Chefcoach Uwe Krupp vor dem Heimspiel-Doppelpack: „Ich glaube, die Pause hat allen gut getan“

Die erste Länderspielpause der DEL-Saison 2017/2018 ist vorbei und morgen Abend nehmen die Eisbären Berlin als aktuell Tabellendritter den Ligabetrieb wieder auf. Und am ersten Wochenende nach der Pause müssen die Berliner auch gar nicht reisen, denn es stehen gleich zwei Heimspiele in Folge an. Am Freitagabend empfangen die Hauptstädter den ERC Ingolstadt (19:30 Uhr), aktuell Tabellenzehnter, ehe am Sonntagabend zum Wochenendabschluss die Krefeld Pinguine, derzeit Zwölfter der Liga, (Bully: 19:00 Uhr) in der Mercedes Benz Arena vorbeischauen.

Und vor diesen beiden Spielen scheint sich die Personalsituation der Eisbären ein wenig zu entspannen, kehren doch die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett ins Team zurück. Was wieder für mehr Tiefe in der Defensive sorgt.
Ob gegen Ingolstadt Kapitän André Rankel und Louis-Marc Aubry hingegen mitwirken können, entscheidet sich erst am Spieltag selbst.
Definitiv fehlen werden dagegen Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun.

Die lange Pause hat der Mannschaft gut getan, davon ist Krupp jedenfalls überzeugt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 16.11.2017):

Ich glaube die Pause hat allen gut getan. Larry (Mitchell) ist ein Trainer, dessen Mannschaften immer gut organisiert sind. Ich gehe davon aus, dass sich die Mannschaft von ihrer besten Seite zeigen und kämpferisch auf allen Zylindern pumpen wird.

Während die Laune bei den Eisbären nach dem 5:2-Auswärtssieg in Wolfsburg vor der Länderspielpause nicht besser sein könnte, herrscht in Ingolstadt großes Chaos. Coach Tommy Samuelsson wurde nach sieben Niederlagen in Folge (längste Niederlagenserie der DEL-Vereinsgeschichte) entlassen. Die Mannschaft dürfte also nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, aber Larry Mitchell ist bekannt dafür, dass er ein guter Trainer sein kann und seine Mannschaften äußerst ansehnliches Eishockey spielen lässt. Wenn gleich er natürlich nur eine Interimslösung ist, aber man sollte davon ausgehen, dass das Ingolstadt vor der Länderspielpause nicht mit dem von morgen Abend zu vergleichen sein kann. Dafür wird Mitchell schon sorgen. Der ERCI wird alles daran setzen, die Talfahrt in Berlin zu stoppen.
Allerdings fühlten sich die Schanzer zuletzt nicht wirklich wohl in Berlin, gingen doch die vier der letzten fünf Auswärtsspiele an der Spree verloren.
Zwei in Berlin noch äußerst beliebte Spieler bringen die Schanzer Panther morgen Abend mit. Darin Olver und Laurin Braun, welche vor der Saison von Berlin nach Ingolstadt wechselten. Somit treffen also auch die beiden Olver-Brüder im direkten Duell aufeinander.

Am Sonntag kommen dann die Krefeld Pinguine an die Spree. Auch beim KEV läuft es derzeit noch nicht nach Wunsch, vier der letzten fünf Ligaspiele wurden verloren. Nach der miserablen letzten Saison mit dem letzten Tabellenplatz wollte man in Krefeld in diesem Jahr eigentlich wieder die Top-10-Plätze angreifen, bisher ist davon aber noch nicht viel zu sehen. Zu schwach sind die Seidenstädter auf fremden Eis. Nur zwei Siege in neun Spielen und sieben Punkten macht die zweitschlechteste Bilanz aller DEL-Teams auf fremden Eis. Nur Schlusslicht Straubing ist mit einem Sieg aus neun Spielen und vier Punkten noch schlechter als Krefeld.
Vielleicht kommt die Reise in die Hauptstadt da aber genau richtig für Krefeld, denn die Pinguine sind so etwas wie der Angstgegner der Eisbären. Zehn der letzten 15 Partien in Berlin gingen an die Pinguine – darunter auch beide Duelle letzte Saison (1:3/2:3 n.V.). Diese Serie darf am Sonntag gerne aufgebessert werden aus Eisbären-Sicht.

Wollen die Eisbären beide Spiele gewinnen, müssen sie an die Leistung ivo Wolfsburg anknüpfen, als man sich den Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte. In der Defensive arbeiteten alle Eisbären sehr hart, um gegnerische Top-Chancen zu verhindern. Die Schüsse wurden geblockt oder entscheidend abgefälscht. Und wenn doch was durch kam, stand da ja immer noch der starke Marvin Cüpper zwischen den Pfosten.
Und in der Offensive brillierte man mit einer guten Effektivität und damit, dass man die Tore immer im richtigen Moment erzielte. Knüpfen die Eisbären daran an und nehmen sie vor allem die kriselnden Ingolstädter nicht auf die leichte Schulter, sind sechs Punkte am Wochenende mehr als möglich.

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt am 17.11.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Vincent Hessler (Weißwasser), Constantin Braun

5:2 – Eisbären holen dank einer ganz starken Mannschaftsleistung drei Punkte beim „Heimspiel“ in Wolfsburg

Ausgabe #12:

26 Hauptrunden-Heimspiele hat jede Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) normalerweise. Aber die Eisbären Berlin haben immer 28 Heimspiele, denn die beiden Auswärtsspiele bei den Grizzlys Wolfsburg kann man getrost als Heimspiele bezeichnen. So war es auch am heutigen Sonntag wieder, wo die Eis-Arena in Wolfsburg mit 4.503 Zuschauern ausverkauft meldete. Rund 1.000 Eisbären-Fans hatten sich von Berlin aus mit auf den Weg in die Autostadt gemacht und das Spiel somit mal wieder zu einem Heimspiel verwandelt. Neben dem Sieg auf den Rängen gab es dann auch noch den – viel wichtigeren – Sieg auf dem Eis. Mit 5:2 (0:0,2:0,3:2) setzten sich die Hauptstädter nämlich in Wolfsburg durch und reagierten somit bestmöglich auf die bittere Niederlage vom Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters (2:3).

Starting-Six. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste neben Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer, Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond heute auch noch auf Blake Parlett verzichten, der aus persönlichen Gründen nicht mit in die Autostadt gereist war. Dafür kehrte Florian Busch zurück ins Team und ersetzte Parlett in der Defensive. Im Tor vertraute Krupp heute wieder Back-up Marvin Cüpper.

Hinein in die Partie, welche von Beginn an ein hohes Tempo hatte. Beide Mannschaften ohne Abtasten, es ging gleich gut zur Sache. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung Tor und versuchten zu Abschlüssen zu kommen. Beide Defensivreihen versuchten aber ebenso gut zu stehen und so wurden viele Schüsse schon vorher geblockt. Mit zunehmender Spieldauer im Auftaktdrittel wurden die Eisbären zwingender in ihren Aktionen, aber an Jerry Kuhn war zunächst kein vorbeikommen. Auch nicht im ersten Powerplay der Eisbären, was ganz einfach daran lag, dass man in diesem für keine Gefahr sorgen konnte.
In den zweiten zehn Minuten kamen dann aber auch die Wolfsburger immer besser ins Spiel und zu

Endstation Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

guten Chancen. So lief Tyler Haskins in der 14. Spielminute alleine auf Marvin Cüpper zu, hatte diesen auch bereits ausgespielt, aber Micki DuPont rettete in höchster Not vor der Linie. Es war der Auftakt einer kurzen aber intensiven Wolfsburger Druckphase, in der sie auf das 1:0 drängten, aber an Cüpper nicht vorbei kamen.
Die Niedersachsen hatten im ersten Drittel dann gegen Ende auch noch die Chance in Überzahl zu agieren, wo sie auch für Gefahr sorgen konnten. Aber auch die Eisbären waren bei einem 2-auf-1-Konter gefährlich, als Florian Busch an Kuhn scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Autostadt.

Die ersten zehn Minuten des Mitteldrittels waren dann durch viele Strafzeiten auf beiden Seiten sehr zerfahren. So hatten mal die Wolfsburger ein Überzahlspiel, dann wieder die Eisbären, mal wurde aber auch 4-gegen-4 gespielt. Die beste Chance in dieser Zeit hatten dann die Eisbären nach 27 Spielminuten. Marcel Noebels war alleine auf dem Weg Richtung Kuhn, als er nur per Foul gestoppt werden konnte. Es gab folgerichtig Penalty für die Eisbären, welchen Noebels jedoch nicht verwandeln konnte.
Das Spiel wog weiter hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, aber die Defensivreihen machten es den Angreifern immer wieder schwer, eine richtig hochkarätige Chance herauszuarbeiten. Und dann waren da eben auch noch die beiden Torhüter Kuhn und Cüpper, die bei allem, was auf das Tor kam, zur Stelle waren.

Das zeichnet die Eisbären in dieser Saison aus. Nach Niederschlägen, wie dem 2:3 zu Hause gegen Iserlohn am Freitag, stehen die Jungs immer wieder auf und kommen gestärkt zurück. So auch heute in Wolfsburg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Bis zur 35. Spielminute mussten die Zuschauern in der ausverkauften Eis-Arena in Wolfsburg auf einen Treffer warten. Dann fiel er endlich und zwar für die Eisbären. Konter der Eisbären, Jamie MacQueen über links ins Angriffsdrittel, spielte den Querpass zu Daniel Fischbuch, welcher letztendlich einnetzen konnte – 1:0 für Berlin.
Und die Eisbären konnten kurz vor der zweiten Drittelpause ihre Führung sogar noch ausbauen. Nick Petersen mit dem Pass von hinter dem Tor auf Sean Backman, welcher den Puck auf das Tor bringen wollte, jedoch nur den Schläger eines Wolfsburgers traf, aber James Sheppard schaltete ganz schnell und sorgte für die 2:0-Führung. Welche allerdings erst nach einem elend langen Videobeweis gegeben wurde. So lagen die Hauptstädter nach 40 Minuten also mit 2:0 in Wolfsburg vorne.

Und im Schlussdrittel schockten die Eisbären die Hausherren nach nur 54 Sekunden erneut. Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel, tankte sich klasse bis vor das Tor durch, wo er dann eiskalt abschloss – 3:0 (41.).
Nun sollte es also noch schwerer werden für die Wolfsburger, die aber kurze Zeit später ein Überzahlspiel hatten und da tatsächlich verkürzen konnten. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen James Sheppard hatte Jeff Likens von der blauen Linie erfolgreich abgezogen – 3:1 (44.).
Doch das interessierte die Eisbären relativ wenig, die gut vier Minuten später bei 4-gegen-4 den alten Drei-Tore-Abstand wieder herstellten. Marcel Noebels mit dem ganz genauen Pass von rechts quer rüber auf Jens Baxmann, welcher sich diese Chance nicht nehmen ließ und die Scheibe zum 4:1 ins Wolfsburger Tor zimmerte (48.).
Fortan die Wolfsburger zwar bemüht, hier noch einmal zurück zu kommen, aber die Eisbären machten

Mal wieder eine ganz starke Leistung der Nummer 39 Marvin Cüpper. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

es ihnen enorm schwer. Die Defensive stand sehr kompakt und griff den puckführenden Spieler immer sofort an, was Wolfsburg vor große Probleme stellte. Als Wolfsburg dann aber gut fünf Minuten vor dem Ende noch einmal in Powerplay agieren konnte, riskierte deren Coach Pavel Gross alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Wolfsburg somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis und da gelang ihnen der 2:4-Anschlusstreffer. Robbie Bina sein Schuss ging noch neben das Tor, sprang aber von der Bande zurück. Cüpper wusste kurz nicht, wo der Puck war, was Kris Foucault ausnutzen konnte (55.).
Doch für mehr reichte es am Ende nicht mehr, denn 39 Sekunden vor dem Spielende erkämpfte Martin Buchwieser die Scheibe an der eigenen blauen Linie und ließ es sich nicht nehmen, das 5:2 selbst zu erzielen. Was zugleich der Endstand war.

Die Eisbären feiern den Auswärtssieg im Heimspiel in Wolfsburg mit den rund 1000 Eisbären-Fans. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Ein enorm wichtiger und vor allem verdienter Sieg. Die Eisbären trotzten den vielen Ausfällen und rückten mannschaftlich eng zusammen. Jeder kämpfte für jeden, die Mannschaft zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und erzielte immer in den richtigen Momenten die Tore. In der Defensive arbeitete man heute enorm stark, setzte den puckführenden Spieler immer sofort unter Druck, was Wolfsburg vor große Probleme stellte und es ihnen schwer machte, sich gute Chancen herauszuspielen. Und falls doch was durchkam, war ja immer noch Marvin Cüpper da, der erneut eine klasse Partie ablieferte. Von daher war es ein Sieg der ganzen Mannschaft, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, auch die Youngsters im Team. Ein rundum gelungener Sonntagnachmittag also in der Autostadt.

Uwe Krupp: „Es gibt nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel“

Uwe Krupp (links) und Rob Daum (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 2:3 verloren. Der Grund war leicht auszumachen: Iserlohn war einfach effektiver vor dem Tor und hat sich somit die drei Punkte geholt. Verteidiger Blake Parlett lobte daher den Auftritt der Sauerländer nach dem Spiel:

Wir haben mit viel Herz gespielt und wir haben gut gespielt über weite Strecken des Spiels. Aber Hut ab vor der Leistung von Iserlohn. Sie haben geduldig gespielt, haben dafür gesorgt, dass sie wenig Torchancen zu gelassen haben und haben auf ihre Konterchancen gewartet. Iserlohn ist eine gute Mannschaft und sie haben zuletzt gute Resultate eingefahren.  

Kai Wissmann, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, lobte vor allem Iserlohns Goalie Mathias Lange:

Es war kein schlechtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, auch Rebounds, aber wir haben es einfach nicht geschafft, die über die Linie zu bekommen. Da müssen wir einfach härter rein gehen in die Rebounds und die mit aller Gewalt über die Linie drücken. Der Torhüter von Iserlohn war echt stark heute, da muss man ihm auch mal ein Kompliment machen.

Jens Baxmann sagte nach dem Spiel, dass die Eisbären alles gegeben hätten, um das Spiel zu gewinnen:

Wir haben viel Aufwand betrieben. Ich denke, wir haben alles gegeben, sind Schlittschuh gelaufen und haben uns Chancen kreiert. Aber letztendlich haben wir es heute nicht geschafft, den Puck hinten über die Linie zu drücken. Da hätten wir ein bisschen mehr Biss zeigen müssen, um den Puck über die Linie zu drücken. 

Kapitän André Rankel war natürlich froh über seine Rückkehr, hätte sich aber ein anderes Ergebnis am Ende gewünscht:

Ich bin froh, wieder auf dem Eis stehen zu können. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir die drei Punkte mitgenommen hätten. 

Tor-Monster Sean Backman erzielte die beiden Tore für die Eisbären und stellte somit den Tor-Rekord von Steve Walker ein, was ihm am Ende aber egal war:

Die zwei Tore sind großartig, das Ergebnis am Ende aber nicht, denn wir wollten das Spiel gewinnen. Ich habe mit James Sheppard und Nick Petersen zwei sehr gute Sturmpartner. Das macht es mir einfach, erfolgreich zu sein.

Coach Uwe Krupp sah kaum etwas negatives am Spiel seiner Mannschaft außer natürlich das Ergebnis, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gespielt. Wir haben viel Druck gemacht und uns Torchancen erarbeitet. Insgesamt gibt es nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel, außer dass wir kein Kapital geschlagen haben aus unseren vielen Chancen. Mathias Lange war stark in den Momenten, wo Iserlohn ihn brauchte. Unser Überzahlspiel war gut. Insgesamt ein gutes Eishockeyspiel von uns. Aber natürlich können wir nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis. 

Genau umgekehrt sah es sein Gegenüber Rob Daum, der mit dem Ergebnis zufrieden war, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hatte:

Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Ich denke, wir haben das Spiel so ein bisschen gestohlen. Wir haben viel zu viele Chancen den Eisbären ermöglicht. Aber unser Torwart hat uns die Möglichkeit gegeben, das Spiel zu gewinnen. 

Siegtorschütze Marco Friedrich richtete bereits eine Kampfansage an die Konkurrenz: 

Man sieht es auch an der Formkurve unserer Mannschaft, so langsam zeigt sie ganz steil nach oben. Es dauert natürlich noch ein bisschen, bis wir die Pläne des Trainer vollständig umsetzen. Aber jetzt kommt zum Glück nächste Woche die Pause, in der wir ein kleines Trainingslager veranstalten werden und danach sind die Roosters, denke ich, vorne mit dabei.

 

2:3! Sean Backmann stellt den Tor-Rekord von Steve Walker ein, für den Sieg gegen Iserlohn reichte es trotz seiner beiden Tore aber nicht

Ausgabe #11:

Die Iserlohn Roosters schocken nach dem Auswärtssieg beim Deutschen Meister Red Bull München (2:1) auch den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Sauerländer vor 11.361 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 2:3 (1:1,1:1,0:1) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Eisbären schossen dabei mehr als doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor (54:26), waren aber im Abschluss bei weitem nicht so effektiv wie die Mannen von Coach Rob Daum.

Eisbären-Coach Uwe Krupp hatte große Personalsorgen, musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Die Verteidiger Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond fehlten ebenso wie die Stürmer Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Florian Busch. Dafür kehrte Kapitän André Rankel in den Kader zurück. Petri Vehanen hütete das Bären-Tor und Verteidiger sowie Youngster Kai Wissmann absolvierte sein 100. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum an dieser Stelle.

Die Eisbären schossen doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor, am Ende aber reichte es trotzdem nicht zum Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren von Beginn an gut drin im Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Tor von Mathias Lange. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte den Eisbären. Zunächst hatte man zwar viel Zug zum Tor, aber so richtig gefährlich waren die Abschlüsse anfangs noch nicht gewesen. Doch Mitte des ersten Drittels erspielten sich die Berliner innerhalb kurzer Zeit drei absolute Hochkaräter, leider waren diese aber nicht drin, weil IEC-Schlussmann Lange einen überragenden Abend erwischt hatte.
Die Gäste vom Seilersee brauchten ein wenig, um sich erstmals vor dem Tor von Vehanen zu zeigen. Auch im ersten Powerplay waren die Roosters nicht wirklich gefährlich.
Dann aber waren die Eisbären wieder ein Mann mehr auf dem Eis und da haperte es in dieser Saison bisher doch gewaltig. Aber diesmal klingelte es in Überzahl. James Sheppard brachte die Scheibe in den Slot, Sean Backman lauerte dort, nahm die Scheibe, drehte sich kurz um und schloss eiskalt ins linke Eck ab – 1:0 (16.). Der Tor-Rekord von Steve Walker war also gebrochen. Backman hatte nun auch in sieben aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielt. Sonntag in Wolfsburg könnte die Nummer 61 der Eisbären einen neuen Tor-Rekord aufstellen.
Aber lange freuen konnten sich die Eisbären über die Führung nicht. Denn eine Minute später kassierten die Berliner eine Strafzeit und auch Iserlohn wusste das Powerplay zu nutzen. Jack Combs wurde am rechten Bullykreis angespielt und zog per sattem Handgelenkschuss ab – 1:1 (18.).
So stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden und bereits da deutete sich an, dass die Sauerländer an diesem Abend nicht viele Chancen brauchten, um zu treffen. Vom Spielverlauf her war der Spielstand nämlich schmeichelhaft für Iserlohn.

Da Iserlohn zehn Sekunden vor der ersten Drittelpause noch eine Strafzeit kassierte, hatten die

Das Symbolbild der Partie. Die Eisbären am Boden, Iserlohn obenauf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels erneut ein Powerplay. Und man höre und staune, auch diese Überzahl konnten die Hausherren nutzen. 33 Sekunden waren gespielt, da spielte Nick Petersen auf der linken Seite die Scheibe zwischen zwei Iserlohner durch zu Sean Backman, welcher per Onetimer zum 2:1 traf (21.). Erneut also dieser unglaubliche Backman. Was den Treffer umso bemerkenswerter machte? Kurz vor dem Pass von Petersen wurde Backman noch zu Fall gebracht, stand jedoch sofort auf und fuhr in Position, um das Zuspiel von Petersen zu verwerten. Eiskalt, dieser Sean Backman.
In der 25. Spielminute lagen Freud und Leid dann ziemlich nah beieinander. Auf der einen Seite scheiterte Kai Wissmann in seinem Jubiläumsspiel am Innenpfosten, auf der anderen Seite schlossen die Sauerländer den Gegenzug 30 Sekunden später eiskalt ab. Travis Turnbull legte die Scheibe rüber zu Blaine Down und der fackelte nicht lange – 2:2 (25.).
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es mal in die eine und mal in die andere Richtung ging. Beide Mannschaften versuchten immer wieder gefährliche Chancen zu kreieren, aber beide Defensivreihen ließen nur selten gute Torchancen zu. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren entweder eine sichere Beute der beiden Torhüter oder aber wurden vorher schon von den Verteidigern geblockt.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden zwischen Berlin und Iserlohn.

War am Ende einer der Matchwinner für Iserlohn – Goalie Mathias Lange. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als die Eisbären im Schlussdrittel gerade Fahrt aufnehmen wollten, wurden sie von den Gästen geschockt. Exakt 45 Minuten waren gespielt, da hatte Alexander Bonsaksen von der blauen Linie abgezogen, Marco Friedrich die Scheibe vor dem Tor unhaltbar für Vehanen abgefälscht und somit Iserlohn erstmals an diesem Abend in Führung gebracht – 2:3.
Irgendwie hatte man das Gefühl, als ob dieser Gegentreffer die Eisbären geschockt hatte. Sie rannten danach zwar an, waren bemüht den Ausgleich zu erzielen. Aber teilweise rannten sie auch kopflos an, wollten es mal wieder zu schön spielen, passten lieber noch einmal, statt den Schuss zu suchen. Und wenn man vielleicht doch lieber den besser postierten Mann hätte anspielen sollen, entschied man sich für den Schuss, welcher von den Iserlohnern geblockt wurde. Aber natürlich konnte man sich in den folgenden Minuten auch mal Chancen herausspielen, nur selten waren sie zwingend und stellten Mathias Lange vor große Probleme. Und wenn es doch gefährlich wurde, zeigte Lange seine ganze Klasse und ließ die Eisbären verzweifeln. Die wie gesagt alles versuchten, im Abschluss aber nicht das nötige Glück heute auf ihrer Seite hatten.
Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Goalie Vehanen brachte am Ende nichts mehr ein. Die Eisbären mussten sich vor eigener Kulisse den Iserlohn Roosters geschlagen geben.

Die Effektivität hat diese Partie letztendlich wohl entschieden. Iserlohn hat deutlich seltener auf das Tor von Petri Vehanen geschossen, nahm am Ende aber die drei Punkte mit an den Seilersee. Und das allein zählt am Ende. Die Eisbären versuchten es aus allen Lagen, fanden aber entweder in Mathias Lange ihren Meister oder aber die Schüsse wurden vorher bereits geblockt. Zum Ende hin hat man dann gemerkt, dass die Eisbären alles versucht haben, um noch einmal zurück zu kommen in die Partie, da spielten sie es aber teilweise zu wild und wollten es mit der Brechstange versuchen oder aber man versuchte sich mal wieder am Schönspielen, was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Zwei Powerplaytore sind auf jeden Fall sehr wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber dennoch zeigte man in den anderen Überzahlspielen die bekannten Schwächen. Aber es ist eben auch gut zu wissen, dass sie es noch können in Überzahl. Wenn sie wollen.

Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun

 

Elf Spiele, nur zweimal nicht gepunktet: Die Eisbären Berlin im Oktober 2017

Der zweite Saisonmonat in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Nach dem ersten Monat lagen die Eisbären noch auf Platz Zwei, nun liegen die Hauptstädter auf Platz Drei. Die Tabellenführung ist aber nur zwei Punkte entfernt, doch Spitzenreiter Nürnberg kann diese heute Nachmittag noch ausbauen. Dennoch war es ein sehr guter Monat für die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp, die gleich elf Spiele absolvieren musste, davon vier Spiele verlor aber in neun der elf Spiele auch punkten konnte. Wir blicken noch einmal auf den Oktober der Eisbären Berlin zurück.

In neun von elf Spielen im Oktober konnten sich die Eisbären Berlin über Punkte freuen. Ganz starke Leistung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom Ergebnis her begann der Monat für die Eisbären mit einer denkbar knappen und unglücklichen Niederlage gegen den Erzrivalen Adler Mannheim (3:4), dennoch boten die Berliner da eine sehr starke Partie und zeigten Moral nach einem frühen 0:2-Rückstand und dominierten fortan die Partie. Doch am Ende hatten die Kurpfälzer das bessere Ende auf ihrer Seite.
Danach folgten jedoch neun Spiele in Folge, wo die Eisbären immer mindestens einen Punkt holten. Es fing an mit einem 4:2-Sieg bei der Düsseldorfer EG, wo man die Partie klar dominieren konnte und bei besserer Chancenverwertung eigentlich hätte höher gewinnen müssen. Doch am Ende zählten nur die drei Punkte, die man mit nach Hause nahm.
Bei den Iserlohn Rooters konnte man am Seilersee mit einem 6:3-Sieg die Tabellenführung erobern, zeigte aber trotz des Sieges keine gute Leistung, was auch Stefan Ustorf nach dem zweiten Drittel analysierte, als er meinte, dass er nur mit dem Ergebnis zufrieden sei, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man hier auftritt. Die Eisbären machten sich nämlich das Leben selbst immer wieder unnötig schwer und brachten die Sauerländer so immer wieder zurück ins Spiel.
In Iserlohn war man schon nicht so überzeugend, doch der bis dahin schlechteste Auftritt der noch jungen Saison folgte zwei Tage später gegen Augsburg, wo man am Ende mit Ach und Krach sowie viel Glück mit 2:1 n.P. gewann. Dank zweier Penalty-Tore von Jamie MacQueen.
Im nächsten Heimspiel setzte man sich 3:1 gegen Schwenningen durch und musste auch da einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. Aber die Eisbären investierten sehr viel und belohnten sich dafür am Ende auch mit drei Punkten.
Dann folgte mal wieder eine Niederlage, als man mit 2:3 n.P. bei den Krefeld Pinguinen verlor. Eine unnötige Niederlage, lag man doch bereits mit 2:0 vorne. Doch man spielte es danach zu leichtfertig und lud Krefeld zu Chancen ein, welche sich am Ende die zwei Punkte sichern konnten.
Auch die nächste Auswärtspartie ging ins Penaltyschießen, diesmal bei den Thomas Sabo Ice Tigers, wo man im Spitzenspiel mit 1:2 n.P. unterlag. Sean Backman brachte die Eisbären erst 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung. Spielerisch sah das bis zum Nürnberger Drittel gut aus, aber es mangelte den Eisbären an Kreativität, um hochkarätige Torchancen herauszuspielen.
Es sollte das nächste Spitzenspiel folgen und dieses verdiente den Namen auch. Es ging rauf und runter, es gab immer wieder Nickligkeiten und kleine Raufereien zu sehen, am Ende setzten sich die Eisbären Berlin in einem hochkarätigen Spiel gegen München mit 5:4 n.P. durch. Das war beste Eishockey-Werbung von beiden Mannschaften.
In Köln gab es das nächste Spitzenspiel und auch das gewannen die Hauptstädter, dank vier Toren durch Neuzugänge und eines mal wieder überragenden Petri Vehanen im Tor.
Gegen Straubing konnte man nicht glänzen, holte sich aber trotzdem einen 2:1-Heimsieg und punktete auch im neunten Spiel in Folge. Diese Serie riss erst im letzten Spiel des Monats Oktober, als man in Augsburg beim Wild-West-Hockey mit 4:7 verlor, weil man sich zu viele Strafen leistete.
Somit punkteten die Eisbären also nur zu Monatsbeginn und zum Monatsende hin nicht, dafür in den neun Spielen zwischendurch, was eine sehr starke Serie war. Auch dadurch ist der Vorsprung auf den ersten Pre-Playoff-Platz auf satte elf Punkte angewachsen. 13 Punkte sind es auf den ersten Platz, der nicht einmal Pre-Playoffs bedeuten würde.

Die Eisbären Berlin sind also weiterhin auf einem sehr guten Weg in dieser Saison und endgültig

Petri Vehanen zeigte auch im Oktober wieder einige spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

zurück in der Spitzengruppe der DEL. Das haben nicht zuletzt die Siege gegen München und Köln bewiesen und generell die drei Spiele gegen Spitzenteams in Folge, wo man in allen drei Spielen in Nürnberg, gegen München und in Köln punkten konnte.
Doch trotz des guten Platz Drei und der guten Punkteausbeute sind bei den Eisbären nach wie vor noch Baustellen vorhanden. Zum einen natürlich das nach wie vor schlechte Powerplay, was immer noch nicht besser geworden ist. Auch fehlt der Mannschaft in den meisten Spielen nach wie vor noch die nötige Konzentration über die gesamte Spieldauer, womit man sich trotz scheinbar sicheren Führungen immer wieder unnötig in Not bringt. In Iserlohn ist das noch gut gegangen, in Krefeld verspielte man dadurch leichtfertig zwei Punkte.
In diesem Monat war auch die bisher stärkste und schlechteste Leistung vorhanden. Im Wahnsinns-Spiel gegen München lieferten die Eisbären beim 5:4 n.P. ihre bisher stärkste Leistung in allen Belangen ab und gewannen damit am Ende auch verdient, gegen Augsburg spielte man bisher am schwächsten, gewann komischerweise am Ende aber doch noch mit 2:1 n.P.
Was anders herum natürlich wieder für die Mannschaft spricht, die es auch in scheinbar schlechten Spielen irgendwie schafft, noch einen Weg zu finden, um die Spiele doch noch zu gewinnen oder aber immerhin noch einen Punkt zu holen. Jeder Punkt kann am Ende im Kampf um die beste Platzierung in den Playoffs wichtig sein, von daher sind die 36 erzielten Punkte bisher schon sehr stark.

Elf Spiele, sieben Siege, vier Niederlagen, nur zweimal nicht gepunktet, 36:30-Tore. Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp dürfte mit dieser Bilanz nicht unzufrieden sein, weiß aber natürlich, wo es noch Steigerungspotential gibt. Krupp setzte im Oktober achtmal auf Petri Vehanen und auch dreimal auf Marvin Cüpper. Und man hat deutlich gesehen, dass die Berliner über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügen. Wenn Vehanen mal nicht spielt, dann hat man eben immer noch einen sehr starken Back-up mit Marvin Cüpper, dem vielleicht sogar die Zukunft in Berlin gehören kann. Sein Potential hat er in diesem Monat jedenfalls schon einmal andeuten können.

Sean Backman spielte einen überragenden Monat Oktober mit 13 Scorerpunkten. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Reden wir über den Oktober bei den Eisbären Berlin, kommen wir an einem Mann nicht vorbei – Sean Backman. Der Neuzugang spielte einen ganz starken Monat und war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären. Sieben Tore sowie sechs Vorlagen gelangen Backman, der zudem in den letzten sechs Spielen immer einen Treffer erzielen konnte. Ganz starke Verpflichtung, die die Eisbären da getätigt haben.
Aber auch Jamie MacQueen läuft so langsam aber sicher zur Hochform auf, kam auf gute neun Scorerpunkte (5 Tore/4 Vorlagen). Auch weitere Stürmer konnten im Oktober ihr Punktekonto gut auffüllen – James Sheppard (3/5), Marcel Noebels (3/4), Mark Olver (4/2) und Nick Petersen (3/3). Auch die beiden Top-Neuzugänge in der Defensive traten in Erscheinung – Blake Parlett (0/5) und Danny Richmond (1/3).

Was in diesem Monat auch aufgefallen ist, bei den Eisbären sind nach wie vor alle vier Reihen in der Lage, für Torgefahr zu sorgen. Jede Sturmreihe kann für ein Tor sorgen, was es dem Gegner natürlich schwer macht, sich auf die Eisbären einzustellen. Wenn gleich zuletzt natürlich die Paradereihe Sean Backman, Nick Petersen und James Sheppard am gefährlichsten war. Aber punkten die drei mal nicht, springen halt andere Reihen in die Bresche, was die Eisbären so gefährlich für die Gegner macht.

Zwei sehr starke Torhüter, eine gute Defensive und eine gefährliche Offensive. Die Eisbären Berlin haben eine gute Mischung für die Saison 2017/2018 gefunden und sind damit wieder zurück im Favoritenkreis auf die Deutsche Meisterschaft. Und wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft noch einige Baustellen hat und somit noch nicht ihre besten Leistungen abgerufen hat, kann man in den nächsten Monaten auf weitere Siege der Eisbären hoffen.

Punkteserie gerissen: Eisbären verlieren Tor-Festival in Augsburg mit 4:7

Irgendwann endet jede Serie einmal. Die der Eisbären Berlin ist am Sonntagabend nach neun Spielen in Folge mit mindestens einem Punkt gerissen. Vor 4.946 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion unterlagen die Hauptstädter in einem wahren Eishockey-Spektakel den Augsburger Panthern mit 4:7 (1:2,3:4,0:1) und kassierten damit erst die zweite Niederlage nach 60 Minuten in dieser Saison auf fremden Eis. 

Nur eine Änderung gab es im Berliner Kader im Vergleich zum Straubing-Spiel vom Freitagabend. Und diese im Tor, wo Petri Vehanen zwischen die Pfosten zurückkehrte. Back-up war somit heute Marvin Cüpper.

Acht der letzten elf Spiele hatten die Eisbären in Augsburg verloren, diese Serie sollte heute nicht fortgesetzt werden. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner hier von Beginn an zu Werke, aber auch Augsburg spielte von Beginn an offensiv. So entwickelte sich von der ersten Sekunde an ein munteres Spiel mit hohem Tempo und Chancen hüben wie drüben. Von Abtasten war hier nichts zu sehen.
Nach gut vier Minuten kassierten die Eisbären durch Charlie Jahnke die erste Strafe der Partie, doch nur sieben Sekunden später kassierten auch die Panther eine Strafe, weshalb es mit 4-gegen-4 weiter ging. Da zogen die Eisbären jedoch ein Powerplay auf und setzten sich im Panther-Drittel fest, machten ordentlich Druck. Und als die Eisbären wieder komplett waren, standen noch sieben Sekunden in Überzahl auf der Uhr. Zwei Sekunden vor Ablauf des Powerplays schlugen die Eisbären zu. Konter der Eisbären, James Sheppard brachte die Scheibe vor das Tor, wo Jonas Müller weiterspielen wollte zu Torjäger Sean Backman. Irgendwie kam die Scheibe wieder vor das Tor, wo sie Jonas Müller letztendlich über die Linie schoss. Ein Augsburger Spieler hatte seinen Goalie Jonathan Boutin behindert, dabei wurde das Tor verschoben, aber die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Daniel Piechaczek gaben den Treffer trotzdem, da die Scheibe so oder so ins Tor gegangen wäre – 1:0 (6.).
Doch die Führung hielt nicht lange, denn die Eisbären kassierten durch Martin Buchwieser die nächste Strafe und Augsburg hat das viertbeste Powerplay der Liga. Und das zeigten sie auch gleich. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen, T.J. Trevelyan hielt die Kelle in den Schuss und veränderte somit die Schussbahn. Petri Vehanen ließ zur Seite prallen und Drew LeBlanc netzte zum 1:1 ein (7.).
80 Sekunden später klingelte es erneut im Berliner Tor. Trevor Parkes gewann einen Zweikampf in der neutralen Zone, fuhr über rechts ins Angriffsdrittel, schaute kurz hoch, zog ab und sein satter Schuss landete schließlich hinter Vehanen im Tor – 1:2 (9.).
Danach ging es weiter Schlag auf Schlag. Onetimer der Hausherren durch Jaroslav Hafenrichter, welcher knapp über das Tor ging. Gegenüber Onetimer der Eisbären durch James Sheppard, diesmal parierte Boutin sehr stark. Augsburg dann mit einer Riesenchance durch Brady Lamb in Überzahl, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber Vehanen parierte mal wieder sehr stark und ließ auch den Nachschuss von Thomas Holzmann nicht durch.
Die letzten beiden Chancen gehörten Charlie Jahnke, welcher zweimal knapp vorbei schoss. Danach war diese spektakuläre Auftaktdrittel vorbei und Augsburg führte durch die zu vielen Strafen gegen die Eisbären mit 2:1. Die Eisbären brachten sich somit also selbst um die Führung, was auch Jonas Müller im Pauseninterview sagte:

Beide Mannschaften machen gut Druck zum Tor, beide arbeiten hart vor dem Tor. Wir müssen die vielen Strafen unbedingt abstellen, dann können wir uns auch mehr Chancen erspielen.

War das erste Drittel schon spektakulär, so war das zweite Drittel dann mehr als atemberaubend. Ganze sieben Tore sahen die Zuschauern in diesem Drittel. Ganze 35 Sekunden dauerte es, da erhöhte die Fuggerstädter auf 3:1. Trevor Parkes auf Evan Trupp, der zog ab, Jens Baxmann konnte den Schuss zwar blocken, doch die Scheibe lag danach frei und Parkes nutzte die Gunst der Stunde und staubte ab (21.).
Direkt im Gegenzug Jamie MacQueen alleine Richtung Jonathan Boutin, welcher jedoch parieren konnte. Kurze Zeit später scheiterte auch Martin Buchwieser mit seiner Chance.
Dann kam Sean Backman mit dem viel Tempo über rechts ins Angriffsdrittel und hämmerte den Puck ins Augsburger Tor – 2:3 aus Sicht der Eisbären (24.). Somit hielt der Lauf von Backman auch in Augsburg, welcher im sechsten Spiel in Folge traf.
Eine Minute später nahm Nick Petersen die nächste Strafe der Eisbären, doch in Unterzahl gelang den Hauptstädtern tatsächlich der Ausgleich. Jamie MacQueen stibitzte die Scheibe im eigenen Drittel, machte sich Auf den Weg Richtung Augsburger Tor und ließ sich auch von Michael Davies nicht aus der Ruhe bringen, erzielte mit seinem Alleingang das 3:3 in Unterzahl (26.). MacQueen traf zum sechsten Mal im sechsten Spiel gegen die Panther
Doch die Freude über den Ausgleich hielt nur ganze 26 Sekunden. Mark Cundari hatte von der blauen Linie abgezogen und T.J. Trevelyan staubte erfolgreich ab – 4:3 (26.).
Dann aber mal ein Powerplay für die Eisbären und sie konnten es zum zweiten Mal an diesem Abend nutzen. Jens Baxmann mit dem Pass auf Frank Hördler an den linken Pfosten, der traf selbigen und Jamie MacQueen nutzte den Abpraller und sorgte für den erneuten Ausgleich – 4:4 (28.).
Mit der Disziplin haperte es aber weiter bei den Eisbären, denn es gab zwei weitere Strafzeiten gegen die Berliner und zweimal schlug das Augsburger Powerplay zu. Es waren bereits die Powerplaytreffer Nummer Drei und Vier am heutigen Sonntagabend. Augsburg mit dem Schuss von der blauen Linie, der Puck lag frei vor dem Tor, Trevelyan einmal mit der Drehung und dem Abschluss – 5:4 (30.). Und gut vier Minuten später staubte Thomas Holzmann in Überzahl zum 6:4 für Augsburg ab. Das siebte Tor in diesem verrückten Eishockeyspiel.
Danach wurde es deutlich ruhiger, aber die Eisbären noch einmal mit einer guten Chance durch Jens Baxmann, welcher an Boutin scheiterte. Ebenso Nick Petersen, welcher es im Nachschuss versuchte, aber Boutin war auch hier zur Stelle.
Für den neutralen Zuschauer war das hier ein absolutes Eishockey-Spektakel, doch so viel Spaß machte es den Augsburgern dann doch nicht, wie Torschütze Thomas Holzmann im Pauseninterview meinte:

Wir passen hinten nicht so gut auf, wie wir es wollten. Vier Gegentore zu Hause sind einfach zu viel, daher macht das Spiel nicht wirklich so viel Spaß.

So spektakulär und so atemberaubend wie die ersten beiden Drittel waren, so ereignisarm war das Schlussdrittel. Man merkte beiden Mannschaften deutlich an, dass sie hier nun defensiv sicherer stehen wollten als die 40 Minuten zuvor. Die Eisbären zeigten sich als die aktivere Mannschaft im Schlussdrittel, zogen die Angriffe aus einer kompakten Defensive auf, fanden aber zu selten eine Lücke in der dicht gestaffelten Augsburger Abwehr. Die Panther lauerten nun viel mehr auf Konter, um dieses Spiel endgültig zu entscheiden.
Die Eisbären bekamen zwölf Minuten vor dem Ende der Partie die Chance, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Aber das Powerplay wurde zu ungenau gespielt und somit nicht genutzt.
Die eigentlich beste Berliner Chance hatte Mark Olver per Onetimer acht Minute vor dem Spielende, doch Boutin war zur Stelle.
Für die Entscheidung sorgte eine absolut sehenswerte Kombination der Augsburger. Micki DuPont verlor durch das aggressive Forechecking von Daniel Schmölz die Scheibe hinter dem Tor, der spielte sie weiter zu Aleksander Polaczek, welcher Drew LeBlanc am linken Pfosten freistehend sah. Dort spielte er den Puck rüber und LeBlanc netzte ins halbleere Tor ein – 7:4 (55.).

Eine Niederlage, die sich die Eisbären durch ihre Undiszipliniertheit selbst zuzuschreiben haben. Vier der sieben Gegentreffer kassierte man in Unterzahl. Und zu viele Strafen gegen Augsburg darf man sich eben nicht leisten, das sollte sich auch bis in die Hauptstadt herum gesprochen haben.
Wenn man nicht so viele Strafen kassiert hätte, wäre hier nämlich durchaus was drin gewesen. Denn nach vorne machten die Eisbären vor allem in den ersten beiden Dritteln sehr viel und kamen auch zu guten Chancen. Dass man im Schlussdrittel nicht mehr zu so vielen Torchancen kam, war der Tatsache geschuldet, dass Augsburg hinten kompakt stehen und auf Konter lauern konnte angesichts der Zwei-Tore-Führung. Bei weniger Strafen wäre ein Sieg in Augsburg im Bereich des Möglichen gewesen.
Aber nehmen wir auch die guten Sachen aus dem Spiel mit und da ist ganz klar mal wieder die Moral der Berliner zu nennen. Augsburg hatte das Spiel nach dem 0:1 schnell gedreht und früh im Mitteldrittel das 3:!1nachgelegt. Doch auch das schockte die Eisbären nicht, die wieder ausgleichen konnten und das in Unterzahl. Selbst der erneute Rückstand konnte in Überzahl egalisiert werden. Das 5:4 war dann jedoch der Knackpunkt gewesen.
Zudem konnte man heute zwei Überzahltreffer erzielen. Auch das ist wichtig für die Eisbären, zeigt es ihnen doch, dass sie es durchaus noch können mit einem Mann mehr. Daran gilt es nun anzuknüpfen, um in Zukunft wieder gefährlicher in Überzahl zu werden.

Florian Busch brachte es nach dem Spiel auf den Punkt:

Die Strafzeiten waren zu viel. Gerade bei dem so starken Powerplay, da ist sowas in Augsburg tödlich. Über- und Unterzahl waren daher heute entscheidend. Dennoch haben wir Charakter bewiesen. In Augsburg ist es immer schwer zu spielen und zu gewinnen. 

Marvin Cüpper: „Ich glaube, wir können jedes Team der Liga schlagen“

Uwe Krupp (links) und Tom Pokel bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Einen knappen 2:1-Sieg feierten die Eisbären Berlin am Freitagabend gegen den Tabellenletzten, die Straubing Tigers. Die Niederbayern waren mit einem neuen Trainer – Tom Pokel – in die Hauptstadt gereist. Von daher hatten sich die Berliner auf ein schweres Spiel eingestellt, wie Jamie MacQueen nach dem Spiel beim Fantalk sagte. Dort wurde er übrigens auch darauf angesprochen, warum seine Reihe dieses Mal nicht gescort hat und er hatte diese Antwort parat:

Es war ein schweres Spiel, denn Straubing hat einen neuen Trainer und jeder will sich beweisen. Wir haben eine gute Chemie in der Mannschaft und wir sind so gefährlich, weil wir so gut zueinander passen. Es ist egal, wer mit wem spielt, es ist immer eine gute Kombination dabei.

Goalie Marvin Cüpper verpasste nur haarscharf seinen Shutout, war aber trotzdem zufrieden mit dem Spiel, wenn gleich er sich natürlich über das Gegentor ärgerte. Aber er gab zugleich auch eine Kampfansage an die Liga heraus: 

Wir haben über weite Strecken gut gespielt. Die Jungs haben es einfach für mich gemacht. Bis auf ein paar Minuten im zweiten Drittel, wo wir ein bisschen geschlafen haben. Aber ansonsten war es ein gutes Spiel. Ich spiele häufiger im Moment, das macht die Sache einfacher für mich, im Rhythmus zu bleiben. Ich glaube, wir können jedes Team hier in der Liga schlagen. 

Verteidiger Frank Hördler meinte nach dem Spiel, dass man natürlich darauf hin gearbeitet hatte, kein Gegentor zu kassieren, gab aber auch zu, dass das Tor stark erzielt wurde:

Wir haben natürlich darauf hin gearbeitet, kein Gegentor zu kriegen. Aber Straubing hat stark gespielt und sie haben sich gute Chancen erspielt. Eine davon ist rein gegangen, super die Sicht genommen. So wurde es noch mal gefährlich zum Schluss. Aber am Ende haben wir verdient gewonnen. 

Torschütze und Vorlagengeber Sean Backman war darauf vorbereitet, dass Straubing ein unangenehmer Gegner sein würde:

Wir wussten, dass Straubing ein unangenehmer Gegner sein kann. Straubing ist deutlich besser als deren Tabellenstand widerspiegelt. Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp sah ein enges Spiel und hat auch Sachen gesehen, die man am Sonntag in Augsburg besser machen muss, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte

Ich glaube, es war eine enge Angelegenheit über das ganze Spiel gesehen. Straubing hat gut verteidigt. Uns war bewusst, dass sioh die Mannschaft vor ihrem neuen Trainer von der besten Seite zeigen wird. Sie waren kampfstark, haben gut in der defensiven Zone gespielt und Drew MacIntyre hat einen guten Job im Tor gemacht. Im zweiten Drittel haben wir die zwei Tore geschossen und das hat uns ein bisschen Sicherheit gegeben. Aber Straubing war immer wieder gefährlich mit Kontern oder wenn wir eine Unachtsamkeit hatten. Wir haben genug gemacht, um heute die drei Punkte zu gewinnen. Aber es gab viele Sachen, die wir besser machen müssen am Sonntag.

Sein Gegenüber Tom Pokel stand heute das erste Mal als Tigers-Coach hinter der Bande und konnte sich so in diesem Spiel einen ersten Eindruck über seine neue Mannschaft verschaffen:

Für mich war es heute ein Spiel, um zu sehen, wo wir stehen und was wir machen müssen. Ich denke, wir haben im ersten Drittel ein gutes Auswärtsdrittel gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir gleich zu Beginn eine gute Breakchance. Wir haben zwei, drei neue Sachen eingebaut, wo wir nicht so stabil waren und letztendlich die zwei Gegentore bekommen haben. Im dritten Drittel haben wir alles versucht. In den letzten vier, fünf Minuten haben wir ein bisschen mehr Druck gemacht. Aber Berlin hat das sehr clever gespielt im letzten Drittel. Wir haben jetzt ein gewisses Bild, wo wir stehen. 

Straubings Stürmer Stefan Loibl fand, dass seine Mannschaft ein gutes Auswärtsspiel gespielt hat, im Mitteldrittel durch zwei individuelle Fehler jedoch die beiden entscheidenden Tore kassiert hatte:

Ich glaube, wir haben hier ein sehr solides und gutes Auswärtsspiel gespielt, sehr gutes erstes Drittel vor allem. Im zweiten Drittel sind wir dann leider durch kleine individuelle Fehler sofort bestraft worden. Wir haben uns aber trotzdem nicht aus der Spur bringen lassen und ein vernünftiges drittes Drittel gespielt. Leider haben wir den Anschluss zu spät erzielt. 

 

 

 

 

2:1-Heimsieg gegen Straubing: Eisbären punkten im neunten Ligaspiel in Folge

Ausgabe #10:

Zweites Saison-Heimspiel gegen die Straubing Tigers, zweiter Heimsieg für die Eisbären Berlin gegen die Niederbayern. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter vor 11.539 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp aber verdient mit 2:1 (0:0,2:0,0:1) gegen die Mannschaft vom neuen Trainer Tom Pokel durch (das erste Duell endete 3:1). Einen Eishockey-Leckerbissen sahen die Zuschauer dabei zwar nicht, aber effektive Eisbären, die damit auch im neunten Ligaspiel in Folge punkteten. Das ist mal eine starke Serie.

Bei den Eisbären fehlten auch heute wieder André Rankel, Louis-Marc Aubry und Constantin Braun. Nick Petersen kehrte in den Kader von Chefcoach Uwe Krupp zurück, dafür fiel aber Thomas Oppenheimer aus. Im Tor rotierte Krupp wieder, diesmal stand Marvin Cüpper statt Petri Vehanen im Berliner Gehäuse. Wohl dem, der so ein starkes Torhüter-Duo aufzuweisen hat. Egal wer im Tor steht, man weiß immer, da steht ein äußerst starker Goalie zwischen den Pfosten.

Drew MacIntyre zeigte eine starke Partie und gab seiner Mannschaft eine Siegchance. Bei den Gegentoren war er machtlos. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie begann mit einer relativ frühen Strafzeit gegen die Eisbären, Straubing also schnell im Spiel mit der ersten Überzahl-Chance. Aber das Penaltykilling der Eisbären sah sehr gut aus und so überstanden die Hausherren die erste brenzlige Situation relativ schadlos. Je länger das erste Drittel dauerte, desto mehr übernahmen die Eisbären die Spielkontrolle. Immer wieder fuhren sie Angriffe Richtung des Straubinger Tores, welches Drew MacIntyre hütete. Und je länger das erste Drittel dauerte, desto näher kamen die Berliner dem ersten Tor an diesem Abend. Die Chancen der Eisbären wurden zum Ende hin immer zwingender und eine Führung wäre durchaus verdient gewesen, aber die eigentlich gefährlichste Chance hatten die Gäste aus Niederbayern. Denn in der elften Spielminute traf Stefan Loibl nur den Pfosten. Da hatten die Eisbären das Glück auf ihrer Seite. 0:0 stand es nach 20 Minuten in Berlin.

Die Gäste aus Straubing erwischten einen richtig guten Start ins Mitteldrittel und machten gleich

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

ordentlich Druck Richtung Eisbären-Tor. Marvin Cüpper hatte richtig viel zu tun, die Eisbären waren immer einen Schritt langsamer als die Tigers. Man merkte der Mannschaft von Tom Pokel an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten.
Daher war es zu diesem Zeitpunkt auch etwas überraschend, als die Eisbären in der 29. Spielminute plötzlich in Führung gingen. James Sheppard kam über links ins Angriffsdrittel, brachte die Scheibe vor das Tor, Nick Petersen leitete an den langen Pfosten weiter, wo Sean Backman lauerte und zum 1:0 einnetzen konnte. Mal wieder also Sean Backman, der sich derzeit wohl für das erste Tor der Eisbären verantwortlich sieht.
Danach gab es das nächste Powerplay der Niederbayern zu sehen, aber erneut ließ das Penaltykilling der Hausherren nicht viel zu. Das Tor gab den Eisbären dann aber neuen Antrieb und nun war auch die Mannschaft von Coach Uwe Krupp besser drin in diesem zweiten Drittel. Und beinahe hätte Charlie Jahnke seinen ersten Treffer in der DEL erzielt, aber die Scheibe rutschte MacIntyre durch die Schoner, prallte an den Pfosten und wieder zurück ins Spiel. Schade, ich hätte der Nummer 15 diesen ersten Treffer gegönnt.
So war es Nick Petersen vorbehalten, fünfeinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause das 2:0 zu besorgen, als er an der blauen Linie die Scheibe bekam, kurz weiter fuhr und dann das Spielgerät ins Tor hämmerte (35.).
Somit lagen die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:0 vorne. In einem Drittel, in dem die Niederbayern eigentlich mehr für das Spiel taten und sich gute Chancen erarbeiteten. Aber die Eisbären führten eben dank ihrer Effektivität.

Marvin Cüpper verpasste seinen Shutout nur um knapp drei Minuten. Trotzdem wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des Schlussabschnittes dann wieder ein schnelles Powerplay für die Gäste, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Kurze Zeit später auch die Eisbären mit einem Powerplay, welches aber ebenso nicht von Erfolg gekrönt war. Je länger das Schlussdrittel dauerte, desto öfter tauchten die Eisbären gefährlich vor MacIntyre auf, doch der Tigers-Goalie hielt seine Mannschaft nach wie vor im Spiel und gab ihr die Möglichkeit, hier doch noch zurückzukommen.
Und sie kamen noch einmal zurück. Knapp drei Minuten vor der Schlusssirene Pokel mit der Auszeit, zudem nahm er MacIntyre vom Eis und brachte einen sechsten Feldspieler. Was sich 17 Sekunden später auszahlen sollte. Austin Madaisky zog per Onetimer ab und sein Schuss schlug hinter Cüpper ein. Der Shutout für die Nummer 39 war somit zu Nichte gemacht, aber er konnte diesen Schuss auch nicht parieren, da zu viel Verkehr vor ihm war.
In der Schlussphase drängten die Niederbayern nun natürlich noch einmal ordentlich, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Aber die Defensive der Eisbären inklusive Marvin Cüpper ließ hier nichts mehr anbrennen und brachte den dritten Sieg in Folge über die Zeit.

Auch solche Spiele, in denen man nicht glänzen konnte, müssen erst einmal gewonnen werden. Und das haben die Eisbären am Ende getan. Weil sie sich im ersten Drittel, je länger es dauerte, dem Torerfolg immer mehr annäherten, da aber noch nicht erfolgreich waren. Aber man ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht, als Straubing die ersten Minuten im Mitteldrittel ordentlich Druck ausübte. Ganz im Gegenteil, die Eisbären stellten den Spielverlauf im zweiten Drittel auf den Kopf mit dem 1:0 durch Backman. Das 2:0 durch Petersen war dann vielleicht der Knackpunkt gewesen. Dank ihrer Effektivität und eines starken Unterzahlspiel führten die Eisbären mit 2:0 nach 40 Minuten. Und der Sieg geriet eigentlich nur nach dem Anschlusstreffer noch einmal kurz in Gefahr, aber die Eisbären brachten das 2:1 sicher und souverän über die Zeit. Auch solche Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Während man solche Spiele in der vergangenen Saison noch reihenweise abgegeben hatte, gewinnt man solche Spiele in dieser Saison fast ausnahmslos.

Freitag gegen Straubing und Sonntag in Augsburg: Bayern-Wochenende für die Eisbären Berlin

Den Eisbären Berlin steht ein bayerisches Wochenende bevor. Am Freitagabend gastieren die Straubing Tigers in der Arena am Ostbahnhof (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagabend sind die Hauptstädter dann zu Gast bei den Augsburger Panthern (Bully: 19:00 Uhr). Die Eisbären treffen rein von der Tabelle gesehen auf zwei unterschiedlichen Gegner. Während der morgige Gegner Straubing das Tabellenende ziert, stehen die Augsburger aktuell auf Platz Neun. Allerdings trennen diese beiden Mannschaften auch nur ganze sechs Punkte. 

Warum der Abstand zwischen diesen beiden Mannschaften so klein ist, weiß Eisbären-Stürmer Thomas Oppenheimer, der im Vorfeld der Partie folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 26.10.2017):

Wir müssen einfach ein gutes Spiel machen gegen Straubing. In unserer Liga gibt’s nur gute Mannschaften da kann man sich nicht ausruhen. Wir müssen uns gut vorbereiten und konzentriert spielen.

Der Stürmer, welcher für den Deutschland Cup nominiert wurde, spricht die Ausgeglichenheit der Liga an. Und diese haben wir in dieser Saison schon sehr oft bestaunen können, wenn vermeintlich „kleine“ Teams die „großen“ Teams der Liga geschlagen haben. Bestes Beispiel ist da sicherlich der gestrige Auswärts-Coup von Bremerhaven, die bei den zuletzt so starken Ingolstädtern deutlich mit 4:0 gewannen. Von daher darf man kein Team auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es aktuell Tabellenletzter ist.

Das sind die Niederbayern derzeit nämlich. Aber die Tigers reisen mit einem neuen Coach in die Hauptstadt. Tom Pokel leitet nun die Mannschaft der Straubing Tigers, was auf jeden Fall auch ein Grund zur Vorsicht ist, da Mannschaften unter neuen Trainern schwer einzuschätzen sind. Alles, was bisher war und was Straubing gezeigt hat, kann man somit eigentlich vergessen, da Pokel wohlmöglich ganz anders spielen lässt. Von daher müssen die Berliner von Beginn an hellwach sein und Straubing sehr ernst nehmen. Was die Eisbären auf eigenem Eis zuletzt aber immer taten, gewann man doch acht der letzten neuen Heimspiele gegen die Tigers. 

Ganz anders sieht die Bilanz der Eisbären beim Gegner vom Sonntagabend, den Augsburger Panthern, aus. Acht der letzten elf Gastspiele im Curt-Frenzel-Stadion gingen verloren. Dieser Serie sollte endlich mal ein Ende gesetzt werden. Da die Eisbären in dieser Saison bisher aber die beste Auswärts-Mannschaft der DEL stellen, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht. Zumal die Fuggerstädter nach starkem Beginn zuletzt doch eher durchwachsene Leistungen zeigten. So gewann man am vergangenen Wochenende zum Beispiel zunächst zu Hause gegen Düsseldorf mit 2:0, um zwei Tage später beim Tabellenletzten Straubing mit 2:3 zu verlieren. 

Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Partie gegen Straubing über den morgigen Gegner und erläuterte zudem, wie man mit dem aktuell doch sehr straffen Spielplan umgeht:

Straubing ist eine laufstarke Mannschaft, die über den Kampf ins Spiel kommt. Ich erwarte eine topmotivierte Mannschaft, die sich unter der Leitung vom neuen Coach Tom Pokel teuer verkaufen wird.

Die Regeneration beginnt unmittelbar nach Spielende. Auslaufen bzw. cool down in Kombination mit gezielter Ernährung innerhalb kürzester Zeit nach Abpfiff ist wichtig. Ebenfalls unabdingbar in der Folge ist guter Schlaf, dosiertes Training und individuelle regenerative Maßnahmen unseres Physio-Teams. Ein weiteres Kriterium welches nicht zu unterschätzen ist, ist unsere Reiseplanung. Je weniger lange Busreisen (8/9 Stunden) die Mannschaft in den Knochen hat und die Spieler ausreichend Zeit mit Familie verbringen können, umso besser ist die Stimmung und unsere Energie. Im Endeffekt zwingt der enge Spielplan Mannschaften und Trainer dazu, Kompromisse zu schließen zwischen dem Anspruch auf Training und der Notwendigkeit der Erholung.

Uns steht ein interessantes Eishockey-Wochenende bevor und natürlich hoffen wir, dass die Eisbären die nächsten Siege feiern können. Beide Spiele werden wie gewohnt von Telekom Sport live übertragen.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Straubing Tigers am 27.10.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun