzielen. So stand es nach 20 Minuten 1:0 für die Eisbären. Verdient war das allerdings nicht.

Das zweite Drittel bot dann typische Dienstagsspiel-Unterhaltung. Es ging rauf und runter, ohne aber

Foto: eisbaerlin.de/walker

dabei irgendwelche nennenswerten Chancen zu kreieren. So wirklich mitreißend war die Partie nicht, die Stimmung passte sich dem Spiel an. Aber dann kam die 35. Spielminute und es starteten die furiosen 71 Sekunden der Partie, die die Entscheidung bringen sollten. Micki DuPont eröffnete den Torreigen mit seinem satten Schlagschuss zum 2:0 (35.).
Nur 17 Sekunden später klingelte es erneut im Schwenninger Tor. Die Eisbären gewannen das Bully, Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Dustin Strahlmeier konnte nur prallen lassen und Martin Buchwieser staubte erfolgreich ab – 3:0 (35.).
Und nur 54 Sekunden später wurde Daniel Fischbuch bei seiner Chance unsanft gestoppt und bekam einen Penalty zugesprochen, den er eiskalt verwandeln konnte – 4:0 (36.).
Die Eisbären hatten die Partie innerhalb von 71 Sekunden mit einem Dreierpack entschieden und auf einmal auch für prächtige Stimmung in der Arena am Ostbahnhof gesorgt. Verständlich, bei so einem Spielstand gegen eine eigentlich so defensivstarke Mannschaft wie Schwenningen.
Aber die Eisbären hatten noch lange nicht genug. 54 Sekunden vor der zweiten Pause wurde Marcel Noebels vor dem Tor angespielt, suchte eine Anspielstation, die Scheibe fand von einem Schlittschuh eines Wild-Wings-Verteidigers den Weg zu Louis-Marc Aubry, welcher sich nicht lange bitten ließ – 5:0 (40.).
Nach 40 Minuten stand also ein 5:0 auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena. Damit konnte man nach dem Spielverlauf der ersten 34 Minuten nicht so wirklich rechnen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel ist dann eigentlich schnell erzählt. Die Partie war entschieden, wenn eine Mannschaft hier überhaupt noch etwas nach vorne gemacht hat, dann waren es die Eisbären. Schwenningen war auf Schadensbegrenzung aus, kam kaum noch vor das Berliner Tor. Und die Eisbären versuchten natürlich, Petri Vehanens zweiten Shutout zu sichern. Was klappen sollte und erneut war Schwenningen der Gegner. Denn den  ersten Shutout feierte der Finne beim 1:0-Sieg in Schwenningen.

Drei wichtige Punkte für die Eisbären im Kampf um Platz Eins in der Tabelle und vor allem ein Sieg für das Torverhältnis. Das Ergebnis ist am Ende aber doch ein wenig zu hoch ausgefallen, war das Spiel doch bis zum 2:0 ein Duell auf Augenhöhe, welches wenige Höhepunkte zu bieten hatte. Aber in den letzten sechs Minuten des zweiten Drittels spielten die Berliner halt ihre ganze Klasse aus und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt aus. Mehr gibt es zu diesem Spiel auch nicht zu sagen. Fünf Tore, der erste Heimsieg im neuen Jahr und drei wichtige Punkte.

Sven Ziegler: „Wir haben komplett den Faden verloren“

Uwe Krupp (links) und Mike Pellegrims (rechts) bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben das letzten Heimspiel des Jahres gegen die Düsseldorfer EG mit 2:3 verloren. Während bei den Eisbären die Enttäuschung groß war, freuten sich die Düsseldorfer natürlich riesig über ihren Auswärtssieg und die damit verbundenen drei Punkte in der Hauptstadt. Die Meinung der Eisbären war nahezu identisch, man habe gut angefangen, aber danach völlig den Faden verloren. Kapitän André Rankel zum Spiel:

Wir haben gut angefangen. Wir haben ein sehr, sehr gutes erstes Drittel gespielt. Im zweiten und dritten Drittel ist uns ein bisschen, ich weiß nicht, die Luft ausgegangen. Düsseldorf hat sehr gut im dritten Drittel gespielt und wir haben nicht die passende Antwort gefunden. 

Sven Ziegler sah es ähnlich:

Am Anfang sah es ziemlich gut aus mit der 2:0-Führung. Aber dann haben wir einfach komplett den Faden verloren, haben Düsseldorf wieder komplett ins Spiel kommen lassen. Es ist eine bittere Niederlage.

Die beiden Trainer fühlten sich an das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in Berlin erinnert. Uwe Krupp:

Es war ein ähnliches Spiel wie das letzte hier. Gutes erstes Drittel, 2:0-Führung nach 20 Minuten. Dann hat Düsseldorf sich ins Spiel rein gekämpft, hat viel investiert. Und wir haben etwas den Schwung, den wir uns im ersten Drittel erarbeitet haben, verloren. Bei 2:1 wussten wir, dass das Spiel ganz eng sein wird. Düsseldorf ist eine Mannschaft, die sich in den vergangenen Wochen schwer getan hat, Tore zu schießen. Sie haben auch einige enge Spiele verloren. Heute haben sie so gekämpft und so gearbeitet, dass das nicht passieren wird. Die drei Punkte waren am Ende verdient. 

Mike Pellegrims:

Wir sind sehr froh über die drei Punkte. Wir haben darüber geredet, dass wir uns nicht so präsentieren dürfen wie zuletzt in Ingolstadt. Leider war unser Start wieder nicht gut heute. Irgendwann war es wie ein Déjà-Vu zum letzten Mal hier. Wo wir zwischen dem ersten und zweiten Drittel miteinander geredet und gesagt haben, wir müssen mehr laufen und die Scheiben hinter die Verteidiger von Berlin bringen. Das ist uns gelungen. Im zweiten Drittel haben wir das übernommen und genau so musst du spielen. 

Manuel Strodel lobte den Charakter der Düsseldorfer Mannschaft:

So viel Charakter steckt in unserer Mannschaft drin. Das haben wir heute zwei Drittel gezeigt. Nach dem 2:0 sind wir stark zurück gekommen. Das gibt uns natürlich Selbstvertrauen für die Aufgabe am 02.01. gegen Köln. 

Niederlage zum Jahresausklang: Eisbären verspielen 2:0-Führung und verlieren mit 2:3 gegen Düsseldorf

Ausgabe #21:

Schade, die Eisbären Berlin haben das letzte Heimspiel des Jahres 2017 verloren. Gegen die Düsseldorfer EG hieß es am Ende vor ausverkauftem Haus 2:3 (2:0,0:1,0:2). Dabei verspielten die Berliner eine 2:0-Führung und verließen das Eis letztendlich nicht unverdient als Verlierer, weil die Rheinländer den Sieg am Ende mehr wollten als unsere Jungs.

Bei den Eisbären fielen weiterhin Danny Richmond, Florian Busch und Martin Buchwieser aus, dafür kehrte Frank Hördler zurück in den Kader. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Es gab jede Menge Nickligkeiten in der Partie zwischen Berlin und Düsseldorf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären kamen besser ins Spiel und hatten sofort Zug zum Tor. Man merkte der Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp deutlich an, dass sie das Jahr mit einem Sieg beenden wollten. Frühzeitig hatten die Hausherren auch zwei Überzahlspiele, konnten diese jedoch nicht zur Führung nutzen.
Die Eisbären waren die spielbestimmende Mannschaft im Auftaktdrittel, die DEG sorgte nur selten mal für Angriffe Richtung Berliner Tor. Und so war die Führung der Eisbären auch nicht verwunderlich.
14 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann auf der rechten Seite die Scheibe weiter zu Louis-Marc Aubry, der brachte sie per Rückhand vor das DEG-Tor, wo Marcel Noebels nur noch die Kelle hinhalten musste – 1:0.
Und die Eisbären konnten eine Minute vor der ersten Drittelpause nachlegen. Sven Ziegler kam über links ins Angriffsdrittel, zog trocken ab und platzierte die schwarze Hartgummischeibe hinter Dan Bakala im Tor – 2:0 (19.). Das erste Tor der Nummer 52 in dieser Saison. Das 2:0 war zugleich auch der Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof.

Die Eisbären hatten hier also scheinbar alles im Griff, lagen völlig verdient in Front. Und zu Beginn des

Marvin Cüpper hielt die 2:0-Führung im Mitteldrittel mit seinen Paraden mehrfach fest. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Mitteldrittels bekam man schnell auch die Möglichkeit, in Überzahl nachzulegen. Doch diese Chance ließ man verstreichen.
Dann aber auch mal zwei Strafzeiten gegen die Eisbären und Düsseldorf folglich mit zwei Überzahlspielen. Auch wenn sie dabei nicht trafen, sorgten sie doch für einige Gefahr und prüften Marvin Cüpper nun mehrfach. Der Berliner Youngster im Tor stand immer mehr im Mittelpunkt und hielt das 2:0 mit klasse Paraden fest.
Fünf Minuten vor Ende des zweiten Drittels musste Cüpper dann aber doch hinter sich greifen. Ex-Eisbär Spencer Machacek hatte von rechts einfach mal abgezogen und irgendwie rutschte die Scheibe am kurzen Pfosten durch und so stand es nur noch 2:1 (35.). So ganz glücklich sah Cüpper da nicht aus, aber mit seinen Paraden vorher hatte er bereits mehrfach den Anschlusstreffer verhindert. Von daher, das kann passieren.
Die letzte Chance im Mitteldrittel gehörte dann noch einmal den Gastgebern, aber Jonas Müller zielte etwas zu genau, sein Schuss ging nur an die Latte. Es blieb also beim 2:1 für Berlin nach 40 Minuten.

Im Schlussdrittel merkte man der DEG dann an, dass sie hier noch lange nicht aufgegeben hatten und sie stattdessen was mitnehmen wollten. Dementsprechend engagiert gingen sie auch zu Werke. Man merkte bei den Düsseldorfern irgendwie mehr Siegeswillen als bei den Eisbären.
Und so war es dann auch keine Überraschung mehr, als John Henrion nach 46 Minuten zum 2:2 ausgleichen konnte.

Die Eisbären bissen sich in der Schlussphase an der DEG-Defensive die Zähne aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie ging also wieder von vorne los. Und beide Mannschaften zeigten sich auch bemüht, aber wie bereits eingangs erwähnt. Die DEG wirkte giftiger in den Zweikämpfen, zeigte mehr Biss als die Eisbären.
Und dann passierte es. Düsseldorf erkämpfte sich im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr einen schnellen Konter, Eduard Lewandowski mit dem Querpass auf Manuel Strodel und der hatte keine große Mühe, den Puck an Cüpper vorbeizubringen – 2:3 (54).
Was dann folgte, was ein Berliner Anrennen, allerdings ohne sich dabei zwingende Chancen herauszuspielen. Denn die DEG konzentrierte sich nun verstärkt auf die Defensive, die Eisbären fanden kein Mittel gegen das rheinländische Abwehr-Bollwerk. So überstand Düsseldorf die Schlussphase ohne größere Probleme und fuhr drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze ein.

Die Eisbären mit einer unnötigen Niederlage. Im ersten Drittel hatten die Hauptstädter alles im Griff und führten hochverdient mit 2:0. Doch spätestens ab Mitte des zweiten Drittels merkte Düsseldorf, dass hier doch was möglich wäre. Sie fanden immer besser ins Spiel, kamen zu Chancen und belohnten sich für ihren Aufwand. Nach dem Ausgleich hatte die DEG neues Selbstvertrauen getankt und glaubte mehr denn je daran, das Spiel noch komplett drehen zu können. Das taten sie sieben Minuten vor der Schlusssirene auch und verteidigten das 3:2 am Ende sehr geschickt und ließen hinten nichts mehr zu. Den Eisbären fiel nichts mehr ein und so standen sie am Ende des Jahres mit leeren Händen da. Unverdient war diese Niederlage letztendlich dann aber doch nicht, denn die DEG wollte wie mehrfach schon erwähnt den Sieg am Ende einfach mehr als die Eisbären.

Hattrick! Sean Backman schießt die Eisbären im Alleingang zum 4:2-Sieg in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven feierten die Eisbären beim letzten Auswärtsspiel des Jahres einen wichtigen und verdienten Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion setzten sich die Hauptstädter mit 4:2 (1:0,1:0,2:2) durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Top-Torjäger Sean Backman, der mit drei Toren maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Aber auch Goalie Petri Vehanen hielt mit seinen großartigen Paraden die drei Punkte am Ende fest. 

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel vom Dienstag. Martin Buchwieser fehlte verletzungsbedingt, Charlie Jahnke rückte für ihn in den Kader.

Die Eisbären wollten vor allem die Anfangsphase überstehen, denn Augsburg beginnt seine Heimspiele immer sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor. So war das auch heute, denn nach gerade einmal einer Minute hatte Trevor Parkes das 1:0 auf dem Schläger, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Augsburg kam richtig gut rein in die Partie, aber sie konnten die gute Anfangsphase nicht mit einem Tor krönen. Mit einem Tor krönten dann aber die Eisbären einen Angriff nach acht Minuten. Die Berliner erkämpften die Scheibe, James Sheppard kam über rechts ins Angriffsdrittel, sah Top-Torjäger Sean Backman auf der linken Seite stehen, spielte die Scheibe quer rüber und Backman netzte per Onetimer zu seinem 20. Saisontor ein – 1:0 (8.).
Nur eine Minute später stecke Louis-Marc Aubry die Scheibe durch zu Daniel Fischbuch, der tauchte frei vor Olivier Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Goalie. Wieder nur eine Minute später tankte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Roy. Und fünf Minuten vor der ersten Drittelpause eine weitere gute Chance für Fischbuch, aber erneut war Roy zur Stelle.
Dann wieder die Panther mit Chancen. Zum einen vergab Thomas Holzmann eine gute Chance drei Minuten vor der ersten Pause. Und dann kassierten die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause doch noch eine Strafe, was man ja gegen das drittbeste Powerplay der Liga vermeiden wollte. Und kurz vor der Pausensirene hatten die Hausherren nochmal zwei Riesenchancen, doch Petri Vehanen parierte die Schüsse und hielt das 1:0 zur Pause fest.

Ein paar Sekunden hatte Augsburg noch Überzahl im Mitteldrittel, aber sie konnten es nicht nutzen. Auf Seiten der Eisbären kam Charlie Jahnke nach 45 Sekunden zur ersten Chance, doch er scheiterte mit seinem Onetimer an Roy.
22 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann einen Zuckerpass aus dem eigenen Drittel an die gegnerische blaue Linie, wo Sean Backman lauerte und alleine auf Roy zulief, doch am AEV-Keeper scheiterte.
Die Eisbären kamen richtig stark aus der Kabine, machten unheimlich viel Druck und schnürten die Panther in den ersten fünf Minuten fast ausnahmslos in deren Drittel ein.
Erst nach den fünf Minuten konnte Augsburg das Spiel ein wenig beruhigen und den Berliner Druck aus dem Spiel nehmen.
In den letzten zehn Minuten durften dann auch die Special Teams mal wieder ran. Zunächst eine Strafe gegen Jens Baxmann, Augsburg also erneut in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit, Thomas Holzmann hatte noch die beste Chance in Überzahl für den AEV.
Dann gab es Strafen auf beiden Seiten, es wurde also 4-gegen-4 gespielt, was die Eisbären aber nicht interessierte. Denn die zogen ein Powerplay auf, machten weiterhin viel Druck, es fehlte einzig und allein der Lohn des großen Aufwands für die Eisbären.
Kurz vor der Drittelpause hatten dann die Eisbären ihr erstes Powerplay, spielten das auch gut, konnten aber kein Tor erzielen. Augsburg überstand die Unterzahl, doch zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann doch noch im Augsburger Tor. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen stoppte die Scheibe vor dem Tor, Sean Backman kam letztendlich an den Puck und schlenzte ihn ins lange Eck – 2:0 (40.).
Mit dem hochverdienten Treffer der Eisbären endeten die zweiten 20 Minuten und die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 in Augsburg vorne.

Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch spektakulärer werden. Gleich zu Beginn eine Strafe gegen die Eisbären und Augsburg erneut in Überzahl. Und die Panther brachten die Scheiben zum Tor, sorgten für viel Druck, aber Petri Vehanen war weiterhin der Fels in der Brandung.
Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, aber der Druck der Hausherren war weiterhin enorm. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich der AEV für den Aufwand belohnen sollte. 45 Minuten waren gespielt, als Evan Trupp die Scheibe klasse abschirmte, hinter das Tor zog, die Scheibe wieder vor das Tor spielte und Scott Valentine ins halbleere Tor einschießen konnte. Petri Vehanen lag bereits geschlagen am Boden, weshalb Valentine keine große Mühe hatte, das Tor zu erzielen – 1:2.
Aber die Eisbären gaben die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, aber sie blieben in ihrer Formation. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Roy ließ die Scheibe prallen, Mark Olver legte den Puck quer zu Jamie MacQueen und der hatte das halbleere Tor vor sich – 3:1 (49.). Das achte Tor in den letzten sieben Spielen gegen Augsburg für Jamie MacQueen. Die Panther sind eben sein Lieblingsgegner.
Augsburg gab hier aber nicht auf und kam weiterhin zu sehr guten Chancen. So auch zehn Minuten vor dem Spielende, als Jaroslav Hafenrichter die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, David Stieler zum Abschluss kam, Vehanen die Scheibe jedoch an die Latte lenkte. Ein klasse Save des Finnen.
Drei Minuten später wurde Charlie Jahnke mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt, er tauchte frei vor Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Torhüter.
Doch nur wenige Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der den Puck direkt nahm und zu seinem dritten Tor an diesem Abend einnetzen konnte – 4:1 (53.). Zugleich das 22. Saisontor der Nummer 61.
Vom Ergebnis her war die Partie nun also entschieden, aber auf dem Eis ging es weiter zur Sache. Vier Minuten vor dem Ende der Partie lieferten sich Daniel Schmölz und André Rankel einen schönen Kampf.
Wenige Sekunden später war Trevor Parkes auf dem Weg Richtung Vehanen, Kai Wissmann störte ihn unsauber, weshalb es Penalty für die Panther gab. Trevor Parkes lief an und tunnelte Vehanen zum 2:4 in Unterzahl (56.).
In der Schlussphase nahm Augsburg dann noch eine Auszeit und den Goalie vom Eis, Strafen gab es auf beiden Seiten auch nochmal. Und Augsburg machte gehörig Druck, wollte hier unbedingt noch einmal treffen. Aber Petri Vehanen ließ nichts mehr zu. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten im 18. Auswärtsspiel der Saison 2017/2018 den zwölften Sieg. Eine starke Bilanz der Berliner.

Die Eisbären haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie wieder eine Spitzen-Mannschaft in der DEL sind. Im ersten Drittel haben sie die Drangphase der Augsburger überstanden und zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 geschossen. Im Mitteldrittel entwickelte die Mannschaft von Uwe Krupp einen ungeheuren Druck auf das Augsburger Tor, verpasste es aber, das 2:0 nachzulegen. Dies holten sie dann aber zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause nach, erneut also ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Und so ging es auch im furiosem Schlussdrittel weiter, als Augsburg völlig verdient den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Eisbären konterten diesen Treffer mit den beiden Toren zum 3:1 und 4:1. Selbst danach gab sich Augsburg nicht geschlagen, aber die Eisbären nahmen den Kampf an, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, waren sich auch für keine Schlägerei zu schade (siehe Rankel) und sicherten sich am Ende verdient die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2017. Und das beim Angstgegner in Augsburg, wo man die letzten drei Spiele in Folge und neun der letzten zwölf Gastspiele verlor. Diese Serie hat man zum bestmöglichen Zeitpunkt beendet.

Der dreifache Sean Backman war nach dem Spiel sehr zufrieden und verriet zudem ganz nebenbei, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert hat:

Es war ein gutes Spiel. Wir wollten von der Strafbank fern bleiben, das war wichtig. Es war mit den drei Toren natürlich ein besonderes Spiel für mich.