Walkers Wochenend-Fazit #20

Ausgabe #20:

Ein interessantes Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns. Eins, mit überraschenden Spielausgängen. Der Kampf um die direkten Play-Off-Plätze und Pre-Play-Off-Plätze wird immer spannender. Welche Mannschaften waren die Gewinner, welche die Verlierer des abgelaufenen Wochenendes?

Gewinner des Wochenendes:

Die Thomas Sabo Ice Tigers haben beide Spiele gewonnen und sechs wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze eingefahren. Am Freitag setzte man sich mit 6:4 gegen Augsburg durch und gestern mit 4:1 in Straubing. Zwei Siege also gegen direkte Konkurrenten. In der Tabelle sind die Franken nun Achter und können sich bei fünf Punkten Rückstand auf Platz Sechs durchaus noch Hoffnung auf die direkte Play-Off-Qualifikation machen.

Auch der ERC Ingolstadt feierte zwei Siege und sammelte dabei fünf Punkte. Der ERCI setzte sich gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um ein mögliches Heimrecht im Play-Off-Viertelfinale durch. Am Freitag behielten die Ingolstädter mit 5:4 n.V. gegen Hamburg die Oberhand und am Sonntag setzte man sich in Berlin mit 1:0 durch. Zwei ganz wichtige Siege für Ingolstadt, die damit den sechsten Platz vorerst verteidigen konnten.

Der EHC Red Bull München holte ebenfalls fünf Punkte an diesem Wochenende. Am Freitag hatten die Münchner die besseren Nerven beim 7:6-Torfestival in Krefeld und am Sonntag hatte man beim Penaltyschießen gegen Spitzenreiter Köln ebenfalls das bessere Ende auf seiner Seite – 2:1 n.P. Der Lohn für diese beiden Siege ist der Sprung auf Platz Zehn.

Verlierer des Wochenendes:

Spitzenreiter Kölner Haie hat beide Spiele verloren, die Tabellenführung aber dennoch behalten. Am Freitag kamen die Domstädter mit 1:6 in Iserlohn unter die Räder. Am Sonntag zeigte man sich in München verbessert, verlor aber trotzdem mit 1:2 n.P. Dieser Punkt reichte den Haien aber aus, um die Tabellenführung zu behalten.

Die Hamburg Freezers haben ein bitteres Wochenende hinter sich. Die Hanseaten verloren beide Spitzenspiele und rutschten dadurch auf Platz Fünf ab. Die direkte Play-Off-Qualifikation gerät vielleicht doch nochmal in Gefahr. Am Freitag verlor Hamburg mit 4:5 n.V. in Ingolstadt und gestern verlor man durch ein Gegentor in der letzten Spielminute mit 2:3 in Mannheim.

Ein Null-Punkte-Wochenende haben die Straubing Tigers hingelegt. Am Freitag setzte es eine 2:3-Niederlage in Wolfsburg und am Sonntag eine heftige 1:4-Niederlage auf eigenem Eis gegen Nürnberg. Durch diese beiden Pleiten rutschten die Niederbayern auf Platz Zwölf ab.

DEL/42. Spieltag kompakt: Iserlohn deklassiert Köln – Torfestival in Krefeld

Der 42. Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte es in sich. Satte 55 Tore sind in den sieben Spielen am Freitagabend gefallen. Macht fast acht Tore pro Spiel. Spitzenreiter Köln hat an diesem Spieltag auch sein „blaues Wunder“ erlebt. Die Domstädter verloren mit 1:6 in Iserlohn. Nach 49 Minuten lagen die Sauerländer schon mit 5:0 in Front. Brandon Rogers traf doppelt für die Roosters. Moritz Müller erzielte den Ehrentreffer der Haie, die trotz der Niederlage Tabellenführer bleiben. Iserlohn verbesserte sich auf Platz Elf, ist punktgleich mit dem Tabellenzehnten München.

Kölns Verfolger, die Adler Mannheim, konnten den Patzer der Haie nicht nutzen. Die Kurpfälzer veroren den DEL-Klassiker gegen die Eisbären, der zum 100. Mal in der DEL statt fand, mit 3:4. Den Spielbericht findet Ihr hier.

Auch die Hamburg Freezers mussten eine Niederlage einstecken. Die Hanseaten verloren mit 4:5 n.V. in Ingolstadt. Dreimal legten die Hanseaten vor, dreimal glich der ERCI aus. Dann legte Ingolstadt mal vor, doch auch Hamburg kam zurück. David Wolf traf für die Freezers in der regulären Spielzeit doppelt. In der Verlängerung erzielte Tim Hambly den 5:4-Siegtreffer. Ingolstadt bleibt Sechster, Hamburg rutschte auf Platz Vier ab.

Ein wahres Torfestival fand im KönigPalast statt. Die Krefeld Pinguine haben mit 6:7 gegen den EHC Red Bull München verloren. Die Führung wechselte in diesem Spiel ständig. Den Siegtreffer erzielte Brent Aubin in der 55. Minute. Es war sein zweiter Treffer in diesem Spiel. Doppelt trafen zudem noch Josh Mayers (Krefeld) und Uli Maurer (München).Krefeld bleibt Fünfter, München verbesserte sich auf den zehnten Platz.

Die Hannover Scorpions haben ihr Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG mit 3:1 gewonnen. Die Rheinländer lagen zwar nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung, doch in den letzten beiden Dritteln drehten die Niedersachsen die Partie. Hannover ist nun schon Siebter, hat nur noch zwei Zähler Rückstand auf den Tabellensechsten. Düsseldorf bleibt weiterhin Letzter. Und das mit großer Wahrscheinlichkeit bis zum Ende der Hauptrunde.

Die Thomas Sabo Ice Tigers haben einen wichtigen 6:4-Sieg gegen die Augsburger Panther eingefahren. Nach 40 Minuten war die Partie beim Stand von 5:1 bereits entschieden. Nürnberg ist Neunter, Augsburg Achter.

Die Grizzly Adams Wolfsburg haben mit 3:2 gegen die Straubing Tigers gewonnen. Es war der neunte Heimsieg in Serie, was ein neuer Vereinsrekord für Wolfsburg ist. Wolfsburg entschied mit zwei Treffern im Mitteldrittel die Partie. Neuzugang Levi Nelson trug sich gleich in die Torschützenliste ein. Wolfsburg bleibt Vorletzter, hat vier Punkte Rückstand auf Platz Zehn. Straubing ist Zwölfter, punktgleich mit dem Zehnten München.

4:3 – Eisbären gewinnen Jubiläumsspiel in Mannheim

Hut ab vor der Leistung der Eisbären Berlin. Die Hauptstädter haben am Freitagabend das Jubiläumsspiel (100. DEL-Spiel zwischen Mannheim und Berlin) bei den Adler Mannheim mit 4:3 (2:1, 1:1, 1:1) gewonnen und damit drei ganz wichtige Punkte, die nicht unbedingt eingeplant waren, eingefahren. Hut ab auch deswegen, weil Trainer Don Jackson gleich fünf Spieler nicht zur Verfügung standen. Verteidiger Dominik Bielke und Stürmer T.J. Mulock fehlten ja auch schon die letzten Spiele. Aber heute kamen auch noch die Ausfälle von den beiden Verteidigern Jens Baxmann und Mark Katic sowie von Youngster Vincent Schlenker hinzu.

Die Kurpfälzer erwischten vor 13.600 Zuschauern in der SAP-Arena einen guten Start. Von Beginn an setzten die Hausherren die Gäste aus Berlin unter Druck. Der Führungstreffer des Tabellenzweiten lag förmlich in der Luft. Doch der ließ bis zur neunten Spielminute auf sich warten. In Überzahl war Mike Glumac erfolgreich – 1:0 (9.).
Und Mannheim drückte auch nach diesem Treffer weiter, Eisbären-Keeper Rob Zepp stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens, ließ aber keinen weiteren Puck der Adler durch.
Wie aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich der Eisbären. In Überzahl hatte Corey Locke abgezogen, Constantin Braun hielt die Kelle in den Schuss und plötzlich stand es 1:1 (15.).
Dieser Treffer gab den Berlinern neues Selbstvertrauen und nun waren es die Eisbären, die hier die aktivere Mannschaft waren. Und dreieinhalb Minuten nach dem Ausgleich lagen die Gäste aus der Hauptstadt auf einmal in Führung. Frank Hördler, den sie in Mannheim überhaupt nicht leiden können, schoss die Eisbären erstmals an diesem Abend in Führung – 1:2 (18.)
Bei diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Im Mitteldrittel war es ein Duell auf Augenhöhe. Beide suchten immer wieder den Weg zum Tor. Als Mannheims Ronny Arendt alleine auf Rob Zepp zu lief, konnte er nur regelwidrig gestoppt werden. Die beiden Hauptschiedsrichter Oswald und Piechaczek entschieden folgerichtig auf Penalty. Ronny Arendt verwandelte den fälligen Penalty sicher – 2:2 (32.).
Doch die Eisbären ließen sich davon nicht beirren und gingen erneut in Führung. André Rankel überwand fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause Adler-Goalie Dennis Endras per Rückhandschuss – 2:3 (35.). Zum zweiten Mal an diesem Abend war Corey Locke einer der Vorbereiter.
Mehr passierte im Mitteldrittel nicht und somit ging es beim Stand von 2:3 aus Sicht der Hausherren in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel versuchten die Adler noch einmal alles. 15:6 zeigte die Torschussbilanz am Ende des letzten Drittels an. Doch es sollte für die Adler nur für einen Treffer reichen. Was aber auch nicht mehr viel brachte, denn zuvor hatten die Berliner auf 4:2 erhöht. Corey Locke schickte Florian Busch auf die Reise und der ließ Dennis Endras keine Chance (44.).
Mannheims Mike Glumac gelang in der 54. Spielminute der bereits angesprochene Treffer zum 3:4. Es war sein zweiter Treffer an diesem Abend gewesen.
Mannheims Coach Harold Kreis versuchte am Ende alles, nahm seinen Goalie raus. Doch es sollte nicht sein, die Adler hatten diese Partie gegen die Eisbären am Ende knapp mit 3:4 verloren.

Überragend auf Seiten der Eisbären war Corey Locke gewesen, der heute gleich drei Treffer vorbereitete. Nun fehlt dem Neuzugang der Eisbären nur noch ein Treffer. Ein neuen Anlauf startet Locke dann am Sonntag, wenn der ERC Ingolstadt zu Gast in der Arena am Ostbahnhof ist.

DEL-Klassiker: 100. DEL-Duell zwischen den beiden Erzrivalen Mannheim und Berlin

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) findet morgen Abend ein echter DEL-Klassiker statt. Am 42. Spieltag treffen die Adler Mannheim auf die Eisbären Berlin. Der Tabellenzweite empfängt den Tabellenvierten. Und dieses Spiel morgen Abend in der SAP-Arena wird ein besonderes sein. Denn die beiden Erzrivalen Mannheim und Berlin treffen zum 100. Mal in der DEL-Geschichte aufeinander. Die Kurpfälzer haben mit 50 Siegen (Berlin 49) dabei knapp die Nase vorn. Auch bei der Tordifferenz geht es eng zu – 315:300 für Mannheim.

Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften sind immer von großer Spannung, vielen Emotionen und verrückten Momenten geprägt. Sehr oft geht es auf dem Eis auch sehr hitzig zur Sache. Was eben daran liegt, dass sich diese beiden Mannschaften absolut nicht leiden können. Auch die Fans untereinander sind verfeindet. Für die Berliner Fans ist dieses Duell gegen Mannheim das „Ersatz-Derby“. Denn der Berliner Rivale Preussen Berlin ist längst nicht mehr in der DEL aktiv. Daher hat diese Partie gegen Mannheim immer einen besonderen Stellenwert.

Seit der vergangenen Saison sind die Eisbären Berlin alleiniger DEL-Rekordmeister. Die Hauptstädter haben sechs Titel gewonnen, die Kurpfälzer „nur“ fünf. Dabei standen die Adler so kurz vor dem Gewinn der sechsten DEL-Meisterschaft. In Spiel Vier führten die Mannheimer im letzten Drittel bereits mit 5:2 und hatten eigentlich schon beide Hände am Meister-Pott. Doch die Eisbären starteten eine furiose Aufholjagd und gewannen in Mannheim noch mit 6:5 n.V. und holten sich zwei Tage später schließlich durch einen 3:1-Heimsieg selbst die DEL-Meisterschaft.

In dieser Saison haben die Adler Mannheim Rache geschworen und wollen den Berlinern den Titel wieder streitig machen. Derzeit sind die Kurpfälzer auch auf einem guten Weg dahin. In der Liga trennen beide Mannschaften zehn Punkte. Gelingt Mannheim morgen ein Sieg, dann dürften ihnen die Eisbären zu mindestens in der Hauptrunde nicht mehr gefährlich werden. Sollten sich aber die Eisbären durchsetzen, könnten sie eventuell noch einmal oben angreifen.

Derzeit befinden sich die Mannheimer in Top-Form. Die Adler haben acht der letzten zehn Spiele gewonnen. Die Eisbären haben hingegen nur vier der letzten zehn Spiele gewonnen. Diese vier Siege gelangen aber in den letzten sechs Spielen.

Beide Mannschaften treffen morgen zum vierten und letzten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Bisher hat jeweils das Heimteam gewonnen – Mannheim mit 6:1, Berlin mit 5:2 und 3:1. Von den letzten zehn Hauptrundenspielen insgesamt gingen nur vier an die Mannheimer. Diese vier Siege feierten die Kurpfälzer aber allesamt zu Hause.

Los geht es morgen Abend um 19:30 Uhr in der SAP-Arena. Hauptschiedsrichter sind die Herren Oswald und Piechaczek.