4:2 in Köln! Vier Tore durch Neuzugänge und ein überragender Petri Vehanen sichern drei Punkte und Platz Eins

Ein Punkt im Spitzenspiel in Nürnberg, zwei Punkte im Spitzenspiel gegen München und heute Abend dann drei Punkte in Köln. Die Eisbären Berlin haben die Spitzenspiel-Serie mit einem verdienten 4:2 (1:1,1:0,2:1)-Sieg bei den Kölner Haien abgeschlossen und damit auch die Tabellenspitze erobert. Und für Köln ging eine schwarze Serie weiter. Zum sechsten Mal gerieten die Domstädter in dieser Saison mit 0:1 in Rückstand und zum sechsten Mal verließen sie anschließend das Eis als Verlierer.

Die Eisbären hatten in den letzten sieben Spielen stets gepunktet und wollten diese Serie in der Domstadt natürlich gerne fortsetzen. Dafür konnte Chefcoach Uwe Krupp auf exakt dieselbe Mannschaft setzen, die am Sonntag gegen München zu Hause mit 5:4 n.P. gewann.

Die Hausherren hatten den besseren Start und die erste Chance der Partie. Justin Shugg tauchte frei vor Petri Vehanen auf, doch der finnische Goalie lenkte den Puck mit der Fanghand über das Tor. Diese Chance in der vierten Spielminute war aber auch schon das nennenswerteste in den ersten Minuten, denn die Partie begann sehr verhalten. Beide Mannschaften versuchten defensiv kompakt zu stehen und so wenig wie möglich zuzulassen, was für wenig Torraumszenen sorgte. Zudem unterliefen beiden Teams im Spielaufbau zu viele Scheibenverluste.
Die Eisbären brauchten bis zur neunten Spielminute, ehe sie die erste richtige Chance hatten. James Sheppard brachte die Scheibe ins Drittel, da verloren die Berliner den Puck jedoch zunächst. Aber die Eisbären erkämpften die Scheibe zurück, Martin Buchwieser kam zum Abschluss, Justin Peters ließ prallen und Sean Backman staubte ab – 1:0. Der neunte Saisontreffer des Neuzuganges, welcher schon den Siegtreffer im ersten Duell gegen Köln auf eigenem Eis erzielt hatte.
Zwei Minuten später tauchte Daniel Fischbuch frei vor Peters auf, doch der Kölner Goalie parierte diesen Schuss. Sechs Minuten vor der ersten Drittelpause kassierten die Eisbären durch Martin Buchwieser die erste Strafe der Partie. Lange Zeit passierte nicht viel, weil die Eisbären nicht viel zu ließen, aber 21 Sekunden vor Ablauf klingelte es dann doch im Berliner Tor. Alexander Sulzer hatte von der blauen Linie abgezogen, Ryan Jones parkte vor Vehanen und hielt im entscheidenden Moment die Kelle in den Schuss und fälschte den Schuss somit unhaltbar ab – 1:1 (16.).
Mehr passierte danach nicht mehr, weil beide Defensivreihen kaum eine Lücke aufmachten, um Chancen zu ermöglichen. Somit stand es 1:1 nach 20 Minuten und folgerichtig analysierte Kölns Sebastian Uvira nach dem ersten Drittel, dass es „eine ausgeglichene Partie bisher sei„.

Das Mitteldrittel bot dann wesentlich interessanteres Eishockey. Beide Mannschaften von Beginn an mit mehr Zug zum Tor und auch guten Abschlüssen. Die Partie war nun wesentlich umkämpfter und bot mehr Zweikämpfe als noch im Auftaktdrittel.
28 Minuten waren gespielt, da störte Micki DuPont Felix Schütz nach Meinung der beiden Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Daniel Piechaczek wohl zu sehr beim Torschuss, weshalb es Penalty für Köln gab. Schmeichelhafte Entscheidung zu Gunsten der Haie, aber Schütz vergab diese Riesenchance. Er hatte Vehanen zwar bereits ausgespielt, vertändelte dann aber die Scheibe.
Da es nach der Penalty-Entscheidung direkt noch eine Strafe gegen Sean Backman gab, hatte Köln fortan ein Überzahlspiel. Doch dieses wie auch kurze Zeit ein zweites nach Strafe gegen Blake Parlett konnten die Domstädter nicht nutzen.
Danach ging es hin und her, ohne dabei jedoch hochkarätige Torchancen zu erspielen. Drei Minuten vor der Pause dann mal wieder eine gute Chance für die Eisbären durch Kai Wissmann, der sich klasse durchtankte, aber an Justin Peters scheiterte.
Kurze Zeit später die erste Strafe der Partie für Köln, doch es waren die Haie, die in dieser Überzahl der Eisbären die beste Chance hatten. Zwei-auf-Eins-Angriff der Haie, Philipp Gogulla mit dem Querpass auf Nico Krämmer, welcher das sichere 2:1 auf dem Schläger hatte, aber da stand ja noch dieser Teufelskerl Petri Vehanen im Tor, der im Liegen noch seine Stockhand an den Puck bekam und so das sicher geglaubte Kölner Tor verhinderte. Ein Wahnsinns-Save der Nummer 31.
Und als sich alle bereits auf ein 1:1 nach 40 Minuten einstellten, schlug die Stunde von Mark Olver. Der hatte die Scheibe hinter dem Kölner Tor, wollte damit gerade rechts ums Tor fahren, als er jedoch eine Lücke auf der anderen Seite sah und dementsprechend per Bauerntrick zum Abschluss kam. Peters konnte mit dem Schoner zwar parieren aber irgendwie rutschte die Scheibe ins Kölner Tor. Kai Hospelt hatte sie wohl als Letzter berührt – 2:1.
Die Eisbären lagen nach zwei Dritteln also knapp in der Lanxess Arena vorne, doch Frank Hördler gab im Pausen-Interview die Marschroute für das letzte Drittel aus: „Nicht ausruhen, weiter hartes Eishockey spielen, denn es wird ein enges drittes Drittel.

Dementsprechend engagiert kamen die Eisbären aus der Kabine und hatten in der ersten Minute des letzten Drittels gleich zwei richtig gute Chancen. Zehn Sekunden waren gespielt, da wurde Jamie MacQueen vor dem Tor angespielt, scheiterte aber alleine vor Justin Peters am Kölner Goalie. 45 Sekunden waren absolviert, da scheiterte Thomas Oppenheimer bei einem Zwei-auf-Eins-Konter an Peters.
Und auch die dritte Großchance des dritten Drittels hatten die Eisbären. 45 Minuten waren gespielt, da wurde Mark Olver beim Alleingang auf Peters zu Fall gebracht und die Hauptschiedsrichter entschieden folgerichtig auf Penalty für die Eisbären. Doch Peters konnte auch diesen Schuss parieren.
Danach beide Mannschaften jeweils mit einem Powerplay. Das der Eisbären war nicht wirklich gefährlich, das der Kölner brachte durchaus drei gefährliche Chancen zu Stande. Aber Tore wurden keine bei numerischer Überlegenheit erzielt.
Das Tor erzielten dann aber die Berliner. Jamie MacQueen fuhr über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe ab und Danny Richmond zog direkt ab – 3:1 (53.).
Zwei Minuten später Chancen auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Thomas Oppenheimer mit seiner Direktabnahme aus dem Slot heraus an Peters, im Gegenzug machte sich Shawn Lalonde auf den Weg Richtung Petri Vehanen. Der Ex-Eisbär hatte Vehanen bereits ausgespielt, aber der Finne parierte ganz stark mit dem linken Schoner. Wenige Sekunden später war Vehanen erneut Sieger gegen Lalonde, diesmal mit der Fanghand.
Hoffnung keimte bei den 10.092 Zuschauern in der Lanxess Arena dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal auf. Moritz Müller hatte in Höhe des rechten Bullykreises abgezogen und Kai Hospelt fälschte die Scheibe unhaltbar ab – 3:2 (57.).
Köln riskierte alles und nahm 90 Sekunden vor dem Ende Justin Peters aus dem Tor, was die Eisbären jedoch zur endgültigen Entscheidung nutzten. Jamie MacQueen schoss zunächst noch am leeren Tor vorbei, doch die Eisbären erkämpften sich die Scheibe zurück. MacQueen mit dem Querpass vor das leere Tor, wo Thomas Oppenheimer keine Probleme hatte, den Puck im verwaisten Haie-Tor zu versenken – 4:2 (60.).

Die Eisbären punkten also auch im achten Ligaspiel und im sechsten Auswärtsspiel in Folge. Und verdient war der Sieg auch durchaus, denn die Eisbären waren vor dem Tor einfach eiskalt und machten in den richtigen Momenten die Tore. Viele Hochkaräter erspielten sich die Eisbären nicht, aber sie nutzten ihre Chancen eben effektiver als Köln. Wobei man den Haien natürlich nicht viel vorwerfen kann, wenn ein gewisser Petri Vehanen so Weltklasse pariert. Da waren schon wieder einige Wahnsinns-Saves dabei. Der Finne hielt die Eisbären vor allem im Mitteldrittel im Spiel, als Köln in Überzahl sich gute Chancen erspielte und ja auch noch einen Penalty vergab. Somit waren Petri Vehanen und die Chancenverwertung heute die Garanten für den Auswärtssieg in Köln.

Kölns Stürmer Kai Hospelt nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Wir hatten im zweiten Drittel viele Chancen, sind aber nicht in Führung gegangen. Berlin ist dann glücklich in Führung gegangen. Am Ende war das 1:3 ausschlaggebend.

Berlins Matchwinner Petri Vehanen in gewohnter Manier kurz und knapp, als er auf seine Leistung angesprochen wurde:

Es sind drei Punkte, mehr nicht. Unsere genutzten Chancen haben den Unterschied ausgemacht.

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Ein Kommentar

  1. Tip top, die Eisbären haben von hinten heraus alles richtig gemacht und verdient gewonnen

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