4:3 nach 1:3! Eisbären beweisen nach schwachem Start große Moral und drehen Spiel gegen Krefeld

Ausgabe #14:

Die Eisbären Berlin haben das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt gemacht. Zwei Tage nach dem 6:1-Kantersieg gegen den ERC Ingolstadt setzten sich die Hauptstädter vor 9.071 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp mit 4:3 (0:2,1:1,3:0) gegen die Krefeld Pinguine durch, festigten damit Platz Drei und verkürzten den Rückstand auf das Führungs-Duo München und Nürnberg auf einen Punkt. Aber es war ein hartes Stück Arbeit, welches die Eisbären verrichten mussten, um die drei Punkte an der Spree zu behalten. Denn Krefeld erwies sich mal wieder als der Angstgegner der Berliner.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Personal wie am Freitag zurückgreifen. Somit stand also auch wieder Stammgoalie Petri Vehanen im Gehäuse der Eisbären.

Ex-Eisbär Christoph Gawlik versuchte immer wieder für Gefahr zu sorgen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und der finnische Torhüter stand auch gleich einmal im Blickpunkt nach 40 Sekunden, denn da hatte es bereits zum ersten Mal an diesem Abend in seinem Tor geklingelt. Die Eisbären mit einem Fehlpass, Krefeld mit dem schnellen Konter und Daniel Pietta sorgte für den KEV-Blitzstart in Berlin – 0:1 (1.).
Kurze Zeit später Krefeld mit der Chance zum nachlegen, als sie ein Powerplay zugesprochen bekamen, welches sie aber nicht nutzten. Krefeld war aber auch fortan immer wieder gefährlich, weil sich die Eisbären zu viele Fehler leisteten und Krefeld so zu Chancen einluden. Nur nutzen konnten die Seidenstädter diese „Geschenke“ nicht.
Krefeld war deutlich besser drin in der Partie, stand hinten sehr kompakt und störte die Eisbären mit einem aggressiven Forechecking früh im Spielaufbau. Die Eisbären taten sich im Auftaktdrittel enorm schwer, Torgefahr zu erzeugen. Die beste Chance hatte Nick Petersen sieben Minuten vor der ersten Pause, als er alleine auf Klein zu lief, an ihm jedoch scheiterte.
Und die Blitzstarter aus Krefeld beendeten das Auftaktdrittel dann mit einem Paukenschlag. 44 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Justin Feser zum 0:2 abstauben konnte (20.). Die Pinguine lagen hier also nach 20 Minuten mit 2:0 vorne und das absolut verdient.

Im Mitteldrittel merkte man dann, dass die Eisbären besser drin waren im Spiel, mehr Zug zum Tor

Blake Parlett (Nummer 71) sorgte für den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

entwickelten und somit auch Gefahr, aber dennoch auch weiterhin zu viele Scheibenverluste im Aufbauspiel dabei hatten. Dennoch belohnte man sich für den Aufwand im zweiten Drittel. Es lief die 29. Spielminute, als Blake Parlett zu seinem Slalomlauf antrat und ihn erfolgreich abschloss. Eine ganz starke Aktion des Verteidiger brachte den EHC zurück ins Spiel – 1:2.
Vier Minuten später die Riesenchance für James Sheppard, doch der Pfosten rettete für Krefelds Goalie Klein. Krefeld hingegen versuchte auch immer mal wieder für Gefahr vor dem Berliner Tor zu sorgen, doch insgesamt waren die Hausherren das bessere Team im Mitteldrittel. Doch das letzte Tor in diesem Abschnitt erzielten die Pinguine, dieses Mal 33 Sekunden vor der zweiten Pause. Marcel Müller hielt die Scheibe lange im Angriffsdrittel, sah dann Kurt Davis freistehen, spielte ihn an und der Verteidiger zog trocken ab – 1:3 (40.).
Mit diesem Paukenschlag endete das zweite Drittel.

Nick Petersen avancierte mit zwei Treffern gegen Krefeld im letzten Drittel zum Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären also geschlagen? Nein! Denn nun starteten sie ihre Aufholjagd und das sehr früh im letzten Drittel. Drei Minuten waren gespielt, Nick Petersen setzte sich klasse durch und vollendete per Rückhand ins kurze Eck – 2:3 (43.).
Die Hoffnung in Berlin war zurück. Aber beinahe wäre sie auch wieder im Keim erstickt worden, als Matthias Trettenes sein Schuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging. Für so viel Gefahr sorgten die Pinguine im Schlussdrittel aber nicht, weil sie die Eisbären in ihrem Offensiv-Drang einfach nicht ließen.
In der 47. Spielminute sorgten die Berliner schließlich für den verdienten Ausgleich. Kai Wissmann mit dem klasse Zuspiel für Martin Buchwieser, der fuhr alleine auf Klein zu und ließ ihm keine Chance – 3:3.
Der Druck der Eisbären nahm immer mehr zu, Patrick Klein stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Acht Minuten vor dem Ende musste aber auch Petri Vehanen seine ganze Klasse wieder zeigen, als er gegen Christoph Gawlik, der alleine auf ihn zu lief, retten konnte.
Sechseinhalb Minuten vor dem Ende der Partie hatte Daniel Fischbuch zum vermeintlichen 4:3 getroffen, doch nach Ansicht des Videobweises gaben die beiden Hauptschiedsrichter den Treffer wegen Torhüterbehinderung von Marcel Noebels nicht. Für mich eine Fehlentscheidung, da Noebels nirgendwo anders hin konnte, da ein Krefeld ihn in Klein drückte. So sah es auch Uwe Krupp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, als er meinte, für ihn sei es ein reguläres Tor gewesen, aus allen Perspektiven, wo er sich das Tor angeschaut hatte.
Zum Glück war es aber keine spielentscheidende Szene, denn die Eisbären hatten noch einen im Tank. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie brachte James Sheppard die Scheibe vor das Tor, schoss Nick Petersen eigentlich nur an und von dessen Schlittschuh sprang der Puck letztendlich über die Linie – 4:3 (57.).
Krefeld versuchte am Ende noch einmal alles, Auszeit und Torwart raus. Aber am Ende brachten die Eisbären den hart erkämpften Sieg über die Zeit und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte gegen den Angstgegner.

Die Eisbären haben sich in der Partie von Drittel zu Drittel gesteigert. Den Start hatte man völlig verpennt und war überhaupt nicht bereit für das Spiel. Da leistete man sich einfach zu viele Scheibenverluste im Aufbauspiel. Im Mitteldrittel wurde es dann besser, man entwickelte mehr Zug zum Tor und konnte auch verkürzen. Die Fehler konnte man aber nicht komplett abstellen und so führte der KEV auch nach 40 Minuten noch mit zwei Toren. Aber im letzten Drittel spielten eigentlich nur noch die Eisbären und gewannen die Partie am Ende dank ihrer großen Moral. Ein Fakt, welcher die Mannschaft in dieser Saison auszeichnet. Sie geben nie auf, geben kein Spiel verloren und kämpfen immer bis zur letzten Sekunde um den Sieg. Denn auch solche Spiele musst du am Ende erst einmal gewinnen, wo du nicht komplett überzeugen kannst. In den letzten Jahren hatte man solche Spiele meist noch verloren, in diesem Jahr hat die Mannschaft aber enorm an Qualität dazu gewonnen.

6:1-Kantersieg gegen Ingolstadt: „Das ganze Stadion hüpft olé, olé…“

Ausgabe #13:

…hallte es am Freitagabend während des letzten Drittels der Partie zwischen den Eisbären Berlin und des ERC Ingolstadt durch die Arena am Ostbahnhof. Da hatten die Hausherren bereits das Endergebnis von 6:1 (1:1,3:0,2:0) herausgeschossen, dementsprechend gut gelaunt waren die 11.017 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena. Der Sieg war am Ende hochverdient gegen chancenlose Schanzer Panther, deren Krise weiterhin anhält. Die Eisbären hingegen machten da weiter, wo sie vor der Länderspielpause in Wolfsburg aufgehört hatten.

Chefcoach Uwe Krupp konnte wieder auf die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett zurückgreifen, welche er auch gleich in die Starting-Six beförderte. Dagegen fehlten weiterhin Frank Hördler, Constantin Braun, Thomas Oppenheimer, André Rankel und Louis-Marc Aubry. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück.

Sean Backman (rechts) kurz vor dem Tor zum 1:1. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel war hart umkämpft gewesen. Die Eisbären waren zu Beginn die optisch überlegene Mannschaft und versuchten auch, sich gute Chancen herauszuspielen, aber so richtig zwingende und hochkarätige Chancen ließen die Panther eher selten zu. Ingolstadt probierte es auch mit Angriffen nach vorne, jedoch ungefähr mit dem selben Ergebnis wie die Eisbären.
Zwölf Minuten waren gespielt, da war eine Strafe gegen die Eisbären angezeigt, als David Elsner sich vor dem Tor einmal um die eigene Achse drehte, den Puck per Rückhand an den langen Pfosten spielte und Patrick McNeill eiskalt einnetzen konnte – 0:1 (12.).
In einer zu diesem Zeitpunkt ausgeglichenen Partie gingen die Gäste also in Führung, doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Nick Petersen wollten den Puck vor das Tor spielen. Top-Torjäger Sean Backman lauerte am langen Pfosten, der Puck kam jedoch nicht durch bis zu ihm also ging Backman dem Puck ein Stück entgegen und machte das, was er am liebsten tut – er schoss die Scheibe ins Tor – 1:1 (16.).
Drei Minuten vor der ersten Drittelpause hatte Daniel Fischbuch mit einem Alleingang noch die Riesenchance zur erstmaligen Führung, scheiterte jedoch an Timo Pielmeier. Somit stand es also nach 20 Minuten 1:1 zwischen Berlin und Ingolstadt.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl und das war ja bisher nicht so die Stärke der

Eisbären-Goalie Petri Vehanen ließ erneut nur einen Gegentreffer zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Berliner in dieser Saison. Aber dieses Mal sah das schon recht gut aus, was die Berliner da mit einem Mann mehr zeigten. Und dann war es Nick Petersen, der Micki DuPont im Slot frei spielte und der haute den Puck humorlos in die Maschen – 2:1 (22.).
Der Rückstand schockte die Gäste aber nicht, die spielten weiterhin nach vorne und hatten in den darauf folgenden Minuten auch eine richtig gute Phase, in der sie dem Ausgleich sehr nah waren. Aber wenn du in einer Krise steckst, dann gehen halt die besten Chancen nicht herein.
Und auf der Gegenseite erhöhten die Eisbären dann so gegen Mitte des zweiten Drittels die Schlagzahltwieder merklich und bekamen dann auch das zweite Powerplay der Partie zugesprochen. Die Eisbären mit guten Kombinationen und dem erneuten Torerfolg. Zunächst scheiterte James Sheppard noch, als er am leeren Tor vorbeischoss aber wenige Augenblicke später die Eisbären noch einmal mit der selben Kombination. Pass von der rechten Seite auf links rüber, wo Jamie MacQueen lauerte und der brachte den Puck im halbleeren Tor unter – 3:1 (33.). Zweites Powerplay, zweites Tor, was für eine Quote!
Nun war Ingolstadt deutlich anzumerken, wie verunsichert sie angesichts der Krise waren. Die Eisbären spielten sich in einen Rausch und legten relativ schnell nach. James Sheppard erkämpfte die Scheibe dank eines energischen Forecheckings im Ingolstädter Drittel, legte sie auf für Nick Petersen, welcher den Puck letztendlich ins Tor hämmerte – 4:1 (35.).
Auch in der Folgezeit versuchten die Eisbären nachzulegen, ein Angriff nach dem anderen rollte auf die verunsicherten Ingolstädter zu, welche sich aber mit einem 1:4-Rückstand in die Kabine retten konnten.

Die Lieblingsbeschäftigung der Eisbären und deren Fans nach einem Heimspiel. Gemeinsam den Sieg feiern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man dann, dass die Eisbären deutlich einen Gang zurück geschalten hatten und Ingolstadt kommen ließ. Die gaben sich auch nicht auf und versuchten irgendetwas nach vorne zu machen, aber sie fanden nicht wirklich ein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Auch ein Powerplay der Schanzer blieb erfolglos.
Während sich auf den Rängen die Feier-Stimmung schon ausbreitete, sorgten die Eisbären in den letzten zehn Minuten der Partie für zwei neue Gründe zum Jubeln.
Neun Minuten vor dem Ende der Partie Konter der Eisbären, Mark Olver legte quer rüber zu Jamie MacQueen und der traf zum zweiten Mal an diesem Abend – 5:1 (51.).
Doch für den Schlusspunkt sorgte ein anderer Spieler. Danny Richmond mit dem Pass auf Sean Backman, der sah Daniel Fischbuch vor dem Tor, spielte ihn an und die Nummer 77 der Eisbären musste nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten – 6:1 (53.).
Mehr passierte danach nicht mehr, die Partie war entschieden und die Eisbären brachten die drei Punkte souverän über die Zeit.

Ein Sieg, welcher nie gefährdet war. Die Eisbären begannen recht gut, mussten jedoch trotzdem den Rückstand in Kauf nehmen. Aber auch davon ließen sie sich nicht beirren und glichen schnell aus. Im Mitteldrittel legte man letztendlich den Grundstein zum Sieg gegen am Ende überforderte Ingolstädter, denen die Krise in den Situationen dann doch deutlich anzumerken war. Die Eisbären brillierten mit teilweise sehr sehenswerten Kombinationen, welche sie meistens auch zum Abschluss brachten.
Und dann muss man natürlich das Powerplay erwähnen, welches deutlich besser aussah und bei einer Erfolgsquote von 100 Prozent kann man auch überhaupt nicht meckern.

5:2 – Eisbären holen dank einer ganz starken Mannschaftsleistung drei Punkte beim „Heimspiel“ in Wolfsburg

Ausgabe #12:

26 Hauptrunden-Heimspiele hat jede Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) normalerweise. Aber die Eisbären Berlin haben immer 28 Heimspiele, denn die beiden Auswärtsspiele bei den Grizzlys Wolfsburg kann man getrost als Heimspiele bezeichnen. So war es auch am heutigen Sonntag wieder, wo die Eis-Arena in Wolfsburg mit 4.503 Zuschauern ausverkauft meldete. Rund 1.000 Eisbären-Fans hatten sich von Berlin aus mit auf den Weg in die Autostadt gemacht und das Spiel somit mal wieder zu einem Heimspiel verwandelt. Neben dem Sieg auf den Rängen gab es dann auch noch den – viel wichtigeren – Sieg auf dem Eis. Mit 5:2 (0:0,2:0,3:2) setzten sich die Hauptstädter nämlich in Wolfsburg durch und reagierten somit bestmöglich auf die bittere Niederlage vom Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters (2:3).

Starting-Six. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste neben Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer, Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond heute auch noch auf Blake Parlett verzichten, der aus persönlichen Gründen nicht mit in die Autostadt gereist war. Dafür kehrte Florian Busch zurück ins Team und ersetzte Parlett in der Defensive. Im Tor vertraute Krupp heute wieder Back-up Marvin Cüpper.

Hinein in die Partie, welche von Beginn an ein hohes Tempo hatte. Beide Mannschaften ohne Abtasten, es ging gleich gut zur Sache. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung Tor und versuchten zu Abschlüssen zu kommen. Beide Defensivreihen versuchten aber ebenso gut zu stehen und so wurden viele Schüsse schon vorher geblockt. Mit zunehmender Spieldauer im Auftaktdrittel wurden die Eisbären zwingender in ihren Aktionen, aber an Jerry Kuhn war zunächst kein vorbeikommen. Auch nicht im ersten Powerplay der Eisbären, was ganz einfach daran lag, dass man in diesem für keine Gefahr sorgen konnte.
In den zweiten zehn Minuten kamen dann aber auch die Wolfsburger immer besser ins Spiel und zu

Endstation Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

guten Chancen. So lief Tyler Haskins in der 14. Spielminute alleine auf Marvin Cüpper zu, hatte diesen auch bereits ausgespielt, aber Micki DuPont rettete in höchster Not vor der Linie. Es war der Auftakt einer kurzen aber intensiven Wolfsburger Druckphase, in der sie auf das 1:0 drängten, aber an Cüpper nicht vorbei kamen.
Die Niedersachsen hatten im ersten Drittel dann gegen Ende auch noch die Chance in Überzahl zu agieren, wo sie auch für Gefahr sorgen konnten. Aber auch die Eisbären waren bei einem 2-auf-1-Konter gefährlich, als Florian Busch an Kuhn scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Autostadt.

Die ersten zehn Minuten des Mitteldrittels waren dann durch viele Strafzeiten auf beiden Seiten sehr zerfahren. So hatten mal die Wolfsburger ein Überzahlspiel, dann wieder die Eisbären, mal wurde aber auch 4-gegen-4 gespielt. Die beste Chance in dieser Zeit hatten dann die Eisbären nach 27 Spielminuten. Marcel Noebels war alleine auf dem Weg Richtung Kuhn, als er nur per Foul gestoppt werden konnte. Es gab folgerichtig Penalty für die Eisbären, welchen Noebels jedoch nicht verwandeln konnte.
Das Spiel wog weiter hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, aber die Defensivreihen machten es den Angreifern immer wieder schwer, eine richtig hochkarätige Chance herauszuarbeiten. Und dann waren da eben auch noch die beiden Torhüter Kuhn und Cüpper, die bei allem, was auf das Tor kam, zur Stelle waren.

Das zeichnet die Eisbären in dieser Saison aus. Nach Niederschlägen, wie dem 2:3 zu Hause gegen Iserlohn am Freitag, stehen die Jungs immer wieder auf und kommen gestärkt zurück. So auch heute in Wolfsburg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Bis zur 35. Spielminute mussten die Zuschauern in der ausverkauften Eis-Arena in Wolfsburg auf einen Treffer warten. Dann fiel er endlich und zwar für die Eisbären. Konter der Eisbären, Jamie MacQueen über links ins Angriffsdrittel, spielte den Querpass zu Daniel Fischbuch, welcher letztendlich einnetzen konnte – 1:0 für Berlin.
Und die Eisbären konnten kurz vor der zweiten Drittelpause ihre Führung sogar noch ausbauen. Nick Petersen mit dem Pass von hinter dem Tor auf Sean Backman, welcher den Puck auf das Tor bringen wollte, jedoch nur den Schläger eines Wolfsburgers traf, aber James Sheppard schaltete ganz schnell und sorgte für die 2:0-Führung. Welche allerdings erst nach einem elend langen Videobeweis gegeben wurde. So lagen die Hauptstädter nach 40 Minuten also mit 2:0 in Wolfsburg vorne.

Und im Schlussdrittel schockten die Eisbären die Hausherren nach nur 54 Sekunden erneut. Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel, tankte sich klasse bis vor das Tor durch, wo er dann eiskalt abschloss – 3:0 (41.).
Nun sollte es also noch schwerer werden für die Wolfsburger, die aber kurze Zeit später ein Überzahlspiel hatten und da tatsächlich verkürzen konnten. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen James Sheppard hatte Jeff Likens von der blauen Linie erfolgreich abgezogen – 3:1 (44.).
Doch das interessierte die Eisbären relativ wenig, die gut vier Minuten später bei 4-gegen-4 den alten Drei-Tore-Abstand wieder herstellten. Marcel Noebels mit dem ganz genauen Pass von rechts quer rüber auf Jens Baxmann, welcher sich diese Chance nicht nehmen ließ und die Scheibe zum 4:1 ins Wolfsburger Tor zimmerte (48.).
Fortan die Wolfsburger zwar bemüht, hier noch einmal zurück zu kommen, aber die Eisbären machten

Mal wieder eine ganz starke Leistung der Nummer 39 Marvin Cüpper. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

es ihnen enorm schwer. Die Defensive stand sehr kompakt und griff den puckführenden Spieler immer sofort an, was Wolfsburg vor große Probleme stellte. Als Wolfsburg dann aber gut fünf Minuten vor dem Ende noch einmal in Powerplay agieren konnte, riskierte deren Coach Pavel Gross alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Wolfsburg somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis und da gelang ihnen der 2:4-Anschlusstreffer. Robbie Bina sein Schuss ging noch neben das Tor, sprang aber von der Bande zurück. Cüpper wusste kurz nicht, wo der Puck war, was Kris Foucault ausnutzen konnte (55.).
Doch für mehr reichte es am Ende nicht mehr, denn 39 Sekunden vor dem Spielende erkämpfte Martin Buchwieser die Scheibe an der eigenen blauen Linie und ließ es sich nicht nehmen, das 5:2 selbst zu erzielen. Was zugleich der Endstand war.

Die Eisbären feiern den Auswärtssieg im Heimspiel in Wolfsburg mit den rund 1000 Eisbären-Fans. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Ein enorm wichtiger und vor allem verdienter Sieg. Die Eisbären trotzten den vielen Ausfällen und rückten mannschaftlich eng zusammen. Jeder kämpfte für jeden, die Mannschaft zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und erzielte immer in den richtigen Momenten die Tore. In der Defensive arbeitete man heute enorm stark, setzte den puckführenden Spieler immer sofort unter Druck, was Wolfsburg vor große Probleme stellte und es ihnen schwer machte, sich gute Chancen herauszuspielen. Und falls doch was durchkam, war ja immer noch Marvin Cüpper da, der erneut eine klasse Partie ablieferte. Von daher war es ein Sieg der ganzen Mannschaft, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, auch die Youngsters im Team. Ein rundum gelungener Sonntagnachmittag also in der Autostadt.

2:3! Sean Backmann stellt den Tor-Rekord von Steve Walker ein, für den Sieg gegen Iserlohn reichte es trotz seiner beiden Tore aber nicht

Ausgabe #11:

Die Iserlohn Roosters schocken nach dem Auswärtssieg beim Deutschen Meister Red Bull München (2:1) auch den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Sauerländer vor 11.361 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 2:3 (1:1,1:1,0:1) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Eisbären schossen dabei mehr als doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor (54:26), waren aber im Abschluss bei weitem nicht so effektiv wie die Mannen von Coach Rob Daum.

Eisbären-Coach Uwe Krupp hatte große Personalsorgen, musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Die Verteidiger Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond fehlten ebenso wie die Stürmer Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Florian Busch. Dafür kehrte Kapitän André Rankel in den Kader zurück. Petri Vehanen hütete das Bären-Tor und Verteidiger sowie Youngster Kai Wissmann absolvierte sein 100. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum an dieser Stelle.

Die Eisbären schossen doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor, am Ende aber reichte es trotzdem nicht zum Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren von Beginn an gut drin im Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Tor von Mathias Lange. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte den Eisbären. Zunächst hatte man zwar viel Zug zum Tor, aber so richtig gefährlich waren die Abschlüsse anfangs noch nicht gewesen. Doch Mitte des ersten Drittels erspielten sich die Berliner innerhalb kurzer Zeit drei absolute Hochkaräter, leider waren diese aber nicht drin, weil IEC-Schlussmann Lange einen überragenden Abend erwischt hatte.
Die Gäste vom Seilersee brauchten ein wenig, um sich erstmals vor dem Tor von Vehanen zu zeigen. Auch im ersten Powerplay waren die Roosters nicht wirklich gefährlich.
Dann aber waren die Eisbären wieder ein Mann mehr auf dem Eis und da haperte es in dieser Saison bisher doch gewaltig. Aber diesmal klingelte es in Überzahl. James Sheppard brachte die Scheibe in den Slot, Sean Backman lauerte dort, nahm die Scheibe, drehte sich kurz um und schloss eiskalt ins linke Eck ab – 1:0 (16.). Der Tor-Rekord von Steve Walker war also gebrochen. Backman hatte nun auch in sieben aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielt. Sonntag in Wolfsburg könnte die Nummer 61 der Eisbären einen neuen Tor-Rekord aufstellen.
Aber lange freuen konnten sich die Eisbären über die Führung nicht. Denn eine Minute später kassierten die Berliner eine Strafzeit und auch Iserlohn wusste das Powerplay zu nutzen. Jack Combs wurde am rechten Bullykreis angespielt und zog per sattem Handgelenkschuss ab – 1:1 (18.).
So stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden und bereits da deutete sich an, dass die Sauerländer an diesem Abend nicht viele Chancen brauchten, um zu treffen. Vom Spielverlauf her war der Spielstand nämlich schmeichelhaft für Iserlohn.

Da Iserlohn zehn Sekunden vor der ersten Drittelpause noch eine Strafzeit kassierte, hatten die

Das Symbolbild der Partie. Die Eisbären am Boden, Iserlohn obenauf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels erneut ein Powerplay. Und man höre und staune, auch diese Überzahl konnten die Hausherren nutzen. 33 Sekunden waren gespielt, da spielte Nick Petersen auf der linken Seite die Scheibe zwischen zwei Iserlohner durch zu Sean Backman, welcher per Onetimer zum 2:1 traf (21.). Erneut also dieser unglaubliche Backman. Was den Treffer umso bemerkenswerter machte? Kurz vor dem Pass von Petersen wurde Backman noch zu Fall gebracht, stand jedoch sofort auf und fuhr in Position, um das Zuspiel von Petersen zu verwerten. Eiskalt, dieser Sean Backman.
In der 25. Spielminute lagen Freud und Leid dann ziemlich nah beieinander. Auf der einen Seite scheiterte Kai Wissmann in seinem Jubiläumsspiel am Innenpfosten, auf der anderen Seite schlossen die Sauerländer den Gegenzug 30 Sekunden später eiskalt ab. Travis Turnbull legte die Scheibe rüber zu Blaine Down und der fackelte nicht lange – 2:2 (25.).
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es mal in die eine und mal in die andere Richtung ging. Beide Mannschaften versuchten immer wieder gefährliche Chancen zu kreieren, aber beide Defensivreihen ließen nur selten gute Torchancen zu. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren entweder eine sichere Beute der beiden Torhüter oder aber wurden vorher schon von den Verteidigern geblockt.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden zwischen Berlin und Iserlohn.

War am Ende einer der Matchwinner für Iserlohn – Goalie Mathias Lange. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als die Eisbären im Schlussdrittel gerade Fahrt aufnehmen wollten, wurden sie von den Gästen geschockt. Exakt 45 Minuten waren gespielt, da hatte Alexander Bonsaksen von der blauen Linie abgezogen, Marco Friedrich die Scheibe vor dem Tor unhaltbar für Vehanen abgefälscht und somit Iserlohn erstmals an diesem Abend in Führung gebracht – 2:3.
Irgendwie hatte man das Gefühl, als ob dieser Gegentreffer die Eisbären geschockt hatte. Sie rannten danach zwar an, waren bemüht den Ausgleich zu erzielen. Aber teilweise rannten sie auch kopflos an, wollten es mal wieder zu schön spielen, passten lieber noch einmal, statt den Schuss zu suchen. Und wenn man vielleicht doch lieber den besser postierten Mann hätte anspielen sollen, entschied man sich für den Schuss, welcher von den Iserlohnern geblockt wurde. Aber natürlich konnte man sich in den folgenden Minuten auch mal Chancen herausspielen, nur selten waren sie zwingend und stellten Mathias Lange vor große Probleme. Und wenn es doch gefährlich wurde, zeigte Lange seine ganze Klasse und ließ die Eisbären verzweifeln. Die wie gesagt alles versuchten, im Abschluss aber nicht das nötige Glück heute auf ihrer Seite hatten.
Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Goalie Vehanen brachte am Ende nichts mehr ein. Die Eisbären mussten sich vor eigener Kulisse den Iserlohn Roosters geschlagen geben.

Die Effektivität hat diese Partie letztendlich wohl entschieden. Iserlohn hat deutlich seltener auf das Tor von Petri Vehanen geschossen, nahm am Ende aber die drei Punkte mit an den Seilersee. Und das allein zählt am Ende. Die Eisbären versuchten es aus allen Lagen, fanden aber entweder in Mathias Lange ihren Meister oder aber die Schüsse wurden vorher bereits geblockt. Zum Ende hin hat man dann gemerkt, dass die Eisbären alles versucht haben, um noch einmal zurück zu kommen in die Partie, da spielten sie es aber teilweise zu wild und wollten es mit der Brechstange versuchen oder aber man versuchte sich mal wieder am Schönspielen, was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Zwei Powerplaytore sind auf jeden Fall sehr wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber dennoch zeigte man in den anderen Überzahlspielen die bekannten Schwächen. Aber es ist eben auch gut zu wissen, dass sie es noch können in Überzahl. Wenn sie wollen.

2:1-Heimsieg gegen Straubing: Eisbären punkten im neunten Ligaspiel in Folge

Ausgabe #10:

Zweites Saison-Heimspiel gegen die Straubing Tigers, zweiter Heimsieg für die Eisbären Berlin gegen die Niederbayern. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter vor 11.539 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp aber verdient mit 2:1 (0:0,2:0,0:1) gegen die Mannschaft vom neuen Trainer Tom Pokel durch (das erste Duell endete 3:1). Einen Eishockey-Leckerbissen sahen die Zuschauer dabei zwar nicht, aber effektive Eisbären, die damit auch im neunten Ligaspiel in Folge punkteten. Das ist mal eine starke Serie.

Bei den Eisbären fehlten auch heute wieder André Rankel, Louis-Marc Aubry und Constantin Braun. Nick Petersen kehrte in den Kader von Chefcoach Uwe Krupp zurück, dafür fiel aber Thomas Oppenheimer aus. Im Tor rotierte Krupp wieder, diesmal stand Marvin Cüpper statt Petri Vehanen im Berliner Gehäuse. Wohl dem, der so ein starkes Torhüter-Duo aufzuweisen hat. Egal wer im Tor steht, man weiß immer, da steht ein äußerst starker Goalie zwischen den Pfosten.

Drew MacIntyre zeigte eine starke Partie und gab seiner Mannschaft eine Siegchance. Bei den Gegentoren war er machtlos. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie begann mit einer relativ frühen Strafzeit gegen die Eisbären, Straubing also schnell im Spiel mit der ersten Überzahl-Chance. Aber das Penaltykilling der Eisbären sah sehr gut aus und so überstanden die Hausherren die erste brenzlige Situation relativ schadlos. Je länger das erste Drittel dauerte, desto mehr übernahmen die Eisbären die Spielkontrolle. Immer wieder fuhren sie Angriffe Richtung des Straubinger Tores, welches Drew MacIntyre hütete. Und je länger das erste Drittel dauerte, desto näher kamen die Berliner dem ersten Tor an diesem Abend. Die Chancen der Eisbären wurden zum Ende hin immer zwingender und eine Führung wäre durchaus verdient gewesen, aber die eigentlich gefährlichste Chance hatten die Gäste aus Niederbayern. Denn in der elften Spielminute traf Stefan Loibl nur den Pfosten. Da hatten die Eisbären das Glück auf ihrer Seite. 0:0 stand es nach 20 Minuten in Berlin.

Die Gäste aus Straubing erwischten einen richtig guten Start ins Mitteldrittel und machten gleich

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

ordentlich Druck Richtung Eisbären-Tor. Marvin Cüpper hatte richtig viel zu tun, die Eisbären waren immer einen Schritt langsamer als die Tigers. Man merkte der Mannschaft von Tom Pokel an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten.
Daher war es zu diesem Zeitpunkt auch etwas überraschend, als die Eisbären in der 29. Spielminute plötzlich in Führung gingen. James Sheppard kam über links ins Angriffsdrittel, brachte die Scheibe vor das Tor, Nick Petersen leitete an den langen Pfosten weiter, wo Sean Backman lauerte und zum 1:0 einnetzen konnte. Mal wieder also Sean Backman, der sich derzeit wohl für das erste Tor der Eisbären verantwortlich sieht.
Danach gab es das nächste Powerplay der Niederbayern zu sehen, aber erneut ließ das Penaltykilling der Hausherren nicht viel zu. Das Tor gab den Eisbären dann aber neuen Antrieb und nun war auch die Mannschaft von Coach Uwe Krupp besser drin in diesem zweiten Drittel. Und beinahe hätte Charlie Jahnke seinen ersten Treffer in der DEL erzielt, aber die Scheibe rutschte MacIntyre durch die Schoner, prallte an den Pfosten und wieder zurück ins Spiel. Schade, ich hätte der Nummer 15 diesen ersten Treffer gegönnt.
So war es Nick Petersen vorbehalten, fünfeinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause das 2:0 zu besorgen, als er an der blauen Linie die Scheibe bekam, kurz weiter fuhr und dann das Spielgerät ins Tor hämmerte (35.).
Somit lagen die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:0 vorne. In einem Drittel, in dem die Niederbayern eigentlich mehr für das Spiel taten und sich gute Chancen erarbeiteten. Aber die Eisbären führten eben dank ihrer Effektivität.

Marvin Cüpper verpasste seinen Shutout nur um knapp drei Minuten. Trotzdem wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des Schlussabschnittes dann wieder ein schnelles Powerplay für die Gäste, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Kurze Zeit später auch die Eisbären mit einem Powerplay, welches aber ebenso nicht von Erfolg gekrönt war. Je länger das Schlussdrittel dauerte, desto öfter tauchten die Eisbären gefährlich vor MacIntyre auf, doch der Tigers-Goalie hielt seine Mannschaft nach wie vor im Spiel und gab ihr die Möglichkeit, hier doch noch zurückzukommen.
Und sie kamen noch einmal zurück. Knapp drei Minuten vor der Schlusssirene Pokel mit der Auszeit, zudem nahm er MacIntyre vom Eis und brachte einen sechsten Feldspieler. Was sich 17 Sekunden später auszahlen sollte. Austin Madaisky zog per Onetimer ab und sein Schuss schlug hinter Cüpper ein. Der Shutout für die Nummer 39 war somit zu Nichte gemacht, aber er konnte diesen Schuss auch nicht parieren, da zu viel Verkehr vor ihm war.
In der Schlussphase drängten die Niederbayern nun natürlich noch einmal ordentlich, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Aber die Defensive der Eisbären inklusive Marvin Cüpper ließ hier nichts mehr anbrennen und brachte den dritten Sieg in Folge über die Zeit.

Auch solche Spiele, in denen man nicht glänzen konnte, müssen erst einmal gewonnen werden. Und das haben die Eisbären am Ende getan. Weil sie sich im ersten Drittel, je länger es dauerte, dem Torerfolg immer mehr annäherten, da aber noch nicht erfolgreich waren. Aber man ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht, als Straubing die ersten Minuten im Mitteldrittel ordentlich Druck ausübte. Ganz im Gegenteil, die Eisbären stellten den Spielverlauf im zweiten Drittel auf den Kopf mit dem 1:0 durch Backman. Das 2:0 durch Petersen war dann vielleicht der Knackpunkt gewesen. Dank ihrer Effektivität und eines starken Unterzahlspiel führten die Eisbären mit 2:0 nach 40 Minuten. Und der Sieg geriet eigentlich nur nach dem Anschlusstreffer noch einmal kurz in Gefahr, aber die Eisbären brachten das 2:1 sicher und souverän über die Zeit. Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Während man solche Spiele in der vergangenen Saison noch reihenweise abgegeben hatte, gewinnt man solche Spiele in dieser Saison fast ausnahmslos.

What a Game! Eisbären gewinnen Spitzenspiel gegen München mit 5:4 n.P.

Ausgabe #9:

Die Eisbären Berlin haben das zweite Spitzenspiel des Wochenendes für sich entschieden. In einem atemberaubenden Spiel auf absoluten Playoff-Niveau setzten sich die Eisbären Berlin gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 5:4 (1:1,2:2,1:1,/0:0,1:0) n.P. durch und rückten somit näher an das Spitzen-Duo München und Nürnberg heran. 11.261 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen alles, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Harte Checks, intensives Spiel, ständige Führungswechsel, einen Faustkampf und viele kleine Nickligkeiteten usw. Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute wieder auf Martin Buchwieser zurückgreifen, dagegen fehlten weiterhin André Rankel, Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Constantin Braun. Petri Vehanen hütete den Bären-Käfig.

Spielszene Berlin vs. München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins „Pink-in-the-Rink-Spiel“ und den besseren Start hatten die Hausherren. München gerade im Angriff, doch ohne Erfolg und dann die Eisbären mit einem blitzschnellen Umschaltspiel. Über Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Sean Backman, der ließ Konrad Abeltshauer richtig alt aussehen und spielte auch noch David Leggio aus, netzte schließlich per Rückhand ein – 1:0 (3.). Ein Wahnsinns-Tor der Nummer 61.
Generell waren die Eisbären zu Beginn gut drin in der Partie, die Gäste aus München brauchten eine kurze Zeit, um in ihr Spiel zu finden. Und wenn sie dieses einmal gefunden haben, dann sind sie eiskalt. In der siebten Spielminute kam Ex-Eisbär Mads Christensen im Angriffsdrittel in Scheibenbesitz, fuhr Richtung Tor und traf per Rückhand zum 1:1.
Kurz darauf München mit der Chance in Überzahl in Führung zu gehen, aber das Unterzahlspiel der Eisbären sah sehr gut aus und ließ kaum eine gute Chance der Gäste zu.
In der zwölften Spielminute hatte München dann zweimal das 2:1 auf dem Schläger. Zunächst traf Steve Pinizzotto nur den Pfosten und beim Nachschuss hatte Markus Lauridsen dass leere Tor vor sich, aber dieser Teufelskerl Petri Vehanen parierte mit einem gekonnten Sprung nach rechts den Schuss und hielt das 1:1 fest. Was für ein Save des finnischen Goalies.
In den ersten zehn Minuten war es ein richtig gut anzusehendes Eishockeyspiel mit einem guten Beginn der Eisbären, doch danach immer stärker werdenden Gästen aus München. In den zweiten zehn Minuten wurde das Spiel mehr und mehr zerfahrener, viele kleine Nickligkeiten und Provokationen auf beiden Seiten sowie ein schöner Fight zwischen Jonas Müller und Steve Pinizzotto. Daher gab es viel spielerisches nicht mehr zu sehen, aber unterhaltsam war diese Partie nach wie vor. 1:1 stand es somit nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären gleich nach 30 Sekunden die Chance zur Führung,

Petri Vehanen zeigte heute wieder mehrfach spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

als man ein Überzahlspiel hatte. Aber das Powerplay ist nun wirklich nicht die Parade-Disziplin der Eisbären und zu allem Überfluss kassierte man dann heute auch noch ein Gegentor bei eigener Überzahl. Patrick Hager fing die Scheibe ab, fuhr über links ins Angriffsdrittel, sah Michael Wolf auf Höhe des rechten Pfosten, spielte den Querpass rüber und Wolf hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Tor unterzubringen – 1:2 (23.).
Das Tor gab den Gästen ordentlich Aufwind, München fortan mit viel Druck auf das Berliner Tor, die Eisbären konnten nur selten für Gefahr sorgen. Aber München sorgte zweimal für große Gefahr. Frank Mauer traf nur den Pfosten und Keith Aucoin wurde Augenzeuge des übermächtigen Petri Vehanen, der in letzter Sekunde kurz vor der Linie retten konnte.
Danach gab es wieder weniger Eishockey sondern viel mehr Nickligkeiten zu beobachten. Strafen auf beiden Seiten und Powerplay für München, aber diesmal waren es die Eisbären, die den Shorthander erzielen konnten. Frank Hördler marschierte über links bis ins Angriffsdrittel, fand keine Anspielstationen und schoss einfach mal auf das Tor. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter David Leggio ein – 2:2 (30.).
Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, hart umkämpft und mit Chancen hüben wie drüben. Die Eisbären mit einer guten Phase, Florian Busch brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, blieb dort aber hängen. Der Puck lag frei, Marcel Noebels kam angerauscht und zimmerte die Scheibe in den Winkel – 3:2 (35.).
Die Eisbären hatten nun die Partie gedreht und lagen wieder vorne. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur gut eineinhalb Minuten. Dann schlug München schon wieder zurück. Brooks Macek hatte zu viel Platz im Slot, wurde nicht wirklich angegriffen und zog einfach ab – 3:3 (36.).
Zum Ende hin noch einmal ein Powerplay für München, wo sie durchaus gefährlich waren, aber es blieb beim 3:3 nach 40 Minuten.

Auseinandersetzungen gab es heute jede Menge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man deutlich, dass beide Mannschaften in der Drittelpause wohl eine Ansage erhalten hatten. Denn die vielen Nickligkeiten und Auseinandersetzungen werden den Trainern sicherlich nicht gefallen haben, beide Trainer werden die Teams wohl daran erinnert haben, sich hier viel mehr auf das Eishockey spielen zu konzentrieren statt auf das provozieren des Gegners. Auch defensiv versuchten beide Mannschaften sicher zu stehen, weshalb die ersten Minuten im letzten Drittel eher so mäßig interessant waren.
Als München dann aber ein Powerplay hatte, ging es ganz schnell. Derek Joslin nahm Maß von der blauen Linie und hämmerte den Puck ins Tor – 3:4 (47.).
Wenige Sekunden später die nächste, unnötige Strafe gegen die Eisbären. Aber diesmal überstanden sie die Unterzahl schadlos. Sechs Minuten vor dem Ende gab es dann wieder Grund zum Jubeln für die Fans in der Arena am Ostbahnhof. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, aber nur Marcel Noebels vor dem Tor getroffen. Die Scheibe flog hoch, Noebels schaute kurz und netzte per Rückhand klasse ein – 4:4 (54.). Das Tor wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
In der Schlussphase versuchten beide Mannschaften dann keinen Fehler mehr zu machen. Klappte bis auf einmal ganz gut. Mads Christensen war auf einmal durch, scheiterte aber am Pfosten. Somit ging es zum dritten Mal in Folge für die Eisbären in die Verlängerung.

Und in dieser hatten die Eisbären zweimal die Chance zum Sieg. Einmal tauchte Jamie MacQueen alleine vor Leggio auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann schickte Kapitän Florian Busch Marcel Noebels auf die Reise, aber er scheiterte an Leggio. Somit ging es zum dritten Mal nacheinander ins Penaltyschießen. Und da hatten die Eisbären zuletzt zweimal in Folge das Nachsehen.

Aber dieses Mal war das bessere Ende auf Seiten der Hauptstädter. Martin Buchwieser hatte vorgelegt, doch Keith Aucoin sorgte für den Ausgleich. Dann lief Micki DuPont an und auch er verwandelte eiskalt. Somit musste Brooks Macek treffen, doch er scheiterte an Vehanen und somit blieb der Zusatzpunkt in Berlin.

Nach diesem Spiel mussten Spieler wie Fans erst einmal durchatmen. Was war das für ein

Kai Wissmann bekam nach dem Spiel von der Fankurve ein Geburtstagsständchen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eishockeyspiel, welches fast drei Stunden dauerte. Die Eisbären konnten ihren guten Beginn mit der Führung krönen, doch danach merkte man, wie stark München spielen kann. Folgerichtig auch der Ausgleich. Dann schockte München die Eisbären mit dem Shorthander, aber auch das brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, auch sie trafen in Unterzahl und drehten die Partie anschließend komplett. Aber auch München zeigte Comeback-Qualitäten und drehte die Partie wieder zurück, was die Eisbären abermals nicht aus dem Konzept brachte. Auch sie kamen wieder zurück und glichen aus, weil sie nie aufgegeben hatten. In der Verlängerung vergab man dann zweimal die Chance zum Sieg, machte es dann aber im Penaltyschießen besser und holte sich den Sieg.
Ein Sieg der gesamten Mannschaft. Jeder kämpfte für jeden, die Eisbären haben nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Weil sie immer an sich geglaubt haben. Und weil sie es endlich geschafft haben, ein Top-Team zu schlagen. Denn bisher hatte es ja vor allem gegen die Top-Teams aus München, Mannheim und Nürnberg Niederlagen gesetzt. Aber heute haben die Eisbären bewiesen, dass sie auch wieder zu den Spitzen-Mannschaften in der DEL gehören.

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Trotz der bisher schlechtesten Saisonleistung: Jamie MacQueen rettet den Eisbären zwei Punkte gegen Augsburg

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin setzen ihre Siegesserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fort. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel knapp mit 2:1 (0:0,0:1,1:0/0:0,1:0) n.P. und feierten somit den dritten Ligasieg in Folge. Überzeugen konnten die Hausherren die 11.331 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena mit ihrer Leistung aber überhaupt nicht. Am Ende muss man schon sagen, sie haben das Spiel gewonnen und keiner weiß warum. Die Berliner zeigten heute wohl ihre schlechte Leistung in der noch jungen DEL-Saison. Nur weiß auch jeder, wer solche Spiele gewinnt, kann auch ganz andere Dinge am Ende gewinnen…

Chefcoach Uwe Krupp musste neben den Youngsters, welche für Weißwasser im Einsatz waren, auf die beiden Verteidiger Jens Baxmann und Constantin Braun verzichten. Baxmann fehlte aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Im Tor stand heute wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff und alle suchen sie den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot optisch überlegene Eisbären, die die meiste Zeit im Angriffsdrittel der Panther verbrachten, nur da dann aber nichts nennenswertes und hochkarätiges zu Stande brachten. Scheibenbesitz ist das eine und auch wichtig, um Spiel ezu gewinnen. Nur kommt es am Ende auch darauf an, was man mit der Scheibe macht. Und bei den Eisbären sah das heute bis ins Angriffsdrittel recht gut aus, nur dann passte man sich die Scheibe lieber wieder hin und her, machte den einen Kringel zu viel und wenn man dann doch mal auf das Tor von Jonathan Boutin schoss, waren die Schüsse kein großes Problem für den AEV-Goalie oder aber sie gingen weit am Gehäuse der Augsburger vorbei.
Zwei Überzahlspiele hatten die Berliner im Auftaktdrittel, aber dass das nicht die Parade-Disziplin der Eisbären ist, zeigte sich heute mal wieder mehr als deutlich. Die Eisbären schafften es tatsächlich, keinen gefährlichen Schuss in Überzahl auf das Augsburger Tor abzugeben. Weil sie es wieder zu schön spielen wollten, wenn sie denn mal in ihre Powerplay-Formation gefunden hatten. Hier noch ein Pass, da noch eine Drehung, aber ans Schießen dachte wohl keiner oder aber es traute sich keiner.
Augsburg war bei weitem nicht so präsent in der Offensive wie die Eisbären, dafür waren sie aber gefährlicher als die Berliner. Mit ihren wenigen Chancen schafften sie es, für mehr Gefahr zu sorgen als die Eisbären mit ihren vielen Spielanteilen. Die Eisbären waren eigentlich nur einmal gefährlich, 59 Sekunden vor dem Ende, als Daniel Fischbuch per Penalty an Boutin scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Hauptstadt.

Im Mitteldrittel hatten dann die Fuggerstädter ihrerseits gleich zweimal in den ersten fünf Minuten die

Augsburgs Spieler standen hinten sehr kompakt, blockten viele Schüsse oder aber hielten im entscheidenden Moemnt ihren Schläger dazwischen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Chance, in Überzahl zu agieren. Und dass das Augsburger Powerplay eines der besten in der Liga ist, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Die erste Unterzahl überstanden die Berliner noch schadlos, bei der zweiten klingelte es dann aber im Gehäuse von Petri Vehanen. James Sheppard saß gerade einmal 22 Sekunden in der Kühlbox, da brachte Gabe Guentzel die Scheibe von hinter dem Tor an den linken Pfosten, wo Trevor Parkes lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (24.).
Vier Minuten später wohl die beste Chance der Hausherren im Mitteldrittel. Florian Busch kam mit der Rückhand zum Abschluss, traf dabei aber leider nur die Latte. Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz, aber es fehlte ihnen im Abschluss so ein wenig die Genauigkeit. Nicht alle Schüsse waren schlecht aber der Großteil sorgte einfach für zu wenig für Gefahr.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause jubelten plötzlich die Eisbären über den Ausgleich in Überzahl. Micki DuPont hatte abgezogen, die Scheibe sprang hoch und Blake Parlett hämmerte sie in Baseball-Manier ins Tor, hatte dabei aber sein Arbeitsgerät zu hoch, weshalb der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Nach 40 Minuten lagen effektive Augsburger also mit 1:0 in Berlin vorne. Die Eisbären nach wie vor mit keiner guten Partie, zu vielen Scheibenverlusten und zu ungenauen Schüssen.

Jamie MacQueen war am Ende mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das letzte Drittel brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Augsburg tat nicht mehr als nötig angesichts der Führung und die Eisbären konnten nicht mehr als sie zeigten. Je mehr den Hausherren die Zeit davon rannte, desto mehr probierten sie es mit der Brechstange. Sie belagerten das Augsburger Tor, die Panther standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten die Schusswege gut zu. Augsburg verteidigte einfach mit Mann und Maus, wenn doch mal ein Schuss durch kam, war er eine sichere Beute von Boutin.
Es war also fast allen klar, dass hier nur ein dreckiges Tor den Ausgleich bringen kann – oder aber ein Penalty. Den ersten hatten die Berliner in der 20. Minute aber vergeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene gab es die zweite Chance, diesmal lief Jamie MacQueen an. Und der fuhr auf das Tor zu, guckte vor dem Tor hoch und hämmerte den Puck ganz cool in die linke Torecke – 1:1 (57.).
Tatsächlich doch noch der Ausgleich für die Eisbären. Und beinahe hätten sich die Eisbären hier auch noch die drei Punkte gesichert, aber Louis-Marc Aubry scheiterte 29 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels am Pfosten. Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung ging es dann rauf und runter. Zunächst vergaben die Gäste die Chance zum Sieg, dann auf einmal die Berliner mit zwei großen Chancen. Beide vergaben jedoch. Die Eisbären spielten eine starke Verlängerung, auf jeden Fall waren die Angriffe deutlich zielstrebiger und gefährlicher als noch in den drei Dritteln zuvor. Aber der Siegtreffer gelang weder den Eisbären noch Augsburg in der Overtime. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.

Und in diesem vergaben beide Augsburger, aber beide Berliner Schützen trafen. Zunächst war es Jamie MacQueen, der Boutin klasse austanzte und per Rückhand einnetzte, was zugleich der Siegtreffer war. James Sheppard beseitigte die letzten Zweifel, als er Boutin umkurvte und den Puck eiskalt im Tor versenkte. Somit ging der Zusatzpunkt an die Eisbären.

Nicht schön gespielt und trotzdem zwei Punkte geholt. Wer solche Spiele gewinnt, kann auch viel größere Dinge gewinnen… (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Puh, schön ist anders. Das Spiel war ganz schön zäh und auch nicht schön anzuschauen, wie selbst Marcel Noebels beim Fantalk nach dem Spiel zu gab. Optisch gesehen waren die Eisbären zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber wirkten ihre Angriffe über weite Strecken doch eher ideenlos. Die Statistik wies daher auch jede Menge Schüsse der Berliner aus, nur waren dabei ganz wenige hochkarätige Chancen bei. Was zum einen sicher an einer kompakten Augsburger Defensive lag, aber zum anderen eben auch an der Ideenlosigkeit der Hausherren. Denn dass deren Defensive anfällig ist, hat man in dieser Saison schon mehrfach gesehen.
Letztendlich zählt aber nur das Ergebnis und die zwei gewonnenen Punkte, auch wenn keiner so richtig weiß, wie man diese Partie eigentlich gewinnen konnte. Das war so ein typisches Spiel, wo du bis morgen früh noch hättest weiter spielen können, es wäre kein Tor für die Eisbären gefallen. Aber zum Glück gibt es ja Penaltys und die Eisbären konnten drei von vier heute verwandeln, was ihnen am Ende den Heimsieg bescherte. Über mehr als die zwei Punkte sollten sie sich dann aber auch nicht freuen, denn spielerisch gibt es noch viel Luft nach oben.

3:4-Niederlage gegen den Erzrivalen: Starke Eisbären verlieren gegen effektive Adler

Ausgabe #6:

Es gibt Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), da musst du als Trainer überhaupt nichts zu deinen Spielern sagen, denn sie sind auch so schon hoch motiviert. So ein Spiel gegen den Erzrivalen zum Beispiel. Und genau so eins hatten wir heute Nachmittag in der Mercedes-Benz Arena, wo die Eisbären Berlin auf die Adler Mannheim trafen. Aber solche Spiele willst du als Spieler – und als Fan schon mal gar nicht – überhaupt nicht verlieren. Doch genau so eine bittere Niederlage mussten die Hausherren heute einstecken, hieß es doch vor 12.877 Zuschauern am Ende 3:4 (1:2,1:1,1:1). Dabei sahen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof eine sehr gute Eishockey-Partie, in der am Ende mit Mannheim die effektivere Mannschaft das Spiel gewann.

Die Eisbären auch heute wieder ohne Frank Hördler und Constantin Braun sowie die Kooperationsspieler, welche für Weißwasser im Einsatz waren. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen für den DEL-Kracher gegen Mannheim zurück.

Allen war klar gewesen, dass Mannheim auf Wiedergutmachung aus war. Zum einen wegen der 2:6-Klatsche vom Freitag auf eigenem Eis gegen Köln und zum anderen natürlich wegen des bitteren Viertelfinal-Aus in der letzten Saison in der eigenen Arena. Und daher starteten die Gäste aus der Kurpfalz auch äußerst engagiert ins Spiel und trafen gleich mit dem ersten Torschuss. Matthias Plachta kam über rechts ins Angriffsdrittel, passte im richtigen Moment rüber auf Marcel Goc, welcher Vehanen klasse verladen hatte und anschließend zum 0:1 einnetzte. Gespielt waren da ganze 28 Sekunden.
Und der nächste Schock für die Eisbären sollte nach genau vier Minuten folgen. Youngster Phil Hungerecker mit dem ersten Schuss, Vehanen konnte diesen parieren, doch Hungerecker kam erneut an die Scheibe, fuhr hinters Tor und schoss von dort aus Vehanen an den Rücken, wovon der Puck letztendlich über die Linie ging – 0:2 (4.).
Ein bitterer Auftakt für die Eisbären. Und die Hausherren taten sich danach im Spiel nach vorne sehr schwer, rannten zwar an, fanden aber keinen Weg an der kompakten Mannheimer Defensive vorbei.
Erst gegen Mitte des ersten Drittels wurde das Spiel der Eisbären zielstrebiger, da fanden sie dann auch endlich mal einen Weg durch die Defensive und kamen zu guten Abschlüssen. Und fünfeinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause belohnten sich die Berliner dann auch für ihren Aufwand mit dem Anschlusstreffer. Schneller Angriff der Eisbären, Louis-Marc Aubry legte die Scheibe rüber zu Daniel Fischbuch, welcher kurz hoch schaute und dann trocken abzog und zum 1:2 traf (15.).
Auch in der Folge die Eisbären das ein oder andere Mal noch mal gefährlich vor Dennis Endras, aber der Adler-Goalie ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
Mannheim lauerte nur noch auf Konter, war damit aber nicht erfolgreich und somit stand es aus Berliner Sicht 1:2 nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären hatten das Spiel nun im Griff und fuhren einen Angriff nach dem anderen. Ganze 68 Sekunden brauchten die Hauptstädter im Mitteldrittel nur, um den verdienten Ausgleich zu erzielen. Sean Backman kam mit viel Tempo über rechts ins Mannheimer Drittel, legte die Scheibe rüber zu Nick Petersen, welcher den Puck jedoch nicht mit dem Schläger sondern mit dem Schlittschuh über die Linie beförderte. Da aber keine Kickbewegung vorlag, war der Treffer regulär und es stand 2:2 (22.).
Danach die Eisbären zweimal mit der Chance, in Überzahl nachzulegen. Und sie spielten auch ein gutes Powerplay, fanden in ihre Formation und kamen zu Chancen. Aber André Rankel und Sean Backman vergaben die besten Möglichkeiten zur erstmaligen Führung an diesem Sonntagnachmittag.
Und was machten eigentlich die Kurpfälzer, die hier so stark ins Spiel gestartet waren? Sie zeigten, wie man effektiv Eishockey spielt. Chad Kolarik zog von der blauen Linie ab, vor dem Tor wurde die Scheibe noch abgefälscht und somit unhaltbar für Petri Vehanen – 2:3 (32.).
Der erneute Rückstand aus dem Nichts. Die Eisbären machten das Spiel und kamen zu Chancen, welche sie jedoch nicht nutzten, während Mannheim mit der gefühlt ersten Chance des zweiten Drittels das dritte Tor der Partie erzielte.
Danach war es aber eine ausgeglichene Partie, in der es nicht mehr so viele Torchancen gab. Aber eine nennenswerte Chance hatten die Adler dann doch noch. Drei Minuten vor der zweiten Pause spielte Devin Setoguchi die Scheibe zu Luke Adam, welcher nur seinen Schläger hin hielt und den Puck somit an den Pfosten lenkte. Glück für die Eisbären. So blieb es beim 2:3 aus Eisbären-Sicht nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel merkte man den Gästen dann schon an, dass sie jetzt hinten sicher stehen wollten und nach vorne nur noch auf Konter lauerten. Die Eisbären hingegen waren bemüht, fanden aber zunächst keine Lücke in der Mannheimer Abwehr.
Eine Lücke fanden die Hausherren dann Mitte des letzten Drittels. Micki DuPont hatte abgezogen, doch sein Schuss ging rechts am Tor vorbei. Die Scheibe sprang aber aus Eisbären-Sicht so gut, dass sie links wieder auftauchte und dort lauerte James Sheppard, welcher die Gunst der Stunde nutzte und den Puck ins Tor beförderte – 3:3 (51.).
Der verdiente und längst überfällige Ausgleich für die Eisbären. Nur eine gute Minute später Powerplay für Mannheim und die zeigten dann mal wieder, wie eiskalt sie heute vor dem Tor agierten. Ganze sieben Sekunden dauerte das Überzahlspiel nur, Daniel Sparre mit dem Zuspiel auf David Wolf, welcher abzog. Garrett Festerling stand vor dem Tor der Eisbären und fälschte die schwarze Hartgummischeibe unhaltbar für Vehanen ab – 3:4 (52.).
Die direkte Antwort der Mannheimer auf den Ausgleich der Eisbären nach nur 62 Sekunden. Bitter für die Eisbären, die hier deutlich mehr für das Spiel taten als die Kurpfälzer. Zehn Sekunden nach dem Tor dann ein Powerplay für die Eisbären, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Louis-Marc Aubry mit der besten Chance, aber er scheiterte am Pfosten.
Die Schlussphase war dann ein einziges Anrennen der Eisbären. Sie machten ordentlich Druck auf das Adler-Tor, Dennis Endras bekam jede Menge zu tun, erwies sich am Ende aber als „Turm in der Schlacht von Berlin“. Denn der deutsche Nationaltorhüter hielt in den letzten Minuten trotz bester Einschussmöglichkeiten für Berlin sein Tor sauber. Auch 43 Sekunden vor dem Ende war er mit der Fanghand zur Stelle, als Danny Richmond Sean Backman frei vor dem Tor sah, dieser aber in Endras seinen Meister fand. Mannheim rettete das 4:3 mit Glück und einem überragenden Dennis Endras über die Zeit.

So bitter kann Eishockey sein. Die Eisbären haben nach dem 0:2-Rückstand das Spiel dominiert, sich jede Menge Chancen erspielt und haben nie aufgegeben, während Mannheim nur selten was nach vorne machte. Aber mit diesen wenigen Angriffen, die Mannheim fuhr, waren sie eben leider erfolgreich. Das macht eine Spitzenmannschaft halt aus. Sie braucht nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Mannheim hat sich vor dem Tor heute als eiskalt und effektiv erwiesen und sich somit die drei Punkte gesichert, welche sie aber in erster Linie Dennis Endras zu verdanken haben, denn der hielt seine Mannschaft am Ende mehrfach im Spiel.
Nur man kann den Eisbären keinen Vorwurf machen – mal abgesehen von dem Start der Partie. Doch danach haben sie sich stark zurück gekämpft und das Spiel klar dominiert. Nur hatte man vor dem Tor heute einfach kein Glück, man konnte bestmögliche Chancen nicht nutzen. Aber der Auftritt der Eisbären war dennoch sehr gut, weil sie nie aufsteckten, sich nicht von den Rückstanden haben aus der Ruhe bringen lassen und nach vorne sehr gutes Eishockey spielten. Am Ende fehlte eben nur die Krönung des Torerfolges und dem damit verbundenen Sieg gegen den Erzrivalen. Aber auch dieses Spiel hat einmal mehr gezeigt, dass diese Mannschaft bis zur letzten Sekunde kämpft und kein Spiel verloren gibt. Am Donnerstag in Ingolstadt hatten die Eisbären das bessere Ende, heute eben Mannheim.

Vierter Sieg in Folge! Eisbären bestehen ersten Härtetest gegen Köln

Ausgabe #5:

Wir hatten das bevorstehende Wochenende als ersten echten Härtetest für die Eisbären Berlin beschrieben und nach dem Heimspiel gegen die Kölner Haie am Freitagabend lässt sich sagen, dass die Berliner Teil Eins bestanden haben. Vor nur 9.609 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) gegen die Kölner Haie durch, beendeten damit die drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Domstädter und feierte in der Liga den vierten Sieg in Folge. Beide Mannschaften boten den Zuschauern eine äußerst interessante Partie, welche am Ende mit den Eisbären den durchaus verdienten Sieger gefunden hatte.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Team zurückgreifen, welches bereits das letzte Heimspiel gegen Straubing bestritten hatte. So stand also auch wieder die „finnische Wand“ Petri Vehanen im Tor der Hausherren.

Kampf um den Puck beim Bully zwischen Hospelt (weiß) und Aubry (blau). (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot Eishockey auf höchstem taktischen Niveau. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen und so gut wie keine Chancen zuzulassen. Die Schüsse, die durchkamen, stellten daher auch keine größere Herausforderung für die beiden Goalies – Petri Vehanen (Berlin) und Gustaf Wesslau – dar. Denn beide Defensivreihen machten die Räume sehr eng, weshalb es den Spielern schwer fiel, eine Lücke zu finden. Was durchaus interessant anzuschauen war. Sicherlich nicht für den Fan, der auf viel Action und Tore aus ist, aber auch so ein Spiel kann sehr spannend und hochklassig sein. Auch ohne viele Torchancen.
Doch die Eisbären, die in diesem Auftaktdrittel auch ein leichtes optisches Übergewicht hatten, fanden dann doch eine Lücke, welche sie zu nutzen wussten. Kapitän André Rankel legte die Scheibe quer in den Slot, wo Danny Richmond lauerte. Der schaute kurz hoch, visierte sein Ziel an, zog mit einem satten Handgelenkschuss ab und ließ Wesslau keine Chance bei seinem Knaller – 1:0 (15.). Die Eisbären nahmen somit also eine 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begannen die Gäste aus Köln in Überzahl, da Jonas Müller bei den Eisbären auf der

Nickligkeiten gab es in dieser Partie immer mal wieder. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Strafbank saß. Und es dauerte nur 53 Sekunden, ehe die Haie die numerische Überzahl ausnutzten. Ex-NHL-Spieler Christian Ehrhoff brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, wo Ben Hanowski stand und die Scheibe unhaltbar für Vehanen abfälschte – 1:1 (21.).
Es entwickelte sich ein zweites Drittel, wo beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, wo sie sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnte. Mal waren es die Eisbären, mal Köln, das Spiel ging immer hin und her und keine  Mannschaft konnte sich wirklich auf Dauer einen Vorteil erarbeiten.
Mitte des zweiten Drittels waren es dann die Haie, die das Spiel drehen konnten und erstmals in Führung gingen. Nicolas Krämmer kam mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, die beiden Eisbären-Verteidiger griffen ihn nicht wirklich an und ließen zwischen sich auch noch eine große Lücke, welche Krämmer sah, zum Schuss ausholte und die Scheibe über die Fanghand von vehanen im Berliner Tor versenkte – 1:2 (30.).
Kurz danach die Gäste mit der großen Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Denn die Domstädter hatten erneut ein Powerplay, in welchem sie auch sehr stark spielten, aber die Eisbären überstanden dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und eines klasse haltenden Petri Vehanen die Unterzahl.
Kaum wieder komplett, fuhren die Eisbären einen Angriff. Jonas Müller zog von links ab, Nick Petersen hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Wesslau ab – 2:2 (33.).
Danach noch Chancen auf beiden Seiten, aber sowohl Vehanen als auch Wesslau ließen im zweiten Drittel keinen Treffer mehr zu. Beim Stand von 2:2 ging es für die Teams in die Kabinen.

Sean Backman erzielte den Siegtreffer gegen Köln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man beiden Mannschaften an, dass sie auf eine sichere Defensive bedacht waren und nicht den einen, entscheidenden Fehler machen wollten, der am Ende wohlmöglich die Partie entschieden hätte. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Eisbären aber nach vorne hin effektiver, taten mehr für das nächste Tor als Köln. Die Berliner hatten Mitte des letzten Drittels auch die Riesen-Möglichkeit zur Führung, aber Sean Backman traf in Überzahl nur den Pfosten.
Aber eben jener Backman versuchte es wenig später erneut und dieses Mal hatte er auch Erfolg. Sean Backman zog vor das Tor an den kurzen Pfosten, wo er eine klitzekleine Lücke entdeckte und den Puck per Schlittschuh ins Kölner Tor befördern konnte. Eine auch für die Hauptschiedsrichter unübersichtliche Situation, weshalb diese den Videobeweis zu Rate zogen, dort aber feststellten, dass keine Kickbewegung vorlag und das Tor somit korrekt erzielt wurde – 3:2 (54.).
Die Eisbären nun also wieder im Vorteil, Köln war jetzt gefordert. Und in der Schlussphase machten die Haie auch nochmal ordentlich Druck auf das Berliner Tor. Coach Cory Clouston nahm eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis, Köln drängte in der letzten Minute auf den Ausgleich, aber die starke Berliner Defensive ließ nichts mehr zu und die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit.

Was für ein spannendes und hart umkämpftes Spiel. Berlin und Köln lieferten sich ein Duell auf

Die Eisbären feiern mit den Fans den vierten Sieg in Folge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Augenhöhe, beide Mannschaften immer wieder mit Phasen, wo sie das Spiel kurz dominierten, sich aber keinen entscheidenden Vorteil erspielen konnten. Beide Mannschaften hätten das Spiel gewinnen können und dass das Spiel am Ende durch so ein „dreckiges“ Tor entschieden wurde, ist für Köln sicherlich hart, aber es zeigte eben auch wieder, dass die Eisbären für den Sieg alles tun und am Ende dafür auch belohnt wurden.
Defensiv war es wieder eine gute Vorstellung der Eisbären, einzig das Gegentor zum 1:2 hätte vermieden werden können. Vor dem Tor hat man in den richtigen Momenten zugeschlagen und am Ende das Spiel souverän über die Zeit gebracht.
Der Mannschaft ist zur Zeit alles zuzutrauen, sie harmoniert als Team sehr gut zusammen, jeder kämpft für jeden und die Eisbären geben kein Spiel verloren. Die Moral ist überragend und der Siegeswille nach wie vor unbändig. Mit jedem weiteren Sieg steigt auch das Selbstvertrauen der Mannschaft. Diese Mannschaft ist heiß auf Siege und das hat sie bisher in jedem Spiel gezeigt. Hinten zeigt man sich nicht so anfällig wie noch in der letzten Saison und vor dem Tor präsentiert man sich eiskalt und abgezockt, was letztendlich zu vier Siegen in Folge geführt hat. Und diese Serie muss ja noch lange nicht vorbei sein.