Vierter Sieg in Folge! Eisbären zur richtigen Zeit in Bestform?

 

#Ausgabe 28:

Immer wieder wird gesagt, die 52 Hauptrundenspiele sind nur das Vorspiel für die Playoffs, die Kür einer jeden DEL-Saison. Egal, welchen Platz du nach der Hauptrunde belegst, in den Playoffs kann jeder Deutscher Meister werden, denn da werden die Karten neu gemischt. An diese Weisheit scheinen sich derzeit die Eisbären Berlin zu erinnern, die scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Form wieder gefunden haben und zum Abschluss der Hauptrunde 2018/2019 mit vier Siegen in Folge die längste Siegesserie der Saison hingelegt haben. Und von den letzten sieben Spielen gewannen die Berliner nun deren sechs, man ist zum richtigen Zeitpunkt der Saison heiß gelaufen und dass die Hauptstädter ein unbequemer Gegner in den Playoffs sein können, hat sich auch schon herum gesprochen. Jedenfalls starten die Eisbären nun mit sehr viel Selbstvertrauen in die Pre-Playoffs, dafür haben die letzten Spiele gesorgt.

Ohne Marvin Cüpper, Mark Cundari, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, Jens Baxmann und Mark Olver gelang den Eisbären ein verdientes 2:0 (0:0,1:0,1:0) gegen die Düsseldorfer EG. Somit legten die Eisbären zum Hauptrunden-Abschluss nochmal ein Sechs-Punkte-Wochenende hin, ein äußerst seltenes Erlebnis in der diesjährigen Hauptrunde. Aber auch ein Indiz dafür, dass die Mannschaft seit der Februar-Pause richtig gut in Tritt gekommen ist und auf einmal ihr Potential jede Woche aufs Neue abruft und Erfolgserlebnisse feiert. Und jeder Sieg lässt das Selbstvertrauen steigern und so lässt es sich doch gut in die Pre-Playoffs starten, wo nun die Straubing Tigers warten. Ein äußerst unbequemer Gegner, ein Angstgegner der Eisbären, wo man zuletzt noch 3:7 unter die Räder kam. Nun besteht also die Chance auf die Revanche. Und die Eisbären sind heiß darauf.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Gleich früh im Heimspiel gegen Düsseldorf bietet sich den Eisbären die Chance in Überzahl zu agieren. Nach bereits 33 Sekunden suchte Ken-Andre Olimb den Weg in die Kühlbox. Während die Eisbären in sieben der letzten acht Heimspiele kein Powerplaytreffer erzielten, stellt die DEG das beste Unterzahlteam der Liga. Die Chancen der Eisbären, ihre Negativserie zu Hause in Überzahl zu beenden standen also schlecht. Und so überstand die DEG die Unterzahl auch schadlos. Zwar fanden die Hausherren ihre Formation, aber die DEG stellte die Schusswege gut zu.
Fortan gehörten die ersten zehn Minuten aber den Gästen. Sie spielten druckvolles Eishockey und suchten immer wieder den Weg Richtung Kevin Poulin im Bären-Tor. Doch Jaedon Deschenau, Calle Ridderwall und Ken-Andre Olimb vergaben hochkarätige Torchancen, scheiterten an Poulin.
Die Eisbären kamen erst in den zweiten zehn Minuten besser ins Spiel, bauten mehr Druck auf und gaben jede Menge Torschüsse ab. Allerdings waren die Schüsse bei weitem nicht so gefährlich wie die der DEG. Die beste Chance hatten die Berliner zwei Minuten vor der ersten Pause, als der DEG ein Fehler im Spielaufbau unterlief, Marcel Noebels an die Scheibe kam, sie zu Sean Backman durchsteckte, welcher vor dem Tor zum Abschluss kam, aber an Matthias Niederberger scheiterte.
So endete das erste Drittel in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena torlos, trotz eines Schussübergewichtes der Eisbären, aber die Schüsse der DEG waren weitaus gefährlicher.

Das zweite Drittel begann mit zwei kompakten Defensivreihen. Beide

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Mannschaften versuchten immer wieder Wege durch die Abwehrreihen zu finden. Nur selten waren diese Versuche von Erfolg gekrönt. Mal wieder musste ein individueller Fehler her, um eine gute Chance zu kreieren. Der DEG unterlief im Spielaufbau dieser Fehler, Daniel Fischbuch mit dem Zuspiel auf Martin Buchwieser, doch auch er fand in Niederberger seinen Meister, der Düsseldorfer Goalie mit einem klasse Save.
Mitte des Spiels nahmen die Rheinländer die nächste Strafe der Partie und dieses Mal war die beste Unterzahl der DEL machtlos. Und es war kein Wunder, dass Louis-Marc Aubry den Torreigen eröffnen sollte. Die Nummer 41 hat derzeit einen Lauf und holte seinen 17. Scorerpunkt im achten Spiel in Folge. Aubry und Brandon Ranford spielten Doppelpass, Ranford scheiterte an Niederberger, dieser wurde anschließend von seinem Mitspieler behindert. Aubry sah die Scheibe frei liegen und schob sie über die Linie – 1:0 (30.). Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Iwert überprüften den Treffer nochmal, aber gaben anschließend den Treffer, da die Torhüterbehinderung vom DEG-Verteidiger ausging.
Düsseldorf danach mit wütenden Angriffen, wollte sofort den Ausgleich erzielen, aber die Eisbären-Defensive ließ wenig zu und wenn war Poulin zur Stelle.
Die Eisbären anschließend mit weiteren Chancen, aber es blieb beim 1:0 nach 40 Minuten. Frank Hördler fand im Pauseninterview, dass sich die Berliner ins Spiel rein gearbeitet haben und der Treffer die Folge des Drucks auf das DEG-Tor waren.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Unterzahl der Eisbären und da zeigten sie ein bärenstarkes Penaltykilling, ließen das Powerplay der DEG gar nicht zur Geltung kommen.
Fortan wog das Spiel hin und her, aber beide Defensivreihen standen weiterhin sehr kompakt und ließen kaum Lücken für Schüsse. Man vermisste so eine richtige Schlussoffensive der Rheinländer, die zwar viel versuchten, aber die Eisbären-Abwehr stand felsenfest. Fünf Minuten vor dem Ende wurde es nochmal gefährlich. Manuel Strodel schoss, die Scheibe ging an die Bande hinter dem Tor und sprang auf der anderen Seite wieder zurück vor das Tor, wo Patrick Buzas lauerte, aber auch an Poulin scheiterte.
Vier Minuten vor Spielende die DEG erneut in Überzahl, aber die Eisbären halt wieder mit einem bockstarken Unterzahlspiel, störten die Gäste schon in der neutralen Zone.
Alles, was Düsseldorf versuchte, half nicht. Weder die Auszeit noch Goalie vom Eis. Im Gegenteil, das nutzten die Berliner durch Aubry zum 2:0. Aubry kam im Fallen noch an den Puck und so ging die Scheibe von der Mittellinie aus ins Tor – 43 Sekunden vor dem Ende der 18. Scorerpunkt von Aubry in den letzten acht Spielen. Damit war die Partie hier auch durch und die drei Punkte eingetütet.

Ein verdienter Sieg der Hausherren. Nur zehn Minuten lang taten sie sich schwer und überließen den Rheinländern das Spiel, danach fand man besser ins Spiel, wenn gleich die Schüsse noch harmlos waren. Aber ab dem zweiten Drittel spielte man aus einer kompakten Defensive heraus und erarbeitete sich gute Chancen. Dass es dann Aubry war, der eine davon nutzen konnte, passt derzeit in das Bild des zur Zeit überragend spielenden Louis-Mar Aubry, dessen Reihe um Ranford und Austin Ortega im Moment die Paradereihe der Berliner darstellt. Auf die Drei wird es auch in den Pre-Playoffs nun ankommen. In Top-Form sind sie auf jeden Fall, genau wie die gesamte Mannschaft aktuell. Warum das derzeit so ist? Martin Buchwieser hat da eine Antwort parat:

Wir haben seit der Februar-Pause deutlich besseres Eishockey gespielt. Die Verletzten haben einen großen Anteil daran, aber generell hat sich die Mannschaft deutlich gesteigert.

6:3 im „Sechs-Punkte-Spiel“: Eisbären machen großen Schritt Richtung Pre-Playoff – Louis-Marc Aubry mit fünf Torvorlagen

 

Ausgabe #27:

Das wir das noch erleben dürfen: Die Eisbären Berlin feiern zwei Siege und legen somit erst das dritte „Sechs-Punkte-Wochenende“ der Saison hin. Aber der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können, sicherte man sich dieses doch im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn. Vor ausverkauftem Haus setzten sich die Berliner in der Arena am Ostbahnhof gegen die Krefeld Pinguine mit 6:3 (1:1,1:2,4:0) durch und machten damit einen großen Schritt Richtung Pre-Playoffs, verbesserten sich dabei sogar noch auf Platz Neun in der Tabelle. Und das alles vor den Augen der Eisbären-Legenden Mikael Wahlberg, Pelle Svensson, Leif Carlsson, Derek Mayer und Mikael Wahlberg. War schön, die alten Helden mal wieder zu sehen. Und am Ende haben sie ja sogar Glück gebracht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Mark Cundari, Thomas Oppenheimer, Daniel Fischbuch und Mark Olver sowie die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Kapitän André Rankel kehrte in den Kader zurück. Und im Bären-Gehäuse stand erneut Kevin Poulin.

KEV-Goalie Dimitri Pätzold in Erwartung eines Eisbären-Torschusses. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das Spiel begann gleich einmal mit einem schnellen Überzahlspiel für die Hausherren nach einer Strafe gegen Krefeld wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Und die Eisbären mit einem guten Powerplay, sie machten ordentlich Druck und prüften gleich einmal KEV-Goalie Dimitri Pätzold, welcher jedoch nichts durch ließ.
Auch weiterhin die Berliner am Drücker, Krefeld brauchte ein wenig, um ins Spiel zu finden, als sie das taten, war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und dennoch fiel der Krefelder Führungstreffer relativ überraschend. Chad Costello mit dem Querpass auf Daniel Pietta und der ließ sich nicht zweimal bitten und überwand Kevin Poulin – 0:1 (10.).
Der Rückstand schockte die Eisbären kurz, Krefeld versuchte nachzulegen, das gelang ihnen jedoch nicht, dafür sorgten die Berliner für den Ausgleich. 14 Minuten waren gespielt, da zappelte die Scheibe erstmals an diesem Nachmittag im Tor. Louis-Marc Aubry mit dem Pass an den langen Pfosten, wo Neuzugang Austin Ortega mit dem Knie zur Stelle war und den Puck über die Linie drückte – 1:1. Sein dritter Scorerpunkt im zweiten Spiel und zugleich sein erstes DEL-Tor.
Ortega und Brandon Ranford anschließend noch einmal mit zwei Chancen, aber es blieb letztendlich beim 1:1 nach 20 Minuten. Nach der Schlusssirene gerieten Daniel Pietta und Colin Smith noch aneinander und tauschten ein paar Nettigkeiten aus.,was beiden Spielern 2+2-Minuten einbrachte.

Den besseren Start ins zweite Drittel hatten die Seidenstädter. Travis Ewanyk kam über rechts ins Angriffsdrittel, hatte jede Menge Platz und Zeit, zog auf Höhe des Bullypunktes ab, tunnelte Kevin Poulin und schon lag der KEV wieder vorne – 1:2 (22.). Poulin sah dabei gar nicht gut aus.
Die Eisbären fortan bemüht, den Ausgleich zu erzielen, aber Krefeld stand hinten sehr kompakt, ließ nur wenig zu. Den Eisbären mangelte es an Ideen, meistens waren es Einzelaktionen, welche etwas brachten. Aber Team-Aktionen gab es kaum welche zu bestaunen. Auch leistete man sich zu viele

Das Spiel war hart umkämpft, man merkte, dass beide Teams wussten, worum es hier ging. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Fehler, unnötige Scheibenverluste.
Aber die Eisbären fanden dann doch ein Mittel gegen die Defensive der Pinguine. Aubry mit dem Pass auf Jamie MacQueen, welcher in Überzahl mal zum Schlagschuss ausholte und die schwarze Hartgummischeibe ins Krefelder Tor hämmerte – 2:2 (32.).
Die Freude über den Ausgleich währte jedoch nur ganze 39 Sekunden, dann schlug Pietta wieder zu. Chad Costello mit dem Pass an den langen Pfosten, Poulin kam nicht schnell genug rüber und Pietta netzte einhändig ein – 2:3 (32.).
Aber die Eisbären ließen sich nicht unterkriegen, hätten durch Aubry beinahe den Ausgleich erzielt, der Pfosten verhinderte den dritten Eisbären-Treffer jedoch. Martin Buchwieser probierte es auch, sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.
Krefeld nahm das 3:2 mit in die zweite Drittelpause, bevor beide Mannschaften aber die Kabine aufsuchen konnten, gerieten James Sheppard und Torsten Ankert noch aneinander, Ankert bekam zwei Minuten mehr als Sheppard und somit starteten die Hausherren mit einem Powerplay ins Schlussdrittel.

Das Powerplay konnten die Eisbären aber nicht nutzen, doch in der 47. Spielminute klingelte es dann doch im Krefelder Tor. Florian Kettemer schlenzte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Pätzold und der Puck schlug im Eck ein – 3:3.
Nun wollten die Eisbären noch mehr, vor allem der kleine wendige Austin Ortega, der innerhalb weniger Sekunden zwei dicke Chancen hatte. Es brauchte aber ein Überzahlspiel, um erstmals in diesem Spiel in Führung zu gehen. Krefeld mit zwei Strafen innerhalb von nur drei Sekunden, Jamie MacQueen bekam die Scheibe und hatte sich wohl für heute vorgenommen, Schlagschüsse zu üben. Denn er zog noch einmal härter als bei seinem ersten Treffer ab und hatte natürlich auch diesmal wieder Erfolg – 4:3 (54.).

Torjubel der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren nun richtig gut drin im Spiel, beherrschten das Geschehen und konnten sogar nachlegen. Jonas Müller auf Marcel Noebels und der lenkte die Scheibe ins Tor – 5:3 (56.).
Krefeld probierte am Ende noch einmal alles, nahm den Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und eine Auszeit, aber das nutzte Austin Ortega für seinen zweiten Treffer, als er von links mit der Rückhand die Scheibe im verwaisten Krefelder Tor versenken konnte – 6:3 (60.). Ich brauch wohl nicht erwähnen, dass Louis-Marc Aubry das Tor vorbereitete, es war seine fünfte Vorlage an diesem Nachmittag gewesen.
Danach war die Partie vorbei und zur Abwechslung gab es mal kein Austausch weiterer Nettigkeiten sondern die Spieler beider Mannschaften reichten sich artig die Hände nach dem Spielende.

Ein enorm wichtiger Sieg für die Eisbären, aber sie haben es mal wieder äußerst spannend gemacht. Sie haben gut ins Spiel rein gefunden, ordentlich Druck gemacht und Chancen gehabt, aber dann ging Krefeld überraschend in Führung. Was die Eisbären schon schockte, aber sie spielten weiter nach vorne und konnten die drei Krefelder Führungen immer wieder kontern. Man musste immer wieder hinterherlaufen, aber bewies am Ende Moral und konnte sich dank eines furiosen letzten Drittels doch noch die drei Punkte sichern. Was man vor allem der Ranford-Aubry-Ortega Reihe zu verdanken hatte,

Austin Ortega bei seiner ersten Ehrenrunde in Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

denn Austin Ortega mit zwei Toren und einer Vorlage sowie Louis-Marc Aubry mit fünf Torvorlagen waren die Matchwinner am Ende. Ortega hat in zwei Spielen deutlich bewiesen, dass er die erhoffte Verstärkung ist und dass er dem Team sehr weiterhelfen kann. Die Reihe harmoniert sehr gut zusammen, was Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auch auf der PK sagte. Aber er lobte auch Ortegas Einsatz, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. 
Zwar lief auch heute längst nicht alles rund, vor allem im zweiten Drittel waren zu viele unnötige Fehler dabei, das muss man abstellen. Aber was gefallen hat, man hat sich von den Rückschlägen in Form von Gegentoren nie aus der Ruhe bringen lassen und im letzten Drittel einen Weg gefunden, die kompakte Krefelder Defensive doch noch zu knacken. Man ist dran geblieben und hat nicht aufgegeben, ist nach den Gegentoren nicht in sich zusammengefallen. Vielleicht erleben wir ja nun doch einmal den Start einer längeren Siegesserie, den zweiten Erfolg feierte man ja nun schon in Serie. Weitere Siege sind gerne gesehen.

Selbstbedienungsladen Arena am Ostbhanhof: Die Eisbären verlieren das vierte Heimspiel in Folge und bleiben dabei zum dritten Mal ohne eigenen Treffer

 

Ausgabe #26:

Es gab mal Zeiten, da waren die Eisbären extrem heimstark und die Arena am Ostbahnhof eine uneinnehmbare Festung. Doch das muss sehr lange her sein. Im Moment verkommt die Mercedes-Benz Arena viel mehr zu einem Selbstbedienungsladen, wo sich jeder Gegner drei Punkte mitnehmen kann. Am Sonntagnachmittag verloren die Eisbären Berlin auch das vierte Heimspiel in Folge. Die Augsburger Panther setzten sich vor ausverkauftem Haus mit 1:0 (0:0,1:0,0:0) durch und sorgten dafür, dass die Eisbären nun bei drei der vier Niederlagen ohne eigenen Treffer blieben und nur ganze zwei Tore (!) in den letzten vier Heimspielen geschossen haben. Und das ist einfach nur mehr als peinlich, gerade für eine Mannschaft, wie es die Eisbären mal waren bzw. sein wollen.

Bei den Eisbären kehrte Verteidiger Danny Richmond zurück in den Kader und nach zwei Spielen als Back-up auf der Bank kehrte Kevin Poulin zurück ins Bären-Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Heimspiel gegen München hatten die Eisbären den Start komplett verschlafen und nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten gelegen. Heute klappte das schon besser, wenn gleich Augsburg dennoch den besseren Start hinlegte. Von Beginn an drückte der AEV aufs Tempo und hatte früh zwei richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin war zur Stelle. Und auf der Gegenseite hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance, welche Olivier Roy im AEV-Tor mit einem klasse Save zu Nichte machte.
Nach guten ersten zehn Minuten der Augsburger mit guten Chancen kamen die Eisbären in den letzten zehn Minuten besser ins Spiel hinein, versuchten auch, sich Chancen zu erspielen, aber die Panther-Defensive machte es den Eisbären schwer, drängte sie immer wieder nach außen und zwang sie somit auch zu Schüssen von außen, was dann kaum Gefahr brachte. Nur selten kamen die Eisbären von der blauen Linie oder im Slot zum Abschluss.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten, statistisch gesehen mit mehr Torschüssen für die Eisbären, was aber keinesfalls Hochkaräter waren.

Augsburg kam bärenstark aus der Kabine und belagerte das Eisbären-Tor, Kevin Poulin konnte sich

Foto: eisbaerlin.de/walker

ein ums andere mal auszeichnen und verhinderte mehrfach den Rückstand, welcher inzwischen absolut verdient gewesen wäre.
Die Eisbären dann mal mit einem Powerplay und der Möglichkeit, sich vom Druck der Fuggerstädter zu befreien, klappte jedoch nur bedingt, denn das Powerplay war keinesfalls gut gewesen. Und kaum war Augsburg wieder komplett, klingelte es im Berliner Gehäuse. Thomas Holzmann mit dem Pass von rechts außen vor das Tor, wo Sahir Gill am langen Pfosten lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (29.).
Auch danach Augsburg weiter am Drücker, sie waren die aktivere Mannschaft und hatten richtig gute Chancen. Aber Kevin Poulin machte immer wieder eine klasse Figur und ließ die Panther-Spieler reihenweise verzweifeln.
Als Augsburg zum Drittelende hin in Überzahl war, hatten die Eisbären bei zwei Kontern ihre gefährlichsten Aktionen im Mitteldrittel. Aber Florian Busch und Jamie MacQueen scheiterten jeweils im Abschluss, der Erste scheiterte an Roy, der Zweite schoss knapp am Tor vorbei.
So blieb es beim 0:1 nach 40 Minuten und die Hausherren konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, dass es nur ein Tor Rückstand war, denn Augsburg hätte hier gut und gerne 3:0 oder gar 4:0 führen können.

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So war aber für das Schlussdrittel noch alles offen und die Eisbären noch im Spiel. Und man merkte den Eisbären im Schlussdrittel auch an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Sie berannten das Augsburger Tor, aber die Defensive der Panther war nur schwer zu knacken. Immer wieder warfen sich die Augsburger Spieler in die Schüsse. Wenn die Eisbären es doch einmal bis in die Drittelmitte schafften und zum Abschluss kamen, ging der Puck entweder knapp drüber oder vorbei oder landete im Fanghandschuh von Olivier Roy. Es war zum verzweifeln, die Eisbären gaben sich ja im letzten Drittel Mühe, mussten aber bei Augsburger Gegenangriffen immer wieder aufpassen, nicht das zweie Gegentor zu kassieren.
Und meistens versuchte man es vor dem Tor zu kompliziert, statt einfach zu spielen. Aber so ist das eben, wenn man in einer Krise steckt und es überhaupt nicht läuft. Dann denkt man zu viel nach und entscheidet sich instinktiv immer falsch. Hast du Scheiße am Schläger…
Egal, was die Eisbären auch versuchten, am Ende verteidigten die Augsburger das knappe 1:0 bis zum Spielende und nahmen die drei Punkte mit nach Hause.

Die Eisbären scheinen es zum Ende der Saison tatsächlich noch zu schaffen, die einst sicher geglaubte Pre-Playoff-Qualifikation noch zu verspielen. Mit der Niederlage  gegen die Panther rutschte man auf Platz Zehn ab und hat auf den Elften Krefeld nur noch fünf Zähler Vorsprung, der nächste Heim-Gegner sind übrigens die Pinguine, die können also schon einmal drei Punkte mehr einplanen, denn in Berlin gibt’s die Punkte gerade auf dem Silbertablett serviert. Wer will nochmal, wer hat noch nicht…
Zwei Drittel taten sich die Eisbären gegen eine starke Augsburger Defensive sehr schwer, kamen meistens nur von außen zum Abschluss und konnten so für keinerlei Gefahr sorgen. Im letzten Drittel drückte man dann noch einmal auf das Tempo und hatte durchaus gute Möglichkeiten, aber im Abschluss fehlt den Jungs momentan das nötige Quäntchen Glück. „Aber so ist das eben, wenn du im Tabellenkeller stehst„, so analysierte Martin Buchwieser das Spiel nach der Schlusssirene.
Dass Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auf der PK davon gesprochen hat, es war ein gutes Spiel zweier Mannschaften, lässt einen dann nur noch kopfschüttelnd zurück. Und auch die Tatsache, dass er darauf hofft oder viel mehr spekuliert, dass nach der Länderspielpause drei bis vier Spieler wieder zurückkommen und dann alles besser wird, lässt einen nur noch schmunzeln. Die verletzten Spieler werden nicht sofort wieder auf Betriebstemperatur sein und somit nur bedingt eine Verstärkung für die Eisbären darstellen. Aber in Berlin redet man sich derzeit ja alles schön und träumt vermutlich auch daran, dass man bei erfolgreicher Qualifikation für die Pre-Playoffs diese übersteht und dann in den Playoffs noch für Furore sorgen wird. Träume muss man haben, aber lassen wir die Verantwortlichen in der Eisbären-Etage mal weiter träumen und wecken sie dabei nicht auf.

2:6 gegen Meister München: Eisbären verschlafen den Start komplett – Münchens Youngsters schießen die Eisbären ab

 

Ausgabe #25:

Am Sonntagnachmittag beendeten die Eisbären Berlin die Niederlagenserie mit einem 5:4-Auswärtssieg in Bremerhaven, doch bereits am Dienstagabend setzte es gleich die nächste Niederlage. Vor 11.492 Zuschauen setzte es in der Arena am Ostbahnhof eine verdiente 2:6 (0:3,1:1,1:2)-Niederlage gegen den Deutschen Meister und CHL-Finalisten EHC Red Bull München. Dabei war die Partie bereits nach 6:23 Minuten entschieden, denn da führte die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson schon 3:0.

Keine Änderung im Eisbären-Kader im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel, die verletzten Spieler fehlten nach wie vor und auch gegen München stand Maximilian Franzreb im Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nur allzu lang sollte sein Arbeitstag nicht werden. Denn München spielte zwar keinesfalls groß auf, aber konnte die Eisbären in den ersten zehn Minuten leicht und locker abschießen, denn die Hauptstädter verschliefen den Start komplett.
Frank Mauer hätte schon in der dritten Minute die Führung für die Gäste erzielen können, scheiterte jedoch mit seinem Alleingang an Franzreb. Fünf Sekunden später spielte Mauer einen klasse Querpass auf Youngster Maximilian Daubner, welcher keine Mühe hatte, seinen Namensvetter im Eisbären-Tor zu überwinden – 0:1 (3.).
55 Sekunden später schlug es erneut hinter Franzreb ein. Andreas Eder zog vom linken Bullykreis ab und überwand damit Maximilian Franzreb zum zweiten Mal an diesem Abend – 0:2 (4.).
Eisbären-Coach Stéphane Richer nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, was aber auch nicht viel half. Eine Bruder-Kombination führte zum 0:3. Tobias mit dem Querpass auf Andreas, der mit dem Onetimer ins Berliner Tor (7.).
Danach war der Arbeitstag von Maximilian Franzreb beendet, er verließ unter „Franzreb, Franzreb-Rufen“ das Eis, Kevin Poulin kam für ihn ins Tor.
München ließ es nun locker angehen, nicht, dass sie zuvor 100 Prozent gegeben hätten, denn dann wäre es noch schlimmer geworden für die Eisbären. Aber dadurch, dass es die Eisbären München so leicht machten, hatten diese keine großen Probleme, die Tore zu erzielen. Als sie locker ließen, tauchten die Eisbären in der Offensive auf und hatten auch Chancen, aber Danny Aus den Birken ließ im Auftaktdrittel keinen Puck durch, weshalb München souverän und hochverdient mit 3:0 nach 20 Minuten vorne lag.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären sehr druckvoll und äußerst engagiert, es wurde wohl laut in der

Foto: eisbaerlin.de/walker

Kabine nach diesen katastrophalen ersten 20 Minuten. Sean Backman und Florian Busch setzten Marcel Noebels in Szene, welcher aus der Drittelmitte vollenden konnte – 1:3 (22.). Sein 50. DEL-Tor, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.
Und der Anschlusstreffer gab den Eisbären noch mehr Rückenwind und das sah auf einmal wirklich wie Eishockey aus. Sie setzten sich fest und kamen zu Chancen, aber sie schafften es nicht, Aus den Birken ein zweites Mal zu überwinden. Dabei hätten sich die Hausherren den zweiten Treffer mehr als verdient gehabt.
Und München? Die nutzten genau zur Spielmitte einen individuellen Fehler zum 4:1 aus. Matt Stajan alleine vor Kevin Poulin, welchem er keine Chance ließ und zum vierten Münchner Treffer einnetzen konnte (30.).
München wurde danach wieder aktiver und spielte wieder mehr nach vorne. Was auch daran lag, dass sie nach einer berechtigten Spieldauer gegen Frank Hördler fünf Minuten in Überzahl agieren konnten, was aber nicht wirklich gefährlich für die Eisbären wurde, weshalb es nach 40 Minuten 1:4 stand. Zwar kein schlechtes Drittel der Eisbären, aber der Rückstand betrug nach wie vor noch drei Tore.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin, ehe es dann doch auf einmal aufregend wurde. Unterzahlkonter der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Schuss und Florian Busch war letztendlich als Letzter am Puck und drückte die Scheibe irgendwie über die Linie – 2:4 (45.). Der erste Unterzahltreffer der Berliner in dieser Saison. Das beenden von Serien ging also nahtlos weiter.
Sollte jemand auf den Rängen nun auf die Aufholjagd gehofft haben, so wurde er von München schnell aus all seinen Träumen gerissen. Maximilian Daubner mit dem Schuss von der blauen Linie, welcher sein Ziel erreichen sollte – 2:5 (47.).
Fortan die Eisbären immer wieder nach vorne bemüht, aber ohne zwingende Ideen gegen eine kompakte Münchner Defensive. Und die Gäste aus Bayern fuhren immer wieder gefährliche Konter, einen davon konnten sie auch noch nutzen. Matt Stajan legte quer in den Slot und Konrad Abeltshauser klinkte die schwarze Hartgummischeibe im Tor ein – 2:6 (52.).
Mehr passierte anschließend nicht mehr, Berlin konnte nicht mehr zeigen und München musste nicht mehr zeigen, die drei Punkte waren ihnen schon sicher gewesen.

Wie hatte ich am Sonntag noch so schön geschrieben? Die Eisbären sollten an den Sieg in Bremerhaven anknüpfen, denn bei einer Niederlage gegen den Deutschen Meister wäre der Dreier an der Küste nichts mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und genau so sollte es kommen. Statt voller Euphorie angesichts der beendeten Niederlagenserie in das Heimspiel gegen München zu starten, wo man nach dem 0:7-Debakel gegen Mannheim eh noch etwas gut zu machen hatte, verschlief man den Start komplett und lag nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten. So kannst du kein Heimspiel starten, somit hat man sich früh aller Siegchancen beraubt. Man konnte nur von Glück reden, dass München mit angezogener Handbremse gespielt hatte und sich nicht in einen Rausch spielen wollte, denn dann wäre es ganz übel für die Eisbären ausgegangen. So aber konnte man im Mitteldrittel dank einer guten Phase noch einmal Hoffnung auf ein gute Ende schöpfen, machte sich diese aber durch individuelle Fehler selbst kaputt.
Aber hat wirklich einer daran geglaubt, dass man den Meister schlagen würde? Ich überhaupt nicht, aber mit einem anderen Auftritt hatte ich schon gerechnet. Aber man sollte derzeit rein gar nichts von den Eisbären erwarten. Die haben heute zumindest aufgezeigt bekommen, wie weit sie von der DEL-Spitze inzwischen entfernt sind. Ein mit halber Kraft spielender Deutscher Meister zerlegt die Eisbären in deren Halle mit 6:2, mehr muss man über den aktuellen Leistungsstand der Eisbären nicht sagen. Am Sonntag sollte man dann aber Wiedergutmachung betreiben, wenn gleich den Fans das inzwischen auch egal ist, denn die feierten ihre eigene Party auf den Rängen, interessierten sich nicht wirklich für das Geschehen auf dem Eis.

5:4! Eisbären erkämpfen sich drei Punkte und beenden Niederlagenserie

Ausgabe #24:

Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden. Sieben Niederlagen setzte es in Folge, ehe den Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag endlich wieder ein Sieg gelang. Vor 4.647 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven setzten sich unsere Jungs nach hartem Kampf mit 5:4 (0:1,2:2,3:1) gegen die heimischen Fischtown Pinguins durch. Und damit schloss sich auch der Kreis, denn der letzte Drei-Punkte-Sieg datiert vom 26.12.2018. Am zweiten Weihnachtstag gewannen die Eisbären mit 5:3 gegen? Genau, Bremerhaven!

Die Eisbären nur mit einer Änderung im Vergleich zum Nürnberg-Spiel, Maximilian Franzreb hütete das Berliner Tor,  Kevin Poulin war Back-up.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren starteten druckvoll in ihr Heimspiel, machten sofort Druck auf das Eisbären-Tor. Lohn der Mühen war das frühe 1:0 nach fünf Minuten. Mark Zengerle wurde vor dem Tor angespielt, hatte viel Platz und Zeit, um sich die Ecke auszusuchen, Franzreb war die Sicht versperrt und schon führte Bremerhaven – 0:1.
Danach direkt ein Powerplay für die Eisbären, doch gefährlich wurde es kaum und die Hausherren überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan Bremerhaven immer wieder im Drittel der Berliner, wo sie zu einfach zum Abschluss kamen. Maximilian Franzreb war jedoch stets zur Stelle und verhinderte einen möglichen höheren Rückstand.
Nach vorne taten sich die Eisbären schwer, wirkten ideenlos. Das 0:1 nach 20 Minuten war also eher schmeichelhaft für die Eisbären.

Die ersten Minuten des zweiten Drittels waren durch Strafzeiten geprägt. Zunächst traf es die Eisbären, dann zweimal die Gastgeber, so dass Berlin 4-gegen-3-Überzahl spielen konnte. Und in diesem war es Oldie Micki DuPont, welcher den Puck rechts oben versenken konnte – 1:1 (27.).
Die Eisbären wollten dann den Schwung des Ausgleichs mitnehmen und machten gut Druck,

Foto: eisbaerlin.de/walker

aber im Abschluss fehlte das nötige Quäntchen Glück. Und dann zeigte Bremerhaven, warum sie in diesem Jahr so weit oben stehen. Schneller Konter über Justin Feser, welcher mit viel Zug über links ins Angriffsdrittel kam und die Scheibe rechts im Netz versenken konnte – 1:2 (30.).
Und Bremerhaven hatte danach die Riesenchance zum Nachlegen, denn sie waren für eine Minute zwei Mann mehr auf dem Eis. Bremerhaven mit einem starken Powerplay und richtig guten Chancen, aber Franzreb zeigte eine klasse Leistung und parierte sehr stark. Aber generell die Eisbären in diesem Unterzahlspiel mit großem Kampf vor dem eigenen Tor. Man merkte ihnen heute den unbedingten Willen an.
Powerplay konnten dafür die Eisbären heute sehr gut. Denn das 2:2 fiel erneut in Überzahl. Nach einem Schuss von Florian Busch lag die Scheibe links frei, Marcel Noebels sah den Puck und schoss ihn ins Tor – 2:2 (37.). Sein erstes Tor seit 25 Spielen!
Die Eisbären mit dem verdienten Ausgleich, aber Bremerhaven schlug zurück. Nach einem Schuss entstand ein Gestocher vor dem Berliner Tor, an deren Ende Mike Moore der Nutznießer war und die Pinguins zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (39.).
So lagen die Berliner nach einem eigentlich guten zweiten Drittel 2:3 hinten, weil Bremerhaven eben eiskalt vor dem Tor war.

Das Schlussdrittel begann furios. Colin Smith wurde vor dem Tor im letzten Moment gestört, die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf Penalty, wollten aber vorher im Videobeweis noch eimal kurz überprüfen, ob der Puck nicht doch im Tor war. Das war nicht der Fall, also gab es Penalty, Smith lief an und ließ Ex-Eisbär Tomas Pöpperle keine Chance – 3:3 (42.). Smiths Durtstrecke war noch länger als die von Noebels, er traf erstmals seit 37 Spielen wieder.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel begann also von vorne und beide Teams hatten Chancen zur Führung, die Eisbären dabei die größte, als Jamie MacQueen nur die Latte traf (46.).
Nur eine Minute später zielte Martin Buchwieser besser und hämmerte die schwarze Hartgummischeibe unter die Latte – 4:3 (47.). Das erste Tor für die Nummer 56 seit 30 Spielen sorgte für die erstmalige Berliner Führung an der Küste.
Bremerhaven dann mit einem Powerplay, 19 Sekunden davon in doppelter Überzahl. Aber ganz starke Defensivarbeit der Eisbären, man verteidigte mit allem was man hatte sein Tor und unterstütze Maxi Franzreb nach allen Kräften.
Unterzahl überstanden, Konter eiskalt verwertet. Jamie MacQueen scheiterte noch, Brendan Ranford war zur Stelle und staubte ab – 5:3 (57.).
Das Ende der Niederlagenserie war zum Greifen nahe, aber Bremerhaven machte es nochmal spannend. Jan Urbas auf Miha Verlic, welcher den Innenpfosten und von da ins Tor traf – 5:4 (58.).
Pinguins-Coach Thomas Popiesch versuchte nun alles, Torwart raus und kurz vor dem Ende noch die Auszeit. Aber die Eisbären verteidigten bis zum Schluss sehr stark und kämpften mannschaftlich geschlossen bis zur letzten Sekunde, um die drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. Es sollte klappen und Spieler und rund 400 Berliner Fans feierten das Ende der Pleitenserie.

Was für ein wichtiger Sieg, was für ein großartiger Kampf der Eisbären. Dabei sah das im

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ersten Drittel überhaupt noch nicht nach einem positiven Ende des Spiels aus. Denn Bremerhaven war klar besser, die Eisbären mit zu vielen Fehlern und Ideenlosigkeit in der Offensive.
Aber ab dem zweiten Drittel kämpfte die Mannschaft verbissen, überstand Unterzahlsituationen, kreierte Chancen und konnte diese auch nutzen. Und auch wenn Bremerhaven immer zurück schlug, die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielten an ihrem Spielplan fest.
Im Schlussdrittel drehte man das Spiel, überstand eine doppelte Unterzahl und schockte die Hausherren mit dem 5:3. Am Ende musste man zwar nochmal zittern, kämpfte aber mannschaftlich geschlossen bis zum Ende für drei Punkte.
Der Sieg war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Nur jetzt heißt es, nicht nachlassen sondern darauf aufbauen und vielleicht mal eine Siegesserie starten. Denn wenn man jetzt nicht nachlegt, wäre der Erfolg heute zwar schön und gut, aber nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

0:7 gegen Mannheim: Der absolute Tiefpunkt der Saison ist erreicht – Fans fordern Trainer-Rauswurf

 

Ausgabe #23:

Puh, was soll man dazu noch sagen? Man hat ja damit rechnen können, dass es gegen die Adler Mannheim eine Niederlage setzen würde, aber dass diese gleich so hoch ausfallen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Doch am Ende verloren die Eisbären Berlin in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof gegen den Spitzenreiter der DEL sage und schreibe mit 0:7 (0:2,0:2,0:3). Es war die fünfte Niederlage in Folge und die siebte aus den letzten acht Spielen. Stefan Ustorf sprach nach dem Spiel beim Fantalk vom absoluten Tiefpunkt, welchen man nun erreicht hat. Und ein Ende dieser Misere ist keinesfalls abzusehen, denn nichts macht derzeit Hoffnung auf Besserung.

Und der Unmut der Fans machte sich vor allem im letzten Drittel deutlich. Schon vor dem Spiel gab es deutliche Pfiffe bei der Vorstellung von Trainer Stéphane Richer, im letzten Drittel wurde lautstark sein Rauswurf gefordert. Zudem können nach Meinung der Fans alle außer Kevin Poulin gehen, wenn gleich ich hier noch einmal explizit darauf hinweisen möchte, dass damit keinesfalls die jungen Spieler der Eisbären gemeint sind, viel mehr geht es um die etatmäßigen Leistungsträger, von denen in dieser Saison kaum etwas zu sehen ist und wo gerade jetzt in der so schwierigen Situation keiner mal das Heft des Handelns in die Hand nimmt und versucht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Viel mehr nimmt man die Ergebnisse regungslos hin. Was uns Fans dann im letzten Drittel auch nicht mehr interessierte, denn die Fankurve drehte sich um und schaute der Darbietung auf dem Eis nicht mehr länger zu, warum auch, die „Mannschaft“ auf dem Eis hatte sich ja bereits längst aufgegeben und sich ihrem Schicksal ergeben. Von Aufbäumen, Kampfgeist, Wille oder ähnlichem war jedenfalls nichts zu spüren. Und nach der Schlusssirene wurde den Spielern auch deutlich gemacht, dass sie sich schnellstmöglich vom Eis machen sollten, denn das Fass ist endgültig übergelaufen und die Eisbären enttäuschten einmal mehr ihre treuen Fans, die irgendwann auch einmal das Recht haben, ihren Unmut lautstark zu äußern. Und dass das nach einem 0:7 gegen den Erzrivalen Mannheim passiert, ist wohl mehr als verständlich.
Klar kannst du immer ein Spiel verlieren, auch gegen Mannheim, wenn denn die Leistung stimmt, aber die Spieler haben sich nach den Gegentoren aufgegeben und ihrem Schicksal ergeben und das ist in dieser Situation nicht akzeptabel. Kevin Poulin und die jungen Burschen konnten einem leid tun, denn die haben sich wenigstens noch den Hintern aufgerissen und alles gegeben, was man von den eigentlichen Leistungsträgern nicht behaupten kann, die verstecken sich weiterhin und hinken ihren eigentlichen Leistungen meilenweit hinterher.

Kommen wir aber mal zum Spiel, in welchem den Eisbären gleich zehn Spieler fehlten. Dadurch kam der erst 17-jährige Nino Kinder zu seinem DEL-Debüt. Auch Cedric Schiemenz stand wieder im Kader der Eisbären. Das Tor hütete erneut Kevin Poulin.

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Die Eisbären spielten eigentlich kein schlechtes erstes Drittel, hatten am Ende des Auftaktdrittels mehr Torschüsse zu verbuchen und insgesamt fünf richtig dicke Möglichkeiten gehabt. Doch Maximilian Adam, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels und Jamie MacQueen scheiterten entweder am starken Adler-Goalie Chet Pickard oder schossen hauchdünn am Mannheimer Tor vorbei. Die Eisbären hatten sich hier definitiv viel vorgenommen und das konnte man über weite Strecken des ersten Drittels auch sehen.
Umso überraschender, dass dann ausgerechnet Mannheim in Führung gehen sollte. Zehn Minuten waren gespielt, als Kevin Poulin den ersten Adler-Schuss noch abwehren konnte, der Puck danach im Gewühl vor dem Eisbären-Tor verschwand, aus welchem letztlich Garrett Festerling als Nutznießer hervor trat und die Scheibe im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (10.). Die Mannheimer Führung aus dem Nichts heraus.
Und wie so oft in letzter Zeit verunsicherte ein Gegentor die Eisbären komplett, die zwar weiterhin nach vorne aktiv waren und besagte Großchancen hatten, sich aber auch sehr unsicher zeigten und zu viele leichte Fehler machten. So konnte Mannheim relativ leicht und locker durch David Wolf auf 2:0 erhöhen (13.).
Das war schon komisch gewesen, die Eisbären machten eigentlich ein gutes Spiel, hatten Chancen, aber Mannheim eiskalt und effektiv vor dem Tor, eben im Stile einer Spitzen-Mannschaft, lagen hier mit 2:0 nach 20 Minuten vorne. Ja, eine Spitzen-Mannschaft waren auch mal die Eisbären, aber das ist gefühlt Ewigkeiten her.

Die Hauptstädter begannen das Mitteldrittel in Überzahl, wobei man dass auf dem Eis nicht wirklich merkte, denn sie konnten für keinerlei Gefahr sorgen. Generell war das ein eher harmloses Eisbären-Drittel, sie kamen nie wirklich ins Spiel, wirkten ideen- und lustlos, spielten nicht unbedingt als Mannschaft zusammen.
Mannheim fand im zweiten Drittel besser zu seinem Spiel und wurde nun deutlich stärker und machte

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mehr Druck auf das Eisbären-Tor. Und der Druck sollte sich genau zur Hälfte des Spiels auszahlen. Zwei-auf-Eins-Konter der Kurpfälzer, Ben Smith mit dem Querpass auf Luke Adam und der tunnelte Kevin Poulin – 0:3 (30.).
Was die Eisbären auch versuchten, es wirkte irgendwie planlos. Das waren alles nur so halbherzige Aktionen, die Jungs versuchten irgendwie etwas auf die Reihe zu bekommen, die Verunsicherung spielte da sicherlich auch eine Rolle und auch die vielen verletzten Spieler. Aber das darf nicht als Hauptgrund gelten, gerade dann müssen die übrig gebliebenen Leistungsträger sich mehr zeigen, dass Team führen und sie dazu anspornen, zu kämpfen. Aber die einzigen Spieler, die gekämpft haben, waren die Youngsters und Kevin Poulin. Der Rest wirkte einfach nur lust- und ratlos.
Und Mannheim? Da durfte selbst Denis Reul per Rückhand (!) treffen, was eigentlich schon alles über das Spiel aussagt, wenn ein Denis Reul sogar Tore schießen darf – 0:4 (37.).
Kurz darauf war dann übrigens die Partie von Louis-Marc Aubry beendet, der nach einem Stockschlag eine Spieldauer kassierte. Es sollte die letzte Aktion im Mitteldrittel sein, welches beim Stand von 0:4 aus Eisbären-Sicht zu Ende ging.

Das letzte Drittel begannen die Berliner mit zwei Mann weniger auf dem Eis und da sollte es erneut im Berliner Tor klingeln. Zunächst Poulin noch mit einem Big Save gegen Chad Kolarik, doch wenig später war erneut David Wolf der Torschütze, der in Überzahl auf 5:0 erhöhen konnte (42.).

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Das Spiel war natürlich längst entschieden, die Stimmung in der Arena dafür umso besser. 41 Minuten lang wurde auf Trommeln, Fahnen, Banner und weitere Dinge verzichtet, um darauf aufmerksam zu machen, wie es in der Arena am Ostbahnhof in Zukunft aussehen könnte, wenn der Fanbogen nicht mehr ist. Umso lauter wurde es die letzten 19 Minuten und dabei war fast allen Fans der Spielstand egal, es wurde gesungen, gehüpft, gefeiert, die ganze Halle hüpfte und hatte Spaß. Wozu sich auch den Wochenendstart von einer Mannschaft, die als solche nicht mehr auftritt, vermiesen lassen. Dann wenigstens Spaß mit Freunden haben und feiern, was das Zeug hält.
Auf dem Eis gab es eh nichts mehr schönes zu bestaunen, viel mehr wurden die Adler-Tore, sechs und sieben lautstark bejubelt und nach dem 0:7 „nur noch drei“ skandiert. Man nahm das alles nur noch mit einer gehörigen Portion Humor, wenn gleich auch viel Wut mit dabei war, gerade als es gegen den Trainer/Sportdirektor Stéphane Richer ging.
Ben Smith (55./PP) und Brendan Mikkelsson (56.) sorgten für den Endstand von 0:7 in der Mercedes-Benz Arena. Das Grauen hatte endlich ein Ende gefunden und wir Fans wurden erlöst, die Spieler bekamen danach die volle Breitseite der Wut zu spüren und wurden förmlich vom Eis gebrüllt. In Berlin stehen harte Zeiten bevor.

Nur wird man jetzt endlich in der Chefetage der Eisbären reagieren? Jetzt, wo laut Stefan Ustorf der absolute Tiefpunkt erreicht ist? Wird man nun einen neuen Trainer präsentieren, evtl. noch einen neuen Spieler verpflichten? Würde ein Trainerwechsel oder ein Transfer überhaupt noch Sinn machen, wenn die „Mannschaft“ als solche längst nicht mehr auftritt und die Lustlosigkeit Spiel für Spiel deutlich heraus hängen lässt? Die einzigen Spieler, die sich gegen Mannheim richtig rein gehangen haben, waren die jungen Burschen und Goalie Kevin Poulin. Nino Kinder hätte beinahe in seinem ersten DEL-Spiel ein Tor erzielt, Maxi Adam verzog im ersten Drittel denkbar knapp. Und Kevin Poulin hielt, was zu halten war, man merkte ihm im Mitteldrittel nach den nächsten beiden Gegentreffern deutlich die Wut über seine Mitspieler an, sein Kopfschütteln in Richtung der Team-Kollegen sagte alles darüber aus, was er derzeit denkt. Es wäre ein Wunder, wenn Kevin Poulin sich das nächste Saison weiterhin an tun würde.
Zumal keiner weiß, ob es den längst überfälligen Umbruch im Eisbären-Team geben wird oder nicht.

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Und mit Umbruch ist nicht nur das Team auf dem Eis gemeint, auch das Team hinter dem Team sollte schleunigst ausgetauscht werden, denn die Herrschaften in der Führungsetage haben den Verein gegen die Wand gefahren und das über die letzten Jahre hinweg kontinuierlich und nun hat man es geschafft, den Verein an den absoluten Tiefpunkt zu bringen und daran trägt u.a. auch Stéphane Richer eine Hauptschuld mit. Er ist schließlich bestens dafür bekannt, Vereine gegen die Wand zu fahren, ich sage nur Hamburg Freezers. Nur sieht er anscheinend noch keine Schuld bei sich und auf die Frage, ob er denn mit den beiden Posten Trainer und Sportdirektor überfordert wäre, antwortete er bei der Pressekonferenz nach dem Spiel mit Nein. Mehr muss man dazu wohl auch nicht sagen. Er klammert sich immer noch an die positiven Dinge, wenn gleich er zu gab, dass er enttäuscht und sauer war nach dem Spiel, nicht von den jungen sondern von den erfahrenen Spielern, welche die Fehler gemacht haben. Aber er meinte auch, man hoffe nach wie vor auf die Rückkehr der Verletzten. Nur dass es dann auf einmal besser wird und die anderen wieder ihre Eishockey-Qualität wieder finden, glaubt er doch wohl selbst nicht ernsthaft.
Man würde sich wünschen, dass bei den Eisbären nun etwas passiert nach diesem Debakel. Aber wie bereits oben erwähnt, was würde das jetzt noch bringen? Die Saison ist eh im Eimer, wenn es ganz schlimm läuft, müssen wir uns die Pre-Playoffs noch an tun, aber dann ist diese Katastrophen-Saison endlich vorbei und dann MUSS man im Verein auf allen Ebenen aufräumen und ein rund erneuertes Team auf dem Eis und an der Bande und auf der Chefetage zusammenstellen. Denn sonst treibt man den Untergang des Traditionsklubs Eisbären Berlin weiter voran, wenn gleich man laut Stefan Ustorf bereits heute am absoluten Tiefpunkt angekommen ist.
Die einst ruhmreichen Eisbären Berlin, vor denen sich alle in der DEL fürchteten, sind jedenfalls Geschichte. Im Moment freut sich eher jeder Gegner darauf, gegen Berlin spielen zu dürfen. Und der Niedergang tut im Moment nur den Fans weh, aber nicht denjenigen, die das auf dem Eis zu verantworten haben. Da bekommt man eher das Gefühl, als wäre denen alles egal und sie hoffen, es ist bald Urlaub. Den Eindruck vermitteln jedenfalls ganz viele Spieler und das macht den treuen Eisbären-Fan einfach nur traurig.

2:6 in Krefeld beim Sonderzug-Auswärtsspiel: „Wir haben die Schnauze voll“

 

Ausgabe #23:

So langsam aber sicher macht es keinen Spaß mehr, sich die Spiele der Eisbären Berlin anzuschauen. Am Sonntagnachmittag verloren die Hauptstädter vor 7.064 Zuschauern in der Yayla Arena bei den Krefeld Pinguinen mit 2:6 (0:2,1:1,1:3) und zeigten dabei einmal mehr eine mehr als enttäuschende und teilweise schon peinliche Vorstellung. Das Schlimme daran? Unter den Zuschauern waren rund 1.400 Eisbären-Fans gewesen, die sich überwiegend per Sonderzug aber auch per Bus, Auto oder anderweitig auf den Weg in die Seidenstadt gemacht haben, nur, um sich dann so eine grausame Vorstellung der eigenen Mannschaft mit ansehen zu müssen. Und dafür steht man mitten in der Nacht auf und fährt am Sonntag kurz vor 06:00 Uhr los. Keine Frage, man kann immer ein Spiel verlieren, wenn die Leistung dann auch stimmt, aber die stimmt gefühlt die ganze Saison schon gar nicht und dass die Fans mehr als enttäuscht und auch schon sauer und wütend sind, wurde gestern nach dem Spiel so richtig deutlich.

Eisbären-Chefcoach Stéphane Richer hatte das selbe Team zur Verfügung wie am Freitag gegen Straubing. Lediglich Youngster Eric Mik war nicht mit dabei, da er für die Juniors im Einsatz war. Kevin Poulin hütete also von Beginn an wieder das Tor.

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Hinein in ein sehr stimmungsvolles Spiel, was vor allem an den Eisbären-Fans lag, die schon rund eine Stunde vor Spielbeginn die Halle klar in ihrer Hand hatten und richtig Lärm machten. Auf dem Eis ging es dagegen vergleichsweise ruhig zur Sache, Chancen waren zu Beginn Mangelware, was sich erst beim ersten Überzahlspiel der Hausherren ändern sollte. Exakt vier Minuten waren gespielt, als Daniel Pietta frei vor Kevin Poulin auftauchte und diesen tunneln konnte – 1:0 für Krefeld (4.).
Die Eisbären dann auch mit einem Überzahlspiel, aber in diesem konnten sie keinerlei Gefahr entfachen. Optisch gesehen wirkten die Eisbären vielleicht überlegen, aber sie taten sich schwer, in der Offensive gefährliche Aktionen zu kreieren, Krefeld machte es ihnen zwar auch nicht leicht, aber großartig anstrengen mussten sie sich jetzt auch nicht. Was auf das Tor von Dimitri Pätzold kam, war eine sichere Beute des Krefelder Torhüters.
Und was taten die Pinguine in der Offensive? Da zeigten sie sich eiskalt. Gewühl vor dem Eisbären-Tor, Kevin Poulin rettete zweimal, war dann aber beim dritten Versuch von Greger Hansen machtlos – 2:0 für Krefeld (14.).
Danach merkte man den Eisbären erstmals die Wut über den Spielverlauf an, Colin Smith geriet kurz mit Tim Miller zusammen, was beiden Spielern zwei Minuten bescherte, welche sie in der Kühlbox absitzen mussten. Beim Stand von 2:0 für die Hausherren ging es schließlich in die erste Drittelpause.

Krefeld kam besser aus der Kabine und prüfte Kevin Poulin gleich zweimal, doch der Berliner Goalie

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ließ die schwarze Hartgummischeibe nicht durch. Die Eisbären danach weiterhin bemüht, offensiv etwas zu kreieren. Aber entweder wurden die Schüsse geblockt, oder aber gingen am Tor vorbei oder aber Dimitri Pätzold war zur Stelle, er hatte dann aber auch nie die großen Probleme, die Scheiben zu halten, denn vor dem Tor parkten die Eisbären selten einen Spieler, um dem Goalie die Sicht zu nehmen. Soll ja manchmal helfen, wenn man für viel Verkehr vor dem Tor sorgt, hat sich aber noch nicht bis nach Berlin herum gesprochen, da will man es dem Gegner lieber so einfach wie möglich machen.
Einfach ist hier auch das Stichwort für das dritte Krefelder Tor an diesem Nachmittag. Konter der Pinguine, die ganz schnell vor das Tor der Berliner kamen, Verteidiger Phillip Bruggisser holte mal kurz zum Schuss aus und schon zappelte der Puck im linken Eck des Berliner Tores – 3:0 für die Pinguine (28.).
Spätestens jetzt hatten wir Fans nur noch Hohn und Spott für die Mannschaft übrig. „Wir wollen die Eisbären sehen„, „Aufwachen“ und „Wir wollen Kaffee und Kuchen“ hallte es den Eisbären aus dem Gästeblock entgegen. Ob es sie interessiert hatte, ist fraglich, so lustlos wie die Spieler das Eisbären-Trikot in letzter Zeit über das Eis spazieren fahren und es definitiv nicht mit Würde tragen.
Mitte des Spiels hätte Krefeld beinahe das 4:0 erzielt, einzig die Latte verhinderte den Einschlag im Tor von Poulin. In Unterzahl dann die Eisbären mal mit zwei Breakchancen, doch Marcel Noebels machte viel zu wenig, als er frei vor Pätzold auftauchte, er scheiterte am Krefelder Goalie. Und André Rankel zimmerte die Scheibe gleich mal über das Pinguin-Gehäuse.
Das letzte Tor der Eisbären war mittlerweile schon eine Weile her, es fiel am Mittwoch beim Heimspiel gegen Iserlohn, als Micki DuPont in der 31. Minute (!) erfolgreich war. Und es sollte bis drei Sekunden vor der zweiten Drittelpause dauern, ehe die Eisbären-Fans mal wieder Grund zum Jubeln hatten. Brendan Ranford spielte die Scheibe von rechts vor das Tor, Frank Hördler fälschte unhaltbar ab – 3:1 (40.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

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16 Sekunden war das Schlussdrittel alt, da waren die Eisbären auf einmal zurück im Spiel. Marcel Noebels spielte die Scheibe vor das Tor, wo sie Louis-Marc Aubry irgendwie an Pätzold vorbei bekam und zum 2:3 verkürzen konnte (41.).
Danach so etwas wie eine Drangphase der Eisbären, die den Schwung des Tores nutzen wollten, aber die Krefelder blockten die Schüsse oder aber Pätzold war zur Stelle. Die Eisbären überstanden dann eine Unterzahl schadlos, hätten sich somit also noch einmal Selbstvertrauen für die restliche Zeit holen können.
Taten sie aber nicht und ihre durchaus vorhandenen Chancen nutzten sie auch nicht. Krefeld dagegen weiterhin eiskalt vor dem Tor. Philip Riefers verwertete ein Zuspiel mustergültig und versenkte die Scheibe rechts oben im Tor – 4:2 (52.).
Dann nahmen die Eisbären mal wieder unnötige Strafzeiten, schwächten sich also selbst und das nutzten die Seidenstädter natürlich aus. Auch James Bettauer visierte die rechte Ecke an und netzte zum 5:2 ein (56.).
Kurz darauf wurde dem sechsten Treffer der Pinguine die Anerkennung verweigert. Nach diesem vermeintlichen Treffer gerieten Danny Richmond und James Sheppard noch mit James Bettauer und Philip Riefers aneinander, daraus entstand natürlich die nächste Unterzahl der Hauptstädter und folglich der sechste Krefelder Treffer.
Auch Martin Schymainski durfte sich noch in die Torschützenliste eintragen und machte somit das halbe Dutzend voll – 6:2 (59.).
Danach passierte nichts mehr und wir Fans zählten die letzten Sekunden runter und freuten uns, als wir endlich erlöst waren. Inzwischen war der Hohn und Spott schon so weit gegangen, dass wir in den Krefelder Gesang „Oh wie ist das schön…“ mit einstimmten und die Krefelder einfach mitfeierten, aber auch nur, um unserer Mannschaft endgültig zu zeigen, wie enttäuscht wir waren. Aber das bekamen sie nach der Schlusssirene auch noch zu spüren, als sie vor den Gästeblock kamen, um sich für die Unterstützung zu bedanken. Es schallte ihnen ein gellendes Pfeifkonzert entgegen und eindeutige Handzeichen, dass sie lieber vom Eis verschwinden sollten. Nach dem gellenden Pfeifkonzert wurde es für die Mannschaft noch schlimmer, denn nun kam aus dem Gästeblock „Wir haben die Schnauze voll„, leider waren die Spieler da schon vom Eis gewesen, aber der Gesang war so laut, dass sie es bis in die Gästekabine gehört haben sollten.

Wo soll das noch hinführen? Die Mannschaft tritt nicht mehr als solche auf, zeigt keinen Einsatz mehr, keinen Willen mehr, wenn es mal gefährlich wird, dann durch Einzelaktionen. Da unten auf dem Eis laufen so viele Spieler ihrer eigentlichen Form meilenweit hinterher, einstige Leistungsträger sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Das Trikot mit dem Eisbären-Kopf drauf wird nur noch lustlos über das Eis gefahren, von Stolz, für diesen Verein aufzulaufen, ist nichts zu sehen. Und noch viel schlimmer, die Spieler scheinen auch nicht mehr miteinander zu reden, bezeichnend dafür war ein Powerbreak, als die Spieler einzeln auf dem Eis standen und Micki DuPont zum Beispiel mit seinem Schläger auf dem Eis herum kratzte. Deutlicher kann man es nicht mehr machen, dass die Spieler keine Lust mehr haben und das darf einfach nicht sein.
Man kann immer verlieren, wenn die Leistung stimmt. Aber wenn man da unten einen so dermaßen lustlosen Haufen sieht, kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, was die sich dabei eigentlich denken, den Fans so etwas anzubieten. Da reisen ca. 1.400 Eisbären-Fans nach Krefeld, empfangen die Mannschaft lautstark und mit einer gigantischen „Sportclub Dynamo Choreo“ und was macht die Mannschaft? Sie spielen so eine Grütze zusammen und lassen sich von keinesfalls überragenden Krefeldern abschießen. Nur Krefeld machte es eben Spaß, verunsicherte Eisbären abzuschießen und nutzte die sich ihnen bietenden Chancen einfach eiskalt.
Der erhoffte Effekt nach dem Trainerwechsel ist nicht eingetreten und jetzt sollte man eigentlich auch bei den Verantwortlichen so langsam aber sicher merken, dass es gewiss nicht an Clément Jodoin lag. In der Mannschaft und im Team hinter dem Team stimmt so einiges nicht und das nicht erst seit diesem Jahr. Nur wenn man sich das nicht eingesteht, kann es nicht besser werden, vermutlich redet man sich auch das Spiel gestern wieder irgendwie schön, so getreu dem Motto, wir waren ja nach dem 0:3 bis auf 2:3 dran und hatten Chancen zum Ausgleich. Mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel auch gewinnen können.
Das Schlimme daran ist nur, dass wir wohlmöglich nicht um die Pre-Playoffs herum kommen werden, da die Teams ab Platz Elf nicht so wirklich näher kommen und die Eisbären noch einen gehörigen Vorsprung haben. So müssen wir uns also wohl noch zwei, maximal drei Pre-Playoff-Spiele anschauen, bevor diese grausame Saison endlich vorbei ist. Man sehnt sich das Saisonende mehr denn je herbei.

0:1 n.P. gegen Straubing: Die Eisbären enttäuschen mal wieder ihre Fans

 

Ausgabe #22:

Mit einem Heimsieg sind die Eisbären Berlin ins neue Jahr gestartet, doch die Freude darüber hielt nicht lange an. Denn schon im zweiten Heimspiel des Jahres hinterließen die Eisbären mal wieder einen enttäuschenden Eindruck und verloren gegen die Straubing Tigers am Ende vor 13.619 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 0:1 n.P. (0:0,0:0,0:0/0:0,0:1) und treten somit weiterhin auf der Stelle in der DEL-Tabelle.

Die Eisbären auch diesmal ohne Mark Cundari, Kai Wissmann, Florian Kettemer, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Im Tor stand diesmal Kevin Poulin.

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Hinein in ein erstes Drittel, welches viel Kampf, aber auch viel Krampf bot. Ein schönes oder tolles Eishockeyspiel, wie es Straubings Coach Tom Pokel fand, war es jedenfalls nicht. Also für meinen Geschmack, aber ich denke mal, dass ich mit dieser Meinung nicht so ganz alleine da stehe.
Die Eisbären hatten im ersten Drittel zwei Überzahlspiele, doch in diesen bekamen sie es hin, für überhaupt keine Gefahr zu sorgen. Straubing hingegen war bei seinem einzigen Powerplay im Auftaktdrittel wesentlich gefährlicher, hatte kurz vor dem Ende aber Pech, dass der Pfosten im Weg stand. Das hätte die Führung sein können, die auch keinesfalls so unverdient gewesen wäre, denn Straubing wirkte im ersten Drittel frischer und aktiver als die Eisbären. Deren Chefcoach Stéphane Richer war mit der Leistung seiner Jungs auch nicht zufrieden und machte seinen Unmut in der Kabine auch deutlich, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte.

Im zweiten Drittel fanden die Eisbären dann besser ins Spiel und so entwickelte sich ein Duell auf

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Augenhöhe. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive, konnten sich dabei durchaus gute Chancen erspielen und auch immer mal wieder für kurze Phasen den Gegner in deren Drittel einschnüren. Aber beide Goalies wollten an diesem Abend einfach keinen Puck durchlassen. Und wenn sie doch einmal geschlagen waren, dann rettete für beide Goalies im Mitteldrittel die Latte oder der Pfosten.
Aber was in diesem Drittel auch auffiel, die Eisbären mit zu vielen unnötigen Scheibenverlusten, die es Straubing immer wieder ermöglichten, einen neuen Angriff zu starten. Die Verunsicherung der Berliner war deutlich zu spüren und zu sehen. Auch nach 40 Minuten warteten die Fans immer noch auf den ersten Treffer in diesem Spiel.

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Im Schlussdrittel waren die Eisbären dann die Mannschaft, die aufs „Tempo“ drückte. Die Eisbären wollten im Schlussdrittel das Tor erzwingen, suchten immer wieder den Abschluss, nur zu selten waren diese Schüsse dann auch gefährlich. Entweder machten die Straubinger die Schusswege so gut zu, dass sie die Eisbären zu ungefährlichen Schüssen nach außen drängten oder aber Jeff Zatkoff im Tigers-Tor hatte freie Sicht oder aber die Scheiben gingen neben das Tor.
Von Straubing kam im letzten Drittel dann nicht mehr so viel, weil die Eisbären eben das Spiel bestimmten und Straubing hinten immer wieder festsetzten. Aber wenn sie zu Chancen kamen, war entweder der Pfosten im Weg oder Kevin Poulin rettete in höchster Not. Der einzige Eisbär, der in dieser Saison Konstanz an den Tag legt im Vergleich zu seinen Teamkollegen.
Es blieb beim 0:0 nach 60 Minuten, beide Teams sicherten sich also einen Punkt und es ging in die Verlängerung.

Aber diese blieb eher unspektakulär, Straubing in der letzten Minute noch einmal mit einem Powerplay, aber die Unterzahl überstanden die Hausherren schadlos und so ging auch das zweite Heimspiel des neuen Jahres ins Penaltyschießen.

Nur dieses Mal hatten die Gäste aus Niederbayern das bessere Ende auf ihrer Seite. Die ersten drei Schützen vergaben jeweils, wobei Jeremy Williams fast die Entscheidung erzielt hätte, doch er traf nur die Latte. Es ging in die nächste Runde und da liefen Jamie MacQueen und Jeremy Williams erneut an, Letzterer traf als einziger Schütze und sicherte Straubing somit den Zusatzpunkt, der enorm wichtig im Kampf um einen direkten Playoff-Platz ist.

In dieser Saison werden wir wohl kein Offensiv-Festival der Eisbären mehr erleben. Vielmehr arbeitet diese Mannschaft derzeit Eishockey als dass sie es spielt und das sieht nicht immer schön aus und führt auch nicht immer zum Erfolg. Und konstant spielt sie auch nicht, mal haben sie Spiele bei, wo man denkt, dass war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nur um im nächsten Spiel fünf Schritte wieder zurückzugehen.
Rein von der Tabelle gesehen ist ein Top-6-Platz bei nur sechs Zählern Rückstand nach wie vor im Bereich des Möglichen und ein Pre-Playoff-Platz so gut wie sicher bei 15 Punkten Vorsprung auf Platz Elf, da die Konkurrenz dahinter schwächelt. Aber will man mit so einer Leistung überhaupt Playoffs spielen bzw. hätte man da überhaupt eine Chance? Ich sage zu Beidem nein, denn was die Eisbären in dieser Saison ihren Fans anbieten, ist viel zu oft eine große Enttäuschung und hat nichts mit dem zu tun, was die Eisbären spielen wollen und wo sie sich selbst sehen. Platz Neun entspricht nicht den Ansprüchen der Eisbären-Verantwortlichen, dabei ist Platz Neun aber nur möglich, weil mit Goalie Kevin Poulin wenigstens ein Eisbär sich in jedem Spiel den Hintern aufreißt, um dem Team eine Siegchance zu geben. Nur wenn die Jungs da vorne nicht mitziehen und ihr Trikot viel mehr lustlos über das Eis spazieren fahren, dann braucht man sich am Ende nicht wundern, wenn man keine Tore schießt und am Ende als Verlierer das Eis verlässt.
Spätestens jetzt sollten die Verantwortlichen der Eisbären gemerkt haben, dass es gewiss nicht an Clément Jodoin gelegen hat, dass diese Saison bisher so miserabel läuft, aber Fehler einzugestehen war noch nie eine Stärke der Eisbären. Hier sonnt man sich vielmehr noch in der letzten Saison, in der man den achten Meistertitel nur knapp verpasst hatte. Dass man da aber auch schon einige Sachen bei hatte, die nicht so gut liefen, vergisst man aber bei den Verantwortlichen und zudem setzte man ja Chefcoach Uwe Krupp vor die Tür, der sicherlich gerne weitergemacht hätte in Berlin, aber dass es im Inneren der Eisbären seit Jahren nicht rund läuft, weiß man nicht erst seit dieser Saison. So lange man aber in Berlin nicht mal anfängt, zu handeln, werden solche Leistungen wie in diesem Jahr uns auch in den nächsten Jahren bevorstehen, die Frage ist dann nur, wie lange sich dass die Fans in Berlin noch mit anschauen. Die Zuschauerzahlen sind schon jetzt rückläufig. Die Eisbären spielen die Arena leer.

4:3 n.P. gegen Iserlohn: Gelungener Jahresauftakt dank Jamie MacQueen und Maximilian Franzreb

 

Ausgabe #21:

Die Eisbären Berlin haben einen gelungenen Start ins Eishockeyjahr 2019 gefeiert. Vor 9.791 Zuschauern gewannen die Hauptstädter das erste Heimspiel des neuen Jahres gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 4:3 n.P. (1:1,2:2,0:0/0:0,1:0) und sicherten sich somit zwei wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Beide Mannschaften lieferten sich eine unterhaltsame Partie, in der es auf und ab ging, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, am Ende aber hatten die Hausherren das bessere Ende auf ihrer Seite.

Und das, obwohl die Eisbären ohne Mark Cundari, Kai Wissmann, Florian Kettemer, Thomas Oppenheimer, Florian Busch und Mark Olver antreten mussten. Kapitän André Rankel absolvierte sein 800. DEL-Spiel, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Ranks. Verteidiger Eric Mik (18 Jahre) absolvierte dagegen aufgrund der Personalprobleme in der Defensive heute sein erstes DEL-Spiel. Und im Tor begann Maximilian Franzreb.

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Genug der statistischen Sachen, hinein ins erste Spiel des neuen Jahres. Von Beginn an war es eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften den Weg in die Offensive suchten, sich aber noch keine hochkarätigen Torchancen erarbeiten konnten. Iserlohn hatte dann früh das erste Powerplay des Spiels, doch das Penaltykilling, eine der Problemzonen gegen Ingolstadt im letzten Spiel des alten Jahres, machte einen guten Job und so überstanden die Hausherren die erste Unterzahl des neuen Jahres schadlos.
Und nach zwölf Minuten konnten die Eisbären dann einen Angriff erfolgreich abschließen. Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf Louis-Marc Aubry, der fuhr auf Iserlohns Goalie Hovinen zu und brachte die Scheibe an ihm vorbei ins Tor – 1:0 (12.).
Doch die Führung hielt keine zwei Minuten. Marco Friedrich kam ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe quer rüber zu Dylan Yeo und der zögerte nicht lange und hämmerte den Puck in die Maschen – 1:1 (13.).
Dann auch mal die Eisbären in Überzahl, aber auch sie bekamen kein Tor zu Stande, weshalb es nach 20 Minuten 1:1 in Berlin stand.

Das zweite Drittel bot dann ein Chancen-Spektakel. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier

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und hatten teils richtig gute Möglichkeiten, Iserlohn war dabei sogar einen Tick überlegen gewesen. Vier Tore bekamen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof in den zweiten 20 Minuten zu sehen und sie waren gleichmäßig verteilt.
Die Eisbären waren schon zuvor am Drücker, konnten Hovinen aber erst in der 27. Spielminute erneut überwinden. Brendan Ranford wurde von den Beinen geholt, die Schiedsrichter zeigten bereits Strafe an, als sich Jonas Müller ein Herz fasste und den Puck aus einiger Entfernung per Schlagschuss ins Iserlohner Tor beförderte – 2:1 (27.).
Die Führung gab den Berlinern aber nicht das nötige Selbstvertrauen, im Gegenteil, Iserlohn wurde stärker und wollte hier sofort den Ausgleich erzielen. Was ihnen auch gelang. Jordan Smotherman fuhr in die Drittelmitte des Angriffsdrittel und zog ab, Maximilian Franzreb war bei diesem Schuss machtlos gewesen – 2:2 (29.).
Und nur 62 Sekunden später lagen die Sauerländer überraschend vorne. Justin Florek kam ungestört im Slot zum Abschluss, Franzreb saß bereits auf dem Hosenboden und konnte den Einschlag nicht verhindern – 2:3 (30.).
Doch nur 42 Sekunden später jubelten schon wieder die Eisbären. Sean Backman scheiterte mit seinem Versuch, die Scheibe lag am rechten Pfosten frei, was Micki DuPont sah, angerauscht kam und den Puck ins Netz beförderte – 3:3 (31.).
Iserlohn dann nochmal mit zwei Überzahlspielen. Im ersten hatte Marcel Noebels per Konter die Chance zum Shorthander, er scheiterte jedoch an Hovinen. Im zweiten Powerplay bewies Maxi Franzreb, dass er ein richtig guter Goalie ist und so überstanden die Eisbären beide Unterzahlspiele schadlos. Generell kassierten die Berliner keinen Treffer in Unterzahl, was eine deutliche Steigerung zum Ingolstadt-Spiel darstellte.
3:3 stand es nach dem zweiten Drittel, es hätte gut und gerne auch 4:4 oder 5:5 stehen können.

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Iserlohn kam besser ins Schlussdrittel und hatte gute Möglichkeiten, die Eisbären kamen aber nach und nach wieder besser ins Spiel und ebenso zu guten Torchancen. Beide Mannschaften machten deutlich, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten und dafür taten die Spieler alles Mögliche. Nur die beiden Goalies hatten etwas dagegen, sie wollten keinen weiteren Gegentreffer mehr zulassen. Auch je ein Überzahlspiel konnten die Eisbären und Iserlohn nicht nutzen, weshalb es nach 60 Minuten beim Stand von 3:3. zur Punkteteilung kam.

Es folgte die Verlängerung, in der die Eisbären kurze Zeit in Überzahl ran durften, aber dann auch noch eine Strafe kassierten und die numerische Überzahl also nicht nutzen konnten. Es sollte also zum Penaltyschießen kommen.

Und dort wurden Goalie Maxi Franzreb und Stürmer Jamie MacQueen zu den Matchwinnern. Franzreb ließ keinen Penalty durch und MacQueen sorgte für die Entscheidung und den Zusatzpunkt der Eisbären.

Die Eisbären haben sich den Sieg hart erarbeitet. Sie trafen auf einen Gegner auf Augenhöhe, beide

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Teams versuchten alles, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Beide Mannschaften lagen mal vorne, doch immer wieder konnten beide Mannschaften zurückschlagen. Jedes Team hatte immer eine Phase, wo sie richtig gut Druck machten. Die Eisbären mit leichten Vorteilen im ersten und letzten Drittel, Iserlohn im Mitteldrittel. Die Eisbären haben versucht, ihr Spiel über die gesamte Spielzeit durchzuziehen. Ja, das Spiel war auch nicht fehlerfrei aber sie versuchen sich in kleinen Schritten nach vorne zu verbessern und ein Sieg gegen Iserlohn im Penaltyschießen und zwei Punkte sind da schon einmal ein kleiner Anfang. Nur muss man jetzt nachlegen und mal eine Siegesserie starten, denn sonst war dieser Sieg am Ende auch nur wieder ein laues Lüftchen. Aber es waren Ansätze dabei, die Hoffnung machen und daran gilt es nun anzuknüpfen.

2:4 gegen Ingolstadt: Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele

 

Ausgabe #20:

Nichts wurde es mit dem versöhnlichen Jahresabschluss der Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren das letzte Heimspiel und insgesamt das letzte Spiel des Jahres 2018 gegen den ERC Ingolstadt. Vor ausverkauftem Haus verloren die Berliner mit 2:4 (1:1,1:0,0:3) und blieben damit am letzten Wochenende des Jahres ohne Sieg. Dabei haben die Eisbären keinesfalls schlecht gespielt, nur gewinnst du eben keine Spiele auf der Strafbank.

Trainer Stéphane Richer konnte wieder auf Jonas Müller und André Rankel zurückgreifen. Beide hatten in München am Freitag noch gefehlt. Im Tor stand wieder die Lebensversicherung Kevin Poulin.

Vor dem Spiel wurde Oldie Micki DuPont noch für sein am Freitag absolviertes 400. DEL-Spiel geehrt. An dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 25 und einen großen Respekt für das, was er da in dieser Saison in seinem Alter noch alles leistet, das ist der pure Wahnsinn.
Hinein ins Spiel, in dem die Eisbären früh in Überzahl ran durften, diese Chance aber nicht zu nutzen wussten. Beide Mannschaften fanden gut ins Spiel, es entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften gute Chancen heraus spielten.

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Mitte des ersten Drittels die Eisbären mit einem Unterzahlspiel und in diesem gelang ihnen der vermeintliche Führungstreffer. Louis-Marc Aubry kam über rechts ins Angriffsdrittel, spielte die Scheibe in den Slot zu Marcel Noebels, welcher abzog. ERCI-Goalie Timo Pielmeier legte sich den Puck dann irgendwie selbst ins Tor, dachten jedenfalls alle in der Arena und auch die TV-Bilder deuteten darauf hin. Doch die beiden Hauptschiedsrichter Christoffer Hurtik und Markus Schütz entschieden auf dem Eis zunächst auf „kein Tor“ und zeigten sofort Videobeweis an. Bei Ansicht des Videobeweises hätten die Hauptschiedsrichter nun erkennen müssen, dass der Puck über der Linie war, um ihre Entscheidung auf dem Eis zu überstimmen. Doch sie waren sich nicht so sicher und blieben daher bei ihrer Entscheidung „kein Tor„. Was zu einem gellenden Pfeifkonzert in der Arena am Ostbahnhof führte. Erst recht, als die Szene auch noch auf dem Videowürfel eingespielt wurde.
Und es sollte in diesem Powerplay noch schlimmer kommen, denn die Schanzer erzielten danach das 0:1. Ville Koistinen hatte von der blauen Linie abgezogen, Mike Collins sein Arbeitsgerät in den Schuss gehalten und schon stand es 0:1 aus Berliner Sicht (11.).
Aber die Eisbären schlugen noch im ersten Drittel zurück. André Rankel hatte abgezogen, Pielmeier ließ nur prallen. James Sheppard sah dies, passte die Scheibe quer rüber zu Jamie MacQueen, welcher nur noch ins leere Tor einschießen brauchte – 1:1 (17.).
92 Sekunden vor der ersten Drittelpause die Eisbären noch einmal mit der dicken Chance für Kapitän André Rankel, welcher vor dem Tor von James Sheppard angespielt wurde, jedoch scheiterte. So stand es 1:1 nach 20 Minuten an der Spree.

Die Eisbären kamen wild entschlossen zurück auf das Eis und suchten sofort den Weg Richtung

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Gäste-Tor. Und die dritte Chance im Mitteldrittel schlug dann auch im ERCI-Gehäuse ein. Oldie Micki DuPont schlenzte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor und Sean Backman fälschte unhaltbar für Pielmeier ab – 2:1 (22.).
Fortan beide Mannschaften immer wieder mit guten Situationen im Angriffsdrittel, kamen immer wieder aussichtsreich zum Abschluss, aber weitere Treffer sollten in diesem Drittel nicht mehr fallen. Auch, weil André Rankel fünf Minuten vor der zweiten Pause am Pfosten scheiterte.

Im Schlussdrittel die Eisbären weiter am Drücker und mit guten Chancen, einzig Timo Pielmeier war der Spielverderber. Er ließ keine weitere Scheibe mehr durch, ließ die Eisbären also reihenweise verzweifeln.

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Und Ingolstadt? Die warteten einfach darauf, dass die Eisbären weiter unnötige Strafzeiten nehmen. Neun Minuten vor dem Spielende sorgte ein weiteres Powerplay für den Ausgleich. Brett Olson behielt im Gewühl die Übersicht und netzte zum 2:2 ein (51.).
Es folgte die nächste Strafe gegen die Hausherren und dann trumpfte ein Ex-Eisbär groß auf. Im ersten Versuch scheiterte Darin Olver noch an einem Gegenspieler, den Nachschuss setzte er über Kevin Poulin ins Berliner Tor – 2:3 (56.).
Die Schanzer Panther hatten die Partie also mit dem dritten Powerplaytreffer gedreht. Die Eisbären versuchten aber noch einmal alles. Auszeit und Torwart raus, sechster Feldspieler aufs Eis. Und 54 Sekunden vor dem Ende hatte Kapitän André Rankel DIE Riesenchance zum Ausgleich, er kam freistehend im Slot zum Abschluss, aber Timo Pielmeier war zur Stelle und entschärfte diese dicke Chance.
Und zehn Sekunden später sorgte Mike Collins mit dem Emty-Net-Goal für die Entscheidung an diesem Abend und die drei Punkte für die Schanzer Panther aus Ingolstadt.

Eine unnötige Niederlage. Weil man bei Fünf-gegen-Fünf wieder gutes Eishockey gespielt hat und auch gute Chancen hatte, diese aber nicht nutzen konnte. Denn entweder stand Timo Pielmeier im Weg oder der Pfosten oder aber man zielte nicht genau genug. Und dann kassierte man mal wieder unnötige Strafzeiten und verlor somit letztendlich das Spiel, denn Ingolstadt erzielte drei seiner vier Tore in Überzahl.
Folgerichtig enttäuscht und sauer war Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auf der Pressekonferenz auch gewesen. Er fand, dass seine Jungs bei Fünf-gegen-Fünf zwei klasse Spiele abgeliefert haben an diesem Wochenende, man sich aber durch unnötige Strafzeiten um die Punkte gebracht hat. Daran will man in Zukunft arbeiten, damit das nicht nochmal vorkommt.

An dieser Stelle bleibt mir nur noch zu sagen: Vielen Dank für Eure Treue im Jahr 2018. Ich hoffe, Ihr lest unsere Berichte auch in 2019 wieder so zahlreich und kommentiert sie auf unseren sozialen Netzwerken. Wir vom eisbaerlin.de-Team wünschen Euch und Euren Familien und Freunden einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir sehen uns alle gesund und munter am Mittwoch in der Arena am Ostbahnhof wieder.