6:2 gegen Nürnberg: 5. Heimsieg im 5. Heimspiel und Traum-Heim-Debüt von Landon Ferraro

WalkersBaerenNews 2019/2020, #7:

Die Mercedes-Benz Arena bleibt in der Saison 2019/2020 eine uneinnehmbare Festung. Auch die fünfte Mannschaft reiste ohne einen Sieg nach Hause. Vor 10.720 Zuschauern setzten sich die Eisbären Berlin deutlich und verdient mit 6:2 (1:1,1:0,4:1) gegen die Thomas Sabo Ice Tigers durch, feierten damit also auch im fünften Heimspiel einen Sieg und gaben zudem die perfekte Antwort auf das 0:4 vom Freitag in Düsseldorf. Erst in der Schlussminute machte sich die Überlegenheit der Eisbären (59:28-Torschüsse) auch im Ergebnis sichtbar, als die Berliner den Nürnbergern in 59 Sekunden noch einmal satte drei Tore einschenkten.

Im Kader der Eisbären gab es im Vergleich zum Spiel bei der DEG nur eine Änderung. Florian Kettemer kehrte ins Line-up zurück, dafür musste Constantin Braun als überzähliger Spieler auf die Tribüne. Neuzugang Landon Ferraro gab sein Heim-Debüt, es sollte ein Traum-Einstand werden. Aber später mehr dazu. Im Tor stand natürlich auch heute wieder Sebastian Dahm.

1. Drittel:

Ganze 49 Sekunden war die Partie alt und Nürnberg kassierte die erste Strafzeit des Spiels. Aber das Powerplay der Eisbären war kein gutes, Nürnberg mit gutem Penaltykilling, überstand diese Unterzahl somit schadlos.
Die Eisbären anschließend mit viel Offensiv-Power und guten Möglichkeiten, aber leider ohne Erfolg im Abschluss. Und dann mussten auch die Hausherren die erste Unterzahl überstehen. Aber genau wie das Powerplay der Eisbären war auch das der Franken eher harmlos und blieb somit auch ohne Erfolg.
Die Eisbären danach weiter im Vorwärtsgang, auch Nürnberg versuchte sich in der Offensive zu zeigen. Aber die Eisbären wirkten stärker und sollten nach zehn Minuten erstmals jubeln können. Es folgte der erste Auftritt der Ferraro-Aubry-Rankel-Reihe und es sollte nicht der letzte an diesem Abend gewesen sein. Am Ende der Kombination war es Louis-Marc Aubry, der das Zuspiel von Kapitän André Rankel eiskalt im Nürnberger Tor versenkte – 1:0 (10.).
Der Führungstreffer gab den stark gestarteten Eisbären nun noch mehr Aufwind und sie spielten weiterhin Power-Hockey mit viel Druck auf das Tor von Niklas Treutle. Dem Nürnberger Torhüter hatten es die Franken zu verdanken, dass sie hier noch im Spiel waren. Und gab ihr somit die Möglichkeit, kurz vor der ersten Pause, als man selbst eine kleine Drangphase hatte, den Ausgleich zu erzielen. Patrick Reimer mit dem Schuss, Sebastian Dahm konnte die Scheibe nicht festmachen, die Verteidiger waren nicht für den Rebound zur Stelle und so konnte Kevin Schulze abstauben – 1:1 (20.). Mit einem aus Nürnberger Sicht schmeichelhaften 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Die Hauptstädter kamen höchst motiviert zurück auf das Eis und wollten an das starke Auftaktdrittel anknüpfen und nun auch endlich die Chancen nutzen. Und in der 23. Spielminute jubelten die Spieler auf dem Eis und die Hauptschiedsrichter hatten auch auf Tor entschieden, fuhren aber zur Sicherheit noch einmal zum Videobeweis. Und erneut war es die Reihe vom ersten Tor, die auch für das zweite Tor verantwortlich war. Aubry zog über rechts ins Drittel, spielte die Scheibe zu Rankel, welcher an Treutle noch scheiterte. Aber da war ja noch der dritte im Bunde, Landon Ferraro, und der stocherte die Scheibe letztendlich über die Linie und konnte somit mit kurzer Verzögerung seinen ersten DEL-Treffer bejubeln. Den ersten Punkt hatte er ja schon beim 1:0 eingefahren – 2:1.
Die Eisbären kannten weiterhin nur eine Richtung und zwar nach vorne. Nur bei den seltenen Nürnberger Ausflügen ins Berliner Drittel mussten die Eisbären mal den Rückwärtsgang einlegen, aber die meiste Zeit ging es nach vorne. Und Mitte des zweiten Drittels schepperte es beinahe zum dritten Mal an diesem Abend, aber der Pfosten hatte etwas gegen das Tor von Kai Wissmann. Sein Hammer von der blauen Linie ging leider nur ans Aluminium.
Die zweiten zehn Minuten im Mitteldrittel entwickelten sich dann eher ausgeglichen, da konnten auch die Franken mal die Eisbären in deren Drittel festspielen, aber auch Nürnberg war im Abschluss glücklos, ebenso wie die Berliner bei ihren weiteren Chancen. Somit stand es nach 40 Minuten knapp 2:1 für die Eisbären, welche den Schlussabschnitt nach einer Strafe gegen Ex-Eisbär Daniel Fischbuch in Überzahl begannen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

Und als Rylan Schwartz nach nur 36 Sekunden im letzten Drittel sich zu Fischbuch in die Kühlbox gesellte, waren die Eisbären auf einmal mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Scheibe kam an den rechten Bullykreis zu John Ramage, der holte zum Schlagschuss aus und die Scheibe rauschte an Niklas Treutle vorbei ins fränkische Tor – 3:1 (42.). Auch das erste DEL-Tor von John Ramage fiel also heute Abend gegen Nürnberg.
Die Gäste gaben sich aber noch nicht auf und hatten durch Youngster Eugen Alanov in der 48. Spielminute die dicke Chance zum Anschlusstreffer, als er im Slot freistehend zum Abschluss kam. Aber Sebastian Dahm bestätigte einmal mehr seine klasse Leistungen aus den letzten Wochen.
Aber sechs Minuten vor dem Ende musste Dahm dann doch noch einmal hinter sich greifen. Alanov mit dem Querpass auf Schulze und der netzte zu seinem zweiten Treffer in dieser Partie ein – 3:2 (54.).
Für die Schlussphase war also höchste Spannung angesagt, die Eisbären wollten das Ergebnis verteidigen und mit einem Konter das Spiel entscheiden, während die Mannen von Trainer Kurt Kleinendorst auf den Ausgleich drängten. Und beinahe hätte PC Labrie für die Entscheidung gesorgt, aber sein Schuss knallte gegen den Pfosten. Glück für die Schmucktiger (56.).
Diese riskierten zum Schluss noch einmal alles und nahmen zu Gunsten eines sechsten Spielers ihren Goalie vom Eis. Landon Ferraro machte sich daraufhin auf den Weg Richtung leeres Nürnberger Tor, wurde aber zu Fall gebracht. Louis-Marc Aubry war es egal, er versenkte kurz darauf die Scheibe im Nürnberger Tor und erhöhte auf 4:2 (59.).
Es war der Auftakt in furiose 59 Sekunden in der Arena am Ostbahnhof, in denen die Eisbären und deren Fans aus dem Feiern nicht mehr herauskamen und die Nürnberger – allen voran Goalie Niklas Treulte – richtig frustriert wurden. Kai Wissmann und Ryan McKiernan setzten Mark Olver in Szene, der marschierte Richtung Treutle und ließ dem Nürnberger Goalie keine Chance, versenkte den Puck eiskalt zum 5:2, 14 Sekunden nach dem vierten Treffer der Eisbären (60.).
Aber das war immer noch nicht der Schlusspunkt. Für die Kirsche auf der Torte sorgte zehn Sekunden vor Spielende Neuzugang Landon Ferraro höchstpersönlich, als er den Querpass von Kapitän André Rankel nur noch ins halbleere Nürnberger Tor einschießen musste – 6:2 (60.). Niklas Treutle war nun richtig sauer und zertrümmerte seinen Schläger am Tor. Danach war das Spiel zu Ende, Nürnberg und Niklas Treutle erlöst und Berlin feierte auch nach dem fünften Heimspiel einen Heimsieg.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das war die perfekte Antwort auf die Niederlage in Düsseldorf. Von der ersten Sekunde an machten die Eisbären deutlich, dass das Spiel am Freitag nur ein Ausrutscher war und das die Formkurve nach wie vor nach oben zeigt. Man spielte richtig starkes Offensiv-Eishockey, kannte heute nur eine Richtung und nahm das Tor von Niklas Treutle regelrecht unter Beschuss. Satte 59 Torschüsse zeigte die Statistik nach Spielende an, aber erst in der letzten Minute spiegelte sich diese Überlegenheit auch im Ergebnis wieder.
Ansonsten war es eine ganz starke Teamleistung. In der Defensive hat man hart gearbeitet und Nürnberg nicht viele hochkarätige Chancen gegeben. Die neutrale Zone wurde schnell überbrückt und man spielte richtig starkes und offensives Eishockey, erspielte sich eine Vielzahl an Top-Möglichkeiten und konnte diese am Ende auch endlich eiskalt nutzen. Man verlor nie die Ruhe, hielt sich immer an den Gameplan, auch nach dem 1:1 nach 20 Minuten, was keinesfalls dem Spielverlauf entsprach. Aber man blieb dran und spielte weiter geduldig nach vorne, mit dem Wissen, dass das hier schon noch klappen würde. Es sollte klappen und mündete am Ende im fünften Heimsieg im fünften Heimspiel.
Eine starke Teamleistung und dennoch muss man wohl die Reihe um Landon Ferraro, Louis-Marc Aubry und André Rankel hervorheben, welche zusammen zwölf Scorerpunkte holte – jeweils vier. Ferraro und Aubry trafen jeweils doppelt und bereiteten je zwei weitere Treffer vor, Rankel bereitete vier Tore vor. Eine ganz starke Leistung der Drei und diese Reihe könnte uns in den nächsten Spielen noch richtig viel Freude bereiten.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Festung Arena am Ostbahnhof: Eisbären feiern beim 6:2 gegen Krefeld den vierten Heimsieg im vierten Heimspiel

WalkersBaerenNews 2019/2020, #6:

Es läuft bei den Eisbären Berlin zur Zeit. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter vor 11.928 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena verdient mit 6:2 (3:0,1:2,2:0) gegen die Krefeld Pinguine durch und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Und auch die Heimserie konnte man ausbauen, nun steht man bei vier Siegen in vier Heimspielen. Zudem läuft die Tor-Produktion der Eisbären so langsam an, den fünf Toren gegen Straubing folgten heute deren sechs gegen die Seidenstätder.

Bei den Eisbären kehrte Verteidiger Constantin Braun in den Kader zurück und er sollte ein gelungenes Comeback feiern, standen doch am Ende des Spiels zwei Torvorlagen in seiner Statistik. Das lässt sich durchaus sehen. Stürmer Sebastian Streu spielte dafür wieder bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse, während Sebastian Dahm erneut das Berliner Gehäuse hütete.

Bully. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

1. Drittel:

Den Spielbeginn hatte sich Trainer Serge Aubin sicherlich anders vorgestellt. 92 Sekunden war das Duell gegen den KEV gerade einmal alt, das musste mit Frank Hördler bereits der erste Eisbär für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling der Hausherren machte einen klasse Job und so überstanden die Berliner die Unterzahl schadlos.
Danach setzten die Eisbären zum Sturmlauf auf das Krefelder Tor an. Die Berliner hatten sich hier einiges vorgenommen und das wollten sie auch in die Tat umsetzen. Unterbrochen immer nur durch kleinere Kontermöglichkeiten der Gäste. Bis zur elften Minute konnte KEV-Goalie Dimitri Pätzold dem Druck der Berliner Stand halten, dann war auch er geschlagen. André Rankel bekam die Scheibe auf dem Schläger serviert und hatte keine große Mühe, das Spielgerät im Tor zu versenken, da Pätzold bereits geschlagen am Boden lag – 1:0 (11.).
Es folgte das erste Powerplay der Hausherren und dieses sah sehr gut aus, letztendlich zappelte der Puck aber erst im Krefelder Tor, als Arturs Kruminsch wieder Berliner Eis unter den Kufen hatte. Klasse Doppelpass zwischen Austin Ortega und James Sheppard, Ersterer versenkte die Scheibe im Tor – 2:0 (15.).
34 Sekunden später konnte die Fans in der Arena am Ostbahnhof gleich weiter jubeln. Rückkehrer Constantin Braun mit einem Sahne-Pass an den kurzen Pfosten, wo Fabian Dietz nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 3:0 (16.). Das erste DEL-Tor der Nummer 87. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Die letzten Minuten des ersten Drittels verbrachten die Eisbären mit vierminütiger Unterzahl, aber auch hier eine ganz starke Unterzahl der Berliner, die durch eine Strafe gegen Krefeld mit der Pausensirene das zweite Drittel in Überzahl beginnen konnten.

Torjubel der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

2. Drittel:

Und dieses sollten die Hauptstädter nutzen. 70 Sekunden war der zweite Abschnitt alt, als ein Gewühl vor dem Krefelder Tor entstand. Youngster Lukas Reichel behielt die Übersicht und versenkte die Scheibe äußerst lässig im Krefelder Tor, da ließ er Pätzold ganz schön alt aussehen – 4:0 (22.).
Von da an ließ die Konzentration der Eisbären nach, sie hielten sich für einige Zeit nicht mehr an den Gameplan und überließen den Seidenstädtern das Spiel. Diese wurden minütlich stärker und drängten auf den Anschlusstreffer, welcher in der 27. Spielminute auch fallen sollte. Aber der Treffer war auch ein äußerst glücklicher, rutschte der Schuss von Grant Besse Sebastian Dahm am kurzen Pfosten doch irgendwie durch. Da sah der Berliner Schlussmann keinesfalls glücklich aus – 4:1.
Die Krefelder machten weiter Druck, spielten die Eisbären im eigenen Drittel fest. Diese fanden nach rund zehn Minuten wieder zurück zu ihrem Spiel und erspielten sich selbst gute Möglichkeiten. Und dennoch gelang den Pinguinen der zweite Treffer im zweiten Drittel. Phillip Bruggisser, bekannt für seine Schlagschüsse, zog vom rechten Bullykreis aus ab. Die Scheibe segelte ins lange Eck und schon stand es nur noch 4:2 für die Berliner (34.).
Die Eisbären anschließend noch einmal mit Möglichkeiten, doch es ging beim Stand von 4:2 in die zweite Drittelpause. Und Krefeld hatte sich diese zwei Tore auch redlich verdient, weil die Eisbären unerklärlicherweise nachließen.

Bekam im zweiten Drittel ordentlich was zu tun: Eisbären-Goalie Sebastian Dahm. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

3. Drittel:

In der Kabine sprachen die Eisbären die Fehler aus Drittel Zwei an und schon sah man wieder eine ganz andere Eisbären-Mannschaft auf dem Eis, welche an die Leistung aus Drittel Eins anknüpfen konnte. In der 46. Spielminute setzte Maxim Lapierre Marcel Noebels in Szene, welcher vom linken Bullykreis aus abzog und den Puck über die Stockhand von Pätzold im Tor versenken konnte – 5:2.
Damit war die Messe hier natürlich gelesen, die Eisbären ließen nichts mehr anbrennen, standen hinten kompakt und wehrten die Versuche der Krefelder allesamt ab. Diese versuchten es sechs Minuten vor dem Ende mit dem sechsten Feldspieler, als sie ihren Goalie Dimitri Pätzold vom Eis nahmen. Das führte aber nur zum sechsten Treffer der Gastgeber. Austin Ortega behauptete die Scheibe im Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor, passte den Puck vor das Tor, wo Mark Olver äußerst kunstvoll per Rückhand zum 6:2 einnetzen konnte (56.). Das zweite Saisontor der Nummer 91 der Eisbären, erneut war es ein Empty-Net-Goal, wie bereits vergangenen Sonntag beim 5:2 gegen Straubing. Damit sorgte Olver also auch gegen Krefeld für den Schlusspunkt.

Immer wieder wurde es gefährlich vor dem Krefelder Tor von Dimitri Pätzold. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Ein verdienter Heimsieg der Eisbären Berlin, bei denen der Tor-Knoten endgültig geplatzt ist. Elf Tore in den letzten beiden Spielen sprechen jedenfalls deutlich dafür. Gegen Krefeld knüpfte man im ersten Drittel nahtlos an das letzte Drittel gegen Straubing an, als den Berlinern vier Treffer gelangen. Gegen die Pinguine waren es deren drei in den ersten 20 Minuten. Nach dem 4:0 zu Beginn des Mitteldrittels ließ man die Konzentration jedoch für gut zehn Minuten schleifen, was Trainer Serge Aubin im Anschluss auf der Pressekonferenz auch negativ erwähnte. Aber nach einer Kabinenansprache nach dem zweiten Drittel fand man im Schlussabschnitt zurück in die Spur und tütete den vierten Heimsieg im vierten Heimspiel ein.
Und besonders lange wird dieses Spiel Fabian Dietz in Erinnerung bleiben, gelang ihm doch gegen Krefeld sein erstes DEL-Tor. Mit Lukas Reichel trug sich ein weiterer Youngster in die Torschützenliste ein, er steht nun bei starken vier Toren.

Zwischendurch wurden auch mal Nettigkeiten ausgetauscht. Hier zwischen Louis-Marc Aubry (Berlin) und Travis Ewanyk (Krefeld). (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

5:2 gegen Straubing: Im letzten Drittel platzt endlich der Tor-Knoten

WalkersBaerenNews 2019/2020, #5:

Die Arena am Ostbahnhof bleibt weiterhin eine Festung in der Saison 2019/2020. Am Sonntagnachmittag versuchte es mit den Straubing Tigers die dritte Mannschaft, die Punkte von der Spree mit nach Hause zu nehmen, aber auch die Niederbayern mussten die Heimreise mit einer Niederlage im Gepäck antreten. Vor 11.321 Zuschauern gewannen die Eisbären Berlin verdient mit 5:2 (1:1,0:0,4:1) und feierten somit erstmals zwei Siege in Folge, das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison und zudem gelangen in dieser Saison erstmals fünf Tore in einem Spiel. Die Eisbären befinden sich also weiterhin auf dem Weg nach oben, wenn gleich auch heute noch nicht alles so lief, wie gewünscht. Aber die Eisbären machen weiterhin Schritt für Schritt und der zweite Sieg in Serie war wichtig für das Selbstvertrauen.

Keine Änderung im Kader der Eisbären, somit fehlten also auch gegen die Niederbayern wieder Constantin Braun, Florian Busch und Vincent Hessler. Sebastian Dahm stand erneut im Berliner Tor.

1. Drittel:

Dickes B“ tönte es vor dem Spiel aus den Boxen der Arena am Ostbahnhof. Und das dicke Ende sollte am Schluss für die stark in die Saison gestarteten Straubing Tigers kommen, als sie die schwarze Hartgummischeibe im Schlussdrittel satte viermal im Tor von Sebastian Vogl einschlug. Bei zwei Gegentoren sah der Straubinger Schlussmann alles andere als gut aus, aber deren Coach Tom Pokel nahm seinen Torhüter im Anschluss des Spiel auf der Pressekonferenz in Schutz, als er sagte, Vogl „hatte im ersten Drittel einige gute Szenen gehabt, er weiß selbst, dass es ein unglückliches Tor war, dass der normalerweise nicht reingehen darf. Er ist Profi genug und auch stark genug. Er hat einige Spiele für uns gewonnen. That’s Hockey, wir gewinnen als Team, wir verlieren als Team„. Starke Worte des Straubinger Trainers.
Aber fangen wir das Spiel doch erstmal von vorne an und da erwischten unsere Jungs den besseren Start. Sie kamen gut aus der Kabine, beflügelt vom Sieg in Augsburg wollte man heute auf heimischen Eis nachlegen. Und so spielte man auch, man spielte offensives Eishockey und konnte sich früh belohnen. In der sechsten Spielminute gewann Maxim Lapierre im Angriffsdrittel das Bully, die Scheibe kam zu Ryan McKiernan an die blaue Linie. Die Nummer 58 holte zum Schlagschuss aus und sein Hammer schlug hinter Sebastian Vogl im Tigers-Tor ein – 1:0. Das erste Tor im Eisbären-Trikot für McKiernan.
Fortan die Eisbären weiter im Vorwärtsgang, wollten hier den zweiten Treffer folgen lassen. Die Niederbayern mit Problemen, zu selten ging mal was nach vorne, wenn doch, dann war Sebastian Dahm zur Stelle. Und doch gelang den Gästen aus Straubing in der 13. Spielminute der Ausgleich. „Irgendwie„, meinte deren Trainer Tom Pokel nach dem Spiel, der die Berliner zu diesem Zeitpunkt als besseres Team sah. Kai Wissmann wurde gehalten, die Pfeife der Hauptschiedsrichter blieb stumm, sehr zum Unmut der Fans. Mitchell Heard war es egal, er fuhr den Konter und schloss eiskalt ab – 1:1.
Die Eisbären anschließend noch einmal mit einem Überzahlspiel, welches sie aber nicht nutzen konnten. So stand es nach 20 Minuten 1:1 zwischen Berlin und Straubing.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Das Mitteldrittel begannen die Hausherren noch in Überzahl es war die zweite des Spiels. Aber auch diese blieb ungenutzt. Anschließend nahm die Härte in diesem an sich schon sehr hart umkämpften Spiel mehr und mehr zu. John Ramage mit einem harten Check gegen Sandro Schönberger, welcher sich daraufhin eine kleine Rauferei mit Ramage lieferte. Das folgende Powerplay der Tigers blieb auch ergebnislos.
Straubing war in diesem Drittel die bessere Mannschaft und hatte durch Marcel Brandt DIE dicke Chance zur erstmaligen Führung. Er wurde auf der linken Seite klasse angespielt, hatte das leere Tor vor sich, verzog die Scheibe aber deutlich und vergab somit eine Riesenchance. Glück für die Eisbären, Pech für Straubing. Die Gäste aus Niederbayern anschließend mit einem weiteren Powerplay, welches sie aber erneut nicht nutzen konnten. Und eine Minute vor dem Ende des Mitteldrittels Max Renner mit der nächsten Großchance, der Pfosten rettete für die Eisbären.
Die Eisbären versuchten nach vorne zwar auch etwas in den zweiten 20 Minuten, aber insgesamt gesehen waren die Niederbayern die bessere Mannschaft im Mitteldrittel. Der Spielstand war dennoch weiterhin 1:1.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

In der Kabine muss Serge Aubin die richtigen Worte gefunden haben. Jedenfalls war der Start der Eisbären sehr stark. In der 43. Spielminute überraschte James Sheppard Tigers-Goalie Vogl mit seinem Schuss, die Scheibe rutschte Vogl durch die Schoner, da sah der Straubinger Schlussmann überhaupt nicht gut aus – 2:1.
In der 44. Spielminute konnten die Hauptstädter sofort nachlegen. Powerplay für die Gastgeber, John Ramage brachte die Scheibe vor das Tor, wo Maxim Lapierre im ersten Versuch noch an Vogl scheiterte, den eigenen Rebound aber sicher im Tor der Niederbayern versenkte – 3:1.
Dieser Doppelschlag zog den Niederbayern hier irgendwie den Zahn. Sie brauchten eine Weile, um sich von diesem Schock zu erholen, konnten auch ein folgendes Powerplay nicht nutzen. Und die Eisbären konnten sogar nachlegen. Und erneut war Sebastian Vogl im Mittelpunkt. Louis-Marc Aubry kam über links ins Angriffsdrittel gerauscht, zog ab und abermals rutschte Vogl die Scheibe durch die Schoner, was ein Pech für die Tigers – 4:1 (52.).
Straubing hatte sich inzwischen wieder gefangen und probierte noch einmal alles, aber mehr als der Anschlusstreffer sollte ihnen nicht mehr gelingen. Zwei Minuten vor dem Ende schaltete Stefan Loibl vor dem Tor am schnellsten und verkürzte auf 4:2 (58.).
Straubings Coach Tom Pokel nahm fortan eine Auszeit und Goalie Vogl zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis, aber das nutzte Mark Olver zum Schlusspunkt. Die Nummer 91 der Eisbären erkämpfte sich im eigenen Drittel die Scheibe, drehte sich einmal und zog ab. Die Scheibe fand den Weg haargenau ins verwaiste Straubinger Tor – 5:2 (59.). Damit war diese Partie entschieden und das erste Sechs-Punkte-Wochenende perfekt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und dieses wird den Jungs nach den letzten Wochen viel Selbstvertrauen geben. Ich hatte es letzte Woche noch gesagt, dass sie nicht schlecht spielen, nur ihre Chancen nicht nutzen, das Glück vor dem Tor fehlen würde und mal ein dreckiger Sieg her muss. Diesen fuhr man Freitagabend in Augsburg beim 2:1 ein, heute folgte der zweite Sieg in Folge und im letzten Drittel platzte dann auch endlich einmal der Tor-Knoten mit gleich vier Treffern im Schlussdrittel. Dass davon zwei Treffer auf die Kappe von Straubings Goalie Vogl gingen, bleibt dabei nicht unerwähnt, aber genau dieses Glück fehlte den Eisbären in den letzten Wochen eben. Und jetzt hatten sie dieses endlich mal auf ihrer Seite.
Zwar läuft noch immer nicht alles rund, man leistet sich immer noch zu viele Abspielfehler, hat manchmal Zuordnungsprobleme in der Defensive und auch so hakt es noch an weiteren Kleinigkeiten. Und trotzdem haben sie auch gegen Straubing wieder über weite Strecken gut gespielt, sich für einen guten Start mit dem 1:0 belohnt, nach dem überraschenden 1:1 und einem nicht so guten Mitteldrittel, wo man auch Glück hatte, nicht den Mut verloren und an seinem Spielplan festgehalten. Und im letzten Drittel sich dann endlich auch mal wieder vor dem gegnerischen Tor als eiskalt erwiesen. In Überzahl getroffen, wenn gleich auch da noch Luft nach oben ist und in Unterzahl keinen Treffer zugelassen. Auf diese Leistung muss man nun aufbauen, die Kleinigkeiten, die noch nicht laufen, verbessern und dann die derzeit zwei Spiele dauernde Siegesserie weiter ausbauen. Man ist auf dem richtigen Weg.

Nur 1:3 gegen NHL-Club Chicago: Eisbären mit ganz starker Leistung gegen die Blackhawks

WalkersBaerenNews 2019/2020, #4:

Es war DER Höhepunkt für die Eisbären Berlin in dieser Saison. Am Sonntagabend trafen die Berliner in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena auf das NHL-Team der Chicago Blackhawks. Und man höre und staune, aber der Tabellenvorletzte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zeigte seine bisher beste Saisonleistung und bot den NHL-Stars lange Zeit Paroli, erspielte sich selbst sogar gute Chancen. Am Ende musste man sich dann aber den Blackhawks doch mit 1:3 (0:1,1:0,0:2) geschlagen geben, dennoch wurden die Hauptstädter mit tosendem Applaus von den Eishockey-Fans aus aller Welt nach Spielende verabschiedet. Und diesen Beifall hatte sich die Mannschaft von Trainer Serge Aubin auch redlich verdient. Man würde sich wünschen, sie nehmen diese Leistung mit in den Liga-Alltag, welcher am Mittwoch bereits mit einem Auswärtsspiel in Iserlohn am Seilersee weitergeht.

Doch bevor uns der triste Liga-Alltag wieder einholt, blicken wir noch einmal zurück auf das Spiel gegen Chicago, bei dem die Eisbären ohne Constantin Braun, André Rankel und Florian Busch antraten.
Es war klar, dass drumherum sehr viel los sein würde. So blieb den Eisbären-Fans einzig die Puhdys-Hymne „Hey wir woll’n die Eisbären seh’n“ als gewohnter Ablauf vor dem Spiel. Ansonsten kamen beide Mannschaften jeweils geschlossen auf das Eis, man verzichtete auf die große Pyroshow. Auf dem Videowürfel in der Arena wurden Clips über Chicago und die Eisbären abgespielt, als beide Teams auf dem Eis waren, wurden natürlich auch noch die beiden Nationalhymnen gespielt. Während des Spiel durften wir uns gleich dreimal pro Drittel (!) über je zwei Minuten lange Powerbreaks „freuen“. Willkommen in der NHL halt.

1. Drittel:

Aber nun hinein ins Spielgeschehen, wo sich auf Seiten der Blackhawks natürlich alle Augen auf die beiden Superstars Jonathan Toews und Patrick Kane richteten. Und die Eisbären erinnerten zunächst einmal an die DEL-Eisbären, nahmen sie doch schon in der dritten Spielminute durch Ryan McKiernan die erste Strafzeit der Partie. Aber im Gegensatz zur Liga zeigten die Eisbären gegen Chicago ein äußerst starkes Penaltykilling und überstanden die erste Überzahlchance der Blackhawks schadlos, was ihnen tosenden Applaus von den Rängen einbrachte.
Chicago kam erwartet besser ins Spiel, aber die Eisbären versteckten sich hier nicht und hatten ihrerseits früh im ersten Drittel selbst eine gute Drangphase, als sie Corey Crawford ordentlich unter Beschuss nahmen. Aber das konnte natürlich auch Chiacago, aber die hatten am Sonntag den bisher stärksten Sebastian Dahm zwischen den Pfosten im Eisbären-Tor vor sich.
Je länger das erste Drittel dauerte, desto gefährlicher wurden die Gäste aus Übersee, aber sie sahen sich auch immer wieder guten Angriffen der Eisbären ausgesetzt. Dennoch war es klar, dass der Führungstreffer von Chicago noch im ersten Drittel fallen sollte. 52 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels war es natürlich einer der beiden Superstars, Jonathan Toews wurde im Slot angespielt und überwand Sebastian Dahm im Bären-Gehäuse – 0:1 (20.). Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause.

Leo Pföderl mit einer Chance in Überzahl. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

2. Drittel:

Im Mitteldrittel ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung gegnerisches Tor. So auch die Eisbären, die ihre Fans ordentlich überraschten mit der gezeigten Leistung. Aber Chicago wurde im weiteren Spielverlauf stärker, auch, weil sie zwei Überzahlspiele hatten. Und da machten sie ordentlich Druck, aber Sebastian Dahm erwischte einen glänzenden Tag, ließ die Blackhawks-Spieler reihenweise verzweifeln. Manchmal fragte man sich, wie hat er den denn jetzt schon wieder gehalten. Also Chicago war in dieser Phase dem 2:0 deutlich näher, aber es sollte ganz anders kommen.
Fünf Minuten waren im zweiten Drittel noch zu spielen, als Marcel Noebels Sean Backman im Slot stehen sah, ihn anspielte und die Nummer 61 versenkte die Scheibe im nun von Robin Lehner gehüteten Blackhawks-Tor – 1:1 (35.).
Das Tor gab den Berliner noch einmal Aufwind, die es weiterhin versuchten, hinten aber auch Chancen zu ließen, aber da stand ja dieser Teufelskerl Dahm zwischen den Pfosten. Mit einem mehr als achtbaren 1:1 ging es in die zweite Drittelpause.

Sebastian Dahm mit einer seiner zahlreichen Paraden gegen Chicago. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

3. Drittel:

Zum Schlussdrittel kam dann Maximilian Franzreb ins Berliner Tor. Eigentlich sollte er schon Mitte des zweiten Drittels zwischen die Pfosten kommen, aber Serge Aubin wollte ihn angesichts des Drucks der Blackhawks schützen, wie Franzreb nach dem Spiel sagte.
Zu Beginn des letzten Drittels dann die Hausherren mal mit zwei Überzahlspielen, eins davon sogar vier Minuten lang. Und die Ansätze waren auch da, manchmal sogar auch gelungene Kombinationen, aber es blieb ihnen verwehrt, in Überzahl zu treffen. Die Chancen waren aber durchaus da, nur wollte Robin Lehner keine schwarze Hartgummischeibe mehr durchlassen.
In den letzten zehn Minuten sorgte Chicago dann für die Entscheidung. Gustafsson mit dem Zuspiel auf Alex Nylander, für den es keine große Herausforderung war, ins halbleere Tor einzuschießen – 1:2 (51.). Chicago machte danach weiterhin Druck, aber Franzreb stand sehr sicher im Berliner Tor. Und die Eisbären versuchten es auch, Lukas Reichel mit der großen Chance zum Ausgleich, aber der Berliner Youngster scheiterte leider.
Die Eisbären probierten noch einmal alles, nahmen auch ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch gerade, als Franzreb das Eis verließ, kam Chicago an die Scheibe, Jonathan Toews spielte den Puck zu David Kämpf, welcher das Spielgerät mühelos im verwaisten Berliner Tor unterbringen konnte – 1:3 (59.). Das war dann natürlich die Entscheidung und dennoch wurden die Eisbären nach Spielende von den 14.200 Zuschauen in der Arena am Ostbahnhof für eine äußerst starke Vorstellung gefeiert.

Die Eisbären hielten gegen Chicago stark dagegen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das hatten sich die Jungs auch redlich verdient, verlangten sie den NHL-Stars von den Chicago Blackhawks doch alles ab. Immer wieder mal war es ein Spiel auf Augenhöhe, wo auch die Eisbären sich gute Möglichkeiten erspielen konnten. Chicago hatte aber dennoch mehr vom Spiel, doch hatten sie die Rechnung ohne den überragend haltenden Sebastian Dahm gemacht, der sein bisher bestes Spiel im Eisbären-Trikot zeigte.
Generell lieferte die gesamte Mannschaft eine sehr starke Leistung ab. Man spielte als Team zusammen, man ging keinem Zweikampf aus dem Weg und gewann auch einige. Man stand hinten sehr kompakt und zeigte ein gutes Penaltykilling. Man erspielte sich gegen Chicago sehr gute Möglichkeiten, leider sprang nur ein Treffer am Ende dabei heraus. Und dennoch kann dieses Spiel und diese Leistung Aufwind für die anstehenden Aufgaben in der Liga geben. Denn wenn man in jedem Spiel so eine Leistung abruft, ist es für jede Mannschaft schwer, gegen die Berliner zu spielen. Auf dass das Spiel gegen die Chicago Blackhawks die Wende zum Guten war und wir nun in der Tabelle in die oberen Regionen klettern werden.

Nach Spielende lassen sich die Eisbären zu Recht für die gezeigte Leistung feiern. Great Job! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

3:2 n.V. gegen Köln: Eisbären beweisen Charakter und betreiben Wiedergutmachung

WalkersBaerenNews 2019/2020, #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende haben die Eisbären Berlin zwei wichtige Punkte gegen ein Top-Team eingefahren. 12.607 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen ein packendes Spiel zwischen den Berlinern und den Kölner Haien, am Ende behielten die Hausherren mit 3:2 n.V. (0:0,1:1,1:1/1:0) die Oberhand und betrieben somit Wiedergutmachung nach dem 0:5-Debakel in Bremerhaven vom Sonntagnachmittag.

Kai Wissmann und Kapitän André Rankel gaben am Freitagabend gegen die Domstädter ihr Saisondebüt, dagegen mussten Florian Busch und Youngster Fabian Dietz überzählig auf die Tribüne. Im Tor stand auch diesmal wieder die aktuelle Nummer Eins Sebastian Dahm.

1. Drittel:

Die Gäste vom Rhein fanden besser ins Spiel und setzten sich im Drittel der Berliner fest. Doch die Eisbären standen defensiv sehr kompakt und ließen den Kölnern so kaum Platz, um gefährliche Chancen zu kreieren. Die Eisbären brauchten etwas, um ins Spiel zu kommen, doch dann entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es immer hin und her ging, wo jede Mannschaft immer mal wieder das Momentum auf ihrer Seite hatte.
Und so waren es die Eisbären, die in der neunten Spielminute die Riesenchance zur Führung hatten, als Sean Backman alleine auf Gustaf Wesslau zulief, aber am Kölner Goalie scheiterte. Auch im kurz darauffolgenden Powerplay die Gastgeber mit richtig guten Möglichkeiten, einzig die Scheibe wollte einfach nicht im Tor der Haie zappeln. Auch nicht beim nächsten Konter durch Lukas Reichel, der das 1:0 auf dem Schläger hatte.
Aber auch Köln zeigte sich noch einmal in der Offensive bei einem Powerplay gegen Ende des Auftaktdrittels, aber auch sie konnten keinen Treffer in den ersten 20 Minuten erzielen. Torlos ging es somit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Köln kam besser aus der Kabine und setzte sich erneut in der Anfangsphase im Drittel der Berliner fest. Aber auch diesmal konnte Köln keinen Nutzen daraus ziehen. Dafür die Eisbären, die in der 25. Spielminute in Führung gehen sollten. Neuzugang Leo Pföderl war es noch nicht vergönnt, sein erstes Tor zu erzielen, denn er scheiterte am Aluminium. Aber Frank Hördler war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab.
Doch die Mannschaft vom neuen Headcoach Mike Stewart ließ sich davon nicht verunsichern und kam seinerseits ebenfalls per Nachschuss zum 1:1. Sebastian Dahm konnte den Schuss von Jason Akeson nur prallen lassen, Nationalspieler Frederik Tiffels war zur Stelle und glich aus (29.).
Kurz darauf die große Chance für die Eisbären, erneut in Front zu gehen, als man mit zwei Mann mehr auf dem Eis war. Und beinahe hätte es auch geklappt, aber erneut stand das Aluminium im Weg. Ansonsten war das Powerplay eher harmlos und stellte nicht wirklich eine Gefahr für Köln dar.
Fortan weiter ein gutes Spiel der Hausherren, die sich gute Möglichkeiten erspielten und in der Schussstatistik deutlich die Nase vorne hatten, aber das Ergebnis auf dem Cube zeigte leider nach wie vor ein 1:1 an, womit es auch in die zweite Drittelpause ging.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

Im letzten Drittel merkte man beiden Teams dann an, dass sie hier das Spiel gewinnen, aber hinten keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis kämpften.
Als die Haie in Überzahl spielen durften, gelang ihnen der angesichts des Spielverlaufs glückliche Führungstreffer. Gewühl vor dem Kasten von Dahm, irgendwie wollte jeder mal den Abschluss versuchen. Colby Genoway tat dies am besten und brachte Köln mit 2:1 in Führung (49.).
Ein Schock für die Eisbären, aber die gaben dieses Spiel keinesfalls verloren. Auch nicht, als sie kurz darauf in Unterzahl ran mussten. Diese überstanden sie schadlos und Serge Aubin sprach nach dem Spiel davon, dass es ihn sehr gefreut habe, wie lebendig die Bank nach dem Rückstand war. Jeder wusste, dass man dieses Spiel noch drehen kann. Und sie sollten auch tatsächlich zum Ausgleich kommen. In Überzahl, was ja auch schon eine Erwähnung wert ist. James Sheppard mit einer klasse Puckkontrolle, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Sean Backman lauerte und die Scheibe zum 2:2 über die Linie des Kölner Tores drücken konnte – 2:2 (56.).
Das sollte zugleich auch der Stand nach 60 Minuten sein, Köln blieb somit auch im dritten Spiel in der regulären Spielzeit ungeschlagen, musste zum dritten Mal in die Verlängerung. Für unsere Jungs war es die erste.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Verlängerung:

Und in dieser waren die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, zeigten deutlich, dass sie diesen Extrapunkt hier holen wollten. Und dann lief die 64. Spielminute und der Auftritt von John Ramage, der erst einmal eine Runde durch das Kölner Drittel fuhr, hinters Tor fuhr und zu einer weiteren Runde ansetzte. So wirklich begeistert waren die Fans in der Arena am Ostbahnhof damit zunächst jedoch nicht, man hätte sich gewünscht, dass er die Scheibe doch passen oder aber sogar schießen solle. Aber Ramage hatte eine Plan, er wartete auf den perfekten Augenblick und dieser sollte kommen. Er sah Marcel Noebels am langen Pfosten stehen, der musste nur noch sein Arbeitsgerät in den Pass halten und sorgte somit für die Entscheidung am Freitagabend – 3:2. „Noebi“ sagte nach dem Spiel scherzhaft, er hätte gedacht, dass Ramage nach seinem Lauf durchs Kölner Drittel erst einmal ein Sauerstoffzelt auf der Bank bräuchte, was ja zum Glück nicht der Fall war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein Sieg des Willens, des Charakters. Marcel Noebels sagte nach dem Spiel im Interview, die Eisbären haben nach dem 1:2 den Glauben an sich nicht verloren, haben nicht hinten aufgemacht und sind 1:3 oder 1:4 in Rückstand geraten. So, wie es in der letzten Saison noch häufig der Fall war. Nein, man habe geduldig weitergespielt und immer an sich geglaubt, am Ende belohnte man sich dafür mit zwei wichtigen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Top-6-Platz.
Trainer Serge Aubin sagte nach dem Spiel auf der PK, dass die Eisbären noch ein Stück weg sind von dem, wie sie spielen wollen. Aber der Spielstil an sich wird sich nicht verändern, aber sie versuchen, die Zeit zu verkürzen, in der es nicht so läuft für unsere Mannschaft, wo sie Fehler machen.
Das Spiel gegen Köln war dabei schon einmal ein guter Anfang und hat gezeigt, dass die Eisbären bereit waren, eine Antwort auf das 0:5 zu geben. Und wer mal wieder besonders gefallen hat, war der junge Lukas Reichel, der spielt, als würde er seit Jahren nichts anders tun. Es macht richtig Spaß, ihm zuzuschauen, er spielt sehr unbekümmert auf und hatte gegen Köln richtig gute Chancen. Sein erstes Profitor in der DEL dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Den ersten Assistpunkt hat er jedenfalls seit gestern Abend schon. Herzlichen Glückwunsch dazu!

4:1 zum Saisonstart gegen Wolfsburg: Die Eisbären siegen für Hartmut Nickel

WalkersBaerenNews 2019/2020, #2:

So kann man in eine neue Saison starten: Die Eisbären Berlin haben das erste DEL-Spiel unter der Regie vom neuen Chefcoach Serge Aubin gewonnen. Mit 4:1 (1:0,3:0,0:1) gewannen die Berliner ihr Heimspiel vor 12.715 Zuschauern in der gut besuchten Mercedes-Benz Arena gegen die Grizzlys Wolfsburg. Doch waren es nicht nur irgendwelche drei Punkte, nein, es war ein Sieg für Papa Bär, Hartmut Nickel. Vor dem Spiel wurde noch einmal an ihn gedacht, mit einer Schweigeminute und einem höchst emotionalen Videoclip, der wohl bei allen Fans in der Arena für Gänsehaut gesorgt hat und das ein oder andere Tränchen kullern ließ. Bei mir war es jedenfalls so. Hartmut, wir werden dich nie vergessen! Und seit heute heißt die Fankurve „Hartmut Nickel Kurve„, Hartmut wird also immer bei uns sein.

Foto: privat/block 412 und jasmin

Nun versuchen wir den schwierigen Übergang zum ersten Saisonspiel der Eisbären. Die Hausherren mussten auf Kai Wissmann, Vincent Hessler, André Rankel und Florian Busch verzichten. Dagegen feierten Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, Maxim Lapierre, PC Labrie und John Ramage ihr DEL-Debüt. Ihr erstes DEL-Spiel im Eisbären-Dress bestritten derweil Sebastian Dahm, Ryan McKiernan und Leo Pföderl.

1. Drittel:

Hinein in ein munteres und sehr interessantes erstes Saisonspiel. Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten ein aggressives Forechecking und setzten Wolfsburg damit früh im Spielaufbau unter Druck. Die Eisbären erspielten sich auch gute Möglichkeiten, aber der Puck wollte nicht über die Linie.
Wolfsburg brauchte eine Weile, ehe sie im Spiel ankamen, aber dann spielten sie ordentlich mit und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es hin und her ging. Aber das Tor sollte den Hausherren gelingen. James Sheppard brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, passte sie weiter zu Florian Kettemer. Der Verteidiger brachte den Puck von hinter dem Tor vor das Tor, wo Marcel Noebels im Slot lauerte und zum 1:0 und dem ersten Eisbären-Tor in der Saison 2019/2020 einschießen konnte (9.)
Danach Chancen hüben wie drüben, beide immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor, aber sowohl Sebastian Dahm als auch Chet Pickard entschärften die Möglichkeiten und so nahmen die Eisbären eine 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

2. Drittel:

Wolfsburg kam eigentlich gut aus der Kabine, aber dann waren es erneut die Eisbären, die vorne nachlegen konnten. Sean Backman brachte den Puck vor das Tor, wo Spencer Machacek, seines Zeichen Ex-Eisbär, die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 2:0 (22.).
Es war der Auftakt zu furiosen Minuten in Berlin. Wolfsburg konnte dem Tempo der Eisbären nicht mehr folgen und drohte unter die Räder zu kommen. In der 24. Spielminute marschierte Neuzugang PC Labrie alleine auf Pickard zu und ließ diesem keine Chance, versenkte den Puck eiskalt im Wolfsburger Tor – 3:0.
Hoffnung auf den Anschlusstreffer hatten die Niedersachsen, als Florian Kettemer die erste Strafzeit der Partie kassierte. Aber Brent Aubin verlor die Scheibe an der blauen Linie, Maxim Lapierre nahm das Spielgerät mit auf die Reise Richtung Pickard. Der neue Wolfsburger Goalie hatte auch diesem Alleingang nichts entgegenzusetzen und musste den Puck zum vierten Mal an diesem Abend aus dem Netz holen – 4:0 (29.).
Danach ließen es die Eisbären ruhiger angehen und schauten sich mal an, was die Niedersachsen noch so drauf haben. Und die hatten durchaus ihre Chancen. Aber Anthony Rech und Wade Bergman mussten erstaunt zusehen, wie stark der neue Berliner Goalie eigentlich ist. Den Alleingang von Rech entschärfte er äußerst stark und den Schuss von der blauen Linie von Bergman fischte der ehemalige Iserlohner Goalie sensationell aus der Luft und hielt seinen Arbeitsplatz somit auch nach 40 Minuten sauber. Mit großem Beifall von den Rängen endeten dann die zweiten 20 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

3. Drittel:

Im Schlussdrittel ließen es die Eisbären dann deutlich ruhiger angehen. Sie tauchten zwar immer mal wieder vor Chet Pickard auf, aber letztendlich ohne die letzte Entschlossenheit, was bei einer 4:0-Führung auch nicht wirklich verwunderlich war. Hinten versuchte man, sicher zu stehen und vorne lauerte man auf seine Chancen.
Und Wolfsburg? Sie versuchten noch einmal alles, aber sie stellten immer wieder fest, dass Sebastian Dahm kein schlechter Goalie ist. Aber einmal konnten sie ihn dann doch bezwingen. In Überzahl kam Brent Aubin zum Abschluss, sein Puck ging irgendwie an Dahms Fanghand vorbei ins Tor – 4:1 (54.). Schade, den Shutout hätte er sich verdient gehabt.
Weitere Tore sollten dann keine mehr fallen. Aber eine bemerkenswerte Szene gab es dann doch noch. Fünf Minuten vor dem Spielende holte Wolfsburgs Wade Bergman Eisbären-Youngster Lukas Reichel äußerst unsanft von den Beinen, die Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Daniel Piechaczek entschieden auf „Late Hit“. Maxim Lapierre verteidigte seinen Reihenpartner und erzählte Wade Bergman, dass er nicht viel von dieser Aktion hielt. Starke Aktion von Lapierre, der heute übrigens in Abwesenheit von André Rankel das „C“ auf dem Trikot trug.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

Fazit:

Eine sehr souveräne Vorstellung der Eisbären, die ersten drei Punkte sind eingefahren und inklusive Vorbereitung feierte man heute bereits den fünften Sieg in Folge. Das „System Aubin“ greift immer mehr und die Spieler verstehen es immer besser. Und noch viel wichtiger, sie setzen es auch sehr gut um. Die Anfangsphase war schon beeindruckend, wie aggressiv die Eisbären da Wolfsburg unter Druck setzten. Und auch die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels waren sehr beeindruckend, da ließ man Wolfsburg nur staunend zurück und überrollte sie förmlich.
Vor dem gegnerischen Tor nutzte man seine Chancen eiskalt und hinten ließ man sehr wenig zu, wenn doch, dann war da immer noch dieser Teufelskerl Sebastian Dahm im Tor zur Stelle. Die Youngsters machten einen sehr guten Eindruck, ebenso die Neuzugänge. Es war ein rundum gelungener Auftakt für die Eisbären, der Lust auf mehr macht.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

5:4 gegen Pardubice! Eisbären gewinnen einzigen Heim-Test im stimmungsvollen Wellblechpalast

WalkersBaerenNews 2019/2020, #1:

Zwei Wochen vor dem DEL-Saisonauftakt in der Mercedes-Benz Arena gegen die Grizzlys Wolfsburg traten die Eisbären Berlin am Freitagabend im altehrwürdigen Wellblechpalast in Hohenschönhausen zum einzigen Heimspiel in der Saisonvorbereitung an. Gegner vor 2.586 Zuschauern im äußerst stimmungsvollen „Welli“ war der tschechische Extraliga-Club HC Dynamo Pardubice, welcher ebenso von einem gut gefüllten Gästeblock lautstark unterstützt wurde. Stimmung machten beide Fanlager, doch am Ende konnte die Berliner Fanszene den Sieg ihrer Mannschaft bejubeln. Mit 5:4 (1:2,3:1,1:1) setzten sich die Hauptstädter in einem sehr hart umkämpften und immer mal wieder sehr nickligen Testspiel durch. Somit feierte das Team vom neuen Headcoach Serge Aubin den zweiten Sieg in Folge.

Wie bereits erwartet, stand der neue Goalie Sebastian Dahm von Beginn an im Berliner Tor. In der Defensive blieb nur das Verteidiger-Pärchen Frank Hördler und Ryan McKiernan gleich. Ansonsten verteidigten Constantin Braun und Kai Wissmann sowie Jonas Müller und John Ramage zusammen, Florian Kettemer war als siebter Verteidiger im Line-up.
Die Sturmreihen stellte Aubin nur leicht um. Marcel Noebels, James Sheppard und Sean Backman bildeten eine Angriffsreihe, Louis-Marc Aubry, Mark Olver und Leo Pföderl die zweite, Lukas Reichel, Maxim Lapierre und Austin Ortega die dritte und Florian Busch, Kapitän André Rankel und Fabian Dietz die vierte Sturmreihe.

Die Stimmung im Wellblechpalast sorgte bei allen Anwesenden für Gänsehaut und man fühlte sich in die gute alte „Welli-Zeit“ zurück versetzt, als man diese Stimmung wöchentlich erleben konnte. Doch schon vor dem Spielbeginn wurde es das erste Mal so richtig emotional. Denn während der Sommerpause musste nicht nur die Fanszene den Verlust geliebter Menschen hinnehmen, nein, auch die Vereinsseite hat mit Chris Lee und Hartmut Nickel zwei großartige Menschen verloren. Diesen liebevollen Menschen wurde vor Spielbeginn heute noch einmal mit einer Schweigeminute gedacht, ehe Ihnen ein lautstarkes „Dynamo“ entgegen schallte. Wir werden Euch Alle nie vergessen! Einmal Eisbär, Immer Eisbär!

Der HC Dynamo Pardubice vor dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin)

1. Drittel:

Hinein in ein Spiel, welches zwar als Testspiel galt, doch diesen Charakter hatte es nicht wirklich. Schon nach einer Minute wurde klar, dass das ein hart geführtes und teils sehr ruppiges Spiel werden würde. Nach 60 Sekunden gerieten Ryan McKiernan und Rhett Holland aneinander, der Neu-Eisbär erhielt 2+2-Minuten wegen Stockschlags und Ellbogenchecks, Holland nur zwei Minuten wegen übertriebener Härte. Die Tschechen also gleich früh mit dem ersten Powerplay, welches sie ganz gut aufzogen, aber nutzen konnten sie es nicht. Dennoch ein guter Beginn von Pardubice.
Nach fünfeinhalb Minuten war dann die Partie für Radoslav Tybor verletzungsbedingt beendet, das sah sehr übel aus und er musste von zwei Teamkollegen vom Eis gestützt werden. Nochmals Gute Besserung an dieser Stelle!
Die Eisbären hatten so ihre liebe Mühe und Not, in dieses Spiel hineinzukommen. Den besseren Start hatten wirklich die Dynamos von Pardubice, aber dann bot sich den Berliner mal die dicke Chance zur Führung, als sie eineinhalb Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis hatten – u.a. Ex-Eisbär Corey Locke saß in der Kühlbox.
Die Hausherren kamen dadurch endlich ins Spiel, zogen das Powerplay gut auf, aber sie hatten dabei vergessen, für gefährliche Torchancen zu sorgen. So überstanden die Gäste die doppelte Unterzahl unbeschadet. Aber danach endlich mal eine richtig gute Phase der Eisbären mit guten Chancen, einzig und allein der Torerfolg fehlte.
Als Kapitän André Rankel Mitte des ersten Drittels wegen eines hohen Stocks für vier Minuten auf die Strafbank musste, klingelte es im Tor von Sebastian Dahm. Zwölf Minuten waren gespielt, als Ondrej Machala unbedrängt durchs Berliner Drittel spazieren konnte und zum Abschluss kam. Dahm parierte die Scheibe zwar, aber von Frank Hördler wurde der Puck letztendlich ins eigene Tor gelenkt – 0:1.
Die Eisbären keinesfalls geschockt, spielten weiter offensiv nach vorne, hatten nur kein Glück im Abschluss. Das sollte sich knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause ändern, als Oscar Eklund für zwei Minuten in die Kühlbox wandern musste. James Sheppard setzte sich klasse durch, zog ins Angriffsdrittel, wo er zu Fall gebracht wurde. Sean Backman übernahm den Puck und tanzte Stepanek im tschechischen Tor eiskalt aus – 1:1 (19.).
Da die Tschechen für das Foul an Sheppard eine Strafe bekamen, ging es mit Überzahl für die Eisbären weiter. Aber das nutzte Pardubice 27 Sekunden später zum 2:1 aus. Martin Latal kam bei einem Unterzahlkonter zum Abschluss, scheiterte jedoch an Dahm. Doch dem rutschte die Scheibe irgendwie durch, Latal sah dies und schaltete blitzschnell und hatte keine große Mühe, die schwarze Hartgummischeibe im verwaisten Berliner Gehäuse unterzubringen (19.). Somit führte Pardubice hier nach 20 hart umkämpften Minuten mit 2:1.

Immer wieder gerieten die Spieler der Eisbären und von Pardubice im durchaus hart geführten Testspiel aneinander. (Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin)

2. Drittel:

Für das zweite Drittel hatten sich die Berliner viel vorgenommen und das setzten sie bereits nach 16 Sekunden um. Einen Schuss von Constantin Braun ließ Stepanek nur prallen, Louis-Marc Aubry war zur Stelle und staubte ab – 2:2 (21.).
Generell die Eisbären mit einem richtig guten Beginn ins Mitteldrittel, sie hatten gute Chancen und überstanden anschließend auch noch eine Unterzahl schadlos. Und als man selbst ein Mann mehr auf dem Eis war, ging man endlich erstmals an diesem Abend in Führung. Über Marcel Noebels und Youngster Lukas Reichel kam die Scheibe in den Slot zu Maxim Lapierre und der brachte den Puck im tschechischen Tor unter – 3:2 (31.).
So ein Tor, so ein gedrehtes Spiel, sollte dir als Team eigentlich das nötige Selbstvertrauen verleihen. Den Eisbären aber nicht, denn diese kassierten nur sechs Sekunden später schon wieder den Ausgleich. Marek Hovorka mit der blitzschnellen Antwort – 3:3 (32.).
Das wollten die Eisbären nicht auf sich sitzen lassen, wollten direkt antworten, aber es sollte bis eine Minute vor der zweiten Pause dauern. Diesmal waren es die Eisbären, die in Unterzahl erfolgreich waren. Der sehr auffällige Lapierre mit viel Speed Richtung Tor, scheiterte jedoch an Stepanek. Aber Austin Ortega war für den Rebound zur Stelle und netzte zum 4:3 ein (39.). Daher gingen nun also die Eisbären mit einer Pausenführung in die Kabine.

Sean Backman versucht vor dem Tor von Pardubice-Goalie Stepanek den Puck gefährlich abzufälschen. (Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin)

3. Drittel:

Und im Schlussdrittel sorgte Kapitän André Rankel früh für einen Zwei-Tore-Abstand, als er ein Zuspiel von PC Labrie erfolgreich verwertete – 5:3 (44.).
Während die Eisbären-Fans sich auf den Rängen bereits auf die neue Saison einstimmten und gegen jeden Konkurrenten aus der DEL einen Gesang anstimmten, verteidigten die Eisbären auf dem Eis ihre Führung sehr stark. Pardubice versuchte es zwar immer wieder, aber die Defensive der Eisbären leistete eine gute Arbeit.
Was aber nicht so gut war, war die Defensivarbeit in eigener Überzahl. Denn da sollte es im Schlussdrittel den zweiten Gegentreffer mit einem Mann mehr auf dem Eis geben. Martin Latal kam über links ins Angriffsdrittel, zog ab und Scheibe schlug rechts oben im Berliner Tor ein – 5:4 (55.).
Es kam also doch nochmal Spannung im „Welli“ auf, aber Pardubice gelang der Ausgleich nicht mehr. Dagegen hätten die Eisbären beinahe noch das halbe Dutzend voll gemacht, aber Austin Ortega traf nur den Pfosten. Am Ende blieb es also beim 5:4-Heimsieg.

Und der war das Ergebnis einer harten Arbeit, welche die Jungs da auf dem Eis verrichten mussten. Pardubice verlangte den Berlinern alles ab, das Spiel war für ein Testspiel doch äußerst hart und ruppig geführt, beide Teams schenkten sich nichts und boten den Zuschauern somit 60 hochinteressante Minuten, in denen die Eisbären Licht und Schatten zeigten. Im Spiel unterliefen den Berlinern doch noch der ein oder andere Fehlpass, das dürfte Trainer Serge Aubin nicht gefallen haben. Zwei Gegentore bei eigener Überzahl haben ihm natürlich auch nicht gefallen, wie er nach dem Spiel im Interview sagte. Und Marcel Noebels brachte es auf den Punkt, als er sagte, dass das Powerplay gut und gleichzeitig aber auch schlecht war.
Was Serge Aubin allerdings schon durchblitzen ließ, war der Fakt, dass er an den Reihen für das Wolfsburg-Spiel am Sonntagnachmittag in Halle nichts verändern wird, man will jetzt so langsam Konstanz in die Reihen rein bekommen.

Statistiken:

Maxim Lapierre = 1 Tor/1 Assist

Austin Ortega = 1 Tor

André Rankel = 1 Tor

Sean Backman = 1 Tor

Louis-Marc Aubry = 1 Tor

PC Labrie = 1 Assist

Ryan McKiernan = 1 Assist

Lukas Reichel = 1 Assist

Marcel Noebels = 1 Assist

James Sheppard = 1 Assist

Kai Wissmann = 1 Assist

Constantin Braun = 1 Assist

3:4! Die Eisbären verlieren Spiel Sechs gegen München und verabschieden sich damit in die Sommerpause

 

Ausgabe #31:

Egal was heute passiert, Tradition regiert„, mit dieser gigantischen Choreo wurden die Eisbären Berlin von ihren Fans zum sechsten Spiel der Viertelfinalserie gegen den EHC Red Bull München empfangen. So herrschte schon vor dem ersten Bully Gänsehaut-Atmosphäre in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Nach der Schlusssirene blieb jedoch von der Gänsehaut nicht mehr viel übrig, denn sie war der Enttäuschung über das Saisonende gewichen. Der Hauptstadt-Club hatte sein Heimspiel gegen den dreimaligen Deutsche Meister knapp mit 3:4 (1:4,2:0,0:0) verloren und somit die alles entscheidende vierte Niederlage in der Serie kassiert. Nach einem alles andere als guten ersten Drittel kämpften sich die Eisbären anschließend zurück ins Spiel und waren nah dran am Ausgleich, aber am Ende setzte sich die Qualität und die Cleverness der Mannschaft von Don Jackson durch, welche somit den Einzug ins Halbfinale perfekt machte. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nach München!

Eisbären-Chefocoach Stéphane Richer nahm keine Änderungen am Kader vor, warum auch, hatte dieses Team doch in Spiel Fünf beim 3:0-Auswärtssieg in München brilliert. So begann also auch heute wieder Kevin Poulin im Berliner Tor. Mit dem Selbstvertrauen von zwei Shutouts in fünf Viertelfinalspielen gegen den Deutschen Meister. Eine Statistik, die sich sehen lässt.

Vom ersten Bully an kochte die Mercedes-Benz Arena, alle Fans waren heiß auf Spiel Sechs und es war der erwartete Hexenkessel. Die Fans der Berliner waren schon wieder in Meister-Form und supporteten, was das Zeug hielt. Und auch auf dem Eis ging es sofort zur Sache, kein Abtasten, beide Mannschaften suchten sofort den Weg Richtung gegnerisches Tor. Dabei erwischten die Gäste aus Bayern aber den besseren Start. Sie wirkten fitter, spritziger, immer einen Schritt schneller, deutlich motivierter und engagierter als die Eisbären. Und so war es dann auch keine Überraschung, als München in der sechsten Spielminute in Führung ging. Daryl Boyle hatte von der blauen Linie abgezogen, Maximilian Kastner parkte vor Poulin, hielt die Kelle in den Schuss und fälschte diesen somit unhaltbar für Kevin Poulin ab – 0:1. Der Traum vom dritten Shutout der Serie war also bereits früh ausgeträumt.
München auch danach weiter sehr druckvoll und mit Zug zum Tor, aber sie konnten keinen weiteren

Foto: eisbaerlin.de/walker

Treffer nachlegen. Dafür nahmen sie durch Andrew Bodnarchuk die erste Strafe wegen hohen Stocks. Das Überzahlspiel sollte nur ganze 17 Sekunden dauern, dann schepperte es im Tor von Danny Aus den Birken. Micki DuPont hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Münchner Tor geschlenzt, dort wurde sie abgefälscht und sprang ans Kinn von James Sheppard, von wo aus sie schließlich ins Tor ging – 1:1 (9.). Die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Aleksi Rantala schauten sich den Treffer jedoch noch einmal per Videobeweis an, gaben aber anschließend das Tor. Die schnelle und vor allem enorm wichtige Antwort der Eisbären auf den Rückstand.
Und nur eine Minute später jubelte ein Teil der Arena bereits über den vermeintlichen Berliner Führungstreffer, als André Rankel sich klasse durch setzte, die Scheibe stark weiter spielte zu Louis-Marc Aubry, doch der verfehlte das Tor denkbar knapp. Wiederrum nur eine Minute später tauchten die Gäste wieder gefährlich vor Poulin auf, prüften den Berliner Goalie ein ums andere mal, doch Poulin parierte alle Versuche der Münchner äußerst stark und hielt das Unentschieden fest.
Kurz darauf das erste Unterzahlspiel der Eisbären nach einer Strafe gegen Kevin Poulin, aber auch in diesem Unterzahlspiel überstanden die Eisbären die Münchner Angriffe, ließen allerdings auch nicht allzu viel zu.
Aber es war klar, dass sich München irgendwann für seinen Aufwand belohnen sollte. John Mitchell schickte Ex-Eisbär Mads Christensen mit einem langen Pass auf die Reise. Der Däne fuhr alleine auf Poulin zu und ließ dem Berliner Torhüter keine Chance – 1:2 (14.).
Keine Minute später bot sich dann den Eisbären die Konterchance. Jamie MacQueen war auf und davon, konnte nur per Stockschlag am Abschluss gehindert werden. Die beiden Hauptschiedsrichter entschieden folgerichtig auf Penalty und Austin Ortega lief zu diesem ab. Er versuchte, Aus den Birken per Move zu täuschen, scheiterte aber am Goalie des Jahres.
Es sollte die wohlmöglich spielentscheidende Szene folgen. Innerhalb von nur 25 Sekunden wanderten Frank Hördler und Daniel Fischbuch in die Kühlbox, München also mit zwei Mann mehr auf dem Eis und das nutzten sie eiskalt aus. Yannic Seidenberg mit dem Pass auf Kapitän Michael Wolf, welcher wie immer im Powerplay am linken Bullykreis lauerte. Wolf zog ab und die Scheibe schlug hinter Poulin im Berliner Gehäuse ein – 1:3 (17.).
Anschließend München noch mit einem einfachen Überzahlspiel. Wolf spielte die Scheibe zu Seidenberg, der sah Justin Shugg am langen Pfosten und der netzte ein – 1:4 (18.), ganze 47 Sekunden später.
Mit diesem Spielstand sollte es dann auch in die erste Drittelpause gehen. Der schnelle Doppelschlag der Münchner in Überzahl schockte die Eisbären sichtlich.

Zu Beginn des Mitteldrittel hatte Aubry zwei gute Möglichkeiten, jedoch fand er stets in Aus den Birken seinen Meister. Der Münchner Goalie bewies einmal mehr, warum er Torhüter und Spieler des Jahres geworden ist.
Danach die Eisbären mit der Chance, in doppelter Überzahl zu agieren. Aber die Berliner spielten das

Foto: eisbaerlin.de/walker

zu kompliziert und ließen diese dicke Chance ungenutzt.
Aber nun waren die Hausherren drin im Spiel, zeigten deutlich, dass sie dieses Spiel noch nicht aufgeben wollten und kämpften. Und der Lohn der Bemühungen sollte in der 30. Spielminute folgen. Die Szene war dabei sehr kurios gewesen. Die Eisbären waren nämlich im Angriff, beide Hauptschiedsrichter hatten ihre Arme unten, dafür zeigte einer der beiden Linienrichter an, dass München sechs Spieler auf dem Eis hatte. Poulin fuhr daraufhin zur Berliner Bank, stoppte und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Arbeitsplatz. Auf dem Weg dahin durfte er aber erst einmal über den Anschlusstreffer jubeln. André Rankel hatte geschossen, Aus den Birken nur prallen lassen und Marcel Noebels war zur Stelle und staubte ab – 2:4 (30.).
Und vier Minuten später erwachte der Hexenkessel wieder zur vollen Lautstärke. Powerplay Berlin, Austin Ortega mit dem Querpass auf Jamie MacQueen, der da stand, wo er in Überzahl immer steht. Er nahm die Scheibe direkt und hämmerte sie ins Münchner Tor – 3:4 (34.).
Die Eisbären waren nun voll da und auch wieder komplett drin im Spiel. München versuchte sich nun auf die Defensive zu konzentrieren, was auch klappte, denn sie nahmen die knappe 4:3-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Drittel merkte man den Eisbären dann deutlich an, dass sie sich etwas für das Schlussdrittel vorgenommen hatten. Sie gaben alles, sie kämpften, sie suchten immer wieder den Weg Richtung Münchner Tor. Die Gäste hatten natürlich als oberste Devise, dass die Defensive sicher stehen muss. Aus dieser wollten die Münchner immer wieder gefährlich kontern, um für die Entscheidung zu sorgen.
So rannten die Eisbären in den letzten 20 Minuten immer wieder an, nur gelang es ihnen einfach zu selten, für große Gefahr vor dem Münchner Tor zu sorgen. Da zeigte sich eben die ganze Klasse des dreimaligen Meisters, der den Eisbären einfach wenig anbot, vor dem eigenen Tor hart arbeitete und Danny Aus den Birken gut unterstützte. Sah auch Eisbären-Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel so, als er auf der Pressekonferenz sagte, im letzten Drittel habe München Qualität gezeigt, da haben sie den Eisbären fast keine Chance gegeben.
Alles, was die Eisbären versuchten, half am Ende nichts. Auch nicht die Auszeit 86 Sekunden vor dem Ende des Spiels, auch nicht das Herausnehmen von Goalie Kevin Poulin zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. München brachte das knappe 4:3 über die Zeit und freute sich nach der Schlusssirene über den erneuten Halbfinaleinzug.

Für die Eisbären heißt es hingegen zum dritten Mal in Folge Saisonende in den Playoffs gegen München. 2017 scheiterte man im Halbfinale in fünf Spielen an München, vor einem Jahr in sieben Spielen im Finale. Dieses Jahr war also Feierabend nach sechs Spielen. Es hat also auch im dritten Anlauf nicht mit einem Seriensieg gegen München geklappt.
Dabei waren die Eisbären dieses Jahr wirklich nah dran, waren in vier der sechs Spiele mindestens auf

Foto: eisbaerlin.de/walker

Augenhöhe, ja fast sogar besser als der Meister. In Spiel Eins war man das bessere Team, verlor aber leider nach Verlängerung. Wer weiß, wie die Serie ausgegangen wäre, wenn man dieses Spiel gewonnen hätte. In Spiel Zwei lieferte man eine Gala-Vorstellung ab und schickte München mit einem 4:0 auf die Heimreise. Die Münchner revanchierten sich ihrerseits mit zwei klaren Siegen (4:1 und 5:2) und ließen den Eisbären in beiden Spielen nicht den Hauch einer Chance. Da merkte man dann schon einen Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Aber die Eisbären gaben darauf eine Antwort und was für eine. Sie gewannen in München mit 3:0 und erzwangen ein sechstes Spiel in der Hauptstadt. Nur da haben die Eisbären wie in der Vorwoche das erste Drittel verschlafen und somit das Spiel verloren. Kapitän André Rankel sagte nach dem Spiel in der Mixed-Zone, man habe es einfach nicht geschafft, an beiden Freitagen nach der langen Pause im Rhythmus zu bleiben. Rankel fand auch, dass die Eisbären alles in allem nicht schlechter als München waren, nur waren die Mannen von Don Jackson eben in manchen Situationen schlauer als die Berliner.
Diese können trotz allem erhobenen Hauptes aus den Playoffs gehen. Die Playoffs haben uns Fans für die sehr lange sehr grausame Hauptrunde mehr als entschädigt. Am Ende setzte sich eben die Qualität und die Cleverness des Deutschen Meisters durch.
Und sind wir mal ehrlich, die Eisbären haben mit dem sechsten Viertelfinalspiel mehr erreicht, als viele Fans noch vor zwei Monaten geglaubt hätten. Da hatten sich viele angesichts der miserablen Auftritte Platz Elf und ein Saisonende bereits nach Ende der Hauptrunde gewünscht. Es sollte anders kommen und die Eisbären haben uns noch ein paar schöne Wochen in den Playoffs geschenkt. Aber das Halbfinale hätten sie nach dieser Saison auch einfach nicht verdient gehabt.
Und trotzdem sind wir stolz auf die Mannschaft. Sie hat sich zum Ende der Hauptrunde hin gesteigert und in den Playoffs ihr wahres Gesicht gezeigt. Da hat man gesehen, was möglich gewesen wäre, wenn man einen vollen Kader zur Verfügung gehabt und immer so gespielt hätte. Aber hätte, wäre, wenn…es nützt alles nichts mehr, die Saison ist vorbei und die Sommerpause beginnt für die Eisbären Berlin und deren Fans.
Diese haben übrigens ihren Titel als die „Besten Fans der Liga“ ein weiteres Jahr verteidigt. Es gibt eben keine bessere Fanszene als die in der Hauptstadt!

Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 2:4 (2:3 n.V./4:0/1:4/2:5/3:0/3:4)

Kein Kampfgeist, keine Leidenschaft, kein Wille: Die Eisbären stehen nach dem 2:5 gegen München vor dem Saisonaus

 

Ausgabe #30:

Heute vor einer Woche schwebten alle Eisbären-Fans nach der 4:0-Galavorstellung in Spiel Zwei gegen den Meister auf Wolke Sieben. Eine Woche später sind alle wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet. Fans und Spieler. Fünf Tage nach der 1:4-Klatsche in Spiel Drei in München folgte in Spiel Vier vor ausverkauften Haus in der Mercedes-Benz Arena ein 2:5 (0:2,0:2,2:1) gegen den EHC Red Bull München, welcher somit auf 3:1 in der Viertelfinalserie erhöhen konnte. Somit droht den Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag bei einer weiteren Pleite in Spiel Fünf das Saisonende. Und wenn man sich nur den heutigen Auftritt anschaut, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass in weniger als 48 Stunden die katastrophale DEL-Saison 2018/2019 für den Hauptstadtclub endlich ein Ende gefunden hat.

Trainer Stéphane Richer schickte das selbe Team ins Spiel wie zuvor in München, die verletzten Spieler fehlten weiterhin und Jens Baxmann war erneut überzählig. Kevin Poulin stand zwischen den Pfosten des Berliner Tores.

Und in diesem sollte es nach nur 28 Sekunden erstmals einschlagen. Andrew Bodnarchuk spielte die Scheibe zu Derek Joslin, der schlenzte den Puck Richtung Tor, wo Justin Shugg stand und seine Kelle in den Schuss hielt – 0:1 (1.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären also mit dem frühen Schock durch den Rückstand, das spielte dem Meister natürlich in die Karten. Der hatte aber nur zehn Sekunden später die erste Strafzeit der Partie kassiert, aber von Powerplay kann keine Rede sein, die Eisbären brachten nichts gefährliches zu Stande.
Generell fiel es den Hausherren schwer, vor das Münchner Tor zu kommen. Das frühe Tor sorgte natürlich für jede Menge Selbstvertrauen beim Meister, dessen breite Brust dadurch noch breiter wurde. Die Defensive stand wie ein Fels in der Brandung, die Eisbären fanden einfach keine Lücke durch dieses Bollwerk. München verteidigte das aggressiv, drängte die Eisbären immer wieder nach außen, damit sie die Schüsse aus der weniger gefährlichen Zone nehmen mussten. Aber selbst von da kam nicht viel von den Berlinern, die im Auftaktdrittel blass blieben.
München spielte munter seinen Stiefel runter, konnte die Angriffe aus einer kompakten Defensive einleiten und immer mal wieder vor dem Tor von Poulin für Gefahr sorgen. München hatte hier leichtes Spiel und konnte so mühelos auf 2:0 erhöhen. Patrick Hager mit dem Querpass auf Daryl Boyle, der zog ab und die schwarze Hartgummischeibe schlug hinter dem Berliner Torhüter ein (18.).
Mit dieser beruhigenden Zwei-Tore-Führung für den Meister ging es in die erste Drittelpause. Während es für die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson nach Plan lief, mussten sich die Eisbären kräftig schütteln und einen Plan erarbeiten, um München hier zu bezwingen.

Und im Mitteldrittel fanden die Eisbären durchaus besser ins Spiel, kamen zu Torabschlüssen, hin und wieder wurde es auch mal gefährlich, aber Danny Aus den Birken machte deutlich, das Spiel Zwei nur ein Ausrutscher war und ihm so eine Leistung in den diesjährigen Playoffs nicht noch einmal unterlaufen wird. Die Eisbären also bemüht, nach vorne etwas zu kreieren, aber es wirkte zumeist hilflos, ratlos, planlos. Man hatte jetzt nicht unbedingt das Gefühl, da unten auf dem Eis würde gerade ein Playoff-Spiel stattfinden, in dem die Heimmannschaft um den Serienausgleich kämpfen würde. Den Eisbären fehlte es an der nötigen Leidenschaft, am nötigen Kampfgeist, am nötigen Willen, so ein Spiel noch drehen und gewinnen zu wollen.
München hatte hier einfach leichtes Spiel. Hinten ließen sie nichts anbrennen, nach vorne konnten sie

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sich sehr oft ohne angegriffen zu werden, durch tanken. Das war teilweise schon echt unglaublich, wie leicht die Eisbären es den Münchnern machten, ins Angriffsdrittel zu kommen. Mark Voakes benutzte die Eisbären-Spieler jedenfalls als Slalom-Stangen, fand dann aber in Kevin Poulin seinen Meister. Ebenso Trevor Parkes, der im Slot völlig alleinstehend zum Abschluss kam, aber an der „Katze“ Poulin scheiterte. Dessen Fanghand ging blitzschnell hoch und fischte die Scheibe runter. Starker Save des besten Eisbären an diesem Abend.
Marcel Noebels sorgte dann acht Minuten vor der zweiten Pause mal für einen Hurra-Moment der Eisbären in diesem Spiel. Er setzte sich klasse durch, kämpfte sich alleine vor das Münchner Tor, scheiterte dort aber an Aus den Birken. Es musste eine Einzelleistung her, um eine gute Chance herauszuspielen. Bezeichnend für den Auftritt der Eisbären an diesem Abend.
Diese Szene war zudem ein möglicher Knackpunkt. Denn statt dem möglichen 1:2 der Eisbären erhöhten die Gäste im Gegenzug auf 3:0. Frank Mauer kam über rechts ins Angriffsdrittel, zog ab und überwand Kevin Poulin am kurzen Pfosten (34.).
Nach diesem Treffer hatte es dann den Anschein, als würden die zaghaften Bemühungen der Berliner nun vollends eingestellt. Nun lud man den Meister prakisch zum Toreschießen ein. Patrick Hager fuhr Richtung Tor, sah Derek Joslin am langen Pfosten alleine stehen, spielte die Scheibe zu ihm rüber und Joslin konnte den Puck ohne große Mühe im Berliner Tor versenken – 0:4, 18 Sekunden vor der zweiten Pausensirene.
So sollte es auch nach dem zweiten Drittel stehen, die Fans quittierten die bisherige Leistung der Eisbären mit einem kleinen Pfeifkonzert.

So wirklich sah man den Eisbären zu Beginn des letzten Drittels aber nicht an, dass sie hier noch etwas am Spielausgang ändern wollten. Was aber auch daran lag, dass München weiterhin seinen Gameplan durchzog, hinten kompakt verteidigte und immer wieder nach vorne spielte. Zwar hatten die Hausherren durch André Rankel eine gute Chance, aber der Außenpfosten stand im Weg (45.).
Und dann wurden die Eisbären in eigener Halle auch noch ausgekontert. Michael Wolf fuhr ins Angriffsdrittel, spielte den Querpass rüber zu Yasin Ehliz und der markierte Treffer Nummer Fünf für München in diesem Spiel – 0:5 (50.).

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Ein Debakel im vierten Playoffspiel drohte. Aber München hatte ein Einsehen, ließ die Eisbären nun „mitspielen“. 52 Minuten dauerte es, ehe die heimischen Fans Grund zum Jubeln bekamen. James Sheppard kam im Slot zum Abschluss und tunnelte Danny Aus den Birken, dessen Shutout war somit zu Nichte gemacht – 1:5.
Die Eisbären danach weiterhin offensiv bemüht, aber Danny Aus den Birken stand einem weiteren Torerfolg der Hausherren im Weg. Bis 84 Sekunden vor dem Ende, da durfte Kapitän André Rankel für den Schlusspunkt unter Spiel Vier dieser Viertelfinalserie sorgen – 2:5 (59.). Mehr als Ergebniskosmetik war das aber auch nicht und kurze Zeit später war diese Partie auch vorbei und München sicherte sich den Matchpuck.

Und vieles spricht dafür, dass der Deutsche Meister diesen am Sonntag auch gleich verwandeln und ins Playoff-Halbfinale einziehen wird. Es wird immer mehr deutlich, dass Spiel Zwei aus Münchner Sicht nur ein Betriebsunfall war. In Spiel Eins fehlte ihnen nach der langen Pause noch der Rhythmus, in Spiel Zwei fiel man lediglich durch Undiszipliniertheiten auf, aber genau diese Klatschte vor einer Woche stachelte den Meister zur Höchstform an. Wobei ich weit davon entfernt bin zu sagen, dass München in Spiel Drei und Vier bereits an sein Leistungslimit gestoßen ist. Sie machen im Moment nicht mehr als nötig und für die Eisbären reichen eben derzeit einfach auch mal 80 Prozent. So hart das auch klingen mag, aber man merkt dann doch einen deutlichen Leistungsunterschied zwischen dem Serien- und Rekordmeister. München war nicht umsonst drei Jahre in Folge Deutscher Meister, stand zu Recht in diesem Jahr im CHL-Finale. Die Eisbären waren heute von Beginn an nicht hellwach, waren nicht bereit, alles für den Serienausgleich zu geben, es mangelte einfach an allem, was man für ein Playoff-Spiel braucht. Keine Leidenschaft, kein Kampfgeist, kein Siegeswille, eine Mannschaft, die nicht als solche auftrat und sich viel mehr in Einzelaktionen verrannte. So kannst du in den Playoffs nicht spielen, so gewinnst du kein Spiel. Und so wird die Saison am Sonntag auch zu Ende gehen.
Denn ein weiterer Unterschied zwischen Berlin und München? München weiß ganz genau, wie man auf solch desolate Auftritte reagiert und setzt das dann auch in die Tat um. Die Eisbären wissen zwar auch, wenn sie schlecht gespielt haben und sagen dann immer, sie werden es besser machen, nur zu selten folgen den Worten auch Taten. Somit nähert sich das Saisonende also mit großen Schritten. Und dann muss er erfolgen, der radikale Umbruch im Team der Eisbären Berlin.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:3 (2:3 n.V./4:0/1:4/2:5)

4:2 gegen Straubing! Eisbären ziehen mit sechstem Sieg in Folge ins Playoff-Viertelfinale ein

 

Ausgabe #29:

Eisbären-Trainer Stéphane Richer sagte vor dem Spiel, er erwarte erneut ein enges Spiel und hoffe darauf, dass das glücklichere Ende wieder auf Seiten der Eisbären sei. Er sollte mit beiden Aussagen recht behalten. Die Eisbären gewannen auch Spiel Zwei der Pre-Playoff-Serie gegen die Straubing Tigers und zogen dank des 4:2 (2:0,1:1,1:1)-Heimsieges ins Playoff-Viertelfinale ein. Und auch wenn es das Ergebnis vielleicht nicht vermuten lässt, es war das erwartet enge Spiel. Straubing zeigte eine klasse Auswärtspartie, brachte sich aber letztendlich durch individuelle Fehler um den Erfolg und ein mögliches drittes und alles entscheidendes Spiel am Pulverturm. 

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Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Berlin hatte sieben der letzten acht Spiele gewonnen, Straubing vier der letzten fünf Auswärtsspiele verloren. Aber die Tigers mussten heute natürlich hier gewinnen, sonst droht das frühe Aus in den Pre-Playoffs.
Den Start hatten sich die Niederbayern aber sicher anders vorgestellt. Keine zwei Minuten waren gespielt, da klingelte es bereits erstmals im Tor von Jeff Zatkoff. Ein überragendes Zuspiel von Sean Backman, der auf der rechten Seite stand, in den Slot zu Marcel Noebels und der versenkte die Scheibe eiskalt per Rückhand – 1:0 (2.). Dem Treffer war ein Wechselfehler der Gäste hervor gegangen, deshalb standen gleich zwei Eisbären-Spieler frei vor dem Tor.
Aber Straubing war keinesfalls geschockt, spielte munter nach vorne und hatte durch Michael Connolly nur eine Minute später die dicke Möglichkeit zum Ausgleich, aber Kevin Poulin war zur Stelle.
Beide Mannschaften gingen nun ein hohes Tempo, es ging hin und her, beide Teams suchten sofort den Torabschluss und erspielten sich gute Chancen, überbrückten schnell die neurale Zone, Unterbrechungen waren zu Beginn sehr selten gewesen.
Die erste Strafe der Partie folgte in der 14. Spielminute, als James Sheppard in die Kühlbox musste. Kevin Poulin bewahrte die Eisbären mehrfach vor dem möglichen Ausgleich.
Powerplay nicht genutzt und dann eiskalt ausgekontert. Schneller Angriff der Eisbären, Micki DuPont mit dem klasse Aufbaupass auf rechts außen zu Colin Smith, der passte die Scheibe haargenau vor das Tor zu Jamie MacQueen, welcher seinem Bewacher Frederik Eriksson entwischt war. Und die Nummer 17 spitzelte den Puck mit seinem Schläger über die Linie – 2:0 (18.).
Zum Ende hin die Berliner noch einmal mit einem Überzahlspiel, welches sie jedoch bis zum Ende des Auftaktdrittels nicht nutzen konnten. Mit 2:0 gingen die Eisbären, welche mit dem selben Team wie in Spiel Eins antraten, in die erste Drittelpause.
Ex-Eisbär und Straubing-Stürmer Sven Ziegler mit seinem Statement zum ersten Drittel:

Wir haben uns vorgenommen, sicher hinten heraus zu spielen und keine Fehler zu machen. Doch genau diese haben wir gemacht und Berlin nutzt so was eiskalt aus. Das hat unseren Gameplan schon so ein bisschen über den Haufen geworfen.

Doch aufgeben gibt es bei den Niederbayern nicht. Das Team von Trainer Tom Pokel kam engagiert

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aus der Kabine und wollte das vorzeitige Saisonende hier noch abwenden. Und früh bot sich den Gästen die Chance, in Überzahl zu agieren. Und da hatten die Tigers zwei, drei gute Chancen, aber nutzen konnten sie diese nicht. Louis-Marc Aubry hatte sogar eine gute Unterzahlchance.
In der 25. Spielminute belohnten sich die Gäste dann aber doch für ihren Aufwand. Steven Seigo hatte von der blauen Linie abgezogen, Sandro Schönberger parkte vor Poulin und fälschte die Scheibe unhaltbar für diesen ab – 2:1.
Die Tigers waren nun besser drin im Spiel, die Eisbären hielten aber gut dagegen. Beide konzentrierten sich auf ihre Defensive, ließen nun wenig klare Chancen zu. Straubing lauerte hier nach wie vor auf die Chance zum Ausgleich.
Doch diese Hoffnung wurde in der 31. Spielminute zu Nichte gemacht. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen und André Rankel unhaltbar für Zatkoff abgefälscht – 3:1.
Dieser Treffer hatte die Mannschaft von Coach Tom Pokel sichtlich geschockt. Fortan kam wenig nach vorne von den Niederbayern, dafür umso mehr von den Eisbären. Die nun richtig druckvoll in ihren Offensivaktionen waren, sich gute Chancen herausspielten und durchaus hätten höher führen können als „nur“ 3:1 nach 40 Minuten.
Florian Kettemer war zufrieden mit dem Spiel, gab aber als Marschroute für das letzte Drittel heraus, dass man keinesfalls das Ergebnis verwalten wolle:

Wir führen, dass war auch unser Ziel. Wir wollten mit einer Führung ins letzte Drittel gehen. Wir werden jetzt aber keinesfalls das Ergebnis verwalten und defensiver spielen. Wir wollen genauso weiter spielen, weiter Druck machen, Tore schießen. Wir wollen einfach Spaß am Hockey haben.

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Und den Spaß merkte man dem Team von Chefcoach Stéphane Richer auch an. Die Freude am Eishockey ist in den letzten Wochen dank der Erfolgsserie wieder zurückgekehrt. Und vier Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da hatten die Eisbären die große Chance, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Und Chancen waren da, es wurde gefährlich vor dem Tor von Jeff Zatkoff, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor. Doch auch Straubing hatte in Unterzahl durch Stefan Loibl eine gute Chance gehabt, daber auch er bekam den Puck nicht im Tor untergebracht.
Beide Mannschaften suchten fortan den Weg nach vorne, suchten den Weg zum Tor und auch den Abschluss. Berlin wollte die Entscheidung, Straubing den Anschlusstreffer.
Und Berlin gelang der vierte Treffer. James Sheppard setzte sich auf der linken Seite klasse durch, schüttelte den Tigers-Verteidiger stark ab, zog vor das Tor und brachte die Scheibe irgendwie im Fallen über die Torlinie – 4:1 (51.). Eine ganz starke Aktion der Nummer 88, gekrönt mit einem Tor.
Und die Eisbären wollten die letzten Zweifel am Sieg beseitigen. Austin Ortega setzte sich auf rechts klasse durch, brachte den Puck an den langen Pfosten, wo Aubry lauerte, aber Zatkoff parierte stark.
Und direkt im Gegenzug hauchte Stephan Daschner den Niederbayern wieder neues Leben ein. Am rechten Bullykreis wurde er angespielt, Ortega warf sich in die Schussbahn, doch Daschner verzögerte und verzögerte, wartete auf den perfekten Moment, in dem Poulin keine Sicht hatte. Mit Erfolg, sein Schuss schlug im Berliner Tor ein – 4:2 (54.).
Auf einmal war Straubing wieder da, drängte auf das Berliner Tor. Der Glaube an sich selbst war wieder da. Und Tom Pokel nahm 3:14 Minuten vor dem Spielende eine Auszeit, welche Ex-Eisbär und Co-Trainer Rob Leask nutzte, um dem Team die letzten Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Zudem blieb Jeff Zatkoff gleich auf der Bank, da das Bully vor Kevin Poulin statt fand. Und Straubing machte gehörig Druck, setzte die Eisbären im eigenen Drittel fest. Die Eisbären wackelten, sie fielen aber nicht. Straubing hatte beste Möglichkeiten, aber es gelang ihnen kein weiterer Treffer mehr, weshalb die Eisbären das 4:2 über die Zeit brachten und den Einzug ins Viertelfinale perfekt machten.

Wer hätte das vor einem Monat noch gedacht? Die Eisbären im Viertelfinale, das war zum damaligen

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Zeitpunkt einfach unglaubwürdig. Zu grausam waren die Leistungen der Eisbären in der Hauptrunde, mansehnte sich ein schnelles Saisonende nach der Hauptrunde herbei.
Und nun? Nun haben die Eisbären sechs Siege in Folge gefeiert, gewannen acht der letzten neun Spiele und sind derzeit richtig gut in Form. Und zwar genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison, den Playoffs. Und in den Playoffs spielt keiner gerne gegen die Eisbären. In dieser Form schon einmal gar nicht.
Kapitän André Rankel war nach dem Spiel rundum zufrieden:

Das war ein sehr gutes Spiel über 60 Minuten. Wir sind sehr zufrieden, es heute geschafft zu haben. Wir wollten am Sonntag nicht noch einmal nach Straubing fahren. Das war eine super Teamleistung heute, angefangen beim Torhüter bis zum letzten Stürmer. Es ist egal, gegen wen es jetzt geht. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.

Pre-Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Straubing Tigers 2:0 (3:2 n.V.,/4:2)