Dank Sebastian Dahm, James Sheppard und Lukas Reichel: Erster Auswärtssieg der Saison für die Eisbären Berlin

Da ist er, der erste Auswärtssieg der noch jungen DEL-Saison. Nach zuvor vier Auswärtsniederlagen mit null Punkten in Folge, brachen die Eisbären Berlin am Freitagabend im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion den Bann und fuhren die ersten drei Auswärtspunkte der Saison ein. Vor 5.175 Zuschauern setzten sich die Berliner mit 2:1 (1:0,1:0,0:1) bei den heimischen Panthern durch und verließen somit schon wieder das Tabellenende, sind jetzt aktuell Tabellenzwölfter. Matchwinner waren Goalie Sebastian Dahm, welcher 40 von 41 Augsburger Schüssen parierte, sowie die beiden Torschützen James Sheppard und Lukas Reichel. Reichel traf somit auch im dritten DEL-Spiel in Folge. Der Youngster hat also einen Lauf.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin setzte auf die gleichen Spieler wie beim 1:3 in Iserlohn, änderte lediglich etwas an den Reihen. Somit stand also auch in Augsburg Sebastian Dahm wieder im Tor.

Foto: Christian

Es war das Duell, in dem eine Serie enden würde. Denn während die Eisbären vor dem Spiel noch auswärts sieglos waren, warteten die Fuggerstädter noch auf den ersten Heimsieg dieser Saison. Das Spiel war in der Anfangsphase von Strafen auf beiden Seiten geprägt. Die Eisbären hatten zweimal die Möglichkeit, in Überzahl zu spielen, doch machten sie sich diese Chance relativ schnell zu Nichte. So ging es einmal für 36 Sekunden und einmal für 1:36 Minuten mit 4-gegen-4 und anschließender Unterzahl weiter. Tore fielen in diesen Situationen aber keine.
Der erste Treffer des Abends sollte sechs Minuten vor der ersten Drittelpause fallen. Sean Backman eroberte stark die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor, spielte sie vor das Tor, wo James Sheppard lauerte und zum 1:0 einschießen konnte (14.).
Die Hauptstädter danach weiter vorwärts aktiv, wollten hier nachlegen. Hinten stand man kompakt, Augsburg wurde lediglich zweimal noch gefährlich, aber Berlin nahm die 1:0-Führung mit in die Kabine. Für James Sheppard war der Führungstreffer enorm wichtig, wie er im Pauseninterview bei Magenta Sport sagte:

Es war wichtig, mal das Führungstor zu erzielen. Gerade gegen ein Team, welches schwungvoll beginnt. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben und den Schwung bei Augsburg raus genommen.

Die Mannen von Chefcoach Serge Aubin waren auch zu Beginn des Mitteldrittels weiterhin gut im

Foto: Christian

Spiel, ließen hinten nicht viel zu. Augsburg brauchte fünf Minuten, um sich mal im Berliner Drittel festsetzen zu können und für Gefahr zu sorgen. Ein guter Wechsel der Hausherren, eine starke Phase, aber Sebastian Dahm war der Spielverderber und hielt das 1:0 fest.
Und die Eisbären? Die erwiesen sich heute als eiskalt und effektiv vor dem Tor. Maxim Lapierre sicherte sich im Angriffsdrittel an der rechten Bande die Scheibe, spielte sie vor das Tor, wo Lukas Reichel im Slot jede Menge Platz hatte. Der Youngster behielt die Ruhe und Übersicht, versenkte die Scheibe eiskalt im AEV-Tor von Olivier Roy – 2:0 (27.).
Sheppard und PC Labrie hätten danach beinahe den dritten Treffer nachgelegt, scheiterten jedoch aus aussichtsreichen Positionen. Augsburg kam erst gegen Ende des zweiten Drittels wieder gefährlich vor das Berliner Tor. Daniel Schmölz tauchte frei vor Dahm auf, schoss jedoch vorbei. Dann noch einmal die Eisbären vor dem gegnerischen Tor mit zwei guten Chancen durch Marcel Noebels, aber auch er scheiterte im Abschluss.
Die letzten Szenen im Mitteldrittel gehörten dann den Hausherren, die noch einmal alles nach vorne warfen und sich im Berliner Drittel festsetzten. Aber T.J. Trevelyan scheiterte an Dahm, Matt Callahans Schuss wurde geblockt und Jaroslav Hafenrichter schoss knapp am Tor vorbei. Somit stand es nach 40 Minuten 0:2 aus Sicht der Fuggerstädter. AEV-Stürmer Marco Sternheimer mit seinem Fazit nach dem zweiten Drittel im Pauseninterview bei Magenta Sport:

Wir sind im ersten Drittel nicht so in Fahrt gekommen, wie wir wollten und wie wir uns es vorgenommen hatten. Ich fand, im zweiten Drittel haben wir gut angefangen, haben einen guten Start gehabt, gleich viele Chancen raus gespielt. Aber dann unterläuft uns eine Unachtsamkeit und das wird sofort bestraft.

Foto: Christian

Das letzte Drittel begann mit je einer guten Chance auf jeder Seite. Marcel Noebels scheiterte für die Eisbären an Olivier Roy, Daniel Schmölz für den AEV an Sebastian Dahm. Es ging zu Beginn hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss.
Die Eisbären dann mit der Chance, in Überzahl für die Vorentscheidung zu sorgen. Jakob Mayenschein mit der Strafe wegen Spielverzögerung, aber es waren die Panther, die in Unterzahl trafen. Drew LeBlanc und Sahir Gill mit dem 2-auf-1-Konter, LeBlanc legte quer rüber zu Gill, welcher keine große Mühe hatte, die Scheibe im halbleeren Berliner Tor zu versenken – 1:2 (45.).
Kurze Zeit später Augsburg mit einem Powerplay und da machten sie mächtig Druck, drängten auf den Ausgleich. Allen voran Matt Callahan, der immer wieder für Gefahr vor Dahm sorgte, aber die Belriner überstanden diese Unterzahl schadlos.
Die Gastgeber warfen alles nach vorne, erhöhten das Tempo, die Eisbären mussten nun richtig hart arbeiten, stemmten sich mit allem, was sie hatten, dagegen. Das ganze Team arbeitete jetzt sehr hart in der Defensive und Sebastian Dahm erwischte einen richtig guten Tag. Er ließ die Augsburger Spieler heute reihenweise verzweifeln, ließ einfach nichts mehr zu.
Nach vorne boten sich den Berliner nun Konterchancen, aber Sean Backman, Maxim Lapierre und James Sheppard konnten diese nicht nutzen.
Augsburg probierte alles, nahm den Goalie raus und nahm sechs Sekunden vor dem Ende des Spiels eine Auszeit. Und 33 Sekunden vor dem Ende hätte David Stieler auch beinahe den Ausgleich erzielt. Die Scheibe prallte von der Bande hinter dem Tor zurück vor das Tor, er zog aus spitzem Winkel ab und hatte das halbleere Tor vor sich, schoss jedoch drüber. Pech für Augsburg, Glück für die Eisbären, die dieses Spiel somit knapp mit 2:1 für sich entschieden.

Ein Sieg des Willens und der starken Teamleistung. Heute hat die Mannschaft ein ganz starkes

Foto: Christian

Teamspiel hingelegt, vom Torwart bis zu den Stürmern. Jeder hat für jeden gekämpft, jeder hat jeden unterstützt. Man hat sich auf das einfache Eishockey konzentriert, stand hinten sehr kompakt und ließ wenig hochkarätiges von Augsburg zu, vorne nutzte man seine Chancen mal durchaus effektiv. Und im letzten Drittel, als Augsburg nach dem Anschlusstreffer alles dran setzte, den Ausgleich zu erzielen, verteidigte man ganz stark und brachte so das 2:1 über die Zeit.
Genau so einen Sieg hat es mal gebraucht, es geht derzeit nicht ums schön spielen. Hauptsache, man gewinnt wieder Spiele und holt Punkte, um aus dem Tabellenkeller heraus zu kommen. Mit den Erfolgen wächst das Selbstvertrauen und wir werden schon bald wieder schöner herausgespielte Siege sehen. Aber letztendlich zählen nur die drei Punkte und diese hat man heute dank einer starken Teamleistung geholt. Sah auch Kapitän André Rankel so nach dem Spiel bei Magenta Sport:

Der Auswärtssieg war ganz wichtig für uns. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, damit wir von der Diskussion weg kommen. Wir haben es geschafft. Wir haben über 60 Minuten sehr gut gespielt. Wir wussten, dass Augsburg kommen und Druck entfachen wird, aber wir haben gut dagegen gehalten. Wir haben die ersten 40 Minuten sehr, sehr gut gespielt. Und in den letzten 20 Minuten haben wir gut gegen gehalten.

Schlechtester Angriff der Liga und Tabellenletzter: Es fehlt ein echter Torjäger in den Reihen der Eisbären Berlin

Sieben Spieltage ist die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) inzwischen alt und die Eisbären Berlin finden sich, wenn auch mit einem Spiel weniger, am Tabellenende wieder. Mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen und einem Torverhältnis von 11:19-Toren. Man konnte bisher nur einmal nach regulärer Spielzeit gewinnen und zudem einmal nach Verlängerung, beide Siege gelangen auf heimischen Eis. Dazu kommen vier Niederlagen nach 60 Minuten, alle auf fremden Eis kassiert. Vom Saisonziel, einen Platz unter den Top-4, ist man momentan weit entfernt.

Dabei spielt man ja kein schlechtes Eishockey, man erspielt sich ja sogar jede Menge Torchancen, aber man vergibt eben auch eine Reihe bester Torchancen. Was zum einen am gegnerischen Torhüter liegt, aber meistens auch an den Spielern der Berliner selbst. Kein Wunder also, dass man in der Tabelle der Torschusseffizienz ebenfalls das Tabellenende ziert. Von 191 Schüssen gingen gerade einmal elf ins Tor, was einer Quote von gerade einmal 5,76 Prozent entspricht. Das ist eines Top-Teams mehr als unwürdig. Und als dieses sehen sich die Eisbären ja nach wie vor.
Nur wenn man vorne keine Tore schießt, kann man auch keine Spiele gewinnen. Und eigentlich verfügen die Berliner ja auch über Spieler in ihren Reihen, die Tore schießen können. Oder über solche, die extra dafür geholt wurden vor der Saison. Ich sage nur Leo Pföderl, dessen Torausbeute in den letzten Jahren in Nürnberg immer zweistellig war. So sah das dann in Zahlen aus: 19,33,22,21,18,10.
Aktuell steht die Nummer 93 bei einem Tor und einer Vorlage aus sechs Spielen. Zu wenig für einen Spieler seines Kalibers.

Es ist wohl mehr als bezeichnend, dass seit gestern Abend ausgerechnet Youngster Lukas Reichel der neue teaminterne Top-Scorer ist. Das 17-jährige Ausnahmetalent steht derzeit bei zwei Toren und zwei Vorlagen, führt zusammen mit James Sheppard (1 Tor/3 Vorlagen) die Top-Scorer-Wertung der Berliner an. Weil Reichel zwei Tore erzielt hat, wird er morgen Abend in Augsburg erstmals den roten Helm des Top-Scorers tragen.
Von den anderen, vermeintlichen Leistungsträgern, kommt deutlich zu wenig. Bis auf Noebels und Reichel hat kein Spieler mehr als einmal getroffen, Spieler wie Kapitän André Rankel, Louis-Marc Aubry oder Mark Olver stehen sogar gänzlich ohne eigenen Treffer dar. Maxim Lapierre, der in der Vorbereitung glänzte, steht aktuell auch nur bei einem Tor und einer Vorlage.
Auch von der Verteidigung kommt keine Gefahr, ein mickriges Törchen durch Frank Hördler steht für die Defensive zu Buche. Da hat man sich vor der Saison mehr Durchschlagskraft erhofft, aber ein Ryan McKiernan, dem immerhin zwei Assists bisher geglückt sind, steht aktuell bei -5 in der Plus/Minus-Statistik.

Was den Eisbären im aktuellen Kader fehlt? Ein echter Knipser, der die Scheiben vorne eiskalt versenkt. Einer, wie es in den vergangenen Jahren Jamie MacQueen war. Die ehemalige Nummer 17 der Hauptstädter war aber bekannt dafür, nach hinten nicht so gut mitzuarbeiten und bekam deshalb keinen neuen Vertrag in der Hauptstadt. In Schwenningen läuft es aktuell schon wieder sehr gut für „Queener“, erzielte er doch bereits acht Tore und bereitete vier weitere Treffer vor, ist damit Top-Scorer der Wild Wings und ligaweit der zweitbeste Scorer. Und man höre und staune, seine Statistik weist eine +/-0 auf, er hat also dazugelernt. Und genau so einen Torjäger könnten die Eisbären aktuell gebrauchen, will man das Tabellenende irgendwann einmal verlassen.

Aber nicht nur die Chancenverwertung ist ein großes Problem der Berliner, nein, auch die Sache mit der Disziplin ist nach wie vor aktuell in Berlin. Die Eisbären kassieren die drittmeisten Strafzeiten der Liga, kassierten neun ihrer 19 Gegentore in Unterzahl. Bei 5-gegen-5 sieht es also nicht so schlecht aus, aber die Eisbären verlieren ihre Spiele zumeist auf der Strafbank. Dieses Problem ist auch hinlänglich bekannt und man gelobt immer wieder Besserung. Doch den Worten folgten bisher kaum bzw. selten Taten auf dem Eis, stattdessen fand man sich in schöner Regelmäßigkeit weiterhin in den Kühlboxen Deutschlands ein.
Generell die Special Teams sind ein Hauptproblem bei den Berlinern, stellt man doch mit mickrigen zwei Törchen aus 30 Überzahlsituationen das schlechteste Powerplay der DEL.

Die Saison ist zwar noch jung, aber der aktuelle Trend ist aus Sicht der Eisbären Berlin keinesfalls schön. Was natürlich Hoffnung macht ist der Fakt, dass sie über weite Strecken ja durchaus gutes Eishockey spielen, sich die Torchancen erspielen. So sah es gestern Abend auch Verteidiger Kai Wissmann nach dem Spiel am Seilersee, als er meinte, es wäre schlimm, wenn man sich keine Chancen erspielen würde. Aber man erspielt sich ja welche, nun muss man diese nur noch nutzen. Und ich denke auch, dass die Eisbären momentan nur das Pech am Schläger kleben haben. Wenn da mal ein, zwei „dreckige Tore“ fallen, dann kann das den viel zitierten Ketchupflaschen-Effekt auslösen und dann könnten die Eisbären in Fahrt kommen. Denn sie werden erst wieder Spiele gewinnen können, wenn sie vorne die Tore eiskalt machen werden.
Aber nicht nur die Chancenverwertung muss besser werden. Nein, man muss endlich aufhören, teilweise echt dumme Strafzeiten zu nehmen und sich somit um die Chance zu bringen, Spiele zu gewinnen. Denn jede Unterzahlsituation kostet Kraft und je mehr man in Unterzahl spielt, desto geringer werden die Siegchancen.
Die Mannen von Chefcoach Serge Aubin müssen zurück zum einfachen Eishockey finden. Sie müssen hinten kompakt stehen, die vielen kleinen Fehler abstellen, diszipliniert spielen und vor dem Tor ihre Kaltschnäuzigkeit wieder finden, dann kann man aus dem Tabellenkeller kommen. Das Gute ist ja, dass jede Mannschaft so ein Tal während einer langen DEL-Saison mal durchmachen muss. Insofern vielleicht gar nicht so schlecht, dass die Eisbären dieses zu Beginn der Saison durchmachen. Dann sind sie zum Saisonhöhepunkt voll da…
Aber das Wort Krise würde ich dennoch nicht in den Mund nehmen, denn es sind gute Ansätze da und woran es hapert, weiß auch jeder. Jetzt wird es Zeit, daran zu arbeiten und dann werden sich die Erfolge auch wieder einstellen. Vielleicht ja schon morgen Abend bei den Augsburger Panthern.

1:3 und Sturz ans Tabellenende: Eisbären belohnen sich nicht für starkes Auswärtsspiel in Iserlohn, scheitern mal wieder an der eigenen Chancenverwertung

Die Eisbären Berlin warten weiterhin auf die ersten Auswärtspunkte der DEL-Saison 2019/2020. Am Mittwochabend verloren die Hauptstädter ihr Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters mit 1:3 (1:1,0:0,0:2) und blieben somit auch im vierten Auswärtsspiel der Saison ohne Sieg und Punkt. Dabei spielte man ein richtig starkes Spiel, belohnte sich aber nicht für die gute Leistung. Weil, ja weil man mal wieder an seiner eigenen Chancenverwertung scheiterte. Durch die Niederlage am Seilersee stürzten die Berliner nun ans Tabellenende. 

Foto: Ela on Tour

Man wollte von der Strafbank fernbleiben, das war der O-Ton vor dem Spiel am Seilersee. Klappte nur ganze 67 Sekunden, dann nahm Kai Wissmann dank eines Haltens die erste Strafzeit der Partie. Bis auf einen Schuss von Brett Findlay war das zweitschlechteste Powerplay der Liga nicht wirklich gefährlich.
Aber die Hausherren bekamen schnell die zweite Gelegenheit, die Statistik in Überzahl zu verbessern. Maxim Lapierre wanderte in der vierten Spielminute wegen eines Bandenchecks in die Kühlbox. Und das zweite Powerplay der Roosters war deutlich besser, gefährlicher, drückender. Ryan O’Connor prüfte Sebastian Dahm von der blauen Linie, der Bären-Goalie parierte diesen Schuss. Michael Halmo scheiterte am Außenpfosten und O’Connor erneut an Dahm. Aber direkt danach fuhr O’Connor zurück in Position an der blauen Linie, nahm den Pass von Findlay direkt, Halmo war wohl am Ende noch dran und schon lagen die Sauerländer hier verdient mit 1:0 in Front (6.).
Und Iserlohn wollte sofort nachlegen, Dieter Orendorz mit der nächsten guten Möglichkeit, Dahm aber erneut auf dem Posten. Dann auch mal die Eisbären gefährlich vor dem Tor von Anthony Peters. Bei angezeigter Strafzeit scheiterten John Ramage und Jonas Müller am Iserlohner Schlussmann. Das folgende Powerplay der schlechtesten Überzahlmannschaft der Liga sah anschließend sehr ansprechend aus. Austin Ortega scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position. Auch James Sheppard und Sean Backman mit guten Möglichkeiten.
Es war ein hart umkämpftes Auftaktdrittel, beide Mannschaften gaben keine Scheibe verloren, fuhren jeden Check zu Ende. Beide wollten den so dringend benötigen Sieg einfahren. Und jede Mannschaft hatte immer mal wieder eine Phase, wo sie etwas besser als der Gegner war.
So die Hausherren, die eine Doppelchance hatten, aber Jake Weidner und Alexei Dmitriev fanden in Dahm ihren Meister. So auch Marco Friedrich bei einem 3-auf-2-Angriff. Aber auch die Eisbären sorgten immer mal wieder für Alarm vor Peters. Und drei Minuten vor der ersten Drittelpause gelang ihnen dann auch der Ausgleich. Jonas Müller behauptete auf der rechten Seite die Scheibe, wartete, schaute, sah Lukas Reichel im Slot, passte die Scheibe da hin, der Youngster hielt seinen Schläger hin und schon stand es 1:1 (17.).
Mit diesem Spielstand sollte es dann auch in die Kabinen gehen. Ein sehr gut anzuschauendes Spiel am Seilersee vor 3.934 Zuschauern.

Gleich zu Beginn des Mitteldrittels die Gastgeber mit einem Wechselfehler. Kai Wissmann sah das,

Foto: Ela on Tour

passte die Scheibe von hinter dem eigenen Tor in den Lauf von Maxim Lapierre, der frei vor Peters auftauchte, überlegte aber zu lange und scheiterte somit am Iserlohner Goalie.
Es entwickelte sich auch im zweiten Abschnitt ein munteres hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Die Gäste aus der Hauptstadt dabei mit einem leichten Übergewicht. Scheibenverlust der Hausherren, die Eisbären schalteten schnell um, Florian Kettemer kam zum Abschluss, aber auch hier war Peters zur Stelle.
Nun aber auch einmal die Sauerländer. Marko Friedrich setzte sich auf der linken Seite klasse durch, spielte den Querpass auf die rechte Seite, wo Brody Sutter lauerte, aber am starken Sebastian Dahm im Berliner Tor scheiterte.
Mitte des zweiten Drittels lief Findlay über rechts alleine Richtung Dahm, umkurvte diesen, scheiterte dann aber am rechten Pfosten. Glück für die Eisbären, die in dieser Szene durch John Ramage aber wegen Spielverzögerung die nächste Strafzeit des Spiels nahmen. Aber Iserlohn konnte im darauffolgenden Powerplay für keinerlei Gefahr sorgen, ganz im Gegenteil, James Sheppard hatte eine gute Chance in Unterzahl.
Dann mal wieder eine klasse Aktion von Lukas Reichel, der mit einem genialen Pass von der linken Seite vor das Tor, wo Leo Pföderl lauerte, aber an Peters scheiterte.
Es folgte das nächste Powerplay der Hausherren, welches aber schnell zu einem 4-gegen-3 und später zu einem 5-gegen-3 für die Berliner wurde. Die Eisbären auch bemüht, die numerische Überzahl zu nutzen, aber es sollte ihnen nicht gelingen.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause war noch einmal Anthony Peters im Mittelpunkt, als er gegen Pföderl und Reichel jeweils in höchster Not rettete.
Lukas Reichel wurde im Pauseninterview bei Magenta Sport darauf angesprochen, ob es den Eisbären gelungen war, das von Trainer Serge Aubin geforderte (Intensität und Spaß aus dem Chicago-Spiel mitzunehmen) bisher umzusetzen:

Am Anfang durch die beiden Strafzeiten eher nicht so. Aber dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Im zweiten Drittel haben wir uns gute Chancen erspielt. Jetzt läuft es gut.

Foto: Ela on Tour

Im letzten Drittel ging es weiter hin und her, allerdings machten beide Defensivreihen zunächst hinten dicht. Erst in der 46. Spielminute gab es wieder eine nennenswerte Chance. Lukas Reichel behauptete hinter dem Iserlohner Tor klasse die Scheibe, sah Ryan McKiernan vor dem Tor frei stehen, der kam zum Abschluss, doch der überragende Iserlohner Goalie Peters lenkte die Scheibe über das Tor.
McKiernan war auch der Hauptprotagonist in der nächsten Szene. Iserlohn mit einem aggressiven Forecheck, doch McKiernan behauptete die Scheibe. Er wollte sie aus der rechten Rundung spielen, leider spielte er sie genau vor das Berliner Tor, wo Mike Hoeffel stand und dieses Geschenk dankend annahm. Er versenkte die Scheibe rechts oben im Eck – 1:2 (48.).
Kurz darauf Iserlohn für 53 Sekunden mit zwei Mann mehr, also mit der Chance, das Spiel zu entscheiden. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit einer ganz starken Arbeit, ließ kaum etwas gefährliches der Iserlohner zu und überstand diese brenzlige Situation.
Und die Hauptstädter mussten weiterhin in Unterzahl spielen, was natürlich viel Kraft kostete. Aber Iserlohn kam gar nicht erst in den Aufbau, weil die Eisbären in Unterzahl wesentlich aktiver und gefährlicher waren. Austin Ortega scheiterte gleich zweimal aus aussichtsreicher Position, dann spielte man einen 3-auf-1-Konter nicht gut zu Ende. Iserlohn schwamm hinten gehörig, die Eisbären drängten auf den Ausgleich.
Iserlohn verlagerte sich nun aufs Kontern. Mike Hoeffel tauchte frei vor Dahm auf, doch der Berliner Goalie parierte stark mit dem Schoner. Im Gegenzug setzte Leo Pföderl Youngster Lukas Reichel in Szene, welcher zweimal an Anthony Peters scheiterte. Der Iserlohner Schlussmann mit zwei sensationellen Paraden, entnervte die Berliner Spieler heute reihenweise.
130 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Eisbären-Coach Serge Aubin seine Auszeit und Goalie Sebastian Dahm zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und die Eisbären drängten auf den Ausgleich, schnürten Iserlohn in deren Drittel ein, versuchten noch einmal alles, feuerten aus allen Lagen auf das Iserlohner Tor. Aber dieser Teufelskerl Anthony Peters ließ die kleine schwarze Hartgummischeibe kein zweites Mal mehr durch. Und so kam das, was immer kommt, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt. Mike Hoeffel mit dem Empty-Net-Goal 14 Sekunden vor dem Ende der Partie – 1:3 (60.). Damit war die Partie hier entschieden.

Was will man den Eisbären heute vorwerfen? Einzig die Chancenverwertung! Denn sie spielten ein starkes Auswärtsspiel, schossen 38-mal auf das Roosters-Tor, aber sie verzweifelten am überragend haltenden Iserlohner Goalie Anthony Peters, der bisher eine sensationelle Saison spielt. Die Eisbären probierten alles, hatten beste Möglichkeiten, aber im Moment fehlt ihnen vor dem Tor das nötige Quäntchen Glück. Vielleicht auch einmal so eine Szene wie vor dem spielentscheidenden 2:1, als Ryan McKiernan die Scheibe vor das Tor direkt auf den Schläger von Mike Hoeffel spielte. Es fehlt ein echter Knipser in den Reihen der Eisbären. Denn mit einem Tor kannst du kein Spiel gewinnen, wie Kai Wissmann nach Spielende bei Magenta Sport auch richtig erkannte:

Das hätte nicht sein müssen. Wir stellen uns teilweise zu dumm an. Wir sind im zweiten und letzten Drittel drauf und dran, das 2:1 zu machen. Wir nehmen aber zu viele Strafzeiten. Mit einem Tor vorne ist es schwer zu gewinnen. Wir erspielen uns ja die Chancen. Wenn das nicht so wäre, wäre es schlimm. Jetzt müssen wir diese auch nur mal nutzen.

Morgen am Seilersee in Iserlohn: Eisbären wollen den Schwung aus dem Chicago-Spiel mit in den Liga-Alltag nehmen

Zwei Tage ist das Highlight-Spiel gegen die Chicago Blackhawks schon wieder Geschichte, nun richten sich alle Augen auf den grauen Liga-Alltag. Und da kommt es für die Eisbären Berlin morgen Abend ab 19:30 Uhr zum Kellerduell bei den Iserlohn Roosters. Denn während die Berliner Tabellenvorletzter sind, stehen die Sauerländer nur einen Platz vor den Hauptstädtern auf Platz Zwölf. Höchste Zeit also für die Mannschaft von Coach Serge Aubin, die oberen Tabellenregionen anzusteuern. Dabei helfen soll ein Sieg am Seilersee und der Schwung, welchen man im Chicago-Spiel aufgenommen hat.

Gegen das NHL-Team boten die Berliner Kufencracks ihre bisher beste Saisonleistung, verloren am Ende nur denkbar knapp mit 1:3 und hatten dabei selbst gute Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Den Aufwind aus diesem Spiel müssen die Eisbären nun versuchen, mit in die Liga zu nehmen, um dort endlich einmal in Fahrt zu kommen. Vor allem auch auswärts, wo man nach drei Spielen nach wie vor bei null Punkten steht. Es wird höchste Zeit für die ersten Punkte auf fremden Eis, sieht auch Trainer Aubin so (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 01.10.2019):

Wir müssen jetzt auch mal auswärts punkten. Das fängt damit an, diszipliniert zu spielen und Strafzeiten zu vermeiden, denn 5 gegen 5 kassieren wir nicht wirklich viele Tore. Wenn wir das in den Griff bekommen, werden wir punkten.

Damit spricht der Berliner Trainer schon die größten Probleme an. Bei den letzten beiden Auswärtsspielen verlor man u.a. die Spiele auf der Strafbank, weil man zu viele unnötige Strafzeiten nahm. So wirst du in der DEL kaum Spiele gewinnen. Gegen Chicago sah man dann schon eine Verbesserung in Sachen Disziplin und auch, was das Penaltykilling angeht. Daran muss man morgen Abend in Iserlohn anknüpfen, dann kann man auch endlich die ersten Auswärts-Punkte der Saison einfahren.

Auf wen es morgen Abend auch wieder ankommen wird: Ex-Iserlohn-Goalie Sebastian Dahm, der gegen Chicago seine bisher beste Leistung im Eisbären-Trikot zeigte. Kann er an diese Leistung anknüpfen und lässt er die ehemaligen Kollegen reihenweise verzweifeln, stehen die Chancen für einen Sieg sehr gut.
Wenn, ja wenn man die sich vorne bietenden Chancen dann auch nutzt, denn auch die Chancenverwertung war zuletzt ein großes Problem bei den Berlinern. Aktuell stellen die Eisbären, allerdings mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz, mit zehn Toren den schlechtesten Angriff der Liga. Das macht zwei Tore im Schnitt pro Spiel, zu wenig für eine Mannschaft, deren Anspruch ein Platz unter den Top-4 ist.

In Berlin hofft man, dass das Chicago-Spiel die Wende einleiten und man nun in der Tabelle nach oben klettern wird. Sportdirektor Stéphane Richer äußerte sich über das Chicago-Spiel, die bisherige Saisonleistung und über die bevorstehenden Auswärtsspiele in Iserlohn und Augsburg wie folgt:

Es ist eine wichtige Woche für uns. Hoffentlich können wir auf der Leistung gegen Chicago aufbauen. Die Jungs haben richtig gekämpft, alles gegeben. Das war gut für das Selbstvertrauen. Jetzt müssen wir langsam anfangen, auswärts zu punkten. Mit der Heimleistung können wir bislang zufrieden sein. Aber wenn wir auswärts punkten wollen, müssen wir uns dort besser präsentieren. Erst einmal müssen wir 60 Minuten gut spielen. Wenn du auswärts gewinnen willst, muss du konstant spielen. In Iserlohn und Augsburg zu spielen, ist immer schwer, dort ist immer gute Stimmung. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren. Mit einer Mannschaftsleistung wie gegen Chicago werden wir in der Tabelle nach oben kommen.

Zuletzt fühlte man sich in Iserlohn sehr wohl, gewann drei der letzten fünf Gastspiele am Seilersee und punktete bei fünf der letzten sieben Auswärtsspiele bei den Roosters. Bei denen dürfte sich vor allem Jens Baxmann auf das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen freuen. Für die ehemalige Nummer 29 der Eisbären wird es nach 860 DEL-Spielen für die Hauptstädter ein komisches Gefühl werden, erstmals gegen seine „alte Liebe“ zu spielen.

Was die Personalsituation der Eisbären betrifft, wird es wohl keine großen Veränderungen im Vergleich zum Chicago-Spiel geben. Einzig Kapitän André Rankel könnte in den Kader zurückkehren, ansonsten bleibt alles beim alten. Hoffen wir mal, dass die Leistung der Eisbären an die des Chicago-Spiels anknüpfen wird und nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen in der Liga. Dann kann es auch was werden mit dem ersten Auswärtssieg der Eisbären Berlin in der DEL-Saison 2019/2020.

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel am 7. Spieltag bei den Iserlohn Roosters:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Charlie Jahnke (Ausleihe DEG), André Rankel (Oberkörper), Florian Busch, Constantin Braun

Nur 1:3 gegen NHL-Club Chicago: Eisbären mit ganz starker Leistung gegen die Blackhawks

WalkersBaerenNews 2019/2020, #4:

Es war DER Höhepunkt für die Eisbären Berlin in dieser Saison. Am Sonntagabend trafen die Berliner in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena auf das NHL-Team der Chicago Blackhawks. Und man höre und staune, aber der Tabellenvorletzte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zeigte seine bisher beste Saisonleistung und bot den NHL-Stars lange Zeit Paroli, erspielte sich selbst sogar gute Chancen. Am Ende musste man sich dann aber den Blackhawks doch mit 1:3 (0:1,1:0,0:2) geschlagen geben, dennoch wurden die Hauptstädter mit tosendem Applaus von den Eishockey-Fans aus aller Welt nach Spielende verabschiedet. Und diesen Beifall hatte sich die Mannschaft von Trainer Serge Aubin auch redlich verdient. Man würde sich wünschen, sie nehmen diese Leistung mit in den Liga-Alltag, welcher am Mittwoch bereits mit einem Auswärtsspiel in Iserlohn am Seilersee weitergeht.

Doch bevor uns der triste Liga-Alltag wieder einholt, blicken wir noch einmal zurück auf das Spiel gegen Chicago, bei dem die Eisbären ohne Constantin Braun, André Rankel und Florian Busch antraten.
Es war klar, dass drumherum sehr viel los sein würde. So blieb den Eisbären-Fans einzig die Puhdys-Hymne „Hey wir woll’n die Eisbären seh’n“ als gewohnter Ablauf vor dem Spiel. Ansonsten kamen beide Mannschaften jeweils geschlossen auf das Eis, man verzichtete auf die große Pyroshow. Auf dem Videowürfel in der Arena wurden Clips über Chicago und die Eisbären abgespielt, als beide Teams auf dem Eis waren, wurden natürlich auch noch die beiden Nationalhymnen gespielt. Während des Spiel durften wir uns gleich dreimal pro Drittel (!) über je zwei Minuten lange Powerbreaks „freuen“. Willkommen in der NHL halt.

1. Drittel:

Aber nun hinein ins Spielgeschehen, wo sich auf Seiten der Blackhawks natürlich alle Augen auf die beiden Superstars Jonathan Toews und Patrick Kane richteten. Und die Eisbären erinnerten zunächst einmal an die DEL-Eisbären, nahmen sie doch schon in der dritten Spielminute durch Ryan McKiernan die erste Strafzeit der Partie. Aber im Gegensatz zur Liga zeigten die Eisbären gegen Chicago ein äußerst starkes Penaltykilling und überstanden die erste Überzahlchance der Blackhawks schadlos, was ihnen tosenden Applaus von den Rängen einbrachte.
Chicago kam erwartet besser ins Spiel, aber die Eisbären versteckten sich hier nicht und hatten ihrerseits früh im ersten Drittel selbst eine gute Drangphase, als sie Corey Crawford ordentlich unter Beschuss nahmen. Aber das konnte natürlich auch Chiacago, aber die hatten am Sonntag den bisher stärksten Sebastian Dahm zwischen den Pfosten im Eisbären-Tor vor sich.
Je länger das erste Drittel dauerte, desto gefährlicher wurden die Gäste aus Übersee, aber sie sahen sich auch immer wieder guten Angriffen der Eisbären ausgesetzt. Dennoch war es klar, dass der Führungstreffer von Chicago noch im ersten Drittel fallen sollte. 52 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels war es natürlich einer der beiden Superstars, Jonathan Toews wurde im Slot angespielt und überwand Sebastian Dahm im Bären-Gehäuse – 0:1 (20.). Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause.

Leo Pföderl mit einer Chance in Überzahl. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

2. Drittel:

Im Mitteldrittel ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung gegnerisches Tor. So auch die Eisbären, die ihre Fans ordentlich überraschten mit der gezeigten Leistung. Aber Chicago wurde im weiteren Spielverlauf stärker, auch, weil sie zwei Überzahlspiele hatten. Und da machten sie ordentlich Druck, aber Sebastian Dahm erwischte einen glänzenden Tag, ließ die Blackhawks-Spieler reihenweise verzweifeln. Manchmal fragte man sich, wie hat er den denn jetzt schon wieder gehalten. Also Chicago war in dieser Phase dem 2:0 deutlich näher, aber es sollte ganz anders kommen.
Fünf Minuten waren im zweiten Drittel noch zu spielen, als Marcel Noebels Sean Backman im Slot stehen sah, ihn anspielte und die Nummer 61 versenkte die Scheibe im nun von Robin Lehner gehüteten Blackhawks-Tor – 1:1 (35.).
Das Tor gab den Berliner noch einmal Aufwind, die es weiterhin versuchten, hinten aber auch Chancen zu ließen, aber da stand ja dieser Teufelskerl Dahm zwischen den Pfosten. Mit einem mehr als achtbaren 1:1 ging es in die zweite Drittelpause.

Sebastian Dahm mit einer seiner zahlreichen Paraden gegen Chicago. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

3. Drittel:

Zum Schlussdrittel kam dann Maximilian Franzreb ins Berliner Tor. Eigentlich sollte er schon Mitte des zweiten Drittels zwischen die Pfosten kommen, aber Serge Aubin wollte ihn angesichts des Drucks der Blackhawks schützen, wie Franzreb nach dem Spiel sagte.
Zu Beginn des letzten Drittels dann die Hausherren mal mit zwei Überzahlspielen, eins davon sogar vier Minuten lang. Und die Ansätze waren auch da, manchmal sogar auch gelungene Kombinationen, aber es blieb ihnen verwehrt, in Überzahl zu treffen. Die Chancen waren aber durchaus da, nur wollte Robin Lehner keine schwarze Hartgummischeibe mehr durchlassen.
In den letzten zehn Minuten sorgte Chicago dann für die Entscheidung. Gustafsson mit dem Zuspiel auf Alex Nylander, für den es keine große Herausforderung war, ins halbleere Tor einzuschießen – 1:2 (51.). Chicago machte danach weiterhin Druck, aber Franzreb stand sehr sicher im Berliner Tor. Und die Eisbären versuchten es auch, Lukas Reichel mit der großen Chance zum Ausgleich, aber der Berliner Youngster scheiterte leider.
Die Eisbären probierten noch einmal alles, nahmen auch ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch gerade, als Franzreb das Eis verließ, kam Chicago an die Scheibe, Jonathan Toews spielte den Puck zu David Kämpf, welcher das Spielgerät mühelos im verwaisten Berliner Tor unterbringen konnte – 1:3 (59.). Das war dann natürlich die Entscheidung und dennoch wurden die Eisbären nach Spielende von den 14.200 Zuschauen in der Arena am Ostbahnhof für eine äußerst starke Vorstellung gefeiert.

Die Eisbären hielten gegen Chicago stark dagegen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das hatten sich die Jungs auch redlich verdient, verlangten sie den NHL-Stars von den Chicago Blackhawks doch alles ab. Immer wieder mal war es ein Spiel auf Augenhöhe, wo auch die Eisbären sich gute Möglichkeiten erspielen konnten. Chicago hatte aber dennoch mehr vom Spiel, doch hatten sie die Rechnung ohne den überragend haltenden Sebastian Dahm gemacht, der sein bisher bestes Spiel im Eisbären-Trikot zeigte.
Generell lieferte die gesamte Mannschaft eine sehr starke Leistung ab. Man spielte als Team zusammen, man ging keinem Zweikampf aus dem Weg und gewann auch einige. Man stand hinten sehr kompakt und zeigte ein gutes Penaltykilling. Man erspielte sich gegen Chicago sehr gute Möglichkeiten, leider sprang nur ein Treffer am Ende dabei heraus. Und dennoch kann dieses Spiel und diese Leistung Aufwind für die anstehenden Aufgaben in der Liga geben. Denn wenn man in jedem Spiel so eine Leistung abruft, ist es für jede Mannschaft schwer, gegen die Berliner zu spielen. Auf dass das Spiel gegen die Chicago Blackhawks die Wende zum Guten war und wir nun in der Tabelle in die oberen Regionen klettern werden.

Nach Spielende lassen sich die Eisbären zu Recht für die gezeigte Leistung feiern. Great Job! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

1:4: Eisbären verteilen Geschenke in Mannheim

Nein, so richtig rund läuft es noch nicht für die Eisbären Berlin in der noch jungen DEL-Saison. Nach der 2:4-Niederlage beim Vizemeister Red Bull München am Sonntagnachmittag verloren die Hauptstädter auch beim amtierenden Deutschen Meister Adler Mannheim. Vor 9.891 Zuschauern setzte es eine 1:4 (0:2,1:2,0:0)-Niederlage in der Mannheimer SAP-Arena. Und dabei erwies man sich als freundlicher Gast, verteilte man doch zahlreiche Geschenke an die heimischen Kurpfälzer und verhalf ihnen somit zum ersten Heimsieg der Saison, während die Eisbären auch das dritte Auswärtsspiel verloren.

Im Kader der Eisbären gab es im Vergleich zum München-Spiel zwei Änderungen. Sebastian Streu rückte für Fabian Dietz in den Kader, während Maximilian Franzreb sein Saisondebüt von Beginn an gab. Franzreb stand diese Saison bereits 20 Minuten in Bremerhaven im Tor, heute also der erste Start-Einsatz für die Nummer 30 der Berliner.

Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer hatte vor dem Spiel bei Magenta Sport noch gesagt, worauf es in Mannheim ankommen würde:

Wir wollen die Chancen nutzen und von der Strafbank fernbleiben. Dann können wir hier was reißen. Wir wollen heute Mannheim schlagen und am Sonntag dann Chicago.

Der Start war auch relativ verheißungsvoll, die Eisbären begann sehr aktiv und suchten den Weg in die Offensive. Doch nach fünf Minuten war es schon wieder vorbei mit der Berliner Herrlichkeit. Louis-Marc Aubry kassierte wegen Behinderung die erste Strafzeit der Partie. Ihm folgte Sekunden später James Sheppard (Beinstellen) und als diese Strafzeit angezeigt wurde, nahm Ryan McKiernan gleich auch noch einmal zwei Minuten wegen Hakens, eine vollkommen unnötige Strafzeit. Die Quittung sollte folgen.
Mannheim nun mit der Riesenchance, mit zwei Mann mehr in Führung zu gehen, doch Matthias Plachta und Ben Smith scheiterten zunächst noch. Aber dann eine klasse Kombination der Hausherren, an deren Ende Plachte Smith am langen Pfosten stehen sah, ihn bediente und der Adler-Top-Scorer hatte keine große Mühe, zum 1:0 einzuschießen (9.).
Als die Eisbären gerade wieder vollzählig waren, klingelte es erneut im Berliner Gehäuse von Maximilian Franzreb. Eine Kopie des 1:0. Erneut klasse Pass-Stafette der Kurpfälzer, diesmal war es Mark Katic, der den Pass von selber Position aus wie Plachta auf den langen Pfosten spielte, wo dieses Mal Borna Rendulic lauerte und die Scheibe zum 2:0 im Berliner Tor versenken konnte (10.).
Doch die Hauptstädter gaben eine Antwort auf diesen Doppelschlag der Adler. Jonas Müller mit einem feinen Chip-Pass aus dem eigenen Drittel in den Lauf von Lukas Reichel, welcher vor Dennis Endras cool wie ein abgezockter Profi blieb und zum 2:1 einnetzen konnte (14.). Das erste DEL-Tor des 17-jährigen Youngsters, Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Fortan beide Teams noch einmal mit Möglichkeiten, aber weitere Tore sollten im Auftaktdrittel keine mehr fallen und so nahm Mannheim eine knappe 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause.
Lukas Reichel mit seinem Statement zum ersten DEL-Tor und ersten Drittel bei Magenta Sport:

Es ist ein schönes Gefühl, mehr kann man dazu nicht sagen. Durch die Strafen sind wir schlecht ins Spiel gekommen, aber zum Ende lief es besser.

Das konnte man jedoch nicht von den ersten 58 Sekunden des Mitteldrittels behaupten. Mannheim kam druckvoll aus der Kabine, Matthias Plachta holte zum Schuss aus, ließ sich dabei auch nicht von zwei Eisbären stören und hatte dann auch noch Glück, dass Franzreb der Puck durch die Fanghand rutschte – 1:3 (21.). Ein ganz unglücklicher Abend für Maximilian Franzreb.
Die Gäste von der Spree hatten ihn diesem Drittel große Probleme mit dem Spiel der Adler, die jetzt hier nicht 100 Prozent spielten. Dennoch liefen die Eisbären die meiste Zeit hinterher, waren fast immer der Verlierer in den Zweikämpfen, nach vorne entwickelte man kaum Gefahr und hinten offenbarte man große Stellungsfehler, lud Mannheim so zu Chancen ein. Wenn Berlin mal vor dem Tor auftauchte, dann waren es Leo Pföderl, Marcel Noebels oder Lukas Reichel, die für etwas Aufregung vor dem Adler-Gehäuse sorgten, richtig gefährlich wurde es dabei aber nie.
Zwei Minuten vor der zweiten Pause kam es zur besagten Noebels-Chance, als Sean Backman einen schnellen Angriff fuhr, die Scheibe im Angriffsdrittel zurück legte und Noebels knapp über das Tor von Endras schoss. Direkt im Gegenzug stimmte bei den Eisbären die Zuordnung überhaupt nicht, Mannheim daher mit der 2-auf-1-Chance, Tommi Huhtala mit dem Querpass auf Jan-Mikael Järvinen und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Berliner Tor unterzubringen – 1:4 (38.).
Die Mannheimer Führung ging inzwischen auch in der Höhe mehr als in Ordnung, die Adler brauchten nicht ihr bestes Eishockey spielen, um diese Berliner Mannschaft zu schlagen.

Das letzte Drittel bot dann nicht mehr viel Erwähnenswertes. Die Hausherren taten nicht mehr als nötig, schauten sich lieber an, was von den Gästen noch kam. Diese versuchten es zwar, aber ein wirkliches System war nicht zu erkennen. Eine kurze, gute Phase hatten die Berliner aber noch in der 46. Spielminute, als Leo Pföderl zunächst an Dennis Endras scheiterte, André Rankel danach den Pfosten traf und Austin Ortega zweimal aus aussichtsreicher Position scheiterte. Das war es dann aber auch schon an gefährlichen Aktionen von den Eisbären.
Die Partie plätscherte fortan nur so vor sich hin, erst drei Minuten vor dem Ende der Partie wurden die Zuschauer nochmal aus dem Tiefschlaf gerissen, als PC Labrie und Björn Krupp Schläger und Handschuh wegwarfen und sich einen kurzen Fight lieferten. Mehr passierte dann aber nicht mehr und Mannheim brachte das 4:1 über die Runden.

Was auch immer die Eisbären sich für das Duell in Mannheim vorgenommen hatten, es war früh über den Haufen geworfen. Dabei begann man relativ gut in Mannheim, vor allem sehr aktiv und auf Offensive ausgerichtet. Aber dann kassierte man innerhalb kürzester Zeit drei Strafzeiten, mindestens eine davon war unnötig und schon lag man 0:2 hinten. Dann ist es natürlich schwierig, hier noch etwas mitzunehmen. Aber generell offenbarte der Auftritt in der Kurpfalz so einige Probleme im Spiel der Eisbären.
Trainer Serge Aubin lässt ein offensiv ausgerichtetes System spielen, nur heute funktionierte das überhaupt nicht. Die Eisbären versuchten immer wieder den langen Pass von hinten heraus, dieser klappte fast nie und so kam Mannheim immer wieder in Scheibenbesitz. Dann machte man heute zwar schön den Bereich im Slot vor dem Tor zu, vergaß dabei aber die blaue Linie, wo die Mannheimer teilweise ungestört zum Abschluss kamen. Die Disziplin war auch heute wieder ein Problem und sorgte in der Anfangsphase dafür, dass man auf die Verliererstraße geriet. Dann ging man aus den Zweikämpfen fast immer als Verlierer hervor und dann wirkte es heute nicht als Teamspiel sondern man verrannte sich viel mehr in Einzelaktionen. Im Endeffekt lässt sich sagen, man verteilte heute artig Geschenke an die Hausherren, damit diese ihren ersten Heimsieg der Saison bejubeln durften.
Auf das Trainerteam um Serge Aubin wartet noch jede Menge Arbeit, um in der DEL endlich in Fahrt zu kommen. Die nächste Aufgabe wird nicht wirklich viel einfacher, geht es doch am Sonntagabend gegen das NHL-Team der Chicago Blackhawks.

Stürmer Marcel Noebels mit seinem Statement zum Spiel bei Magenta Sport:

Es hat nicht viel gefehlt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, spielen dann aber 3-gegen-5, kassieren das 0:1 und dann auch noch das 0:2. Dann ist es natürlich schwierig gegen eine Mannschaft wie die Adler das Spiel zu drehen, vor allem auswärts. Wir haben viele Sachen richtig gemacht, die wir aus der Partie mitnehmen können. Aber über weite Strecken waren wir nicht gut genug.

Erster Einsatz von Beginn an: Maximilian Franzreb hütet das Eisbären-Tor beim DEL-Klassiker in Mannheim

Bereits am Donnerstagabend geht es für die Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter. Vier Tage nach dem schweren Auswärtsspiel beim Vizemeister Red Bull München (2:4) wird es für die Hauptstädter keinesfalls leichter. Denn ab 19:30 Uhr sind die Adler Mannheim, der Deutsche Meister der vergangenen Saison, der Gegner für die Berliner in der SAP-Arena. Eine schwere Aufgabe also für die Mannen von Trainer Serge Aubin.

Was da vielleicht ein bisschen Hoffnung macht? Die Adler sind noch weit weg von ihrer Top-Form aus der vergangenen Saison, haben noch keins ihrer bisherigen zwei Heimspiele gewonnen und gingen vergangenen Freitag mit 2:7 auf eigenem Eis gegen München unter. Allerdings versprühten die Eisbären bisher auch keine Gefahr auf fremden Eis, sind mit null Punkten und 2:9-Toren das schlechteste Auswärtsteam der Liga.

Aber auch wenn es bei beiden Teams zu Saisonbeginn noch nicht wunschgemäß läuft, so nimmt man die Kurpfälzer bei den Eisbären dennoch nicht auf die leichte Schulter. Jonas Müller äußerte sich nach dem heutigen Training zum Chicago-Spiel, dem schwachen Start der Adler und wie man morgen in Mannheim spielen muss, um erfolgreich zu sein:

Wir konzentrieren uns erstmal auf das Mannheim-Spiel. Wir wollen da auf jeden Fall Punkte holen, es ist ein wichtiges Spiel für uns. Es ist egal, wann man gegen Mannheim spielt. Die haben so eine gute Mannschaft, da ist es egal, ob die jetzt mal nicht so einen guten Start hatten, die sind immer gefährlich. Wir müssen auf jeden Fall die Strafzeiten vermeiden und auch mal im Powerplay das Ding reinhauen. Wir müssen die Kleinigkeiten richtig machen.

Man kann den Eisbären ja nicht den Vorwurf machen, dass sie bisher nicht alles geben und bis zum Schluss kämpfen würden. Viel mehr hapert es zur Zeit an Kleinigkeiten. Chancen erspielen sie sich ja zu Haufe, nur lässt die Chancenverwertung zu Wünschen übrig und dass gerade Top-Teams wie München und Mannheim so was ausnutzen, ist hinlänglich bekannt. Dann nimmt man zu viele und vor allem teilweise unnötige Strafen, was gerade deswegen nicht gut ist, weil das Penaltykilling der Berliner alles andere als überzeugend ist. Und drittens, das Powerplay mag zwar sehr gut aussehen und man hat auch gute Chancen, letztlich will der Puck aber einfach nicht über die Linie gehen. Daher liegt Müller richtig, wenn er sagt, „wir müssen die Kleinigkeiten richtig machen„.

Ob es jetzt große Änderungen im Line-up geben wird, konnte Headcoach Serge Aubin nach dem heutigen Training noch nicht genau sagen. Was er aber bereits bekanntgab, war der Fakt, dass morgen Maximilian Franzreb (siehe Foto) seine Chance bekommen wird:

Es ist ein großes Spiel. Es ist eine super Gelegenheit für uns gegen ein Top-Team der Liga, welches aggressiv und physisch sehr stark spielt. Wir müssen unser bestes Eishockey spielen. Wir geben morgen Maximilian Franzreb eine Chance, er hat sehr gut trainiert.

Das heutige Training war geprägt von sehr hohem Tempo und von viel Intensität. Das Trainerteam um Serge Aubin, Craig Streu und Gerry Fleming ließ viele Sachen üben – Passspiel, Abschluss, 2-auf-0-Situationen, Defensiv-Verhalten, Special-Teams. Gerade bei den Special Teams sah man viele verschiedene Formationen heute auf dem Eis. Da probierte Aubin sehr viel, um dort endlich bessere Ergebnisse zu bekommen. Und was auch auffiel: Serge Aubin unterbrach sehr oft die Einheit, um einzelnen Spielern oder kleineren Grüppchen Anweisungen an der Taktiktafel zu geben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Training von Serge Aubin Hand und Fuß hat, die Jungs gut mitziehen und den Anweisungen des Trainerteams aufmerksam lauschen und die geforderten Sachen sehr gut umsetzen. Nun muss das nur noch auf dem Eis im Spielbetrieb klappen, damit man auch Punkte einfahren kann.

Zunächst einmal gilt noch das volle Hauptaugenmerk dem DEL-Klassiker morgen Abend bei den Adler Mannheim, wo beide Mannschaften ihren dritten Saisonsieg einfahren wollen. Und doch schwebt seit einigen Tagen natürlich das große Spiel am Sonntag in den Köpfen der Spieler und Fans herum, wenn man ab 19:30 Uhr (was nicht gleich der Spielbeginn sein wird, da die NHL noch eine ganz lange Prozedur vor dem Spiel hat…) auf das NHL-Team der Chicago Blackhawks treffen wird. Auf dieses Highlight wurde Jonas Müller natürlich auch angesprochen und zudem auch darauf, ob er sich denn noch Hoffnungen auf eine NHL-Karriere macht:

Klar sollte man jetzt nicht so locker an die Sache herangehen, man sollte es auf jeden Fall genießen gegen Chicago und schon sein Bestes geben. Es ist ein anderes Spiel aber man sollte es schon wie jedes andere Spiel auch spielen. Ja klar, wenn es so ist, ist es schön und wenn nicht, dann halt nicht. Aber ich werde jetzt nicht irgendwelche besonderen Sachen probieren, sondern ich werde einfach so spielen wie immer.

2:4 in München: Mangelnde Chancenverwertung, miserables Unterzahlspiel

Reisen nach München können sich die Eisbären in der Hauptrunde sparen. Am Sonntagnachmittag verloren die Eisbären das zehnte Hauptrundenspiel in Folge beim dreimaligen Meister. 2:4 (0:1,2:2,0:1) hieß es am Ende, dabei wäre mehr möglich gewesen. Wenn, ja wenn man seine Chancen endlich mal besser nutzen würde und man in Unterzahl nicht so anfällig wäre, wie es bisher der Fall ist. Somit grüßt München weiterhin von der Tabellenspitze, währen die Eisbären den Sieg vom Freitagabend nicht vergolden konnten. 

Im Team der Eisbären gab es im Vergleich zum Köln-Spiel nur eine Änderung. Sebastian Streu nahm auf der Tribüne Platz, dafür rückte Fabian Dietz in den Kader. Sebastian Dahm hütete erneut das Berliner Tor.

Neuzugang Leo Pföderl sagte im Vorfeld der Partie:

Das wir in München einen Sahne-Tag brauchen, ist klar. Jeder weiß, dass er 100 Prozent geben muss. Wir wollen hier etwas mitnehmen.

Und Maxim Lapierre, ein weiterer Neuzugang im Team der Berliner, fügte noch hinzu:

Wir benötigen einen besseren Start als beim letzten Auswärtsspiel.

Diesen hatte die Mannschaft vom neuen Headcoach Serge Aubin aber nicht von der ersten Sekunde an. Justin Schütz setzte nach wenigen Sekunden den ersten Torschuss ab, Sebastian Dahm war zur Stelle. Und nach 32 Sekunden musste Ryan McKiernan wegen Haltens für zwei Minuten in die Kühlbox. München nun also in Überzahl und schon klingelte es im Berliner Gehäuse. Lange Zeit war es kein gutes Powerplay der Hausherren, doch dann ließen sie die Scheibe einmal gut laufen, passten sie hoch zur blauen Linie, wo Konrad Abeltshauser per Onetimer das 1:0 erzielen konnte (3.).
Die Gäste aus der Hauptstadt waren aber keinesfalls geschockt und spielten sofort nach vorne, störten München mit einem aggressiven Forechecking früh im Spielaufbau und erspielten sich richtig gute Torchancen.
München lief die meiste Zeit hinterher, aber kam dennoch immer wieder mal vor das Berliner Tor. Und wenn das der Fall war, wurde es gefährlich. So zum Beispiel in der sechsten Spielminute, als Philip Gogulla den Puck nur an den Pfosten setzte. Kurze Zeit später scheiterte Ex-Eisbär Mads Christensen am Berliner Torhüter Dahm.
Es folgte die erste Überzahl der Eisbären, welche aktuell das schlechteste Powerplay der Liga aufweisen. Aber davon war heute nichts zu sehen, denn die Berliner spielten mit einem Mann mehr richtig gut und kamen auch zu guten Chancen. Aber Marcel Noebels scheiterte am Pfosten und Ryan McKiernans Schuss von der blauen Linie kratzte Kevin Reich gerade so noch von der Linie.
Zwei weitere Powerplays sollten für die Eisbären im Auftaktdrittel noch folgen, in denen sie sich weitere richtig gute und gefährliche Chancen erspielten. Und einmal zappelte die Scheibe auch im Tor von Reich, doch Leo Pföderl hatte sein Arbeitsgerät beim Abschluss dann doch ein Stück zu hoch gehabt, weshalb der Treffer folgerichtig nicht zählte.
Somit lagen die Berliner nach 20 Minuten mit 0:1 hinten, obwohl sie eigentlich die bessere Mannschaft waren. Was die Statistik belegte, denn 24:14-Schüsse zeigte diese zu Gunsten der Eisbären an. München hatte zuvor im Schnitt pro Spiel nur 25 Schüsse des Gegners zugelassen. Das zeigte, wie stark das Spiel der Eisbären hier war. Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann sagte im Pauseninterview bei Magenta Sport:

Es ist ein sehr offenes Spiel, Chancen auf beiden Seiten. Der Unterschied bis jetzt ist, dass München getroffen hat und wir nicht.

Die Hauptstädter erwischten den besseren Start ins Mitteldrittel. Leo Pföderl, der heute sehr auffällig spielte, hatte die nächsten zwei guten Möglichkeiten für die Eisbären. Aber es blieb zunächst dabei, das Glück im Abschluss war nicht auf Seiten der Berliner.
Dafür aber bei München, die im zweiten Überzahlspiel das 2:0 nachlegen konnten. Bobby Sanguinetti von der blauen Linie, Dahm konnte die Scheibe nicht festhalten und Mark Voakes staubte ab (25.).
Der dreimalige Meister stellte den Spielverlauf also komplett auf den Kopf, bewies aber einmal mehr seine Stärke in Überzahl. Doch die Eisbären schlugen zurück. Maxim Lapierre hatte die Scheibe von außen auf das Tor gebracht, Reich ließ prallen, Pföderl setzte nach, es entstand ein Gestocher vor Reich und Leo Pföderl behielt letztendlich die Übersicht und erzielte seinen ersten Treffer im Eisbären-Trikot – 2:1 (26.).
Die Eisbären waren aber nur kurz zurück im Spiel, denn es folgte nach Strafe gegen Jonas Müller das dritte Unterzahlspiel für die Eisbären in dieser Partie. Und zum dritten Mal klingelte es im Tor von Dahm. Patrik Hager spielte die Scheibe hinter das Tor zu Mark Voakes, der spielte sie vor das Tor, wo sich Philip Gogulla gegen zwei Eisbären-Spieler durchsetzen konnte und auf 3:1 erhöhte (27.).
Nun mal die Eisbären in Überzahl und zwar mit zwei Mann mehr für 1:37 Minuten. Und lange taten sich die Berliner schwer, aber zwei Sekunden vor Ablauf der ersten Strafe gegen Yannic Seidenberg war Austin Ortega zur Stelle. Maxim Lapierre scheiterte noch an Reich, Ortega nutzte den Rebound – 3:2 (30.).
Fortan folgten noch zwei weitere Überzahlspiele für München, aber diesmal überstanden die Eisbären diese schadlos. Es war weiterhin ein Spiel, welches hin und her wog, die Eisbären waren am Ende dem Ausgleich aber näher als München dem 4:2. Doch Kevin Reich und der Pfosten standen den Eisbären im Weg. Somit führte München nach 40 Minuten knapp mit 3:2.
Der Torschütze zum 3:1, Philip Gogulla, mit seinem Statement zum bisherigen Spiel im Pauseninterview bei Magenta Sport:

Jeder weiß, dass die Powerplays im Eishockey sehr wichtig sind. Wir sind froh, dass wir in diesem Drittel zweimal dabei treffen konnten.

Das München im Powerplay bärenstark ist, das haben die Eisbären heute schon deutlich zu spüren bekommen. Und dennoch nahm James Sheppard nach nur zehn Sekunden im Schlussdrittel eine komplett unnötige Strafzeit direkt nach dem Bully, als er wegen Cross Checks in die Kühlbox musste. Zwar konnte München keinen vierten Überzahltreffer nachlegen, aber kaum wieder komplett, mussten die Eisbären doch noch den vierten Gegentreffer hinnehmen. Chris Bourque hatte auf der linken Seite zu viel Platz und Zeit, zog ab, Sebastian Dahm rutschte die Scheibe durch die Fanghand und Yasin Ehliz schubste die Scheibe über die Linie – 4:2 für München (43.).
Fortan wollten die Hausherren die Partie entscheiden. München spielte nun sehr druckvolles Eishockey, mit dem die Eisbären so ihre Probleme hatten. 2-auf-1-Konter der Gastgeber, Patrik Hager rüber zu Philip Gogulla, doch der scheiterte an Dahm.
Zwölf Minuten vor dem Ende noch einmal die Chance für die Eisbären, in Überzahl zu verkürzen. Und das Powerplay sah sehr gut aus, aber Lukas Reichel setzte die Scheibe aus dem Slot heraus knapp über die Latte, Leo Pföderl schoss ebenfalls knapp drüber und Ryan McKiernan knapp rechts am Tor vorbei.
Die Eisbären versuchten viel, aber je näher das Spielende kam, desto ungefährlicher wurden die Chancen. Jedenfalls im Vergleich zu den Chancen zuvor in dieser Partie. Einzig Austin Ortega hatte noch einmal eine richtig dicke Chance. Er tankte sich stark auf der linken Seite durch, kam zum Abschluss, aber das Aluminium war heute nicht der beste Freund der Berliner.
Am Ende nahm John Ramage noch einmal eine unnötige Strafzeit und München spielte die Zeit nun souverän runter, feierte somit den vierten Sieg im vierten Ligaspiel nach regulärer Spielzeit, während es für die Hauptstädter im zweiten Auswärtsspiel der Saison die zweite Niederlage setzte.

Eine Niederlage, die unnötig war, aber die auch die Defizite der Eisbären schonungslos aufdeckt. Nach vorne erspielte man sich wie bereits am Freitag gegen Köln zahlreiche Chancen, aber es mangelt den Eisbären an der Chancenverwertung. Sie machen zu wenig aus ihren Chancen. Zu wenig, um die Fehler an anderer Stelle auf dem Eis auszubessern. Das Unterzahlspiel bleibt ein Sorgenkind der Eisbären, die ersten drei Unterzahlspiele kassierte man gleich drei Gegentreffer. Generell nahm man zu viele Strafzeiten, die Disziplin war schon in der vergangenen Saison ein Problemfaktor bei den Eisbären.
Goalie Sebastian Dahm, der heute auch nicht seinen besten Tag hatte, mit seiner schonungslosen Analyse nach dem Spiel bei Magenta Sport:

Wir kassieren drei Gegentore in Unterzahl. Gegen so ein gutes Team in Überzahl musst du mehr Disziplin haben. Wir müssen besser in Unterzahl spielen, das ist zu einfach, gegen uns Tore zu schießen. Das war Scheiße heute. Wir müssen Auswärts besser Hockey spielen. Wir haben gut nach vorne gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt. Wir haben heute mehr von uns erwartet.

Marcel Noebels: „Wir müssen von Anfang an bereit sein“

Zweiter Härtetest an diesem Wochenende für die Eisbären Berlin. Nach dem knappen 3:2-Sieg n.V. gestern Abend gegen die Kölner Haie, müssen die Hauptstädter morgen Nachmittag ab 17:00 Uhr beim Vizemeister EHC Red Bull München antreten. Und die haben gestern Abend noch einmal eine gehörige Portion Selbstbewusstsein getankt. Denn die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson zerlegte den Deutschen Meister Adler Mannheim in eigener Halle mit 7:2. Die Eisbären sollten also gewarnt sein, zumal man sich in München immer schwer tut. Aber Stürmer Marcel Noebels, dem der Siegtreffer gegen die Domstädter gelang, sieht dennoch eine gute Siegchance für seine Mannschaft in München:

München hat 7:2 in Mannheim gewonnen, das ist natürlich eine große Nummer. Wir müssen von Anfang an bereit sein und dürfen nicht direkt im eigenen Drittel spielen. Ich glaube, so lange wir unser Spiel durchziehen und wir so spielen, wie es der Trainer vorgibt, haben wir gute Chancen, auch in München zu punkten oder auch mit einem Sieg nach Hause zu fahren.

Gegen Köln wollte und musste die Mannschaft eine Reaktion nach dem 0:5 in Bremerhaven zeigen. Sie taten dies, auch wenn sie ein paar Minuten brauchten, um ins Spiel zu kommen. Aber dann waren sie über weite Strecken die bessere Mannschaft und verdienten sich somit den Zusatzpunkt in der Verlängerung.

Will man nun in München den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren, muss man ein perfektes Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde abliefern. Man muss sein bestes Eishockey zeigen und sämtliche Fehler vermeiden, denn München ist eine so starke Mannschaft, die würde jeden Fehler eiskalt bestrafen.
Und zudem sind die Münchner schon wieder auf Betriebstemperatur, grüßen mit neun Punkten aus drei Spielen ungeschlagen von der Tabellenspitze.

Reisen nach München konnten sich die Hauptstädter zuletzt eigentlich sparen. Ganze zweimal holten die Eisbären erst drei Punkte in der Hauptrunde in München. Nur eins der letzten fünf Gastspiele gewannen die Eisbären zuletzt in München, das war beim 3:0 im Play-Off-Viertelfinale der letzten Saison. Dort scheiterten die Berliner am Ende an München, morgen gibt es also erstmals die Chance zur Revanche.

3:2 n.V. gegen Köln: Eisbären beweisen Charakter und betreiben Wiedergutmachung

WalkersBaerenNews 2019/2020, #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende haben die Eisbären Berlin zwei wichtige Punkte gegen ein Top-Team eingefahren. 12.607 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen ein packendes Spiel zwischen den Berlinern und den Kölner Haien, am Ende behielten die Hausherren mit 3:2 n.V. (0:0,1:1,1:1/1:0) die Oberhand und betrieben somit Wiedergutmachung nach dem 0:5-Debakel in Bremerhaven vom Sonntagnachmittag.

Kai Wissmann und Kapitän André Rankel gaben am Freitagabend gegen die Domstädter ihr Saisondebüt, dagegen mussten Florian Busch und Youngster Fabian Dietz überzählig auf die Tribüne. Im Tor stand auch diesmal wieder die aktuelle Nummer Eins Sebastian Dahm.

1. Drittel:

Die Gäste vom Rhein fanden besser ins Spiel und setzten sich im Drittel der Berliner fest. Doch die Eisbären standen defensiv sehr kompakt und ließen den Kölnern so kaum Platz, um gefährliche Chancen zu kreieren. Die Eisbären brauchten etwas, um ins Spiel zu kommen, doch dann entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es immer hin und her ging, wo jede Mannschaft immer mal wieder das Momentum auf ihrer Seite hatte.
Und so waren es die Eisbären, die in der neunten Spielminute die Riesenchance zur Führung hatten, als Sean Backman alleine auf Gustaf Wesslau zulief, aber am Kölner Goalie scheiterte. Auch im kurz darauffolgenden Powerplay die Gastgeber mit richtig guten Möglichkeiten, einzig die Scheibe wollte einfach nicht im Tor der Haie zappeln. Auch nicht beim nächsten Konter durch Lukas Reichel, der das 1:0 auf dem Schläger hatte.
Aber auch Köln zeigte sich noch einmal in der Offensive bei einem Powerplay gegen Ende des Auftaktdrittels, aber auch sie konnten keinen Treffer in den ersten 20 Minuten erzielen. Torlos ging es somit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

2. Drittel:

Köln kam besser aus der Kabine und setzte sich erneut in der Anfangsphase im Drittel der Berliner fest. Aber auch diesmal konnte Köln keinen Nutzen daraus ziehen. Dafür die Eisbären, die in der 25. Spielminute in Führung gehen sollten. Neuzugang Leo Pföderl war es noch nicht vergönnt, sein erstes Tor zu erzielen, denn er scheiterte am Aluminium. Aber Frank Hördler war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab.
Doch die Mannschaft vom neuen Headcoach Mike Stewart ließ sich davon nicht verunsichern und kam seinerseits ebenfalls per Nachschuss zum 1:1. Sebastian Dahm konnte den Schuss von Jason Akeson nur prallen lassen, Nationalspieler Frederik Tiffels war zur Stelle und glich aus (29.).
Kurz darauf die große Chance für die Eisbären, erneut in Front zu gehen, als man mit zwei Mann mehr auf dem Eis war. Und beinahe hätte es auch geklappt, aber erneut stand das Aluminium im Weg. Ansonsten war das Powerplay eher harmlos und stellte nicht wirklich eine Gefahr für Köln dar.
Fortan weiter ein gutes Spiel der Hausherren, die sich gute Möglichkeiten erspielten und in der Schussstatistik deutlich die Nase vorne hatten, aber das Ergebnis auf dem Cube zeigte leider nach wie vor ein 1:1 an, womit es auch in die zweite Drittelpause ging.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

3. Drittel:

Im letzten Drittel merkte man beiden Teams dann an, dass sie hier das Spiel gewinnen, aber hinten keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis kämpften.
Als die Haie in Überzahl spielen durften, gelang ihnen der angesichts des Spielverlaufs glückliche Führungstreffer. Gewühl vor dem Kasten von Dahm, irgendwie wollte jeder mal den Abschluss versuchen. Colby Genoway tat dies am besten und brachte Köln mit 2:1 in Führung (49.).
Ein Schock für die Eisbären, aber die gaben dieses Spiel keinesfalls verloren. Auch nicht, als sie kurz darauf in Unterzahl ran mussten. Diese überstanden sie schadlos und Serge Aubin sprach nach dem Spiel davon, dass es ihn sehr gefreut habe, wie lebendig die Bank nach dem Rückstand war. Jeder wusste, dass man dieses Spiel noch drehen kann. Und sie sollten auch tatsächlich zum Ausgleich kommen. In Überzahl, was ja auch schon eine Erwähnung wert ist. James Sheppard mit einer klasse Puckkontrolle, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Sean Backman lauerte und die Scheibe zum 2:2 über die Linie des Kölner Tores drücken konnte – 2:2 (56.).
Das sollte zugleich auch der Stand nach 60 Minuten sein, Köln blieb somit auch im dritten Spiel in der regulären Spielzeit ungeschlagen, musste zum dritten Mal in die Verlängerung. Für unsere Jungs war es die erste.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Verlängerung:

Und in dieser waren die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, zeigten deutlich, dass sie diesen Extrapunkt hier holen wollten. Und dann lief die 64. Spielminute und der Auftritt von John Ramage, der erst einmal eine Runde durch das Kölner Drittel fuhr, hinters Tor fuhr und zu einer weiteren Runde ansetzte. So wirklich begeistert waren die Fans in der Arena am Ostbahnhof damit zunächst jedoch nicht, man hätte sich gewünscht, dass er die Scheibe doch passen oder aber sogar schießen solle. Aber Ramage hatte eine Plan, er wartete auf den perfekten Augenblick und dieser sollte kommen. Er sah Marcel Noebels am langen Pfosten stehen, der musste nur noch sein Arbeitsgerät in den Pass halten und sorgte somit für die Entscheidung am Freitagabend – 3:2. „Noebi“ sagte nach dem Spiel scherzhaft, er hätte gedacht, dass Ramage nach seinem Lauf durchs Kölner Drittel erst einmal ein Sauerstoffzelt auf der Bank bräuchte, was ja zum Glück nicht der Fall war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein Sieg des Willens, des Charakters. Marcel Noebels sagte nach dem Spiel im Interview, die Eisbären haben nach dem 1:2 den Glauben an sich nicht verloren, haben nicht hinten aufgemacht und sind 1:3 oder 1:4 in Rückstand geraten. So, wie es in der letzten Saison noch häufig der Fall war. Nein, man habe geduldig weitergespielt und immer an sich geglaubt, am Ende belohnte man sich dafür mit zwei wichtigen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Top-6-Platz.
Trainer Serge Aubin sagte nach dem Spiel auf der PK, dass die Eisbären noch ein Stück weg sind von dem, wie sie spielen wollen. Aber der Spielstil an sich wird sich nicht verändern, aber sie versuchen, die Zeit zu verkürzen, in der es nicht so läuft für unsere Mannschaft, wo sie Fehler machen.
Das Spiel gegen Köln war dabei schon einmal ein guter Anfang und hat gezeigt, dass die Eisbären bereit waren, eine Antwort auf das 0:5 zu geben. Und wer mal wieder besonders gefallen hat, war der junge Lukas Reichel, der spielt, als würde er seit Jahren nichts anders tun. Es macht richtig Spaß, ihm zuzuschauen, er spielt sehr unbekümmert auf und hatte gegen Köln richtig gute Chancen. Sein erstes Profitor in der DEL dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Den ersten Assistpunkt hat er jedenfalls seit gestern Abend schon. Herzlichen Glückwunsch dazu!