DEL-Klassiker gegen Köln: Eisbären wollen Wiedergutmachung nach dem 0:5-Debakel in Bremerhaven

Licht und Schatten beim DEL-Saisonstart der Eisbären Berlin. Dem starken und souveränen 4:1-Heimsieg am 1. Spieltag gegen die Grizzlys Wolfsburg folgte ein ernüchterndes 0:5 am 2. Spieltag in Bremerhaven. So schnell die Euphorie in Berlin aufkeimte, so schnell wurde sie an der Küste auch gleich wieder im Keim erstickt. Am 3. Spieltag haben die Hauptstädter nun die Chance zur Wiedergutmachung, wenn die Kölner Haie in die Hauptstadt reisen und mit den Eisbären ab 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena die Schläger auf dem heiligen Eis kreuzen werden.

Und die Spieler wollen auch einiges wieder gutmachen, wie Stürmer Marcel Noebels im Vorfeld des Köln-Spiels sagte:

Es war ein Spiel, in dem wir uns selbst geschlagen haben. Wir waren nicht clever genug und zu gewissen Zeitpunkten nicht anwesend. Wir waren zu spät am Mann, zu oft zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wir sind jetzt lange genug zusammen. Alle wissen, wie das System funktioniert. Ich will nicht alles schlecht reden. Es sind am Ende Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden. Wir haben in Überzahl kein Tor gemacht, das hat viel Kraft gekostet. Dann waren viele Strafzeiten dabei. Wir sind Freitag auch viel mehr gelaufen als Sonntag, das muss man ganz klar sagen. Wenn sich nur der bewegt, der die Scheibe hat, ist es schwer. Es stehen schließlich Fünf auf dem Eis. Die Reise hätten wir uns sparen können. Aber das Spiel ist jetzt vorbei und wir können die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Wichtig ist, dass wir jetzt am Wochenende zwei gute Mannschaften vor uns haben, die ein guter Test für uns sind. Da können wir wieder einiges gutmachen.

Mit den zwei guten Mannschaften meinte Marcel Noebels zum einen die Kölner Haie und zum anderen den Vizemeister Red Bull München. Zwei echte Härtetests also für die Mannschaft von Trainer Serge Aubin. In diesen Duell wird den Eisbären alles abverlangt und sie müssen an ihre Leistungsgrenze gehen, um diese beiden Spiele für sich zu entscheiden. Neben Bremerhaven ist München das zweite Team, welches in dieser Saison noch ohne Punktverlust ist. Die Eisbären werden dies ändern wollen. Zwei knappe Siege feierten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson – 2:1 in Augsburg, 3:2 gegen Düsseldorf. Köln musste bis jetzt zweimal in die Verlängerung, einmal verloren die Haie daheim 2:3 gegen Iserlohn und einmal gewannen die Domstädter mit 2:1 beim Meister in Mannheim und sorgten somit für ein erstes Ausrufezeichen. 

Serge Aubin fasste kurz und knapp zusammen, wie man gegen die Haie spielen muss, um diese zu besiegen (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 19.09.2019):

Wir müssen über 60 Minuten alle zusammen unser Eishockey spielen. Köln ist ein Team, das sehr hart arbeitet. Wir müssen genauso intensiv wie sie spielen.

Am besten spielen die Berliner genau so, wie gegen Wolfsburg zum Saisonstart. Da spielten sie ein starken Forecheck, störten die Niedersachsen somit früh in deren Spielaufbau und zwangen sie zu Scheibenverlusten. Vor dem Tor erwies man sich als eiskalt, auch bei Kontern. Und hinten ließ man relativ wenig zu, wenn doch etwas durchkam, dann war Sebastian Dahm zur Stelle. Dieser, so haben es die Eisbären inzwischen bekanntgegeben, wird vorerst die Nummer Eins des Hauptstadtclubs sein. Somit haben sich die Eisbären-Verantwortlichen wohl früher als von allen Fans erwartet in dieser Personalie entschieden. 

Die Personalsituation in der Hauptstadt hat sich derweil deutlich gebessert. So stehen nur noch hinter den Einsätzen von Verteidiger Kai Wissmann und Kapitän André Rankel Fragezeichen. Für Kooperationspartner Weißwasser sind indes Marvin Cüpper, Eric Mik, Jake Ustorf und Thomas Reichel im Einsatz.

In der vergangenen Saison haben beide Mannschaften je ein Spiel an der Spree gewonnen. Die Eisbären setzten sich mit 5:4 durch, die Haie gewannen deutlich mit 4:0. Die Bilanz in Berlin spricht für die Eisbären, die 35 der bisherigen 60 Spiele in der Hauptstadt für sich entscheiden konnten. Die aktuelle Statistik allerdings spricht für Köln, welche drei der letzten fünf Gastspiele an der Spree gewannen.

Der Eisbären-Kader für das zweite Heimspiel gegen die Kölner Haie am 20.09.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Charlie Jahnke, Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, Florian Busch, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Marvin Cüpper, Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

Vincent Hessler (Hand), Kai Wissmann, André Rankel

 

PS: Bitte wundert Euch morgen nicht, wenn Ihr weder im Blog noch in den sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Instagram) von uns etwas zum Spiel lesen werdet. Den Grund dafür erfahrt Ihr morgen hier im Blog. Der Spielbericht wird dann aber ab Samstag online verfügbar sein und die Stimmen zum Spiel lest Ihr dann auch wie gewohnt auf unserer Facebookseite. 

Erste Saisonniederlage in Bremerhaven: Die Eisbären verlieren desaströs mit 0:5

Nach dem 4:1-Sieg letzten Freitag in Berlin wollten die Eisbären Berlin die nächsten drei Punkte für die Tabelle einsammeln. Dazu schickte Chefcoach Serge Aubin die selbe Mannschaft wie gegen Wolfsburg auf’s Eis, lediglich Florian Busch kehrte aus den Reihen der Verletzten zurück ins Team.

Bevor die Partie losging, wurden die Starting Six beider Teams vorgestellt. Auf Seiten der Eisbären wurde Co-Trainer Craig Streu noch einmal besonders erwähnt und für seine Verdienste in Bremerhaven extra gelobt und gefeiert.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Hinein ins erste Drittel. Es ging schnell, es ging unerwartet schnell. Nach einer guten Chance von Frank Hördler, welche Tomas Pöpperle gut parierte, spielte Ross Mauermann einen Querpass aus der Ecke vors Tor von Sebastian Dahm. Die Eisbären hatten Zuordnungsschwierigkeiten in der Defensive und so verwandelte Corey Quirk den Puck zum 0:1 (2.).
Die Eisbären versuchten zu kontern. PC Labrie spielte in der fünften Minute einen langen Pass auf den Schläger von Constantin Braun, dieser sah Fabian Dietz vorm Tor,welcher die Scheibe aber knapp neben das Tor setzte. Bis hierhin waren die Eisbären die deutlich aktivere Mannschaft,aber das Glück im Abschluss fehlte.
Vorne fehlte das Glück, hinten kam dann auch noch Pech hinzu. In Überzahl wollte Jan Urbas die Scheibe vor das Tor spielen, traf dabei den Schlittschuh von Constantin Braun und von diesem ging die Scheibe letztendlich ins Berliner Tor – 0:2 (14.).
Bremerhaven kam fortan richtig gut ins Spiel, die Eisbären hingegen wirkten verunsichert, es gab weiterhin gute Chancen der Gastgeber, doch Sebastian Dahm verhinderte einen höheren Rückstand.

Auch zu Beginn des 2. Drittels agierte Bremerhaven weiter druckvoll und mit Zug zum Tor, aber

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Sebastian Dahm war weiterhin auf dem Posten. Die Eisbären bemüht, nach vorne etwas zu kreieren, nur das sah dann ziemlich behäbig und planlos aus. Zudem nahm die Härte im Spiel der Eisbären zu, Labrie nahm eine ziemlich unnötige Strafzeit, aber das Powerplay konnten die Hausherren trotz guter Chancen nicht nutzen. Fast hätten die Eisbären in Unterzahl getroffen, aber Ex-Eisbär Tomas Pöpperle rettete im letzten Moment.
Dann ein Konter der Pinguins, Dahm konnte einen Schuss von der blauen Linie nur prallen lassen und Ross Mauermann bedankte sich mit dem 0:3 (30.).
Der Frust der Eisbären wuchs und entlud sich in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Austin Ortega und Alex Friesen, welche eine Strafe für Beide nach sich zog, wobei Friesen 2+2-Minuten bekam. Generell war das 2. Drittel von vielen Strafen auf beiden Seiten geprägt, welche aber nur die Gastgeber für sich nutzen konnte. In der 38. Spielminute spielte Alex Friesen einen Pass direkt in den Slot, wo Justin Feser eiskalt zum 0:4 einnetzte.
Spätestens jetzt war die Partie entschieden und Bremerhaven bekam Lust auf Tore. 2-auf-1-
Konter der Hausherren, Ross Mauermann schloss eiskalt ab, der Puck schlug trocken unter der
Latte ein – 0:5 (39.). Dann waren die Eisbären erlöst und es ging mit fünf Toren Rückstand in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Im letzten Drittel wurde Sebastian Dahm weitere Schmach erspart und Maximilian Franzreb hütete fortan das Berliner Tor. Das Schlussdrittel bot dann nicht mehr so viel Spektakel. Von Bremerhaven musste nichts mehr kommen, von den Gästen aus der Hauptstadt dagegen schon. Aber es war heute nicht der Nachmittag der Eisbären, sie taten sich weiterhin schwer, für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Erst je näher das Spielende rückte, wurden die Berliner im Abschluss zielstrebiger. Aber Pöpperle wollte sich seinen Doppel-Shutout zum Saisonstart nicht nehmen lassen.
Nach vorne versuchten die Pinguins nur noch selten etwas, wenn, dann war aber Franzreb zur Stelle. Am Ende blieb es beim bitteren 0:5 aus Berliner Sicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass heute irgendwie der Wurm drin war. Die Mannschaft
hatte sowohl Probleme in der Defensive also auch Schwierigkeiten, die Pässe zum Mann zu bringen. Die Zuordnung stimmte des öfteren nicht. Bis zum 0:2 hatte man durchaus Chancen gehabt, doch danach wuchs Bremerhaven über sich hinaus und nutzte die Fehler der Eisbären gnadenlos aus. Die Eisbären vom Freitag waren das heute jedenfalls nicht. Das einzig Positive: Der Zeitpunkt dieser Klatsche, denn daraus muss und wird die Mannschaft lernen und es in den nächsten Spielen besser machen.

4:1 zum Saisonstart gegen Wolfsburg: Die Eisbären siegen für Hartmut Nickel

WalkersBaerenNews 2019/2020, #2:

So kann man in eine neue Saison starten: Die Eisbären Berlin haben das erste DEL-Spiel unter der Regie vom neuen Chefcoach Serge Aubin gewonnen. Mit 4:1 (1:0,3:0,0:1) gewannen die Berliner ihr Heimspiel vor 12.715 Zuschauern in der gut besuchten Mercedes-Benz Arena gegen die Grizzlys Wolfsburg. Doch waren es nicht nur irgendwelche drei Punkte, nein, es war ein Sieg für Papa Bär, Hartmut Nickel. Vor dem Spiel wurde noch einmal an ihn gedacht, mit einer Schweigeminute und einem höchst emotionalen Videoclip, der wohl bei allen Fans in der Arena für Gänsehaut gesorgt hat und das ein oder andere Tränchen kullern ließ. Bei mir war es jedenfalls so. Hartmut, wir werden dich nie vergessen! Und seit heute heißt die Fankurve „Hartmut Nickel Kurve„, Hartmut wird also immer bei uns sein.

Foto: privat/block 412 und jasmin

Nun versuchen wir den schwierigen Übergang zum ersten Saisonspiel der Eisbären. Die Hausherren mussten auf Kai Wissmann, Vincent Hessler, André Rankel und Florian Busch verzichten. Dagegen feierten Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, Maxim Lapierre, PC Labrie und John Ramage ihr DEL-Debüt. Ihr erstes DEL-Spiel im Eisbären-Dress bestritten derweil Sebastian Dahm, Ryan McKiernan und Leo Pföderl.

1. Drittel:

Hinein in ein munteres und sehr interessantes erstes Saisonspiel. Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten ein aggressives Forechecking und setzten Wolfsburg damit früh im Spielaufbau unter Druck. Die Eisbären erspielten sich auch gute Möglichkeiten, aber der Puck wollte nicht über die Linie.
Wolfsburg brauchte eine Weile, ehe sie im Spiel ankamen, aber dann spielten sie ordentlich mit und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es hin und her ging. Aber das Tor sollte den Hausherren gelingen. James Sheppard brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, passte sie weiter zu Florian Kettemer. Der Verteidiger brachte den Puck von hinter dem Tor vor das Tor, wo Marcel Noebels im Slot lauerte und zum 1:0 und dem ersten Eisbären-Tor in der Saison 2019/2020 einschießen konnte (9.)
Danach Chancen hüben wie drüben, beide immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor, aber sowohl Sebastian Dahm als auch Chet Pickard entschärften die Möglichkeiten und so nahmen die Eisbären eine 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

2. Drittel:

Wolfsburg kam eigentlich gut aus der Kabine, aber dann waren es erneut die Eisbären, die vorne nachlegen konnten. Sean Backman brachte den Puck vor das Tor, wo Spencer Machacek, seines Zeichen Ex-Eisbär, die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 2:0 (22.).
Es war der Auftakt zu furiosen Minuten in Berlin. Wolfsburg konnte dem Tempo der Eisbären nicht mehr folgen und drohte unter die Räder zu kommen. In der 24. Spielminute marschierte Neuzugang PC Labrie alleine auf Pickard zu und ließ diesem keine Chance, versenkte den Puck eiskalt im Wolfsburger Tor – 3:0.
Hoffnung auf den Anschlusstreffer hatten die Niedersachsen, als Florian Kettemer die erste Strafzeit der Partie kassierte. Aber Brent Aubin verlor die Scheibe an der blauen Linie, Maxim Lapierre nahm das Spielgerät mit auf die Reise Richtung Pickard. Der neue Wolfsburger Goalie hatte auch diesem Alleingang nichts entgegenzusetzen und musste den Puck zum vierten Mal an diesem Abend aus dem Netz holen – 4:0 (29.).
Danach ließen es die Eisbären ruhiger angehen und schauten sich mal an, was die Niedersachsen noch so drauf haben. Und die hatten durchaus ihre Chancen. Aber Anthony Rech und Wade Bergman mussten erstaunt zusehen, wie stark der neue Berliner Goalie eigentlich ist. Den Alleingang von Rech entschärfte er äußerst stark und den Schuss von der blauen Linie von Bergman fischte der ehemalige Iserlohner Goalie sensationell aus der Luft und hielt seinen Arbeitsplatz somit auch nach 40 Minuten sauber. Mit großem Beifall von den Rängen endeten dann die zweiten 20 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

3. Drittel:

Im Schlussdrittel ließen es die Eisbären dann deutlich ruhiger angehen. Sie tauchten zwar immer mal wieder vor Chet Pickard auf, aber letztendlich ohne die letzte Entschlossenheit, was bei einer 4:0-Führung auch nicht wirklich verwunderlich war. Hinten versuchte man, sicher zu stehen und vorne lauerte man auf seine Chancen.
Und Wolfsburg? Sie versuchten noch einmal alles, aber sie stellten immer wieder fest, dass Sebastian Dahm kein schlechter Goalie ist. Aber einmal konnten sie ihn dann doch bezwingen. In Überzahl kam Brent Aubin zum Abschluss, sein Puck ging irgendwie an Dahms Fanghand vorbei ins Tor – 4:1 (54.). Schade, den Shutout hätte er sich verdient gehabt.
Weitere Tore sollten dann keine mehr fallen. Aber eine bemerkenswerte Szene gab es dann doch noch. Fünf Minuten vor dem Spielende holte Wolfsburgs Wade Bergman Eisbären-Youngster Lukas Reichel äußerst unsanft von den Beinen, die Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Daniel Piechaczek entschieden auf „Late Hit“. Maxim Lapierre verteidigte seinen Reihenpartner und erzählte Wade Bergman, dass er nicht viel von dieser Aktion hielt. Starke Aktion von Lapierre, der heute übrigens in Abwesenheit von André Rankel das „C“ auf dem Trikot trug.

Foto: eisbaerlin.de/walker und Jasmin

Fazit:

Eine sehr souveräne Vorstellung der Eisbären, die ersten drei Punkte sind eingefahren und inklusive Vorbereitung feierte man heute bereits den fünften Sieg in Folge. Das „System Aubin“ greift immer mehr und die Spieler verstehen es immer besser. Und noch viel wichtiger, sie setzen es auch sehr gut um. Die Anfangsphase war schon beeindruckend, wie aggressiv die Eisbären da Wolfsburg unter Druck setzten. Und auch die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels waren sehr beeindruckend, da ließ man Wolfsburg nur staunend zurück und überrollte sie förmlich.
Vor dem gegnerischen Tor nutzte man seine Chancen eiskalt und hinten ließ man sehr wenig zu, wenn doch, dann war da immer noch dieser Teufelskerl Sebastian Dahm im Tor zur Stelle. Die Youngsters machten einen sehr guten Eindruck, ebenso die Neuzugänge. Es war ein rundum gelungener Auftakt für die Eisbären, der Lust auf mehr macht.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Endlich wieder Eishockey: Saisonauftakt zu Hause gegen Wolfsburg

Endlich geht sie los, die neue DEL-Saison. Am Freitagabend empfangen die Eisbären Berlin ab 19:30 Uhr Lieblingsgegner Grizzlys Wolfsburg in der heimischen Mercedes-Benz Arena. Dann beginnt in der Hauptstadt eine neue Zeitrechnung, denn seit diesem Sommer werden die Berliner vom neuen Headcoach Serge Aubin trainiert. Und genau wie seine Spieler ist auch er heiß auf den morgigen Saisonstart. Wir Fans übrigens auch.

Die Eisbären haben einen Sommer mit Umbruch im Team hinter sich. Selbigen haben übrigens auch die Niedersachsen vollzogen, diesen sogar noch drastischer als die Hauptstädter. Und wie die Eisbären mit Serge Aubin haben auch die Wolfsburger mit Pat Cortina einen neuen Cheftrainer hinter der Bande. Beide werden zum Auftakt einen Sieg einfahren wollen, doch wissen die Wolfsburger von ihrer Geschichte in Berlin, die alles andere als positiv ist. Von bisher 30 Gastspielen in der Hauptstadt konnten die Autostädter nur ganze sechs für sich entscheiden. Einer dieser sechs Siege gelang dabei im Vorjahr, als man mit 4:1 in Berlin triumphierte. Den zweiten Auftritt verlor man dagegen mit 2:3 n.P.

Mit welchem Personal genau die Eisbären ins erste DEL-Spiel unter der Leitung von Serge Aubin gehen werden, steht noch nicht ganz fest. Denn hinter einigen Spielern steht noch ein Fragezeichen, ob sie morgen Abend auflaufen können. Was aber bereits feststeht: Sebastian Dahm wird von Beginn an das Eisbären-Tor hüten und Maximilian Franzreb als Back-up auf der Bank sitzen. Serge Aubin im Vorfeld der Wolfsburg Partie (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 12.09.2019):

Morgen wird sich entscheiden, wer spielen kann und wer nicht. Eins aber kann ich sagen: alle Jungs die auflaufen, werden bereit sein. Es ist eine gute Arena und schön hier zu trainieren. Wir gehen mit Sebastian Dahm in das Spiel.

Marvin Cüpper wird dagegen vorerst bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse eingesetzt, um dort die nötige Spielpraxis zu sammeln. Sportdirektor Stéphane Richer begründete dies wie folgt:

Marvin braucht Spielpraxis, um nach der für ihn schwierigen letzten Saison wieder in Schwung zu kommen. Er wird die kommenden Wochen in Weißwasser diese Praxis und sein Selbstvertrauen aufbauen und dann werden wir in die nächste Stufe seines neuen Plans übergehen.

Während in Berlin der 17-jährige Lukas Reichel sein DEL-Debüt feiern wird, so steht in Wolfsburg mit Jan Nijenhuis ebenfalls ein 18-jähriger Youngster im Fokus. Auch der Wolfsburger Nijenhuis wird sein DEL-Debüt feiern. Für den Sport Eishockey und die DEL allgemein ein sehr schöner Umstand, dass gleich zwei junge Nachwuchstalente am Freitagabend erstmals DEL-Luft schnuppern werden.
Einer, der die Arena am Ostbahnhof in- und auswendig kennt, ist Wolfsburgs Verteidiger Maximilian Adam, der zum Saisonauftakt gleich einmal seinem alten Verein einen Besuch abstatten wird. Adam freut sich auf das Wiedersehen mit den Ex-Kollegen natürlich, gibt aber auch gleich eine Kampfansage heraus:

Das Berlin-Spiel war schon den ganzen Sommer im Kopf, dass man im Training noch einen Schritt mehr macht, um fürs erste Spiel besonders fit zu sein, wenn es gegen die alte Truppe geht. Berlin ist ein Top-Team in der Liga, die werden hart kommen, die haben viele gute Einzelspieler. Wir haben das bessere Gesamtpaket. Wenn es mal nicht so läuft, wie die Fans sich das vorstellen, kann es auch schnell zum Nachteil für die Heimmannschaft werden. Wir lassen uns von gar nichts beeindrucken, wir ziehen unser Ding durch. Wir wollen das Spiel machen, wir kommen raus, wir wollen in Führung gehen.

Uns steht also auf jeden Fall ein sehr spannender Saisonauftakt bevor. Beide Mannschaften wollen gut in die Saison starten und mit einem Sieg die ersten drei Punkte einfahren. Beide werden auf Sieg spielen, was dem Spiel nur gut tun kann. Uns werden also 60 spannende Minuten bevorstehen.

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für den Saison-Auftakt am 13.09.2019 gegen die Grizzlys Wolfsburg:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Marvin Cüpper, Eric Mik, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung oder Einsatz fraglich:

Vincent Hessler (Hand), Kai Wissmann, Florian Busch (beide Virusinfektion), André Rankel (Oberkörper), Sean Backman (Muskelfaserriss), Mark Olver (Hand)

Serge Aubin: „Die Mannschaft ist genau da, wo ich sie haben wollte“

In zwei Tagen beginnt die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Aus diesem Grund fand heute wieder die alljährliche Saisoneröffnungspressekonferenz bei der GASAG statt. Dort stand natürlich die Vorbereitung und die neue DEL-Saison im Mittelpunkt des Geschehens. Wir fassen in diesem Bericht für Euch noch einmal die wichtigsten Infos zusammen, damit Ihr auch bestens informiert in die am Freitag beginnende DEL-Saison gehen könnt.

Mit der letztjährigen Hauptrunde konnte man bei den Eisbären Berlin nicht zufrieden gewesen sein, man zog bereits während dieser die Notbremse und entließ Trainer Clément Jodoin. Sportdirektor Stéphane Richer trat dessen Nachfolge an und führte die Mannschaft noch in die lange nicht für möglich gehaltenen Pre-Play-Offs, an deren Ende man sich für das Viertelfinale qualifizieren konnte, dort dann aber am späteren Vizemeister München scheiterte. Richer blickte noch einmal zurück und dann natürlich voraus auf die neue Spielzeit:

Im Sport Eishockey ist mit allem zu rechen, wir sind ein Tag-zu-Tag-Business. Das haben wir letzte Saison schon erlebt. Wir haben im Sommer alle unsere Spieler analysiert. Wir haben Entscheidungen getroffen. Manchmal nicht so populär. Aber wir glauben daran, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben mit Serge Aubin einen neuen Trainer verpflichtet. Das passt gut zu unserer Philosophie. Er ist ein junger Trainer, er gehört zur neuen Generationen von Trainern. Er ist sehr kommunikativ, er redet viel mit seinen Spielern. Dazu ist er aber auch sehr strukturiert und erwartet auch viel von seinen Spielern. Er hat Erfahrung in Europa gesammelt und auch schon Erfolg in Europa gehabt. Für uns war im Sommer wichtig, dass unser Team jünger wird. Wir sind im Vergleich zur letzten Saison ein Jahr jünger.

Das neue Team hat nun acht Testspiele hinter sich, in denen die Mannschaft die letzten vier Spiele in Folge gewann, nachdem man die ersten vier noch in Folge verloren hatte. Was aber laut Trainer Serge Aubin auch daran lag, dass man zu Beginn der Vorbereitung sehr viele Spieler da hatte, viel rotiert hat und man deswegen auch so manches Spiel verloren hat. Doch inzwischen sieht Aubin sein Team genau da, wo er es haben wollte:

Wir hatten einen Plan und ich sehe die Mannschaft genau da, wo ich sie haben wollte. Alle haben sehr hart gearbeitet während der Vorbereitung und momentan ist alles so, wie ich es vorher geplant habe. Was mir im Moment besonders Freude macht, sind die jungen Spieler, die sehr viel Tempo ins Training bringen und somit auch die älteren Spieler mitziehen. Somit üben sie natürlich auch Druck auf die älteren Spieler aus und so ein bisschen Wettbewerb schadet auf keinen Fall dem Team. Ich kann auf alle Fälle versprechen, dass die Eisbären ein Team sind, welches jeden Tag hart arbeitet – ob im Training oder im Spiel. Ich will mit den Eisbären, dass die Stadt Berlin stolz ist auf diese Mannschaft und dafür werden wir hart arbeiten.

Für Verteidiger Jonas Müller war es klar, dass es zu Beginn der Vorbereitung noch holprig werden würde, was angesichts der vielen neuen Spieler und des neuen Trainerteams normal sei:

Am Anfang lief es nicht ganz so gut. Ich glaube, das ist auch relativ normal. Wir hatten viele neue Spieler dabei, da ist es ganz normal, dass man sich erst einmal finden muss. In den letzten vier Spielen, ab dem ersten Sieg, wurde es immer besser und ich denke, wir sind alle froh, dass die Vorbereitung jetzt vorbei ist und dass es am Freitag endlich losgeht. 

Einer, der in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht und damit alle überrascht hat, war Youngster Luks Reichel, auf den sie in Berlin ganz große Stücke halten. So sagt zum Beispiel Trainer Serge Aubin, dass Lukas Reichel sich bis jetzt alles selbst verdient hätte, was er bisher bekommen hat:

Lukas hat all das, was er bis jetzt bekommen hat, sich auch selbst verdient. Grundsätzlich ist es meine Aufgabe und auch Pflicht, Lukas einfach in die Position zu bringen, wo er sein Talent ausnutzen kann. Was dann aber auch wieder positive Effekte für das Team hat. Er wird noch kein Penaltykilling am Freitag spielen, da sehe ich ihn noch nicht. Grundsätzliche habe ich ihn mir aber sehr genau angeschaut. Er trifft sehr viele gute Entscheidungen, auch ohne den Puck. Lukas wird seinen Weg gehen.  

Für Sportdirektor Richer ist Reichel ein Ausnahmetalent, aber nicht das einzige in dieser DEL-Saison. Für Richer sei die kommende DEL-Saison eine ganz spezielle. Warum? Deswegen:

Wir haben in der Vorbereitung neun Förderlizenzspieler im Kader gehabt und alle haben mindestens ein Vorbereitungsspiel absolviert. Wir haben mit Lukas Reichel ein Ausnahmetalent. Er hat uns in der Vorbereitung überrascht. Er ist erst 17 Jahre alt und wird diese Saison mit uns spielen. Diese Saison ist für mich eine spezielle für die DEL. Weil, wir haben Lukas, Mannheim hat auch einen 17-jährigen Spieler, München auch. Und ich bin über 20 Jahre in Deutschland und das erste Mal sind zu einem Vorbereitungsspiel im Welli vier Scouts gekommen. Das ist für mich sehr wichtig und sehr gut für unsere Liga. Unser Ziel mit Lukas für die kommende Saison ist dieses, dass er gedraftet wird. Unser Traum ist, dass er in der ersten Runde gedraftet wird. Es ist unsere Arbeit, dass er in eine gute Position für den Draft kommt.

Einer, von dem man bisher noch nicht so viel gesehen hat, von dem man sich in Berlin aber sehr viel erhofft, ist Leo Pföderl. Bisher hat er seine Leistungen aus Nürnberger Zeiten noch nicht zeigen können. Aber Trainer Serge Aubin macht sich da noch überhaupt keine Sorgen deswegen:

Ich mache mir keine Sorgen um Leo Pföderl. Er wird noch viele Tore schießen. Ich hab meine finale Entscheidung noch nicht getroffen, mit wem Pföderl zusammen spielen wird. Aber er wird im Powerplay spielen, er wird bei 5-gegen-5 spielen. Er hat gute Anlagen, die er mitbringt und er wird, wenn er das alles mit ins Spiel einbringt, seine Tore schießen. 

Das neue Team der Eisbären hat den Umbruch im Sommer gut überstanden und sich so langsam aber sicher gefunden, was die vier Siege in Folge zum Abschluss der Saison-Vorbereitung beweisen. Daher spricht man in Berlin sein Saisonziel auch deutlich aus. Stéphane Richer formulierte die Saisonziele der Berliner wie folgt:

Unser Saisonziel ist dieses, dass wir uns direkt für die Playoffs qualifizieren wollen. Natürlich wollen wir unter die Top-4 kommen. Das ist unser Anspruch und muss unser Anspruch sein. In den Play-Offs wäre dann alles möglich und man weiß nicht, wo die Reise hingeht. 

Das neue Team bekommt den alten Kapitän. André Rankel wird auch in der kommenden Saison das „C“ auf dem Trikot tragen. Das bestätigte Aubin heute. Seine Assistenten sind Frank Hördler und John Ramage.

Einer, den alle immer noch als einen Youngster ansehen, ist Verteidiger Jonas Müller. Dabei gehört er längst zu den Leistungsträgern im Team des siebenfachen DEL-Meisters. Und er selbst hat auch hohe Anforderungen an sich selbst, was die neue Saison betrifft:

Ich versuche mich immer weiter rein zu kämpfen. Klar will man auch irgendwann mal im Powerplay spielen. Aber ich glaube, das muss man sich auch verdienen. Ich werde immer versuchen, mein Bestes zu geben und mich weiterzuentwickeln und vielleicht wird es dann auch irgendwann mal klappen. Und ich werde versuchen, was mir vielleicht ein bisschen schwerer fällt als manch anderen, Verantwortung in der Mannschaft zu übernehmen. Ich bin jetzt auch nicht mehr der jüngste Spieler und ich glaube, es wird dann auch langsam mal Zeit, dass ich mich dazu zwinge und das mache. 

So, gesprochen wurde nun viel über die Vorbereitung und die neue Saison der Eisbären Berlin. Ab Freitag kommt es darauf an, den Worten auch Taten auf dem Eis folgen zu lassen. Mit dem Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg will man in eine hoffentlich bessere Saison starten, als es die vergangene über weite Strecken war. Die Ansätze waren da, die Leistungen wurden zuletzt auch besser und die Ergebnisse stimmten am Ende auch. Die Vorfreude auf die neue Eishockey-Saison ist in Berlin riesengroß und man sehnt sich wieder besseren Zeiten entgegen. In den nächsten Wochen und Monaten wird man sehen, ob die Entscheidungen der Verantwortlichen im Sommer die richtigen waren oder aber ob uns erneut eine katastrophale Saison bevorsteht. 

Acht Spiele, vier Siege, vier Niederlagen: Eine Vorbereitung mit Licht und Schatten

Wir haben es endlich geschafft: Die leidige Sommerpause ist so gut wie vorbei, die Testspielphase ist beendet. In drei Tagen geht sie endlich los, die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und die Eisbären Berlin werden eine bessere Hauptrunde spielen wollen, als noch in der vergangenen Saison, als man sich über die Pre-Play-Offs zwar noch für das Viertelfinale hat qualifizieren können, dort dann aber am späteren Vizemeister Red Bull München scheiterte.

Zu was die Eisbären zu leisten im Stande gewesen wären, wenn sie ihren kompletten Kader zur Verfügung gehabt hätten, haben sie nach der Februar-Länderspielpause angedeutet, als man plötzlich komplett andere Eisbären auf dem Eis sah. Davor wurden die Fans des siebenfachen Meisters doch arg gequält, mussten sich teilweise katastrophale Leistungen auf dem Eis anschauen, was aber bedingt auch mit der Verletztenmisere zusammenhing. Man konnte schon von einer Verletzten-Seuche sprechen, als teilweise bis zu elf Spieler dem Hauptstadtclub nicht zur Verfügung standen. In dieser schweren Zeit hätte man von den gesunden Leistungsträgern erwartet, dass sie das mit Youngsters aufgefüllte Team dementsprechend führen würden. Doch waren es vorrangig die jungen Spieler, die sich in dieser Zeit hervor taten und nicht die vermeintlichen Leistungsträger. Von einigen Leistungsträgern erwartet man daher eine wesentlich bessere Saison als sie sie zuletzt gespielt haben.

Deswegen gab es den längst überfälligen Umbruch im Sommer, gleich 14 Spieler haben den Verein verlassen, nur neun neue Spieler wurden dagegen verpflichtet. Zwei davon, nämlich PC Labrie und Sebastian Streu, hatten sich über einen Try-out dem Verein empfohlen und wurden daher mit Verträgen belohnt. Zudem gab es auf der Trainerposition den Wechsel von Sprotdirektor Stéphane Richer hin zu seinem Kumpel Serge Aubin. Nicht gerade wenige in der Fanszene sahen diesen Wechsel als sehr skeptisch an, fanden es als Fehleinkauf, mit dem keine bessere Saison möglich wäre.

Und die ersten vier Testspiele müssen die Skeptiker in deren Meinung bestätigt haben, verloren die Eisbären doch gleich einmal die ersten vier Testspiele in Folge. Darunter war auch eine 4:5-Niederlage n.P. beim Kooperationspartner Weißwasser und das 3:8-Debakel bei den Vienna Capitals.
Serge Aubin und sein Trainerteam um die beiden Co-Trainer Gerry Fleming und Craig Streu, welcher ebenfalls neu ist, probierten in der Vorbereitung viel, rotierten die Reihen immer wieder durcheinander und suchten ihre vermeintlich besten Reihen. Je näher das Ende der Vorbereitung rückte, desto weniger änderte das Trainerteam etwas an den Reihen, damit diese sich aufeinander abstimmen und einspielen konnten.
Die Folge war, dass man die letzten vier Spiele in Folge gewinnen und dabei die Gegentorflut der ersten vier Spiele deutlich stoppen konnte. Kassierte man in den ersten vier Testspielen noch satte 17 Gegentore, so waren es in den letzten vier Spielen nur noch deren sieben, im letzten Spiel in Pardubice gelang Sebastian Dahm sogar ein Shutout.
Wurden die Gegentore weniger, so erhöhte man dagegen die Anzahl der geschossenen Tore. Neun Toren in den ersten vier folgten deren 13 in den letzten vier Spielen. Man hat also während der Vorbereitung durchaus eine Verbesserung gesehen, wenn gleich sicherlich noch nicht alles ideal läuft. Aber die Richtung stimmt und macht schon einmal Hoffnung.

Wird er zum großen Rückhalt der Eisbären Berlin? Der neue Torhüter Sebastian Dahm. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hoffnungen machen auch die Neuzugänge. Maxim Lapierre stach mit vier Toren in der Vorbereitung hervor, er könnte also die fehlenden Tore von Top-Scorer Jamie MacQueen (ging nach Schwenningen) auffangen. Youngster Lukas Reichel war sicherlich die Überraschung der Vorbereitung und dürfte sich nach einem Tor und einigen Torvorlagen durchaus Hoffnung auf einen Einsatz am Freitag beim DEL-Start gegen Wolfsburg machen. Die erst kürzlich mit einem Vertrag ausgestatteten PC Labrie und Sebastian Streu erzielten ebenso je einen Treffer in der Vorbereitung.
Von den anderen Neuzugängen, allen voran Torjäger Leo Pföderl, sah man jetzt noch nicht so viel in Sachen Torerfolgen, aber dennoch machten auch Pföderl, Ryan McKiernan, John Ramage und Fabian Dietz durchaus einen positiven Eindruck. Auch Goalie Sebastian Dahm (siehe Foto links) hatte gute Spiele bei, aber auch welche, in denen er keine glückliche Figur machte. Es wird spannend sein, ob die Eisbären die Starts zwischen ihm, Maximilian Franzreb und Marvin Cüpper gerecht aufteilen oder aber ob einer die etatmäßige Nummer Eins wird.

Spielerisch hat es eine Weile gedauert, bis die Eisbären das System von Serge Aubin verinnerlicht hatten. Was aber normal ist, wenn man einen neuen Trainer bekommt. Aber nicht nur das, neben dem neuen System mussten sich die Spieler ja auch erst einmal als Team zusammenfinden, schließlich gab es doch einige Änderungen im Kader des siebenfachen DEL-Meisters. Und somit war es klar, dass die Jungs Anlaufschwierigkeiten haben würden. Diese hatten sie und trotzdem hat man im Verlaufe der Vorbereitung auch Fortschritte gesehen und auch ein Gefühl dafür bekommen, wie der neue Trainer Serge Aubin spielen lassen will. Wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen, in Berlin mehr arbeitendes Eishockey zu sehen. Was vielleicht nicht immer schön aussehen wird, aber wenn am Ende der Erfolg stimmt, dann ist es wohl jedem Fan egal, wie diese zu Stande kommen.

Die Ansätze sind nicht schlecht, das Team versucht diese so gut wie möglich umzusetzen und die

Jubelnde Eisbären. Ein Bild, welches wir sehr gerne öfters nach den Spielen in dieser DEL-Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin)

letzten vier Spiele brachten den Erfolg zurück nach Berlin. Aus diesen vier Siegen in Folge werden die Eisbären das nötige Selbstvertrauen ziehen, um einen bestmöglichen Saisonstart am Freitag gegen Wolfsburg, welche ebenso auf Wiedergutmachung nach einer völlig verkorksten Saison aus sind, hinzulegen.
Die Chemie in den Reihen zwischen den Spielern scheint momentan zu stimmen, Spieler wie Louis-Marc Aubry (3 Tore), James Sheppard und André Rankel (je 2) haben das Tor in der Vorbereitung wieder gefunden. Es wird nun darauf ankommen, das System von Serge Aubin noch besser zu verinnerlichen, zu verstehen und noch besser umzusetzen. Denn natürlich ist auch trotz vier Siegen in Folge noch Luft nach oben und solche Dinge wie gegen Pardubice, als man bei eigener Überzahl zweimal ein Gegentor zuließ, darf dir im Liga-Alltag nicht passieren. Daran müssen die Eisbären arbeiten. Ebenso an ihrer Disziplin, man sollte weniger Strafzeiten nehmen als noch in der Vorsaison. Und wenn man dann vom großen Verletzungspech verschont bleibt, ist laut Sportdirektor Stéphane Richer „vieles möglich„.

So oder so, die Eisbären Berlin stehen vor einer enorm spannenden Saison. Eine, in der man auf Wiedergutmachung nach der schlechten Hauptrunde in der letzten Saison aus ist. Eine, in der das Team stark verändert an den Start geht – sowohl auf als auch neben dem Eis. Vielleicht sind die Hauptstädter in diesem Jahr ja so etwas wie eine Wundertüte. Verteidiger Frank Hördler fasste es in der aktuellen Ausgabe der Eishockey News (vom 10.09.2019) sehr gut zusammen:

Wir stehen vor einer sehr interessanten Saison. Alle Mannschaften haben sich verstärkt und sind gut aufgestellt. Ich glaube, es wird eine sehr spannende Saison mit überraschenden Ergebnissen.

Ein Tor, eine Vorlage beim 2:0-Sieg in Pardubice: Erster Profivertrag beflügelt Sebastian Streu

Die neue Saison kann kommen: Am Samstagabend haben die Eisbären Berlin ihr letztes Testspiel gewonnen. Acht Tage nach dem 5:4-Heimsieg gegen den HC Dynamo Pardubice gewannen die Hauptstädter das „Rückspiel“ in Pardubice mit 2:0 (1:0,0:0,1:0) und glichen somit die Bilanz in der Saison-Vorbereitung aus. Vier Niederlagen zu Beginn der Vorbereitung stehen jetzt vier Siege in Folge gegenüber. So kann man mit Selbstvertrauen am Freitag in die neue DEL-Saison starten.

Der erste Shutout der Vorbereitung und das mit einem arg dezimierten Team, fehlten in Tschechien doch gleich sieben Spieler. Deswegen beorderte Trainer Serge Aubin Charlie Jahnke vom Kooperationspartner Weißwasser zurück und zudem feierten mit Jake Ustorf und Thomas Reichel zwei Spieler ihr Debüt im Eisbären-Trikot. Das Tor hütete heute Neuzugang Sebastian Dahm, der damit wohl auch zum Saisonstart gegen Wolfsburg im Tor stehen wird.

133 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da klingelte es bereits zum ersten Mal im Tor der Hausherren. Und der Torschütze war kein Geringerer als Sebastian Streu gewesen, den die Unterzeichnung seines ersten Profivertrages wohl ordentlich beflügelt hatte. Er kam im Angriffsdrittel an die Scheibe und schob sie dann per Rückhand durch die Beine vom Pardubice-Goalie Kacetl – 1:0 (3.).
Von den Gastgebern kam im ersten Drittel nicht allzu viel, aber auch, weil die Eisbären es ihnen nicht so leicht machten. Die Berliner selbst mussten im Auftaktdrittel auch noch ein Unterzahlspiel überstehen, aber auch da gelang Pardubice kein Torerfolg, weshalb die Eisbären nach 20 Minuten mit 1:0 vorne lagen.

Im zweiten Drittel erwischten die Hausherren den besseren Start, sie erspielten sich gute Torchancen, aber Sebastian Dahm war im Eisbären-Tor auf dem Posten. Die Berliner brauchten ihre Zeit, ehe sie im Mitteldrittel ins Spiel fanden, konnten ihre Führung aber nicht ausbauen. Beide Mannschaften hatten in den zweiten 20 Minuten je ein Überzahlspiel, doch für Gefahr konnte keines der beiden Teams sorgen. Somit lagen die Hauptstädter auch nach 40 Minuten mit 1:0 in Front.

Zu Beginn des Schlussdrittels Pardubice gleich einmal mit der Chance, in Powerplay den Ausgleich zu erzielen. Und sie erspielten sich auch die nötigen Chancen, aber Sebastian Dahm hatte heute einfach immer das bessere Ende auf seiner Seite und entnervte die Spieler der Hausherren reihenweise.
Und auf der anderen Seite musste Pardubice dann den zweiten Gegentreffer an diesem Abend schlucken. Austin Ortega ließ die Scheibe für Sebastian Streu liegen, der mit dem Auge für Marcel Noebels, welcher den Puck unter die Latte des tschechischen Tores nagelte – 2:0 (47.).
Hinten ließen die Berliner nichts mehr anbrennen und vorne hätte Ryan McKiernan beinahe für das dritte Tor an diesem Samstagabend erzielt, doch der Pfosten stand seinem Schuss von der blauen Linie im Weg. So endete das letzte Testspiel der Eisbären Berlin mit einem verdienten 2:0-Sieg.

Ein wichtiger Sieg vor allem für das Selbstvertrauen der Spieler, welches doch nach den ersten vier Testspielen noch arg angeschlagen war. Aber von Spiel zu Spiel haben die Eisbären das System vom neuen Headcoach Serge Aubin verinnerlicht und konnten so mit dem heutigen Sieg den vierten in Folge einfahren. Und das mit einem arg dezimierten Kader und vielen Youngsters, von denen aber u.a. Sebastian Streu heute auf sich aufmerksam gemacht hat und das in ihn gesetzte Vertrauen mit dem ersten Profivertrag bereits gerechtfertigt hat. Man darf gespannt sein, wie er, aber auch wie Lukas Reichel, sich im DEL-Alltag schlagen werden.
Die Zeit der Vorbereitung ist nämlich jetzt vorbei und in sechs Tagen nimmt die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ihren Spielbetrieb wieder auf. Und dann wollen die Eisbären in der Hauptrunde eine bessere Rolle spielen, als das im letzten Jahr der Fall war.

Morgen letztes Testspiel in Pardubice – PC Labrie und Sebastian Streu erhalten Verträge für die neue DEL-Saison

Eisbären-Training im Welli vor dem letzten Testspiel morgen Abend in Pardubice. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Heute in einer Woche geht sie endlich los, die neue DEL-Saison 2019/2020. Dann empfangen die Eisbären Berlin in der heimischen Mercedes-Benz Arena die Grizzlys Wolfsburg zum Saisonauftakt (Bully:19:30 Uhr). Vorher steht aber erst einmal morgen Abend noch das letzte Testspiel an, dann geht es im „Rückspiel“ zum HC Dynamo Pardubice (Bully: 19:00 Uhr). Die Tschechen werden sicherlich Revanche nehmen wollen für die 4:5-Niederlage im Berliner Wellblechpalast vom letzten Freitag.

Vor diesem letzten Testspiel in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison plagen die Hauptstädter aber Personalprobleme, fallen doch gleich sieben Spieler verletzt oder angeschlagen aus. In der Defensive fehlt Kai Wissmann aufgrund einer Virusinfektion. Diese verhindert ebenso den Einsatz von Stürmer Florian Busch. In der Offensive fehlen zudem Vincent Hessler (Hand), Louis-Marc Aubry (Knieprellung), Sean Backman (Muskelfaseriss), James Sheppard (Rücken) und Mark Olver (Hand).

Durch die Personalprobleme wird Charlie Jahnke aus Weißwasser zurückgeholt und Jake Ustorf sowie

Erhält einen Vertrag für die kommende DEL-Saison: PC Labrie (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Thomas Reichel stehen vor ihren Debüts im Eisbären-Trikot. Zwei Spieler, die morgen im Line-up stehen, werden auch in der in einer Woche beginnenden Saison das Trikot der Eisbären tragen. Die Verantwortlichen gaben den Try-out-Spielern PC Labrie und Sebastian Streu Verträge für die kommende Saison, der von Streu gilt auch noch für die darauffolgende Saison. Beide Spieler sind natürlich froh darüber, in Berlin bleiben zu können. So sagte Labrie zum Beispiel kurz und knapp (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 06.09.2019):

Nach dem ersten Tag hier wusste ich, dass ich bleiben möchte.

Und Streu äußerte sich über seinen ersten Profivertrag wie folgt:

Ich freue mich sehr über meinen ersten Profivertrag. Das ist ein neuer Anfang und eine große Herausforderung für mich.

Sportdirektor Stéphane Richer gab selbstverständlich auch sein Statement zu den beiden „Neuzugängen“ ab:

Beide Stürmer haben sich sehr gut ins Team eingefügt und sind während der Vorbereitung
ein fester Bestandteil der Mannschaft geworden. Labrie ist ein Rollenspieler, der viel Erfahrung mitbringt und ein Element, das uns helfen kann. Streu hat eine gute Perspektive, der in einigen Spielen genau das gezeigt hat, was wir von einem Spieler, wie ihm erwarten.

Trainer Serge Aubin auf dem Weg zum Training. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Dadurch, dass der Saisonstart nur noch eine Woche entfernt ist, steigt natürlich auch die Intensität beim Training und man arbeitet an der Feinjustierung. So wurde beim heutigen Training zum Beispiel vor allem das 5-gegen-3-Powerplay geübt, aber auch Alleingänge auf den Goalie, 2-auf-1-, 3-auf-1- und 3-auf-2-Situationen, zudem auch das Passspiel. Das Tempo im Training war schon hoch und die Jungs zogen gut mit und setzten die Vorgaben des Trainerteams um Serge Aubin gut um.

Serge Aubin blickte nach dem Spiel bereits voraus auf das letzte Testspiel in Pardubice:

Ich möchte sehen, wie wir einfach weiter an unserem Spiel arbeiten. Es wird ein paar neue Jungs im Line-up morgen geben, was eine gute Möglichkeit für die jungen Spieler ist, zu zeigen, was sie drauf haben und logischerweise fahren wir hin, um zu gewinnen. Es wird ein guter Test morgen.

Da ja morgen gleich sieben Spieler fehlen, wurde Aubin auch darauf angesprochen, ob es denn mögliche Ausfälle zum Saisonstart am Freitag gegen Wolfsburg geben könnte:

Nein, es sollte passen für nächste Woche. Aber wir wollen beim letzten Testspiel keine Risiken eingehen und so können über das Wochenende noch die kleinen Prellungen und blauen Flecken auskuriert werden.

Der Kader der Eisbären Berlin für das letzte Testspiel beim HC Dynamo Pardubice am 07.09.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Thomas Reichel, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Maxim Lapierre, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Marvin Cüpper, Eric Mik

Nicht zur Verfügung:

Vincent Hessler (Hand), Kai Wissmann, Florian Busch (beide Virusinfektion), Louis-Marc Aubry (Knieprellung), Sean Backman (Muskelfaserriss), James Sheppard (Rücken), Mark Olver (Hand)

3. Sieg in Folge: Eisbären gewinnen mit 4:2 gegen Wolfsburg

Je näher der Saisonstart rückt, desto besser kommen die Eisbären Berlin in Fahrt. Nach vier Niederlagen zu Beginn der Saison-Vorbereitung, gewann der Hauptstadtclub jetzt drei Spiele in Folge. Dem 5:4-Heimsieg gegen Pardubice vom Freitagabend im „Welli“ folgte heute Nachmittag in Halle ein 4:2 (0:2,2:0,2:0)-Sieg gegen den direkten Liga-Rivalen Grizzlys Wolfsburg.

Wie bereits am Freitag nach dem Spiel angekündigt, ließ Trainer Serge Aubin das selbe Personal ran. Lediglich im Tor setzte er diesmal auf Maximilian Franzreb statt Neu-Goalie Sebastian Dahm.

Nur den Start in die einzige Vorbereitungspartie gegen einen direkten Konkurrenten dürfte sich Aubin komplett anders vorgestellt haben. Denn keine fünf Minuten war das Spiel alt, da lag Berlin bereits mit 0:2 hinten. Wade Bergman hatte in der dritten Minute für das 0:1 gesorgt, sein Schuss wurde von Leo Pföderl unhaltbar für Franzreb abgefälscht. Kurz darauf war Ex-Eisbär Spencer Machacek auf und davon, fand jedoch in Franzreb seinen Meister. Doch in der fünften Minuten klingelte es dann wie bereits erwähnt zum zweiten Mal im Bären-Käfig. Ryan Button mit dem Querpass vors Tor, wo Brent Aubin nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 0:2.
Ein Schock für die Eisbären also, die sich erst einmal sammeln mussten, dann aber so nach und nach besser ins Spiel fanden, sich nur noch nicht auf der Anzeigetafel verewigen konnten. So führten die Niedersachsen mit 2:0 nach dem ersten Drittel.

Den besseren Start ins Mitteldrittel hatten dann die Eisbären. In der 22. Minute zog Constantin Braun von der blauen Linie ab und hatte damit Erfolg, Felix Brückmann war da ohne Chance – 1:2.
Als die Eisbären dann in Unterzahl ran mussten, fing Austin Ortega einen Pass ab, schickte Maxim Lapierre auf die Reise und der ließ dem Wolfsburger Schlussmann keine Chance – 2:2 (29.).
Die Eisbären hatten sich diesen Ausgleich verdient, hätten aber beinahe auch das zweite Drittel mit einem Rückstand abgeschlossen. Doch Armin Wurms Schuss prallte nur an den Pfosten (38.), somit blieb es beim 2:2-Unentschieden nach 40 Minuten.

Das letzte Drittel begann etwas schleppend, aber dann waren es die Eisbären, die das erste Ausrufezeichen setzen konnten. Marcel Noebels kam zum Abschluss, sein Schuss wurde nur prallen gelassen und Florian Busch war letztendlich der Nutznießer, sorgte für die erstmalige Eisbären-Führung an diesem Nachmittag – 3:2 (46.).
Und Mitte des Schlussdrittels legten die Eisbären nach einem gewonnenen Bully nach. Mark Olver wurde angespielt, zog ab und überwand Brückmann auf der Fanghand-Seite – 4:2 (50.).
Damit war den Grizzlys der Zahn gezogen und die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit, feierten somit ihren dritten Sieg in Folge und holten sich mit dem Sieg gegen den DEL-Auftaktgegner gleich einmal eine gehörige Portion Selbstvertrauen.

Und sie bewiesen Moral, nach dem man den Start völlig verpennt hatte. Schnell lag man 0:2 zurück, aber man behielt die Ruhe und kämpfte sich zurück ins Spiel, welches man am Ende auch noch komplett drehen konnte. Ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten ist immer wichtig und wird dem Trainerteam neue Erkenntnisse gebracht haben.
Was auch heute wieder sichtbar wurde: Neuzugang Maxim Lapierre könnte ein enorm wichtiger Spieler in der neuen Saison werden, erzielte auch heute wieder ein Tor und bereitete ein weiteren Treffer vor. Und Youngster Lukas Reichel sammelte seinen nächsten Assistpunkt. Auf ihn freue ich mich in der neuen Saison mal so richtig, er hat richtig viel Potential.

Serge Aubin: „Wir werden Sonntag mit der gleichen Aufstellung spielen“

Für Serge Aubin (siehe Foto links) war das 5:4 gegen den HC Dynamo Pardubice gestern Abend das erste Heimspiel als neuer Headcoach der Eisbären Berlin. Für ihn war es sicherlich sehr wichtig, dass seine Jungs dieses Spiel gewinnen konnten und somit den zweiten Erfolg in der Vorbereitung in Folge feierten. Aubin analysierte das Spiel seiner neuen Mannschaft im Anschluss wie folgt:

Nun, es gab sehr gute Teile und auch Teile, die offensichtlich nicht gut waren. Zwei Gegentore im eigenen Powerplay hinzunehmen ist unakzeptabel, logischerweise. Wir wollen disziplinierter sein, wir wollen 5 gegen 5 Eishockey spielen. Unser Spiel ohne den Puck ist nicht schlecht, wir werden besser aber wir müssen bessere Entscheidungen treffen, wenn der Puck bei uns ist.
Ich denke der Einsatz war da. Wir haben während des Spiels Anpassungen vorgenommen und ich habe gemerkt, dass die Jungs diesen Anpassungen beachtet haben. Es gibt viel positives heute Abend, ein Sieg ist ein Sieg, das macht uns sehr glücklich. Aber ich weiß, dass wir besser werden können und es befindet sich noch in Arbeit, wir bauen aber weiter darauf auf.

Viel Zeit bleiben Aubin und seinem Trainerteam dafür aber nicht mehr, schließlich steht der Saisonstart gegen die Grizzlys Wolfsburg bereits vor der Tür. Und genau aus diesem Grund will Aubin jetzt auch auf Rotation in den Reihen verzichten, natürlich nur, wenn es die Personalsituation auch zulässt. Man möchte jetzt Konstanz rein bekommen. Auf die Frage, wie nah das heutige Line-up an dem des ersten Ligaspiels war, antwortete Aubin:

Es sind noch ein paar Wochen, also kann noch vieles passieren, aber wir kommen dem letztendlichen Line-up näher. Wir werden Sonntag mit der gleichen Aufstellung spielen. Ich möchte jetzt ein wenig Konstanz reinbringen, so dass sich die Jungs aneinander gewöhnen und wir weiter am Spiel arbeiten können. 

Aubin sprach es also an, die Zeit der ständigen Rotationen scheint vorbei zu sein und seine vermeintlichen Wunsch-Formationen gefunden. Bleibt die Frage, ob denn auch gegen Wolfsburg morgen in Halle wieder Sebastian Dahm das Bären-Gehäuse hüten wird:

Bin ich mir nicht sicher. Ich werde morgen abwarten und gucken, ob alle gesund sind. Es ist also noch zu früh, um etwas sagen zu können. Aber es gibt die Chance, dass ich einen anderen Goalie benutze. Ich möchte einfach bis morgen warten, so dass ich unsere gesundheitliche Situation kenne.

Was bei seinem ersten Auftritt als Headcoach in Berlin nicht fehlen darf, ist natürlich die Frage, wie es Serge Aubin im „Welli“ gefallen hat:

Unglaubliche Atmosphäre. Es ist wirklich fantastisch. Herauszukommen und all die Fans zu sehen, wie sie Fahnen schwenken, singen. Das ist phänomenal. Wir sind wirklich dankbar, dass wir sie haben.

Wenn ihm das im Wellblechpalast schon gefallen hat und er es unglaublich fand, dann soll er mal abwarten, was ihn am 13.09.2019 zum Saisonauftakt gegen die Grizzlys Wolfsburg erwarten wird, vor dann über 10.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena.