5:1! Heimfluch beendet – Schweden zum neunten Mal Weltmeister!

Der Heimfluch ist beendet. Erstmals seit 1986 hat wieder ein Gastgeber die Eishockey-Weltmeisterschaft gewonnen. Schweden setzte sich im Finale gegen die Überraschungsmannschaft Schweiz mit 5:1 (2:1, 0:0, 3:0) durch und sicherte sich damit den neunten WM-Titel. Für die Eisgenossen ist es die zweite Silbermedaille nach 1935. Und das ist ein sehr großer Erfolg für das Team von Nationaltrainer Sean Simpson.

Die Schweiz begann angesichts von neun Siegen in Serie mit viel Selbstvertrauen und ging durch Roman Josi bereits nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung. Josi setzte sich da klasse durch und schloss seine Einzelleistung mustergültig ab. Die Eisgenossen spielten in den ersten zehn Minuten sehr stark auf und hätten durchaus höher führen können.
Ab Mitte des ersten Drittels kamen dann aber die Gastgeber besser ins Spiel und drehten die Partie innerhalb von nur drei Minuten. In der neunten Minute war es Erik Gustaffson, der im Nachschuss den 1:1-Ausgleich erzielen konnte. Nur drei Minuten später kam der große Auftritt der Sedin-Zwillinge. Daniel bediente in Überzahl seinen Bruder Henrik und der brachte den Puck im leeren Tor unter – 2:1 (12.). Bei diesem Spielstand blieb es bis zur ersten Drittelpause.

Die Schweden machten im zweiten Drittel da weiter, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten. Sie setzten die Eisgenossen immer wieder unter Druck und suchten den Weg zum Tor. Die Schweiz fand zunächst kein Mittel gegen die druckvoll agierenden Hausherren. Erst ab Mitte des Drittels fanden die Schweizer wieder besser ins Spiel. Was auch an der Ansprache von Trainer Sean Simpson lag, der während eines „Power-Breaks“ sein Team anfeuerte.
Trotz guter Chancen fielen im Mitteldrittel jedoch keine Treffer, weshalb es also beim 2:1 für Schweden blieb.

Im Schlussdrittel ist es dann zu Beginn eine Partie auf Augenhöhe, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor. Ein Fehler von Julien Vauclair sorgte in der 47. Minuten dann aber für die Vorentscheidung. Der Schweizer Verteidiger vertändelte an der eigenen blauen Linie den Puck, im Anschluss daran netzte Simon Hjalmarsson zum 3:1 ein. Gabriel Landeskog war zuvor an Martin Gerber gescheitert. Bitter: Der Treffer hätte nicht zählen dürfen, denn als Vauclair den Puck im Zweikampf mit Landeskog vertändelte, stand der Schwede im Abseits.
Dieser Treffer schockte die Schweizer, während er den Schweden noch mehr Selbstvertrauen gab. Vier Minuten vor der Schlusssirene brachte der überragende Henrik Sedin den Puck in Richtung Tor, Loui Eriksson fälschte den Puck für Martin Gerber im Schweizer Tor unhaltbar ab – 4:1 (56.). Henrik Sedin war es dann, der nur 59 Sekunden später für den Schlusspunkt sorgte – 5:1 (57.). In Unterzahl versenkte er den Puck im leeren Schweizer Tor. Er hatte aus dem eigenen Drittel abgezogen.

Nach der Schlusssirene gab es kein Halten mehr, die Spieler der Tre Kronors lagen sich freudetrunken in den Armen und feierten den Gewinn der Weltmeisterschaft 2013. Auf der anderen Seite trauerten die Schweizer der vergebenen Chance nach, dennoch können die Eisgenossen aber mehr als stolz sein auf ihre Leistungen bei der diesjährigen Weltmeisterschaft.

Eisbären Berlin: Abgang Nummer Sechs – Ryan Caldwell nach Nürnberg

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg125px-Nuernberg_Ice_Tigers_Logo_svgBei den Eisbären Berlin gibt es den nächsten Abgang zu vermelden. Verteidiger Ryan Caldwell, der erst im Januar diesen Jahres nach Berlin gekommen war, wechselt vom Deutschen Meister zu den Thomas Sabo Ice Tigers. Bei den Franken erhält der 31-jährige Kanadier einen Zwei-Jahres-Vertrag, Für den DEL-Rekordmeister absolvierte Caldwell insgesamt 24 Spiele, in denen er ein Tor erzielte und fünf weitere Treffer vorbereitete.

In Nürnberg freut man sich über den neuen Verteidiger. Sportdirektor Martin Jiranke sagte gegenüber der Eishockey NEWS:

Ryan Caldwell ist ein DEL-erfahrener Verteidiger, der ein wichtiger Teil der Berliner Meistermannschaft war. Mit seiner körperlichen Präsenz und seinen Führungsqualitäten wird er eine wichtige Rolle in unserer Abwehr übernehmen.

Durch den Weggang von Caldwell dürfte damit auch klar sein, dass Jimmy Sharrow weiterhin in Berlin bleiben wird. Denn nach dem Saisonende kam die Frage auf, wer von den beiden Verteidigern in Berlin bleiben wird (darf) – Ryan Caldwell oder Jimmy Sharrow?
Damit hätten die Berliner nun fünf Verteidiger für die neue DEL-Saison unter Vertrag – Frank Hördler, Mark Katic, Constantin Braun, Jimmy Sharrow (?) und Jens Baxmann. Dazu kommen noch die beiden Youngsters Henry Haase und Thomas Supis.
Einen Verteidiger wird Peter John Lee dann aber doch noch holen. Denn nur mit fünf starken Verteidigern plus den beiden Youngsters wird Lee wohl kaum in die neue Saison gehen.

Ryan Caldwell ist übrigens bereits der sechste Abgang bei den Eisbären nach der Saison 2012/2013. Zuvor waren schon Dominik Bielke (München), Maximilian Faber (Ziel unbekannt), Tyson Mulock (Iserlohn), Jamie Arniel (Ziel unbekannt) und Corey Locke (Ziel unbekannt) gegangen.
Mit Daniel Weiß hat man bisher nur einen Spieler neu im Team für die kommende DEL-Saison. Wobei „neu“ hier nicht das richtige Wort ist, denn Daniel Weiß kehrt ja aus Nürnberg nur zurück. Weiß war bekanntlich nur an die Franken ausgeliehen.
Im Sturm besteht zu mindestens auf einer Position noch Handlungsbedarf. Von daher kann man davon ausgehen, dass Lee auch noch einen Stürmer holen wird.

Man kann aber nur hoffen, dass Lee diesmal wesentlich bessere Spieler auf dem Transfermarkt finden wird. Denn die letzten Neuzugänge sind alle hinter ihren Erwartungen geblieben. Jamie Arniel und Corey Locke sind bereits wieder weg, nun auch der erst vor kurzem verpflichette Ryan Caldwell. Mark Katic bleibt zwar in Berlin, aber auch nur, weil er noch einen Vertrag hat. Wirklich überzeugen konnte Katic eher selten. Vielleicht wird das ja im zweiten Jahr etwas besser. Immerhin war Matt Foy eine gute Verstärkung, mit der man auch in der neuen Saison rechnen sollte.

Felskis Abschiedsspiel: Trikots und Helm vorgestellt – Erste Spieler bekannt gegeben

Sven Felski präsentiert sein Trikot sowie den Helm für das Abschiedsspiel im August. (Foto: eisbaerlin.de)

Sven Felski präsentiert sein Trikot sowie den Helm für das Abschiedsspiel im August. (Foto: eisbaerlin.de)

Am heutigen sehr sonnigen Sonntag war ordentlich was los am altehrwürdigen Wellblechpalast. Denn heute gab es noch einmal die letzten 322 Tickets für das Abschiedsspiel von Sven Felski, welches am 10. August 2013 um 18:30 Uhr im „Welli“ statt findet. Klar, dass die Fans dafür Schlange standen. Die ersten Fans fanden sich schon um Mitternacht am „Welli“ ein, um so einen der ersten Plätze zu ergattern. Ca. 300 Fans standen dann heute morgen an, als um 11:00 Uhr der Verkauf der letzten Tickets startete. Pro Person durften maximal zwei Karten erworben werden. Klar, dass daher nicht alle wartenden Fans am Ende mit einem der begehrten Tickets den Heimweg antraten. Nach exakt einer Stunde waren alle 322 Tickets verkauft. Die Fans konnten sich anschließend zwar auf eine Warteliste eintragen, doch das sie noch in den Genuss kommen, das Abschiedsspiel von Sven Felski live in der Halle zu sehen, daran glauben sie wohl selbst nicht mehr.

Mit der großen Nachfrage hatte Sven Felski offensichtlich nicht gerechnet. Er könnte locker die O2 World füllen. Doch das ist ja nicht Sinn der Sache, denn „Felle“ möchte natürlich da aufhören, wo alles angefangen hat. Und das war nun einmal der altehrwürdige Wellblechpalast, welcher von uns Fans liebevoll nur „Welli“ gennant wird.

Für die Fans, die kein Ticket mehr abbekommen haben, gibt es immerhin eine gute Nachricht. Denn wie Felski heute bei der Pressekonferenz in der Kabine mitteilte, ist man dabei, ein Public Viewing vor dem „Welli“ zu organisieren. So würden dann also auch die anderen Eisbären-Fans in den Genuss kommen, das Abschiedsspiel der EHC-Legende zu sehen. Continue reading

WM 2013 – 2. Tag: Russland souverän – USA und Kanada mit Mühe – Schweden mit erstem Sieg

Am zweiten Tag bei der Eishockey-Weltmeisterschaft hat die USA ihr Auftaktspiel gegen Österreich nur mit Mühe und Not gewonnen. Am Ende setzten sich die US-Boys mit 5:3 (1:2, 4:1, 0:0) gegen die Österreicher durch und konnten damit einen Fehlstart gerade so noch abwenden. Lautusa und Welser hatten nach sechs Minuten für eine überraschende 2:0-Führung der Österreicher gesorgt. Moss gelang noch im ersten Drittel der Anschlusstreffer – 2:1 (11.). Im Mitteldrittel zogen die US-Boys dann kurz mal das Tempo an und lagen plötzlich durch Tore von Johnson (24.), Stapleton (30.) und Palushaj (31.) mit 4:2 in Front. Schuller konnte für Österreich nochmal verkürzen (39.), doch Johnson netzte eine Minute vor der zweiten Drittelpause zum 5:3-Endstand ein (39.).

Einen souveränen Auftaktsieg feierte Titelverteidiger Russland. Die Sbornaja setzte sich locker mit 6:0 (1:0, 3:0, 2:0) gegen Lettland durch. Zu Beginn taten sich die Russen noch schwer und lagen nur mit 1:0 durch den Treffer von Biryukov (14.) in Führung. Im Mitteldrittel legten die Russen dann aber endlich los und konnten durch Medvedev (29.), Radulov (33.). und Ryasenski (39.) auf 4:0 davon ziehen. Im Schlussdrittel machten Kovalchuk (41.) und Soin (45.) den Kantersieg der Sbornaja perfekt.

Im dritten Spiel in der deutschen Gruppe feierten die Finnen einen 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)-Sieg gegen die Slowakei. Aaltonen (12.) und Kontiola (43.) mit seinem bereits dritten Tor im Turnier trafen für die finnische Mannschaft. Finnlands Goalie Antti Raanta war der Matchwinner, er entnervte die Slowaken reihenweise und feierte somit in seinem ersten Länderspiel überhaupt gleich einen Shut-out.

Seinen ersten Auftritt bei der diesjährigen WM gewonnen hat Kanada. Die Kanadier setzten sich mit 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) gegen Dänemark durch. DEL-Profi Morten Green (Hannover) schockte die Kanadier jedoch erst einmal, als er Dänemark in der fünften Minute mit 1:0 in Führung brachte. Doch Duchene (31.) und Stamkos (32.) drehten die Partie im Mitteldrittel mit einem Doppelschlag. Duchene setzte im Schlussdrittel dann auch den Schlusspunkt zum 3:1 (48.).

Einen guten Auftakt in diese WM feierte auch Norwegen beim 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)-Sieg gegen Slowenien. Bastiansen schoss die Norweger mit 2:0 in Front (2./15.), doch Jeglic sorgte noch einmal für Spannung (20.). Bis fünf Sekunden vor dem Ende des Spiels blieb es bei diesem knappen 2:1 für Norwegen, ehe Hansen mit seinem Empty-Net-Goal für die Entscheidung sorgte.

Gastgeber Schweden hat sich für die Auftaktniederlage gegen die Schweiz rehabilitiert. Die Tre Konors setzten sich am Abend mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) gegen Tschechien durch. Ericsson (11.) und Tallinder (24.) brachten Schweden mit 2:0 in Führung. Hudler konnte nur noch auf 2:1 verkürzen (33.).

3:4 n.V: DEB-Auswahl überrascht zum WM-Auftakt und holt einen Punkt gegen Gastgeber Finnland

DEB-3D-klDie deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat zum Auftakt der Weltmeisterschaft 2013 eine Sensation verpasst. Die Mannen von Bundestrainer Pat Cortina verloren zum Auftakt gegen Gastgeber Finnland knapp mit 3:4 n.V. (0:1, 1:1, 2:1/0:1). Den Punkt haben sich die Jungs mehr als verdient, denn sie zeigten eine erstaunlich gute Leistung und hätten die Sensation gegen Finnland beinahe geschafft. Doch trotz der Niederlage kann die Mannschaft stolz auf die Leistung sein, denn ein Punkt zum Auftakt gegen einen der Titel-Favoriten ist sehr stark und lässt auf eine gute WM hoffen.

Die DEB-Auswahl begann stark, zeigte ein gutes Forechecking, arbeitete gut zurück und fuhr jeden Check konsequent zu Ende. Die Hausherren hatten an der Defensive der Deutschen lange zu knabbern, fanden einfach keinen Weg da durch. Das sollte sich in der achten Minute ändern, denn da hatten die Finnen ihr erstes Powerplay und dort machten sie ordentlich Druck. Doch Rob Zepp im Tor der DEB-Auswahl ließ keinen Puck durch.
Durch dieses Überzahlspiel holten sich die Finnen Selbstvertrauen und wurden fortan stärker. Und nach elf Minuten konnten die finnischen Fans erstmals jubeln in der Hartwall-Arena. Petri Kontiola nahm einen Querpass an und versenkte den Puck in Überzahl problemlos im deutschen Tor – 1:0. Die Strafe, welche zum Powerplay führte, war jedoch umstritten gewesen. Christian Ehrhoff hatte diese wegen Spielverzögerung kassiert, nach dem er in einem Zweikampf den Puck mit der Hand fest hielt.
Der Treffer brachte die Deutschen jedoch nicht aus der Ruhe und sie spielten weiterhin sehr konzentriert. Und nach 14 Minuten hätten sie beinahe jubeln können, doch der Puck prallte vom Pfosten zurück auf die Linie, wo er von einem finnischen Spieler weggeschossen wurde.
Direkt im Gegenzug jubelten dann die Finnen, als der Puck von der Latte auf die Linie prallte. Doch die beiden Hauptschiedsrichter gaben diesen Treffer nach Ansicht des Videobeweises folgerichtig nicht. Somit blieb es beim 1:0 für Finnland nach 20 Minuten.

Im Mitteldrittel war es dann von Beginn an ein Hin und Her. Beide suchten immer wieder den Weg zum Tor, doch zu selten kamen sie zum Abschluss. Was auch daran lag, dass beide Abwehrreihen sehr kompakt standen und nur wenig zu ließen.
In der 27. Minute hatte dann André Rankel eine gute Chance für die deutsche Mannschaft, doch er verpasste knapp den Ausgleich. Auch John Tripp vergab nur zwei Minuten später eine gute Chance, als er in Unterzahl am finnischen Keeper scheiterte.
Besser machte es dann aber Felix Schütz in der 31. Minute. André Rankel erkämpfte den Puck klasse hinter dem Tor, passte zu Marcel Goc, der den Puck weiter zu Felix Schütz spielte. Der verlud den finnischen Torhüter und netzte zum verdienten 1:1 ein.
Dieser Gegentreffer schockte die Hausherren, die einige Zeit brauchten, um sich davon zu erholen. Als das gelungen war, hatten sie drei Minuten vor der zweiten Drittelpause eine große Chance zur erneuten Führung, doch Zepp parierte den Alleingang des Finnen, welcher dabei auch noch von Christian Ehrhoff gestört wurde. Der deutsche Verteidiger kassierte dafür eine Zwei-Minute-Strafe.
Als man sich schon auf die zweite Drittelpause einstellte, schlugen die Finnen doch noch einmal zu. 32 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels waren die Finnen in Überzahl, vor dem Tor gab es einen Querpass, welchen Janne Pesonen verwertete – 2:1. Ein Gegentreffer zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Beim Stand von 2:1 für Finnland ging es letztendlich auch in die Kabinen.

Das letzte Drittel begannen die Deutschen mit einem Paukenschlag. Finnland kassierte eine Strafzeit, die DEB-Auswahl gewann das Bully und Christian Ehrhoff zog direkt ab. Mit Erfolg, sein Hammer von der blauen Linie fand den Weg ins Tor. Die DEB-Auswahl nutzte das Powerplay nach nur zwei Sekunden aus. Und das durch diesen Gewaltschuss von Ehrhoff, bei dem der finnische Goalie keine Chance hatte.
Nach dem erneuten Ausgleich der Deutschen wirkten die Finnen irgendwie ratlos und ideenlos. Mit einer so starken deutschen Mannschaft hatten sie nicht gerechnet.
Die Deutschen hatten immer wieder gute Chancen, welche sie aber zunächst ungenutzt ließen. Doch drei Minuten vor dem Ende konnten die Deutschen endlich eine ihrer Chancen nutzen. Torsten Ankert hatte von der blauen Linie einfach mal abgezogen und der Puck schlug im Tor ein – 3:2 für Deutschland.
Die Mannen von Bundestrainer Pat Cortina standen hier kurz vor einer Sensation zum WM-Auftakt. Doch diese wurde von den Finnen 89 Sekunden vor dem Ende zu Nichte gemacht. Petri Kontiola traf zum zweiten Mal an diesem Abend – 3:3. Und was für ein Treffer. Er nahm den Puck elegant vor dem Tor mit dem Schläger an, spitzelte ihn an Zepp vorbei und netzte ein. Ein Wahnsinns-Tor des finnischen Angreifers. Dessen Tor sorgte dafür, dass es in die Verlängerung ging. Deutschland hatte damit aber schon einmal einen für nicht möglich gehaltenen Punkt sicher.

Die Verlängerung begann die DEB-Auswahl in Unterzahl (Marcel Goc saß in der Kühlbox). Gerade als die Deutschen wieder komplett waren, schlug es hinter Rob Zepp doch noch ein. Sakari Salminen hatte Rob Zepp zum vierten Mal an diesem Abend überwunden und sorgte somit für die Entscheidung in der 62. Minute. Die Finnen hatten damit den Zusatzpunkt sicher.

Als Spieler des Spiels wurden ausgezichnet:

Finnland: Petri Kontiola (Stürmer)

Deutschland: Rob Zepp (Torhüter)

Morgen WM-Start: Favoritenrolle ist klar verteilt – DEB-Auswahl zum Auftakt gegen Finnland

DEB-3D-klMorgen startet in Schweden und Finnland die Eishockey-Weltmeisterschaft 2013. Zum zweiten Mal in Folge findet nun die Eishockey-WM in diesen beiden Ländern statt. Und die beiden Gastgeber wollen Revanche nehmen für das vergangene Jahr, als Schweden im Viertelfinale scheiterte und Finnland den Sprung ins Finale verpasste und am Ende Vierter wurde. Allerdings war mit einem Triumph der Gastgeber auch nicht zu rechnen, denn seit 1986 hat kein Ausrichter mehr eine WM im eigenen Land gewonnen. Schweden und Finnland starten nun einen erneuten Anlauf, um diesen „Heimfluch“ endlich zu beenden.

Doch die Konkurrenz im Kampf um den Weltmeistertitel ist groß. Ganz klar zählt natürlich wieder Titelverteidiger Russland zum engsten Favoritenkreis. Auch Kanada muss man auf dem Zettel haben, auch wenn die Kanadier zuletzt dreimal in Folge das Halbfinale verpasst haben. Letztmals Weltmeister wurde Kanada vor sechs Jahren. Dann muss man auch Tschechien wieder zum Favoritenkreis zählen. Die Tschechen sind immer in der Lage, für eine Überraschung zu sorgen. Und auch die Slowakei sollte niemand unterschätzen, denn im letzten Jahr wurden die Slowaken sensationell Zweiter und haben gezeigt, dass mit Ihnen wieder zu rechnen ist.

Mit wem man im Kampf um den Titel nicht rechnen muss, ist die DEB-Auswahl. Für die Mannen von Bundestrainer Pat Cortina geht es lediglich darum, sich für die letzten beiden Jahre zu rehabilitieren. Den Abstieg wollen sie auf jeden Fall vermeiden. Allerdings machen einem die letzten Auftritte eher Angst statt Hoffnung. Einen ersten Eindruck von der Verfassung der deutschen Mannschaft werden wir morgen Abend bekommen. Denn dann startet für die DEB-Auswahl die WM mit dem Auftaktspiel gegen Gastgeber Finnland.

WM-Kader: Trainer Pat Cortina sorgt für Überraschungen

DEB-3D-klAm Freitag startet die Eishockey-Weltmeisterschaft 2013 in Schweden und Finnland. Heute gab Bundestrainer Pat Cortina seinen Kader für die WM bekannt und sorgte dabei gleich einmal für einige Überraschungen. Denn der ehemalige Coach des EHC Red Bull München strich am Ende Matthias Plachta, David Wolf, Marcel Müller, Patrick Köppchen und Benedikt Schopper aus dem Aufgebot. Vor allem das WM-Aus für Wolf und Müller überrascht dann doch, denn Wolf spielte eine überragende DEL-Saison und Müller hätte genügend Erfahrung mitgebracht. Statt dessen nominierte Pat Cortina insgesamt sechs WM-Neulinge.

Für Torhüter Danny Aus den Birken, die Verteidiger Jens Baxmann, Torsten Ankert, Benedikt Kohl und Peter Lindlbauer sowie für Stürmer Marcel Noebels ist es die erste WM-Teilnahme.

Zudem kann Pat Cortina auch auf zwei NHL-Spieler zurückgreifen. Verteidiger Christian Ehrhoff und Stürmer Marcel Goc werden die DEB-Auswahl bei der WM in Schweden und Finnland verstärken. Ob die beiden NHL-Spieler aber allein dem jungen DEB-Team zum Erfolg verhelfen können, bleibt fraglich. Denn die Gegner haben es in sich.

Am Freitag trifft Deutschland zum Auftakt auf Gastgeber Finnland. Weitere Gegner sind Russland, Slowakei, USA, Lettland, Frankreich und Österreich. Wenn es kein Wunder gibt, wir die deutsche Mannschaft wohl gegen den Abstieg spielen. Was wir natürlich nicht hoffen, aber die zuletzt gezeigten Leistungen machen da wenig Hoffnung.

Der WM-Kader der DEB-Auswahl:


Tor:
Rob Zepp (Berlin), Dennis Endras (Mannheim), Danny Aus den Birken (Köln)
Abwehr: Frank Hördler, Jens Baxmann (beide Berlin), Benedikt Kohl (Wolfsburg), Torsten Ankert, Moritz Müller (beide Köln), Niki Goc (Mannheim), Christian Ehrhoff (Buffalo/NHL), Peter Lindlbauer (Nürnberg)
Angriff: Marcel Goc (Florida/NHL), Marcel Noebels (Adirondack/AHL), John Tripp, Felix Schütz, Philip Gogulla (alle Köln), Christoph Ullmann, Marcus Kink, Yannic Seidenberg, Frank Mauer (alle Mannheim), Daniel Pietta (Krefeld), Patrick Hager, Thomas Greilinger (beide Ingolstadt), Andre Rankel (Berlin), Michael Wolf (Iserlohn)

Deutscher Meister 2013 – Eisbären Berlin: Damit hatte keiner gerechnet

Der Deutsche Meister am Brandenburger Tor. (Foto: black corner 2007)

Der Deutsche Meister am Brandenburger Tor. (Foto: black corner 2007)

Eine Woche ist nun vergangen, seit dem die Eisbären Berlin Deutscher Meister der Saison 2012/2013 geworden sind. Zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt siebten Mal feierten die Hauptstädter die Meisterschaft. Diese Mannschaft hat ganz klar die letzten Jahre in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geprägt. Sieben Mal Meister in den letzten neun Jahren. Mit sieben Titeln ist man Rekordmeister der DEL. Mit dem dritten Titelgewinn stellte man den Rekord der Adler Mannheim ein, die zuvor als einziges Team in der DEL dreimal Meister in Folge geworden sind (1997-1999). Mittlerweile haben die Berliner den Kurpfälzern längst den Rang in der Liga abgelaufen und sind seit Jahren der Liga-Primus, den es zu schlagen gilt, wenn man Deutscher Meister werden will.

In dieser Saison sah es allerdings überhaupt nicht danach aus, als ob am Ende erneut die Eisbären Berlin den Pokal in die Höhe stemmen würden. Denn vor der Saison gab es den großen Umbruch im Team. Langjährige Leistungsträger wie Stefan Ustorf, Sven Felski und Denis Pederson mussten verletzungsbedingt ihre Karrieren beenden, Top-Verteidiger Richie Regehr verließ zudem ebenfalls die Eisbären. Die ehemaligen Youngsters um Florian Busch, André Rankel, Jens Baxmann, Frank Hördler und Constantin Braun mussten von nun an also noch mehr Verantwortung in der Mannschaft übernehmen als bisher. Rankel wurde sogar zum Kapitän ernannt. Eine große Aufgabe, denn er trat in die Fußstapfen des großen Stefan Ustorf.

Schon der Saisonstart ging mächtig in die Hose. Man verlor gleich das erste Heimspiel der neuen Saison mit 1:3 gegen Straubing und ging nur zwei Tage später in Mannheim mit 1:6 unter. Die Berliner konnten nur eins der ersten vier Ligaspiele gewinnen.
Die gesamte Saison über glänzten die Eisbären mit sehr unkonstanten Leistungen. Klasse Spiele mit Siegen wechselten sich mit schlechten Spielen und Niederlagen ab. Mehr als drei Siege am Stück gelangen nur einmal – das war zwischen Weihnachten und Silvester der Fall, als man zunächst in Köln gewann (4:1) und danach den Heimspiel-Dreierpack (vs. Straubing 8:0/ vs. Wolfsburg 5:4 n.V./ vs. Ingolstadt 3:1) erfolgreich beendete.
Die Mannschaft wirkte meistens verunsichert, konnte zu selten über 60 Minuten eine starke Leistung durchziehen. Meistens reichte es nur für ein bzw. zwei starke Drittel. Manchmal waren es sogar nur ein paar Minuten, in denen die Jungs ihr Können aufblitzen ließen.
Schnell geriet Trainer Don Jackson in die Kritik angesichts der sportlichen Krise. Von Krise sprach jedenfalls die Berliner Presse, die da gerne mal übertreibt. Doch in der Tat waren die Leistungen der Berliner Eisbären in der Hauptrunde mehr als unzufrieden. Lange Zeit musste man um die direkte Play-Off-Teilnahme zittern. Als diese dann endlich fest stand, war es das Heimrecht, um welches man kämpfen musste. Und dieses erreichte man am Ende nur dank der mehr erzielten Tore gegenüber dem „kleinen Bruder“ Hamburg. So hatte man wenigstens die Hauptrunde zu einem versöhnlichen Ende gebracht, denn Platz Vier wurde offiziell als Ziel herausgegeben, wenn gleich man intern sicherlich immer Platz Eins und den Meistertitel erwartet.
In der Hauptrunde waren andere Mannschaften deutlich besser als die Eisbären. Mannheim und Köln dominierten die Liga, lieferten sich einen spannenden Kampf um Platz Eins nach der Hauptrunde. Auch Krefeld stand am Ende der Hauptrunde vor der Mannschaft von Coach Don Jackson.

Somit war es also nicht verwunderlich, dass die Eisbären nicht als Titel-Favorit in die Play-Offs gingen. Favoriten waren Mannheim und Köln, Geheimfavoriten waren Hamburg und Ingolstadt. Doch Mannheim, Hamburg und Ingolstadt strichen schon im Viertelfinale die Segel und flogen raus.
Die Eisbären erwischten aber auch keinen guten Start in die Play-Offs. Aufgrund des Dauerkartenstreits verließen rund 3000 Fans mit Spielbeginn des ersten Viertelfinales gegen Hamburg die O2 World. Die Mannschaft lag nach dem ersten Drittel bereits mit 0:4 hinten, siegte aber am Ende doch noch mit 5:4 n.V.
Im zweiten Spiel verspielte man in Hamburg in den letzten vier Minuten des Spiels noch eine 3:1-Führung und verlor mit 3:5.
Da der Dauerkartenstreit noch immer nicht beendet war, blieben die Fans beim dritten Viertelfinalduell gegen Hamburg komplett ruhig. Verunsicherte die Eisbären noch mehr und diese verloren deutlich mit 4:8. Nach diesem Debakel hatte keiner mehr die Hoffnung, dass man gegen Hamburg weiterkommen würde. Doch dieses 4:8 war am Ende die Kehrtwende in den Play-Offs.
Denn fortan legten die Eisbären den Schalter um und fanden zurück zu ihrem so gefürchteten Offensiv-Eishockey. Von da an zeigten die Berliner ihre besten Saisonleistungen und feierten sieben Siege in Folge. Diese Serie riss erst im zweiten Finalspiel gegen Köln. Doch das sollte nur ein Ausrutscher gewesen sein, denn die nächsten beiden Spiele gewannen die Berliner wieder und waren somit am Ende doch Deutscher Meister der Saison 2012/2013. Eine Meisterschaft, mit der niemand in Berlin gerechnet hatte. Nicht in der Hauptrunde und schon gar nicht nach dem katastrophalen Beginn der Play-Offs. Doch am Ende zeigte sich wieder, dass die Mannschaft, wenn es darauf ankommt, sich zusammenreißen und ihre beste Leistung zeigen kann. Am Ende waren sie aufgrund der gezeigten Leistung in den Play-Offs dann doch wieder der verdiente Deutsche Meister.

Die Spieler verloren trotz der nicht so guten Hauptrunde und der sportlichen Krise nie die Ruhe. Florian Busch sagte nach der Saison gegenüber der Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe vom 23.04.2013):

Die Play-Offs sind doch etwas ganz anderes als die langweiligen Punktspiele. Oft weiß man doch gar nicht, wofür man in der Vorrunde spielt, außer der Platzierung. Aber in den Play-Offs, da ist jedes einzelne Spiel wichtig, da weiß man, um was es geht und haut so richtig rein.

Ein Erfolgsgeheimnis haben die Eisbären Berlin nach nun mehr sieben Meisterschaften in nur neun Jahren auch. Manager Peter John Lee:

Du musst in jede Saison gehen, als ob du noch nie einen Meistertitel gewonnen hast.

Nun wissen die anderen Mannschaften also, was sie tun müssen, um in Zukunft Deutscher Meister in der DEL zu werden. Aber egal, was die anderen Mannschaften  tun, am Ende stehen (wahrscheinlich) eh wieder die Eisbären Berliner auf dem Meisterthron… 😉

Don Jackson: Der Meister-Coach

Eisbären-Coach Don Jackson (2. v.r.) wurde zum fünften Mal mit den Eisbären Deutscher Meister. (Foto: black corner 2007)

Eisbären-Coach Don Jackson (2. v.r.) wurde zum fünften Mal mit den Eisbären Deutscher Meister. (Foto: black corner 2007)

Heute haben wir uns um die Spieler gekümmert, die einen großen Anteil am erneuten Titelgewinn der Eisbären Berlin hatten – Constantin Braun, Julian Talbot und Rob Zepp. Doch natürlich hat auch der Trainer einen sehr großen Anteil an der siebten Meisterschaft der Hauptstädter. Don Jackson hat es wieder einmal geschafft, die Eisbären zur Meisterschaft zu führen. Für ihn selbst ist es die fünfte DEL-Meisterschaft mit den Eisbären, dazu holte er noch einmal den DEB-Pokal und einmal die European Trophy. Don Jackson ist der erfolgreichste Trainer in der Clubgeschichte. Seit 2007 ist er Trainer der Eisbären Berlin und hat seit dem großen Anteil an der Dominanz der Berliner in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Doch in dieser Saison kam mehr denn je Kritik am Berliner Cheftrainer auf. Die Mannschaft spielte eine sehr unkonstante Hauptrunde und wirkte verunsichert. Wenn es sportlich nicht läuft, ist es klar, dass der Trainer in die Kritik gerät. Zur Kritik kamen dann noch die Gerüchte, Jackson würde nach der Saison zum Ligarivalen Red Bull München wechseln. Das alles ließ den US-Amerikaner kalt, er machte weiter seine Arbeit und am Ende steht er erneut als Meister-Trainer da.

Egal wie groß die Kritik wurde, Jackson arbeitete einfach in aller Ruhe weiter und ließ sich von nichts beirren. Als es nicht wirklich rund lief bei den Eisbären und man auch nicht sah, wie Don Jackson mit den Spielern während der Spiele redete, bekam man zunehmend das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht mehr erreichen würde. Ob dem so war, werden wir wohl nie erfahren. Denn keiner weiß, was Don Jackson in der Kabine der Mannschaft alles sagte. Auf jeden Fall muss er der Mannschaft was gesagt haben, denn genau zum richtigen Zeitpunkt waren die Spieler bestens vorbereitet und sicherten sich somit die dritte Meisterschaft nacheinander. Daran hatte am Ende auch Don Jackson einen großen Anteil.

Und die „Ära Don Jackson“ in Berlin scheint dann doch noch nicht zu Ende zu sein, obwohl sein Vertrag ausgelaufen ist. Denn Jackson will weiterhin Trainer in Berlin bleiben:

Ich bin Eisbär, fühle mich hier wohl und habe daher keinen Grund, Berlin zu verlassen.

Und auch Manager Peter John Lee kann sich eine weitere Zusammenarbeit mit Don Jackson vorstellen, wie er gegenüber der Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe vom 23.04.2013) sagte:

Wir sind zufrieden mit seiner Arbeit, der Erfolg spricht für ihn. Weshalb sollten wir ihn dann nicht halten wollen?