1:2 n.P. – Später Ausgleichstreffer sichert den Eisbären wenigstens einen Punkt beim Spitzenspiel in Nürnberg

Zweite Niederlage für die Eisbären Berlin in Folge. Am Freitagabend mussten die Hauptstädter wie bereits am Sonntag in Krefeld wieder ins Penaltyschießen und verloren dort bei den Thomas Sabo Ice Tigers mit 1:2 (0:1,0:0,1:0/0:0,0:1). Sean Backman sicherte den einen Punkt erst 41 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Ausgleichstreffer in Überzahl. Im Penaltyschießen verfügten die Franken über die cleveren Schützen. 

Gleich auf fünf Spieler musste Chefcoach Uwe Krupp heute verzichten. Neben André Rankel und Constantin Braun fehlten heute auch Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Martin Buchwieser. Dafür bildeten die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler die vierte Reihe der Eisbären, bei denen Petri Vehanen das Tor hütete. 

Die Partie der besten Heim-Mannschaft gegen die beste Auswärts-Mannschaft versprach großes Eishockey. Und die Eisbären legten auch gleich mal einen guten Start hin, hatten allerdings Pech, dass Danny Richmond nach gerade einmal 38 Sekunden nur die Latte traf. Das wäre natürlich der Traumstart beim Tabellenführer gewesen. Aber auch Nürnberg kam gleich danach zu den ersten beiden guten Chancen.
Von Beginn an suchten beide Mannschaften in Scheibenbesitz sofort den Weg zum Tor und versuchten da auch zum Abschluss zu kommen, doch meistens standen beide Defensivreihen sehr kompakt und ließen daher nicht viele hochkarätige Chancen zu.
In der neunten Spielminute erkämpfte Philippe Dupuis an der rechten Bandenrundung die Scheibe, spielte sie rüber zu Dane Fox, der den Puck von hinter dem Tor vor das Tor brachte und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Was war passiert? Petri Vehanen hatte den Puck an seinen Schläger bekommen und damit ins eigen Tor befördert. Eine unglückliche Situation, wo Vehanen natürlich nicht so gut bei aussah – 0:1.
Die Franken danach äußerst druckvoll und mit viel Zug zum Tor. Nürnberg wollte sofort nachlegen, aber das gelang ihnen nicht. Stattdessen ergab sich für die Eisbären die große Chance zum Ausgleich, denn nach 13 Minuten kassierte Ex-Eisbär Milan Jurcina die erste Strafzeit der Partie wegen Beinstellens. Aber Worte über das Powerplay der Eisbären brauchen wir nach wie vor nicht zu verlieren, da es einfach für keine Gefahr sorgt. Man fand zwar die Formation, aber außer eines Schusses von Danny Richmond kam nicht viel bei raus.
Kaum waren die Hausherren wieder komplett, hatten sie gleich drei Chancen innerhalb weniger Sekunden. Oliver Mebus mit der ersten Chance, Dane Fox versuchte sich im Nachschuss und wenig später kam auch noch Brandon Segal zu einer guten Chance.
Die Eisbären waren nur noch einmal im Auftaktdrittel gefährlich, als Thomas Oppenheimer den Puck zu Mark Olver passte und der per Direktabnahme an Andreas Jenike scheiterte.
Sekunden vor der ersten Pause noch einmal Alarm vor dem Berliner Tor nach einem Schuss von Brett Festerling. Die Scheibe lag hinter Vehanen frei, doch Florian Busch rettete in höchster Not und sorgte somit dafür, dass es aus Berliner Sicht nur 0:1 nach 20 Minuten stand. Busch sagte nach dem ersten Drittel bei Telekom Sport, dass es ein ausgeglichenes Spiel bisher sei, man sich aber ein paar leichtsinnige Fehler geleistet hat.

Das zweite Drittel begannen die Franken in Überzahl, da James Sheppard mit Ablauf des ersten Drittels noch eine Strafe wegen eines Stock-Checks kassiert hatte. Das Powerplay der Hausherren dabei auch deutlich gefährlicher als das der Eisbären, aber auch ohne Torerfolg.
Danach kamen die Eisbären zu guten Chancen, Sean Backman vergab gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden. Generell waren die Eisbären die optisch gesehen überlegene Mannschaft im Mitteldrittel, mit viel Scheibenbesitz und immer wieder guten Torschüssen durch Jamie MacQueen und eben jenen Backman. Aber auch wenn die Eisbären Schüsse zum Tor brachten, so wirklich viele Hochkaräter konnte man sich nicht erspielen, was aber auch an einer guten Nürnberger Defensive lag. Die Franken kamen seltener vor das Tor als noch im esten Drittel, hatten durch Eugen Alanov die beste Chance, der sich per Solo klasse durchtankte, dann aber an Petri Vehanen und Danny Richmond, welche im Verbund klärten, scheiterte.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Berliner auch in diesem Drittel ein Powerplay hatten, aber auch dieses wieder nicht nutzen konnten, wenn gleich es leicht besser war als das erste, dennoch keine wirkliche Gefahr für Nürnberg dar stellte. Somit blieb es auch nach 40 Minuten beim Spielstand von 1:0 für Nürnberg.

Im letzten Drittel waren es die Gastgeber, die für die erste Chance des Schlussabschnitts sorgten. Konter der Ice Tigers, Patrick Reimer auf Steven Reinprecht, doch der schoss knapp rechts vorbei. Dann Nürnberg mit der Riesenchance zur Entscheidung, als man nach Strafen gegen Blake Parlett und Florian Busch für 43 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, aber die Franken konnten daraus keinen Nutzen ziehen und somit stand es weiterhin nur 1:0.
Die Eisbären zeigten sich auch bemüht, hatten erneut mehr Scheibenbesitz und viel Zug zum Tor, aber sie spielten es eben nur bis ins Nürnberger Drittel gut. So richtig gefährliche Torchancen konnte man sich keine erspielen. Weil Nürnberg hinten eben auch sehr kompakt stand und nach vorne nur noch auf Konter lauerte.
Zwei Minuten waren noch auf der Uhr, als Ex-Eisbär Milan Jurcina wegen eines Stock-Checks in die Kühlbox musste. Nun also die große Chance für die Eisbären, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Chefcoach Uwe Krupp nahm auch sofort eine Auszeit, aber Petri Vehanen nahm er erst 70 Sekunden vor dem Ende vom Eis. Nun spielten die Berliner also mit zwei Mann mehr und da gelang ihnen tatsächlich noch der Ausgleich – IN ÜBERZAHL! Blake Parlett hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike ließ die Scheibe prallen und Sean Backman stand da, wo ein Torjäger eben steht und glich zum 1:1 aus – 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Somit ging es in die Verlängerung und da hatten die Nürnberger die beste Chance, als sie einen 2-auf-0-Konter nach einem Scheibenverlust der Eisbären fuhren, dort aber Brandon Segal an Petri Vehanen scheiterte. Es folgte wie bereits am Sonntag in Krefeld das Penaltyschießen und das auch mit dem gleichen Ausgang. Zwei Nürnberger (Steven Reinprecht und Philippe Dupuis) trafen, zwei Eisbären (Thomas Oppenheimer und Sean Backman) vergaben. Zumindest der zweite Nürnberger Penalty sorgte für etwas Gesprächsbedarf, forderten die Eisbären doch einen Videobeweis, da Dupuis den Puck zwischenzeitlich nicht mehr unter Kontrolle hatte und er kurz zurück sprang. Doch die Eisbären beschwerten sich vergeblich, die Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies verwehrten den Videobeweis und somit holte Nürnberg zwei Punkte und die Eisbären nur einen.

Am Ende also immerhin noch einen Punkt, welcher angesichts der Bemühungen der Eisbären sicherlich auch verdient ist. Aber man muss halt auch bemängeln, dass man bis zum Nürnberger Tor das gut gespielt hat, sich dann aber kaum einen Hochkaräter erspielt hat. Es fehlten zündende Ideen, die kompakte Nürnberger Defensive mal zu knacken. Auch das Powerplay war – trotz des späten Tores – mal wieder mehr als kläglich, da man da die Scheibe zwar laufen lässt, sich aber selbst kaum bewegt und kaum Chancen herausspielt. Von daher muss man dann am Ende doch sagen, dass mehr als dieser eine Punkt eben auch nicht verdient war. Nürnberg spielte jetzt nicht überragend stark, aber sie machten eben das, was sie machen mussten mit der 1:0-Führung im Rücken. Hinten kompakt stehen und nicht viel zu lassen, vorne bei Kontern für Gefahr sorgen. Und im Penaltyschießen trauten sich die Ice Tigers-Spieler mehr als die Eisbären.

Eisbären-Verteidiger Jonas Müller nach dem Spiel:

Beide Mannschaften haben zu Beginn viel Gas gegeben. Wir haben am Ende verdient ausgeglichen. Am Ende hat das glücklichere Team gewonnen. Wir wollen jetzt am Sonntag drei Punkte holen, um oben dran zu bleiben.

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer:

Man hat heute gemerkt, dass zwei Top-Teams aufeinander getroffen sind. Wir haben uns am Ende sicherlich um einen Punkt gebracht mit der unnötigen Strafe kurz vor Schluss. Aber die Punkteteilung war am Ende dann doch gerecht.

Beim Spitzenreiter und gegen den Tabellenzweiten: Eisbären vor schwerem Wochenende

In so einer langen DEL-Hauptrunde gibt es Spiele, auf die man sich nicht unbedingt freut und dann gibt es Spiele, da freut man sich richtig drauf. Am Wochenende gibt es zwei solcher Spiele, auf die man sich als Eishockey-Fan richtig freuen kann. Denn die Eisbären Berlin, aktuell Tabellendritter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), treffen am Wochenende nacheinander auf den Tabellenersten und -zweiten. Am Freitagabend ist man bei Spitzenreiter Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast (Bully: 19:00 Uhr) und am Sonntag kommt der aktuelle Zweite der Liga, der EHC Red Bull München, in die Hauptstadt (Bully: 17:00 Uhr). Mehr Herausforderung geht nicht für die Eisbären Berlin.

Doch ausgerechnet jetzt vor diesen beiden absoluten Spitzenspielen plagen die Hauptstädter große Personalprobleme. Gleich fünf Leistungsträger fallen bei den Eisbären aus. Constantin Braun und Kapitän André Rankel fehlten ja bereits die letzten Spiele schon. Nun stehen auch die Stürmer Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur) und Nick Petersen (Unterkörper) nicht zur Verfügung. Ersetzt werden die Drei durch die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler, welche zugleich ihr Saisondebüt in Nürnberg feiern werden.

Die vielen Ausfälle machen es nicht leichter für die Eisbären gegen zwei Gegner, gegen die es zuletzt überhaupt nicht lief. Nehmen wir da zunächst einmal den morgigen Gegner und Tabellenführer Nürnberg, bei dem man sechs der letzten sieben Gastspiele verlor und auch in dieser Saison bereits das erste Heimspiel mit 2:4 trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung verloren hatte. Vielleicht macht es ja die Tatsache einfacher, dass auch die Franken aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben. So fallen die beiden Verteidiger Patrick Köppchen und Colton Teubert noch einige Zeit aus und hinter den Einsätzen der Stürmer Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Patrick Buzas steht noch ein dickes Fragezeichen. Somit bestreiten also beide Mannschaften das Spitzenspiel morgen Abend mit dem sogenannten zweiten Anzug. Somit also auch eine Möglichkeit für Spieler, die sonst eher im Schatten der Leistungsträger stehen, in einem großen Duell für Aufsehen zu sorgen.

Am Sonntag kommt es dann zum zweiten Duell mit dem zweimaligen Deutschen Meister EHC Red Bull München in dieser Saison. Und die Bilanz gegen den Titelverteidiger sieht richtig düster aus. Die letzten fünf Gastspiele in Berlin hat München allesamt gewonnen. Auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison ging mit 4:2 an die Mannen von Coach Don Jackson. Und von den insgesamt letzten zehn Duellen zwischen diesen beiden Mannschaften gewannen die Eisbären nur eine einzige Partie – und diese auch erst nach Verlängerung (3:2 im ersten Halbfinalspiel der vergangenen Saison in München). Es wird Zeit, diese Negativserie zu beenden. 

Mit dem Saisonstart und aktuell Platz Drei kann man in Berlin sicherlich zufrieden sein, wenn gleich spielerisch noch immer richtig viel Luft nach oben ist. Vier Niederlagen in 13 Spielen sind definitiv keine schlechte Bilanz, schaut man aber auf die Gegner, gegen die man verloren hat, dann merkt man schon, dass den Eisbären zur Spitze doch noch einiges fehlt. Denn drei der vier Niederlagen setzte es gegen die Top-Teams Nürnberg, München und Mannheim. Die vierte Niederlage kassierte man im letzten Auswärtsspiel in Krefeld, als man eine 2:0-Führung verspielte und am Ende mit 2:3 n.P. den Kürzeren zog. Will man am Wochenende die Top-Teams aus Nürnberg und München besiegen, muss eine Top-Leistung abgerufen werden und das über die volle Spielzeit. Leisten sich die Eisbären erneut eine Auszeit und spielen nicht über 60 Minuten konzentriert Eishockey, klappt es erneut nicht mit einem Sieg gegen Nürnberg und München. Wenn die Eisbären jedoch ihren Gameplan durchziehen und beide Spiele gewinnen sollten, dann würden sie eindrucksvoll beweisen, dass in dieser Saison definitiv wieder mit Ihnen zu rechnen ist. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 20.10.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

Siegesserie gerissen: Eisbären verspielen 2:0-Führung und verlieren mit 2:3 n.P. in Krefeld

Die Siegesserie der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist gerissen. Nach vier Siegen in Folge setzte es am Sonntagnachmittag vor 4.058 Zuschauern bei den Krefeld Pinguinen eine unnötige 2:3 (0:0,2:1,0:1/0:0,0:1)-Niederlage n.P. Dabei verspielten die Eisbären sogar eine 2:0-Führung und am Ende der Verlängerung auch leichtfertig ein Powerplay, weshalb man sich am Ende mit einem Punkt begnügen muss. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp nahm nur eine Änderung im Vergleich zum 3:1 gegen Schwenningen vor und zwar im Tor. Back-up Marvin Cüpper durfte wieder ran, Petri Vehanen bekam eine Pause.

Die Eisbären reisten als beste Auswärtsmannschaft in die Seidenstadt. Eine Stadt, in der sie sich zuletzt sehr wohl fühlten und drei der letzten vier Gastspiele gewannen. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner zu Werke und begannen äußerst druckvoll. Die Eisbären spielten ein aggressives Forechecking und hatten viel Zug zum Tor, aber es sollte bis zur fünften Minute dauern, ehe sie sich die erste große Chance erspielen konnten. Die Eisbären erkämpften an der linken Bandenrundung die Scheibe, spielten sie in den Slot, wo Blake Parlett lauerte, nach rechts zog und zum Schuss kam, jedoch an Andrew Engelage scheiterte.
Krefeld brauchte ein wenig, um in die Partie zu kommen und hatte so erst in der achten Spielminute seine erste Großchance. Marcel Müller brachte die Scheibe von der linken Seite vor das Tor, wo Daniel Pietta die Kelle hin hielt, Marvin Cüpper war aber mit einem klasse Save zur Stelle.
Nach dem Powerbreak verflachte die Partie und war eher langweilig. Chancen gab es keine zu bestaunen und auch so gab es wenig erwähnenswertes. Erst als Blake Parlett die erste Strafe der Partie kassierte und Krefeld das erste Überzahlspiel der Partie hatte, wurde es wieder ansehnlicher. Krefeld wollte in diesem Powerplay natürlich die Führung erzielen und versuchte einiges, aber mehr als die Großchance von Marcel Müller, dessen Schuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging, sprang dabei nicht heraus.
Eine Minute vor der ersten Drittelpause marschierte dann mal Sean Backman über rechts ins Angriffsdrittel und zog ab, doch auch sein Schuss ging denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. Somit stand es nach 20 Minuten 0:0 im Königpalast.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch mit 98 Sekunden in Überzahl. Und da sah man sofort, dass sich die Eisbären die Worte von Coach Uwe Krupp zu Herzen genommen hatten. Denn Krupp hatte gefordert, man solle in Überzahl die Scheibe schnell laufen lassen und mehr schießen. Klappte ganz gut, Sean Backman, James Sheppard und Micki DuPont hatte gute Chancen. Doch das Tor war dann eigentlich kein wirkliches Powerplaytor. Mark Olver hatte auf der rechten Seite zu viel Zeit und Platz, fand keine Anspielstation und zog einfach mal ab. Mit Glück, die Scheibe rutschte Andrew Engelage am kurzen Pfosten irgendwie durch – 1:0 (22.).
Der Rückstand schockte Krefeld aber überhaupt nicht, im Gegenteil, die Hausherren antworteten mit drei richtig guten Möglichkeiten. Aber auch die Eisbären kamen immer wieder zu guten Chancen, es entwickelte sich jetzt ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her und beide Mannschaften erspielten sich immer wieder gute Torchancen.
Mitte des zweiten Drittels kassierte Thomas Oppenheimer eine Strafe wegen Bandenchecks und hatte dabei sogar Glück, dass er dafür nur zwei Minuten bekam. Krefeld nun also in Überzahl, aber außer einer Chance von Patrick Seifert sprang nicht viel bei heraus.
Kaum wieder komplett legten die Eisbären nach. Sean Backman scheiterte zuvor noch, die Scheibe lag frei im Slot und Thomas Oppenheimer schaltete am schnellsten, schoss den Puck aufs Tor, wo Sean Backman noch abfälschen konnte und so stand es 0:2 (34.).
Doch wie nach dem 0:1 antwortete Krefeld auch diesmal mit wütenden Angriffen und diesmal belohnten sie sich dafür auch. Ganze 56 Sekunden nach dem 0:2 verkürzte ausgerechnet Ex-Eisbär Christoph Gawlik auf 1:2 (35.). Er leitete den Angriff selbst ein, Martin Ness bekam die Scheibe von Gawlik und zog ab, Cüpper konnte nur prallen lassen und Gawlik staubte erfolgreich ab.
Nur wenige Sekunden später Krefeld sogar mit der Chance zum Ausgleich, aber Cüpper war zur Stelle. So führten die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:1 in der Seidenstadt.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären erneut in Überzahl, dieses Mal waren noch 67 Sekunden auf der Powerplayuhr. Aber nutzten konnten es die Eisbären diesmal nicht. Fortan war es eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften wollten hier das nächste Tor erzielen. Krefeld wollte die Partie ausgleichen, während die Eisbären für eine Vorentscheidung sorgen wollten. Daher arbeiteten beide Mannschaften mehr als dass sie sich gute Chancen erspielten. Erst in der 49. Spielminute hatte Krefeld durch Matthias Trettenes mal wieder eine gefährliche Chance, aber er schoss knapp am linken Pfosten vorbei.
Auf der Gegenseite vergaben Sean Backman und James Sheppard denkbar knapp innerhalb weniger Sekunden. Fünf Minuten vor dem Ende bot sich den Gastgebern die große Chance zum Ausgleich, als Jamie MacQueen eine Strafe kassierte. Powerplay Krefeld, aber das Penaltykilling der Eisbären arbeitete sehr aggressiv und es schien fast so, als ob die Eisbären diese Unterzahl überstehen könnten. Aber in der 57. Spielminute klingelte es dann doch im Berliner Tor. Markus Nordlund hatte von der blauen Linie abgezogen und Nick St.Pierre fälschte den Schuss entscheidend ab – 2:2 (57.).
Es war der Auftakt einer furiosen Schlussphase. Denn auf einmal war Krefeld am Drücker und drängte auf den Siegtreffer. Dieser gelang dem KEV aber nicht und auf einmal waren wieder die Eisbären das druckvollere Team. Und die Berliner hatten 20 Sekunden vor der Schlusssirene DIE große Chance zum Sieg, als Marcel Noebels im Slot angespielt wurde und den Puck eigentlich im Tor versenken muss (Daniel Fischbuch hatte schon die Arme zum jubeln oben gehabt). Aber Krefelds Goalie Andrew Engelage entschärfte diese Chance und sorgte somit dafür, dass es in die Verlängerung ging.

Und da waren die Eisbären die aktivere Mannschaft und wollten den Sieg. Und 51,6 Sekunden vor dem Ende bot sich den Gästen auch die Riesenchance dazu. Krefeld mit der zweiten Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Uwe Krupp reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Krupp schickte ausschließlich Neuzugänge für das Powerplay auf das Eis – Blake Parlett, Danny Richmond, James Sheppard und Sean Backman. Aber die Eisbären spielten das nicht gut, vertändelten zweimal die Scheibe und mussten daher neu aufbauen. Dann fand man die Formation, spielte die Scheibe hin und her, die Zeit lief runter und als die Sirene ertönte, war der Schuss von Sean Backman auf dem Weg Richtung Tor und schlug im selbigen auch ein. Leider aber hatten die Eisbären zu spät zum Schuss angesetzt, denn die Zeit war bereits abgelaufen.

Es ging also ins Penaltyschießen und da trafen auf Krefelder Seite Marcel Müller und Matthias Trettenes äußerst sehenswert, während Jamie MacQueen und Sven Ziegler vergaben. Der Zusatzpunkt blieb also in der Seidenstadt.

Eine Niederlage, die sicherlich nicht hätte sein müssen. Die Eisbären führten mit 2:0 und das hätte ihnen eigentlich Sicherheit verleihen müssen. Aber sie gaben Krefeld immer wieder Platz, um zu Chancen zu kommen. Und der schnelle Anschlusstreffer durch Gawlik sorgte natürlich für neue Motivation bei den Pinguinen. Die glaubten daher an ihre Chance, hier etwas mitzunehmen. Im letzten Drittel ließen die Eisbären dann hinten eigentlich nicht viel zu, taten aber auch nach vorne jetzt nicht mehr so viel, um hier das vorentscheidende 3:1 zu machen. Und so kam es eben dazu, dass Krefeld in Überzahl doch noch ausgleichen konnte. Aber auch danach hatten die Eisbären den Siegtreffer eigentlich auf der Kelle serviert bekommen, aber Marcel Noebels bekam den Puck nicht im Tor unter. Und letztendlich hat man die zwei Punkte dann in der Verlängerung verspielt, als man es in 51 Sekunden bei 4-gegen-3 tatsächlich schaffte, nur einmal auf das Tor zu schießen – und das auch noch nach Ablauf der Verlängerung. Da hatte man eine große Chance leichtfertig vertan und sich nicht an die Vorgabe vom Trainer gehalten, der eben gefordert hatte, die Scheibe in Überzahl schnell laufen zu lassen und mehr zu schießen. Laufen ließen sie die Scheibe ja aber zum Schuss setzten sie eben zu spät an.

Uwe Krupp: „Freue mich über die drei Punkte“

Die Eisbären Berlin eilen weiter von Sieg zu Sieg in der Liga, auch wenn es heute ein hartes Stück Arbeit gegen die beste Defensive der Liga war. Dass der Sieg der Berliner am Ende aber klar verdient war, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Schwenningens Coach Pat Cortina sah Berlin als klar bessere Mannschaft:

Berlin war ganz klar die bessere Mannschaft. Im ersten Drittel haben wir viel zu viel Zeit in unserem Drittel verbracht. Wir waren besser drin im zweiten und dritten Drittel. Unser Kampfgeist war besser, unser Glaube war besser. Es ist keine einfache Zeit für unser Team derzeit. 

Sein Spieler Ulrich Maurer war nach dem Spiel maßlos enttäuscht:

Im ersten Drittel waren wir überhaupt nicht auf dem Eis. Wir waren insgesamt einfach zu passiv und so bekommt man eben keine Torchancen.

Besser sah die Gefühlswelt da natürlich bei den Eisbären aus. Ersatz-Kapitän Florian Busch freute sich darüber, dass die Mannschaft „das Ding nach Hause geschaukelt hat“:

Wir haben uns nicht verwirren lassen. Wir haben viel den Puck im ersten Drittel gehabt, hätten vielleicht ein bisschen aggressiver zum Tor spielen müssen. Es freut mich sehr, dass die Mannschaft einen kühlen Kopf bewahrt hat und wir das Ding nach Hause geschaukelt haben.

Louis-Marc Aubry, der das wichtige 1:1 erzielte, verriet den Gameplan der Mannschaft:

Der Spielplan war, gut forechecken, sie unter Druck setzen und Pucks auf das Tor bringen. Das haben wir auch sehr gut gemacht. Wir haben einen guten Start erwischt im ersten Drittel, wo wir dominiert haben. Man darf sich nicht frustrieren lassen, wenn keine Tore fallen. Weil das ist der Spielplan, man will sie müde spielen und das ist uns gelungen. 

Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Trainer Uwe Krupp wusste, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, war am Ende aber über die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, sehr froh:

Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Wir haben im ersten Drittel zwar viel die Scheibe im gegnerischen Drittel gehabt, aber so richtige zwingende Torchancen haben wir uns auch nicht erspielen können. Im zweiten Drittel ist das Spiel offener geworden. Schwenningen musste dann auch aufmachen und dadurch haben wir die Tore gemacht, die wir machen mussten. Es war ein sehr zähes Spiel. Die Jungs waren die ganze Zeit konzentriert und haben viel investiert. Ich freue mich über die drei Punkte. Mir gefällt die Art und Weise, wie wir gespielt haben. 

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Marcel Noebels: „Das war keine leichte Aufgabe“

Das war ein ganz schön hartes Stück Arbeit, aber am Ende konnten sich die Eisbären Berlin und ihre Fans doch noch über einen Sieg und zwei Punkte freuen. Wenn gleich die Partie sicherlich nicht wirklich schön anzusehen war, wie auch Stürmer Marcel Noebels nach dem Spiel beim Fantalk sagte:

Das war keine leichte Aufgabe. Wir sind in Unterzahl in Rückstand geraten. Aber man muss Augsburg viel Respekt aussprechen, sie haben uns das Leben echt schwer gemacht. Heute war leider so ein Fußball-Ergebnis mit 1:0 über fast 55 Minuten und sicherlich keines der schönsten Spiele für unsere Zuschauer. Aber für uns wirklich ein hartes Stück Arbeit und am Ende das glückliche Ende auf unserer Seite. 

Goalie Petri Vehanen war es klar gewesen, dass man gegen Augsburg nicht viele hochkarätige Chancen bekommen würde:

Wir haben sehr gut als Team gearbeitet. Und gegen die gute Defensive von Augsburg bekommst du eben auch nicht viele Chancen. 

Auch Matchwinner Jamie MacQueen wusste, dass es kein leichtes Spiel gegen den AEV werden würde, es sich aber eben lohnt, wenn man bis zum Schluss hart weiter arbeitet:

Wir wussten, dass Augsburg ein schwieriger Gegner sein wird. Es zeigt sich, dass es sich lohnt, wenn man weiter hart arbeitet. Das hat die Mannschaft heute gemacht. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Fans waren mit dem Spiel der Eisbären jetzt nicht so zufrieden, aber am Ende zählen auch nur die Punkte und der Sieg. Chefcoach Uwe Krupp war dagegen sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Jungs und war dementsprechend stolz auf sie, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Wir haben heute ein sehr gutes Eishockeyspiel gesehen von zwei Mannschaften, die mit offenem Visier gespielt haben. Augsburg hat einen guten Start gehabt. Da konntest du sehen, dass sie einen Tag länger Pause hatten als wir. Wir hatten das Auswärtsspiel in Iserlohn noch in den Knochen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Das war heute das fünfte Spiel in zehn Tagen. Sie haben heute einen guten Job gemacht. Es war sicherlich ein Spiel, in dem wir nicht so frisch waren und das konntest du in einigen Situationen auch merken. Da waren ein paar Unkonzentriertheiten dabei. Aber insgesamt haben wir unser Spiel durchgezogen. Wir haben auch nach dem langen 1:0-Rückstand nicht den Kopf hängen lassen, wir haben weiter Gas gegeben und weiter gearbeitet. Die zwei Punkte haben wir uns wirklich hart erarbeitet. Das ist ein Spiel, das kannst du gewinnen, das kannst du auch verlieren. Großes Kompliment an die Jungs, ich bin stolz darauf, wie sie gespielt haben.

Augsburgs Coach Mike Stewart war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, zeigte sich am Ende aber dennoch darüber enttäuscht, dass man die Punkte hat liegen lassen:

Unser Start war gut. Wir haben mit viel Energie gespielt. Jeder weiß, dass es nicht leicht ist, in Berlin zu spielen. Aber meine Mannschaft hat viel investiert. Unser Tor in Überzahl hat uns viel Selbstvertrauen und das Momentum gegeben. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir Punkte liegen gelassen haben. Aber letztendlich hat meine Mannschaft viel investiert und ein gutes Wochenende abgeliefert. 

Trotz der bisher schlechtesten Saisonleistung: Jamie MacQueen rettet den Eisbären zwei Punkte gegen Augsburg

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin setzen ihre Siegesserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fort. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel knapp mit 2:1 (0:0,0:1,1:0/0:0,1:0) n.P. und feierten somit den dritten Ligasieg in Folge. Überzeugen konnten die Hausherren die 11.331 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena mit ihrer Leistung aber überhaupt nicht. Am Ende muss man schon sagen, sie haben das Spiel gewonnen und keiner weiß warum. Die Berliner zeigten heute wohl ihre schlechte Leistung in der noch jungen DEL-Saison. Nur weiß auch jeder, wer solche Spiele gewinnt, kann auch ganz andere Dinge am Ende gewinnen…

Chefcoach Uwe Krupp musste neben den Youngsters, welche für Weißwasser im Einsatz waren, auf die beiden Verteidiger Jens Baxmann und Constantin Braun verzichten. Baxmann fehlte aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Im Tor stand heute wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff und alle suchen sie den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot optisch überlegene Eisbären, die die meiste Zeit im Angriffsdrittel der Panther verbrachten, nur da dann aber nichts nennenswertes und hochkarätiges zu Stande brachten. Scheibenbesitz ist das eine und auch wichtig, um Spiel ezu gewinnen. Nur kommt es am Ende auch darauf an, was man mit der Scheibe macht. Und bei den Eisbären sah das heute bis ins Angriffsdrittel recht gut aus, nur dann passte man sich die Scheibe lieber wieder hin und her, machte den einen Kringel zu viel und wenn man dann doch mal auf das Tor von Jonathan Boutin schoss, waren die Schüsse kein großes Problem für den AEV-Goalie oder aber sie gingen weit am Gehäuse der Augsburger vorbei.
Zwei Überzahlspiele hatten die Berliner im Auftaktdrittel, aber dass das nicht die Parade-Disziplin der Eisbären ist, zeigte sich heute mal wieder mehr als deutlich. Die Eisbären schafften es tatsächlich, keinen gefährlichen Schuss in Überzahl auf das Augsburger Tor abzugeben. Weil sie es wieder zu schön spielen wollten, wenn sie denn mal in ihre Powerplay-Formation gefunden hatten. Hier noch ein Pass, da noch eine Drehung, aber ans Schießen dachte wohl keiner oder aber es traute sich keiner.
Augsburg war bei weitem nicht so präsent in der Offensive wie die Eisbären, dafür waren sie aber gefährlicher als die Berliner. Mit ihren wenigen Chancen schafften sie es, für mehr Gefahr zu sorgen als die Eisbären mit ihren vielen Spielanteilen. Die Eisbären waren eigentlich nur einmal gefährlich, 59 Sekunden vor dem Ende, als Daniel Fischbuch per Penalty an Boutin scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Hauptstadt.

Im Mitteldrittel hatten dann die Fuggerstädter ihrerseits gleich zweimal in den ersten fünf Minuten die

Augsburgs Spieler standen hinten sehr kompakt, blockten viele Schüsse oder aber hielten im entscheidenden Moemnt ihren Schläger dazwischen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Chance, in Überzahl zu agieren. Und dass das Augsburger Powerplay eines der besten in der Liga ist, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Die erste Unterzahl überstanden die Berliner noch schadlos, bei der zweiten klingelte es dann aber im Gehäuse von Petri Vehanen. James Sheppard saß gerade einmal 22 Sekunden in der Kühlbox, da brachte Gabe Guentzel die Scheibe von hinter dem Tor an den linken Pfosten, wo Trevor Parkes lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (24.).
Vier Minuten später wohl die beste Chance der Hausherren im Mitteldrittel. Florian Busch kam mit der Rückhand zum Abschluss, traf dabei aber leider nur die Latte. Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz, aber es fehlte ihnen im Abschluss so ein wenig die Genauigkeit. Nicht alle Schüsse waren schlecht aber der Großteil sorgte einfach für zu wenig für Gefahr.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause jubelten plötzlich die Eisbären über den Ausgleich in Überzahl. Micki DuPont hatte abgezogen, die Scheibe sprang hoch und Blake Parlett hämmerte sie in Baseball-Manier ins Tor, hatte dabei aber sein Arbeitsgerät zu hoch, weshalb der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Nach 40 Minuten lagen effektive Augsburger also mit 1:0 in Berlin vorne. Die Eisbären nach wie vor mit keiner guten Partie, zu vielen Scheibenverlusten und zu ungenauen Schüssen.

Jamie MacQueen war am Ende mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das letzte Drittel brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Augsburg tat nicht mehr als nötig angesichts der Führung und die Eisbären konnten nicht mehr als sie zeigten. Je mehr den Hausherren die Zeit davon rannte, desto mehr probierten sie es mit der Brechstange. Sie belagerten das Augsburger Tor, die Panther standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten die Schusswege gut zu. Augsburg verteidigte einfach mit Mann und Maus, wenn doch mal ein Schuss durch kam, war er eine sichere Beute von Boutin.
Es war also fast allen klar, dass hier nur ein dreckiges Tor den Ausgleich bringen kann – oder aber ein Penalty. Den ersten hatten die Berliner in der 20. Minute aber vergeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene gab es die zweite Chance, diesmal lief Jamie MacQueen an. Und der fuhr auf das Tor zu, guckte vor dem Tor hoch und hämmerte den Puck ganz cool in die linke Torecke – 1:1 (57.).
Tatsächlich doch noch der Ausgleich für die Eisbären. Und beinahe hätten sich die Eisbären hier auch noch die drei Punkte gesichert, aber Louis-Marc Aubry scheiterte 29 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels am Pfosten. Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung ging es dann rauf und runter. Zunächst vergaben die Gäste die Chance zum Sieg, dann auf einmal die Berliner mit zwei großen Chancen. Beide vergaben jedoch. Die Eisbären spielten eine starke Verlängerung, auf jeden Fall waren die Angriffe deutlich zielstrebiger und gefährlicher als noch in den drei Dritteln zuvor. Aber der Siegtreffer gelang weder den Eisbären noch Augsburg in der Overtime. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.

Und in diesem vergaben beide Augsburger, aber beide Berliner Schützen trafen. Zunächst war es Jamie MacQueen, der Boutin klasse austanzte und per Rückhand einnetzte, was zugleich der Siegtreffer war. James Sheppard beseitigte die letzten Zweifel, als er Boutin umkurvte und den Puck eiskalt im Tor versenkte. Somit ging der Zusatzpunkt an die Eisbären.

Nicht schön gespielt und trotzdem zwei Punkte geholt. Wer solche Spiele gewinnt, kann auch viel größere Dinge gewinnen… (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Puh, schön ist anders. Das Spiel war ganz schön zäh und auch nicht schön anzuschauen, wie selbst Marcel Noebels beim Fantalk nach dem Spiel zu gab. Optisch gesehen waren die Eisbären zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber wirkten ihre Angriffe über weite Strecken doch eher ideenlos. Die Statistik wies daher auch jede Menge Schüsse der Berliner aus, nur waren dabei ganz wenige hochkarätige Chancen bei. Was zum einen sicher an einer kompakten Augsburger Defensive lag, aber zum anderen eben auch an der Ideenlosigkeit der Hausherren. Denn dass deren Defensive anfällig ist, hat man in dieser Saison schon mehrfach gesehen.
Letztendlich zählt aber nur das Ergebnis und die zwei gewonnenen Punkte, auch wenn keiner so richtig weiß, wie man diese Partie eigentlich gewinnen konnte. Das war so ein typisches Spiel, wo du bis morgen früh noch hättest weiter spielen können, es wäre kein Tor für die Eisbären gefallen. Aber zum Glück gibt es ja Penaltys und die Eisbären konnten drei von vier heute verwandeln, was ihnen am Ende den Heimsieg bescherte. Über mehr als die zwei Punkte sollten sie sich dann aber auch nicht freuen, denn spielerisch gibt es noch viel Luft nach oben.

Eisbären vs. Augsburg: Der Spitzenreiter trifft auf seinen Lieblingsgegner

Seit Freitagabend grüßt der DEL-Rekordmeister von der Tabellenspitze. Ein Anblick, welchen man in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gewohnt war. Aber er fühlt sich gut an. Sehr gut sogar. Somit gehen die Eisbären Berlin morgen Nachmittag als Spitzenreiter in die Partie des 11. Spieltages gegen die Augsburger Panther, welche derzeit auf Platz Neun der DEL-Tabelle stehen.

Doch trotz des klaren 6:3-Sieges am Freitagabend in Iserlohn waren die Verantwortlichen nicht komplett mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Den Start hatte man völlig verschlafen und lag nach zwei individuellen Fehlern schnell mit 0:2 zurück. Dann bewies man einmal mehr seine großartige Moral und drehte die Partie komplett und führte zwischenzeitlich sogar mit 5:2 am Seilersee. Aber sowohl nach dem 3:2 als auch nach dem 5:2 ließen es die Berliner zu locker angehen, spielten es in Scheibenbesitz zu leichtfertig und leisteten sich dadurch zu viele Scheibenverluste, was Iserlohn viele Chance ermöglichte, um somit wieder zurück ins Spiel zu kommen. Und beinahe wurde man für diese leichtsinnige Spielweise auch noch bestraft, denn wenn Kevin Schmidt sein Treffer im letzten Drittel wegen zu hohen Stocks nicht aberkannt worden wäre, hätten sich die Eisbären auf eine heiße Schlussphase im Hexenkessel am Seilersee einstellen müssen. Stefan Ustorf, Leiter Spielerentwicklung und Scouting, war von daher zu Recht nach 40 Minuten enttäuscht, als er meinte, er sei nur mit dem Ergebnis zufrieden, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man gespielt hatte.

Morgen müssen die Eisbären aber über 60 Minuten eine hoch konzentrierte Leistung an den Tag legen, wollen sie die Augsburger Panther schlagen. Zwar haben die Panther nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen und sind damit nach ihrem starken Saisonstart, wo sie zwischenzeitlich sogar mal Tabellenführer waren, bis auf Platz Neun der Tabelle abgerutscht, aber dennoch sind die Fuggerstädter ein Team, welches man nicht unterschätzen sollte. In der Offensive sind die Mannen von Coach Mike Stewart unheimlich torgefährlich, was 35 erzielte Treffer bestätigen, dafür sind sie aber hinten umso anfälliger, was 37 Gegentore in 10 Spielen mehr als beweisen.
Gegen Augsburg sollten die Eisbären auf jeden Fall zu viele Strafzeiten vermeiden, ist das AEV-Powerplay doch eines der besten in der Liga (25 Prozent Erfolgsquote).

In Augsburg traten die Hauptstädter zuletzt nicht wirklich gerne an, aber zu Hause spielten sie sehr gerne gegen die Panther aus Augsburg. Denn 13 der letzten 14 Heimspiele wurden gegen den AEV gewonnen. Die einzige Niederlage kassierte man jedoch im letzten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt, als Augsburg mit 2:0 gewann. Aber das war in einer Phase, in der bei den Eisbären überhaupt nichts zusammen lief. Morgen stehen die Vorzeichen ganz anders. Die Eisbären sind voller Selbstvertrauen nach dem starken Saisonstart und grüßen von Platz Eins, während der AEV seine erste Krise der noch jungen Saison durchmacht und am Donnerstag beim 3:2 n.P. gegen Wolfsburg eine vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendete. Und auswärts verbreitete der AEV zuletzt auch nicht wirklich Angst und Schrecken. Konnte man die ersten beiden Gastspiele der Saison noch gewinnen, setzte es in den letzten drei Auftritten auf fremden Eis drei Niederlagen. Was aber sicherlich auch am Gegner lag, ging es doch gegen Ingolstadt, Köln und München. Nur einfacher wird es für die Panther morgen Nachmittag auch nicht werden.

Los geht die Partie morgen um 14:00 Uhr in der Arena am Ostbahnhof. Telekom Sport überträgt wie immer live.

6:3-Sieg nach 0:2-Rückstand: Eisbären erobern am Seilersee die Tabellenführung

Die Niederlagenserie am Iserlohner Seilersee hat endlich ein Ende gefunden. Am Freitagabend gewannen die Eisbären Berlin vor 4.070 Zuschauern in der Eissporthalle am Seilersee mit 6:3 (1:2,2:0,3:1) bei den Iserlohn Roosters und feierten damit den ersten Sieg nach zuvor fünf Niederlagen in Folge im Sauerland. Durch den Sieg eroberten die Berliner zugleich die Tabellenführung in der DEL, offenbarten aber einige Defizite in ihrem Spiel. 

Die Eisbären konnten auf die gestern noch angeschlagenen Frank Hördler und André Rankel zurückgreifen, im Tor bekam Marvin Cüpper mal wieder Spielpraxis. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp meinte vor der Partie, dass die Berliner ihr Spiel spielen müssen, vor allem diszipliniert sein müssen und hart arbeiten müssten, um hier am Seilersee zu gewinnen, wo es immer schwer ist. Egal, auf welchem Platz die Sauerländer stehen. Aber den Start in die Partie verpennten die Eisbären völlig. Was vielleicht der Chaos-Anfahrt geschuldet war. Denn statt vier Stunden Zugfahrt mussten die Eisbären acht Stunden mit dem Bus ins Sauerland fahren. Nach zwei Minuten kassierte Mark Olver bereits die erste Strafzeit. Doch da sollte ja eigentlich nicht viel passieren, dachte man sich, sind die Iserlohner doch genauso „gefährlich“ wie die Eisbären in Überzahl. Aber die Hausherren nutzten die numerische Überlegenheit aus. Jack Combs spielte die Scheibe zu Justin Florek, welcher vor dem Tor die Scheibe behaupten konnte, sie dann quer spielte und Travis Turnbull netzte letztendlich zum 1:0 ins halbleere Tor ein (3.).
Und nur ganze 15 Sekunden später durften die Fans des Tabellenletzten erneut jubeln. Iserlohn mit aggressiven Forechecking, erkämpfte sich den Puck an der Bande, Jack Combs spielte die Scheibe zu Marko Friedrich, der sie von rechts aus vor das Tor in den Slot brachte, wo dann Thomas Oppenheimer und Jason Jaspers den Puck gemeinschaftlich im Berliner Tor versenkten – 2:0 (4.).
Paukenschlag am Seilersee also, aber fortan waren die Eisbären bemüht, hier ins Spiel zu finden. Optisch waren die Berliner auch überlegen, jedoch fehlte es so ein bisschen an Ideen, die Defensive der Roosters zu knacken.
Acht Minuten waren gespielt, da gab es einen kleinen, schönen Fight zwischen Travis Turnbull und Mark Olver, welcher sich nach dem Bully schon angedeutet hatte und Turnbull ließ auch nicht locker, was ihm am Ende jedoch zwei Strafminuten mehr als Olver einbrachte. Und als Marko Friedrich auch noch auf die Strafbank musste, hatten die Eisbären für 75 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Sie fanden in ihre Powerplay-Formation, ließen die Scheibe gut laufen, aber kamen so gut wie gar nicht zu einem gefährlichen Torschuss. Erst, als Iserlohn wieder zu Viert war, ließen die Eisbären die Scheibe erneut gut laufen und konnten durch Sean Backman zum 2:1 verkürzen (10.).
Fortan blieb es eine muntere Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, die Eisbären dabei mit einem Chancenplus nach 20 Minuten (13:6-Schüsse). Dennoch führten die Hausherren mit 2:1 nach dem ersten Drittel. Marcel Noebels äußerte sich nach dem Auftaktdrittel bei Telekom Sport wie folgt:

Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Nach dem 0:2 haben wir gut ins Spiel gefunden und auch gute Chancen gehabt. Es ist jetzt ein ausgeglichenes Spiel.

Auch ins Mitteldrittel starteten die Hausherren sehr druckvoll und suchten gleich den Weg vor das Tor von Marvin Cüpper. Jake Weidner stand auch auf einmal völlig frei im Slot, aber er konnte diese Chance nicht nutzen. Doch dann fanden die Eisbären besser ins Spiel und es entwickelte sich nun in den ersten Minuten ein schnelles Spiel, welches hin und her ging. Beide Mannschaften überbrückten die neutrale Zone sehr schnell und suchten dann den Abschluss vor dem gegnerischen Tor.
Aber es war nur eine Mannschaft im Abschluss erfolgreich. Sean Backman spielte die Scheibe an der blauen Linie rechts rüber zu Blake Parlett, der nahm die Scheibe mit, spielte sie quer vor das Tor, wo James Sheppard angerauscht kam und die Scheibe im halbleeren Tor versenken konnte – 2:2 (25.)
Und nur 50 Sekunden später machten die Hauptstädter den Paukenschlag perfekt. Daniel Fischbuch brachte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo Louis-Marc Aubry lauerte, einen kleinen Schlenker um Mathias Lange machte und den Puck zum 3:2 über die Linie schoss (26.).
Direkt nach dem Tor nahm Iserlohns Coach Jari Pasanen eine Auszeit, aber seine Mannschaft brauchte eine ganze Weile, um zurück ins Spiel zu kommen. So hatte Johann Larsson in der 29. Minute die große Chance zum Ausgleich, aber er scheiterte am Pfosten. Den Abpraller konnte Marvin Cüpper dann im Liegen mit einem Riesen-Save entschärfen.
Drei Minuten später tauchte Chad Bassen auf einmal frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie behielt die Ruhe und konnte diese Chance vereiteln.
Auf einmal waren die Roosters wieder im Spiel, machten hier viel Druck auf das Tor und drängten auf den Ausgleich. Gegen Ende des Mitteldrittels konnten die Eisbären das Spiel aber wieder beruhigen und hielten die Sauerländer vom Tor fern. Die letzte große Chance des zweiten Drittels hatten dann aber noch einmal die Eisbären, als Aubry völlig frei vor Lange an den Puck kam, ihn aber knapp links am Tor vorbei setzte. Somit führten die Eisbären mit 3:2 nach 40 Minuten am Seilersee. Vom Ergebnis her war Stefan Ustorf, Leiter Spielerentwicklung und Scouting, zufrieden, aber nicht mit der Leistung, wie er bei Telekom Sport in der Drittelpause sagte. Man leistete sich zu viele Scheibenverluste, ging im Scheibenbesitz mit der Scheibe viel zu fahrlässig um. Und dass die Eisbären so schnell mit 0:2 zurück lagen, lag laut Ustorf viel mehr an individuellen Fehlern als an der Chaos-Anreise.

Im letzten Drittel hatten die Gastgeber noch 58 Sekunden Überzahl, aber da waren sie nicht gefährlich, weshalb die Eisbären diese Unterzahl schadlos überstanden.
Und dann ging es ganz schnell. Bully im Drittel der Iserlohner, Aubry gewann dieses, Daniel Fischbuch brachte die Scheibe vor das Tor, wo Marcel Noebels lauerte und Mathias Lange austanzte – 4:2 (43.).
Dieser Gegentreffer schien die Hausherren endgültig geschockt zu haben, deren Ausgangslage als Tabellenletzter ja schon vor dem Spiel nicht gerade rosig aussah. Und nun hatten die Roosters in eigener Halle auch noch eine 2:0-Führung verspielt, was der Stimmung definitv nicht gut tat. Aber Iserlohn wagte ein zaghaftes Aufbäumen, dochr Alexander Bonsaksen schoss den Puck in der 48. Spielminute über das Berliner Tor.
Die Eisbären dagegen wirkten fast schon leichtfüßig im nächsten Angriff, welchen sie erfolgreich abschließen konnten. Noebels mit dem Querpass auf Aubry, welcher das lange Eck anvisierte und den Puck dort auch versenken konnte – 5:2 (49.).
Der Deckel auf diesem Spiel sollte nun also drauf sein, zumal die Eisbären nur wenige Sekunden später einen 3-auf-1-Angriff fuhren, doch Florian Busch schoss die Scheibe knapp daneben. Und direkt im Gegenzug – 23 Sekunden nach dem Berliner Tor – gelang Iserlohn der Anschlusstreffer. Travis Turnbull brachte die Scheibe ins Berliner Drittel, spielte dort mit Boris Blank Doppelpass und kam im Slot wieder an die Scheibe, welche er von dort aus letztendlich ins Tor beförderte – 3:5 (49.).
Auf einmal waren die Sauerländer also wieder da, aber auch deswegen, weil die Eisbären nach vorne kaum mehr etwas taten. Sie standen viel mehr in der eigenen Defensive und schauten den Roosters meistens zu, was sie da so im Angriff taten. Das war schon fast fahrlässig von den Berlinern, die es hier hätten ausnutzen müssen, dass Iserlohn nach dem 2:5 angeschlagen war. Aber nein, man versuchte Iserlohn wieder aufzubauen. Was auch beinahe geklappt hätte, denn acht Minuten vor dem Ende der Partie hatte Kevin Schmidt in „Baseball-Manier“ zum 4:5 getroffen, aber die beiden Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Elvis Melia gaben den Treffer zu Recht wegen eines zu hohen Stocks nicht. Aber da hätten die Eisbären ganz schön alt ausgesehen, wenn es hier auf einmal nur noch 4:5 gestanden hätte.
Doch zum Ende hin fuhren die Eisbären dann auch wieder ein paar Angriffe Richtung Iserlohner Tor und wollten so für die endgültige Entscheidung sorgen. Von Iserlohn kam in dieser Phase nicht mehr viel.
Als Iserlohn in der Schlussphase den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, schlug Mark Olver zu und traf zum 6:3-Endstand vier Sekunden vor der Schlusssirene.

Ein Sieg, welcher am Ende sicherlich verdient war, aber die Eisbären haben sich das Leben dann doch wieder unnötig schwer gemacht. Den Start hatte man völlig verpennt und lag durch individuelle Fehler schnell mit 0:2 hinten. Danach zeigte die Mannschaft aber wieder, wie stark ihre Moral ist und kämpfte sich nicht nur zurück in die Partie, nein, sie drehten das Spiel gleich komplett und lagen zwischenzeitlich sogar mit 5:2 vorne. Aber wie schon nach dem 3:2 im Mitteldrittel spielten es die Berliner dann einfach zu locker, zu leichtfertig wurden die Scheiben verloren, nach vorne hatte man nicht mehr den Zug, um weitere Tore zu erzielen. Wohl in dem Gedanken, dass hier beim angeschlagenen Tabellenletzten nichts mehr schief gehen würde. Beinahe wurden die Hauptstädter für diese Nachlässigkeit noch bestraft. Aber am Ende ging es ja noch einmal gut aus und man nahm drei weitere Punkte mit in die Hauptstadt. Doch einige Worte dürfte sich die Mannschaft nach dem Spiel wohl noch angehört haben müssen, wenn man alleine schon gesehen hat, wie sauer Stefan Ustorf in der zweiten Drittelpause war. 

Iserlohns Stürmer Boris Blank sagte nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Wir haben gut angefangen und 2:0 geführt. Dann bekommen wir zwei Strafzeiten und kassieren das 2:1, danach sind wir eingebrochen. Wir spielen zwar nicht schlecht, aber zwei bis drei Minuten passen wir nicht auf und dann kassieren wir die Tore. Wir müssen jetzt zusammenhalten und hart arbeiten.

Berlins starker Goalie Marvin Cüpper äußerte sich zum Sieg in Iserlohn so:

Wir haben über weite Strecken gut gespielt. Iserlohn hat im ersten Drittel viel Druck gemacht, damit haben wir wohl nicht wirklich so gerechnet. Wir haben uns aber gut zurück gekämpft und die restlichen zwei Drittel gut gespielt

Morgen in Iserlohn: Zu Gast beim Tabellenletzten am Seilersee

Die Auswärtsreise in dieser Woche geht für die Eisbären Berlin weiter. Nach dem erfolgreichen Auswärtsspiel in Düsseldorf vom Dienstagabend müssen die Berliner morgen Abend bei den Iserlohn Roosters antreten. Diese Partie ist die Partie des Tabellenletzten gegen den Tabellenzweiten. Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten der beiden Vereine also nicht sein. Während die Sauerländer derzeit in einer Krise stecken, können die Eisbären mit den bisherigen Ergebnissen und dem Tabellenplatz durchaus zufrieden sein. 

Dennoch nehmen die Eisbären den Tabellenletzten sehr ernst und auf keinen Fall auf die leichte Schulter, wissen die Berliner doch, wie schwer es am Seilersee sein kann. Chefcoach Uwe Krupp sagte im Vorfeld der Partie folgendes (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.10.2017):

In Iserlohn ist es immer hart zu spielen, egal wie die Tabellensituation ist. Wir wollen auch gegen die Roosters konstant, kontrolliert und diszipliniert auftreten.

Dennoch stehen die Siegchancen für die Hauptstädter morgen Abend denkbar gut, sind die Sauerländer doch aktuell das einzige noch sieglose Heimteam der noch jungen DEL-Saison. Nur einen Punkt aus drei Spielen konnten die Roosters bisher zu Hause einfahren, von der einstigen Heimstärke und dem gefürchteten Hexenkessel in der Eissporthalle am Seilersee sind die Iserlohner derzeit meilenweit entfernt. Da sorgen die Roosters derzeit mehr auswärts für Furore als auf eigenem Eis. Bestes Beispiel war da das vergangene Wochenende in der DEL, als Iserlohn durchaus überraschend in Augsburg mit 4:2 gewann, sich dann aber zu Hause von Düsseldorf mit 1:5 abschießen ließ. Und am „Tag der Deutschen Einheit“ folgte dann gleich der nächste Dämpfer für die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen, als man in Ingolstadt mit 0:5 unterging.

Aber angeschlagene Mannschaften sind immer noch am gefährlichsten und von daher tun die Eisbären gut daran, sich auf ihr Spiel zu konzentrieren und das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ziehen die Berliner ihr System durch, stehen sie hinten ähnlich sicher und kompakt wie am Dienstag gegen Düsseldorf und zeigen sich vor dem Tor so eiskalt, dann ist ein Sieg am Seilersee mehr als möglich und dann würde man auch eine Negativserie endlich beenden können. Denn die letzten fünf Gastspiele am Seilersee gingen verloren, zweimal allerdings erst in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen. Morgen ist der Zeitpunkt also eigentlich perfekt, um diese Negativserie ein für alle Mal zu beenden.

Ob Verteidiger Frank Hördler und Kapitän André Rankel allerdings bei diesem Unterfangen mithelfen können, steht noch nicht fest. Der Einsatz der beiden Spieler ist derzeit fraglich. Fehlen werden dagegen definitiv wieder die Youngsters, die für Weißwasser bzw. die DNL-Mannschaft im Einsatz sind sowie Constantin Braun. 

Los geht die Partie um 19:30 Uhr, Telekom Sport überträgt wie gewohnt live. Es ist an der Zeit, den ersten Sieg seit dem 21.09.2014 in Iserlohn einzufahren. Folgendes Team soll es richten:

Tor:

Marvin Cüpper, Petri Vehanen

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Einsatz fraglich:

Frank Hördler, André Rankel

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke (alle Weißwasser), Vincent Hessler (DNL), Constantin Braun