Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun

 

Elf Spiele, nur zweimal nicht gepunktet: Die Eisbären Berlin im Oktober 2017

Der zweite Saisonmonat in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Nach dem ersten Monat lagen die Eisbären noch auf Platz Zwei, nun liegen die Hauptstädter auf Platz Drei. Die Tabellenführung ist aber nur zwei Punkte entfernt, doch Spitzenreiter Nürnberg kann diese heute Nachmittag noch ausbauen. Dennoch war es ein sehr guter Monat für die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp, die gleich elf Spiele absolvieren musste, davon vier Spiele verlor aber in neun der elf Spiele auch punkten konnte. Wir blicken noch einmal auf den Oktober der Eisbären Berlin zurück.

In neun von elf Spielen im Oktober konnten sich die Eisbären Berlin über Punkte freuen. Ganz starke Leistung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom Ergebnis her begann der Monat für die Eisbären mit einer denkbar knappen und unglücklichen Niederlage gegen den Erzrivalen Adler Mannheim (3:4), dennoch boten die Berliner da eine sehr starke Partie und zeigten Moral nach einem frühen 0:2-Rückstand und dominierten fortan die Partie. Doch am Ende hatten die Kurpfälzer das bessere Ende auf ihrer Seite.
Danach folgten jedoch neun Spiele in Folge, wo die Eisbären immer mindestens einen Punkt holten. Es fing an mit einem 4:2-Sieg bei der Düsseldorfer EG, wo man die Partie klar dominieren konnte und bei besserer Chancenverwertung eigentlich hätte höher gewinnen müssen. Doch am Ende zählten nur die drei Punkte, die man mit nach Hause nahm.
Bei den Iserlohn Rooters konnte man am Seilersee mit einem 6:3-Sieg die Tabellenführung erobern, zeigte aber trotz des Sieges keine gute Leistung, was auch Stefan Ustorf nach dem zweiten Drittel analysierte, als er meinte, dass er nur mit dem Ergebnis zufrieden sei, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man hier auftritt. Die Eisbären machten sich nämlich das Leben selbst immer wieder unnötig schwer und brachten die Sauerländer so immer wieder zurück ins Spiel.
In Iserlohn war man schon nicht so überzeugend, doch der bis dahin schlechteste Auftritt der noch jungen Saison folgte zwei Tage später gegen Augsburg, wo man am Ende mit Ach und Krach sowie viel Glück mit 2:1 n.P. gewann. Dank zweier Penalty-Tore von Jamie MacQueen.
Im nächsten Heimspiel setzte man sich 3:1 gegen Schwenningen durch und musste auch da einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. Aber die Eisbären investierten sehr viel und belohnten sich dafür am Ende auch mit drei Punkten.
Dann folgte mal wieder eine Niederlage, als man mit 2:3 n.P. bei den Krefeld Pinguinen verlor. Eine unnötige Niederlage, lag man doch bereits mit 2:0 vorne. Doch man spielte es danach zu leichtfertig und lud Krefeld zu Chancen ein, welche sich am Ende die zwei Punkte sichern konnten.
Auch die nächste Auswärtspartie ging ins Penaltyschießen, diesmal bei den Thomas Sabo Ice Tigers, wo man im Spitzenspiel mit 1:2 n.P. unterlag. Sean Backman brachte die Eisbären erst 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung. Spielerisch sah das bis zum Nürnberger Drittel gut aus, aber es mangelte den Eisbären an Kreativität, um hochkarätige Torchancen herauszuspielen.
Es sollte das nächste Spitzenspiel folgen und dieses verdiente den Namen auch. Es ging rauf und runter, es gab immer wieder Nickligkeiten und kleine Raufereien zu sehen, am Ende setzten sich die Eisbären Berlin in einem hochkarätigen Spiel gegen München mit 5:4 n.P. durch. Das war beste Eishockey-Werbung von beiden Mannschaften.
In Köln gab es das nächste Spitzenspiel und auch das gewannen die Hauptstädter, dank vier Toren durch Neuzugänge und eines mal wieder überragenden Petri Vehanen im Tor.
Gegen Straubing konnte man nicht glänzen, holte sich aber trotzdem einen 2:1-Heimsieg und punktete auch im neunten Spiel in Folge. Diese Serie riss erst im letzten Spiel des Monats Oktober, als man in Augsburg beim Wild-West-Hockey mit 4:7 verlor, weil man sich zu viele Strafen leistete.
Somit punkteten die Eisbären also nur zu Monatsbeginn und zum Monatsende hin nicht, dafür in den neun Spielen zwischendurch, was eine sehr starke Serie war. Auch dadurch ist der Vorsprung auf den ersten Pre-Playoff-Platz auf satte elf Punkte angewachsen. 13 Punkte sind es auf den ersten Platz, der nicht einmal Pre-Playoffs bedeuten würde.

Die Eisbären Berlin sind also weiterhin auf einem sehr guten Weg in dieser Saison und endgültig

Petri Vehanen zeigte auch im Oktober wieder einige spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

zurück in der Spitzengruppe der DEL. Das haben nicht zuletzt die Siege gegen München und Köln bewiesen und generell die drei Spiele gegen Spitzenteams in Folge, wo man in allen drei Spielen in Nürnberg, gegen München und in Köln punkten konnte.
Doch trotz des guten Platz Drei und der guten Punkteausbeute sind bei den Eisbären nach wie vor noch Baustellen vorhanden. Zum einen natürlich das nach wie vor schlechte Powerplay, was immer noch nicht besser geworden ist. Auch fehlt der Mannschaft in den meisten Spielen nach wie vor noch die nötige Konzentration über die gesamte Spieldauer, womit man sich trotz scheinbar sicheren Führungen immer wieder unnötig in Not bringt. In Iserlohn ist das noch gut gegangen, in Krefeld verspielte man dadurch leichtfertig zwei Punkte.
In diesem Monat war auch die bisher stärkste und schlechteste Leistung vorhanden. Im Wahnsinns-Spiel gegen München lieferten die Eisbären beim 5:4 n.P. ihre bisher stärkste Leistung in allen Belangen ab und gewannen damit am Ende auch verdient, gegen Augsburg spielte man bisher am schwächsten, gewann komischerweise am Ende aber doch noch mit 2:1 n.P.
Was anders herum natürlich wieder für die Mannschaft spricht, die es auch in scheinbar schlechten Spielen irgendwie schafft, noch einen Weg zu finden, um die Spiele doch noch zu gewinnen oder aber immerhin noch einen Punkt zu holen. Jeder Punkt kann am Ende im Kampf um die beste Platzierung in den Playoffs wichtig sein, von daher sind die 36 erzielten Punkte bisher schon sehr stark.

Elf Spiele, sieben Siege, vier Niederlagen, nur zweimal nicht gepunktet, 36:30-Tore. Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp dürfte mit dieser Bilanz nicht unzufrieden sein, weiß aber natürlich, wo es noch Steigerungspotential gibt. Krupp setzte im Oktober achtmal auf Petri Vehanen und auch dreimal auf Marvin Cüpper. Und man hat deutlich gesehen, dass die Berliner über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügen. Wenn Vehanen mal nicht spielt, dann hat man eben immer noch einen sehr starken Back-up mit Marvin Cüpper, dem vielleicht sogar die Zukunft in Berlin gehören kann. Sein Potential hat er in diesem Monat jedenfalls schon einmal andeuten können.

Sean Backman spielte einen überragenden Monat Oktober mit 13 Scorerpunkten. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Reden wir über den Oktober bei den Eisbären Berlin, kommen wir an einem Mann nicht vorbei – Sean Backman. Der Neuzugang spielte einen ganz starken Monat und war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären. Sieben Tore sowie sechs Vorlagen gelangen Backman, der zudem in den letzten sechs Spielen immer einen Treffer erzielen konnte. Ganz starke Verpflichtung, die die Eisbären da getätigt haben.
Aber auch Jamie MacQueen läuft so langsam aber sicher zur Hochform auf, kam auf gute neun Scorerpunkte (5 Tore/4 Vorlagen). Auch weitere Stürmer konnten im Oktober ihr Punktekonto gut auffüllen – James Sheppard (3/5), Marcel Noebels (3/4), Mark Olver (4/2) und Nick Petersen (3/3). Auch die beiden Top-Neuzugänge in der Defensive traten in Erscheinung – Blake Parlett (0/5) und Danny Richmond (1/3).

Was in diesem Monat auch aufgefallen ist, bei den Eisbären sind nach wie vor alle vier Reihen in der Lage, für Torgefahr zu sorgen. Jede Sturmreihe kann für ein Tor sorgen, was es dem Gegner natürlich schwer macht, sich auf die Eisbären einzustellen. Wenn gleich zuletzt natürlich die Paradereihe Sean Backman, Nick Petersen und James Sheppard am gefährlichsten war. Aber punkten die drei mal nicht, springen halt andere Reihen in die Bresche, was die Eisbären so gefährlich für die Gegner macht.

Zwei sehr starke Torhüter, eine gute Defensive und eine gefährliche Offensive. Die Eisbären Berlin haben eine gute Mischung für die Saison 2017/2018 gefunden und sind damit wieder zurück im Favoritenkreis auf die Deutsche Meisterschaft. Und wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft noch einige Baustellen hat und somit noch nicht ihre besten Leistungen abgerufen hat, kann man in den nächsten Monaten auf weitere Siege der Eisbären hoffen.

Punkteserie gerissen: Eisbären verlieren Tor-Festival in Augsburg mit 4:7

Irgendwann endet jede Serie einmal. Die der Eisbären Berlin ist am Sonntagabend nach neun Spielen in Folge mit mindestens einem Punkt gerissen. Vor 4.946 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion unterlagen die Hauptstädter in einem wahren Eishockey-Spektakel den Augsburger Panthern mit 4:7 (1:2,3:4,0:1) und kassierten damit erst die zweite Niederlage nach 60 Minuten in dieser Saison auf fremden Eis. 

Nur eine Änderung gab es im Berliner Kader im Vergleich zum Straubing-Spiel vom Freitagabend. Und diese im Tor, wo Petri Vehanen zwischen die Pfosten zurückkehrte. Back-up war somit heute Marvin Cüpper.

Acht der letzten elf Spiele hatten die Eisbären in Augsburg verloren, diese Serie sollte heute nicht fortgesetzt werden. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner hier von Beginn an zu Werke, aber auch Augsburg spielte von Beginn an offensiv. So entwickelte sich von der ersten Sekunde an ein munteres Spiel mit hohem Tempo und Chancen hüben wie drüben. Von Abtasten war hier nichts zu sehen.
Nach gut vier Minuten kassierten die Eisbären durch Charlie Jahnke die erste Strafe der Partie, doch nur sieben Sekunden später kassierten auch die Panther eine Strafe, weshalb es mit 4-gegen-4 weiter ging. Da zogen die Eisbären jedoch ein Powerplay auf und setzten sich im Panther-Drittel fest, machten ordentlich Druck. Und als die Eisbären wieder komplett waren, standen noch sieben Sekunden in Überzahl auf der Uhr. Zwei Sekunden vor Ablauf des Powerplays schlugen die Eisbären zu. Konter der Eisbären, James Sheppard brachte die Scheibe vor das Tor, wo Jonas Müller weiterspielen wollte zu Torjäger Sean Backman. Irgendwie kam die Scheibe wieder vor das Tor, wo sie Jonas Müller letztendlich über die Linie schoss. Ein Augsburger Spieler hatte seinen Goalie Jonathan Boutin behindert, dabei wurde das Tor verschoben, aber die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Daniel Piechaczek gaben den Treffer trotzdem, da die Scheibe so oder so ins Tor gegangen wäre – 1:0 (6.).
Doch die Führung hielt nicht lange, denn die Eisbären kassierten durch Martin Buchwieser die nächste Strafe und Augsburg hat das viertbeste Powerplay der Liga. Und das zeigten sie auch gleich. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen, T.J. Trevelyan hielt die Kelle in den Schuss und veränderte somit die Schussbahn. Petri Vehanen ließ zur Seite prallen und Drew LeBlanc netzte zum 1:1 ein (7.).
80 Sekunden später klingelte es erneut im Berliner Tor. Trevor Parkes gewann einen Zweikampf in der neutralen Zone, fuhr über rechts ins Angriffsdrittel, schaute kurz hoch, zog ab und sein satter Schuss landete schließlich hinter Vehanen im Tor – 1:2 (9.).
Danach ging es weiter Schlag auf Schlag. Onetimer der Hausherren durch Jaroslav Hafenrichter, welcher knapp über das Tor ging. Gegenüber Onetimer der Eisbären durch James Sheppard, diesmal parierte Boutin sehr stark. Augsburg dann mit einer Riesenchance durch Brady Lamb in Überzahl, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber Vehanen parierte mal wieder sehr stark und ließ auch den Nachschuss von Thomas Holzmann nicht durch.
Die letzten beiden Chancen gehörten Charlie Jahnke, welcher zweimal knapp vorbei schoss. Danach war diese spektakuläre Auftaktdrittel vorbei und Augsburg führte durch die zu vielen Strafen gegen die Eisbären mit 2:1. Die Eisbären brachten sich somit also selbst um die Führung, was auch Jonas Müller im Pauseninterview sagte:

Beide Mannschaften machen gut Druck zum Tor, beide arbeiten hart vor dem Tor. Wir müssen die vielen Strafen unbedingt abstellen, dann können wir uns auch mehr Chancen erspielen.

War das erste Drittel schon spektakulär, so war das zweite Drittel dann mehr als atemberaubend. Ganze sieben Tore sahen die Zuschauern in diesem Drittel. Ganze 35 Sekunden dauerte es, da erhöhte die Fuggerstädter auf 3:1. Trevor Parkes auf Evan Trupp, der zog ab, Jens Baxmann konnte den Schuss zwar blocken, doch die Scheibe lag danach frei und Parkes nutzte die Gunst der Stunde und staubte ab (21.).
Direkt im Gegenzug Jamie MacQueen alleine Richtung Jonathan Boutin, welcher jedoch parieren konnte. Kurze Zeit später scheiterte auch Martin Buchwieser mit seiner Chance.
Dann kam Sean Backman mit dem viel Tempo über rechts ins Angriffsdrittel und hämmerte den Puck ins Augsburger Tor – 2:3 aus Sicht der Eisbären (24.). Somit hielt der Lauf von Backman auch in Augsburg, welcher im sechsten Spiel in Folge traf.
Eine Minute später nahm Nick Petersen die nächste Strafe der Eisbären, doch in Unterzahl gelang den Hauptstädtern tatsächlich der Ausgleich. Jamie MacQueen stibitzte die Scheibe im eigenen Drittel, machte sich Auf den Weg Richtung Augsburger Tor und ließ sich auch von Michael Davies nicht aus der Ruhe bringen, erzielte mit seinem Alleingang das 3:3 in Unterzahl (26.). MacQueen traf zum sechsten Mal im sechsten Spiel gegen die Panther
Doch die Freude über den Ausgleich hielt nur ganze 26 Sekunden. Mark Cundari hatte von der blauen Linie abgezogen und T.J. Trevelyan staubte erfolgreich ab – 4:3 (26.).
Dann aber mal ein Powerplay für die Eisbären und sie konnten es zum zweiten Mal an diesem Abend nutzen. Jens Baxmann mit dem Pass auf Frank Hördler an den linken Pfosten, der traf selbigen und Jamie MacQueen nutzte den Abpraller und sorgte für den erneuten Ausgleich – 4:4 (28.).
Mit der Disziplin haperte es aber weiter bei den Eisbären, denn es gab zwei weitere Strafzeiten gegen die Berliner und zweimal schlug das Augsburger Powerplay zu. Es waren bereits die Powerplaytreffer Nummer Drei und Vier am heutigen Sonntagabend. Augsburg mit dem Schuss von der blauen Linie, der Puck lag frei vor dem Tor, Trevelyan einmal mit der Drehung und dem Abschluss – 5:4 (30.). Und gut vier Minuten später staubte Thomas Holzmann in Überzahl zum 6:4 für Augsburg ab. Das siebte Tor in diesem verrückten Eishockeyspiel.
Danach wurde es deutlich ruhiger, aber die Eisbären noch einmal mit einer guten Chance durch Jens Baxmann, welcher an Boutin scheiterte. Ebenso Nick Petersen, welcher es im Nachschuss versuchte, aber Boutin war auch hier zur Stelle.
Für den neutralen Zuschauer war das hier ein absolutes Eishockey-Spektakel, doch so viel Spaß machte es den Augsburgern dann doch nicht, wie Torschütze Thomas Holzmann im Pauseninterview meinte:

Wir passen hinten nicht so gut auf, wie wir es wollten. Vier Gegentore zu Hause sind einfach zu viel, daher macht das Spiel nicht wirklich so viel Spaß.

So spektakulär und so atemberaubend wie die ersten beiden Drittel waren, so ereignisarm war das Schlussdrittel. Man merkte beiden Mannschaften deutlich an, dass sie hier nun defensiv sicherer stehen wollten als die 40 Minuten zuvor. Die Eisbären zeigten sich als die aktivere Mannschaft im Schlussdrittel, zogen die Angriffe aus einer kompakten Defensive auf, fanden aber zu selten eine Lücke in der dicht gestaffelten Augsburger Abwehr. Die Panther lauerten nun viel mehr auf Konter, um dieses Spiel endgültig zu entscheiden.
Die Eisbären bekamen zwölf Minuten vor dem Ende der Partie die Chance, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Aber das Powerplay wurde zu ungenau gespielt und somit nicht genutzt.
Die eigentlich beste Berliner Chance hatte Mark Olver per Onetimer acht Minute vor dem Spielende, doch Boutin war zur Stelle.
Für die Entscheidung sorgte eine absolut sehenswerte Kombination der Augsburger. Micki DuPont verlor durch das aggressive Forechecking von Daniel Schmölz die Scheibe hinter dem Tor, der spielte sie weiter zu Aleksander Polaczek, welcher Drew LeBlanc am linken Pfosten freistehend sah. Dort spielte er den Puck rüber und LeBlanc netzte ins halbleere Tor ein – 7:4 (55.).

Eine Niederlage, die sich die Eisbären durch ihre Undiszipliniertheit selbst zuzuschreiben haben. Vier der sieben Gegentreffer kassierte man in Unterzahl. Und zu viele Strafen gegen Augsburg darf man sich eben nicht leisten, das sollte sich auch bis in die Hauptstadt herum gesprochen haben.
Wenn man nicht so viele Strafen kassiert hätte, wäre hier nämlich durchaus was drin gewesen. Denn nach vorne machten die Eisbären vor allem in den ersten beiden Dritteln sehr viel und kamen auch zu guten Chancen. Dass man im Schlussdrittel nicht mehr zu so vielen Torchancen kam, war der Tatsache geschuldet, dass Augsburg hinten kompakt stehen und auf Konter lauern konnte angesichts der Zwei-Tore-Führung. Bei weniger Strafen wäre ein Sieg in Augsburg im Bereich des Möglichen gewesen.
Aber nehmen wir auch die guten Sachen aus dem Spiel mit und da ist ganz klar mal wieder die Moral der Berliner zu nennen. Augsburg hatte das Spiel nach dem 0:1 schnell gedreht und früh im Mitteldrittel das 3:!1nachgelegt. Doch auch das schockte die Eisbären nicht, die wieder ausgleichen konnten und das in Unterzahl. Selbst der erneute Rückstand konnte in Überzahl egalisiert werden. Das 5:4 war dann jedoch der Knackpunkt gewesen.
Zudem konnte man heute zwei Überzahltreffer erzielen. Auch das ist wichtig für die Eisbären, zeigt es ihnen doch, dass sie es durchaus noch können mit einem Mann mehr. Daran gilt es nun anzuknüpfen, um in Zukunft wieder gefährlicher in Überzahl zu werden.

Florian Busch brachte es nach dem Spiel auf den Punkt:

Die Strafzeiten waren zu viel. Gerade bei dem so starken Powerplay, da ist sowas in Augsburg tödlich. Über- und Unterzahl waren daher heute entscheidend. Dennoch haben wir Charakter bewiesen. In Augsburg ist es immer schwer zu spielen und zu gewinnen. 

Marvin Cüpper: „Ich glaube, wir können jedes Team der Liga schlagen“

Uwe Krupp (links) und Tom Pokel bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Einen knappen 2:1-Sieg feierten die Eisbären Berlin am Freitagabend gegen den Tabellenletzten, die Straubing Tigers. Die Niederbayern waren mit einem neuen Trainer – Tom Pokel – in die Hauptstadt gereist. Von daher hatten sich die Berliner auf ein schweres Spiel eingestellt, wie Jamie MacQueen nach dem Spiel beim Fantalk sagte. Dort wurde er übrigens auch darauf angesprochen, warum seine Reihe dieses Mal nicht gescort hat und er hatte diese Antwort parat:

Es war ein schweres Spiel, denn Straubing hat einen neuen Trainer und jeder will sich beweisen. Wir haben eine gute Chemie in der Mannschaft und wir sind so gefährlich, weil wir so gut zueinander passen. Es ist egal, wer mit wem spielt, es ist immer eine gute Kombination dabei.

Goalie Marvin Cüpper verpasste nur haarscharf seinen Shutout, war aber trotzdem zufrieden mit dem Spiel, wenn gleich er sich natürlich über das Gegentor ärgerte. Aber er gab zugleich auch eine Kampfansage an die Liga heraus: 

Wir haben über weite Strecken gut gespielt. Die Jungs haben es einfach für mich gemacht. Bis auf ein paar Minuten im zweiten Drittel, wo wir ein bisschen geschlafen haben. Aber ansonsten war es ein gutes Spiel. Ich spiele häufiger im Moment, das macht die Sache einfacher für mich, im Rhythmus zu bleiben. Ich glaube, wir können jedes Team hier in der Liga schlagen. 

Verteidiger Frank Hördler meinte nach dem Spiel, dass man natürlich darauf hin gearbeitet hatte, kein Gegentor zu kassieren, gab aber auch zu, dass das Tor stark erzielt wurde:

Wir haben natürlich darauf hin gearbeitet, kein Gegentor zu kriegen. Aber Straubing hat stark gespielt und sie haben sich gute Chancen erspielt. Eine davon ist rein gegangen, super die Sicht genommen. So wurde es noch mal gefährlich zum Schluss. Aber am Ende haben wir verdient gewonnen. 

Torschütze und Vorlagengeber Sean Backman war darauf vorbereitet, dass Straubing ein unangenehmer Gegner sein würde:

Wir wussten, dass Straubing ein unangenehmer Gegner sein kann. Straubing ist deutlich besser als deren Tabellenstand widerspiegelt. Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp sah ein enges Spiel und hat auch Sachen gesehen, die man am Sonntag in Augsburg besser machen muss, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte

Ich glaube, es war eine enge Angelegenheit über das ganze Spiel gesehen. Straubing hat gut verteidigt. Uns war bewusst, dass sioh die Mannschaft vor ihrem neuen Trainer von der besten Seite zeigen wird. Sie waren kampfstark, haben gut in der defensiven Zone gespielt und Drew MacIntyre hat einen guten Job im Tor gemacht. Im zweiten Drittel haben wir die zwei Tore geschossen und das hat uns ein bisschen Sicherheit gegeben. Aber Straubing war immer wieder gefährlich mit Kontern oder wenn wir eine Unachtsamkeit hatten. Wir haben genug gemacht, um heute die drei Punkte zu gewinnen. Aber es gab viele Sachen, die wir besser machen müssen am Sonntag.

Sein Gegenüber Tom Pokel stand heute das erste Mal als Tigers-Coach hinter der Bande und konnte sich so in diesem Spiel einen ersten Eindruck über seine neue Mannschaft verschaffen:

Für mich war es heute ein Spiel, um zu sehen, wo wir stehen und was wir machen müssen. Ich denke, wir haben im ersten Drittel ein gutes Auswärtsdrittel gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir gleich zu Beginn eine gute Breakchance. Wir haben zwei, drei neue Sachen eingebaut, wo wir nicht so stabil waren und letztendlich die zwei Gegentore bekommen haben. Im dritten Drittel haben wir alles versucht. In den letzten vier, fünf Minuten haben wir ein bisschen mehr Druck gemacht. Aber Berlin hat das sehr clever gespielt im letzten Drittel. Wir haben jetzt ein gewisses Bild, wo wir stehen. 

Straubings Stürmer Stefan Loibl fand, dass seine Mannschaft ein gutes Auswärtsspiel gespielt hat, im Mitteldrittel durch zwei individuelle Fehler jedoch die beiden entscheidenden Tore kassiert hatte:

Ich glaube, wir haben hier ein sehr solides und gutes Auswärtsspiel gespielt, sehr gutes erstes Drittel vor allem. Im zweiten Drittel sind wir dann leider durch kleine individuelle Fehler sofort bestraft worden. Wir haben uns aber trotzdem nicht aus der Spur bringen lassen und ein vernünftiges drittes Drittel gespielt. Leider haben wir den Anschluss zu spät erzielt. 

 

 

 

 

2:1-Heimsieg gegen Straubing: Eisbären punkten im neunten Ligaspiel in Folge

Ausgabe #10:

Zweites Saison-Heimspiel gegen die Straubing Tigers, zweiter Heimsieg für die Eisbären Berlin gegen die Niederbayern. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter vor 11.539 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp aber verdient mit 2:1 (0:0,2:0,0:1) gegen die Mannschaft vom neuen Trainer Tom Pokel durch (das erste Duell endete 3:1). Einen Eishockey-Leckerbissen sahen die Zuschauer dabei zwar nicht, aber effektive Eisbären, die damit auch im neunten Ligaspiel in Folge punkteten. Das ist mal eine starke Serie.

Bei den Eisbären fehlten auch heute wieder André Rankel, Louis-Marc Aubry und Constantin Braun. Nick Petersen kehrte in den Kader von Chefcoach Uwe Krupp zurück, dafür fiel aber Thomas Oppenheimer aus. Im Tor rotierte Krupp wieder, diesmal stand Marvin Cüpper statt Petri Vehanen im Berliner Gehäuse. Wohl dem, der so ein starkes Torhüter-Duo aufzuweisen hat. Egal wer im Tor steht, man weiß immer, da steht ein äußerst starker Goalie zwischen den Pfosten.

Drew MacIntyre zeigte eine starke Partie und gab seiner Mannschaft eine Siegchance. Bei den Gegentoren war er machtlos. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie begann mit einer relativ frühen Strafzeit gegen die Eisbären, Straubing also schnell im Spiel mit der ersten Überzahl-Chance. Aber das Penaltykilling der Eisbären sah sehr gut aus und so überstanden die Hausherren die erste brenzlige Situation relativ schadlos. Je länger das erste Drittel dauerte, desto mehr übernahmen die Eisbären die Spielkontrolle. Immer wieder fuhren sie Angriffe Richtung des Straubinger Tores, welches Drew MacIntyre hütete. Und je länger das erste Drittel dauerte, desto näher kamen die Berliner dem ersten Tor an diesem Abend. Die Chancen der Eisbären wurden zum Ende hin immer zwingender und eine Führung wäre durchaus verdient gewesen, aber die eigentlich gefährlichste Chance hatten die Gäste aus Niederbayern. Denn in der elften Spielminute traf Stefan Loibl nur den Pfosten. Da hatten die Eisbären das Glück auf ihrer Seite. 0:0 stand es nach 20 Minuten in Berlin.

Die Gäste aus Straubing erwischten einen richtig guten Start ins Mitteldrittel und machten gleich

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

ordentlich Druck Richtung Eisbären-Tor. Marvin Cüpper hatte richtig viel zu tun, die Eisbären waren immer einen Schritt langsamer als die Tigers. Man merkte der Mannschaft von Tom Pokel an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten.
Daher war es zu diesem Zeitpunkt auch etwas überraschend, als die Eisbären in der 29. Spielminute plötzlich in Führung gingen. James Sheppard kam über links ins Angriffsdrittel, brachte die Scheibe vor das Tor, Nick Petersen leitete an den langen Pfosten weiter, wo Sean Backman lauerte und zum 1:0 einnetzen konnte. Mal wieder also Sean Backman, der sich derzeit wohl für das erste Tor der Eisbären verantwortlich sieht.
Danach gab es das nächste Powerplay der Niederbayern zu sehen, aber erneut ließ das Penaltykilling der Hausherren nicht viel zu. Das Tor gab den Eisbären dann aber neuen Antrieb und nun war auch die Mannschaft von Coach Uwe Krupp besser drin in diesem zweiten Drittel. Und beinahe hätte Charlie Jahnke seinen ersten Treffer in der DEL erzielt, aber die Scheibe rutschte MacIntyre durch die Schoner, prallte an den Pfosten und wieder zurück ins Spiel. Schade, ich hätte der Nummer 15 diesen ersten Treffer gegönnt.
So war es Nick Petersen vorbehalten, fünfeinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause das 2:0 zu besorgen, als er an der blauen Linie die Scheibe bekam, kurz weiter fuhr und dann das Spielgerät ins Tor hämmerte (35.).
Somit lagen die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:0 vorne. In einem Drittel, in dem die Niederbayern eigentlich mehr für das Spiel taten und sich gute Chancen erarbeiteten. Aber die Eisbären führten eben dank ihrer Effektivität.

Marvin Cüpper verpasste seinen Shutout nur um knapp drei Minuten. Trotzdem wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des Schlussabschnittes dann wieder ein schnelles Powerplay für die Gäste, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Kurze Zeit später auch die Eisbären mit einem Powerplay, welches aber ebenso nicht von Erfolg gekrönt war. Je länger das Schlussdrittel dauerte, desto öfter tauchten die Eisbären gefährlich vor MacIntyre auf, doch der Tigers-Goalie hielt seine Mannschaft nach wie vor im Spiel und gab ihr die Möglichkeit, hier doch noch zurückzukommen.
Und sie kamen noch einmal zurück. Knapp drei Minuten vor der Schlusssirene Pokel mit der Auszeit, zudem nahm er MacIntyre vom Eis und brachte einen sechsten Feldspieler. Was sich 17 Sekunden später auszahlen sollte. Austin Madaisky zog per Onetimer ab und sein Schuss schlug hinter Cüpper ein. Der Shutout für die Nummer 39 war somit zu Nichte gemacht, aber er konnte diesen Schuss auch nicht parieren, da zu viel Verkehr vor ihm war.
In der Schlussphase drängten die Niederbayern nun natürlich noch einmal ordentlich, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Aber die Defensive der Eisbären inklusive Marvin Cüpper ließ hier nichts mehr anbrennen und brachte den dritten Sieg in Folge über die Zeit.

Auch solche Spiele, in denen man nicht glänzen konnte, müssen erst einmal gewonnen werden. Und das haben die Eisbären am Ende getan. Weil sie sich im ersten Drittel, je länger es dauerte, dem Torerfolg immer mehr annäherten, da aber noch nicht erfolgreich waren. Aber man ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht, als Straubing die ersten Minuten im Mitteldrittel ordentlich Druck ausübte. Ganz im Gegenteil, die Eisbären stellten den Spielverlauf im zweiten Drittel auf den Kopf mit dem 1:0 durch Backman. Das 2:0 durch Petersen war dann vielleicht der Knackpunkt gewesen. Dank ihrer Effektivität und eines starken Unterzahlspiel führten die Eisbären mit 2:0 nach 40 Minuten. Und der Sieg geriet eigentlich nur nach dem Anschlusstreffer noch einmal kurz in Gefahr, aber die Eisbären brachten das 2:1 sicher und souverän über die Zeit. Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Während man solche Spiele in der vergangenen Saison noch reihenweise abgegeben hatte, gewinnt man solche Spiele in dieser Saison fast ausnahmslos.

Freitag gegen Straubing und Sonntag in Augsburg: Bayern-Wochenende für die Eisbären Berlin

Den Eisbären Berlin steht ein bayerisches Wochenende bevor. Am Freitagabend gastieren die Straubing Tigers in der Arena am Ostbahnhof (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagabend sind die Hauptstädter dann zu Gast bei den Augsburger Panthern (Bully: 19:00 Uhr). Die Eisbären treffen rein von der Tabelle gesehen auf zwei unterschiedlichen Gegner. Während der morgige Gegner Straubing das Tabellenende ziert, stehen die Augsburger aktuell auf Platz Neun. Allerdings trennen diese beiden Mannschaften auch nur ganze sechs Punkte. 

Warum der Abstand zwischen diesen beiden Mannschaften so klein ist, weiß Eisbären-Stürmer Thomas Oppenheimer, der im Vorfeld der Partie folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 26.10.2017):

Wir müssen einfach ein gutes Spiel machen gegen Straubing. In unserer Liga gibt’s nur gute Mannschaften da kann man sich nicht ausruhen. Wir müssen uns gut vorbereiten und konzentriert spielen.

Der Stürmer, welcher für den Deutschland Cup nominiert wurde, spricht die Ausgeglichenheit der Liga an. Und diese haben wir in dieser Saison schon sehr oft bestaunen können, wenn vermeintlich „kleine“ Teams die „großen“ Teams der Liga geschlagen haben. Bestes Beispiel ist da sicherlich der gestrige Auswärts-Coup von Bremerhaven, die bei den zuletzt so starken Ingolstädtern deutlich mit 4:0 gewannen. Von daher darf man kein Team auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es aktuell Tabellenletzter ist.

Das sind die Niederbayern derzeit nämlich. Aber die Tigers reisen mit einem neuen Coach in die Hauptstadt. Tom Pokel leitet nun die Mannschaft der Straubing Tigers, was auf jeden Fall auch ein Grund zur Vorsicht ist, da Mannschaften unter neuen Trainern schwer einzuschätzen sind. Alles, was bisher war und was Straubing gezeigt hat, kann man somit eigentlich vergessen, da Pokel wohlmöglich ganz anders spielen lässt. Von daher müssen die Berliner von Beginn an hellwach sein und Straubing sehr ernst nehmen. Was die Eisbären auf eigenem Eis zuletzt aber immer taten, gewann man doch acht der letzten neuen Heimspiele gegen die Tigers. 

Ganz anders sieht die Bilanz der Eisbären beim Gegner vom Sonntagabend, den Augsburger Panthern, aus. Acht der letzten elf Gastspiele im Curt-Frenzel-Stadion gingen verloren. Dieser Serie sollte endlich mal ein Ende gesetzt werden. Da die Eisbären in dieser Saison bisher aber die beste Auswärts-Mannschaft der DEL stellen, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht. Zumal die Fuggerstädter nach starkem Beginn zuletzt doch eher durchwachsene Leistungen zeigten. So gewann man am vergangenen Wochenende zum Beispiel zunächst zu Hause gegen Düsseldorf mit 2:0, um zwei Tage später beim Tabellenletzten Straubing mit 2:3 zu verlieren. 

Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Partie gegen Straubing über den morgigen Gegner und erläuterte zudem, wie man mit dem aktuell doch sehr straffen Spielplan umgeht:

Straubing ist eine laufstarke Mannschaft, die über den Kampf ins Spiel kommt. Ich erwarte eine topmotivierte Mannschaft, die sich unter der Leitung vom neuen Coach Tom Pokel teuer verkaufen wird.

Die Regeneration beginnt unmittelbar nach Spielende. Auslaufen bzw. cool down in Kombination mit gezielter Ernährung innerhalb kürzester Zeit nach Abpfiff ist wichtig. Ebenfalls unabdingbar in der Folge ist guter Schlaf, dosiertes Training und individuelle regenerative Maßnahmen unseres Physio-Teams. Ein weiteres Kriterium welches nicht zu unterschätzen ist, ist unsere Reiseplanung. Je weniger lange Busreisen (8/9 Stunden) die Mannschaft in den Knochen hat und die Spieler ausreichend Zeit mit Familie verbringen können, umso besser ist die Stimmung und unsere Energie. Im Endeffekt zwingt der enge Spielplan Mannschaften und Trainer dazu, Kompromisse zu schließen zwischen dem Anspruch auf Training und der Notwendigkeit der Erholung.

Uns steht ein interessantes Eishockey-Wochenende bevor und natürlich hoffen wir, dass die Eisbären die nächsten Siege feiern können. Beide Spiele werden wie gewohnt von Telekom Sport live übertragen.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Straubing Tigers am 27.10.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

4:2 in Köln! Vier Tore durch Neuzugänge und ein überragender Petri Vehanen sichern drei Punkte und Platz Eins

Ein Punkt im Spitzenspiel in Nürnberg, zwei Punkte im Spitzenspiel gegen München und heute Abend dann drei Punkte in Köln. Die Eisbären Berlin haben die Spitzenspiel-Serie mit einem verdienten 4:2 (1:1,1:0,2:1)-Sieg bei den Kölner Haien abgeschlossen und damit auch die Tabellenspitze erobert. Und für Köln ging eine schwarze Serie weiter. Zum sechsten Mal gerieten die Domstädter in dieser Saison mit 0:1 in Rückstand und zum sechsten Mal verließen sie anschließend das Eis als Verlierer.

Die Eisbären hatten in den letzten sieben Spielen stets gepunktet und wollten diese Serie in der Domstadt natürlich gerne fortsetzen. Dafür konnte Chefcoach Uwe Krupp auf exakt dieselbe Mannschaft setzen, die am Sonntag gegen München zu Hause mit 5:4 n.P. gewann.

Die Hausherren hatten den besseren Start und die erste Chance der Partie. Justin Shugg tauchte frei vor Petri Vehanen auf, doch der finnische Goalie lenkte den Puck mit der Fanghand über das Tor. Diese Chance in der vierten Spielminute war aber auch schon das nennenswerteste in den ersten Minuten, denn die Partie begann sehr verhalten. Beide Mannschaften versuchten defensiv kompakt zu stehen und so wenig wie möglich zuzulassen, was für wenig Torraumszenen sorgte. Zudem unterliefen beiden Teams im Spielaufbau zu viele Scheibenverluste.
Die Eisbären brauchten bis zur neunten Spielminute, ehe sie die erste richtige Chance hatten. James Sheppard brachte die Scheibe ins Drittel, da verloren die Berliner den Puck jedoch zunächst. Aber die Eisbären erkämpften die Scheibe zurück, Martin Buchwieser kam zum Abschluss, Justin Peters ließ prallen und Sean Backman staubte ab – 1:0. Der neunte Saisontreffer des Neuzuganges, welcher schon den Siegtreffer im ersten Duell gegen Köln auf eigenem Eis erzielt hatte.
Zwei Minuten später tauchte Daniel Fischbuch frei vor Peters auf, doch der Kölner Goalie parierte diesen Schuss. Sechs Minuten vor der ersten Drittelpause kassierten die Eisbären durch Martin Buchwieser die erste Strafe der Partie. Lange Zeit passierte nicht viel, weil die Eisbären nicht viel zu ließen, aber 21 Sekunden vor Ablauf klingelte es dann doch im Berliner Tor. Alexander Sulzer hatte von der blauen Linie abgezogen, Ryan Jones parkte vor Vehanen und hielt im entscheidenden Moment die Kelle in den Schuss und fälschte den Schuss somit unhaltbar ab – 1:1 (16.).
Mehr passierte danach nicht mehr, weil beide Defensivreihen kaum eine Lücke aufmachten, um Chancen zu ermöglichen. Somit stand es 1:1 nach 20 Minuten und folgerichtig analysierte Kölns Sebastian Uvira nach dem ersten Drittel, dass es „eine ausgeglichene Partie bisher sei„.

Das Mitteldrittel bot dann wesentlich interessanteres Eishockey. Beide Mannschaften von Beginn an mit mehr Zug zum Tor und auch guten Abschlüssen. Die Partie war nun wesentlich umkämpfter und bot mehr Zweikämpfe als noch im Auftaktdrittel.
28 Minuten waren gespielt, da störte Micki DuPont Felix Schütz nach Meinung der beiden Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Daniel Piechaczek wohl zu sehr beim Torschuss, weshalb es Penalty für Köln gab. Schmeichelhafte Entscheidung zu Gunsten der Haie, aber Schütz vergab diese Riesenchance. Er hatte Vehanen zwar bereits ausgespielt, vertändelte dann aber die Scheibe.
Da es nach der Penalty-Entscheidung direkt noch eine Strafe gegen Sean Backman gab, hatte Köln fortan ein Überzahlspiel. Doch dieses wie auch kurze Zeit ein zweites nach Strafe gegen Blake Parlett konnten die Domstädter nicht nutzen.
Danach ging es hin und her, ohne dabei jedoch hochkarätige Torchancen zu erspielen. Drei Minuten vor der Pause dann mal wieder eine gute Chance für die Eisbären durch Kai Wissmann, der sich klasse durchtankte, aber an Justin Peters scheiterte.
Kurze Zeit später die erste Strafe der Partie für Köln, doch es waren die Haie, die in dieser Überzahl der Eisbären die beste Chance hatten. Zwei-auf-Eins-Angriff der Haie, Philipp Gogulla mit dem Querpass auf Nico Krämmer, welcher das sichere 2:1 auf dem Schläger hatte, aber da stand ja noch dieser Teufelskerl Petri Vehanen im Tor, der im Liegen noch seine Stockhand an den Puck bekam und so das sicher geglaubte Kölner Tor verhinderte. Ein Wahnsinns-Save der Nummer 31.
Und als sich alle bereits auf ein 1:1 nach 40 Minuten einstellten, schlug die Stunde von Mark Olver. Der hatte die Scheibe hinter dem Kölner Tor, wollte damit gerade rechts ums Tor fahren, als er jedoch eine Lücke auf der anderen Seite sah und dementsprechend per Bauerntrick zum Abschluss kam. Peters konnte mit dem Schoner zwar parieren aber irgendwie rutschte die Scheibe ins Kölner Tor. Kai Hospelt hatte sie wohl als Letzter berührt – 2:1.
Die Eisbären lagen nach zwei Dritteln also knapp in der Lanxess Arena vorne, doch Frank Hördler gab im Pausen-Interview die Marschroute für das letzte Drittel aus: „Nicht ausruhen, weiter hartes Eishockey spielen, denn es wird ein enges drittes Drittel.

Dementsprechend engagiert kamen die Eisbären aus der Kabine und hatten in der ersten Minute des letzten Drittels gleich zwei richtig gute Chancen. Zehn Sekunden waren gespielt, da wurde Jamie MacQueen vor dem Tor angespielt, scheiterte aber alleine vor Justin Peters am Kölner Goalie. 45 Sekunden waren absolviert, da scheiterte Thomas Oppenheimer bei einem Zwei-auf-Eins-Konter an Peters.
Und auch die dritte Großchance des dritten Drittels hatten die Eisbären. 45 Minuten waren gespielt, da wurde Mark Olver beim Alleingang auf Peters zu Fall gebracht und die Hauptschiedsrichter entschieden folgerichtig auf Penalty für die Eisbären. Doch Peters konnte auch diesen Schuss parieren.
Danach beide Mannschaften jeweils mit einem Powerplay. Das der Eisbären war nicht wirklich gefährlich, das der Kölner brachte durchaus drei gefährliche Chancen zu Stande. Aber Tore wurden keine bei numerischer Überlegenheit erzielt.
Das Tor erzielten dann aber die Berliner. Jamie MacQueen fuhr über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe ab und Danny Richmond zog direkt ab – 3:1 (53.).
Zwei Minuten später Chancen auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Thomas Oppenheimer mit seiner Direktabnahme aus dem Slot heraus an Peters, im Gegenzug machte sich Shawn Lalonde auf den Weg Richtung Petri Vehanen. Der Ex-Eisbär hatte Vehanen bereits ausgespielt, aber der Finne parierte ganz stark mit dem linken Schoner. Wenige Sekunden später war Vehanen erneut Sieger gegen Lalonde, diesmal mit der Fanghand.
Hoffnung keimte bei den 10.092 Zuschauern in der Lanxess Arena dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal auf. Moritz Müller hatte in Höhe des rechten Bullykreises abgezogen und Kai Hospelt fälschte die Scheibe unhaltbar ab – 3:2 (57.).
Köln riskierte alles und nahm 90 Sekunden vor dem Ende Justin Peters aus dem Tor, was die Eisbären jedoch zur endgültigen Entscheidung nutzten. Jamie MacQueen schoss zunächst noch am leeren Tor vorbei, doch die Eisbären erkämpften sich die Scheibe zurück. MacQueen mit dem Querpass vor das leere Tor, wo Thomas Oppenheimer keine Probleme hatte, den Puck im verwaisten Haie-Tor zu versenken – 4:2 (60.).

Die Eisbären punkten also auch im achten Ligaspiel und im sechsten Auswärtsspiel in Folge. Und verdient war der Sieg auch durchaus, denn die Eisbären waren vor dem Tor einfach eiskalt und machten in den richtigen Momenten die Tore. Viele Hochkaräter erspielten sich die Eisbären nicht, aber sie nutzten ihre Chancen eben effektiver als Köln. Wobei man den Haien natürlich nicht viel vorwerfen kann, wenn ein gewisser Petri Vehanen so Weltklasse pariert. Da waren schon wieder einige Wahnsinns-Saves dabei. Der Finne hielt die Eisbären vor allem im Mitteldrittel im Spiel, als Köln in Überzahl sich gute Chancen erspielte und ja auch noch einen Penalty vergab. Somit waren Petri Vehanen und die Chancenverwertung heute die Garanten für den Auswärtssieg in Köln.

Kölns Stürmer Kai Hospelt nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Wir hatten im zweiten Drittel viele Chancen, sind aber nicht in Führung gegangen. Berlin ist dann glücklich in Führung gegangen. Am Ende war das 1:3 ausschlaggebend.

Berlins Matchwinner Petri Vehanen in gewohnter Manier kurz und knapp, als er auf seine Leistung angesprochen wurde:

Es sind drei Punkte, mehr nicht. Unsere genutzten Chancen haben den Unterschied ausgemacht.

Nach Sieg im Spitzenspiel gegen München: Köln mit Respekt vor den Eisbären

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es Schlag auf Schlag. Gestern Abend haben die Eisbären Berlin noch gegen den EHC Red Bull München gespielt und gewonnen (5:4 n.P.), da geht es morgen Abend schon wieder weiter. Die Hauptstädter sind dann zu Gast bei den Kölner Haien. Dann empfängt der Tabellenfünfte den Tabellendritten in der Lanxess Arena (19:30 Uhr). Das dritte Spitzenspiel in Folge also für die Eisbären, die aus den vergangenen beiden Spitzenspielen drei Punkte mitgenommen haben. Dem einen Punkt in Nürnberg folgten gestern zwei Punkte gegen München. Folgen in Köln nun also die vollen drei Punkte?

Ausgeschlossen ist das nicht, denn die Eisbären dürften mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Domstadt reisen, zeigte man doch gegen München ein starkes, physisches Spiel. Auch Rückschläge steckte man gut weg, hielt stark dagegen und zwang den Deutsche Meister am Ende sogar in die Knie. Und das nicht einmal unverdient. Von daher können sich die Eisbären also auch bei den Kölner Haien etwas ausrechnen. 

Der Respekt seitens der Haie ist jedenfalls schon einmal sehr groß, wie Christian Ehrhoff im Vorfeld der Partie sagte (Quelle):

Das Spiel gegen Berlin wird eine riesige Herausforderung für uns, wir müssen von Anfang an so da sein wie gegen Wolfsburg.

Die Kölner hatten gestern zwar auch einen Sieg feiern können (5:1 gegen Wolfsburg), aber dieser war auch bitter nötig, wurde man doch am Freitag von Ingolstadt aus der eigenen Arena geschossen (2:6). Die Mannen von Chefcoach Cory Clouston mussten also eine Reaktion zeigen und taten dies gegen den Vizemeister auch. Und gegen die Berliner wollen die Haie sicherlich auch eine Reaktion zeigen und Revanche nehmen für die 2:3-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison. 

Sean Backman erzielte den Siegtreffer im ersten Aufeinandertreffen gegen Köln in dieser Saison. Gelingt ihm das morgen erneut? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wenn die Eisbären die Partie in der Domstadt für sich entscheiden wollen, müssen sie einfach nur so spielen wie gestern. Mit viel Kampf und Leidenschaft über die gesamte Spielzeit. Die Eisbären müssen jeden Zweikampf annehmen, dürfen keinen Puck verloren geben, hinten versuchen, so sicher wie möglich zu stehen. Wenn gleich man gegen Köln nicht alle Chancen verhindern kann, aber man kann die Haie dazu zwingen, von außen auf das Tor zu schießen und somit ihnen die Möglichkeit nehmen, sich viele Hochkaräter zu erspielen. Und in der Offensive müssen die Eisbären genau mit dem Zug zum Tor spielen wie sie es gegen München getan haben. Da wurde jede Scheibe zum Tor gebracht und sorgte für Gefahr. Wenn man es jetzt auch noch hinbekommt, dass das Powerplay wieder gefährlich wird, dann ist den Eisbären morgen der nächste Sieg zuzutrauen. 

Und in Köln haben die Berliner noch einiges gut zu machen, gingen doch die beiden Auswärtsspiele der vergangenen Saison verloren. Dem 1:4 in Spiel Eins folgte ein 0:2 in Spiel Zwei. Vor allem in der Offensive war die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp also sehr harmlos. Damit ist morgen jedoch nicht zu rechnen, sind die Eisbären doch in dieser Saison sehr stark in der Offensive und zudem geht von jeder der vier Angriffsreihen Torgefahr aus. Torgefährlich sind jedoch auch die Kölner, die mit 55 Toren den zweitbesten Angriff der Liga stellen. Da steht uns morgen also wohlmöglich das nächste Offensiv-Spektakel bevor. Hoffentlich mit dem besseren Ende für unsere Jungs. 

Mark Olver: „Es ist unheimlich schön, München zu schlagen“

Pressekonferenz (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin und der EHC Red Bull München haben sich ein Spiel auf Playoff-Niveau geliefert, welches die Eisbären am Ende mit 5:4 n.P. gewonnen haben. Am Ende waren natürlich alle bei den Eisbären sehr froh über den Sieg, welcher vor allem gegen München immer wieder schön ist, wie Mark Olver beim Fan-Talk sagte:

Es ist unheimlich schön, München zu schlagen. München hat ein sehr physisches Spiel gespielt, aber wir sind nicht zurück gegangen. Wir haben das Spiel mitgespielt, haben den Kampf angenommen und haben auf alle Fälle dagegen gehalten. Es war ein richtig gutes Spiel unserer Mannschaft. 

Micki DuPont fand, dass die Partie ein absolutes Spitzenspiel war, was bei den beiden Mannschaften aber auch kein Wunder ist:

Es ist ein Spitzenspiel, wenn München in der Stadt ist. Sie sind eine Top-Mannschaft und wir sind der Meinung, wir sind auch eine Top-Mannschaft. Somit weiß man, was man zu erwarten hat. Nämlich ein hart geführtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, die wir nicht nutzen konnten. München hatte viele Chancen, aber mal wieder war Petri Vehanen eine Bank im Tor für uns. Wir sind glücklich mit den Punken heute. 

Für Frank Hördler war das Spiel sogar sehr emotional, wie er nach dem Spiel im Interview sagte:

Das war ein sehr emotionales Spiel. Es ging hoch und runter. Wir haben viel Druck auf das Münchner Tor gemacht, sie haben viel Druck auf unser Tor gemacht. Es war ein gutes Spiel zu sehen. 

Uwe Krupp freute sich nach dem Spiel für die Jungs, die einen guten Job gemacht haben:

Ich freue mich für Jungs, es war ein hartes Stück Arbeit heute. München hat ein super Start erwischt im ersten Drittel, sie haben mehr Spielanteile gehabt. Das erste Tor, was wir geschossen haben, hat uns ein bisschen Schwung gegeben und danach war eigentlich nur noch München am Drücker. Es war heute ein zähes Spiel für uns. Wir hatten das harte Spiel in Nürnberg noch in den Knochen, das hat man gesehen. Wir haben gekämpft und am Ende war es ein Mannschaftssieg. Wir hatten mit Petri Vehanen einen Torwart, der auch zwei unhaltbare herausgeholt hat und uns somit eine Chance gegeben hat, im Spiel zu bleiben. 

Don Jackson fasste es kurz und knapp auf der Pressekonferenz zusammen:

Es war ein packendes Spiel. Die Führung hat hin und her gewechselt. Beide Mannschaften haben viele Torchancen kreiert. 

What a Game! Eisbären gewinnen Spitzenspiel gegen München mit 5:4 n.P.

Ausgabe #9:

Die Eisbären Berlin haben das zweite Spitzenspiel des Wochenendes für sich entschieden. In einem atemberaubenden Spiel auf absoluten Playoff-Niveau setzten sich die Eisbären Berlin gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 5:4 (1:1,2:2,1:1,/0:0,1:0) n.P. durch und rückten somit näher an das Spitzen-Duo München und Nürnberg heran. 11.261 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen alles, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Harte Checks, intensives Spiel, ständige Führungswechsel, einen Faustkampf und viele kleine Nickligkeiteten usw. Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute wieder auf Martin Buchwieser zurückgreifen, dagegen fehlten weiterhin André Rankel, Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Constantin Braun. Petri Vehanen hütete den Bären-Käfig.

Spielszene Berlin vs. München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins „Pink-in-the-Rink-Spiel“ und den besseren Start hatten die Hausherren. München gerade im Angriff, doch ohne Erfolg und dann die Eisbären mit einem blitzschnellen Umschaltspiel. Über Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Sean Backman, der ließ Konrad Abeltshauer richtig alt aussehen und spielte auch noch David Leggio aus, netzte schließlich per Rückhand ein – 1:0 (3.). Ein Wahnsinns-Tor der Nummer 61.
Generell waren die Eisbären zu Beginn gut drin in der Partie, die Gäste aus München brauchten eine kurze Zeit, um in ihr Spiel zu finden. Und wenn sie dieses einmal gefunden haben, dann sind sie eiskalt. In der siebten Spielminute kam Ex-Eisbär Mads Christensen im Angriffsdrittel in Scheibenbesitz, fuhr Richtung Tor und traf per Rückhand zum 1:1.
Kurz darauf München mit der Chance in Überzahl in Führung zu gehen, aber das Unterzahlspiel der Eisbären sah sehr gut aus und ließ kaum eine gute Chance der Gäste zu.
In der zwölften Spielminute hatte München dann zweimal das 2:1 auf dem Schläger. Zunächst traf Steve Pinizzotto nur den Pfosten und beim Nachschuss hatte Markus Lauridsen dass leere Tor vor sich, aber dieser Teufelskerl Petri Vehanen parierte mit einem gekonnten Sprung nach rechts den Schuss und hielt das 1:1 fest. Was für ein Save des finnischen Goalies.
In den ersten zehn Minuten war es ein richtig gut anzusehendes Eishockeyspiel mit einem guten Beginn der Eisbären, doch danach immer stärker werdenden Gästen aus München. In den zweiten zehn Minuten wurde das Spiel mehr und mehr zerfahrener, viele kleine Nickligkeiten und Provokationen auf beiden Seiten sowie ein schöner Fight zwischen Jonas Müller und Steve Pinizzotto. Daher gab es viel spielerisches nicht mehr zu sehen, aber unterhaltsam war diese Partie nach wie vor. 1:1 stand es somit nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären gleich nach 30 Sekunden die Chance zur Führung,

Petri Vehanen zeigte heute wieder mehrfach spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

als man ein Überzahlspiel hatte. Aber das Powerplay ist nun wirklich nicht die Parade-Disziplin der Eisbären und zu allem Überfluss kassierte man dann heute auch noch ein Gegentor bei eigener Überzahl. Patrick Hager fing die Scheibe ab, fuhr über links ins Angriffsdrittel, sah Michael Wolf auf Höhe des rechten Pfosten, spielte den Querpass rüber und Wolf hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Tor unterzubringen – 1:2 (23.).
Das Tor gab den Gästen ordentlich Aufwind, München fortan mit viel Druck auf das Berliner Tor, die Eisbären konnten nur selten für Gefahr sorgen. Aber München sorgte zweimal für große Gefahr. Frank Mauer traf nur den Pfosten und Keith Aucoin wurde Augenzeuge des übermächtigen Petri Vehanen, der in letzter Sekunde kurz vor der Linie retten konnte.
Danach gab es wieder weniger Eishockey sondern viel mehr Nickligkeiten zu beobachten. Strafen auf beiden Seiten und Powerplay für München, aber diesmal waren es die Eisbären, die den Shorthander erzielen konnten. Frank Hördler marschierte über links bis ins Angriffsdrittel, fand keine Anspielstationen und schoss einfach mal auf das Tor. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter David Leggio ein – 2:2 (30.).
Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, hart umkämpft und mit Chancen hüben wie drüben. Die Eisbären mit einer guten Phase, Florian Busch brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, blieb dort aber hängen. Der Puck lag frei, Marcel Noebels kam angerauscht und zimmerte die Scheibe in den Winkel – 3:2 (35.).
Die Eisbären hatten nun die Partie gedreht und lagen wieder vorne. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur gut eineinhalb Minuten. Dann schlug München schon wieder zurück. Brooks Macek hatte zu viel Platz im Slot, wurde nicht wirklich angegriffen und zog einfach ab – 3:3 (36.).
Zum Ende hin noch einmal ein Powerplay für München, wo sie durchaus gefährlich waren, aber es blieb beim 3:3 nach 40 Minuten.

Auseinandersetzungen gab es heute jede Menge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man deutlich, dass beide Mannschaften in der Drittelpause wohl eine Ansage erhalten hatten. Denn die vielen Nickligkeiten und Auseinandersetzungen werden den Trainern sicherlich nicht gefallen haben, beide Trainer werden die Teams wohl daran erinnert haben, sich hier viel mehr auf das Eishockey spielen zu konzentrieren statt auf das provozieren des Gegners. Auch defensiv versuchten beide Mannschaften sicher zu stehen, weshalb die ersten Minuten im letzten Drittel eher so mäßig interessant waren.
Als München dann aber ein Powerplay hatte, ging es ganz schnell. Derek Joslin nahm Maß von der blauen Linie und hämmerte den Puck ins Tor – 3:4 (47.).
Wenige Sekunden später die nächste, unnötige Strafe gegen die Eisbären. Aber diesmal überstanden sie die Unterzahl schadlos. Sechs Minuten vor dem Ende gab es dann wieder Grund zum Jubeln für die Fans in der Arena am Ostbahnhof. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, aber nur Marcel Noebels vor dem Tor getroffen. Die Scheibe flog hoch, Noebels schaute kurz und netzte per Rückhand klasse ein – 4:4 (54.). Das Tor wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
In der Schlussphase versuchten beide Mannschaften dann keinen Fehler mehr zu machen. Klappte bis auf einmal ganz gut. Mads Christensen war auf einmal durch, scheiterte aber am Pfosten. Somit ging es zum dritten Mal in Folge für die Eisbären in die Verlängerung.

Und in dieser hatten die Eisbären zweimal die Chance zum Sieg. Einmal tauchte Jamie MacQueen alleine vor Leggio auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann schickte Kapitän Florian Busch Marcel Noebels auf die Reise, aber er scheiterte an Leggio. Somit ging es zum dritten Mal nacheinander ins Penaltyschießen. Und da hatten die Eisbären zuletzt zweimal in Folge das Nachsehen.

Aber dieses Mal war das bessere Ende auf Seiten der Hauptstädter. Martin Buchwieser hatte vorgelegt, doch Keith Aucoin sorgte für den Ausgleich. Dann lief Micki DuPont an und auch er verwandelte eiskalt. Somit musste Brooks Macek treffen, doch er scheiterte an Vehanen und somit blieb der Zusatzpunkt in Berlin.

Nach diesem Spiel mussten Spieler wie Fans erst einmal durchatmen. Was war das für ein

Kai Wissmann bekam nach dem Spiel von der Fankurve ein Geburtstagsständchen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eishockeyspiel, welches fast drei Stunden dauerte. Die Eisbären konnten ihren guten Beginn mit der Führung krönen, doch danach merkte man, wie stark München spielen kann. Folgerichtig auch der Ausgleich. Dann schockte München die Eisbären mit dem Shorthander, aber auch das brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, auch sie trafen in Unterzahl und drehten die Partie anschließend komplett. Aber auch München zeigte Comeback-Qualitäten und drehte die Partie wieder zurück, was die Eisbären abermals nicht aus dem Konzept brachte. Auch sie kamen wieder zurück und glichen aus, weil sie nie aufgegeben hatten. In der Verlängerung vergab man dann zweimal die Chance zum Sieg, machte es dann aber im Penaltyschießen besser und holte sich den Sieg.
Ein Sieg der gesamten Mannschaft. Jeder kämpfte für jeden, die Eisbären haben nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Weil sie immer an sich geglaubt haben. Und weil sie es endlich geschafft haben, ein Top-Team zu schlagen. Denn bisher hatte es ja vor allem gegen die Top-Teams aus München, Mannheim und Nürnberg Niederlagen gesetzt. Aber heute haben die Eisbären bewiesen, dass sie auch wieder zu den Spitzen-Mannschaften in der DEL gehören.