Aufholjad nicht geglückt: Eisbären verlieren mit 2:3 am Seilersee

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin eine Wundertüte in der diesjährigen DEL-Saison. Der Hauptstadt-Club konnte den Mannheim-Coup nicht vergolden, verlor am Freitagabend bei den Iserlohn Roosters mit 2:3 (0:1,1:2,1:0). Zwar hatten die Eisbären auch jede Menge Torchancen, nur diese konnten sie nicht nutzen. Und am Ende mangelte es an der nötigen Konzentration über die volle Spieldauer, weshalb man sich die Niederlage auch selbst zuzuschreiben hatte.

Eisbären-Chefcoach Clément Jodoin schickte das selbe Team ins Rennen, welches am Sonntag Mannheim mit 3:2 besiegen konnte. Somit stand also auch wieder Glücksbringer Kevin Poulin im Tor.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Die Eisbären fanden gut ins Spiel und erspielten sich auch gute Torchancen, aber am IEC-Goalie Niko Hovinen sollten sie an diesem Abend nicht nur einmal verzweifeln.
Aber auch Iserlohn kam gut ins Spiel und kam ebenso zu Torchancen und hatte zudem auch die ersten beiden Überzahlspiele im Auftaktdrittel. Florian Kettemer und Colin Smith kassierten die Strafen auf Seiten der Eisbären, die die beiden Unterzahlspiele jedoch schadlos überstanden.
Zum Ende des ersten Drittels bekamen dann auch die Eisbären die Möglichkeit, in Überzahl zu agieren und dabei waren sie auch sehr gefährlich, nur ein Tor wollte dabei nicht herausspringen.
Und als sich in der Eishalle am Seilersee alle schon auf den Pausensnack und ein Getränk freuten, klingelte es doch noch im Eisbären-Käfig. 22 Sekunden waren noch auf der Uhr, als sich Jon Matsumoto klasse durch tankte, Kevin Poulin umkurvte und den Schuss so lange hinaus zog, bis er Poulin erfolgreich bezwingen konnte – 0:1 aus Eisbären-Sicht (20.).
Das erste Drittel endete für die Eisbären also denkbar schlecht. Dennoch war Kapitän André Rankel im Interview bei Telekom Sport nicht unzufrieden:

Es ist ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Wir haben ein Fehler gemacht, der gleich zum Tor geführt hat. Wir haben die Chancen, wir treffen das Tor nur nicht. Wir müssen mehr Verkehr vor dem Tor erzeugen, dann gehen die Chancen auch rein.

Doch das Mitteldrittel begann für die Berliner erst einmal mit zwei Unterzahlspielen in Folge, James

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Sheppard und Danny Richmond suchten die Kühlbox am Seilersee auf. Die Hausherren machten gut Druck, aber Kevin Poulin hielt die Gäste von der Spree hier im Spiel.
Aber beim Doppelschlag der Sauerländer war auch der Berliner Goalie machtlos. Travis Turnbull machte sich mit der Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus auf den Weg Richtung Berliner Tor, zündete den Turbo, zog ins Angriffsdrittel hinein, fuhr auf die rechte Seite und schloss diesen Alleingang eiskalt ab – 0:2 (29.).
Ganze 36 Sekunden später konnte Iserlohn erhöhen. Marco Friedrich scheiterte mit seinem Schuss frei vor Poulin noch an selbigen, Dylan Yeo staubte dann jedoch erfolgreich ab – 0:3 (29.).
Der Rückstand war deutlich, aber die Eisbären gaben nicht auf und machten mit zunehmender Spieldauer gehörig Druck auf das Iserlohner Tor. Die sahen sich einem Berliner Angriff nach dem anderen ausgesetzt, es hatte bei Fünf-gegen-Fünf fast den Anschein, als wären die Eisbären in Überzahl, so viel Druck entfachten sie auf das Tor der Roosters. Mit dem Anschlusstreffer sollte es aber bis 100 Sekunden vor der zweiten Drittelpause dauern. André Rankel hatte von der blauen Linie abgezogen, James Sheppard fälschte entscheidend ab und schon stand es nur noch 1:3, was zugleich auch der Pausenstand am Seilersee war.
Iserlohns Youngster Lean Bergmann mit seinem Fazit zu den zweiten 20 Minuten:

Die haben sehr viel Druck gemacht, aber wir haben auch ein bisschen schlechter gespielt als zuvor. Wir müssen wieder hinkommen, die kleinen Zweikämpfe im Drittel zu gewinnen. Die haben gemerkt, dass wir nach dem 3:0 zwei, drei Prozent nachgelassen haben und das wollten sie gleich nutzen.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Im Schlussdrittel wollten die Eisbären an die zweiten 20 Minuten anknüpfen und versuchten sofort nachzulegen. Aber sie konnten ihre Chancen einfach nicht nutzen bzw. Niko Hovinen im IEC-Tor war einfach zu stark an diesem Abend.
Iserlohn hatte sich aber nun besser auf den Berliner Druck eingestellt und stand hinten wesentlich besser und machte es den Eisbären mit zunehmender Spieldauer im Schlussdrittel das Leben sehr schwer. Und man selbst lauerte nun vermehrt auf Konter, um die Partie zu entscheiden. So sorgten die Hausherren immer wieder für Entlastung und Gefahr vor Kevin Poulin, der den Berlinern weiterhin die Chance gab, hier etwas mitzunehmen.
Die Zeit lief den Eisbären davon, 75 Sekunden vor dem Spielende nahmen die Eisbären ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Eisbären versuchten nun also mit sechs Mann hier die Tore zu erzwingen.
Und 42 Sekunden vor der Schlusssirene eine ansehnliche Kombination über Marcel Noebels, Louis-Marc Aubry und André Rankel. Letzterer schloss diesen Angriff ab und brachte die Hoffnung bei den Eisbären wieder zurück – 2:3 (60.).
Die Eisbären versuchten es auch in den Schlusssekunden immer weiter, aber Niko Hovinen ließ keinen weiteren Puck mehr durch und sicherte seiner Mannschaft drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze.

Wenn man nicht über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht und sein Spiel durchzieht, dann kann man in dieser Liga auch keine Spiele gewinnen. Im ersten Drittel hatten beide Mannschaften ihre Chancen, doch nur Iserlohn konnte eine kurz vor dem ersten Pausenstee zum 1:0 nutzen. Da waren die Eisbären gedanklich wohl schon in der Kabine.
Die Konzentration fehlte auch beim Iserlohner Doppelschlag in der 29. Spielminute, als sie die Partie praktisch entschieden. Zwar rannten die Eisbären danach an und kamen auch noch einmal auf 2:3 heran, doch zu mehr sollte es am Ende nicht mehr reichen. Gerade im zweiten Drittel ließ man bei Druckphasen beste Möglichkeiten liegen, tat sich dann aber im letzten Drittel schwer, die kompakte Defensive der Roosters zu knacken. André Rankels Treffer zum 2:3 kam leider zu spät.
Eisbären-Stürmer Martin Buchwieser mit seiner schonungslosen Analyse nach den 60 Minuten am Seilersee:

Wir waren einfach kurz vor Ende des ersten Drittels unkonzentriert. Dann der schnelle Doppelschlag im zweiten Drittel, das hat uns einfach das Spiel gekostet. Wir waren dann für die Hälfte des Spiels besser als die, aber wir machen die Tore einfach nicht. Wir müssen unser komplettes Spiel über 60 Minuten abrufen, konzentrierter agieren und unsere Torchancen nutzen.

Nach Mannheim-Coup: Eisbären wollen in Iserlohn und gegen Wolfsburg nachlegen

Wenn die Eisbären-Fans heute an die 60. Spielminute vom vergangenen Sonntag in Mannheim zurückdenken, bekommen Sie ein breites Grinsen im Gesicht. Warum? Ganz klar, denn 18,1 Sekunden vor dem Spielende schoss Florian Busch die Eisbären Berlin zum überraschenden aber keinesfalls unverdienten 3:2-Auswärtssieg in Mannheim und versetzte die Adler-Fans und deren Mannschaft in eine Schockstarre, war es doch zugleich die dritte Niederlage für die Kurpfälzer in Folge. Für die Eisbären war es dagegen die richtige Antwort auf das 0:4-Debakel gegen Köln, auf die völlig indiskutable Leistung gegen die Domstädter, als die Mannschaft ein Komplett-Ausfall war. 

Bei aller Freude über den 3:2-Coup in Mannheim darf man aber nicht vergessen, dass dieser Sieg nur halb so viel wert ist, wenn man jetzt am Wochenende nicht nachlegt und diesen Auswärtssieg vergoldet. Am Wochenende geht es mit Iserlohn (11.) und Wolfsburg (13.) gegen zwei Mannschaften, die hinter den Berlinern in der Tabelle stehen. Dennoch sollten die Eisbären beide Mannschaften nicht unterschätzen, das weiß auch EHC-Chefcoach Clément Jodoin, der im Vorfeld der Partie am Seilersee morgen Abend folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 06.12.2018):

Iserlohn ist eine gute, offensive Mannschaft, die viele Tore schießt, aber auch einige Tore
abgibt. Dort ist es immer sehr schwer zu spielen. Wir haben auf einigen Gebieten bereits einen guten Standard erreicht, müssen uns aber insgesamt noch weiterentwickeln.

Die Eisbären sollten an die letzten beiden Drittel aus Mannheim anknüpfen, als die Mannschaft geschlossen für den Erfolg gekämpft hat. Da hat Jeder für Jeden gekämpft, die Spieler gaben keinen Puck verloren, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und haben immer an den Sieg geglaubt und diesen Willen auf dem Eis auch vermittelt. Gekrönt wurde diese klasse Moral mit dem Siegtreffer durch Buschi 18,1 Sekunden vor dem Ende. Dieser Erfolg sollte der Mannschaft nun Auftrieb geben, um wieder eine Siegesserie zu starten. Zwar gewann man vier der letzten fünf Spiele, aber auch wenn Siege dabei waren, spielerisch konnten die Eisbären nicht immer überzeugen und nach wie vor fehlt in einem Großteil der Spiele das System, was hinter dem Spiel der Eisbären steckt. Jedenfalls erkennt man kaum eins.

Morgen Abend treten die Eisbären bei den Iserlohn Roosters (Bully: 19:30 Uhr) an, welche aktuell auf dem elften Tabellenplatz stehen. Die Sauerländer stellen mit 81 Toren den zweitbesten Angriff der Liga, mit 94 Gegentoren aber auch die zweitschlechteste Defensive der DEL. Am Seilersee ist es aber immer schwer zu spielen, auch in dieser Saison wieder. Nur vier der zwölf Heimspiele haben die Sauerländer verloren, den Eisbären steht also eine schwere Aufgabe bevor. Doch die letzten beiden Auswärtsspiele am Seilersee gingen an die Eisbären, die letztmals 2008/2009 drei Siege in Folge nach regulärer Spielzeit in Iserlohn feierten. 

Am Sonntag sind dann ab 14:00 Uhr die Grizzlys Wolfsburg in der Mercedes-Benz Arena zu Gast. Ein Team, welches bisher eine absolut verkorkste Saison erlebt. Nach dem Weggang von Trainer Pavel Gross im Sommer läuft es beim Playoff-Dauergast der letzten Jahre überhaupt nicht rund, die Niedersachsen hängen am Tabellenende fest und es scheint fast so, als ob die Serie der Playoff-Teilnahmen der Wolfsburg in dieser Saison ein jähes Ende finden wird, denn der Rückstand auf Platz Zehn beträgt bereits jetzt schon 14 Zähler. Und auswärts läuft für Wolfsburg in dieser Saison bisher überhaupt nichts zusammen, man gewann nur eins von bisher 14 Gastspielen. Und nun tritt man in Berlin an, die nur drei von zwölf Heimspielen in dieser Saison bisher verloren haben. Zudem hat Wolfsburg die letzten sieben Auswärtsspiele in der Hauptstadt verloren. Gute Aussichten sind etwas anders für die Mannschaft aus der Autostadt.

Eisbären-Coach Clément Jodoin muss erneut auf Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver verzichten. Zudem ist der Einsatz von Jamie MacQueen fraglich, für ihn würde Charlie Jahnke ins Line-up rücken.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters am 07.12.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Konstantin Kessler, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

4:3-Sieg gegen Iserlohn dank Jamie MacQueen, doch Trainer Clément Jodoin war nicht so richtig zufrieden mit seiner Mannschaft

 

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Am Freitagabend fuhr der DEL-Rekordmeister vor 9.430 Zuschauern in der sehr schlecht besuchten Mercedes-Benz-Arena den dritten Ligasieg in Folge ein. Die Iserlohn Roosters wurden mit 4:3 (0:0,2:1,2:2) nach Hause geschickt. Jamie MacQueen avancierte mit einem Hattrick zum Matchwinner, dennoch gibt es noch viel Luft nach oben im Spiel der Hauptstädter, was auch Coach Clément Jodoin nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten von Beginn an sehr druckvolles Eishockey und setzten die Mannen von Coach Rob Daum sofort unter Druck. Man merkte den Eisbären an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Früh in der Partie ergab sich auch gleich die Möglichkeit in Überzahl zu agieren, man fand auch seine Formation und erspielte sich gute Möglichkeiten, nur wollte die schwarze Hartgummischeibe die Torlinie des von Sebastian Dahm gehüteten Tores nicht überqueren.
Nach der guten Anfangsphase gab es dann aber unerklärlicherweise einen Bruch im Spiel der Hausherren, die Pässe kamen nicht mehr an, man leistete sich zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau und lud Iserlohn so zu Alleingängen ein. Das brachte Trainer Jodoin auf die Palme, denn er sah keinen Grund, warum den Berlinern Turnover unterliefen. Alleine sechs bis sieben zählte der neue Coach, was überhaupt nicht in Ordnung für ihn war.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten.

Was die unnötigen Puckverluste angeht, diese wurden im Mitteldrittel „etwas besser“ (O-Ton Clément

Foto: eisbaerlin.de/walker

Jodoin). Doch die erste Chance gehörte den Gästen vom Seilersee. Evan Trupp kam zu einfach ins Berliner Drittel, scheiterte dann jedoch an Maximilian Franzreb, der den verletzten Kevin Poulin im Berliner Tor ersetzte.
Das Offensivspiel der Eisbären hakte ein wenig und so war es keinesfalls ein Wunder, dass eine Einzelaktion zum 1:0 führen musste. Die Hausherren in Überzahl, auch da lief nicht unbedingt viel zusammen, dachte sich anscheinend auch Jamie MacQueen. Micki DuPont baute das Powerplay von hinten auf, spielte die Scheibe zu James Sheppard, welcher MacQueen in Szene setzte, der zog das Tempo an, ließ die Iserlohner Verteidiger stehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Sebastian Dahm im IEC-Gehäuse (27.). Eine ganze starke Aktion der Nummer 17.
Die Führung hielt jedoch nur ganze 46 Sekunden. Die Gäste mit der schnellen Antwort, Justin Florek war am Ende derjenige, der die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 1:1 (28.).
Schockte die Eisbären aber nicht, die kurze Zeit später einen guten Wechsel hatten, sich im Iserlohner Drittel festsetzen konnten und gute Möglichkeiten herausspielten. Einzig am Abschluss war noch zu feilen.
Als Florian Kettemer nach 33 Minuten in die Kühlbox musste, bewies Maximilian Franzreb seinen Kritikern, warum er ein guter Goalie ist. Die Roosters mit einem bärenstarken Powerplay und richtig guten Chancen. Franzreb musste ein ums andere Mal eingreifen und parierte die Schüsse glänzend. Da hatten die Eisbären viel Glück gehabt und mussten sich bei Franzreb bedanken.
Dann sollte der Schlüsselmoment folgen, so machte es jedenfalls IEC-Coach Rob Daum nach dem Spiel auf der PK aus. Danny Richmond mit einem Sahne-Pass auf Jamie MacQueen, erneut kam es zum Duell MacQueen vs. Dahm, erneut tanzte MacQueen Dahm aus und schon lagen die Eisbären mit 2:1 vorne (39.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ins letzte Drittel wären die Gastgeber beinahe mit einem Paukenschlag gestartet. Florian Busch, welcher sein Saison-Debüt feierte, mit dem Zuspiel auf Brandon Ranford, doch dessen Schuss landete nur am Pfosten. Ranford hatte auch die nächste große Chance, nach Zuspiel von Kumpel Colin Smith hatte die neue Nummer 10 der Eisbären das leere Tor vor sich, brachte den Puck aber nicht im selbigen unter. Smith machte es anschließend besser. Kai Wissmann mit einem satten Schuss von der blauen Linie, Dahm ließ den Puck prallen und der landete direkt vor dem Arbeitsgerät von Colin Smith, welcher dankend annahm – 3:1 (46.).
Die Eisbären kurz darauf mit einer doppelten Überzahl, der Treffer sollte aber erst bei einfacher Überzahl fallen. Jamie MacQueen und James Sheppard mit einem Doppelpass, MacQueen zog dann ab und hämmerte den Puck ins Iserlohner Tor, der Hattrick war perfekt und die Eisbären lagen 4:1 vorne (51.).
Das sollte doch die Entscheidung gewesen sein, dachten vermutlich alle in der Arena am Ostbahnhof. Leider auch die Mannschaft, die Iserlohn auf einmal und völlig ohne Grund wieder ins Spiel kommen ließ. Was Coach Jodoin wütend machte. Er fand das nicht gut, dass man Iserlohn unnötig wieder hat ins Spiel kommen lassen und den jungen Goalie Maximilian Franzreb im Stich ließ. So geschehen bei eigener Überzahl. Jon Matsumoto fing einen Aufbaupass der Eisbären ab, kam frei zum Abschluss und ließ Franzreb keine Chance – 4:2 (52.).
Viereinhalb Minuten vor dem Ende wurde die Partie wieder spannend. Jon Matsumoto mit dem Schuss von außen, Franzreb pariert, die Scheibe lag aber frei. Matsumoto stocherte nach und brachte die Scheibe Richtung Torlinie, wo Justin Florek lauerte und zum 4:3 einnetzen konnte (56.). Da müssen die Eisbären entscheidender eingreifen, Franzreb unterstützen und die Scheibe raus bringen.
Zum Glück sollte es der letzte Treffer der Partie gewesen sein, wenn gleich Iserlohn am Ende noch einmal alles probierte, auch ohne Goalie, aber die Eisbären brachten das 4:3 über die Zeit.

Ein enorm wichtiger Sieg und enorm wichtige drei Punkte, gerade aus dem Grund, weil jetzt drei schwere Auswärtsspiele in Folge anstehen. Sah auch Clément Jodoin so, der es als äußerst wichtige drei Punkte ansah. Er war sehr froh über die drei Punkte und über Maxi Franzrebs ersten Ligasieg mit den Eisbären. Aber die angesprochenen Turnovers machen ihm zu Recht Sorgen. Die Eisbären fingen stark an und auf einmal und ohne Grund lief ihr Spiel nicht mehr rund und es häuften sich die unnötigen Puckverluste.
Im Mitteldrittel musste man sich dann bei Goalie Franzreb bedanken, dass er beim Stand von 1:1 mehrfach glänzend parieren konnte und den Eisbären so die Chance gab, kurz vor Drittelende selbst in Führung zu gehen. Diese konnte man im Schlussdrittel ausbauen und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Und damit machte man das Spiel wieder spannend, denn die Konzentration ließ nach und man brachte Iserlohn zurück ins Spiel, was Trainer Jodoin sehr sauer machte. Die Jungs werden sich nach diesem Spiel einiges vom Trainer angehört haben müssen.
Goalie Maximilian Franzreb brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, als er in der Mixed-Zone sagte, „wir können besser spielen über 60 Minuten, aber die Saison ist noch lang und wenn wir jetzt anfangen, nach hinten heraus immer besser zu spielen, sollte es am Ende ein gutes Ergebnis geben„.

Ohne Erfolgsgarant Kevin Poulin morgen Abend gegen München-Schreck Iserlohn

Der Saisonstart lief für die Eisbären Berlin mit zwei Niederlagen nicht wirklich optimal. Dann kam Goalie Kevin Poulin und avancierte sofort zum Erfolgsgaranten am vergangenen Wochenende, welches die Berliner mit zwei Siegen und fünf Punkten erfolgreich abschlossen. Vor dem dritten DEL-Wochenende der noch jungen Saison 2018/2019 fällt der neue Goalie nun aber aufgrund einer Augenentzündung aus. Können die Eisbären dennoch in der Erfolgsspur bleiben und die Saisonsiege Nummer drei und vier einfahren?

Einfach werden die beiden Spiele am Wochenende nicht werden, trifft man doch mit den Iserlohn Roosters (Freitag, 19:30 Uhr) und den Straubing Tigers (Sonntag, 19:00 Uhr) auf zwei sehr unbequeme Gegner, die selbst Top-Teams der DEL das Leben immer wieder sehr schwer machen. Gerade Iserlohn, davon kann der dreifache Meister München seit Sonntag ein Lied singen, wurden sie von den Roosters im Sauerland doch sage und schreibe mit 8:3 abgeschossen. Alleine dieses Resultat sollte Warnung genug sein für die Mannschaft von Coach Clément Jodoin, der nach dem heutigen Training (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 27.09.2018): folgendes sagte:

Iserlohn ist eine gute Mannschaft, sie können Tore schießen und sind gut in die Saison gestartet. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und von der ersten Minute voll da sein.

Eine der Stärken ist momentan das Penaltykilling, welches ausgesprochen gut funktioniert und die Eisbären konnten die Unterzahl in dieser Saison schon sehr oft probieren. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der CHL und der DEL. Was Jodoin jedoch überhaupt nicht schmeckt, darauf angesprochen, wird der Chefcoach richtig wütend:

Wir müssen uns anders ausrichten. Jeder Schläger auf Höhe der Hände kann eine Strafe nach sich ziehen. Ich hasse diese Art Eishockey zu spielen. Schlittschuh laufen, passen, schießen, das möchte ich sehen.

Man möchte den Spielern nahe legen, disziplinierter zu spielen und versuchen, so wenig wie möglich den Weg in die Kühlbox anzutreten. Denn irgendwann wird der „Vulkan Jodoin“ anfangen zu brodeln und das möchten die Spieler sicher nicht erleben.
Man sollte sich einfach auf sein Spiel konzentrieren, Iserlohn von der ersten Sekunde an unter Druck setzen und jede Scheibe zum Tor bringen, zudem vor dem Tor parken und dem Goalie die Sicht nehmen. Wenn man seine Chancen dann eiskalt nutzt und man von der Strafbank fern bleibt, sind drei Punkte gegen die Sauerländer im Bereich des Möglichen.

Zumal die Iserlohner zur Zeit zwei Gesichter zeigen. Einmal das Heim-Gesicht, wo man beide Spiele bisher gewinnen konnte und einmal das Auswärts-Gesicht, wo man beide Spiele bisher verloren hat und schon satte elf Gegentreffer kassiert hat. Aber was Iserlohn Hoffnung macht, ist der Fakt, dass Iserlohn vier seiner insgesamt nur acht Siege in Berlin in den letzten vier Saisons feierte. Ansonsten sieht die Bilanz äußerst düster aus mit 28 Niederlagen in 36 Gastspielen in der Hauptstadt.

Jodoin kann gegen Iserlohn wieder auf zwei Rückkehrer setzen. Mark Cundari und Florian Busch gehören zum Kader gegen Iserlohn und geben dem Team somit mehr Tiefe und mehr Möglichkeiten. Somit fehlen nur Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Thomas Oppenheimer. Ein Einsatz von Jason Jaspers, welcher im Gastspiel in Augsburg auf der Spielerbank vom Puck getroffen wurde, ist noch fraglich.

Das Eisbären-Team für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 28.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Jason Jaspers (Einatz möglich), Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Thomas Oppenheimer (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Uwe Krupp: „Ich bin froh mit den drei Punkten“

Pressekonferenz: (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nach einem 3:1-Arbeitssieg haben die Eisbären Berlin drei wichtige Punkte im Dreikampf um Platz Eins geholt. Die Erleichterung darüber war bei allen Beteiligten zu spüren, war es doch die richtige Antwort auf die Niederlage in München am Freitagabend. 

Verteidiger Kai Wissman gab am Ende auch zu, dass es kein schönes Spiel zum anschauen war, aber dafür drei verdiente Punkte. Und das zählt ja am Ende auch am meisten:

Es war auf jeden Fall ein Arbeitssieg heute. Es war vielleicht nicht das schönste Spiel von uns zum anschauen heute. Aber wir haben alle gekämpft und uns die drei Punkte dadurch auch verdient. 

Thomas Oppenheimer, der das 3:1 erzielte, machte die Geduld als Schlüssel zum Sieg aus:

Iserlohn hat das stark gemacht. Sie haben defensiv sehr gut gestanden und auf Konter gelauert. Da musst du geduldig bleiben, das waren wir heute und das hat sich ausgezahlt. Wir haben sehr viel investiert heute, auch wenn es vielleicht nicht ganz so ausgesehen hat wie in München. Aber wir haben richtig Gas gegeben, wir haben versucht, alle Zweikämpfe zu gewinnen und haben die auch größtenteils gewonnen. Dann schießt du halt die Tore und gewinnst 3:1. 

Uwe Krupp war einfach nur froh über die drei Punkte:

Wir sind gut gestartet. Im ersten Drittel hatten wir die Nase vorn, waren etwas stärker als Iserlohn. Aber die letzten 40 Minuten war es eine sehr ausgeglichene Partie. Ich würde vielleicht sogar sagen, von den Torchancen her hatte Iserlohn einen leichten Vorteil uns gegenüber. Ich bin froh mit den drei Punkten. Es war eine ausgeglichene Partie gegen eine sehr gute Mannschaft. 

Marko Friedrich von den Iserlohn Roosters freut sich jetzt erst einmal über eine freie Woche ohne Spiele während der Woche:

Wir hatten unsere Druckphasen, wo Berlin Schwierigkeiten im eigenen Drittel hatte. Aber Vehanen hat das gut gemacht. Nächste Woche Freitag geht’s für uns weiter. Das ist denke ich ganz gut, dass wir jetzt ein paar Tage durchschnaufen können. Ich denke man hat gesehen, dass uns ein bisschen die Kräfte ausgegangen sind. Von daher alles in Ordnung, so wie es heute ist. 

Rob Daum, Trainer der Roosters, war mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hat, zufrieden, nicht jedoch mit dem Ergebnis:

Insgesamt war ich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, durchaus zufrieden. Ich bin natürlich etwas enttäuscht mit dem Ergebnis. Aber wenn man nur ein Tor schießt, wird man nicht so viele Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewinnen. Im zweiten und dritten Drittel haben wir ein bisschen Energie gefunden, aber grundsätzlich war es eine schwierige Sache, solche Spiele jetzt hier zu spielen mit 10 Spielen innerhalb von 23 Tagen. 

3:1-Arbeitssieg gegen Iserlohn

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin gewinnen auch das zweite Heimspiel im neuen Jahr. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Hauptstädter in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (2:1,1:0,0:0) gegen die Iserlohn Roosters durch und holten sich somit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins. Es war jetzt kein hochklassiges Spiel gewesen, aber eben spannend bis zur letzten Sekunde. Beide Mannschaften hätten den Sieg verdient gehabt, am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende halt auf ihrer Seite.

Bei den Eisbären gab es keine Änderung im Vergleich zum München-Spiel. Petri Vehanen, der zu Beginn des letzten Drittels am Freitag ausgewechselt wurde, hütete heute wieder von Beginn an das Berliner Tor. Und Stürmer Nick Petersen absolvierte gegen Iserlohn, seinen Ex-Verein, sein 250. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum.

Torjubel der Eisbären nach dem 2:1 durch Blake Parlett. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären kamen gut rein ins Spiel und machten von Beginn an viel Druck, suchten immer wieder den Torabschluss. Man merkte der Mannschaft an, dass sie die Niederlage vom Freitagabend in München wieder gut machen wollte. Chancen waren da, nur das Glück im Abschluss fehlte zunächst noch. Das sollte sich jedoch in der neunten Spielminute ändern.
Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog mit einem satten Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis aus ab und platzierte die Scheibe perfekt hinter Mathias Lange im Tor – 1:0.
Die Sauerländer danach mit zwei Überzahlspielen und beim zweiten klingelte es im Berliner Tor. Louie Caporusso hatte abgezogen, Vehanen konnte parieren, der Puck lag jedoch frei vor dem Tor. Chris Brown schaltete am Schnellsten, spielte die Scheibe per Rückhand auf Jason Jaspers und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen – 1:1 (13.).
Powerplaytor? Können wir auch, dachten sich die Eisbären! Blake Parlett bekam die Scheibe und hämmerte das Spielgerät passgenau in den Winkel – 2:1 (15.).
Was zugleich auch der Pausenstand nach 20 Minuten in Berlin war. Eine verdiente Führung der Hausherren.

Die Hausherren hatten früh im Mitteldrittel die Möglichkeit, in Überzahl nachzulegen. Doch sie konnten

Mal wieder der Fels in der Brandung, Petri Vehanen! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Powerplay diesmal nicht nutzen. Wie so oft in dieser Saison, wobei Thomas Oppenheimer da nicht ganz einer Meinung mit den Fans ist, dass das Powerplay schlecht sei. Viel mehr meint „Oppi“, „man lässt die Scheibe gut laufen und versucht, immer im richtigen Moment den Schuss zu bringen. Was nicht immer einfach ist, aber mit jedem Powerplay wird es besser und irgendwann wird man dann halt auch mal belohnt, so wie heute im ersten Drittel“.
Fortan wurden die Gäste vom Seilersee immer gefährlicher, bauten jede Menge Druck auf und drängten auf den erneuten Ausgleich. Iserlohn übernahm die Spielkontrolle und erspielte sich Chance um Chance. Zwar tauchten auch die Eisbären immer wieder vor Lange auf, doch war Iserlohn insgesamt gesehen im zweiten Drittel die aktivere Mannschaft. Und wenn Petri Vehanen nicht so stark gehalten hätte, wäre der Spielstand nach 40 Minuten nicht mehr 2:1 gewesen. Da er aber so gut parierte, lagen die Berliner auch nach dem Mitteldrittel noch mit 2:1 in Front.

Es gab immer wieder kleinere Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften in der hart umkämpften Partie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie, welche über die gesamte Spielzeit schon hart umkämpft war, nahm im Schlussdrittel an Härte noch einmal zu. Beide Mannschaften gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, beide kämpften verbissen um jeden Puck. Die Eisbären wollten das vorentscheidende 3:1 erzielen, Iserlohn hingegen drängte auf den Ausgleich. So ging es hin und her, mit Chancen hüben wie drüben.
Aber bis zum letzten Treffer der Partie mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof bis sechs Sekunden vor Spielende warten. Iserlohns Coach Rob Daum hatte seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis genommen, sie wollten mit aller Macht das 2:2 erzielen. Aber es kam anders. Jamie MacQueen mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot vor das Tor, wo Thomas Oppenheimer den Deckel drauf machte – 3:1 (60.).

Ein wichtiger Sieg sowie drei wichtige Punkte für die Eisbären nach einem harten Stück Arbeit. Die

Thomas Oppenheimer wird nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären hatten gut angefangen, viel Druck ausgeübt und folgerichtig nach 20 Minuten vorne gelegen. Doch in den restlichen 40 Minuten wurden die Gäste aus Iserlohn immer stärker und hatten phasenweise mehr vom Spiel sowie die besseren Chancen. Doch mit viel Glück und einem klasse aufgelegten Petri Vehanen im Tor sicherten sich die Eisbären am Ende den Sieg.
So ein wenig eine Kopie der Freitag-Partie, als die Eisbären über weite Strecken die bessere Mannschaft waren, München aber eiskalt seine Chancen genutzt hatte. Heute waren es die Eisbären, die effizienter vor dem Tor waren.

Was für ein Comeback: Constantin Braun erzielt den Siegtreffer beim 3:1-Auswärtssieg in Iserlohn

Diese Geschichten schreibt eben nur der Sport. Die Eisbären Berlin setzten sich am Freitagabend vor 4.753 Zuschauern am Seilersee bei den Iserlohn Roosters mit 3:1 (0:1,0:0,3:0) durch und verteidigten somit die Tabellenführung. Doch am Ende war das Ergebnis nur zweitrangig, denn Constantin Braun feierte sein Comeback und krönte dieses mit dem Tor zum 2:1, welches zugleich der Siegtreffer in Iserlohn war. Was für ein Comeback von „Tine“ Braun!

Im Kader der Eisbären gab es einige Änderungen. Die beiden Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke waren für die U20-Nationalmannschaft im Einsatz. Dafür kehrte Constantin Braun zurück in den Kader und feierte sein Saison-Debüt. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Hinein in das Spitzenspiel der Liga. Iserlohn gewann die letzten fünf Spiele in Folge sowie neun der letzten zehn Spiele, die Eisbären gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Und die Berliner reisten als Tabellenführer an den Seilersee, was für Co-Trainer Steffen Ziesche jedoch nur „eine schöne Momentaufnahme sei„, über die man sich zwar freue, aber man eben auch weiß, wie eng das da oben zugeht.
Beide Mannschaften starteten äußerst engagiert in die Partie. Gut 30 Sekunden waren gespielt, da spielte Jack Combs den Puck zu Christopher Fischer, der tauchte frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie war zur Stelle.
Auf der Gegenseite war die erste Spielminute absolviert, als Daniel Fischbuch vor dem Tor angespielt wurde und frei vor Sebastian Dahm stand, am Iserlohner Goalie jedoch nicht vorbei kam.
Aber in der vierten Spielminute konnten die Fans der Hausherren das 1:0 der Roosters bejubeln. Blaine Down setzte sich im Angriffsdrittel klasse durch und tunnelte anschließend Marvin Cüpper.
Nur eine Minute später tauchte Marcel Noebels völlig frei vor Dahm auf, aber erneut war der Roosters-Goalie der Sieger.
Die Sauerländer anschließend mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber so richtig zwingend wurden die Hausherren dabei nicht. Sie versuchten es zwar und gaben auch Schüsse ab, für viel Gefahr konnte man aber nicht sorgen.
Die Eisbären hatten im Auftaktdrittel ein Überzahlspiel, konnten da aber keinerlei Gefahr entfachen. Dafür hatten sie bei 5 gegen 5 noch einmal gute Chancen durch Marcel Noebels, Jamie MacQueen und Sven Ziegler, aber Sebastian Dahm ließ in den ersten 20 Minuten einfach keine Scheibe durch.
Iserlohns Verteidiger Sasa Martinovic mit seinem Fazit zum ersten Drittel:

Wir hatten einen guten Start. Wir stehen hinten gut. Und unser Überzahl- Unterzahlspiel sieht gut aus.

Im Mitteldrittel hatten die Roosters gleich in der ersten Spielminute eine Riesenchance zum 2:0, als Jack Combs die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, wo Jason Jaspers lauerte und per Onetimer die große Chance hatte, an Cüpper jedoch scheiterte.
Fortan versuchten beide Mannschaften, die kompakte Defensive des jeweiligen Gegners zu durchbrechen, allerdings ohne Erfolg.
Dann gab es ab der 26. Spielminute zwei Überzahlspiele in Folge für die Hauptstädter. Und das erste war dabei das beste. Denn da hatte man gleich zu Beginn die Dreifach-Chance durch Micki DuPont, James Sheppard und Sean Backman. Und zum Ende der Überzahl dann erneut Chancen für Micki DuPont, Sean Backman und Danny Richmond. Das zweite Powerplay war dann bei weitem nicht so gefährlich wie das erste.
Aber der Druck der Eisbären nahm durch diese beiden Überzahlspiele merklich zu, doch Sebastian Dahm ließ einfach nichts durch. Iserlohn sorgte in der 33. Spielminute mal für Entlastung, als Travis Turnbull einen Konter fuhr, aber in Cüpper seinen Meister fand.
Kurz vor der zweiten Drittelpause Iserlohn noch einmal in Überzahl und da hatte Jack Combs die Riesenchance zum 2:0, aber Marvin Cüpper kam noch mit der Fanghand an die Scheibe und das, obwohl er bereits am Boden lag. Ein starker Save des jungen Berliner Goalies.
Interims-Kapitän Florian Busch mit seiner Meinung zum bisherigen Spielverlauf:

Iserlohn spielt recht gutes Eishockey, wir aber auch. Es ist ein 50/50 Spiel. Wir haben jetzt gut Druck gemacht, müssen im dritten Drittel aber noch mehr Druck machen, einfach so weiterspielen und Geduld haben.

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären diese Unterzahl noch für gut eine Minute überstehen, taten dies aber auch. In der 44. Spielminute hatten dann aber die Berliner wieder ein Powerplay und da sorgten sie für jede Menge Druck. Alleine Micki DuPont feuerte vier Schüsse auf das Tor von Dahm ab, auch Blake Parlett probierte es, aber es war nach wie vor kein vorbeikommen am Iserlohner Schlussmann.
Als die Strafe vorbei war, gab es die nächsten beiden Chancen für die Eisbären. Zunächst scheiterte Jamie MacQueen an Dahm, Mark Olver setzte den Nachschuss anschließend knapp am Pfosten vorbei.
Der Druck der Eisbären nahm zu, Iserlohn tat kaum noch was für das Spiel, konnte aber in der 47. Spielminute bei einem Konter von Jason Jaspers mal für Entlastung sorgen, doch Jaspers scheiterte an Cüpper.
Ab der 50. Spielminute folgten die verrückten 2:57 Minuten dieser Partie. Zunächst hatte Micki DuPont von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 1:1. Aber der Treffer wurde erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
2:40 Minuten später legten die Eisbären nach und es war DER Moment des Abends. Die Scheibe wurde zum Iserlohner Tor gebracht, lag danach frei und Constantin Braun setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 2:1 aus Berliner Sicht (52.). Der Jubel der Eisbären-Spieler über dieses Tor war riesig, sicherlich auch wegen der Führung aber vor allem freuten sie sich für „Tine“. Was für ein bewegender Moment.
Und nur 17 Sekunden später entschieden die Berliner die Partie endgültig. Iserlohn mit dem Fehlpass im Aufbauspiel, Nick Petersen fing die Scheibe ab, legte sie zurück zu James Sheppard, welcher das Spielgerät in den Winkel schoss – 3:1 (53.).
Damit war die Partie praktisch durch, Iserlohn konnte sich von dem dreifachen Nackenschlag nicht mehr erholen und kassierte somit die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge.

Was für ein Spiel am Seilersee. Seit der vierten Spielminute liefen die Eisbären dem 0:1 hinterher, hatten ihrerseits gute Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Aber sie mussten auch immer wieder aufpassen, wenn Iserlohn vor dem Tor auftauchte. Bis zur 50. Spielminute hielten die Sauerländer das 1:0, doch dann schlugen die Eisbären eiskalt dreifach zu. Endlich fanden sie die Lücke und konnten Dahm bezwingen. Das 1:1 gab dem Team noch einmal einen Schub und der Rest ist bekannt. Mal wieder haben die Eisbären Moral bewiesen, mal wieder haben sie einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und damit verteidigten sie auch die Tabellenführung und bauten diese aufgrund der Nürnberger Niederlage gegen Schwenningen sogar noch aus.
Aber das alles ist egal, denn heute Abend zählte nur eins – das (erfolgreiche) Comeback der Nummer 90, Constantin Braun!

Stimmen zum Spiel:

Boris Blank (Iserlohn Roosters):

Wir haben das ganze Spiel nicht schlecht gespielt. Die Eisbären haben viel Druck gemacht. Im dritten Drittel waren wir zu passiv. Da wollten wir das 1:0 halten. Nach dem 1:1 sind wir auseinander gebrochen.

Marvin Cüpper (Eisbären Berlin):

Es war ein spannendes Spiel. Wir haben über weite Strecken besser gespielt als Iserlohn. Wir haben unsere Chancen am Ende nutzen können und somit verdient gewonnen. 

Uwe Krupp: „In Iserlohn und Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen“

Die nächste englische Woche wartet auf die Eisbären Berlin. Und nach zwei Heimspielen am vergangenen Wochenende in Folge geht es für die Eisbären in dieser Woche zunächst zweimal auf Reisen. Morgen Abend ist man zu Gast bei der Überraschungsmannschaft Schwenningen (Bully: 19:30 Uhr) und am Freitag reist man ins Sauerland zu den derzeit sehr starken Iserlohn Roosters (Bully: 19:30 Uhr). Es werden zwei Verfolger-Duelle, wenn man nach der Tabelle geht, denn Schwenningen ist Sechster und Iserlohn Fünfter. Die Eisbären rangieren auf Platz Zwei, doch der Vorsprung auf beide Mannschaften ist mit zwölf bzw. 13 Punkten doch schon arg hoch. Von daher gilt es, diese beiden Mannschaften auf Distanz zu halten.

Was aber kein Problem sein sollte, scort die Paradereihe weiterhin so überragend wie zuletzt gegen Mannheim, als Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman an fünf der sechs Tore beteiligt waren. Doch bei all der Freude über die aktuelle Offensiv-Power der Eisbären (mit 88 Toren zusammen mit München bester Angriff der Liga), darf man die Defensivarbeit nicht vernachlässigen. Und da waren sich Trainer und Spieler zuletzt einig, dass drei Gegentore zu viel sind und man die beiden Goalies Petri Vehanen und Marvin Cüpper mehr unterstützen muss. Aber einfach wird das gegen Schwenningen und Iserlohn nicht werden, weiß Chefcoach Uwe Krupp (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.11.2017):

In Iserlohn und in Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen. Beide sind bärenstark zu Hause. Es werden zwei wirklich schwere Spiele.

Für die Spiele im Schwarzwald und Sauerland kann Krupp wieder auf Stürmer Louis-Marc Aubry zählen, der nach seiner Verletzung wieder zurück im Kader ist. Und am Freitag könnte es zudem zum Einsatz von Verteidiger Constantin Braun kommen, welcher im Rahmen seiner Therapie stattfinden würde.
Thomas Oppenheimer, André Rankel und Frank Hördler werden den Eisbären dagegen weiterhin fehlen.

Die Schwenninger Wild Wings sind DIE Überraschungs-Mannschaft der aktuellen DEL-Saison. Aktuell stehen die Mannen von Coach Pat Cortina auf einem sensationellen sechsten Platz und damit einen Platz vor dem Erzrivalen Adler Mannheim. Im Schwarzwald träumt man derzeit davon, endlich mal wieder an den Playoffs teilnehmen zu können. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch die Wild Wings darf man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die können auch gegen Top-Teams gewinnen. Neun der letzten elf Duelle im Schwarzwald gingen an die Eisbären, die einzig bei der 1:2-Niederlage im letzten Aufeinandertreffen nicht gepunktet haben. Im ersten Duell in dieser Saison setzten sich die Berliner mit 3:1 auf eigenem Eis durch.

Am Freitag geht die Reise für die Hauptstädter ins Sauerland zu den Iserlohn Roosters, die sich nach schwachem Saisonstart und Trainerwechsel zuletzt sehr stark präsentierten und durch vier Siege in Folge sich bis auf Platz Fünf verbessert haben. Mit den Roosters ist also durchaus wieder zu rechnen, was auch die Ergebnisse der vergangenen englischen Woche zeigten, als man gegen Köln (5:4 n.P.), gegen Krefeld (5:1) und in Straubing (5:1) Siege einfuhr und sich somit in die  direkten Playoff-Ränge vorarbeitete. Wie gut die Roosters derzeit sind, davon konnten sich auch die Eisbären zuletzt überzeugen, als man auf eigenem Eis mit 2:3 gegen Iserlohn verlor. Beim ersten Auftritt im Sauerland in dieser Saison hatten sich aber die Eisbären mit 6:3 durchgesetzt und damit eine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. 

Der Kader der Eisbären Berlin für die Partie bei den Schwenninger Wild Wings am 29.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Vincent Hessler (beide in Weißwasser), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Constantin Braun

Uwe Krupp: „Es gibt nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel“

Uwe Krupp (links) und Rob Daum (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 2:3 verloren. Der Grund war leicht auszumachen: Iserlohn war einfach effektiver vor dem Tor und hat sich somit die drei Punkte geholt. Verteidiger Blake Parlett lobte daher den Auftritt der Sauerländer nach dem Spiel:

Wir haben mit viel Herz gespielt und wir haben gut gespielt über weite Strecken des Spiels. Aber Hut ab vor der Leistung von Iserlohn. Sie haben geduldig gespielt, haben dafür gesorgt, dass sie wenig Torchancen zu gelassen haben und haben auf ihre Konterchancen gewartet. Iserlohn ist eine gute Mannschaft und sie haben zuletzt gute Resultate eingefahren.  

Kai Wissmann, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, lobte vor allem Iserlohns Goalie Mathias Lange:

Es war kein schlechtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, auch Rebounds, aber wir haben es einfach nicht geschafft, die über die Linie zu bekommen. Da müssen wir einfach härter rein gehen in die Rebounds und die mit aller Gewalt über die Linie drücken. Der Torhüter von Iserlohn war echt stark heute, da muss man ihm auch mal ein Kompliment machen.

Jens Baxmann sagte nach dem Spiel, dass die Eisbären alles gegeben hätten, um das Spiel zu gewinnen:

Wir haben viel Aufwand betrieben. Ich denke, wir haben alles gegeben, sind Schlittschuh gelaufen und haben uns Chancen kreiert. Aber letztendlich haben wir es heute nicht geschafft, den Puck hinten über die Linie zu drücken. Da hätten wir ein bisschen mehr Biss zeigen müssen, um den Puck über die Linie zu drücken. 

Kapitän André Rankel war natürlich froh über seine Rückkehr, hätte sich aber ein anderes Ergebnis am Ende gewünscht:

Ich bin froh, wieder auf dem Eis stehen zu können. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir die drei Punkte mitgenommen hätten. 

Tor-Monster Sean Backman erzielte die beiden Tore für die Eisbären und stellte somit den Tor-Rekord von Steve Walker ein, was ihm am Ende aber egal war:

Die zwei Tore sind großartig, das Ergebnis am Ende aber nicht, denn wir wollten das Spiel gewinnen. Ich habe mit James Sheppard und Nick Petersen zwei sehr gute Sturmpartner. Das macht es mir einfach, erfolgreich zu sein.

Coach Uwe Krupp sah kaum etwas negatives am Spiel seiner Mannschaft außer natürlich das Ergebnis, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gespielt. Wir haben viel Druck gemacht und uns Torchancen erarbeitet. Insgesamt gibt es nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel, außer dass wir kein Kapital geschlagen haben aus unseren vielen Chancen. Mathias Lange war stark in den Momenten, wo Iserlohn ihn brauchte. Unser Überzahlspiel war gut. Insgesamt ein gutes Eishockeyspiel von uns. Aber natürlich können wir nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis. 

Genau umgekehrt sah es sein Gegenüber Rob Daum, der mit dem Ergebnis zufrieden war, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hatte:

Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Ich denke, wir haben das Spiel so ein bisschen gestohlen. Wir haben viel zu viele Chancen den Eisbären ermöglicht. Aber unser Torwart hat uns die Möglichkeit gegeben, das Spiel zu gewinnen. 

Siegtorschütze Marco Friedrich richtete bereits eine Kampfansage an die Konkurrenz: 

Man sieht es auch an der Formkurve unserer Mannschaft, so langsam zeigt sie ganz steil nach oben. Es dauert natürlich noch ein bisschen, bis wir die Pläne des Trainer vollständig umsetzen. Aber jetzt kommt zum Glück nächste Woche die Pause, in der wir ein kleines Trainingslager veranstalten werden und danach sind die Roosters, denke ich, vorne mit dabei.

 

2:3! Sean Backmann stellt den Tor-Rekord von Steve Walker ein, für den Sieg gegen Iserlohn reichte es trotz seiner beiden Tore aber nicht

Ausgabe #11:

Die Iserlohn Roosters schocken nach dem Auswärtssieg beim Deutschen Meister Red Bull München (2:1) auch den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Sauerländer vor 11.361 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 2:3 (1:1,1:1,0:1) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Eisbären schossen dabei mehr als doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor (54:26), waren aber im Abschluss bei weitem nicht so effektiv wie die Mannen von Coach Rob Daum.

Eisbären-Coach Uwe Krupp hatte große Personalsorgen, musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Die Verteidiger Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond fehlten ebenso wie die Stürmer Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Florian Busch. Dafür kehrte Kapitän André Rankel in den Kader zurück. Petri Vehanen hütete das Bären-Tor und Verteidiger sowie Youngster Kai Wissmann absolvierte sein 100. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum an dieser Stelle.

Die Eisbären schossen doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor, am Ende aber reichte es trotzdem nicht zum Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren von Beginn an gut drin im Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Tor von Mathias Lange. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte den Eisbären. Zunächst hatte man zwar viel Zug zum Tor, aber so richtig gefährlich waren die Abschlüsse anfangs noch nicht gewesen. Doch Mitte des ersten Drittels erspielten sich die Berliner innerhalb kurzer Zeit drei absolute Hochkaräter, leider waren diese aber nicht drin, weil IEC-Schlussmann Lange einen überragenden Abend erwischt hatte.
Die Gäste vom Seilersee brauchten ein wenig, um sich erstmals vor dem Tor von Vehanen zu zeigen. Auch im ersten Powerplay waren die Roosters nicht wirklich gefährlich.
Dann aber waren die Eisbären wieder ein Mann mehr auf dem Eis und da haperte es in dieser Saison bisher doch gewaltig. Aber diesmal klingelte es in Überzahl. James Sheppard brachte die Scheibe in den Slot, Sean Backman lauerte dort, nahm die Scheibe, drehte sich kurz um und schloss eiskalt ins linke Eck ab – 1:0 (16.). Der Tor-Rekord von Steve Walker war also gebrochen. Backman hatte nun auch in sieben aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielt. Sonntag in Wolfsburg könnte die Nummer 61 der Eisbären einen neuen Tor-Rekord aufstellen.
Aber lange freuen konnten sich die Eisbären über die Führung nicht. Denn eine Minute später kassierten die Berliner eine Strafzeit und auch Iserlohn wusste das Powerplay zu nutzen. Jack Combs wurde am rechten Bullykreis angespielt und zog per sattem Handgelenkschuss ab – 1:1 (18.).
So stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden und bereits da deutete sich an, dass die Sauerländer an diesem Abend nicht viele Chancen brauchten, um zu treffen. Vom Spielverlauf her war der Spielstand nämlich schmeichelhaft für Iserlohn.

Da Iserlohn zehn Sekunden vor der ersten Drittelpause noch eine Strafzeit kassierte, hatten die

Das Symbolbild der Partie. Die Eisbären am Boden, Iserlohn obenauf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels erneut ein Powerplay. Und man höre und staune, auch diese Überzahl konnten die Hausherren nutzen. 33 Sekunden waren gespielt, da spielte Nick Petersen auf der linken Seite die Scheibe zwischen zwei Iserlohner durch zu Sean Backman, welcher per Onetimer zum 2:1 traf (21.). Erneut also dieser unglaubliche Backman. Was den Treffer umso bemerkenswerter machte? Kurz vor dem Pass von Petersen wurde Backman noch zu Fall gebracht, stand jedoch sofort auf und fuhr in Position, um das Zuspiel von Petersen zu verwerten. Eiskalt, dieser Sean Backman.
In der 25. Spielminute lagen Freud und Leid dann ziemlich nah beieinander. Auf der einen Seite scheiterte Kai Wissmann in seinem Jubiläumsspiel am Innenpfosten, auf der anderen Seite schlossen die Sauerländer den Gegenzug 30 Sekunden später eiskalt ab. Travis Turnbull legte die Scheibe rüber zu Blaine Down und der fackelte nicht lange – 2:2 (25.).
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es mal in die eine und mal in die andere Richtung ging. Beide Mannschaften versuchten immer wieder gefährliche Chancen zu kreieren, aber beide Defensivreihen ließen nur selten gute Torchancen zu. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren entweder eine sichere Beute der beiden Torhüter oder aber wurden vorher schon von den Verteidigern geblockt.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden zwischen Berlin und Iserlohn.

War am Ende einer der Matchwinner für Iserlohn – Goalie Mathias Lange. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als die Eisbären im Schlussdrittel gerade Fahrt aufnehmen wollten, wurden sie von den Gästen geschockt. Exakt 45 Minuten waren gespielt, da hatte Alexander Bonsaksen von der blauen Linie abgezogen, Marco Friedrich die Scheibe vor dem Tor unhaltbar für Vehanen abgefälscht und somit Iserlohn erstmals an diesem Abend in Führung gebracht – 2:3.
Irgendwie hatte man das Gefühl, als ob dieser Gegentreffer die Eisbären geschockt hatte. Sie rannten danach zwar an, waren bemüht den Ausgleich zu erzielen. Aber teilweise rannten sie auch kopflos an, wollten es mal wieder zu schön spielen, passten lieber noch einmal, statt den Schuss zu suchen. Und wenn man vielleicht doch lieber den besser postierten Mann hätte anspielen sollen, entschied man sich für den Schuss, welcher von den Iserlohnern geblockt wurde. Aber natürlich konnte man sich in den folgenden Minuten auch mal Chancen herausspielen, nur selten waren sie zwingend und stellten Mathias Lange vor große Probleme. Und wenn es doch gefährlich wurde, zeigte Lange seine ganze Klasse und ließ die Eisbären verzweifeln. Die wie gesagt alles versuchten, im Abschluss aber nicht das nötige Glück heute auf ihrer Seite hatten.
Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Goalie Vehanen brachte am Ende nichts mehr ein. Die Eisbären mussten sich vor eigener Kulisse den Iserlohn Roosters geschlagen geben.

Die Effektivität hat diese Partie letztendlich wohl entschieden. Iserlohn hat deutlich seltener auf das Tor von Petri Vehanen geschossen, nahm am Ende aber die drei Punkte mit an den Seilersee. Und das allein zählt am Ende. Die Eisbären versuchten es aus allen Lagen, fanden aber entweder in Mathias Lange ihren Meister oder aber die Schüsse wurden vorher bereits geblockt. Zum Ende hin hat man dann gemerkt, dass die Eisbären alles versucht haben, um noch einmal zurück zu kommen in die Partie, da spielten sie es aber teilweise zu wild und wollten es mit der Brechstange versuchen oder aber man versuchte sich mal wieder am Schönspielen, was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Zwei Powerplaytore sind auf jeden Fall sehr wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber dennoch zeigte man in den anderen Überzahlspielen die bekannten Schwächen. Aber es ist eben auch gut zu wissen, dass sie es noch können in Überzahl. Wenn sie wollen.