
Die Lage bei den Eisbären Berlin wird immer bedrohlicher. Am vergangenen Wochenende fehlten bis zu zehn Spieler in den Spielen gegen München (3:4) und in Nürnberg (1:6). Nach einer Spieldauer gegen Kai Wissmann und einer Verletzung von Micki DuPont waren es am Sonntag beim Gastspiel im Frankenland die angesprochen zehn Leistungsträger, die den Berlinern fehlten. Wer will der Mannschaft da noch einen Vorwurf machen, dass sie in Nürnberg unter die Räder kam. Wohl keiner, denn mit diesem Mini-Kader kannst du gegen die Top-Teams der DEL einfach nicht gewinnen.
Und dennoch war der Sportliche Leiter Stefan Ustorf leicht angesäuert, was an den ersten beiden Gegentoren lag, als Frank Hördler und Constantin Braun kurz zuvor jeweils die Scheibe vertändelten und Nürnberg dadurch das Spiel drehte. Ustorf gegenüber der Berliner Morgenpost:
Von erfahrenen Verteidigern muss ich erwarten können, dass sie cleverer spielen. Da ist mir egal, wie die Situation ist, solche Fehler darf man nicht machen.
Gegen Schwenningen wird sich die Personallage nicht beruhigen, eher verschlimmern. Denn nach wie vor fallen Bruno Gervais, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels aus. Julian Talbot und Petri Vehanen, die am Wochenende zum Verletzten-Lazarett dazu kamen, fehlen ebenso. Und der Einsatz von Micki DuPont ist auch noch fraglich, sein rechter Arm war am heutigen Montag jedenfalls noch dick in Eis gepackt. Was insgesamt neun Ausfälle (!) bedeuten würde. Und das in diesem so wichtigen Spiel, einem so genannten „Sechs-Punkte-Spiel“.
Denn die Eisbären stehen aktuell auf dem begehrten zehnten Platz mit 55 Punkten. Schwenningen ist mit 46 Punkten Zwölfter und hat zudem noch ein Spiel weniger absolviert. Ein Sieg für die Eisbären wäre also morgen Abend enorm wichtig, um einen Verfolger auf Abstand zu halten. Denn auch wenn man aktuell arg dezimiert ist, Platz Zehn und damit die 1. Play-Off-Runde will man dann doch schon noch erreichen.
Und wer weiß, vielleicht kann morgen Abend ja sogar schon ein neuer Stürmer dabei mithelfen, die drei Punkte in der Hauptstadt zu behalten. Denn die Eisbären stehen wohl kurz vor der Verpflichtung eines neuen Stürmers. Und es soll nicht der letzte Neuzugang sein. Die Verantwortlichen der Eisbären wissen um den Ernst der Lage und wollen nun handeln. Angebote sind demnach draußen, nun liegt es an den Wunschspielern, diese positiv zu beantworten.
Beide Mannschaften treffen morgen Abend zum vierten und letzten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Zweimal gewannen die Eisbären, einmal Schwenningen. Bei den Wild Wings gewannen die Berliner Spiel Eins mit 5:3, verloren aber Spiel Zwei mit 1:2. Ebenso spannend war das erste Heimspiel der Eisbären gegen Schwenningen, welches mit 1:0 endete. Drei der letzten vier Heimspiele gewannen die Eisbären gegen die Schwäne. Von den letzten zehn Ligaspielen insgesamt gegeneinander gewannen die Eisbären sieben.
Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Die Partie wird wie immer live auf Telekom Eishockey übertragen. Übertragungsbeginn der Sendung ist 19:15 Uhr.

Und dass ausgerechnet bei den Iserlohn Roosters morgen Abend ein Sieg gelingt, ist auch nicht sicher. Denn am Seilersee taten sich die Hauptstädter zuletzt äußerst schwer, verloren vier Spiele in Folge – darunter auch ein 0:2 im ersten Aufeinandertreffen in Iserlohn in dieser Saison. Auf eigenem Eis gewannen die Berliner knapp mit 4:3. Vor den vier Siegen der Roosters in Folge gelangen jedoch den Eisbären vier Siege am Stück, davor jedoch wieder den Sauerländern. Morgen wäre es also an der Zeit, mal wieder so eine „Vier-Spiele-Serie“ am Seilersee zu starten. Was aber wie bereits erwähnt nicht einfach wird bei den heimstarken Roosters, zumal die Eisbären auswärts in dieser Saison nicht gerade Angst und Schrecken verbreiten.
Zwei Tage später empfangen die Eisbären dann die Thomas Sabo Ice Tigers in der Mercedes-Benz Arena. Die Franken sind gern gesehene Gäste in der Hauptstadt, gewannen die Berliner doch 16 der letzten 19 Heimspiele gegen Nürnberg – darunter ein 3:2 n.P. im ersten Duell dieser Saison. Dafür verloren die Eisbären in Nürnberg mit 2:5. Ein weiterer Beweis der eklatanten Auswärtsschwäche, während man zu Hause die beste Mannschaft ist.

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Morgen Abend startet die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in ihre neue Saison. Und die Eisbären Berlin empfangen dabei in der heimischen Mercedes-Benz Arena die Straubing Tigers (Bully: 19:30 Uhr). Die Berliner sind froh dass es endlich los geht und wollen das erste Saisonspiel gleich gewinnen. Die Vorfreude der Spieler hat man beim heutigen Training im altehrwürdigen Wellblechpalast gesehen. Alle waren gut drauf, waren fokussiert und lauschten den Anweisungen von Chefcoach Uwe Krupp. Den Anweisungen des Stanley-Cup-Siegers werden sie übrigens auch in den nächsten zwei Jahren lauschen können, denn Krupp hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2018 verlängert.

