Sechster Heimsieg im sechsten Heimspiel! Auch Iserlohn muss die Heimreise ins Sauerland ohne Punkte antreten

Ausgabe #5:

Reisen nach Berlin lohnen sich für Touristen eigentlich. Reisen für Eishockey-Mannschaften aber aktuell nicht. Denn nach Köln, Bremerhaven (je 2x) und Krefeld waren die Iserlohn Roosters die vierte Mannschaft, welche es versuchte, in Berlin zu gewinnen. Aber auch die Sauerländer wurden mit null Punkten nach Hause Richtung Seilersee geschickt. Die Arena am Ostbahnhof bleibt also weiterhin eine uneinnehmbare Festung. Mit 4:2 (1:2,2:0,1:0) setzten sich die Eisbären gegen Iserlohn durch und bauten damit ihre beeindruckende Heimserie aus. Sechs Heimspiele, sechs Heimsiege, 18 Punkte. Wenn man nun auch noch auswärts so eine Serie starten würde, dann könnte es in dieser Saison weit gehen. Aber dafür muss man auch anfangen, endlich über 60 Minuten konstant zu spielen. Denn auch heute waren wieder Phasen dabei, in denen Trainer Serge Aubin nicht zufrieden war. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bei den Eisbären kehrte PC Labrie ins Line-up zurück, zudem gab Neuzugang Zach Boychuk sein Debüt im Eisbären-Trikot. Haakon Hänelt, Nino Kinder und Mark Olver fehlten dafür. Sebastian Streu rückte aufgrund der Personalsorgen in den Kader der Eisbären, vorher war er für Kooperationspartner Lausitzer Füchse aktiv. Daher kam es auch zu Änderungen in den Reihen-Zusammenstellungen. So blieben in der Defensive Jonas Müller und John Ramage sowie in der Offensive die Reihe um Leo Pföderl, Marcel Noebels und Lukas Reichel zusammen, alles andere wurde oder musste umgestellt werden. Im Tor stand heute wieder Mathias Niederberger.

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Hinein ins Spiel, wo der Neuzugang Zach Boychuk nach nicht einmal zwei Minuten seinen ersten Wechsel im Trikot der Eisbären hatte, aber da noch keine Akzente setzen konnte.
Die Anfangsphase war von vielen Zweikämpfen an der Bande geprägt, Torraumszenen gab es nicht zu bestaunen, da tasteten sich die beiden Mannschaften erst einmal noch ab.
Als Jonas Müller und Joe Whitney in der fünften Spielminute aneinander gerieten und für zwei Minuten auf die Strafbank mussten, ging es mit Vier-gegen-Vier auf dem Eis weiter. Und da bekam Leo Pföderl plötzlich im Angriffsdrittel die Scheibe, kurvte vors Tor und zog dann blitzschnell ab – 1:0 (6.).
Die Eisbären danach mit einem guten Forecheck, sie wollten sofort nachlegen und setzten Iserlohn unter Druck. Kris Foucault und Giovanni Fiore hatten gute Chancen, aber Andreas Jenike im Iserlohner Tor hatte etwas gegen ein weiteres Gegentor.
Danach war es das aber mit Eisbären-Offensive. Iserlohn wurde nun immer aktiver und kam immer öfters ins Drittel der Eisbären. Als Ryan Johnston an die Scheibe kam, fuhr er bis zum rechten Bullykreis wurde nicht angegriffen und zog per trockenem Handgelenkschuss ab – 1:1 (9.)
Mitte des ersten Drittels kassierte Jonas Müller die nächste Strafzeit wegen Stockschlags. Allerdings pfiffen die beiden Hautschiedsrichter Gordon Schukies und Bastian Steingross die Strafe relativ spät, weshalb Müller auch verwundert war. Den Sauerländern war es aber egal, die können Powerplay und das zeigten sie auch. Joe Whitney zog rechts stehend von hinter der Torlinie einfach mal vor das Tor, wurde dabei aber auch überhaupt nicht gestört und zog dann blitzschnell ab – 1:2 (11.).
Noch in der selben Minute gewannen die Roosters ein Bully und ein Onetimer durch Casey Bailey von der blauen Linie schlug hinter Mathias Niederberger ein. Doch die Hauptschiedsrichter fuhren zum Videobeweis und gaben den Treffer anschließend wegen einer visuellen Behinderung des Torhüters im Torraum nicht. Glück für die Eisbären, die in dieser Phase des Spiels gar nicht wussten, was hier gerade passierte.

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Die Eisbären hatten dann aber mal Zeit zur Befreiung, als sie ihr erstes Überzahlspiel hatten. Doch dieses war einfach zu statisch, da fehlte die Bewegung, keiner bot sich mal für den Pass an. So sprang lediglich ein Onetimer von Matt White heraus, welcher ins Fangnetz ging. Bezeichnend für das Powerplay.
Wie man ein Powerplay spielt, zeigten anschließend die Gäste vom Seilersee. Diese fanden in die Formation, ließen die Scheibe laufen und kamen zu Chancen durch Robert Raymond, Alexandre Grenier und Brody Sutter. Nur ein Tor gelang den Roosters nicht, aber so spielt man Powerplay.
Erst in den letzten beiden Minuten die Eisbären nochmal mit Chancen durch Frank Hördler, Leo Pföderl und Kai Wissmann Alle vorbereitet von Marcel Noebels. Und 13,4 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels war Zach Boychuk bereits durch, wurde dann aber noch per Stockschlag von Ryan Johnston gestört, weshalb dieser auf die Strafbank musste. Die Eisbären also nochmal mit einem Überzahlspiel für wenige Sekunden, aber man nahm den 1:2-Rückstand mit in die Kabine.

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Und dort muss es mächtig laut geworden sein, denn die Hausherren kam wie ausgewechselt zurück auf das Eis. Zunächst hatten sie ja noch das Powerplay und dort gab es schon zwei gute Möglichkeiten durch Ryan McKiernan und Matt White.
Fortan ging es fast ausnahmslos in eine Richtung und zwar links von uns. Da musste man auf der Pressetribüne schon mal kurz den Kopf nach rechts drehen, wenn eine Unterbrechung war, damit man keinen steifen Hals bekam. Die Eisbären dominierten dieses Mitteldrittel nach Belieben. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf Andreas Jenike zu. In einem Wechsel scheiterten Lukas Reichel an Jenike und Giovanni Fiore und Zach Boychuk am Pfosten.
Die Eisbären traten komplett anders auf, spielten ein aggressives Forechecking, fuhren jeden Check zu Ende. Fragt mal bei Marko Friedrich nach, der gleich zweimal von Ryan McKiernan zusammengefahren wurde. Da musste sich der Iserlohner erstmal kräftig schütteln.
Das Einzige was bisher nicht stimmte, war der Ertrag des Aufwandes, den die Eisbären betrieben. Auch Marcel Noebels hatte eine dicke Chance, aber sein Schuss ging zunächst an Jenikes Schoner und von dort aus an den Pfosten. Doch irgendwann musste der Druck ja belohnt werden. In der 32. Spielminute war es endlich so weit. Mark Zengerle kam über rechts ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe per Rückhand zurück auf Kris Foucault und der zog humorlos ab – 2:2.
Auch danach weiterhin enormer Druck der Eisbären. Sie schossen aus allen Lagen. Sie zauberten sich manchmal sogar vor das Tor. Iserlohn konnte sich kaum noch befreien. Und letztendlich nur mit Fouls helfen. Lukas Reichel wollte Jenike umkurven, dieser stellte ihm die Beine und folglich gab es ein Überzahlspiel für die Eisbären. In diesem fackelten die Berliner nicht lange und nach zwei vergebenen Chancen hämmerte Ryan McKiernan das Spielgerät in die Maschen – 3:2 (34.).
Die Eisbären waren top motiviert, sie hatten das Spiel komplett im Griff, wirkten aber manchmal sogar etwas über motiviert. Deshalb musste PC Labrie nach einem harten Bandencheck auch zu Recht in die Kühlbox. Doch die Eisbären stellten das starke Iserlohner Powerplay kalt und hatten durch Matt White sogar die beste Chance, aber die Nummer 97 verzog knapp.
Nach einer Strafe gegen Marko Friedrich beendeten die Eisbären erneut das Drittel in Überzahl und konnten dieses im letzten fortsetzen. Dann mit einer 3:2-Führung im Rücken.

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Und dort hatten Kris Foucault und Matt White gute Möglichkeiten, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor gehen. Auch nicht zwei Minuten später, als mal wieder die Noebels-Reichel-Pföderl-Reihe auf dem Eis war. Die drei Jungs sorgten immer wieder für Gefahr vor Andreas Jenike, so auch diesmal. Luki mit dem Zuspiel in den Slot auf Leo, aber auch er fand in Jenike seinen Meister.
Iserlohn schwächte sich dann im Schlussdrittel durch Strafen selbst beim Vorhaben, hier noch etwas Zählbares mitzunehmen. Beim ersten Powerplay lief die Scheibe zwar, aber man fand nicht die Lücke zum Abschluss. Beim zweiten Überzahlspiel sah es besser aus und da hatte man auch Chancen. Mark Zengerle kam mit Zug zum Tor, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Jenike, für den Nachschuss war leider keiner da. Und mit Ablauf der Strafe kam Leo Pföderl nochmal zum Abschluss, aber ihr ahnt es schon, auch hier war wieder einmal Andreas Jenike der Sieger.
Richtig gefährlich drohte es eigentlich erst vier Minuten vor dem Ende des Spiels zu werden. Frank Hördler kassierte eine Strafzeit und das Iserlohner Powerplay ist gefürchtet, das wissen vor allem die Eisbären ganz gut. Aber nur einmal musste man kurz die Luft anhalten, nämlich als Brody Sutter vor dem Tor den Tip-in versuchte, die Scheibe aber knapp am Tor vorbei ging. Sonst war es ein starkes Penaltykilling der Berliner.
In der 59. Spielminute sorgten die Hauptstädter für die Entscheidung. Parker Tuomie hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike konnte die Scheibe nur prallen lassen und Mark Zengerle stand genau da, wo ein Stürmer stehen muss – 4:2.
Iserlohn nahm anschließend noch den Goalie vom Eis, doch dieser kehrte wenige Sekunden später nach einer Strafe gegen Iserlohn wieder zurück auf das Eis. Am 4:2 änderte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr.

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Zwei Ziele hatten die Eisbären vor dem Spiel: Zum einen den nächsten Heimsieg und zum anderen, endlich über 60 Minuten konstant sein Spiel durchzuziehen. Ziel Eins hat man geschafft, Ziel Zwei leider nicht. Diesmal waren es gut 45 Minuten, in denen man überzeugen konnte. Man fand gut rein ins Spiel und ging auch in Führung, aber danach verlor man mal wieder den Faden und Iserlohn konnte das Spiel mühelos drehen. Und die Roosters hatten Pech, dass das 3:1 nur kurze Zeit nach dem 2:1 aberkannt wurde. Wenn die Sauerländer hier mit zwei Toren vorne gewesen wären, wer weiß, vielleicht wäre das Spiel am Ende anders ausgegangen. Aber so haben sich die Eisbären in der Kabine zusammengesetzt und kamen zu Drittel Zwei wie ausgewechselt zurück auf das Eis. Fortan sah man Kampfgeist, es wurden Checks zu Ende gefahren, man zeigte gute Kombinationen und auch kleine Zaubereien. Und hinten verteidigte man sehr stark, ließ kaum noch etwas zu. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte man sich so am Ende verdient die nächsten drei Punkte auf heimischen Eis.
Zach Boychuk feierte also gleich im ersten Spiel einen Sieg mit den Eisbären. Er zeigte bereits gute Ansätze und wurde sowohl in Über- als auch Unterzahl eingesetzt und war somit in spielentscheidenden Situationen auf dem Eis. An ihm werden wir noch viel Freude haben. Je mehr die Jungs zusammen trainieren, desto besser werden seine Leistungen auf dem Eis.

2:5 in Iserlohn! Vier Gegentore in eigener Unterzahl – Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele

Den Start ins Eishockey-Jahr 2021 haben sich die Eisbären Berlin sicherlich ganz anders vorgestellt. Im ersten Spiel des neuen Jahres setzte es gleich einmal die erste Niederlage. Am Seilersee kassierte man gegen die Iserlohn Roosters eine 2:5-Niederlage und holte damit erstmals keinen Punkt in dieser Saison. Letztendlich waren es die Special Teams, welche das Spiel entschieden. Iserlohn machte aus allen vier Überzahlspielen ein Tor und das letzte war dann auch noch ein Shorthander ins leere Berliner Tor. 

Für Iserlohns Verteidiger Jens Baxmann war es natürlich ein besonderes Spiel, ging es doch gegen seinen alten Club. Die ehemaliger Berliner Nummer 29 sagte im Vorfeld des Spiels bei Magenta Sport:

Berlin hat eine gut besetzte Mannschaft, aber auch wir haben eine gute Truppe. An guten Tagen ist jede Truppe schlagbar, egal wie sie heißt.

Das Selbstvertrauen war also groß beim Tabellendritten der Gruppe Nord, aber auch beim Tabellenführer aus der Hauptstadt. Leo Pföderl dazu:

Der Start war ganz vielversprechend, wir müssen nun schauen, dass es so weitergeht. Bis jetzt läuft es gut, aber wir haben noch Luft nach oben, was auch gut ist. Wir sind hier, um drei Punkte zu holen, wir wollen Gas geben. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel und nicht auf Iserlohn.

Von Beginn an Gas geben klappte nur nicht, denn eben jener Leo Pföderl rauschte nach nicht einmal zwei Minuten in den Iserlohner Torhüter Andreas Jenike und kassierte dafür zwei Minuten wegen Behinderung. Die Eisbären stellten eigentlich das beste Unterzahlspiel der Liga mit nur einem Gegentor in 18 Gelegenheiten, aber heute sollte es gleich beim ersten Powerplay der Roosters im Berliner Tor klingeln. Unübersichtliche Situation vor Mathias Niederberger, die Scheibe kam vom Schlittschuh von John Ramage vor den Schläger von Casey Bailey, welcher sich diese Chance nicht nehmen ließ und zum 1:0 einnetzte (2.). Die Eisbären waren also nach zwei Spielen ohne Gegentor aus dem Spiel heraus mal wieder bezwungen.
Danach waren die Mannen von Coach Serge Aubin um eine Antwort bemüht, aber sie taten sich schwer, die Lücke in der kompakten Iserlohner Defensive zu finden. Die Sauerländer machten die Räume eng und die gefährlichen Schusswege zu. Nach vorne machten die Spieler von Trainer Jason O’Leary nicht wirklich viel.
Es dauerte bis zur Hälfte des ersten Drittels, ehe Kapitän Frank Hördler die erste halbwegs brauchbare Chance auf das Tor der Hausherren brachte. Aber er scheiterte mit seinem Versuch von der blauen Linie. Doch nun nahm die Partie etwas Fahrt auf und auch Iserlohn kam durch Ryan Johnston und Brent Aubin zu guten Möglichkeiten, doch Ersterer schoss knapp am Tor vorbei und Letzterer scheiterte an Niederberger.
Und auf Seiten der Eisbären stellte Ryan McKiernan Andreas Jenike mit seinem Schuss vor kleinere Probleme. Der Iserlohner Schlussmann konnte die Scheibe erst im Nachfassen sichern. Die größte Chance hatte aber Matt White, welcher vier Minuten vor der ersten Pause alleine durch war, aber an Jenike scheiterte.
In der Schlussminute wurde es dann nochmal auf beiden Seiten gefährlich. Zunächst scheiterte Torschütze Casey Bailey mit seinem Onetimer von der blauen Linie an Mathias Niederberger und im Gegenzug stand Parker Tuomie die Latte im Weg.
Iserlohns Verteidiger Dieter Orendorz mit seinem Statement zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Wir haben das erste Tor in Überzahl geschossen. Was natürlich ganz wichtig war, früh in Führung zu gehen und ins Spiel zu kommen. Jetzt müssen wir hinten aber kompakter stehen und nicht so hektisch werden.

Das Mitteldrittel begannen die Hauptstädter in Überzahl. Durch zu viele Strafen gegen die Hausherren sollten es ganze vier Minuten am Stück mal mit einem, mal mit zwei Mann mehr auf dem Eis sein. Und beim ersten doppelten Überzahlspiel klingelte es im Tor der Roosters. Im ersten Versuch scheiterte Marcel Noebels noch, aber Lukas Reichel war zum Nachschuss parat und glich zum 1:1 aus (22.).
Die Eisbären auch im Anschluss weiter mit einem und auch zwei Mann mehr auf dem Eis, aber sie machten einfach zu wenig daraus. Chancen waren zwar da, aber entweder gingen sie vorbei oder landeten bei Andreas Jenike.
Wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt, zeigten dann wieder die Gastgeber, welche Mitte des zweiten Drittels mal wieder einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Casey Bailey scheiterte noch mit seinem Onetimer an Niedeberger, ebenso Joe Whitney am Eisbären-Goalie. Den Nachschuss drückte dann aber Brent Aubin zur erneuten Roosters-Führung über die Linie (32.). Die Eisbären konnten sich zuvor eine lange Zeit nicht befreien und Iserlohn nutzte das eiskalt aus.
In der Schlussphase des Mittelabschnitts häuften sich die Strafen auf beiden Seiten. Und diesmal waren auch die Eisbären in Überzahl mal wieder erfolgreich. Matt White fand keine Anspielstation und zog stattdessen vom linken Bullykreis aus mit einem satten Handgelenkschuss ab. Der Schuss schlug im Winkel ein, da hatte Jenike keine Chance – 2:2 (37.).
Aber das Powerplay der Iserlohner war heute Abend effektiver. Kurz vor Ende durften die Hausherren mit zwei Mann mehr ran und genau in der Sekunde, als die erste Strafe gegen die Eisbären ablief, hämmerte Alexandre Grenier die Scheibe zum 3:2 ins Netz (39.). Das dritte Gegentor, das dritte Mal in Unterzahl. Dementsprechend bedient war Marcel Noebels nach dem zweiten Drittel:

Unser Überzahl ist gar nicht so schlecht. Die Chancen waren da, um noch einen nachzulegen. Aber wie das im Sport eben ist, machst du ihn vorne nicht rein, kriegst du ihn hinten rein. Wir nehmen unnötige Strafzeiten und Iserlohn bestraft das.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären noch für 34 Sekunden in Unterzahl und Ihr ahnt schon, was nach zehn Sekunden passierte: Genau, Iserlohn mit dem 4:2. Joe Whitney wurde im Slot angespielt, stoppte die Scheibe kurz, Mathias Niederberger war schon auf dem Weg in die linke Ecke und kam so nicht mehr rechtzeitig rüber.
Doch den Gästen von der Spree bot sich schnell die Chance zur Antwort, denn nur gut zwei Minuten später bekam man selbst das nächste Powerplay. Aber das wirkte irgendwie ideenlos. Zwar hatte man Abschlüsse von Ryan McKiernan, Matt White und Leon Gawanke, aber so die richtig dicke Chance war da nicht mit bei.
Und so ging es fortan auch weiter. Iserlohn musste hier nichts nach vorne machen und zog sich so zurück. Die Eisbären fuhren immer wieder Richtung Iserlohner Tor, aber ihn fehlte die zwingende Idee, um das Spiel hier nochmal spannend zu machen und am Ende vielleicht zu drehen. Ja, sie gaben Schüsse ab (52 waren es am Ende, 25 für Iserlohn), aber es kommt eben vor allem auf die Qualität der Schüsse an. Und diese war heute nicht da. Das wirkte ein wenig planlos, wenn dann entstand mal aus Einzelaktionen was. Aber im Großen und Ganzen hatte Iserlohn keine große Mühe, das Spiel über die Zeit zu bringen. Sie verteidigten ihr Tor aber auch mit allem, was sie hatten und blockten die Schüsse. Bezeichnend für die Angriffsbemühungen der Eisbären war Giovanni Fiore vier Minuten vor dem Ende des Spiels, als er auf einmal im Slot die Scheibe bekam und frei vor Jenike stand. Diese Chance konnte er nicht nutzen, zu überrascht war er in diesem Moment wohl.
2:08 Minuten waren noch auf der Uhr, als Iserlohn die nächste Strafzeit nahm. Serge Aubin riskierte nun alles, Auszeit und Torhüter raus. Man spielte also nun Sechs-gegen-Vier, aber auch hier die Eisbären zu planlos in der Offensive. So eine richtige Schlussoffensive ließ man vermissen, die Leistungsträger schafften es nicht, das Team mitzureißen und hier noch einmal den Anschlusstreffer zu erzielen. Und als man sich einen Fehler im Angriffsdrittel erlaubte, war es jener Casey Bailey, welcher den Torreigen eröffnete, der am Ende auch den Deckel auf dieses Spiel machen sollte. Er zog aus dem eigenen Drittel ab und die Scheibe schlug im verwaisten Berliner Tor ein. Somit verloren die Eisbären auch das zweite Auswärtsspiel der Saison und stehen nach dem 2:5 am Seilersee erstmals in dieser Saison ohne Punkt nach einem Spiel da.

Im Endeffekt ist das Fazit schnell geschrieben: Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und wenn man aus fünf Strafen und vier Unterzahlspielen vier Gegentreffer kassiert, ist die Hauptursache für die Niederlage gefunden. Was aber natürlich verwundert, kassierte man doch zuvor in 18 Unterzahlspielen nur einen Gegentreffer und stellte somit das beste Penaltykilling. Nach dem Spiel sieht das natürlich ganz anders aus und daran wird man bis zum Freitagspiel zu Hause gegen Köln auch arbeiten müssen.
Und dann muss man auch seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wieder finden. Man muss wieder Ideen entwickeln, muss Kreativität zeigen, um die Scheiben im Tor unterzubringen. Zwar schoss man heute satte 52-mal auf das Iserlohner Tor, aber so die richtig dicken Chancen waren Fehlanzeige.
Verteidiger Kai Wissmann fasste das Spiel danach auch recht gut bei Magenta Sport zusammen:

Wir hatten einige Chancen, aber es ist einfach nichts rein gegangen. Die Special Teams haben das Spiel entschieden, wir haben in jedem Unterzahlspiel ein Tor bekommen. Das lief bisher gut, heute aber gar nicht. Daran müssen wir arbeiten.

Parker Tuomie vor dem Spiel in Iserlohn: „Wir wollen nachlegen!“

Morgen Abend steigen die Eisbären Berlin in das Eishockey-Jahr 2021 ein. Um 19:30 Uhr ist man als Spitzenreiter der Gruppe Nord beim Tabellendritten Iserlohn Roosters zu Gast. Spiele am Seilersee waren sonst immer enorm schwierig für die Auswärtsteams angesichts der hitzigen Atmosphäre im Sauerland. Doch in dieser Corona-Saison ist alles anders und so auch die morgige Partie, welche die Roosters ohne Unterstützung ihres Publikums bestreiten müssen. Eisbären-Coach Serge Aubin weiß natürlich, dass das einen großen Unterschied ausmacht, wie er nach dem heutigen Training sagte:

Natürlich macht es einen Unterschied, ohne Fans zu spielen. Das geht uns bei den Heimspielen ja aber auch so. Die Stimmung und die besondere Atmosphäre fehlen. Gerade unsere Fans sind ja bekannt für ihre Leidenschaft. Im Augenblick ist es nun mal so. Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen können und freuen uns darauf, irgendwann wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen. Natürlich auch gerne in Iserlohn. 

Mit diesem Problem der fehlenden Zuschauer müssen aber alle Teams gleichermaßen umgehen. Das eine Team kommt damit besser klar, dass andere Team eher weniger. Aber natürlich ist es wohl für die Auswärtsteams gerade in solchen Hexenkesseln ein kleiner Vorteil, wenn deren Fans nicht vor Ort sind. Von daher sicherlich ein Vorteil morgen für die Eisbären, aber letztendlich wird das Spiel auf dem Eis entschieden. 

Und da müssen sich die Berliner im Vergleich zur letzten Saison nicht nur angesichts der fehlenden Stimmung auf den Rängen umstellen. Nein, auch die Mannschaft auf dem Eis ist eine andere und mit dem Keller-Team des letzten Jahres nicht mehr zu vergleichen. Zwei Siegen steht aktuell nur eine Niederlage gegenüber. Die Neuzugänge haben sich schon gut eingefunden in ihrem neuen Team und machen Iserlohn so zu einer durchaus schweren Aufgabe für die Hauptstädter. Dennoch wollen die Berliner am Seilersee nachlegen, wie Parker Tuomie sagt:

Ja, natürlich wollen wir nachlegen. Es war ein super Spiel gegen Krefeld nach dem kleinen Aussetzer in Wolfsburg und jetzt wollen wir hier natürlich weitermachen und einen kleinen Streak anfangen. Es wäre natürlich ein wichtiger Auswärtssieg in Iserlohn.

Bis zum morgigen Spiel hatten die Eisbären jetzt ein bisschen Erholung und konnten durchschnaufen. Trotzdem ist das Team bestens auf Iserlohn vorbereitet, wie Serge Aubin sagt:

Wir hatten ein paar Tage zur Erholung und um Zeit mit der Familie zu verbringen. Heute ging es wieder an die Arbeit und das sehr hart, so dass wir auf das Spiel in Iserlohn vorbereitet sind. Iserlohn spielt gut dieses Jahr. Sie sind sehr jung, aber sehr schnell und nah am Puck dran. Wir wollen den Weg weitergehen, den wir bisher genommen haben. Ich sehe in jedem Spiel, dass wir besser werden und natürlich versuchen wir uns weiter als Team zu verbessern und so drei Punkte zu bekommen. 

Hartes Training ist das Stichwort. Viel Zeit zum trainieren bleibt im Januar nicht wirklich, denn es warten gleich neun Spiele auf die Mannschaft von Chefcoach Serge Aubin. Parker Tuomie auf die Frage, wie wichtig ein Sieg in Iserlohn wäre, um den Flow aufrecht zu erhalten:

Es ist sehr wichtig. Vor allem unsere Special Teams werden wichtig sein. Unterzahl, Überzahl, das haben wir natürlich in den letzten Spielen jetzt besser gemacht. Aber das ist ein Punkt, an dem wir weiterhin arbeiten müssen und dann hoffentlich auch Erfolg haben in Iserlohn.

Spiele in kurzen Abständen ist in den Playoffs für die Mannschaften nichts ungewöhnliches und dafür lebst du als Eishockey-Profi. Aber in dieser Saison ist alles anders – verkürzte Hauptrunde, verkürzte Playoffs. Serge Aubin wurde diesbezüglich gefragt, ob es gerade deshalb so wichtig ist, dass seine Mannschaft derzeit so gut in Fahrt ist:

Insgesamt machen wir als Team und auch die Verteidigung einen guten Job. Egal ob wir eine volle Saison spielen oder nur eine halbe, reden wir immer davon, im Moment zu bleiben und ein Spiel nach dem anderen anzugehen und keine Spiele zu vergeuden. Wir verstehen, wie wichtig jedes einzelne Spiel ist und es ist unser Job sicherzugehen, dass wir bereit sind und gut performen können, wenn wir es müssen. Ich erwarte, dass die Jungs bereit sind und ich bin mir sicher, dass sie es sein werden. 

Personell können die Eisbären fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die Youngsters Eric Mik, Sebastian Streu und Fabian Dietz sind morgen Abend nicht in Iserlohn dabei. Was aber den Grund hat, dass sie bei Kooperationspartner Weißwasser zum Einsatz kommen.

4:2 gegen Iserlohn: Wenn die Top-Reihe schwächelt, springen eben die anderen Reihen in die Bresche

Ausgabe #27:

Die Ausgeglichenheit der Angriffsreihen der Eisbären Berlin könnte zum größten Trumpf in den Playoffs werden. Waren die Berliner in den letzten Jahren meist abhängig von der einen Top-Reihe, um erfolgreich zu sein, so sind sie in diesem Jahr weitaus schwerer auszurechnen. Denn von allen vier Reihen geht inzwischen Gefahr aus, jede Reihe kann Tore schießen und somit Spiele entscheiden. Und es muss eben nicht immer die Top-Reihe um Marcel Noebels, James Sheppard und Leo Pföderl sein. Diese war laut Trainer Serge Aubin heute nicht so gut, haben die Mannschaft dafür aber über weite Strecken der Saison getragen. Und genau in solchen Momenten braucht man laut Aubin eben die anderen Mannschaftsteile, die dann in die Bresche springen und für den Sieg sorgen. So geschehen am Dienstagabend, als die Hauptstädter die Iserlohn Roosters mit 4:2 (1:1,2:0,1:1) besiegten und damit den vierten Erfolg in Serie feierten. Während die Top-Reihe blass blieb, traf aus allen anderen drei Angriffsreihen je ein Stürmer, Mark Olver dabei als Matchwinner sogar doppelt. So tief besetzt und schwer ausrechenbar waren die Berliner lange nicht mehr, was in Richtung Playoffs viel Hoffnung auf eine sehr lange Saison macht.

EHC-Chefcoach Serge Aubin nahm im Vergleich zum Mannheim-Spiel eine Änderung auf der Torhüterposition vor. Er gönnte Sebastian Dahm den Einsatz gegen seine Ex-Kollegen. Justin Pogge nahm demnach auf der Bank als Back-up Platz.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären hatten einen guten ersten Wechsel, wie Serge Aubin nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagen sollte, fanden danach aber lange nicht mehr ins Spiel. Iserlohn kam dagegen gut rein ins Spiel und konnte befreit aufspielen, ist die diesjährige Saison für die Sauerländer ja bereits Geschichte. Denn mit den Playoffs hat die Mannschaft von Trainer Jason O’Leary in diesem Jahr nichts zu tun. Und so gingen sie hier in der Hauptstadt früh in Führung. Michael Clarke hatte abgezogen, sein Schuss ging zwar an den Pfosten, rutschte aber von da an Dahms Schoner und von dort aus schließlich ins Tor – 0:1 (6.).
Jener Clarke war es auch, welcher dann die erste Strafzeit der Partie kassierte, aber das Powerplay der Hausherren war keine Erwähnung wert. Aber so langsam fanden die Gastgeber wieder zu ihrem Spiel und hätten Mitte des ersten Drittels beinahe den Ausgleich erzielt. Aber Sebastian Streu scheiterte am Pfosten und Kapitän André Rankel konnte den Nachschuss leider auch nicht versenken.
Aber die Eisbären kamen immer besser rein ins Spiel, hatten das nächste Powerplay, welches etwas besser aussah, aber auch keinen Erfolg brachte. Dieser sollte erst in Minute 15 folgen, als Florian Kettemer von der blauen Linie abgezogen hatte. Mark Olver fälschte den Schuss unhaltbar für IEC-Goalie Andreas Jenike ab und so stand es 1:1 in Berlin.
Anschließend noch einmal ein Powerplay für die Roosters, welches aber ebenso keinen Erfolg einbrachte. So stand es nach 20 Minuten trotz eines leichten Schussübergewichtes für Iserlohn 1:1-Unentschieden.

Die Eisbären fanden dann gut ins Mitteldrittel und prüften Jenike gleich ein paar Mal, aber der stand

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sicher und ließ keine Scheibe durch. Dann zur Abwechslung mal wieder Iserlohn, welche erneut in Überzahl ran durften und durch Mike Halmo die beste Chance hatten, aber er scheiterte an Dahm.
Fortan nahm der Druck der Berliner zu und Mitte des Spiels belohnten sie sich dafür dann auch. Austin Ortega erkämpfte sich hinter dem Tor die Scheibe, brachte sich in Schussposition, zog ab und sorgte für die erstmalige Berliner Führung an diesem Abend – 2:1 (30.).
Iserlohn tat sich in dieser Phase schwer, die Eisbären machten das Spiel und konnten sogar die Führung ausbauen. In Überzahl spielte PC Labrie die Scheibe rüber zu Youngster Lukas Reichel, welcher nicht lange fackelte und eiskalt abschloss – 3:1 (37.). Was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

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Die Gäste vom Seilersee fanden gut ins Schlussdrittel und prüften erneut ihren Ex-Kollegen Sebastian Dahm, aber der ließ nichts durch. Die Eisbären kamen auch zu Chancen, aber auch sie fanden keinen Weg vorbei am Iserlohner Schlussmann.
Trotz des Rückstandes gaben die Iserlohner nicht auf, versuchten weiter nach vorne zu spielen, doch da machten die Eisbären geschickt die Wege zu und ließen wenig hochkarätiges zu. Als noch zehn Minuten auf der Uhr waren, bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance zur Entscheidung. Doch stattdessen verkürzten die Sauerländer in Unterzahl. Ex-Eisbär Jens Baxmann gewann einen Zweikampf gegen Marcel Noebels, schickte Alexej Dmitriev auf Reisen, welcher eiskalt abzog und zum 3:2 verkürzte (52.).
Iserlohn hatte nun also noch einmal Oberwasser und wollte nun auch den Ausgleich erzielen. Die Sauerländer mussten also hinten aufmachen, was den Eisbären Platz zum kontern gab. Doch diese spielten sie nicht sauber genug zu Ende, dafür hielten sie Iserohn vor dem eigenen Tor relativ gut aus der gefährlichen Zone fern. Die Roosters versuchten am Ende noch einmal alles, Torhüter raus und Auszeit. Doch das nutzten die Berliner durch Mark Olver zur endgültigen Entscheidung. Im Fallen drückte Olver die Scheibe über die Linie und konnte seinen zweiten Treffer an diesem Abend bejubeln – 4:2 (59.). Damit war die Partie entschieden und der vierte Sieg eingefahren.

Ein Sieg, welcher nicht unbedingt schön anzusehen war, aber damit war ja auch zu rechnen. Gegen

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Iserlohn tat man sich in dieser Saison schon häufiger schwer und da war das Spiel keine Ausnahme. Die Roosters machten es den Eisbären nicht leicht, waren zu Beginn die bessere Mannschaft, aber je länger das Spiel dauerte, desto mehr übernahmen die Eisbären das Kommando. Wenn gleich Iserlohn durchaus immer mal wieder vor Sebastian Dahm auftauchte, nur so richtig brenzlig wurde es dann eben nicht oft. Die Eisbären boten nicht ihr bestes Eishockey, die Top-Reihe wurde kalt gestellt, aber trotzdem fand man einen Weg, dieses Spiel zu gewinnen. Weil eben die drei anderen Sturmreihen in die Bresche sprangen und das Spiel zu Gunsten der Eisbären entschieden. Wohl dem, der über solch ausgeglichene Sturmreihen verfügt.

Start verpennt und zu viele unnötige Strafzeiten: Die Eisbären verlieren mit 2:5 beim Tabellenletzten Iserlohn

Das Iserlohn-Spiel ist definitiv das schwierigere Spiel dieses Wochenende„, hatte Leo Pföderl nach dem Heimsieg am Freitag gegen München noch gesagt. Der Stürmer sollte recht behalten, denn die Eisbären Berlin verloren vor 4.329 Zuschauern in der Eissporthalle am Seilersee mit 2:5 (0:4,1:0,1:1) bei den Iserlohn Roosters und kassierten damit die achte Niederlage aus den letzten elf Gastspielen im Sauerland. Der Seilersee liegt den Eisbären eben irgendwie nicht. 

Bei den Eisbären fehlte heute im Vergleich zum München-Spiel am Freitag Youngster Thomas Reichel, welcher gestern beim Freiluftspiel in Dresden mit dabei war. Im Tor begann erneut Neuzugang Justin Pogge.

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Die Vorzeichen waren eigentlich klar. Der Tabellenletzte aus Iserlohn empfing den Tabellenvierten Berlin. Die Roosters verloren sieben der letzten acht Spiele, die Eisbären holten 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Spielen. Doch es sollte ganz anders kommen.
In der zweiten Spielminute kassierte Austin Ortega eine Strafzeit wegen eines Ellbogenchecks. Eine sehr fragwürdige Entscheidung von den beiden Hauptschiedsrichtern Rainer Köttstorfer und Gordon Schukies, denn eigentlich war das ein sauberer Check. Doch Gefahr sollte ja eigentlich nicht drohen, stellten die Sauerländern doch das schlechteste Powerplay der Liga. Aber heute war ja Gegenteiltag. Ex-Eisbär Jamie MacQueen wurde auf der linken Seite angespielt, zog vom linken Bullykreis ab und die Scheibe ging am kurzen Pfosten durch ins Tor – 0:1 (3.).
Das folgende Bully führte direkt zum nächsten Tor. Bobby Raymond hatte aus der neutralen Zone (!) abgezogen, Justin Pogge war auf dem Weg in die rechte Ecke, als die Scheibe auf sein Tor kam und schlussendlich in der linken Ecke einschlug – fünf Sekunden später, 0:2 (3.).
Eisbären-Trainer Serge Aubin reagierte sofort und nahm Pogge vom Eis, für ihn rückte Ex-Iserlohn-Goalie Sebastian Dahm zwischen die Pfosten.
Aber auch Dahm musste direkt hinter sich greifen. Erneut eine äußerst fragwürdige Strafe gegen die Berliner (Frank Hördler wegen Hakens) und das schlechteste Powerplay war erneut erfolgreich. Raymond versuchte es von der blauen Linie, sein erster Schuss wurde noch geblockt, aber beim zweiten Schuss von der blauen Linie fand der Puck den Weg durch ins Tor – 0:3 (5.).
Und Iserlohn war nun richtig heiß auf Tore, während die Eisbären vollkommen von der Rolle waren. Gewühl vor dem Berliner Tor, fünf Eisbären (!) schafften es nicht, gegen zwei Iserlohner die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen. Ex-Eisbär Daniel Weiß war am Ende der Nutznießer und stocherte die Scheibe nach mehrmaligen Versuchen zum 0:4 über die Linie (8.).
Erst ab Mitte des ersten Drittels fanden die Hauptstädter etwas besser ins Spiel und versuchten auch mal ihr Glück vor dem Iserlohner Tor von Andreas Jenike. Man hatte auch ein Powerplay, aber da blockte Iserlohn gut die Schussversuche, erst zum Ende hin und kurz danach hatten die Berliner mal eine gute Drangphase. Eine Minute vor der ersten Drittelpause nochmal ein Gewühl vor Jenike, wo James Sheppard die dicke Chance zum Ehrentreffer hatte, aber er scheiterte am Pfosten.
So stand es nach dem ersten Drittel 0:4 aus Berliner Sicht. Verteidiger Florian Kettemer analysierte das Auftaktdrittel wie folgt:

Wir haben vier Tore kassiert, die absolut verdient waren. Wir waren einfach nicht bereit, waren zu weit weg von den Männern, sind nicht in den Zweikämpfen und dann passiert sowas. Ich weiß auch nicht, was es ist, vielleicht brauchen wir den Reiz, aber sowas dürfen wir uns in dieser Liga nicht leisten und das müssen wir schnell abstellen.

Das Mitteldrittel begannen die Gäste in Überzahl. Und nach einer weiteren Strafe gegen Dieter

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Orendorz war es sogar eine doppelte Überzahl. Und da schlug es im Iserlohner Tor endlich ein. Die Scheibe lief mit zwei Mann richtig gut, Austin Ortega spielte die Scheibe hoch zu Frank Hördler und der traf per Onetimer zum 4:1 (22.).
Auch danach in der einfachen Überzahl gab es zwei weitere gute Möglichkeiten durch Ryan McKiernan und erneut Hördler. Die Berliner waren nun also drin im Spiel. Sie machten gut Druck und suchten auch nach dem Powerplay immer wieder die Abschlüsse vor dem Tor von Andreas Jenike.
Dann kassierte man aber zwei Strafen in Folge und musste somit zweimal in Unterzahl ran, aber diesmal das Penaltykilling mit einer richtig guten Leistung (allen voran der sehr auffällige Florian Kettemer störte immer wieder im entscheidenden Moment), weshalb man die beiden Unterzahlspiele schadlos überstand. Dabei hatte man durch Constantin Braun sogar noch die beste Chance mit einem Mann weniger auf dem Eis, aber „Tine“ bekam die Scheibe nicht im Tor unter.
Auch bei der dritten Unterzahlspiel der Eisbären im Mitteldrittel leistete das Penaltykilling der Eisbären gute Arbeit und erneut war es „Tine“ Braun, welcher in Unterzahl nach klasse Vorarbeit von PC Labrie die beste Chance hatte, aber wieder scheiterte.
In der Schlussphase nahm der Druck der Hauptstädter dann mehr und mehr zu. Austin Ortega und PC Labrie scheiterten innerhalb kürzester Zeit, wenig später auch Leo Pföderl, der heute übrigens sein 400. DEL-Spiel absolvierte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Leo! Dann die Eisbären zum Ende hin wieder mit einem Powerplay und da wurde es richtig gefährlich für Iserlohn. Leo Pföderl (2x), André Rankel, Marcel Noebels und PC Labrie – sie alle hatten beste Chancen, aber sie alle scheiterten an Andreas Jenike oder aber schossen den Puck knapp vorbei. So nahm Iserlohn eine 4:1-Führung mit in die Kabine, konnte sich aber vor allem bei Goalie Andreas Jenike bedanken, dass man noch komfortabel führte. Denn der Druck der Eisbären nahm gehörig zu, aber im Abschluss fehlte eben das nötige Glück.

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Im Schlussdrittel waren die Berliner weiterhin bemüht und suchten auch immer wieder den Abschluss, aber es fehlte so eine richtig hundertprozentige Chance in dieser Phase. So war es auch klar, dass ein „dreckiges Tor“ her musste. Und dieses fiel in der 45. Spielminute. Jonas Müller hatte die Scheibe auf das Tor gebracht, dort entstand ein Gewühl und Top-Scorer Marcel Noebels behielt in diesem Chaos die Übersicht, schoss zum 2:4 ein.
Nochmal ein Hoffnungsschimmer für die Schlussphase? Nein, denn James Sheppard wanderte wegen Stockschlags für zwei Minuten in die Kühlbox. Die Folge war der dritte Powerplaytreffer der schlechtesten Überzahlmannschaft in dieser Liga. Mal wieder war es ein Onetimer von Jamie MacQueen, welcher zum Erfolg führte, die Scheibe rutschte Dahm durch die Schoner – 2:5 (48.). Die Eisbären hätten von seiner Gefahr in Überzahl eigentlich wissen müssen…
Danach war dann die Luft raus. Auch wenn die Eisbären weiter anrannten, so wirklich zwingend wurde es nicht mehr. Die Schüsse gingen entweder neben oder über das Tor oder aber sie waren eine sichere Beute von Andreas Jenike. So brachten die Sauerländer das 5:2 über die Zeit und sicherten sich den zweiten Heimsieg gegen die Eisbären in dieser Saison.

Und diese haben sich die Niederlage und das erste punktlose Spiel seit sechs Spielen selbst

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

zuzuschreiben. Sie haben den Start komplett verpennt, hatten über weite Strecken ein äußerst schlechtes Penaltykilling und nahmen einfach zu viele (teilweise unnötige) Strafen. Vor dem Tor fehlte die Genauigkeit, die Kaltschnäuzigkeit, die unbedingte Gier, das Tor erzielen zu wollen. Kein Wunder also, dass Iserlohn aus 21 Schüssen fünf Tore machte und die Berliner aus 44 Schüssen (!) nur zwei.
Die Eisbären erwischten halt einfach einen komplett gebrauchten Tag, da reihten sich auch gleich die beiden Torhüter mit ein, welche beide ebenfalls keine gute Figur abgaben. Aber das trifft heute ja auf die gesamte Mannschaft zu. Dementsprechend fiel auf das Statement von Verteidiger Kai Wissmann nach Spielende aus:

Wenn es nach zehn Minuten schon 4:0 steht, ist es natürlich sehr scheiße. Danach haben wir alles versucht, haben alles nach vorne geworfen, hatten auch viele Chancen. Leider sind nicht mehr viele rein gegangen. Aber nach zehn Minuten 4:0 hinten zu liegen, das kann natürlich nicht sein. Wir müssen einfach von Anfang an bereit sein, Körper spielen. Zwei Tore davon waren in Unterzahl, da müssen wir Schüsse blocken, dem Torhüter helfen, wenn er nichts sieht. Es darf einfach nicht passieren, dass es 4:0 steht.

4:0 gegen Iserlohn: Leo Pföderl trifft weiter und Sebastian Dahm feiert den ersten Shutout

Ausgabe #9:

„Sechs-Punkte-Wochenende“ für die Eisbären Berlin. Am Sonntagnachmittag gewann der Hauptstadtclub vor ausverkauftem Haus mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) gegen die Iserlohn Roosters und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel nach der Länderspielpause. Der sechste Heimsieg im siebten Heimspiel war zu keiner Zeit in Gefahr, zu überlegen waren die Eisbären, was 61:18-Torschüsse belegen. Damit setzt man sich weiter fest unter den Top-6 der DEL.

Keine Änderung im Team der Eisbären, die mit dem selben erfolgreichen Team wie in Bremerhaven antraten. Für Jens Baxmann  war es die erste Rückkehr nach Berlin als gegnerischer Spieler. Für Sebastian Dahm  war es das erste Heimspiel gegen seinen Ex-Club aus dem Sauerland.

Bekam heute ordentlich was zu tun – Iserlohns Goalie Andreas Jenike (Foto: eisbaerlin.de/walker)

59 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da bot sich den Eisbären die erste Powerplaychance. Dieses sah aber noch nicht so gut aus und Iserlohn überstand die frühe Unterzahl somit schadlos. Aber danach nahmen die Hausherren Fahrt auf und es entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey. Die Eisbären fuhren einen Angriff nach dem anderen und nahmen IEC-Schlussmann Andreas Jenike gehörig unter Beschuss. Doch dieser hielt dem Druck zunächst Stand.
Unterbrochen wurde die Überlegenheit der Eisbären nur durch eine Strafe gegen John Ramage. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit hervorragender Arbeit, was nach Spielende auch Trainer Serge Aubin explizit lobte.
13. Spielminuten mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf das erste Tor des Nachmittags warten. Und eigentlich konnte es nur so kommen. Natürlich war es mal wieder Leo Pföderl, der einnetzte. Zum sechsten Mal in den letzten fünf Spielen. John Ramage mit dem passgenauen Zuspiel auf die Nummer 93 und der vollstreckte eiskalt – 1:0.
Die Berliner danach weiterhin im Vorwärtsgang, hatten ein weiteres Überzahlspiel, aber das lief noch nicht so wirklich rund. Dafür umso besser bei 5-gegen-5, denn da ließ Mark Olver zum zweiten Mal in diesem Spiel die Torhymne erklingen. Maxim Lapierre behauptete die Scheibe, spielte sie dann rüber zu Olver, welcher sie über Jenike ins Tor lupfte – 2:0 (16.). Die beiden Hauptschiedsrichter wollten sich aber noch einmal absichern und schauten sich den Treffer nochmal auf dem Video an, gaben aber nach Ansicht des Videobeweises das Tor.
Mit einer Strafe gegen die Eisbären endete dann das erste Drittel, welches klar an die Berliner ging. Denen konnte man eigentlich nur die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen, denn es hätte  auch gut und gerne 3:0 oder 4:0 stehen können.

Iserlohn also mit dem Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels, aber die

Feierte seinen ersten Shutout – Sebastian Dahm (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hausherren weiterhin mit starker Arbeit in Unterzahl. Als die Berliner wieder komplett waren, ging das Spiel auf ein Tor weiter. Und das Scheibenschießen auch. Landon Ferraro mit dem Abschluss aus dem Slot, Jenike ließ den Puck nur prallen, direkt vor die Kelle von Louis-Marc Aubry, welcher eiskalt abschloss – 3:0 (24.).
Die Eisbären belohnten sich also für ein richtig starkes Spiel und sie zogen den Gameplan auch voll durch. Sie kannten nur eine Richtung und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Iserlohn tauchte nur selten vor Sebastian Dahm auf, der einen ruhigen Sonntagnachmittag verbrachte. Was er aber auch seinen Vorderleuten zu verdanken hatte, die stark spielten und immer wieder die Schusswege zu machten und sich in de Schüsse warfen. Das war eine ganz starke Defensivleistung der Eisbären, welche nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 vorne lagen. Von den Gästen war nichts zu sehen, die hatten sichtlich Probleme mit der Spielweise der Hausherren. Deren Goalie verhinderte schlimmeres.

Torjubel zum 4:0. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, in dem die Eisbären nichts mehr anbrennen lassen wollten. Und so kamen sie auch aus der Kabine, voll fokussiert auf das Spiel wollten sie ihren Spielplan auch in den letzten 20 Minuten erfolgreich umsetzen. Die Gäste vom Seilersee hatten weiterhin große Probleme mit dem Spiel der Berliner. Dank zweier Strafen gegen Jonas Müller in Folge bot sich den Gästen aber die große Möglichkeit, sich in Überzahl ins Spiel hinein zu kämpfen. Aber gegen das Penaltykilling der Berliner war heute einfach kein Kraut gewachsen, das war bärenstark an diesem Nachmittag.
Als die Gastgeber wieder komplett waren, ging es wieder in die Richtung von Andreas Jenike, bei 5-gegen-5 sah das wesentlich mehr nach Powerplay aus als zuvor bei Iserlohn, als diese mit einem Mann mehr agieren konnten. Was die Zuschauer auch honorierten, die Arena erhob sich und spendete Applaus angesichts der starken Leistung der Eisbären.
Und die Eisbären hatten noch ein Bonbon für die Fans parat, denn sie sollten tatsächlich auch noch in Überzahl treffen. Marcel Noebels tankte sich klasse durch und kam zum Abschluss, Jenike konnte parieren, aber so unglücklich, dass der Puck in die Luft flog. James Sheppard sah dies, präsentierte seine Baseball-Fähigkeiten und erhöhte so auf 4:0 (58.). Auch dieser Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft, aber der Stock war nicht zu hoch.
Das war der Schlusspunkt unter einem sehr starken Heimspiel der Eisbären, welche sich mühelos gegen Iserlohn durchsetzten und das „Sechs-Punkte-Wochenende“ perfekt machten. Sebastian Dahm feierte seinen ersten Shutout, weshalb ihn die Fankurve feierte und er löste sein Versprechen ein, nach einem Shutout zu Hause auf dem Eis zu tanzen. Auch da brillierte der dänische Nationaltorhüter.
Aber auch Jens Baxmann fuhr eine Ehrenrunde und verabschiedete sich von seinen Fans. Danke für Alles „Baxi“ und viel Erfolg im Sauerland.

Da gibt es nicht viel zu meckern. Die Eisbären befinden sich weiterhin auf bestem

Kommt immer besser in Fahrt – Leo Pföderl (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wege, eine richtig gute Saison zu spielen. Das „System Aubin“ funktioniert immer besser, der als Torjäger verpflichtete Leo Pföderl tut jetzt genau das, was man von ihm erwartet hatte und Sebastian Dahm erweist sich mehr denn je als starker Rückhalt, wenn gleich es immer noch einige Unverbesserliche gibt, die ihn immer noch kritisieren. Unverständlich, zeigt Dahm doch seit Wochen richtig starke Leistungen.
Heute zeigte das gesamte Team über 60 Minuten eine richtig starke und konzentrierte Leistung, spielte sowohl vorne als auch hinten sehr stark. Vorne erspielte man sich eine Reihe an guten Chancen. Da kann man höchstens die Effektivität bemängeln, denn bei 61 Torschüssen hätten es auch noch ein paar mehr Treffer sein können. Defensiv war das heute eine richtig starke Leistung, ließ man doch kaum etwas gefährliches der Roosters zu, weil man bärenstark verteidigte. Es war also ein rundum gelungener Auftritt der Eisbären, der Hoffnung auf die nächsten Wochen macht.

1:3 und Sturz ans Tabellenende: Eisbären belohnen sich nicht für starkes Auswärtsspiel in Iserlohn, scheitern mal wieder an der eigenen Chancenverwertung

Die Eisbären Berlin warten weiterhin auf die ersten Auswärtspunkte der DEL-Saison 2019/2020. Am Mittwochabend verloren die Hauptstädter ihr Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters mit 1:3 (1:1,0:0,0:2) und blieben somit auch im vierten Auswärtsspiel der Saison ohne Sieg und Punkt. Dabei spielte man ein richtig starkes Spiel, belohnte sich aber nicht für die gute Leistung. Weil, ja weil man mal wieder an seiner eigenen Chancenverwertung scheiterte. Durch die Niederlage am Seilersee stürzten die Berliner nun ans Tabellenende. 

Foto: Ela on Tour

Man wollte von der Strafbank fernbleiben, das war der O-Ton vor dem Spiel am Seilersee. Klappte nur ganze 67 Sekunden, dann nahm Kai Wissmann dank eines Haltens die erste Strafzeit der Partie. Bis auf einen Schuss von Brett Findlay war das zweitschlechteste Powerplay der Liga nicht wirklich gefährlich.
Aber die Hausherren bekamen schnell die zweite Gelegenheit, die Statistik in Überzahl zu verbessern. Maxim Lapierre wanderte in der vierten Spielminute wegen eines Bandenchecks in die Kühlbox. Und das zweite Powerplay der Roosters war deutlich besser, gefährlicher, drückender. Ryan O’Connor prüfte Sebastian Dahm von der blauen Linie, der Bären-Goalie parierte diesen Schuss. Michael Halmo scheiterte am Außenpfosten und O’Connor erneut an Dahm. Aber direkt danach fuhr O’Connor zurück in Position an der blauen Linie, nahm den Pass von Findlay direkt, Halmo war wohl am Ende noch dran und schon lagen die Sauerländer hier verdient mit 1:0 in Front (6.).
Und Iserlohn wollte sofort nachlegen, Dieter Orendorz mit der nächsten guten Möglichkeit, Dahm aber erneut auf dem Posten. Dann auch mal die Eisbären gefährlich vor dem Tor von Anthony Peters. Bei angezeigter Strafzeit scheiterten John Ramage und Jonas Müller am Iserlohner Schlussmann. Das folgende Powerplay der schlechtesten Überzahlmannschaft der Liga sah anschließend sehr ansprechend aus. Austin Ortega scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position. Auch James Sheppard und Sean Backman mit guten Möglichkeiten.
Es war ein hart umkämpftes Auftaktdrittel, beide Mannschaften gaben keine Scheibe verloren, fuhren jeden Check zu Ende. Beide wollten den so dringend benötigen Sieg einfahren. Und jede Mannschaft hatte immer mal wieder eine Phase, wo sie etwas besser als der Gegner war.
So die Hausherren, die eine Doppelchance hatten, aber Jake Weidner und Alexei Dmitriev fanden in Dahm ihren Meister. So auch Marco Friedrich bei einem 3-auf-2-Angriff. Aber auch die Eisbären sorgten immer mal wieder für Alarm vor Peters. Und drei Minuten vor der ersten Drittelpause gelang ihnen dann auch der Ausgleich. Jonas Müller behauptete auf der rechten Seite die Scheibe, wartete, schaute, sah Lukas Reichel im Slot, passte die Scheibe da hin, der Youngster hielt seinen Schläger hin und schon stand es 1:1 (17.).
Mit diesem Spielstand sollte es dann auch in die Kabinen gehen. Ein sehr gut anzuschauendes Spiel am Seilersee vor 3.934 Zuschauern.

Gleich zu Beginn des Mitteldrittels die Gastgeber mit einem Wechselfehler. Kai Wissmann sah das,

Foto: Ela on Tour

passte die Scheibe von hinter dem eigenen Tor in den Lauf von Maxim Lapierre, der frei vor Peters auftauchte, überlegte aber zu lange und scheiterte somit am Iserlohner Goalie.
Es entwickelte sich auch im zweiten Abschnitt ein munteres hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Die Gäste aus der Hauptstadt dabei mit einem leichten Übergewicht. Scheibenverlust der Hausherren, die Eisbären schalteten schnell um, Florian Kettemer kam zum Abschluss, aber auch hier war Peters zur Stelle.
Nun aber auch einmal die Sauerländer. Marko Friedrich setzte sich auf der linken Seite klasse durch, spielte den Querpass auf die rechte Seite, wo Brody Sutter lauerte, aber am starken Sebastian Dahm im Berliner Tor scheiterte.
Mitte des zweiten Drittels lief Findlay über rechts alleine Richtung Dahm, umkurvte diesen, scheiterte dann aber am rechten Pfosten. Glück für die Eisbären, die in dieser Szene durch John Ramage aber wegen Spielverzögerung die nächste Strafzeit des Spiels nahmen. Aber Iserlohn konnte im darauffolgenden Powerplay für keinerlei Gefahr sorgen, ganz im Gegenteil, James Sheppard hatte eine gute Chance in Unterzahl.
Dann mal wieder eine klasse Aktion von Lukas Reichel, der mit einem genialen Pass von der linken Seite vor das Tor, wo Leo Pföderl lauerte, aber an Peters scheiterte.
Es folgte das nächste Powerplay der Hausherren, welches aber schnell zu einem 4-gegen-3 und später zu einem 5-gegen-3 für die Berliner wurde. Die Eisbären auch bemüht, die numerische Überzahl zu nutzen, aber es sollte ihnen nicht gelingen.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause war noch einmal Anthony Peters im Mittelpunkt, als er gegen Pföderl und Reichel jeweils in höchster Not rettete.
Lukas Reichel wurde im Pauseninterview bei Magenta Sport darauf angesprochen, ob es den Eisbären gelungen war, das von Trainer Serge Aubin geforderte (Intensität und Spaß aus dem Chicago-Spiel mitzunehmen) bisher umzusetzen:

Am Anfang durch die beiden Strafzeiten eher nicht so. Aber dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Im zweiten Drittel haben wir uns gute Chancen erspielt. Jetzt läuft es gut.

Foto: Ela on Tour

Im letzten Drittel ging es weiter hin und her, allerdings machten beide Defensivreihen zunächst hinten dicht. Erst in der 46. Spielminute gab es wieder eine nennenswerte Chance. Lukas Reichel behauptete hinter dem Iserlohner Tor klasse die Scheibe, sah Ryan McKiernan vor dem Tor frei stehen, der kam zum Abschluss, doch der überragende Iserlohner Goalie Peters lenkte die Scheibe über das Tor.
McKiernan war auch der Hauptprotagonist in der nächsten Szene. Iserlohn mit einem aggressiven Forecheck, doch McKiernan behauptete die Scheibe. Er wollte sie aus der rechten Rundung spielen, leider spielte er sie genau vor das Berliner Tor, wo Mike Hoeffel stand und dieses Geschenk dankend annahm. Er versenkte die Scheibe rechts oben im Eck – 1:2 (48.).
Kurz darauf Iserlohn für 53 Sekunden mit zwei Mann mehr, also mit der Chance, das Spiel zu entscheiden. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit einer ganz starken Arbeit, ließ kaum etwas gefährliches der Iserlohner zu und überstand diese brenzlige Situation.
Und die Hauptstädter mussten weiterhin in Unterzahl spielen, was natürlich viel Kraft kostete. Aber Iserlohn kam gar nicht erst in den Aufbau, weil die Eisbären in Unterzahl wesentlich aktiver und gefährlicher waren. Austin Ortega scheiterte gleich zweimal aus aussichtsreicher Position, dann spielte man einen 3-auf-1-Konter nicht gut zu Ende. Iserlohn schwamm hinten gehörig, die Eisbären drängten auf den Ausgleich.
Iserlohn verlagerte sich nun aufs Kontern. Mike Hoeffel tauchte frei vor Dahm auf, doch der Berliner Goalie parierte stark mit dem Schoner. Im Gegenzug setzte Leo Pföderl Youngster Lukas Reichel in Szene, welcher zweimal an Anthony Peters scheiterte. Der Iserlohner Schlussmann mit zwei sensationellen Paraden, entnervte die Berliner Spieler heute reihenweise.
130 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Eisbären-Coach Serge Aubin seine Auszeit und Goalie Sebastian Dahm zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und die Eisbären drängten auf den Ausgleich, schnürten Iserlohn in deren Drittel ein, versuchten noch einmal alles, feuerten aus allen Lagen auf das Iserlohner Tor. Aber dieser Teufelskerl Anthony Peters ließ die kleine schwarze Hartgummischeibe kein zweites Mal mehr durch. Und so kam das, was immer kommt, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt. Mike Hoeffel mit dem Empty-Net-Goal 14 Sekunden vor dem Ende der Partie – 1:3 (60.). Damit war die Partie hier entschieden.

Was will man den Eisbären heute vorwerfen? Einzig die Chancenverwertung! Denn sie spielten ein starkes Auswärtsspiel, schossen 38-mal auf das Roosters-Tor, aber sie verzweifelten am überragend haltenden Iserlohner Goalie Anthony Peters, der bisher eine sensationelle Saison spielt. Die Eisbären probierten alles, hatten beste Möglichkeiten, aber im Moment fehlt ihnen vor dem Tor das nötige Quäntchen Glück. Vielleicht auch einmal so eine Szene wie vor dem spielentscheidenden 2:1, als Ryan McKiernan die Scheibe vor das Tor direkt auf den Schläger von Mike Hoeffel spielte. Es fehlt ein echter Knipser in den Reihen der Eisbären. Denn mit einem Tor kannst du kein Spiel gewinnen, wie Kai Wissmann nach Spielende bei Magenta Sport auch richtig erkannte:

Das hätte nicht sein müssen. Wir stellen uns teilweise zu dumm an. Wir sind im zweiten und letzten Drittel drauf und dran, das 2:1 zu machen. Wir nehmen aber zu viele Strafzeiten. Mit einem Tor vorne ist es schwer zu gewinnen. Wir erspielen uns ja die Chancen. Wenn das nicht so wäre, wäre es schlimm. Jetzt müssen wir diese auch nur mal nutzen.

Morgen am Seilersee in Iserlohn: Eisbären wollen den Schwung aus dem Chicago-Spiel mit in den Liga-Alltag nehmen

Zwei Tage ist das Highlight-Spiel gegen die Chicago Blackhawks schon wieder Geschichte, nun richten sich alle Augen auf den grauen Liga-Alltag. Und da kommt es für die Eisbären Berlin morgen Abend ab 19:30 Uhr zum Kellerduell bei den Iserlohn Roosters. Denn während die Berliner Tabellenvorletzter sind, stehen die Sauerländer nur einen Platz vor den Hauptstädtern auf Platz Zwölf. Höchste Zeit also für die Mannschaft von Coach Serge Aubin, die oberen Tabellenregionen anzusteuern. Dabei helfen soll ein Sieg am Seilersee und der Schwung, welchen man im Chicago-Spiel aufgenommen hat.

Gegen das NHL-Team boten die Berliner Kufencracks ihre bisher beste Saisonleistung, verloren am Ende nur denkbar knapp mit 1:3 und hatten dabei selbst gute Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Den Aufwind aus diesem Spiel müssen die Eisbären nun versuchen, mit in die Liga zu nehmen, um dort endlich einmal in Fahrt zu kommen. Vor allem auch auswärts, wo man nach drei Spielen nach wie vor bei null Punkten steht. Es wird höchste Zeit für die ersten Punkte auf fremden Eis, sieht auch Trainer Aubin so (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 01.10.2019):

Wir müssen jetzt auch mal auswärts punkten. Das fängt damit an, diszipliniert zu spielen und Strafzeiten zu vermeiden, denn 5 gegen 5 kassieren wir nicht wirklich viele Tore. Wenn wir das in den Griff bekommen, werden wir punkten.

Damit spricht der Berliner Trainer schon die größten Probleme an. Bei den letzten beiden Auswärtsspielen verlor man u.a. die Spiele auf der Strafbank, weil man zu viele unnötige Strafzeiten nahm. So wirst du in der DEL kaum Spiele gewinnen. Gegen Chicago sah man dann schon eine Verbesserung in Sachen Disziplin und auch, was das Penaltykilling angeht. Daran muss man morgen Abend in Iserlohn anknüpfen, dann kann man auch endlich die ersten Auswärts-Punkte der Saison einfahren.

Auf wen es morgen Abend auch wieder ankommen wird: Ex-Iserlohn-Goalie Sebastian Dahm, der gegen Chicago seine bisher beste Leistung im Eisbären-Trikot zeigte. Kann er an diese Leistung anknüpfen und lässt er die ehemaligen Kollegen reihenweise verzweifeln, stehen die Chancen für einen Sieg sehr gut.
Wenn, ja wenn man die sich vorne bietenden Chancen dann auch nutzt, denn auch die Chancenverwertung war zuletzt ein großes Problem bei den Berlinern. Aktuell stellen die Eisbären, allerdings mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz, mit zehn Toren den schlechtesten Angriff der Liga. Das macht zwei Tore im Schnitt pro Spiel, zu wenig für eine Mannschaft, deren Anspruch ein Platz unter den Top-4 ist.

In Berlin hofft man, dass das Chicago-Spiel die Wende einleiten und man nun in der Tabelle nach oben klettern wird. Sportdirektor Stéphane Richer äußerte sich über das Chicago-Spiel, die bisherige Saisonleistung und über die bevorstehenden Auswärtsspiele in Iserlohn und Augsburg wie folgt:

Es ist eine wichtige Woche für uns. Hoffentlich können wir auf der Leistung gegen Chicago aufbauen. Die Jungs haben richtig gekämpft, alles gegeben. Das war gut für das Selbstvertrauen. Jetzt müssen wir langsam anfangen, auswärts zu punkten. Mit der Heimleistung können wir bislang zufrieden sein. Aber wenn wir auswärts punkten wollen, müssen wir uns dort besser präsentieren. Erst einmal müssen wir 60 Minuten gut spielen. Wenn du auswärts gewinnen willst, muss du konstant spielen. In Iserlohn und Augsburg zu spielen, ist immer schwer, dort ist immer gute Stimmung. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Mit einer Mannschaftsleistung wie gegen Chicago werden wir in der Tabelle nach oben kommen.

Zuletzt fühlte man sich in Iserlohn sehr wohl, gewann drei der letzten fünf Gastspiele am Seilersee und punktete bei fünf der letzten sieben Auswärtsspiele bei den Roosters. Bei denen dürfte sich vor allem Jens Baxmann auf das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen freuen. Für die ehemalige Nummer 29 der Eisbären wird es nach 860 DEL-Spielen für die Hauptstädter ein komisches Gefühl werden, erstmals gegen seine „alte Liebe“ zu spielen.

Was die Personalsituation der Eisbären betrifft, wird es wohl keine großen Veränderungen im Vergleich zum Chicago-Spiel geben. Einzig Kapitän André Rankel könnte in den Kader zurückkehren, ansonsten bleibt alles beim alten. Hoffen wir mal, dass die Leistung der Eisbären an die des Chicago-Spiels anknüpfen wird und nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen in der Liga. Dann kann es auch was werden mit dem ersten Auswärtssieg der Eisbären Berlin in der DEL-Saison 2019/2020.

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel am 7. Spieltag bei den Iserlohn Roosters:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Charlie Jahnke (Ausleihe DEG), André Rankel (Oberkörper), Florian Busch, Constantin Braun

Nimmt die Saison etwa doch noch ein gutes Ende? Die Eisbären gewinnen motiviert und hochverdient mit 5:2 am Seilersee in Iserlohn

Stéphane Richer sagte vor dem Spiel gegen Iserlohn, dass es ein hartes und schweres Spiel werden würde, die Mannschaft würde Vollgas geben und man wäre gut vorbereitet. Und er sollte Recht behalten…

Es fehlten heute in der Eishalle am Seilersee Jens Baxmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Mark Cundari und Florian Busch. Wieder mit dabei war Austin Ortega. Im Tor stand erneut Lebensversicherung Kevin Poulin.

Hinein ins erste Drittel. Gleich zu Beginn wurde klar, für beide Mannschaften geht es um den Einzug in die Pre-Playoffs, denn von Anfang an spielten Beide mit viel Druck. Die erste große Chance ergab sich in der vierten Spielminute. Austin Ortega ließ den Puck für Louis-Marc Aubry liegen, welcher über die rechte Seite ins Angriffsdrittel fuhr und in Florian Kettemer einen dankbaren Abnehmer fand, der die Eisbären mit seinem zehnten Saisontor gekonnt in Führung brachte (1:0).
Iserlohn schien von der frühen Berliner Führung geschockt zu sein und erhöhte fortan den Druck. Luigi Caporusso hatte in der sechsten Spielminute eine dicke Chance auf den Ausgleich, doch die Scheibe ging am Tor vorbei. Auch die erste Überzahl konnten die Gastgeber nicht nutzen, denn die Berliner Defensive spielte gut und sicher und Kevin Poulin war stets zur Stelle.
Berlin erhöhte den Druck jetzt nochmal und das Spiel wurde intensiver, es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. In der neunten Spielminute traf Caporusso hart den Pfosten und Poulin musste richtig Körpereinsatz zeigen. Mit seinem überragenden Return-Split-Save verhinderte er den möglichen Ausgleich. Aber nicht für lange. Caporusso erzielte in der 15. Spielminute unhaltbar für den Berliner Goalie ins rechte hohe Eck das 1:1.
Für beide Mannschaften war nun wieder alles offen und auf beiden Seiten wurde schnelles und druckvolles Eishockey gespielt, es gab gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber Poulin und Niko Hovinen verhinderten eine mögliche Führung.
Bis hierhin ein schnelles, intensives und ereignisreiches Spiel mit einem gelungenen Start für die Eisbären.

Zum zweiten Drittel kamen die Eisbären hochmotiviert aus der Kabine. In der 22. Spielminute schoss James Sheppard auf das Tor von Hovinen, es kam zum „Gewühle“, in dem Marcel Noebels den Überblick behielt und die Scheibe im Tor versenkte (2:1).
Iserlohn war jetzt noch angriffslustiger und nutzte, während Frank Hördler die Kühlbox bewachte, ihr Powerplay zum Ausgleichstreffer durch Anthony Camera (2:2). Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für die Berliner, die mit einer guten und druckvollen Defensive spielpräsent waren und sich mit dem Führungstreffer in der 40. Spielminute durch Frank Hördler belohnten (3:2). Eingefädelt wurde dieses wichtige Führungstor durch eine starke Passkombination von Aubry und Ortega, die Hördler im Nachschuss verwandelte.
Auch im zweiten Drittel sah man die Spiellust der Eisbären, ihre gute Defensive und man erhoffte sich „mehr“ für das Schlussdrittel.

Und so sollte es auch sein. Zunächst erhöhte Iserlohn den Druck, sie hatten sich scheinbar viel vorgenommen, attackierten das Berliner Tor, doch Poulin parierte wachsam und die starke Defensive um Frank Hördler und Constantin Braun verhinderte schlimmeres. Es gelang den Eisbären sogar in der 50. Spielminute in Unterzahl in Führung zu gehen (4:2). Daniel Fischbuch fing den Puck in der neutralen Zone ab, ging ins gegnerische Drittel, Aubry ging mit und versenkte die Scheibe unter der Latte des Iserlohner Tores.
Iserlohn schien aufgegeben zu haben und der „Torhunger“ der Berliner war noch nicht gestillt. In der 54. Spielminute hämmerte Jamie MacQueen den Puck unter die Latte (5:2), uneinsehbar für Hovinen. Vorher entschärfte Poulin einen Unterzahl-Konter von Justin Florek mit einem starken Save.

Das sollte auch der Endstand sein. Die Eisbären gewinnen verdient vor 4550 Zuschauern und einer großen Zahl mitgereister Eisbärenfans in der Eishalle am Seilersee. Es war ein schweres Spiel für die Berliner, man spielte jedoch effektiv und solide. Die Defensive arbeitete hart und Kevin Poulin parierte großartig.
Das Trainingslager in Garmisch- Patenkirchen scheint den Eisbären gut getan zu haben, denn man hatte nach langer Zeit mal wieder den Eindruck, dass „eine Mannschaft“ auf dem Eis steht. Es gab weniger Fehlpässe als noch zu Saisonbeginn und auch Poulin konnte auf eine konzentrierte und im Nachhinein effektive Verteidigung zurückgreifen. Und so konnte man sich mit drei wichtigen Punkten belohnen und bereits heute das Minimalziel erreichen, wenn gleich es natürlich weit entfernt vom eigentlichen Saisonziel ist, aber der Aufwärtstrend in unverkennbar, denn nach der Länderspielpause im Februar wurden vier der fünf Spiele gewonnen.

Wendet sich die Saison jetzt doch zum Guten? Die nächsten Spiele werden es zeigen…

4:3 n.P. gegen Iserlohn: Gelungener Jahresauftakt dank Jamie MacQueen und Maximilian Franzreb

 

Ausgabe #21:

Die Eisbären Berlin haben einen gelungenen Start ins Eishockeyjahr 2019 gefeiert. Vor 9.791 Zuschauern gewannen die Hauptstädter das erste Heimspiel des neuen Jahres gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 4:3 n.P. (1:1,2:2,0:0/0:0,1:0) und sicherten sich somit zwei wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Beide Mannschaften lieferten sich eine unterhaltsame Partie, in der es auf und ab ging, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, am Ende aber hatten die Hausherren das bessere Ende auf ihrer Seite.

Und das, obwohl die Eisbären ohne Mark Cundari, Kai Wissmann, Florian Kettemer, Thomas Oppenheimer, Florian Busch und Mark Olver antreten mussten. Kapitän André Rankel absolvierte sein 800. DEL-Spiel, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Ranks. Verteidiger Eric Mik (18 Jahre) absolvierte dagegen aufgrund der Personalprobleme in der Defensive heute sein erstes DEL-Spiel. Und im Tor begann Maximilian Franzreb.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Genug der statistischen Sachen, hinein ins erste Spiel des neuen Jahres. Von Beginn an war es eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften den Weg in die Offensive suchten, sich aber noch keine hochkarätigen Torchancen erarbeiten konnten. Iserlohn hatte dann früh das erste Powerplay des Spiels, doch das Penaltykilling, eine der Problemzonen gegen Ingolstadt im letzten Spiel des alten Jahres, machte einen guten Job und so überstanden die Hausherren die erste Unterzahl des neuen Jahres schadlos.
Und nach zwölf Minuten konnten die Eisbären dann einen Angriff erfolgreich abschließen. Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf Louis-Marc Aubry, der fuhr auf Iserlohns Goalie Hovinen zu und brachte die Scheibe an ihm vorbei ins Tor – 1:0 (12.).
Doch die Führung hielt keine zwei Minuten. Marco Friedrich kam ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe quer rüber zu Dylan Yeo und der zögerte nicht lange und hämmerte den Puck in die Maschen – 1:1 (13.).
Dann auch mal die Eisbären in Überzahl, aber auch sie bekamen kein Tor zu Stande, weshalb es nach 20 Minuten 1:1 in Berlin stand.

Das zweite Drittel bot dann ein Chancen-Spektakel. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier

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und hatten teils richtig gute Möglichkeiten, Iserlohn war dabei sogar einen Tick überlegen gewesen. Vier Tore bekamen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof in den zweiten 20 Minuten zu sehen und sie waren gleichmäßig verteilt.
Die Eisbären waren schon zuvor am Drücker, konnten Hovinen aber erst in der 27. Spielminute erneut überwinden. Brendan Ranford wurde von den Beinen geholt, die Schiedsrichter zeigten bereits Strafe an, als sich Jonas Müller ein Herz fasste und den Puck aus einiger Entfernung per Schlagschuss ins Iserlohner Tor beförderte – 2:1 (27.).
Die Führung gab den Berlinern aber nicht das nötige Selbstvertrauen, im Gegenteil, Iserlohn wurde stärker und wollte hier sofort den Ausgleich erzielen. Was ihnen auch gelang. Jordan Smotherman fuhr in die Drittelmitte des Angriffsdrittel und zog ab, Maximilian Franzreb war bei diesem Schuss machtlos gewesen – 2:2 (29.).
Und nur 62 Sekunden später lagen die Sauerländer überraschend vorne. Justin Florek kam ungestört im Slot zum Abschluss, Franzreb saß bereits auf dem Hosenboden und konnte den Einschlag nicht verhindern – 2:3 (30.).
Doch nur 42 Sekunden später jubelten schon wieder die Eisbären. Sean Backman scheiterte mit seinem Versuch, die Scheibe lag am rechten Pfosten frei, was Micki DuPont sah, angerauscht kam und den Puck ins Netz beförderte – 3:3 (31.).
Iserlohn dann nochmal mit zwei Überzahlspielen. Im ersten hatte Marcel Noebels per Konter die Chance zum Shorthander, er scheiterte jedoch an Hovinen. Im zweiten Powerplay bewies Maxi Franzreb, dass er ein richtig guter Goalie ist und so überstanden die Eisbären beide Unterzahlspiele schadlos. Generell kassierten die Berliner keinen Treffer in Unterzahl, was eine deutliche Steigerung zum Ingolstadt-Spiel darstellte.
3:3 stand es nach dem zweiten Drittel, es hätte gut und gerne auch 4:4 oder 5:5 stehen können.

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Iserlohn kam besser ins Schlussdrittel und hatte gute Möglichkeiten, die Eisbären kamen aber nach und nach wieder besser ins Spiel und ebenso zu guten Torchancen. Beide Mannschaften machten deutlich, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten und dafür taten die Spieler alles Mögliche. Nur die beiden Goalies hatten etwas dagegen, sie wollten keinen weiteren Gegentreffer mehr zulassen. Auch je ein Überzahlspiel konnten die Eisbären und Iserlohn nicht nutzen, weshalb es nach 60 Minuten beim Stand von 3:3. zur Punkteteilung kam.

Es folgte die Verlängerung, in der die Eisbären kurze Zeit in Überzahl ran durften, aber dann auch noch eine Strafe kassierten und die numerische Überzahl also nicht nutzen konnten. Es sollte also zum Penaltyschießen kommen.

Und dort wurden Goalie Maxi Franzreb und Stürmer Jamie MacQueen zu den Matchwinnern. Franzreb ließ keinen Penalty durch und MacQueen sorgte für die Entscheidung und den Zusatzpunkt der Eisbären.

Die Eisbären haben sich den Sieg hart erarbeitet. Sie trafen auf einen Gegner auf Augenhöhe, beide

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Teams versuchten alles, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Beide Mannschaften lagen mal vorne, doch immer wieder konnten beide Mannschaften zurückschlagen. Jedes Team hatte immer eine Phase, wo sie richtig gut Druck machten. Die Eisbären mit leichten Vorteilen im ersten und letzten Drittel, Iserlohn im Mitteldrittel. Die Eisbären haben versucht, ihr Spiel über die gesamte Spielzeit durchzuziehen. Ja, das Spiel war auch nicht fehlerfrei aber sie versuchen sich in kleinen Schritten nach vorne zu verbessern und ein Sieg gegen Iserlohn im Penaltyschießen und zwei Punkte sind da schon einmal ein kleiner Anfang. Nur muss man jetzt nachlegen und mal eine Siegesserie starten, denn sonst war dieser Sieg am Ende auch nur wieder ein laues Lüftchen. Aber es waren Ansätze dabei, die Hoffnung machen und daran gilt es nun anzuknüpfen.