Was für ein Comeback: Constantin Braun erzielt den Siegtreffer beim 3:1-Auswärtssieg in Iserlohn

Diese Geschichten schreibt eben nur der Sport. Die Eisbären Berlin setzten sich am Freitagabend vor 4.753 Zuschauern am Seilersee bei den Iserlohn Roosters mit 3:1 (0:1,0:0,3:0) durch und verteidigten somit die Tabellenführung. Doch am Ende war das Ergebnis nur zweitrangig, denn Constantin Braun feierte sein Comeback und krönte dieses mit dem Tor zum 2:1, welches zugleich der Siegtreffer in Iserlohn war. Was für ein Comeback von „Tine“ Braun!

Im Kader der Eisbären gab es einige Änderungen. Die beiden Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke waren für die U20-Nationalmannschaft im Einsatz. Dafür kehrte Constantin Braun zurück in den Kader und feierte sein Saison-Debüt. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Hinein in das Spitzenspiel der Liga. Iserlohn gewann die letzten fünf Spiele in Folge sowie neun der letzten zehn Spiele, die Eisbären gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Und die Berliner reisten als Tabellenführer an den Seilersee, was für Co-Trainer Steffen Ziesche jedoch nur „eine schöne Momentaufnahme sei„, über die man sich zwar freue, aber man eben auch weiß, wie eng das da oben zugeht.
Beide Mannschaften starteten äußerst engagiert in die Partie. Gut 30 Sekunden waren gespielt, da spielte Jack Combs den Puck zu Christopher Fischer, der tauchte frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie war zur Stelle.
Auf der Gegenseite war die erste Spielminute absolviert, als Daniel Fischbuch vor dem Tor angespielt wurde und frei vor Sebastian Dahm stand, am Iserlohner Goalie jedoch nicht vorbei kam.
Aber in der vierten Spielminute konnten die Fans der Hausherren das 1:0 der Roosters bejubeln. Blaine Down setzte sich im Angriffsdrittel klasse durch und tunnelte anschließend Marvin Cüpper.
Nur eine Minute später tauchte Marcel Noebels völlig frei vor Dahm auf, aber erneut war der Roosters-Goalie der Sieger.
Die Sauerländer anschließend mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber so richtig zwingend wurden die Hausherren dabei nicht. Sie versuchten es zwar und gaben auch Schüsse ab, für viel Gefahr konnte man aber nicht sorgen.
Die Eisbären hatten im Auftaktdrittel ein Überzahlspiel, konnten da aber keinerlei Gefahr entfachen. Dafür hatten sie bei 5 gegen 5 noch einmal gute Chancen durch Marcel Noebels, Jamie MacQueen und Sven Ziegler, aber Sebastian Dahm ließ in den ersten 20 Minuten einfach keine Scheibe durch.
Iserlohns Verteidiger Sasa Martinovic mit seinem Fazit zum ersten Drittel:

Wir hatten einen guten Start. Wir stehen hinten gut. Und unser Überzahl- Unterzahlspiel sieht gut aus.

Im Mitteldrittel hatten die Roosters gleich in der ersten Spielminute eine Riesenchance zum 2:0, als Jack Combs die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, wo Jason Jaspers lauerte und per Onetimer die große Chance hatte, an Cüpper jedoch scheiterte.
Fortan versuchten beide Mannschaften, die kompakte Defensive des jeweiligen Gegners zu durchbrechen, allerdings ohne Erfolg.
Dann gab es ab der 26. Spielminute zwei Überzahlspiele in Folge für die Hauptstädter. Und das erste war dabei das beste. Denn da hatte man gleich zu Beginn die Dreifach-Chance durch Micki DuPont, James Sheppard und Sean Backman. Und zum Ende der Überzahl dann erneut Chancen für Micki DuPont, Sean Backman und Danny Richmond. Das zweite Powerplay war dann bei weitem nicht so gefährlich wie das erste.
Aber der Druck der Eisbären nahm durch diese beiden Überzahlspiele merklich zu, doch Sebastian Dahm ließ einfach nichts durch. Iserlohn sorgte in der 33. Spielminute mal für Entlastung, als Travis Turnbull einen Konter fuhr, aber in Cüpper seinen Meister fand.
Kurz vor der zweiten Drittelpause Iserlohn noch einmal in Überzahl und da hatte Jack Combs die Riesenchance zum 2:0, aber Marvin Cüpper kam noch mit der Fanghand an die Scheibe und das, obwohl er bereits am Boden lag. Ein starker Save des jungen Berliner Goalies.
Interims-Kapitän Florian Busch mit seiner Meinung zum bisherigen Spielverlauf:

Iserlohn spielt recht gutes Eishockey, wir aber auch. Es ist ein 50/50 Spiel. Wir haben jetzt gut Druck gemacht, müssen im dritten Drittel aber noch mehr Druck machen, einfach so weiterspielen und Geduld haben.

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären diese Unterzahl noch für gut eine Minute überstehen, taten dies aber auch. In der 44. Spielminute hatten dann aber die Berliner wieder ein Powerplay und da sorgten sie für jede Menge Druck. Alleine Micki DuPont feuerte vier Schüsse auf das Tor von Dahm ab, auch Blake Parlett probierte es, aber es war nach wie vor kein vorbeikommen am Iserlohner Schlussmann.
Als die Strafe vorbei war, gab es die nächsten beiden Chancen für die Eisbären. Zunächst scheiterte Jamie MacQueen an Dahm, Mark Olver setzte den Nachschuss anschließend knapp am Pfosten vorbei.
Der Druck der Eisbären nahm zu, Iserlohn tat kaum noch was für das Spiel, konnte aber in der 47. Spielminute bei einem Konter von Jason Jaspers mal für Entlastung sorgen, doch Jaspers scheiterte an Cüpper.
Ab der 50. Spielminute folgten die verrückten 2:57 Minuten dieser Partie. Zunächst hatte Micki DuPont von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 1:1. Aber der Treffer wurde erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
2:40 Minuten später legten die Eisbären nach und es war DER Moment des Abends. Die Scheibe wurde zum Iserlohner Tor gebracht, lag danach frei und Constantin Braun setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 2:1 aus Berliner Sicht (52.). Der Jubel der Eisbären-Spieler über dieses Tor war riesig, sicherlich auch wegen der Führung aber vor allem freuten sie sich für „Tine“. Was für ein bewegender Moment.
Und nur 17 Sekunden später entschieden die Berliner die Partie endgültig. Iserlohn mit dem Fehlpass im Aufbauspiel, Nick Petersen fing die Scheibe ab, legte sie zurück zu James Sheppard, welcher das Spielgerät in den Winkel schoss – 3:1 (53.).
Damit war die Partie praktisch durch, Iserlohn konnte sich von dem dreifachen Nackenschlag nicht mehr erholen und kassierte somit die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge.

Was für ein Spiel am Seilersee. Seit der vierten Spielminute liefen die Eisbären dem 0:1 hinterher, hatten ihrerseits gute Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Aber sie mussten auch immer wieder aufpassen, wenn Iserlohn vor dem Tor auftauchte. Bis zur 50. Spielminute hielten die Sauerländer das 1:0, doch dann schlugen die Eisbären eiskalt dreifach zu. Endlich fanden sie die Lücke und konnten Dahm bezwingen. Das 1:1 gab dem Team noch einmal einen Schub und der Rest ist bekannt. Mal wieder haben die Eisbären Moral bewiesen, mal wieder haben sie einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und damit verteidigten sie auch die Tabellenführung und bauten diese aufgrund der Nürnberger Niederlage gegen Schwenningen sogar noch aus.
Aber das alles ist egal, denn heute Abend zählte nur eins – das (erfolgreiche) Comeback der Nummer 90, Constantin Braun!

Stimmen zum Spiel:

Boris Blank (Iserlohn Roosters):

Wir haben das ganze Spiel nicht schlecht gespielt. Die Eisbären haben viel Druck gemacht. Im dritten Drittel waren wir zu passiv. Da wollten wir das 1:0 halten. Nach dem 1:1 sind wir auseinander gebrochen.

Marvin Cüpper (Eisbären Berlin):

Es war ein spannendes Spiel. Wir haben über weite Strecken besser gespielt als Iserlohn. Wir haben unsere Chancen am Ende nutzen können und somit verdient gewonnen. 

Uwe Krupp: „In Iserlohn und Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen“

Die nächste englische Woche wartet auf die Eisbären Berlin. Und nach zwei Heimspielen am vergangenen Wochenende in Folge geht es für die Eisbären in dieser Woche zunächst zweimal auf Reisen. Morgen Abend ist man zu Gast bei der Überraschungsmannschaft Schwenningen (Bully: 19:30 Uhr) und am Freitag reist man ins Sauerland zu den derzeit sehr starken Iserlohn Roosters (Bully: 19:30 Uhr). Es werden zwei Verfolger-Duelle, wenn man nach der Tabelle geht, denn Schwenningen ist Sechster und Iserlohn Fünfter. Die Eisbären rangieren auf Platz Zwei, doch der Vorsprung auf beide Mannschaften ist mit zwölf bzw. 13 Punkten doch schon arg hoch. Von daher gilt es, diese beiden Mannschaften auf Distanz zu halten.

Was aber kein Problem sein sollte, scort die Paradereihe weiterhin so überragend wie zuletzt gegen Mannheim, als Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman an fünf der sechs Tore beteiligt waren. Doch bei all der Freude über die aktuelle Offensiv-Power der Eisbären (mit 88 Toren zusammen mit München bester Angriff der Liga), darf man die Defensivarbeit nicht vernachlässigen. Und da waren sich Trainer und Spieler zuletzt einig, dass drei Gegentore zu viel sind und man die beiden Goalies Petri Vehanen und Marvin Cüpper mehr unterstützen muss. Aber einfach wird das gegen Schwenningen und Iserlohn nicht werden, weiß Chefcoach Uwe Krupp (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.11.2017):

In Iserlohn und in Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen. Beide sind bärenstark zu Hause. Es werden zwei wirklich schwere Spiele.

Für die Spiele im Schwarzwald und Sauerland kann Krupp wieder auf Stürmer Louis-Marc Aubry zählen, der nach seiner Verletzung wieder zurück im Kader ist. Und am Freitag könnte es zudem zum Einsatz von Verteidiger Constantin Braun kommen, welcher im Rahmen seiner Therapie stattfinden würde.
Thomas Oppenheimer, André Rankel und Frank Hördler werden den Eisbären dagegen weiterhin fehlen.

Die Schwenninger Wild Wings sind DIE Überraschungs-Mannschaft der aktuellen DEL-Saison. Aktuell stehen die Mannen von Coach Pat Cortina auf einem sensationellen sechsten Platz und damit einen Platz vor dem Erzrivalen Adler Mannheim. Im Schwarzwald träumt man derzeit davon, endlich mal wieder an den Playoffs teilnehmen zu können. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch die Wild Wings darf man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die können auch gegen Top-Teams gewinnen. Neun der letzten elf Duelle im Schwarzwald gingen an die Eisbären, die einzig bei der 1:2-Niederlage im letzten Aufeinandertreffen nicht gepunktet haben. Im ersten Duell in dieser Saison setzten sich die Berliner mit 3:1 auf eigenem Eis durch.

Am Freitag geht die Reise für die Hauptstädter ins Sauerland zu den Iserlohn Roosters, die sich nach schwachem Saisonstart und Trainerwechsel zuletzt sehr stark präsentierten und durch vier Siege in Folge sich bis auf Platz Fünf verbessert haben. Mit den Roosters ist also durchaus wieder zu rechnen, was auch die Ergebnisse der vergangenen englischen Woche zeigten, als man gegen Köln (5:4 n.P.), gegen Krefeld (5:1) und in Straubing (5:1) Siege einfuhr und sich somit in die  direkten Playoff-Ränge vorarbeitete. Wie gut die Roosters derzeit sind, davon konnten sich auch die Eisbären zuletzt überzeugen, als man auf eigenem Eis mit 2:3 gegen Iserlohn verlor. Beim ersten Auftritt im Sauerland in dieser Saison hatten sich aber die Eisbären mit 6:3 durchgesetzt und damit eine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. 

Der Kader der Eisbären Berlin für die Partie bei den Schwenninger Wild Wings am 29.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Vincent Hessler (beide in Weißwasser), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Constantin Braun

Uwe Krupp: „Es gibt nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel“

Uwe Krupp (links) und Rob Daum (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 2:3 verloren. Der Grund war leicht auszumachen: Iserlohn war einfach effektiver vor dem Tor und hat sich somit die drei Punkte geholt. Verteidiger Blake Parlett lobte daher den Auftritt der Sauerländer nach dem Spiel:

Wir haben mit viel Herz gespielt und wir haben gut gespielt über weite Strecken des Spiels. Aber Hut ab vor der Leistung von Iserlohn. Sie haben geduldig gespielt, haben dafür gesorgt, dass sie wenig Torchancen zu gelassen haben und haben auf ihre Konterchancen gewartet. Iserlohn ist eine gute Mannschaft und sie haben zuletzt gute Resultate eingefahren.  

Kai Wissmann, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, lobte vor allem Iserlohns Goalie Mathias Lange:

Es war kein schlechtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, auch Rebounds, aber wir haben es einfach nicht geschafft, die über die Linie zu bekommen. Da müssen wir einfach härter rein gehen in die Rebounds und die mit aller Gewalt über die Linie drücken. Der Torhüter von Iserlohn war echt stark heute, da muss man ihm auch mal ein Kompliment machen.

Jens Baxmann sagte nach dem Spiel, dass die Eisbären alles gegeben hätten, um das Spiel zu gewinnen:

Wir haben viel Aufwand betrieben. Ich denke, wir haben alles gegeben, sind Schlittschuh gelaufen und haben uns Chancen kreiert. Aber letztendlich haben wir es heute nicht geschafft, den Puck hinten über die Linie zu drücken. Da hätten wir ein bisschen mehr Biss zeigen müssen, um den Puck über die Linie zu drücken. 

Kapitän André Rankel war natürlich froh über seine Rückkehr, hätte sich aber ein anderes Ergebnis am Ende gewünscht:

Ich bin froh, wieder auf dem Eis stehen zu können. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir die drei Punkte mitgenommen hätten. 

Tor-Monster Sean Backman erzielte die beiden Tore für die Eisbären und stellte somit den Tor-Rekord von Steve Walker ein, was ihm am Ende aber egal war:

Die zwei Tore sind großartig, das Ergebnis am Ende aber nicht, denn wir wollten das Spiel gewinnen. Ich habe mit James Sheppard und Nick Petersen zwei sehr gute Sturmpartner. Das macht es mir einfach, erfolgreich zu sein.

Coach Uwe Krupp sah kaum etwas negatives am Spiel seiner Mannschaft außer natürlich das Ergebnis, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gespielt. Wir haben viel Druck gemacht und uns Torchancen erarbeitet. Insgesamt gibt es nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel, außer dass wir kein Kapital geschlagen haben aus unseren vielen Chancen. Mathias Lange war stark in den Momenten, wo Iserlohn ihn brauchte. Unser Überzahlspiel war gut. Insgesamt ein gutes Eishockeyspiel von uns. Aber natürlich können wir nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis. 

Genau umgekehrt sah es sein Gegenüber Rob Daum, der mit dem Ergebnis zufrieden war, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hatte:

Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Ich denke, wir haben das Spiel so ein bisschen gestohlen. Wir haben viel zu viele Chancen den Eisbären ermöglicht. Aber unser Torwart hat uns die Möglichkeit gegeben, das Spiel zu gewinnen. 

Siegtorschütze Marco Friedrich richtete bereits eine Kampfansage an die Konkurrenz: 

Man sieht es auch an der Formkurve unserer Mannschaft, so langsam zeigt sie ganz steil nach oben. Es dauert natürlich noch ein bisschen, bis wir die Pläne des Trainer vollständig umsetzen. Aber jetzt kommt zum Glück nächste Woche die Pause, in der wir ein kleines Trainingslager veranstalten werden und danach sind die Roosters, denke ich, vorne mit dabei.

 

2:3! Sean Backmann stellt den Tor-Rekord von Steve Walker ein, für den Sieg gegen Iserlohn reichte es trotz seiner beiden Tore aber nicht

Ausgabe #11:

Die Iserlohn Roosters schocken nach dem Auswärtssieg beim Deutschen Meister Red Bull München (2:1) auch den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Sauerländer vor 11.361 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 2:3 (1:1,1:1,0:1) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Eisbären schossen dabei mehr als doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor (54:26), waren aber im Abschluss bei weitem nicht so effektiv wie die Mannen von Coach Rob Daum.

Eisbären-Coach Uwe Krupp hatte große Personalsorgen, musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Die Verteidiger Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond fehlten ebenso wie die Stürmer Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Florian Busch. Dafür kehrte Kapitän André Rankel in den Kader zurück. Petri Vehanen hütete das Bären-Tor und Verteidiger sowie Youngster Kai Wissmann absolvierte sein 100. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum an dieser Stelle.

Die Eisbären schossen doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor, am Ende aber reichte es trotzdem nicht zum Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren von Beginn an gut drin im Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Tor von Mathias Lange. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte den Eisbären. Zunächst hatte man zwar viel Zug zum Tor, aber so richtig gefährlich waren die Abschlüsse anfangs noch nicht gewesen. Doch Mitte des ersten Drittels erspielten sich die Berliner innerhalb kurzer Zeit drei absolute Hochkaräter, leider waren diese aber nicht drin, weil IEC-Schlussmann Lange einen überragenden Abend erwischt hatte.
Die Gäste vom Seilersee brauchten ein wenig, um sich erstmals vor dem Tor von Vehanen zu zeigen. Auch im ersten Powerplay waren die Roosters nicht wirklich gefährlich.
Dann aber waren die Eisbären wieder ein Mann mehr auf dem Eis und da haperte es in dieser Saison bisher doch gewaltig. Aber diesmal klingelte es in Überzahl. James Sheppard brachte die Scheibe in den Slot, Sean Backman lauerte dort, nahm die Scheibe, drehte sich kurz um und schloss eiskalt ins linke Eck ab – 1:0 (16.). Der Tor-Rekord von Steve Walker war also gebrochen. Backman hatte nun auch in sieben aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielt. Sonntag in Wolfsburg könnte die Nummer 61 der Eisbären einen neuen Tor-Rekord aufstellen.
Aber lange freuen konnten sich die Eisbären über die Führung nicht. Denn eine Minute später kassierten die Berliner eine Strafzeit und auch Iserlohn wusste das Powerplay zu nutzen. Jack Combs wurde am rechten Bullykreis angespielt und zog per sattem Handgelenkschuss ab – 1:1 (18.).
So stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden und bereits da deutete sich an, dass die Sauerländer an diesem Abend nicht viele Chancen brauchten, um zu treffen. Vom Spielverlauf her war der Spielstand nämlich schmeichelhaft für Iserlohn.

Da Iserlohn zehn Sekunden vor der ersten Drittelpause noch eine Strafzeit kassierte, hatten die

Das Symbolbild der Partie. Die Eisbären am Boden, Iserlohn obenauf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels erneut ein Powerplay. Und man höre und staune, auch diese Überzahl konnten die Hausherren nutzen. 33 Sekunden waren gespielt, da spielte Nick Petersen auf der linken Seite die Scheibe zwischen zwei Iserlohner durch zu Sean Backman, welcher per Onetimer zum 2:1 traf (21.). Erneut also dieser unglaubliche Backman. Was den Treffer umso bemerkenswerter machte? Kurz vor dem Pass von Petersen wurde Backman noch zu Fall gebracht, stand jedoch sofort auf und fuhr in Position, um das Zuspiel von Petersen zu verwerten. Eiskalt, dieser Sean Backman.
In der 25. Spielminute lagen Freud und Leid dann ziemlich nah beieinander. Auf der einen Seite scheiterte Kai Wissmann in seinem Jubiläumsspiel am Innenpfosten, auf der anderen Seite schlossen die Sauerländer den Gegenzug 30 Sekunden später eiskalt ab. Travis Turnbull legte die Scheibe rüber zu Blaine Down und der fackelte nicht lange – 2:2 (25.).
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es mal in die eine und mal in die andere Richtung ging. Beide Mannschaften versuchten immer wieder gefährliche Chancen zu kreieren, aber beide Defensivreihen ließen nur selten gute Torchancen zu. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren entweder eine sichere Beute der beiden Torhüter oder aber wurden vorher schon von den Verteidigern geblockt.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden zwischen Berlin und Iserlohn.

War am Ende einer der Matchwinner für Iserlohn – Goalie Mathias Lange. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als die Eisbären im Schlussdrittel gerade Fahrt aufnehmen wollten, wurden sie von den Gästen geschockt. Exakt 45 Minuten waren gespielt, da hatte Alexander Bonsaksen von der blauen Linie abgezogen, Marco Friedrich die Scheibe vor dem Tor unhaltbar für Vehanen abgefälscht und somit Iserlohn erstmals an diesem Abend in Führung gebracht – 2:3.
Irgendwie hatte man das Gefühl, als ob dieser Gegentreffer die Eisbären geschockt hatte. Sie rannten danach zwar an, waren bemüht den Ausgleich zu erzielen. Aber teilweise rannten sie auch kopflos an, wollten es mal wieder zu schön spielen, passten lieber noch einmal, statt den Schuss zu suchen. Und wenn man vielleicht doch lieber den besser postierten Mann hätte anspielen sollen, entschied man sich für den Schuss, welcher von den Iserlohnern geblockt wurde. Aber natürlich konnte man sich in den folgenden Minuten auch mal Chancen herausspielen, nur selten waren sie zwingend und stellten Mathias Lange vor große Probleme. Und wenn es doch gefährlich wurde, zeigte Lange seine ganze Klasse und ließ die Eisbären verzweifeln. Die wie gesagt alles versuchten, im Abschluss aber nicht das nötige Glück heute auf ihrer Seite hatten.
Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Goalie Vehanen brachte am Ende nichts mehr ein. Die Eisbären mussten sich vor eigener Kulisse den Iserlohn Roosters geschlagen geben.

Die Effektivität hat diese Partie letztendlich wohl entschieden. Iserlohn hat deutlich seltener auf das Tor von Petri Vehanen geschossen, nahm am Ende aber die drei Punkte mit an den Seilersee. Und das allein zählt am Ende. Die Eisbären versuchten es aus allen Lagen, fanden aber entweder in Mathias Lange ihren Meister oder aber die Schüsse wurden vorher bereits geblockt. Zum Ende hin hat man dann gemerkt, dass die Eisbären alles versucht haben, um noch einmal zurück zu kommen in die Partie, da spielten sie es aber teilweise zu wild und wollten es mit der Brechstange versuchen oder aber man versuchte sich mal wieder am Schönspielen, was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Zwei Powerplaytore sind auf jeden Fall sehr wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber dennoch zeigte man in den anderen Überzahlspielen die bekannten Schwächen. Aber es ist eben auch gut zu wissen, dass sie es noch können in Überzahl. Wenn sie wollen.

Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun

 

6:3-Sieg nach 0:2-Rückstand: Eisbären erobern am Seilersee die Tabellenführung

Die Niederlagenserie am Iserlohner Seilersee hat endlich ein Ende gefunden. Am Freitagabend gewannen die Eisbären Berlin vor 4.070 Zuschauern in der Eissporthalle am Seilersee mit 6:3 (1:2,2:0,3:1) bei den Iserlohn Roosters und feierten damit den ersten Sieg nach zuvor fünf Niederlagen in Folge im Sauerland. Durch den Sieg eroberten die Berliner zugleich die Tabellenführung in der DEL, offenbarten aber einige Defizite in ihrem Spiel. 

Die Eisbären konnten auf die gestern noch angeschlagenen Frank Hördler und André Rankel zurückgreifen, im Tor bekam Marvin Cüpper mal wieder Spielpraxis. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp meinte vor der Partie, dass die Berliner ihr Spiel spielen müssen, vor allem diszipliniert sein müssen und hart arbeiten müssten, um hier am Seilersee zu gewinnen, wo es immer schwer ist. Egal, auf welchem Platz die Sauerländer stehen. Aber den Start in die Partie verpennten die Eisbären völlig. Was vielleicht der Chaos-Anfahrt geschuldet war. Denn statt vier Stunden Zugfahrt mussten die Eisbären acht Stunden mit dem Bus ins Sauerland fahren. Nach zwei Minuten kassierte Mark Olver bereits die erste Strafzeit. Doch da sollte ja eigentlich nicht viel passieren, dachte man sich, sind die Iserlohner doch genauso „gefährlich“ wie die Eisbären in Überzahl. Aber die Hausherren nutzten die numerische Überlegenheit aus. Jack Combs spielte die Scheibe zu Justin Florek, welcher vor dem Tor die Scheibe behaupten konnte, sie dann quer spielte und Travis Turnbull netzte letztendlich zum 1:0 ins halbleere Tor ein (3.).
Und nur ganze 15 Sekunden später durften die Fans des Tabellenletzten erneut jubeln. Iserlohn mit aggressiven Forechecking, erkämpfte sich den Puck an der Bande, Jack Combs spielte die Scheibe zu Marko Friedrich, der sie von rechts aus vor das Tor in den Slot brachte, wo dann Thomas Oppenheimer und Jason Jaspers den Puck gemeinschaftlich im Berliner Tor versenkten – 2:0 (4.).
Paukenschlag am Seilersee also, aber fortan waren die Eisbären bemüht, hier ins Spiel zu finden. Optisch waren die Berliner auch überlegen, jedoch fehlte es so ein bisschen an Ideen, die Defensive der Roosters zu knacken.
Acht Minuten waren gespielt, da gab es einen kleinen, schönen Fight zwischen Travis Turnbull und Mark Olver, welcher sich nach dem Bully schon angedeutet hatte und Turnbull ließ auch nicht locker, was ihm am Ende jedoch zwei Strafminuten mehr als Olver einbrachte. Und als Marko Friedrich auch noch auf die Strafbank musste, hatten die Eisbären für 75 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Sie fanden in ihre Powerplay-Formation, ließen die Scheibe gut laufen, aber kamen so gut wie gar nicht zu einem gefährlichen Torschuss. Erst, als Iserlohn wieder zu Viert war, ließen die Eisbären die Scheibe erneut gut laufen und konnten durch Sean Backman zum 2:1 verkürzen (10.).
Fortan blieb es eine muntere Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, die Eisbären dabei mit einem Chancenplus nach 20 Minuten (13:6-Schüsse). Dennoch führten die Hausherren mit 2:1 nach dem ersten Drittel. Marcel Noebels äußerte sich nach dem Auftaktdrittel bei Telekom Sport wie folgt:

Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Nach dem 0:2 haben wir gut ins Spiel gefunden und auch gute Chancen gehabt. Es ist jetzt ein ausgeglichenes Spiel.

Auch ins Mitteldrittel starteten die Hausherren sehr druckvoll und suchten gleich den Weg vor das Tor von Marvin Cüpper. Jake Weidner stand auch auf einmal völlig frei im Slot, aber er konnte diese Chance nicht nutzen. Doch dann fanden die Eisbären besser ins Spiel und es entwickelte sich nun in den ersten Minuten ein schnelles Spiel, welches hin und her ging. Beide Mannschaften überbrückten die neutrale Zone sehr schnell und suchten dann den Abschluss vor dem gegnerischen Tor.
Aber es war nur eine Mannschaft im Abschluss erfolgreich. Sean Backman spielte die Scheibe an der blauen Linie rechts rüber zu Blake Parlett, der nahm die Scheibe mit, spielte sie quer vor das Tor, wo James Sheppard angerauscht kam und die Scheibe im halbleeren Tor versenken konnte – 2:2 (25.)
Und nur 50 Sekunden später machten die Hauptstädter den Paukenschlag perfekt. Daniel Fischbuch brachte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo Louis-Marc Aubry lauerte, einen kleinen Schlenker um Mathias Lange machte und den Puck zum 3:2 über die Linie schoss (26.).
Direkt nach dem Tor nahm Iserlohns Coach Jari Pasanen eine Auszeit, aber seine Mannschaft brauchte eine ganze Weile, um zurück ins Spiel zu kommen. So hatte Johann Larsson in der 29. Minute die große Chance zum Ausgleich, aber er scheiterte am Pfosten. Den Abpraller konnte Marvin Cüpper dann im Liegen mit einem Riesen-Save entschärfen.
Drei Minuten später tauchte Chad Bassen auf einmal frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie behielt die Ruhe und konnte diese Chance vereiteln.
Auf einmal waren die Roosters wieder im Spiel, machten hier viel Druck auf das Tor und drängten auf den Ausgleich. Gegen Ende des Mitteldrittels konnten die Eisbären das Spiel aber wieder beruhigen und hielten die Sauerländer vom Tor fern. Die letzte große Chance des zweiten Drittels hatten dann aber noch einmal die Eisbären, als Aubry völlig frei vor Lange an den Puck kam, ihn aber knapp links am Tor vorbei setzte. Somit führten die Eisbären mit 3:2 nach 40 Minuten am Seilersee. Vom Ergebnis her war Stefan Ustorf, Leiter Spielerentwicklung und Scouting, zufrieden, aber nicht mit der Leistung, wie er bei Telekom Sport in der Drittelpause sagte. Man leistete sich zu viele Scheibenverluste, ging im Scheibenbesitz mit der Scheibe viel zu fahrlässig um. Und dass die Eisbären so schnell mit 0:2 zurück lagen, lag laut Ustorf viel mehr an individuellen Fehlern als an der Chaos-Anreise.

Im letzten Drittel hatten die Gastgeber noch 58 Sekunden Überzahl, aber da waren sie nicht gefährlich, weshalb die Eisbären diese Unterzahl schadlos überstanden.
Und dann ging es ganz schnell. Bully im Drittel der Iserlohner, Aubry gewann dieses, Daniel Fischbuch brachte die Scheibe vor das Tor, wo Marcel Noebels lauerte und Mathias Lange austanzte – 4:2 (43.).
Dieser Gegentreffer schien die Hausherren endgültig geschockt zu haben, deren Ausgangslage als Tabellenletzter ja schon vor dem Spiel nicht gerade rosig aussah. Und nun hatten die Roosters in eigener Halle auch noch eine 2:0-Führung verspielt, was der Stimmung definitv nicht gut tat. Aber Iserlohn wagte ein zaghaftes Aufbäumen, dochr Alexander Bonsaksen schoss den Puck in der 48. Spielminute über das Berliner Tor.
Die Eisbären dagegen wirkten fast schon leichtfüßig im nächsten Angriff, welchen sie erfolgreich abschließen konnten. Noebels mit dem Querpass auf Aubry, welcher das lange Eck anvisierte und den Puck dort auch versenken konnte – 5:2 (49.).
Der Deckel auf diesem Spiel sollte nun also drauf sein, zumal die Eisbären nur wenige Sekunden später einen 3-auf-1-Angriff fuhren, doch Florian Busch schoss die Scheibe knapp daneben. Und direkt im Gegenzug – 23 Sekunden nach dem Berliner Tor – gelang Iserlohn der Anschlusstreffer. Travis Turnbull brachte die Scheibe ins Berliner Drittel, spielte dort mit Boris Blank Doppelpass und kam im Slot wieder an die Scheibe, welche er von dort aus letztendlich ins Tor beförderte – 3:5 (49.).
Auf einmal waren die Sauerländer also wieder da, aber auch deswegen, weil die Eisbären nach vorne kaum mehr etwas taten. Sie standen viel mehr in der eigenen Defensive und schauten den Roosters meistens zu, was sie da so im Angriff taten. Das war schon fast fahrlässig von den Berlinern, die es hier hätten ausnutzen müssen, dass Iserlohn nach dem 2:5 angeschlagen war. Aber nein, man versuchte Iserlohn wieder aufzubauen. Was auch beinahe geklappt hätte, denn acht Minuten vor dem Ende der Partie hatte Kevin Schmidt in „Baseball-Manier“ zum 4:5 getroffen, aber die beiden Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Elvis Melia gaben den Treffer zu Recht wegen eines zu hohen Stocks nicht. Aber da hätten die Eisbären ganz schön alt ausgesehen, wenn es hier auf einmal nur noch 4:5 gestanden hätte.
Doch zum Ende hin fuhren die Eisbären dann auch wieder ein paar Angriffe Richtung Iserlohner Tor und wollten so für die endgültige Entscheidung sorgen. Von Iserlohn kam in dieser Phase nicht mehr viel.
Als Iserlohn in der Schlussphase den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, schlug Mark Olver zu und traf zum 6:3-Endstand vier Sekunden vor der Schlusssirene.

Ein Sieg, welcher am Ende sicherlich verdient war, aber die Eisbären haben sich das Leben dann doch wieder unnötig schwer gemacht. Den Start hatte man völlig verpennt und lag durch individuelle Fehler schnell mit 0:2 hinten. Danach zeigte die Mannschaft aber wieder, wie stark ihre Moral ist und kämpfte sich nicht nur zurück in die Partie, nein, sie drehten das Spiel gleich komplett und lagen zwischenzeitlich sogar mit 5:2 vorne. Aber wie schon nach dem 3:2 im Mitteldrittel spielten es die Berliner dann einfach zu locker, zu leichtfertig wurden die Scheiben verloren, nach vorne hatte man nicht mehr den Zug, um weitere Tore zu erzielen. Wohl in dem Gedanken, dass hier beim angeschlagenen Tabellenletzten nichts mehr schief gehen würde. Beinahe wurden die Hauptstädter für diese Nachlässigkeit noch bestraft. Aber am Ende ging es ja noch einmal gut aus und man nahm drei weitere Punkte mit in die Hauptstadt. Doch einige Worte dürfte sich die Mannschaft nach dem Spiel wohl noch angehört haben müssen, wenn man alleine schon gesehen hat, wie sauer Stefan Ustorf in der zweiten Drittelpause war. 

Iserlohns Stürmer Boris Blank sagte nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Wir haben gut angefangen und 2:0 geführt. Dann bekommen wir zwei Strafzeiten und kassieren das 2:1, danach sind wir eingebrochen. Wir spielen zwar nicht schlecht, aber zwei bis drei Minuten passen wir nicht auf und dann kassieren wir die Tore. Wir müssen jetzt zusammenhalten und hart arbeiten.

Berlins starker Goalie Marvin Cüpper äußerte sich zum Sieg in Iserlohn so:

Wir haben über weite Strecken gut gespielt. Iserlohn hat im ersten Drittel viel Druck gemacht, damit haben wir wohl nicht wirklich so gerechnet. Wir haben uns aber gut zurück gekämpft und die restlichen zwei Drittel gut gespielt

Morgen in Iserlohn: Zu Gast beim Tabellenletzten am Seilersee

Die Auswärtsreise in dieser Woche geht für die Eisbären Berlin weiter. Nach dem erfolgreichen Auswärtsspiel in Düsseldorf vom Dienstagabend müssen die Berliner morgen Abend bei den Iserlohn Roosters antreten. Diese Partie ist die Partie des Tabellenletzten gegen den Tabellenzweiten. Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten der beiden Vereine also nicht sein. Während die Sauerländer derzeit in einer Krise stecken, können die Eisbären mit den bisherigen Ergebnissen und dem Tabellenplatz durchaus zufrieden sein. 

Dennoch nehmen die Eisbären den Tabellenletzten sehr ernst und auf keinen Fall auf die leichte Schulter, wissen die Berliner doch, wie schwer es am Seilersee sein kann. Chefcoach Uwe Krupp sagte im Vorfeld der Partie folgendes (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.10.2017):

In Iserlohn ist es immer hart zu spielen, egal wie die Tabellensituation ist. Wir wollen auch gegen die Roosters konstant, kontrolliert und diszipliniert auftreten.

Dennoch stehen die Siegchancen für die Hauptstädter morgen Abend denkbar gut, sind die Sauerländer doch aktuell das einzige noch sieglose Heimteam der noch jungen DEL-Saison. Nur einen Punkt aus drei Spielen konnten die Roosters bisher zu Hause einfahren, von der einstigen Heimstärke und dem gefürchteten Hexenkessel in der Eissporthalle am Seilersee sind die Iserlohner derzeit meilenweit entfernt. Da sorgen die Roosters derzeit mehr auswärts für Furore als auf eigenem Eis. Bestes Beispiel war da das vergangene Wochenende in der DEL, als Iserlohn durchaus überraschend in Augsburg mit 4:2 gewann, sich dann aber zu Hause von Düsseldorf mit 1:5 abschießen ließ. Und am „Tag der Deutschen Einheit“ folgte dann gleich der nächste Dämpfer für die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen, als man in Ingolstadt mit 0:5 unterging.

Aber angeschlagene Mannschaften sind immer noch am gefährlichsten und von daher tun die Eisbären gut daran, sich auf ihr Spiel zu konzentrieren und das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ziehen die Berliner ihr System durch, stehen sie hinten ähnlich sicher und kompakt wie am Dienstag gegen Düsseldorf und zeigen sich vor dem Tor so eiskalt, dann ist ein Sieg am Seilersee mehr als möglich und dann würde man auch eine Negativserie endlich beenden können. Denn die letzten fünf Gastspiele am Seilersee gingen verloren, zweimal allerdings erst in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen. Morgen ist der Zeitpunkt also eigentlich perfekt, um diese Negativserie ein für alle Mal zu beenden.

Ob Verteidiger Frank Hördler und Kapitän André Rankel allerdings bei diesem Unterfangen mithelfen können, steht noch nicht fest. Der Einsatz der beiden Spieler ist derzeit fraglich. Fehlen werden dagegen definitiv wieder die Youngsters, die für Weißwasser bzw. die DNL-Mannschaft im Einsatz sind sowie Constantin Braun. 

Los geht die Partie um 19:30 Uhr, Telekom Sport überträgt wie gewohnt live. Es ist an der Zeit, den ersten Sieg seit dem 21.09.2014 in Iserlohn einzufahren. Folgendes Team soll es richten:

Tor:

Marvin Cüpper, Petri Vehanen

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Einsatz fraglich:

Frank Hördler, André Rankel

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke (alle Weißwasser), Vincent Hessler (DNL), Constantin Braun

Uwe Krupp: „Es war ein guter Schlusssprint, den wir hier hingelegt haben“

Daniel Fischbuch (Stürmer Eisbären Berlin/ein Tor und zwei Vorlagen gegen Iserlohn):

Es war heute wieder eine super Mannschaftsleistung. Wir haben alle an einem Strang gezogen. Es ist natürlich super, dass wir jetzt die Chancen nutzen und die Tore machen. Wir hoffen darauf, dass wir das mit in die Playoffs nehmen können. Es war bis zum Ende hart umkämpft. Wir sind froh darüber, die sechs Punkte am Wochenende mitgenommen zu haben. Das wird eine hart umkämpfte Serie gegen Straubing. Das ist eine gute Mannschaft, die auch bis zum Ende kämpft. Wir müssen in der Defensive kompakt stehen und vorne die Chancen nutzen.

Laurin Braun (Stürmer Eisbären Berlin/erzielte das 3:1 gegen Iserlohn):

Die ersten paar Minuten haben wir kurz verschlafen, aber nach dem Tor sind wir aufgewacht und haben das Ding auch gedreht. Wir haben von Drittel zu Drittel besser gespielt. Das 4:1 ist am Ende verdient. Wir haben uns Chancen herausgespielt und diese auch genutzt. Das Heimrecht zu haben, ist sehr gut für uns, weil wir zu Hause doch stärker sind. Auswärts hat es nicht so gut geklappt. Auf die Playoffs freuen wir uns definitiv. Straubing ist definitiv ein heißer Hexenkessel, aber auch da müssen wir trotzen. Es sind drei Spiele und zwei müssen wir gewinnen.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es war ein guter Schlusssprint, den wir hier hingelegt haben. Heute war wieder ein ganz enges Spiel. Wenn du deine Spiele gewinnst, gewinnst du deine Spiele. Die kannst du mit guten Unterzahlspiel gewinnen oder aber mit guten Überzahlspiel. Es muss immer etwas funktionieren und das ist ausschlaggebend, um das Spiel zu gewinnen. Mit mehr Substanz in der Mannschaft kommt auch der Glaube zurück.

4:1 gegen Iserlohn: Eisbären sichern sich Heimrecht in erster Playoff-Runde

Ausgabe #24:

Das Minimalziel erste Playoff-Runde hatten die Eisbären Berlin bereits am Freitagabend nach dem 5:4-Heimsieg gegen den ERC Ingolstadt erreicht. Heute Nachmittag wurde sich dann auch noch das Heimrecht für die Pre-Playoffs gesichert. Durch das 4:1 (2:1,0:0,2:0) gegen die Iserlohn Roosters beenden die Eisbären die Vorrunde auf Platz Acht und treffen ab Mittwoch auf die Straubing Tigers. Heute mussten unsere Jungs noch einmal hart für das Heimrecht arbeiten, setzten sich aber am Ende verdient durch und gehen so mit zwei Erfolgserlebnissen in die erste Playoff-Runde.

Im Vergleich zur Freitag-Partie gegen Ingolstadt gab es im Kader der Eisbären eine Änderung. Jamie MacQueen kehrte ins Team zurück, Spencer Machacek musste dafür diesmal aussetzen. Im Tor stand Petri Vehanen.

Frank Hördler mit dem Schuss von der blauen Linie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie begann aus Eisbären-Sicht jedoch denkbar schlecht. 39 Sekunden waren gespielt, da stand es schon 0:1 für Iserlohn. Blaine Down setzte sich gegen die Eisbären-Defensive durch und ließ danach auch Petri Vehanen keine Chance.
Auch danach taten sich die Eisbären enorm schwer. Ja, sie rannten zwar an, aber an der gegnerischen blauen Linie wurden sie immer wieder von den aggressiv verteidigenden Iserlohnern erwartet und gestoppt. Die Eisbären hatten mit der aggressiven Defensivarbeit der Sauerländer arge Probleme.
Aus einer sicheren Defensive heraus versuchten die Gäste bei Kontern immer wieder für Gefahr zu sorgen. Das 1:0 spielte der Mannschaft von Coach Jari Pasanen natürlich in die Karten.
Mit zunehmender Spieldauer fanden die Eisbären aber einen Weg vor das Iserlohner Tor und konnten Mitte des ersten Drittels ausgleichen. Daniel Fischbuch brachte die Scheibe auf das Tor und Louis-Marc Aubry sorgte letztendlich für den Ausgleich – 1:1 (10.).
Danach ging es rauf und runter, beide mit guten Offensivaktionen. Aber es waren die Eisbären, die hier nachlegen konnten. Daniel Fischbuch versuchte es erneut, scheiterte aber wieder mal, fuhr um das Tor herum und passte den Puck zu Florian Busch, welcher zum 2:1 einnetzte (14.). Erst der 300. Assist für „Buschi“ beim 1:1, und dann sein 444. Scorerpunkt im 707. Spiel für die Eisbären. Läuft bei Berlins Nummer 26, die sich in den letzten Wochen enorm gesteigert hat.
Diese Führung brachten die Eisbären über die Zeit und lagen somit mit einem Tor nach 20 Minuten vorne. Nach anfänglichen Schwierigkeiten arbeitete man sich ins Spiel und konnte die Partie drehen. Allen voran die Aubry-Fischbuch-Busch-Reihe sorgte immer wieder für Gefahr und war auch an beiden Toren beteiligt. Continue reading

1. Playoff-Runde oder Sommerpause? Wochenende der Entscheidung für die Eisbären Berlin

Seit Mitte September 2016 läuft die DEL-Saison 2016/2017. An diesem Wochenende endet die Hauptrunde der DEL und für die Eisbären Berlin wird es das Wochenende der Entscheidung. Denn der DEL-Rekordmeister ist als aktuell Tabellenzehnter noch nicht für die erste Playoff-Runde qualifiziert, hat derzeit vier Zähler Vorsprung auf den Elften Düsseldorf und am Wochenende zwei Heimspiele vor der Brust. Die Eisbären haben es also in eigener Halle selbst in der Hand, sich für die erste Playoff-Runde zu qualifizieren. Ein Sieg morgen Abend nach regulärer Spielzeit gegen den ERC Ingolstadt (Bully: 19:30 Uhr) und man wäre unter den ersten Zehn der Liga und hätte dann am Sonntag beim abschließenden Hauptrunden-Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (Bully: 14:00 Uhr) sogar noch die Chance, sich Heimrecht in der ersten Playoff-Runde zu sichern. Was angesichts von zwölf Auswärtsniederlagen in Folge sicherlich von Vorteil wäre.

Die Saison ist für die Hauptstädter bisher eine einzige Enttäuschung und am Wochenende geht es nun darum, die komplette Katastrophe abzuwenden. Denn ein Saisonende nach der Hauptrunde wäre der Super-GAU für den DEL-Rekordmeister. Damit hatte vor der Saison niemand gerechnet. Da sah Chefcoach Uwe Krupp sein Team unter den ersten Vier der Liga. Die Realität nach 50 Spieltagen sieht dagegen ganz anders aus. Aus dem einstigen Spitzenteam und Serienmeister ist ein mittelmäßiges DEL-Team geworden, was aktuell mit Mannschaften wie Schwenningen und Bremerhaven auf Augenhöhe agiert. Was sicherlich nicht der Anspruch in der Hauptstadt ist.

Der morgige Gegner ERC Ingolstadt könnte, bei erfolgreicher Qualifizierung der Eisbären für die erste Playoff-Runde, in selbiger der Gegner für die Eisbären sein. Denn schließen die Berliner die Hauptrunde als Zehnter ab, würde es gegen den ERCI gehen. Die Schanzer können sich also einspielen für die erste Playoff-Runde, können weder nach oben noch nach unten rutschen. Für die Eisbären geht es dagegen noch um sehr viel, nämlich um die letzten Punkte, um das Minimalziel Platz Zehn zu erreichen. Von daher sieht Verteidiger Frank Hördler die Partie morgen Abend schon als Playoff-Partie an (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 23.02.2017):

Das wird morgen schon Playoff-Charakter haben gegen Ingolstadt. Wir werden natürlich probieren, irgendwo ein bisschen etwas rauszukitzeln, um dem Gegner unter die Haut zu gehen, damit wir uns dann auch einen Vorteil verschaffen können.

In dieser Saison gingen zwei der bisherigen drei Duelle an die Eisbären. In Ingolstadt setzte man sich mit 7:4 durch, in Berlin feierte man einen 3:0-Sieg. An das letzte Duell in der Saturn-Arena haben die Berliner dagegen keine guten Erinnerungen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kamen die Eisbären mit 1:7 unter die Räder. Morgen Abend wäre ein guter Zeitpunkt, um dafür Revanche zu nehmen. Die Hauptstädter gewannen drei der letzten vier Heimspiele gegen die Schanzer.

Zum Hauptrunden-Abschluss am Sonntag gastieren dann die Iserlohn Roosters in der Mercedes-Benz Arena. Für das letztjährige Überraschungsteam ist die Saison nach dieser Partie bereits beendet. Von daher werden die Sauerländer frei aufspielen können und sich mit einem positiven Ergebnis aus der Saison verabschieden wollen. Für die Eisbären hingegen könnte es, je nach Ausgang des Freitagspiels, noch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn gehen. In dieser Saison gewannen die Eisbären erst einmal gegen die Sauerländer. In Berlin setzte man sich mit 4:3 durch. Am Seilersee setzte es dagegen zwei Niederlagen (0:2/3:4 n.P.). Auf eigenem Eis hatten die Eisbären zuletzt arge Probleme mit den Roosters, gewannen nur zwei der letzten fünf Spiele in Berlin gegen Iserlohn. Ein Sieg gelang dabei wie bereits erwähnt im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison. Zwei Siege in Folge gegen Iserlohn gelangen den Eisbären letztmals vor vier Jahren. Es wird Zeit, dieser Serie ein Ende zu setzen.

Chefcoach Uwe Krupp muss auf Micki DuPont, André Rankel und Sven Ziegler verzichten. Wenn Kyle Wilson mitspielen kann, müsste ein Importspieler auf die Tribüne, da nur neun Importspieler mitspielen dürfen. Uwe Krupp dazu:

Wir werden da morgen eine Entscheidung treffen und das ist im Grunde ein Luxusproblem für uns.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt am 24.02.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Bruno Gervais, Alex Roach, Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Constantin Braun

Angriff:

Nick Petersen, Charles Linglet, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Barry Tallackson, Florian Busch, Darin Olver, Louis-Marc Aubry, Julian Talbot, Daniel Fischbuch, Marcel Noebels