WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #50:
Halbfinalspiel 2 (Stand: 0:2 )
Die Eisbären Berlin haben in der Halbfinalserie nachgelegt. Bei den Adler Mannheim gewann der Titelverteidiger Spiel zwei verdient mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) und führt mit dem gleichen Ergebnis nun auch in der Halbfinalserie. Die Eisbären lieferten erneut eine sehr abgezockte und clevere Vorstellung ab. Defensiv verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft, hatte aber auch einmal Glück, als Mannheim im Mitteldrittel nur die Latte traf. Vorne machte man im richtigen Moment die Tore. Am Ende spielte man das routiniert zu Ende.
Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute dem gleichen Line-up aus Spiel eins. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor, während Linus Vieillard als Back-up auf der Bank Platz nahm. Jonas Stettmer war also erneut nicht fit und stand somit nicht im Kader.
Die Adler mussten heute eine Reaktion auf die Niederlage vom Dienstagabend zeigen. Aber das nicht nur, um die Serie auf 1:1 zu stellen. Nein, viel mehr auch für das Selbstvertrauen, denn vor dem heutigen Spiel hatten die Adler satte neun Spiele in Folge gegen den Erzrivalen verloren. Eine zehnte Niederlage wollte man unbedingt vermeiden. Der Unterstützung ihrer Fans waren sie sich bewusst, aber auch die Eisbären wurden zahlreich und vor allem lautstark unterstützt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Die Eisbären-Spieler warfen sich gefühlt in jeden Schuss, der auf ihr Tor kam. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Hinein ins Spiel, in dem Mannheim wie erwartete druckvoll los legte und auch früh das erste Powerplay im Spiel hatte. Aber bereits im ersten Unterzahlspiel bekam man einen ersten Eindruck von der Leidenschaft, mit der die Eisbären das hier heute verteidigen würden.
Danach entwickelte sich eine rasante und sehr intensive Partie. Beide Mannschaften fuhren jeden Check zu Ende. Es ging rauf und runter, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, aber sowohl Arno Tiefensee als auch Jake Hildebrand ließen sich im ersten Drittel nicht überwinden. Trotz bester Chancen, aber da standen eben auch zwei überragende Goalies im Tor. So ging es torlos in die erste Drittelpause.

Er punktet und punktet und punktet: Ty Ronning hat den Uralt-Rekord von Peter Draisaitl eingestellt und auch im 21. Spiel in Folge gepunktet. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Das zweite Drittel begann mit einer Choreo des Gästeblocks. Auch diese war wieder überragend – gefühlt war das jetzt fast in jedem Playoff-Spiel eine Choreo – Jungs und Mädels, ihr seid Weltklasse! Im Spiel mussten die Berliner auch im Mitteldrittel früh in Unterzahl ran, aber auch diese Unterzahl überstand man dank einer überragenden Leidenschaft in der Defensive ohne Gegentor.
Knapp vier Minuten waren gespielt, da hatten die Adler-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, aber Reichel hatte zu genau gezielt und scheiterte an der Latte. Da hatten die Eisbären Glück, das muss man zugeben. Eine Führung hätte den Kurpfälzern vielleicht sogar mehr Selbstvertrauen gegeben.
Fortan erspielten sich aber die Eisbären richtig gute Chancen, auch Mannheim hatte noch welche, doch am Ende waren es die Eisbären, die den Druck in ein Tor ummünzten. Marcel Noebels auf Zuspiel von Leo Pföderl und Ty Ronning zum 1:0 (31.). Und damit war der Rekord von Peter Draisaitl eingestellt. Die Nummer neun punktete auch im 21. Spiel in Folge und greift am Sonntag nun nach der alleinigen Bestmarke. Glückwunsch Ty, was für eine Rekord-Saison des wieselflinken Stürmers!
Die Eisbären legten anschließend sogar noch nach und das nach einer überragenden Kombination von Manuel Wiederer, Ty Ronning und Eric Hördler. Der Youngster war am Ende der Nutznießer und stellte auf 2:0 (35.).
Die Hausherren waren in der Schlussphase auf der Suche nach einer Antwort. Die Bemühungen waren der Mannschaft von Trainer Dallas Eakins anzusehen, einzig fehlte es am nötigen Mittel, dieses Abwehr-Bollwerk zu knacken. So nahmen die Eisbären eine 2:0-Führung mit in die zweite Drittelpause und stellten die Hausherren vor eine enorm schwere Aufgabe in den letzten 20 Minuten.

Hoch die Hände! Eric Hördler jubelt über seinen Treffer zum 2:0. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Und wenn die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel gehen, ist das fast die halbe Miete für den erfolgreichen Ausgang des Spiels. Die Adler hatten sich viel vorgenommen für das dritte Drittel, aber sie hatten vergessen, einen Plan zu schmieden, wie man Lücken in der Berliner Defensive aufreißen kann, um dann zum Torerfolg zu kommen. Egal, was Mannheim auch versuchte, die Schüsse wurden überragend geblockt und das gefühlt von jedem Spieler. Egal ob Verteidiger oder Stürmer. Jeder Spieler stellte sich in den Dienst der Mannschaft und unterstützte Goalie Jake Hildebrand.
Was mir persönlich auch noch auffiel und das, obwohl ich heute mal wieder im Gästeblock stand und nicht die optimale Sicht hatte wie sonst, wie viel die Spieler während des Spiels auf dem Eis miteinander kommunizierten. Da wurde genau drauf geachtet, dass die Spieler auf ihren Positionen standen und die Räume zu machten. Hut ab an die Mannschaft aber auch an das Trainerteam um Head Coach Serge Aubin, die ihre Mannschaft erneut perfekt auf dieses Spiel eingestellt haben. Es ist kein Wunder, dass Serge Aubin in der PENNY DEL noch keine einzige Playoff-Serie verloren hat. Die Gegner beißen sich an seinem Team und seiner Spielweise immer wieder die Zähne aus. Mannheim kann in dieser Serie ein Lied von singen.
Mannheim versuchte es am Ende natürlich noch ohne Torhüter, aber auch mit einem Mann mehr fanden die Mannheimer keinen Weg vorbei an Jake Hildebrand. Der Goalie feierte damit seinen ersten Shutout im erst zweiten Playoff-Spiel in dieser Saison. Ein Gegentor in zwei Spielen. Trainer Serge Aubin ist zu beneiden, denn er verfügt über das beste Goalie-Duo in der PENNY DEL. Im Viertelfinale zog Jonas Stettmer den Straubing Tigers den Zahn und derzeit macht Jake Hildebrand selbiges mit den Adler Mannheim.
Am Sonntag geht die Halbfinalserie in der Hauptstadt weiter und dann muss Mannheim bereits Lösungen präsentieren, sonst droht ein schnelles Aus gegen den Erzrivalen. Die Eisbären tun gut daran, an ihrem Gameplan festzuhalten und nur von Spiel zu Spiel zu denken. Damit hatte man bisher Erfolg.