Nächste Heim-Klatsche: Eisbären verlieren 1:4 gegen den Vorletzten Wolfsburg

 

Ausgabe #15:

Heute vor einer Woche gelang den Eisbären Berlin der Auswärts-Coup in Mannheim, als man 18 Sekunden vor dem Ende durch ein Tor von Florian Busch im Mannheimer Ufo mit 3:2 gewann. Eine Woche später sind die Eisbären endgültig wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Der 2:3-Niederlage vom Freitagabend in Iserlohn folgte heute Nachmittag ein 1:4 (0:0,1:2,0:2) gegen den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg. Es war die zweite derbe Heimniederlage in Folge, zuvor hatte man ja bereits mit 0:4 gegen Köln verloren. Die Quittung bekam die Mannschaft nach der Schlusssirene, als den Spielern ein gellendes Pfeifkonzert entgegen schlug, so laut, wie es in der Arena am Ostbahnhof wohl noch nie oder aber nur sehr, sehr selten zu hören war. Die meisten der 13.418 Zuschauer waren sichtlich unzufrieden mit der Leistung der Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Dabei begannen die unveränderten Eisbären sehr stark und vor allem äußerst druckvoll in die Partie gegen die Niedersachsen. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und hätten bereits nach 41 Sekunden in Führung gehen können, doch Micki DuPont setzte seinen Schuss von der blauen Linie leider nur an den Pfosten. Wolfsburg hatte in den Anfangsminuten arge Probleme, das Tempo der Hausherren mitzugehen. Mit dem ersten Powerplay des Spiels wurden die Wolfsburger dann aber auch aktiver und suchten selbst den Weg in die Offensive, die Unterzahl überstanden die Berliner jedoch schadlos.
Fortan weiterhin die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchten sie den Weg zum Tor von David Leggio, immer wieder probierten sie es, aber im Abschluss fehlte den Eisbären das nötige Glück, so dass es nach 20 guten Minuten 0:0 stand, äußerst schmeichelhaft für Wolfsburg.

Dafür belohnten sich die Hausherren dann aber in der 23. Spielminute. Jonas Müller hatte von der

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blauen Linie Maß genommen und schon stand es 1:0 für Berlin.
Kurz darauf Wolfsburg mit einem weiteren Überzahlspiel, welches die Eisbären zwar überstanden, doch nur wenige Augenblicke später schlug der Puck doch hinter Kevin Poulin ein. Sebastian Furchner hatte abgezogen, Wade Bergmann abgefälscht und Kevin Poulin war da machtlos gewesen – 1:1 (26.).
Es ergab sich aber relativ schnell die Chance für die Eisbären, wieder in Führung zu gehen. Gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit hatten die Eisbären zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber sie spielten es zu kompliziert, taten sich sehr schwer, die drei Wolfsburger zu überwinden. Die standen aber auch sehr gut und machten die Schusswege immer zu. Aber trotzdem, zweimal zwei Mann mehr auf dem Eis und es kommt zu keinerlei Torgefahr, das ist einfach zu wenig von den Eisbären, die es einfach zu schön spielen wollten.
Die Eisbären also zu umständlich in der Defensive und Wolfsburg lauerte auf seine Chancen, welche kamen. Und dann bekamen sie auch noch einen Penalty zugesprochen, welchen Cole Cassels eiskalt versenkte – 1:2 (36.). Wolfsburg hatte die Partie mit wenigen Chancen gedreht.
Dieser Spielstand spielte der Mannschaft aus der Autostadt natürlich in die Karten, nun konnten sie sich noch mehr auf die Defensive konzentrieren als es ohnehin schon der Fall war. Und so standen sie mit fünf Mann in der neutralen Zone und machten den Eisbären somit das Leben schwer. Die Eisbären verzweifelten so langsam aber sicher und der Frust wurde größer und größer.
Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die zweite Drittelpause, es waren also noch 20 Minuten Zeit, die Niederlage abzuwenden.

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Doch Wolfsburg war es gewesen, welches mit viel Elan und Engagement ins Schlussdrittel ging. Und das zahlte sich in der 42. Spielminute aus. Brent Aubin spielte Kevin Poulin aus, passte die Scheibe rüber zu Nick Latta, welcher nur noch einnetzen musste – 1:3.
Und es sollte noch bitterer kommen. Überzahl Eisbären und Wolfsburg gelingt der Shorthander. Chaos vor Kevin Poulin, welcher am Boden lag, Jason Jaspers stocherte nach und letztendlich war es der Schlittschuh von Florian Kettemer, welcher den Puck ins Berliner Tor lenkte – 1:4 (48.).
Damit war die Partie hier entschieden. Wolfsburg zog sich mehr und mehr zurück, die Eisbären rannten planlos an, fanden keine Idee gegen das Wolfsburger Abwehrbollwerk, verzettelten sich in zu vielen Einzelaktionen statt mannschaftlich geschlossen zu versuchen, einen Weg zu finden, in dieses Spiel zurückzufinden. Der Unmut auf den Rängen wurde größer und größer, den Eisbären hallten Gesänge wie „Aufwachen, Aufwachen„, „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch, seht ihr nicht die Tore, seht ihr nicht die Tore, 1:4, 1:4“ oder aber „Wir wollen die Eisbären sehen“ entgegen. Nach Ende der Partie und ertönen der Schlusssirene gab es ein gellendes Pfeifkonzert für die Mannschaft, welche die Fans ein zweites Mal in Folge auf dem eigenen Eis enttäuschten.

Die Eisbären bleiben weiterhin die Wundertüte der Liga. Da ringt man Mannheim nach einem klasse Spiel und einer sehr starken Leistung in deren Halle nieder und geht mit viel Selbstvertrauen in die Spiele gegen die beiden schlechter platzierten Teams aus Iserlohn und Wolfsburg. Und dann denkt man, da reicht halbe Kraft und ein, zwei gute Drittel aus, um die Siege und Punkte mitzunehmen. Aber weit gefehlt, für diese Denkweise wurden die Eisbären Freitag und heute bestraft.
Man fing zwar äußerst gut und druckvoll an, konnte im ersten Drittel nur seine Chancen nicht nutzen. Dann geht man in Führung und bekommt das 2:0 praktisch auf dem Silbertablett serviert mit zwei aufeinanderfolgenden doppelten Überzahlspielen, aber die Eisbären konnten in diesen Situation keinerlei Gefahr entwickeln, stattdessen konnte Wolfsburg zweimal eiskalt zuschlagen und zeigen, wie man seine Chancen effektiv nutzt.
Das man den Start ins letzte Drittel bei einem 1:2-Rückstand dermaßen verpennt und prompt das 1:3 kassiert, passte dann einfach in das heutige Bild der Mannschaft, welche als solche nicht auftrat und einige Leistungsträger sich hinterfragen müssen, ob das, was sie auf dem Eis zeigen, überhaupt ausreichend ist für die DEL. Denn da laufen einige ihre Form meilenweit hinterher und der heutige Absturz auf Platz Acht war die Folge. Wer weiß, wo die Eisbären stehen würden, wenn man im Tor nicht Kevin Poulin stehen hätte, der der Mannschaft schon in so manchem Spiel den Arsch gerettet hat. Es ist an der Zeit, dass die Eisbären aufwachen und endlich wieder ihre Form finden, denn Konstanz ist für die Eisbären in dieser Saison ein Fremdwort. Und die Geduld der Fans ist auch so gut wie aufgebraucht.

0:4-Klatsche gegen Köln: Emotionsloser Auftritt der Eisbären Berlin beendet die drei Spiele andauernde Siegesserie

 

Ausgabe #14:

13.930 Zuschauer sind voller Hoffnung am Freitagabend in die Arena am Ostbahnhof gegangen. Sie alle hofften, dass die drei Spiele andauernde Siegesserie fortgesetzt wird und man den vierten Sieg in Folge einfahren würde. Doch am Ende verließen die Eisbären-Fans die Mercedes-Benz Arena vollkommen enttäuscht, denn die Eisbären Berlin konnten im Spiel gegen die Kölner Haie nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen in Ingolstadt und gegen Straubing anknüpfen, boten den Zuschauern eine sehr ernüchternde und fast schon peinliche Vorstellung, welche am Ende mit 0:4 (0:3,0:0,0:1) ausging. Damit hatte keiner gerechnet. Weder die Fans noch Spieler und Trainer. Sie alle waren nach diesen 60 Minuten völlig ratlos und enttäuscht.

Trainer Clément Jodoin hatte sogar das Gefühl, er sei beim Freitagabend-Hockey mit Freunden gewesen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. „Denn es sind keine Pässe gelungen und auch das physische Element hat irgendwie gefehlt„, führte Jodoin weiter aus.
Stürmer Marcel Noebels lieferte nach dem Spiel eine schonungslose Analyse, war vollkommen angefressen und enttäuscht von seiner eigenen Leistung und der seiner Kollegen. Alle hatten das Gefühl, man hätte zwei Schritte nach vorne gemacht. Aber nach dem heutigen Spiel sprach Noebels davon, dass er viel mehr das Gefühl hatte, man habe acht Schritte zurück gemacht. Noebels sagte weiter, dass man heute auch zweimal 60 Minuten hätte weiterspielen können, ohne dabei auch nur ein Tor zu schießen.

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Das Spiel begann aus Eisbären-Sicht schon nicht gut. 82 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da kassierte Frank Hördler bereits die erste Strafe der Partie. Doch die Eisbären überstanden diese erste Unterzahl noch schadlos. Mitte des ersten Drittels hatten dann auch die Berliner mal eine Überzahl, aber auch diese blieb ungenutzt.
In den zweiten zehn Minuten verloren die Eisbären dann das Spiel. Innerhalb von 5:09 Minuten schossen die Haie drei Tore und sorgten so für eine 3:0-Führung nach 20 Minuten und lange Gesichter bei den Eisbären und deren Anhang. Jason Akeson hatte in einer Überzahl für Köln abgezogen, Kevin Poulin ließ die Scheibe prallen und Alexander Oblinger nahm den Puck aus der Luft direkt und schoss ihn ins Eisbären-Gehäuse. Die beiden Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Lasse Kopitz schauten sich die Szene aber sicherheitshalber noch einmal im Videobeweis an, sahen da aber, dass kein hoher Stock vorlag und so stand es 0:1 aus Berliner Sicht (15.).
In der 17. Spielminute dann ein richtig krummes Ding. Alexander Sulzer hatte von der blauen Linie abgezogen, Kai Hospelt hielt seine Kelle in den Schuss, der somit die Richtung änderte und Kevin Poulin auf dem falschen Fuß erwischte. Die Scheibe rutschte durch Poulins Schoner durch ins Tor – 0:2.
Und zum Drittelende hin noch einmal ein Powerplay für die Gäste und im Abschluss waren sie heute einfach eiskalt. Sebastian Uvira wurde freigespielt und der erhöhte auf 3:0 für Köln (20.).

Zu Beginn des zweiten Drittels stand dann Maximilian Franzreb im Eisbären-Tor, Trainer Clément

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Jodoin wollte ein Zeichen setzen und die Mannschaft aufwecken. Klappte nur nicht wirklich. Denn die Eisbären fanden einfach nicht zu ihrem Spiel bzw. in dieses Spiel hinein. Ein Fehlpass jagte den nächsten. Vor dem eigenen Tor klafften zu große Lücken, zu oft standen die Kölner frei vor Maximilian Franzreb. Mit Verteidigung hatte das wenig zu tun.
Bezeichnend dafür eine Szene in der 26. Spielminute, als Mike Zalewski vor dem Tor ungestört dreimal zum Schuss kommen konnte, zum Glück hielt Franzreb alle seine Versuche.
Egal, was die Eisbären nach vorne versuchten, es führte zu kaum etwas. Sie fanden einfach kein Mittel gegen sehr gut stehende Kölner. Köln hatte keine großen Probleme die Angriffe der Eisbären zu entschärfen. Auch Gustaf Wesslau hatte selten Probleme mit den Schüssen der Eisbären.
Und hinten lud man Köln immer wieder ein, sich Chancen zu erspielen. Die Haie-Spieler wurden fast schon durchgewunken, die Eisbären ließen Zweikampf-Härte vermissen. Das einzig Positive an den zweiten 20 Minuten war der Fakt, dass man ohne Gegentor geblieben war.

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Das Schlussdrittel begann mit einer guten Eisbären-Chance, Brendan Ranford scheiterte aber am Pfosten. Die Eisbären anschließend fast vier Minuten mit einem Mann mehr, aber selbst da bekam man nichts auf die Reihe. Köln machte es den Eisbären sehr schwer, da auch nur eine Lücke in der Defensive zu finden.
Die Eisbären rannten an, allerdings kopf- und planlos. Köln konzentrierte sich im Schlussdrittel auf seine Defensive, wollte das souverän zu Ende spielen und vorne vielleicht noch den einen Konter zu Ende fahren. Und Köln sollte seine eine Chance zum Tor noch bekommen und nutzen. Colby Genoway mit dem Querpass vor das Tor, wo Alexander Oblinger verwandeln konnte – 0:4 (54.).
Mehr passierte danach nicht mehr, Köln brachte das 4:0 souverän über die Zeit und beendete damit die Siegesserie der Eisbären.

Das war nichts. Die Eisbären, die lt. André Rankel voller Vorfreude auf den DEL-Klassiker gegen Köln waren, blieben heute Abend alles schuldig. Von der ersten Sekunde an war das kein guter Auftritt der Hauptstädter, Köln machte von Beginn an deutlich, dass sie dieses Spiel hier gewinnen wollten. Und die Domstädter mussten sich dafür kein Bein ausreißen, die Eisbären machten es ihnen nicht allzu schwer. Köln war abgezockt und eiskalt vor dem Tor, hatte dabei auch das nötige Quäntchen Glück wie beim 2:0. Und hinten standen die Kölner sehr kompakt und ließen den Eisbären nicht den Hauch einer Chance.
Man hatte die Eisbären auf einem guten Weg gedacht, auch nach dem gestrigen Training hatte ich ein gutes Gefühl. Aber alles, was im Training so super klappte, funktionierte heute im Spiel überhaupt nicht, wie Clément Jodoin nach dem Spiel auf der PK sagte. Das war schon ein erschreckend schwacher Auftritt der Eisbären, sehr ernüchternd. Und die nächste Aufgabe wird noch viel schwerer, geht es doch am Sonntagnachmittag zu den Adlern nach Mannheim. Mit der Leistung von heute holt man sich dort die nächste Klatsche ab.

Party-Stimmung bei den Eisbären: Dritter Sieg in Folge, Poulin-Shutout, Ranford-Doppelpack und Kettemer bleibt

 

Ausgabe #13:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Am Dienstagabend gewannen sie vor 7.610 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena ihr Heimspiel gegen die Straubing Tigers mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Der Schlüssel zum Sieg war der, dass die Eisbären ihre Chancen eiskalt nutzten, während Straubing das nicht tat, was aber auch am mal wieder sehr starken Kevin Poulin lag, welcher sich dadurch seinen zweiten Shutout der Saison auch redlich verdiente.

Bei den Eisbären fehlten auch heute wieder Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver verletzungsbedingt. Mark Cundari musste als überzähliger Importspieler auf die Tribüne.

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Noch bevor der erste Puck eingeworfen wurde, brandete schon riesiger Jubel auf den Rängen der sehr schlecht besuchten Arena am Ostbahnhof auf. Stadionsprecher Uwe Schumann verkündete vor Spielbeginn die frohe Botschaft, dass der Vertrag von Verteidiger Florian Kettemer (endlich) verlängert wurde. Die Nummer 69 spielt nun bis zum Ende der Saison 2019/2020 für den DEL-Rekordmeister. Wie ich finde, eine absolut richtige und längst überfällige Entscheidung des Managements der Eisbären. Kettemer (Foto) ist bisher der Top-Neuzugang der Eisbären.

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Hinein in eine Partie zweier Tabellennachbarn. Und von Beginn an merkte man, dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Beide Teams traten hier mit breiter Brust an und genauso spielten sie auch. Das erste Drittel war gut anzuschauen, beiden boten gutes Eishockey und suchten immer wieder den Abschluss vor dem gegnerischen Tor. Es sollte aber bis zur elften Spielminute dauern, ehe die Eisbären-Fans erstmals an diesem Abend jubeln konnten. Jonas Müller setzte sich klasse durch und zog vor das Tor, zog dann ab und die Scheibe rutschte Tigers-Goalie Sebastian Vogl durch die Schoner – 1:0.
Und die Hausherren machten daraus einen Doppelschlag. Colin Smith fuhr ums Straubinger Tor, spielte die Scheibe an den langen Pfosten, wo sein Kumpel Brendan Ranford lauerte. Und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tigers-Tor unterzubringen – 2:0 (12.). Das dritte Tor der Nummer Zehn im dritten Spiel in Folge. So langsam aber sicher kommt Ranford immer besser in Fahrt.
Straubing kam eigentlich gut ins Spiel, war auf Augenhöhe, aber der Doppelschlag schockte sie natürlich, weshalb Coach Tom Pokel erst einmal eine Auszeit nahm. Was auch half, denn einen weiteren Gegentreffer mussten die Niederbayern im ersten Drittel nicht hinnehmen und lagen somit mit 0:2 nach 20 Minuten in Berlin hinten.

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Zu Beginn des Mitteldrittels hätte Straubing beinahe verkürzt, aber Steven Seigo traf nur den Pfosten, was in der spärlich besetzten Arena am Ostbahnhof bis unters Dach zu hören war. 33 Sekunden später klingelte es stattdessen mal wieder im Tor der Gäste. Florian Kettemer brachte die Scheibe Richtung Slot, Martin Buchwieser hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss. Danach lag die Scheibe frei rum und Brendan Ranford sagte „Danke“ und erhöhte auf 3:0 (23.).
Danach konzentrierten sich die Eisbären auf die Defensive und lauerten auf Fehler der Niederbayern, um anschließend zu kontern. Straubing dominierte das Spiel und nahm das Tor von Kevin Poulin mächtig unter Beschuss. Straubing hatte dabei auch zwei Überzahlspiele, aber was sie auch versuchten, entweder war Kevin Poulin zur Stelle oder die Defensive der Eisbären warf sich in die Schüsse. Die Mannschaft verteidigte das Tor mannschaftlich geschlossen und nahm somit die 3:0-Führung mit in die Kabine.

Selbes Bild im Schlussdrittel. Berlin war weiterhin um die Defensive bemüht, tat nach vorne nicht mehr

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als notwendig. Straubing rannte weiter an, versuchte wirklich alles und zeigte hier ein gutes Auswärtsspiel. Aber gegen Kevin Poulin im Eisbären-Tor kamen sie einfach nicht an. Auch bei einem weiteren Überzahlspiel gelang den Niederbayern nicht der eigentlich mittlerweile verdiente Anschlusstreffer.
Ihr Powerplay nutzten dann aber die Berliner kurz vor Ende der Partie. Sean Backman scheiterte am Pfosten, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und traf zum 4:0-Endstand (57.).
Nach dem Treffer lagen die Nerven bei den Gästen völlig blank. Statt um den Puck beim Bully zu kämpfen schlug Mitchell Heeard mit dem Schläger nur auf Colin Smith ein, in der Folge mischten sich Spieler beider Mannschaften ein und es entstand eine wüste Schlägerei, an deren Ende die Tigers in Person von Sena Acolatse und Mitchell Heard wie von Sinnen auf alles und jeden einschlugen, am Ende nur von den beiden Linesmen gerade so zurückgehalten werden konnte. Selbst Kevin Poulin versuchte, Heard zurückzuhalten. Während Sena Acolatse und Mitchell Heard zu Recht je eine Spieldauer kassierten, kamen bei den Eisbären Brendan Ranford und Martin Buchwieser mit 2+2+10-Minuten gut bei weg. Diese Schlägerei sorgte am Ende übrigens dafür, dass Eisbären-Coach Clément Jodoin noch nach der Schlusssirene so aufgebracht war, dass er seinen Co-Trainer Gerry Fleming zur PK schickte, um dort nichts falsches zu sagen. Aber auch Gerry Fleming machte seinen Unmut über diese Aktion der Tigers deutlich, denn es gehört sich nicht, in so einer Situation kurz vor Schluss beim Spielstand von 4:0 zwei Tough Guys auf’s Eis zu schicken. Straubings Coach Tom Pokel wiederum war da anderer Meinung, denn er fand, wenn sich nach Heards Stockschlag am Bully keiner einmischt, eskaliert das Ganze nicht so.
Das folgende Powerplay blieb übrigens ungenutzt, Daniel Fischbuch hätte drei Sekunden vor Ende beinahe noch das 5:0 erzielt, doch die Latte stand ihm im Weg. Somit blieb es beim 4:0-Heimsieg der Eisbären.

Die Eisbären haben erneut dank ihrer Chancenverwertung gewonnen. Sie haben die Tore genau zu den richtigen Zeitpunkten gemacht. Das erste Drittel war ausgeglichen, per Doppelschlag legten die Eisbären dann zwei Tore vor. Zu Beginn des Mitteldrittels traf Straubing nur den Pfosten, im Gegenzug erhöhten die Berliner auf 3:0. Straubing rannte zwar weiter an und hatte auch jede Menge Chancen, aber die Eisbären verteidigten das ganz stark und vor allem mannschaftlich geschlossen. Und ansonsten war ja hinten noch Kevin Poulin da, der wie immer zur Stelle war, wenn es mal brenzlig wurde. Erneut ein ganz starkes Spiel der Nummer 40 im Eisbären-Tor.
Aber auch Brendan Ranford muss man mal hervorheben. Vier Tore in den letzten drei Spielen zeigen deutlich den Aufwärtstrend bei der Nummer Zehn. Zu Beginn seiner Zeit hatte ich ihn mal beim Training beobachtet und schon da war zu sehen, dass er im Zusammenspiel mit Colin Smith den Eisbären weiterhelfen kann. Doch er fand nur schwer in die Saison hinein, hat aber weiter hart an sich gearbeitet und nun zahlt sich sein Einsatz endlich aus. Brendan Ranford ist endlich in Berlin angekommen. Und die Eisbären scheinbar endgültig in dieser Saison, denn in der Tabelle hat man sich nun schon auf Platz Fünf verbessert.

Beste Bewerbung für eine Vertragsverlängerung: Florian Kettemer trifft erneut im Penaltyschießen und sichert den Eisbären somit den Zusatzpunkt beim 3:2-Heimsieg gegen die DEG

 

Ausgabe #12:

Das war enorm wichtig. Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gegen die besser platzierte Düsseldorfer EG knapp gewonnen. Vor 9218 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (0:1,0:0,2:1/0:0,1:0) n.P. durch und sicherten sich somit zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um einen der oberen Tabellenplätze. Dabei taten sich die Hausherren zwei Drittel lange enorm schwer gegen sehr clever spielende Düsseldorfer. Doch ein Doppelschlag im letzten Drittel sowie ein mal wieder im Penaltyschießen abgezockter Florian Kettemer sicherten den Eisbären letztendlich die zwei Punkte. Wenn man mit Kettemer jetzt nicht verlängert, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Aber bald ist der Monat November zu Ende und wir alle sind dann auch schlauer was diese Personalie angeht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Jonas Müller kehrte in den Kader zurück. Mark Cundari und Charlie Jahnke haben es in selbigen nicht hinein geschafft, da zwei Spieler gestrichen werden mussten. Im Tor stand erneut Kevin Poulin.

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Das Spiel nahm sofort Fahrt auf, beide Mannschaften gleich zu Beginn mit je einer richtig guten Chance. Und das erste Tor des Abends sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Noch keine drei Minuten waren gespielt, da konnte Kevin Poulin den Schuss von Alexandre Picard noch entschärfen, doch Patrick Buzas staubte ab – 0:1 (3.).
Fortan entwickelte sich eine rasante Partie, in der es rauf und runter ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss und kreierten dabei auch gute Torchancen. Die DEG bewies im Auftaktdrittel, dass sie zu Recht da oben in der Tabelle steht. Die Mannschaft von Coach Harold Kreis spielte sehr cleveres und abgezocktes Eishockey, wie ein echtes Spitzenteam eben. Die DEG beendete das erste Drittel mit einer 1:0-Führung und leichten Vorteilen für sich.

Im Mitteldrittel fanden die Eisbären besser ins Spiel und waren die spielbestimmende Mannschaft. Die

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Eisbären zu Beginn auch gleich einmal mit einer doppelten Überzahl für 41 Sekunden, welche sie jedoch nicht nutzen konnten. Danach versuchten es die Eisbären immer wieder, es ging fast ausnahmslos in eine Richtung, nämlich die des DEG-Tores von Matthias Niederberger. Doch es fehlte so die richtige hundertprozentige Chance, da taten sich die Berliner schwer. Aber auch, weil die DEG das sehr clever machte. Sie standen hinten sehr kompakt und lauerten auf Konter.
Die bekamen sie auch, aber ebenso wie die Eisbären erzielten auch die Rheinländer kein Tor in den zweiten 20 Minuten, es stand also auch nach 40 Minuten 0:1 an der Spree.

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Das Schlussdrittel begann aus Eisbärensicht nicht so gut. Es lief die 44. Spielminute, Alexander Barta mit Zug zum Tor. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Poulin, beim zweiten Versuch ließ er dem starken Berliner Goalie keine Chance – 0:2.
Kurz darauf mussten die Eisbären auch noch in Unterzahl ran, aber diese überstanden sie schadlos und dann schlugen die Hausherren eiskalt zu. Und es war irgendwie klar, dass hier eine Einzelaktion zum Erfolg führen musste. Brendan Ranford tankte sich klasse vor das Tor und erzielte nach einer sehenswerten Einzelleistung das 1:2 (47.).
Die Eisbären waren zurück im Spiel und nur 30 Sekunden später bebte die Arena am Ostbahnhof. Jens Baxmann hatte seinen Schuss neben das Tor gesetzt, Jamie MacQueen verwertete den Abpraller und glich zum 2:2 aus (48.).
Wahnsinn, die Eisbären hatten innerhalb von 30 Sekunden ausgeglichen, zuvor war man über fünf Drittel ohne Torerfolg geblieben und auf einmal reichten 30 Sekunden. Die DEG sammelte sich dann erst einmal, Harold Kreis nahm nämlich eine Auszeit.
Die Eisbären nun mit Rückenwind, wollten direkt nachlegen. Von Düsseldorf kam nicht mehr viel, dafür hatten sie aber die beste Chance im Schlussdrittel, doch Lukas Laub scheiterte am Außenpfosten. Und eine Sekunde war nur noch auf der Stadionuhr, da hätte Jonas Müller beinahe sein Comeback gekrönt, er bekam die Scheibe von Frank Hördler aufgelegt, schoss jedoch knapp am Tor vorbei. Es ging also in die Verlängerung.

In der fünfminütigen Overtime drängten beide Teams auf die Entscheidung, die Eisbären dabei mit mehr Offensivaktionen, aber die Scheibe wollte nicht über die Linie. Und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da haben die Eisbären ja seit dieser Saison ein wahres Penalty-Monster. Während Brendan Ranford noch scheiterte, trafen Florian Kettemer und Jamie MacQueen im Penaltyschießen. Da bei der DEG kein Schütze traf, war Kettemer zum dritten Mal der Matchwinner in einem Penaltyschießen für die Eisbären. Zuvor sicherte er schon die Penaltysiege in Schwenningen und gegen Wolfsburg. Wenn das mal keine Bewerbung für eine Vertragsverlängerung war.

Das waren zwei ganz hart erkämpfte Punkte für die Eisbären. Im ersten Drittel lag man früh hinten, tat sich danach mit der cleveren DEG sehr schwer, hatte zwar auch Chancen, aber die DEG wirkte aktiver und abgezockter. Im Mitteldrittel fand man gut ins Spiel, nahm das DEG-Tor unter Beschuss, aber man wollte es zu schön machen und hatte kaum eine hundertprozentige Chance dabei. Im Schlussdrittel ließ man sich von dem 0:2-Schock nicht aus der Ruhe bringen und schlug innerhalb von 30 Sekunden zweimal eiskalt zu. Danach war man dem Sieg sogar näher als die DEG, aber letztendlich war die Punkteteilung nach 60 Minuten mehr als gerecht. Und Verlängerung und Penaltyschießen sind eben Glückssachen, aber wenn man einen Florian Kettemer hat, braucht einem vor dem Penaltyschießen nicht Angst und Bange werden. Fragt sich nur, wie lange hat man eben jenen Florian Kettemer noch in seinen eigenen Reihen?

Ein starkes Schlussdrittel sorgt für einen 5:3-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Krefeld

 

Ausgabe #11:

Die Eisbären Berlin sind perfekt aus der Länderspielpause zurück gekommen. Am Freitagabend besiegten die Hauptstädter den Tabellennachbarn Krefeld Pinguine mit 5:3 (1:1,1:1,3:1). 12.107 Zuschauern sahen eine hart umkämpfte Partie, in der die Eisbären am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite hatten. Dabei hätte die Partie auch anders ausgehen können, nämlich dann, wenn Krefeld im Mitteldrittel seine doppelte Überzahl genutzt hätte. Haben sie aber nicht und so sicherten sich die Gastgeber am Ende die drei wichtigen Punkte.

Die Eisbären konnten heute auf Kai Wissmann, Jamie MacQueen und Sean Backman wieder zurückgreifen. Die letzten Beiden standen auch gleich einmal in der Starting-Six.

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Man merkte beiden Mannschaften an, dass eine Pause hinter ihnen lag. So richtig in Gang wollte der Motor auf beiden Seiten noch nicht kommen. Beide suchten zwar immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor, jedoch aber ohne dabei zwingende Chancen zu erspielen. Und so fiel die Berliner Führung auch eher aus heiterem Himmel.
Louis-Marc Aubry fing einen Pass der Gäste ab, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher auf der rechten Seite mit der Scheibe lang fuhr. Alle rechneten mit einem Pass, wohl auch der neue Krefelder Goalie Ilya Proskuryakov. Doch der Eisbären-Kapitän zog eiskalt ab und überraschte damit alle – 1:0 (5.).
Die Führung sollte jedoch nur zwei Minuten halten. Patrick Seifert hatte von der blauen Linie abgezogen, Jacob Berglund hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 1:1 (7.).
Krefeld wirkte fortan aktiver, optisch überlegen und hatte in der elften Minute die große Chance zur erstmaligen Führung, aber Philip Riefers scheiterte am Pfosten. Doch auch die Hausherren kamen immer mal wieder zum Abschluss, weitere Treffer sollten jedoch nicht fallen und so stand es nach 20 Minuten leistungsgerecht 1:1 an der Spree.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch in Überzahl und nach 40 Sekunden klingelte es im

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Pinguin-Gehäuse. James Sheppard mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das selbige, wo Marcel Noebels die Scheibe direkt nahm und zum 2:1 einnetzen konnte (21.).
Die Freude über die erneute Führung hielt diesmal nur ganze 21 Sekunden. Jacob Berglund hatte abgezogen, die Scheibe rutschte Kevin Poulin durch die Schoner und blieb vor der Linie liegen. Chad Costello erlidgte den Rest und glich zum 2:2 aus (22.).
Die Partie blieb fortan hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, doch beide Goalies ließen im Mitteldrittel nichts mehr durch. Dabei hatte Krefeld die beste Möglichkeit, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos und so stand es auch nach 40 Minuten unentschieden in Berlin.

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Ins letzte Drittel starteten die Eisbären erneut gut und konnten nachlegen. 43 Minuten waren gespielt, als Mark Cundari mal zu einem seiner so gefürchteten Schlagschüsse von der blauen Linie ansetzte, mit Erfolg, die Scheibe landete im Krefelder Netz – 3:2.
Konnte Krefeld auch das dritte Mal den Rückstand schnell egalisieren? Nein, denn die Eisbären legten nach und erneut war es ein Verteidiger, welcher mit einem satten Schlagschuss das Krefelder Netz zum wackeln brachte. Dieses Mal war es Frank Hördler gewesen, welcher auf 4:2 erhöhen konnte (45.).
Aber Krefeld gab nicht auf, hatte in der 48. Minute die Riesenchance zum Anschlusstreffer, als sie einen 2-auf-1-Konter fuhren, doch Kevin Poulin mit einem Mega-Save. Wahnsinn, dieser Teufelskerl im Berliner Tor!
Sieben Minuten vor dem Ende der Partie war mal wieder Alarm für die Eisbären angesagt, denn die gefährlichste Krefelder Reihe an diesem Abend war wieder auf dem Eis und sorgte für den dritten Pinguin-Treffer an diesem Abend. Chad Costello wurde im Slot angespielt und fackelte nicht lange – 4:3 (53.).
Es keimte also noch einmal Hoffnung bei den Seidenstädtern auf, von ihrem Trip in die Hauptstadt nicht mit gänzlich leeren Händen zurückzukommen. Doch die Hoffnung wurde von Kapitän André Rankel höchstpersönlich zerstört. 2-auf-1-Konter der Eisbären durch Rankel und Martin Buchwieser. Rankel machte es alleine und bezwang den neuen Krefelder Keeper zu fünften Mal – 5:3 (59.).
Der Drops war gelutscht und die Eisbären hatten Krefeld niedergekämpft und sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten gesichert.

Es war mit Sicherheit nicht das beste Spiel der Eisbären, man hat gesehen, woran es nach wie vor hakt. Aber man hat heute nach zwei eher durchschnittlichen Dritteln im letzten Drittel einen Weg gefunden, die sehr kompakt stehenden Krefelder zu knacken und sich somit am Ende den Sieg zu holen. Die Eisbären mussten hart für die drei Punkte arbeiten, Krefeld bewies, das sie zu Recht so weit oben in der Tabelle stehen.
Aber es bleibt weiterhin viel Arbeit für die Eisbären, die am Passspiel dringend arbeiten müssen. Gerade in den ersten beiden Drittels kamen die Pässe zu selten an. Zudem bleibt die Disziplin ein Thema, im ersten und letzten Drittel kassierte man keine Strafe, im zweiten deren vier. Trainer Clément Jodoin hatte nach dem Spiel auf der PK gesagt, er hatte das in der Kabine vor dem Schlussdrittel angesprochen, die Jungs sollten es selbst entscheiden, ob sie viel Energie in Unterzahl verschwenden wollen oder aber lieber Fünf gegen Fünf spielen. Der Ausgang ist bekannt, man kassierte im letzten Drittel keine Strafe mehr und sorgte in diesem Drittel für den Sieg gegen den KEV.

Computerausfall, Führungswechsel, Scheibenbruch: Ganz schön was los beim 5:3-Heimsieg der Eisbären gegen Schlusslicht Schwenningen

 

Ausgabe #10:

An das letzte Heimspiel der Eisbären Berlin vor der Länderspielpause gegen die Schwenninger Wild Wings werden sich die 11.969 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sicherlich noch eine Weile erinnern. Aber nicht, weil der 5:3 (2:3,1:0,2:0)-Heimsieg der Berliner so schön anzusehen war, nein, viel mehr die Ereignisse während des Spiels sorgten auch noch nach dem Spiel für viel Gesprächsstoff. Spielerisch überzeugen konnten die Hausherren nicht, aber immerhin fanden sie am Ende einen Weg, den Tabellenletzten (!) mit viel Mühe und Kampf zu besiegen.

Chefcoach Clément Jodoin musste auch heute wieder auf acht Stammspieler verzichten. Die Personalsorgen sind also nach wie vor sehr groß, aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass es nach der Länderspielpause wieder besser wird. Das Tor hütete auch heute wieder Kevin Poulin.

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Hinein ins Spiel, in dem es von Beginn an hin und her ging, zwingende Torchancen gab es aber keine nennenswerten. Erst in der fünften Minute konnte man mal eine richtig gute Chance verzeichnen, diese hatten die Gäste, doch Stefano Giliati scheiterte an Kevin Poulin, ebenso wie in der Minute darauf Marcel Kurth.
Und was machten die Eisbären? Die gingen mit der ersten Torchance in Führung. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier konnte den Puck nur zur Seite abwehren und da kam Florian Kettemer angerauscht. Der Berliner Torjäger, von Beruf eigentlich Eishockey-Verteidiger, nahm die Scheibe direkt und zimmerte sie ins leere Wild Wings Tor – 1:0 (8.). Sein sechster Saisontreffer, überragend die Torquote von Kettemer, welcher vor dem Spiel noch für sein 500. DEL-Spiel geehrt wurde. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, Florian Kettemer.
Und keine zwei Minuten später legten die Gastgeber nach. Daniel Fischbuch zog einfach mal ab und überraschte Strahlmeier an der kurzen Ecke – 2:0 (9.). Gäste-Coach Jürgen Rumrich nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team zu beruhigen, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Denn wenn die Eisbären einmal ins Laufen kommen, wird es schwierig.
Ins Laufen kamen die Berliner aber nicht, denn man leistete sich mal wieder unnötige Strafzeiten und brachte Schwenningen somit zurück ins Spiel. Und es war schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die beiden Torschützen Kettemer und Fischbuch in die Kühlbox mussten. Und die Gäste aus Schwenningen nutzten sowohl die doppelte als auch die einfache Überzahl aus. In der zwölften Spielminute war es István Bartalis, der einen Nachschuss zum 2:1 einnetzen konnte. Danach war die Partie aber erst einmal für mehrere Minuten unterbrochen, da der Computer ein Problem hatte und das Spiel somit vorerst nicht fortgeführt werden konnte.
Als es weiter ging, dauerte es nur ganze 27 Sekunden und schon hatten die Gäste die Partie wieder auf Anfang gestellt. Und auch hier konnte Kevin Poulin den ersten Schuss zwar parieren, aber nicht festhalten. Marcel Kurth war zur Stelle und staubte ab – 2:2 (12.).
Die Eisbären völlig von der Rolle, nach vorne ging gar nichts mehr und hinten sah man sich dem Druck der Wild Wings ausgesetzt, die hier plötzlich Lust auf mehr bekamen. Und Rihards Bukarts, seines Zeichen Ex-Eisbär, hatte dreieinhalb Minuten vor der ersten Pause die große Chance zur erstmaligen Schwenninger Führung, Kevin Poulin hatte jedoch etwas dagegen. Aber keine Minute später war auch Poulin machtlos, als Ville Korhonen ein Zuspiel von Philip McRae eiskalt abschloss – 2:3 (18.). Mit diesem Paukenschlag endete das Auftaktdrittel in Berlin.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Eisbären früh mit der Chance in Überzahl zu agieren, aber das beste

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Powerplay der Liga brachte dabei nicht viel zu Stande. Fortan die Eisbären mit Chancen, aber ohne Glück im Abschluss. Es folgten zwei weitere Überzahlspiele, das erste konnte man nicht nutzen, das zweite dann aber schon. Aller guten Dinge sind eben drei, denn es war die dritte Strafe gegen die Schwäne im Mitteldrittel. Frank Hördler mit einem klasse Pass auf Brendan Ranford und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 3:3 (30.).
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, immer wieder mit guten Chancen, aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Von Schwenningen war in diesem Drittel kaum etwas zu sehen, die Mannschaft von Trainer Jürgen Rumrich lauerte auf Fehler, um dann zu kontern. Nach 40 Minuten blieb es beim Stand von 3:3.

Das letzte Drittel hatte dann gleich zu Beginn die wohl spielentscheidende Szene zu bieten. In der 42. Spielminute jubelten die Gäste über das vermeintliche 4:3, aber die beiden Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek und Kristian Vikman entschieden nach Ansicht des Videobeweises auf Torhüterbehinderung und somit auf kein Tor.
Nur zwei Minuten später bekamen die Gäste dann ein unglückliches Tor. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Daniel Fischbuch hielt die Kelle in den Schuss und fälschte ihn somit unhaltbar für Strahlmeier ab – 4:3 (44.).

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Drei Minuten nach dem 4:3 sorgte Frank Hördler dann aber erst einmal für die nächste außerplanmäßige Pause. Sein Schlagschuss von der blauen Linie landete hinter dem Tor an der Plexiglasscheibe vor der Fankurve, welche daraufhin zu Bruch ging. Die Aufräumarbeiten und das Wechseln der Scheibe sollte auch nochmal einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Pause schien den Schwarzwäldern besser getan zu haben, die anschließend richtig gut drin waren im Spiel und sich auch gute Chancen erspielten, einmal dabei sogar an der Latte scheiterten. Schwenningen schnupperte also am Ausgleichstreffer. Aber auch die Eisbären hatten ihre Chancen vor dem Schwenninger Tor. Das Spiel wog nun hin und her und beide Teams wollten den nächsten Treffer erzielen, die Eisbären damit natürlich für die Vorentscheidung sorgen.
Für diese sorgte dann Louis-Marc Aubry 92 Sekunden vor dem Spielende, als er sich auf der rechten Seite an der Bande stark den Puck erkämpfte, vor das Tor zog, um Strahlmeier rum fuhr und die Scheibe zum entscheidenden 5:3 über die Torlinie brachte (59.).
Damit waren die drei Punkte für die Eisbären im Sack, auch wenn Schwenningen noch einmal den Goalie vom Eis nahm. Am Ende brachte das nichts mehr und die Wild Wings traten die Heimreise mit leeren Händen an.

Ein Sieg, der vor allem wichtig für das Selbstvertrauen ist. So gehen die Eisbären mit einem Erfolgserlebnis in die so dringend benötigte Pause, denn das arg dezimierte Team der Eisbären hatte kaum noch Benzin im Tank in den letzten Spielen und wird die Pause nun dafür nutzen, um die Akkus wieder aufzuladen und darauf hoffen, dass einige verletzte Spieler wieder zurückkehren.
Das Spiel heute war mal wieder typisch für die Eisbären, ruhiger Beginn, dann schnell 2:0 gegen den Tabellenletzten vorne und da dachten sich einige wahrscheinlich, das Ding hier wird ein Selbstläufer und prompt wurde man für diese Denkweise bestraft und lag folgerichtig mit 2:3 hinten. Nach einer Ansage von Trainer Clément Jodoin in der ersten Drittelpause fand man aber zurück in die Spur und kämpfte Schwenningen am Ende nieder, musste aber noch ein wenig zittern, denn auch die Schwarzwälder hatten noch einige gute Chance gehabt.

Sechs-Punkte-Wochenende: Eisbären gewinnen dank starker Teamleistung mit 5:4 gegen Nürnberg

 

Ausgabe #9:

Sechs-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin. Zwei Tage nach dem mehr als glücklichen 3:2-Auswärtssieges bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven setzten sich die Hauptstädter am Sonntagabend in der Arena am Ostbahnhof mit 5:4 (2:0,1:3,2:1) gegen die Thomas Sabo Ice Tigers durch. 11.816 Zuschauern sahen dabei eine sehr unterhaltsame und sehr intensive sowie hart umkämpfte Partie, in welcher sich die Berliner dank einer starken Teamleistung am Ende die drei Punkte sicherten. Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der Pressekonferenz davon, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat und die Teamleistung der Schlüssel zum Sieg war. Anders als noch am Freitag, als einzig Kevin Poulin den Sieg ermöglicht hatte, aber die Spieler den Trainer sehr enttäuscht hatten. Nun haben sie ihren Coach wieder versöhnt.

Haben die Eisbären in dieser Saison schon mal ein Spiel mit vollem Kader bestritten? Ich glaube nein, auch heute Abend fehlten wieder sieben Spieler. Der nächste Ausfall war heute Sean Backmann, Trainer Clément Jodoin ist zur Zeit einfach nicht zu beneiden, die Personalsorgen werden immer größer. Im Tor vertraute er wieder dem Matchwinner vom Bremerhaven-Spiel, Kevin Poulin. Dem einzigen Eisbären mit Normalform am Freitagabend.

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Das erste Drittel bot schnelles Eishockey, viele Zweikämpfe, hohe Intensität und vor allem sehr viele Torchancen. Beide Teams feuerten 19 Torschüsse ab, beide Goalies bekamen jede Menge zu tun und konnten sich mehrfach auszeichnen. Kevin Poulin dabei mehr als Andreas Jenike auf Nürnberger Seite, der die Scheibe zweimal aus seinem Tor fischen musste. Zum ersten Mal exakt nach vier Minuten. Florian Kettemer auf André Rankel, der spielte die Scheibe weiter an die kurze Ecke, wo James Sheppard lauerte und sein Arbeitsgerät hin hielt – 1:0.
Vier Minuten später jubelten die Eisbären-Fans schon wieder. Die Hausherren in Überzahl und da sind die Eisbären das beste Team der Liga. Unübersichtliche Situation vor dem Nürnberger Tor, Brendan Ranford behielt den Überblick und drückte den Puck über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Aleksi Rantala und Christoffer Hurtik überprüften den Treffer nochmal und gaben ihn anschließend.
Nürnberg gab hier aber nicht auf und spielte weiter nach vorne, erspielte sich auch gute Chancen, aber entweder stand Kevin Poulin im Weg und aber der Pfosten, so wie bei Daniel Weiß seinem Schuss. So lagen die Eisbären nach 20 Minuten mit 2:0 in Front.

Nach dem intensiven und Chancenreichen ersten Drittel begann das zweite Drittel eher verhalten,

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beide Mannschaften ließen es sehr ruhig angehen. Umso überraschender fiel dann aber der Anschlusstreffer der Franken. Dane Fox hielt einfach mal drauf und die Scheibe rauschte am verdutzten Kevin Poulin vorbei ins Tor – 2:1 (25.).
Zwei Minuten später die große Chance für die Eisbären, den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen. Maximilian Adam stibitzte die Scheibe, spielte Doppelpass mit Charlie Jahnke, stand frei vor Jenike, doch der konnte in letzter Sekunde retten.
Direkt im Gegenzug die Eisbären mit einem Fehler im Spielaufbau, Eugen Alanov kam an die Scheibe, spielte sie weiter zu Chad Bassen, welcher Poulin keine Chance ließ – 2:2 (28.).
Aber die Eisbären blieben cool und schlugen zurück. Florian Busch setzte sich klasse durch, brachte die Scheibe in den Torraum wo Brendan Ranford nur noch abstauben musste – 3:2 (30.).
Das Spiel war nun offen, es wog hin und her und beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Und sie schienen in diesem Drittel fast aus jeder Möglichkeit ein Tor zu machen. So auch in der 35. Spielminute, als Nürnberg in Überzahl war. Tyler Aronson mit dem ersten Schuss, Kevin Poulin war zur Stelle, dann aber machtlos gegen den Nachschuss von Daniel Weiß. Der Ex-Eisbär brachte danach gleich mal die komplette Fankurve gegen sich auf, als er in Richtung dieser äußerst provokant jubelte. Nicht gerade die feine englische Art, Herr Weiß, der in seiner Zeit in Berlin nun auch nicht gerade der beste Spieler war.
Die Stimmung war also ohnehin schon angeheizt und es wurde nur eine Minute später noch schlimmer. Danny Richmond wurde vor der Fankurve von einem Nürnberger Schläger im Gesicht getroffen und sackte blutend zu Boden. Die Eisbären fuhren den Angriff zu Ende, an deren Ende Charlie Jahnke das vermeintliche 4:3 erzielt hatte. Aber es soll irgendwie nicht sein mit Jahnkes ersten DEL-Tor. Gegen Wolfsburg wurde ihm der Treffer nachträglich noch aberkannt und hier wurde das Tor ebenfalls nicht gegeben, da die Schiedsrichter die Partie vorher bereits unterbrochen hatten. Für uns Fans sehr unübersichtlich, aber André Rankel erklärte nach dem Spiel im Interview, dass es einen Pfiff gab und das Tor somit zu Recht nicht gegeben wurde. Warum der Nürnberger Spieler jedoch keine Strafe für seine Aktion bekam, bleibt das Geheimnis der beiden Hauptschiedsrichter, die das Spiel im zweiten Drittel nicht wirklich im Griff hatten. Man kann nur hoffen, dass es Danny Richmond wieder besser geht, das sah sehr übel aus und Richmond wurde wohl noch während des Spiels ins Krankenhaus gefahren, dieses Gerücht geisterte jedenfalls während des letzten Drittels durch die Fankurve.
Die letzten 90 Sekunden die Hausherren noch einmal mit zwei Mann mehr auf dem Eis und jeder Menge Druck und guten Chancen, die beste vergab Mark Cundari, als er den Puck an die Latte setzte. So blieb es beim 3:3 nach 40 sehr intensiven Minuten in Berlin.

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Das letzte Drittel begann Nürnberg in Unterzahl und auch danach handelten sie sich weitere Strafen ein. Nur konnten die Eisbären die Überzahlspiele nicht nutzen. Dafür klingelte es im Nürnberger Gehäuse bei angezeigter Strafzeit. Mark Cundari fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, fand dann keine Anspielstation, also zog er selbst ab und endlich gelang ihm sein erster DEL-Treffer im Eisbären-Trikot – 4:3 (44.).
Nicht mal eine Minute später hatte Martin Buchwieser zweimal die Chance zum 5:3, doch zweimal stand ihm der Pfosten im Weg.
Der Pfosten stand auch Mark Cundari neun Minuten vor dem Ende der Partie im Weg. Die Nummer Vier der Eisbären machte heute sein bestes Spiel im Eisbären-Trikot, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor von seiner gefährlichen Seite und belohnte sich schließlich mit seinem ersten DEL-Tor in dieser Saison.
Nürnberg nahm weiterhin Strafen und die Eisbären sagten „Danke“. James Sheppard sah André Rankel im Slot stehen und der Kapitän netzte zu seinem ersten Saisontor ein – 5:3 (55.).
Nürnberg gab aber nicht auf und schlug ebenfalls im Powerplay zurück. Patrick Reimer holte zum Schlagschuss aus und verkürzte dreieinhalb Minuten vor dem Ende auf 5:4 (57.).
Es sollte der Schlusspunkt unter dieser sehr ereignisreichen Partie sein, mehr gelang Nürnberg nicht mehr, die Eisbären brachten das knappe 5:4 über die Zeit und freuten sich über weitere drei Punkte an diesem Wochenende.

Und dieser Sieg war am Ende ein Beleg des unbedingten Willens der Eisbären, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Sie lagen nach 20 Minuten mit 2:0 vorn, weil sie anders als Nürnberg ihre Chancen nutzten. Dann aber ließ die Konzentration für einen Moment nach und prompt stand es 2:2. Aber die Eisbären schüttelten sich kurz, schlugen zurück und blieben auch nach dem erneuten Ausgleich cool. Und im Schlussdrittel schwächte sich Nürnberg durch die vielen Strafen selbst, was am Ende den Unterschied ausmachte.
Aber insgesamt hat man heute eine Mannschaft auf dem Eis gesehen, wo Jeder für Jeden kämpfte, alle Spieler wollten ihren Teil zum Sieg beitragen und taten dies am Ende auch. Alleine aus diesem Grund muss man heute mal den bisher so enttäuschten Mark Cundari besonders hervorheben. Er machte wie bereits erwähnt sein bestes Spiel im Eisbären-Dress und konnte endlich sein erstes Saisontor bejubeln, was ihm eine Ehrenrunde vor der Fankurve bescherte. Auch dabei merkte man ihm die pure Erleichterung an. Hoffen wir mal, dass der Knoten bei ihm endlich geplatzt ist, denn dass er es drauf hat, hat er während seiner Zeit in Augsburg mehr als bewiesen.

3:2 n.P. gegen Wolfsburg: Penalty-Monster Florian Kettemer hat wieder zugeschlagen

 

Ausgabe #8:

Der Lieblingsgegner wurde mal wieder besiegt, aber es war ein hartes Stück Arbeit vor 11.292 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, ehe man den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg mit 3:2 (2:2,0:0,0:0/0:0) n.P. besiegt hatte. Es war kein schönes, dafür aber hart umkämpftes Spiel, in denen man den Eisbären Berlin im Spielverlauf deutlich anmerkte, dass man unter der Woche noch in der Champions Hockey League (CHL) in Grodno im Einsatz war. Doch am Ende ging es nochmal gut, was auch wieder an Verteidiger Florian Kettemer lag, welcher sich immer mehr zum Penalty-Monster entwickelt. Selbst Trainer Clément Jodoin findet es unglaublich, dass die Nummer 69 der Berliner immer trifft, wenn er zum Penalty anläuft. Das sagte Jodoin jedenfalls nach dem Spiel auf der Pressekonferenz.

Ohne sechs verletzte Spieler mussten die Berliner das Heimspiel gegen die Niedersachsen antreten. Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlten, dafür kehrten André Rankel und Martin Buchwieser zurück ins Line-up. Und im Tor stand natürlich wieder der derzeit beste DEL-Goalie Kevin Poulin.

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128 Sekunden war das Spiel gerade einmal alt, da lag die Scheibe erstmals im Wolfsburger Tor. Frank Hördler hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, dort wurde sie geblockt und Marcel Noebels schaltete am schnellsten – 1:0 (3.).
In Wolfsburg schrillten vermutlich nach dem 0:6-Debakel in Augsburg schon wieder die Alarmglocken, drohte hier das nächste Auswärts-Desaster der auf fremden Eis noch sieglosen Wolfsburger? Nein, denn nur 28 Sekunden später glichen die Niedersachsen aus. Wolfsburg mit einem 3-auf-2-Konter, Alexander Karachun wurde am langen Pfosten völlig allein gelassen, bekam die Scheibe zugespielt und netzte sie eiskalt ein – 1:1 (3.).
Und es sollte noch besser für die Gäste kommen. Eine Überzahl war gerade vorbei, doch Wolfsburg immer noch in der Formation, die Eisbären blockten einen Schuss, verloren dann aber die Übersicht. Alexander Weiß aber nicht, der Kevin Poulin per Rückhandschuss tunnelte – 1:2 (9.).
Aber die Eisbären sollten zurückschlagen, auch wenn wir uns heute immer noch fragen, war es jetzt das erste DEL-Tor von Charlie Jahnke oder nicht? Denn die Nummer 15 der Eisbären meinte nach dem Spiel in der Mixed-Zone, er hätte es nicht erzielt, „der Martin (Buchwieser) war noch dran, es war also eine Vorlage„. Lt. DEL-Homepage ist es aber nach wie vor Charlie Jahnke sein erstes DEL-Tor gestern Abend gewesen.
Über Micki DuPont und André Rankel kam die Scheibe zu Charlie Jahnke, welche abzog und schon zappelte die schwarze Hartgummischeibe im Wolfsburger Gehäuse. Der Jubel von Jahnke kannte keine Grenzen, auch wenn seine Freude darüber nach dem Spiel schon wieder verflogen war, doch für ihn zählte am Ende eh nur der Sieg, der das wichtigste an diesem Abend war.
Fortan die Berliner noch einmal mit Chancen in Überzahl, aber es blieb beim 2:2 nach 20 unterhaltsamen Minuten an der Spree.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären früh mit der Möglichkeit, in Überzahl zu agieren und

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auch dieses Mal kreierten sie wieder gute Chancen, aber David Leggio im Wolfsburger Tor ließ keinen weiteren Treffer zu.
Ansonsten war das Mitteldrittel jetzt nicht so unterhaltsam und torreich wie die 20 Minuten zuvor. Was auch daran lag, dass die Eisbären nicht das spielten, was ihr Trainer wollte. Im ersten Drittel war Jodoin noch zufrieden, aber im zweiten Drittel waren die Abstände zwischen der Verteidigung un den Stürmern zu groß, man versuchte zu oft den langen Pass statt kurze Pässe zu spielen. So lud man Wolfsburg durch Fehler immer wieder zu Chancen ein, die Niedersachsen erarbeiteten sich daher in diesem Drittel auch ein Übergewicht. Was aber auch daran lag, dass den Eisbären mit zunehmender Spieldauer in den zweiten 20 Minuten ein wenig die Kraft ausging, man wirkte immer einen Schritt langsamer als die Wolfsburger Spieler, es fehlte an der nötigen Spirtzigkeit, welche Wolfsburg an den Tag legte und die Eisbären zudem mit einem aggressiven Forechecking immer wieder im Spielaufbau störte.
Und Wolfsburg hätte aufgrund der zweiten zehn Minuten in diesem Drittel eine Führung auch durchaus verdient gehabt, Brent Aubin war sehr nahe am Führungstreffer dran, nur stand ihm der Pfosten im Weg. So blieb es beim 2:2 nach 40 Minuten.

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Brent Aubin sollte auch in der 42. Spielminute erneut im Mittelpunkt stehen, denn dieses Mal traf sein Schuss die Latte des Berliner Tores, die Eisbären also abermals viel ganz viel Glück.
Die Eisbären fanden dann dank eines Überzahlspiels wieder ins Spiel und hatten auch gute Möglichkeiten, nur der Torerfolg wollte sich noch nicht einstellen. Die Eisbären übernahmen nun mehr denn je die Spielkontrolle, drückten auf den dritten Treffer, um hier doch noch drei Punkte mitzunehmen. Aber auch die Wolfsburger blieben nicht tatenlos, versuchten ebenso nach vorne zu spielen. Doch am Ende mussten sich beide Teams mit je einem Punkt nach 60 Minuten begnügen. Für Wolfsburg war es erst der zweite Punkt auf fremden Eis im achten Gastspiel.

Die Verlängerung begannen die Berliner in Unterzahl, welche sie aber schadlos überstanden. Danach beide offensiv bemüht, aber sowohl Kevin Poulin als auch David Leggio wollten sich unbedingt im Penaltyschießen auszeichnen, zu welchem es anschließend auch kommen sollte.

Nur da konnte sich nur ein Goalie auszeichnen und zum Glück war das Kevin Poulin, der beide Penaltys der Wolfsburger von Gerrit Fauser und Brent Aubin parieren konnte. Auf Eisbären-Seite haben wir ein neues Penalty-Monster mit Florian Kettemer, der wie schon in Schwenningen zum Penalty antrat und die Scheibe eiskalt im Wolfsburger Tor versenken konnte. Brandon Ranford machte den Decker drauf, tanzte Leggio aus und verwandelte den zweiten Penalty ebenfalls eiskalt und sicher.

Zwei wichtige Punkte für die Eisbären Berlin, welche hart erkämpft waren. Wolfsburg war der erwartet schwere Gegner, dessen Tabellenplatz spiegelt nicht das Leistungsvermögen der Niedersachsen wieder. Die Grizzlies ließen sich vom frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, konnten die Partie drehen, doch die Eisbären glichen schnell wieder aus. Anschließend war es ein von viel Kampf, manchmal aber auch Krampf, geprägtes Spiel, in denen die Wolfsburger vor allem im Mitteldrittel frischer wirkten und die Eisbären da auch gehörig unter Druck setzten. Und dass es bei Wolfsburg nicht läuft, zeigten die beiden Chancen von Brent Aubin, welcher definitiv ein richtig guter Spieler in der Liga ist. Läuft es bei Wolfsburg, macht er beide Chancen rein, aber so traf er Pfosten und Latte. Zum Glück für die Eisbären, die im letzten Drittel wieder besser im Spiel waren und gute Chancen hatten. Doch für die Entscheidung sorgte am Ende mal wieder Verteidiger Florian Kettemer im Penaltyschießen. Sein Transfer erweist sich mehr denn je als absoluter Glücksgriff. Zum Glück hat die Nummer 69 sein Karriereende noch einmal verschoben. Sehr zur Freude der Eisbären-Fans, die in ihm einen neuen Publikumsliebling gefunden haben.

1:3 gegen Ingolstadt: Stark ersatzgeschwächte Eisbären mit großem Kampf, aber am Ende ist die Siegesserie vorbei

 

Ausgabe #7:

Drei Ligaspiele hatten die Eisbären Berlin in Folge gewonnen, dann kam der Tabellendritte aus Ingolstadt. Und die Schanzer beendeten die Siegesserie des DEL-Rekordmeisters. Vor 13.216 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Panther mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und verließen Berlin somit mit drei Punkten. Den Eisbären kann man aber keinen Vorwurf machen, zeigten sie doch eine große kämpferische Leistung, konnten sich für die harte Arbeit am Ende jedoch nicht belohnen.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin ist derzeit nicht zu beneiden, wenn man sich das Lazarett der Eisbären mal so anschaut. Heute fehlten Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser und Mark Olver. Im Tor stand dagegen wieder der Erfolgsgarant Kevin Poulin, der seine ersten fünf DEL-Spiele allesamt gewinnen konnte. Diese Serie sollte heute ein jähes Ende finden.

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Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr und machten sofort ordentlich Druck, brachten die Scheiben zum Tor und hatten durch Youngster Charlie Jahnke die erste richtig gute Chance, welche Jochen Reimer im ERC-Tor jedoch entschärfen konnte.
Es entwickelte sich fortan eine sehr interessante DEL-Partie, mit hohem Tempo und viel harter Arbeit in den Zweikämpfen. Beide Mannschaften versuchten hinten sehr kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Ingolstadt überstand die druckvolle Berliner Anfangsphase schadlos, verteidigte anschließend sein Tor sehr kompakt und ließ nur noch wenig zu. Sean Backman kam nach einer schnellen Kombination nochmal kurz vor dem Ende des ersten Drittel gefährlich zum Abschluss, doch Jochen Reimer war zur Stelle.
Die Schanzer also hinten stark und vorne? Mit der ersten richtig gefährlichen Aktion gingen sie in Führung. An der eigenen blauen Linie erkämpfte David Elsner die Scheibe, machte sich auf die Reise und ließ Kevin Poulin keine Chance – 0:1 (12.).
Aus dem Nichts also die Führung für die Gäste, die das anschließend sehr gut zu Ende spielten und so mit 1:0 in die erste Drittelpause gingen.

Im zweiten Drittel beide Mannschaften zunächst mit je einem Überzahlspiel. Und in diesen war es stets

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das Unterzahlteam, welches die größte Chance hatte. Die Eisbären durch Daniel Fischbuch, der seine Kelle in einen Schuss von Jens Baxmann gehalten und auch noch zum Nachschuss angesetzt hatte. Auf der andere Seite war es Jerry D’Amigo gewesen, der im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam, Kevin Poulin reagierte aber blitzschnell und so stand es weiterhin 0:1 aus Eisbären-Sicht.
Das nächste Ingolstädter Powerplay führte dann aber zum Torerfolg. Maury Edwards spielte Brett Olson an, welcher Poulin keine Chance ließ und den Puck unter die Latte setzte – 0:2 (36.).
Ein Schock für die Eisbären? Mitnichten, die Hausherren schlugen noch im zweiten Drittel zurück. Und wie soll es auch anders sein, als dass die Eisbären in Überzahl treffen. Sie haben das beste Powerplay der Liga und tun sich dagegen zur Zeit äußerst schwer, bei 5-gegen-5 zum Torerfolg zu kommen. Danny Richmond hämmerte die Scheibe von der blauen Linie ins Tor – 1:2 (38.).
Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war. Die Eisbären weiterhin mit einem guten Spiel und viel Offensivarbeit, aber die Ingolstädter Defensive erwies sich einmal mehr als Bollwerk und machte es den Eisbären so ein ums andere Mal schwer. Doch der Anschlusstreffer von Richmond brachte die Hoffnung zurück nach Berlin.

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Und im Schlussdrittel versuchten die Eisbären noch einmal alles, drängten Ingolstadt immer wieder ins eigene Drittel ein und hatten gerade zu Beginn des Schlussabschnittes richtig gute Möglichkeiten. So vergaben James Sheppard, Jamie MacQueen und Micki DuPont beste Chancen.
Ingolstadt lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern. Einmal kam Ingolstadts Angreifer Patrick Cannone durch und lief alleine auf Kevin Poulin zu, welcher am Ende dieses Duell für sich entscheiden konnte.
So ging es in den nächsten Minuten auch weiter. Die Eisbären rannten an, bissen sich aber mehr denn je die Zähne an der Ingolstädter Defensive aus, welche wiederum auf Konter lauerten.
Zwei Minuten vor dem Ende nahm ERC-Coach Doug Shedden eine Auszeit, um seinem Team nach einem Icing eine Verschnaufpause zu gönnen. Die Eisbären nahmen ihrerseits 93 Sekunden vor dem Ende Goaloe Kevin Poulin vom Eis und wollten nun mit aller Macht den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen. Was am Ende nicht gelang, ganz im Gegenteil, Ingolstadt erkämpfte an der Bande die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte sie eine Sekunde vor dem Ende der Partie im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.).

Eine Niederlage, welche weh tut, aber eine, bei der man dem Team nicht so viel vorwerfen kann. Denn die Einstellung, die Moral, der kämpferische Einsatz, all das hat gestimmt. Die Eisbären versuchten alles, um zum Torerfolg zu kommen. Leider trafen sie aber auf einen sehr starken Gegner, welcher hinten sehr kompakt und hart verteidigte und zudem über einen derzeit enorm starken Goalie verfügt. Und vor dem Tor erwiesen sich die Schanzer als eiskalt und abgezockt. Eben das, was den Eisbären zur Zeit fehlt, sie kommen nur selten zu Toren bei numerischer Gleichheit auf dem Eis, treffen stattdessen in Überzahl. Und da es heute relativ wenige Strafen gab, ist es am Ende schwer, das Eis als Sieger zu verlassen. Und trotzdem kann man auch aus dieser Partie viel Positives mitnehmen.

4:1 – Eisbären gewinnen letztes CHL-Heimspiel gegen Neman Grodno

 

Ausgabe #6:

Im fünften CHL-Gruppenspiel hat es dann doch noch mit einem Sieg für die Eisbären Berlin geklappt. Gegen das weißrussische Team HC Neman Grodno setzten sich die Berliner vor 4.110 Zuschauern in der spärlich besuchten Mercedes-Benz Arena mit 4:1 (1:1,2:0,1:0) durch und versöhnten die Fans wenigstens im letzten Gruppenspiel in der Eishockey-Königsklasse noch mit einem Sieg. Auch wenn es um nichts mehr ging, waren die Hauptstädter doch nach vier Niederlagen aus vier Spielen bereits vor dem Spiel gegen Grodno ausgeschieden.

So konnte Eisbären-Chefcoach Clément Jodoin heute ein wenig mit den jungen Spielern experimentieren, stellte Maximilian Franzreb ins Tor und zudem kam Verteidiger Frank Hördler zu seinem Saison-Debüt.

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Ganze fünf Sekunden war das Spiel erst alt, da kassierten die Gäste die erste Strafzeit der Partie. Früh in der Partie also die Chance für die Eisbären, in Überzahl in Führung zu gehen. Aber außer einem Schuss von Sean Backman kam nicht viel bei rum.
Auf der Gegenseite bekam auch Grodno schnell das erste Powerplay zugesprochen, aber auch hier überstand das Team in Unterzahl selbige schadlos.
Fortan entwickelte sich eine schnelle Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, nur hatten sie damit lange keinen Erfolg. Erst nach 15 Spielminuten gab es erstmals Grund zum Jubeln für die meistens Fans in der Arena am Ostbahnhof. Florian Busch hatte abgezogen, James Sheppard nachgesetzt und dann entstand ein Gewühl vor dem weißrussischen Tor, in dem Brendan Ranford die Übersicht behielt und den Puck zum 1:0 über die Linie brachte. Der Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Allerdings währte die Freude über das Führungstor nicht mal zwei Minuten. Grodno kam in der 17. Spielminute zum verdienten 1:1-Ausgleich durch Anton Yeliseyenko.
So war auch der Spielstand nach den ersten 20 Minuten. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und von daher ging der Spielstand in Ordnung.

Das zweite Drittel begannen die Hausherren in Überzahl, nur konnten sie diese nicht nutzen. Dann

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folgte wohl eine spielentscheidende Szene, denn die Eisbären mussten für über eineinhalb Minuten eine doppelte Überzahl überstehen. Grodno war auch bemüht, diese große Chance zu nutzen, erspielte sich auch Chancen, nur wollte die Scheibe an Maximilian Franzreb einfach nicht vorbei. Nach dem Spiel machte der Gäste-Coach die fehlende Qualität seine Spieler dafür als Ursache aus.
Und wie es nun mal im Sport so ist, nutzt du deine Chancen vorne nicht, wirst du hinten bestraft. So erging es heute auch Grodno. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, James Sheppard hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und schon lagen die Berliner wieder vorne – 2:1 (32.).
Und nur 85 Sekunden später schloss Marcel Noebels eine Kombination über Mark Cundari und André Rankel zum 3:1 ab (33.).
In den letzten vier Minuten die Berliner noch einmal in Unterzahl nach einer 2+2-Minuten-Strafe gegen Mark Cundari, auch hier versuchte Grodno Druck aufzubauen und sich festzusetzen, aber nach dem Spiel wurde noch einmal erläutert, dass Grodno auch in der heimischen Liga zur Zeit große Probleme mit dem Toreschießen hat. Den Beweis dafür legten sie heute ab.
So lagen die Gäste aus Grodno nach 40 Minuten mit 1:3 hinten und das nicht, weil die Eisbären so viel besser waren. Nein, die Eisbären konnten ihre Chancen aufgrund der besseren Qualität der Spieler eben nutzen.

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Im Schlussdrittel war die Partie schnell entschieden. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Florian Kettemer die Scheibe auf das Tor brachte, Colin Smith hielt mal eben die Kelle hin und schon stand es 4:1 (42.). So einfach kann Eishockey manchmal sein. Wenn, ja wenn man einen Spieler vor dem Tor parkt und der dann seinen Schläger entscheidend in den Schuss hält.
Damit war die Partie hier natürlich durch. Beide Mannschaften noch einmal mit einem Überzahlspiel, aus dem aber nichts mehr resultieren sollte. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Grodno tat nicht mehr als es konnte. Clément Jodoin verhalf den jungen Spielern zu Eiszeit, welche ihn dabei auch überzeugten.
Am Ende also feierten die Eisbären einen ungefährdeten 4:1-Heimsieg im letzten CHL-Gruppenspiel und verabschiedeten sich von den eigenen Fans aus der Champions Hockey Leagua (CHL). Das letzte Gruppenspiel findet ja bekanntlich nächste Woche in Grodno statt.

Nun ja, was will man jetzt großartig Worte über ein Spiel verlieren, deren Bedeutung gleich null war.

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Vielmehr war es für das Trainerteam ein Testspiel auf Pflichtspielbasis, in dem man viel testen und experimentieren konnte. So bekamen die Youngsters Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler viel Eiszeit und konnten sich so dem Trainerteam der Eisbären präsentieren. Und Clément Jodoin war schließlich zufrieden mit den jungen Spielern.
Zudem hob er auf der PK nach dem Spiel hervor, dass die Tore auf die ersten drei Reihen verteilt waren, was immer ein gutes Zeichen ist. Die erste und dritte Reihe war für je ein Tor verantwortlich und die zweite gleich für zwei.
Was mir ansonsten noch positiv auffiel, war die Tatsache, dass die Eisbären endlich mal gemerkt haben, wie wichtig es ist, im Slot einen Spieler zu parken, welcher dann die Schüsse entscheidend abfälscht. Heute gelang das gleich zweimal und führte eben zu zwei Toren. So einfach kann Eishockey manchmal sein.
Hoffen wir, dass die Eisbären Selbstvertrauen aus diesem Spiel und dem Sieg mit in die Liga nehmen und dort mal eine Siegesserie starten können.