Nach 61:16 Minuten: Jamie MacQueen schießt die Eisbären zu Spiel 6 der Finalserie

Ausgabe #39:

Die Saison 2017/2018 geht weiter. Die Eisbären Berlin haben ein unglaublich dramatisches und nervenaufreibendes fünftes Finalspiel beim EHC Red Bull München mit 6:5 n.V (3:1,1:1,1:3/1:0) gewonnen und somit ein sechstes Spiel am Dienstagabend in Berlin erzwungen. Die Eisbären wehrten sich nach allen Kräften gegen das drohende Saisonaus, warfen alles in die Partie hinein, was sie hatten, belohnten sich am Ende für eine großartige kämpferische Mannschaftsleistung und zerstörten somit die Meister-Party der Hausherren.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, die somit im Tor auch wieder auf Petri Vehanen setzten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Beide Mannschaften starteten sehr engagiert in die Partie. Die Eisbären jedoch machten den Hausherren das Leben mit aggressivem Forechecking schwer, die Gastgeber wirkten zudem im ersten Drittel teilweise sehr nervös in ihren Aktionen.
Und ein Fauxpas des Meisters nutzten die Eisbären aus. Ein Münchner Spieler fiel im eigenen Drittel zu Boden, André Rankel spielte Doppelpass mit Martin Buchwieser und am Ende netzte der Kapitän eiskalt ein – 1:0 (7.).
Die Eisbären auch fortan die aktivere Mannschaft, München aber bei Kontern immer mal wieder gefährlich.
Doch die Eisbären heute eiskalt und effektiv vor dem Tor, genau das hatte man sich Freitagabend schon gewünscht.
Erneut kommt ein Münchner Spieler zu Fall, Daniel Fischbuch schnappte sich die Scheibe, spielte sie in den Slot zu Thomas Oppenheimer, welcher eiskalt abschloss – 2:0 (13.)
Doch München antwortete schnell. Keith Aucoin passte die Scheibe zu Brooks Macek, von dessen Schlittschuh ging der Puck über die Linie. Nach Ansicht des Videobeweises zählte der Treffer – 2:1 (15.).
Aber das schockte die Eisbären nicht, im Gegenteil, sie erwiesen sich als sehr effektiv heute. Mark Olver spielte Jamie MacQueen im Slot an und der ließ Danny Aus den Birken keine Chance – 3:1 (18.).
So stand es auch nach 20 starken Minuten der Eisbären bei überraschend nervösen Münchnern, die aber auch zwei, drei gefährliche Situationen hatten.

Keine Minute war im zweiten Drittel gespielt, da

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

mussten die Eisbären in Unterzahl ran. Powerplay, die Paradedisziplin der roten Bullen. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit guter Arbeit, übersteht die Unterzahl schadlos.
Gleich danach die nächste Unterzahl für die Berliner, aber auch hier wieder ganz starkes Unterzahlspiel der Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp.
Kaum waren die Eisbären wieder komplett, klingelte es doch im Berliner Tor. Kai Wissmann brach der Schläger beim Schuss, Konter München, Frank Mauer mit dem Schuss, Vehanen parierte, war beim Nachschuss von Ex-Eisbär Mads Christensen machtlos – 2:3 (26.). Auch der Treffer galt erst nach Ansicht des Videobeweises.
Danach mal ein Powerplay für die Eisbären, was gut aussah, aber kein Erfolg brachte.
32 Minuten waren gespielt, als Rankel alleine auf Aus den Birken zu lief, aber scheiterte.
Es war nun eine Playoff-Partie auf höchstem Niveau, mit Chancen hüben wie drüben und zwar richtig guten. München zwischendurch mit gehörig Druck, dem die Eisbären aber standhielten.
Gegen Ende des zweiten Drittels nochmal ein Powerplay für die Eisbären, da Ex-Eisbär Christensen in der Kühlbox saß. Dieses Mal nutzten die Gäste das Überzahlspiel, denn Rankel behauptete im Gewühl vor dem Tor die Übersicht und schockte somit den Meister – 4:2 (39.).
München und Berlin in diesem Drittel durchaus auf Augenhöhe, aber die Eisbären eiskalt vor dem Tor.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Im letzten Drittel München mit dem schnellen Anschlusstreffer. Derek Joslin zog von der blauen Linie ab, sein Schuss blieb hängen, Macek setzte nach und konnte verkürzen – 4:3 (42.).
München war wieder dran und sechs Minuten später glich München tatsächlich aus. Diesmal Macek mit dem Zuspiel für Jon Matsumoto, welcher in Überzahl einnetzen konnte – 4:4 (48.).
Ein Schock für uns Fans im Gästeblock, aber nicht für die Eisbären. James Sheppard wurde auf dem Weg zum Tor unsauber gestoppt, die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Sheppard lief an, zögerte lange, spielte Aus den Birken aus und brachte die Eisbären nur 20 Sekunden später wieder in Front – 5:4 (48.).
München mit wütenden Angriffen, Vehanen mit einem Monster Save gegen Keith Aucoin, der das halbleere Tor vor sich hatte, doch der Finne fuhr im letzten Moment seine Schoner aus.
Dann die Riesenchance für die Eisbären, die 30 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis haben, das jedoch nicht nutzen können.
München wieder komplett, Konrad Abeltshauser kam von der Strafbank, spielte den Querpass auf Aucoin, welcher fünf Minuten vor dem Ende des dritten Drittels die Halle zum Beben brachte – 5:5.
In den letzten drei Minuten München mit einem 4-gegen-3-Powerplay. Die Hausherren drückten, wollten den Treffer zur Meisterschaft erzielen, aber die Eisbären retteten sich in die Verlängerung.

Die Nerven wurden ordentlich strapaziert, mit

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

der Verlängerung kam es zum absoluten Höhepunkt. Und der Abend hätte ein langer werden können. Doch dagegen hatten beide Mannschaften etwas. Aucoin auf Macek, der traf das leere Tor nicht. Und nur 18 Sekunden später schoss Jamie MacQueen auf’s Tor, welches wenige Augenblicke danach verschoben wurde. Der Puck ging rein, die Schiedsrichter zeigten auf Tor, fuhren aber doch zum Videobeweis. Bange Minuten des Wartens, Zitterns und Hoffens brachen an. Nach der Entscheidung auf Tor brachen im Gästeblock alle Dämme. Das Saisonende wurde nochmal abgewendet und München die Party versaut.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Was war das bitte für ein Spiel!?Ganz starke Eisbären, die München alles abverlangten. Die Eisbären wollten mit aller Macht das Saisonende abwenden, taten dafür wirklich alles. Eine sehr starke Offensive, die vor dem Tor sehr eiskalt war. Eine Verteidigung, die mit Leidenschaft das eigene Tor verteidigte. Auch wenn man fünf Gegentreffer kassierte, München kann man eben nicht komplett aus dem Spiel nehmen. Ein gutes Powerplay sowie ein überragendes Penaltykilling waren ebenso Schlüssel zum Sieg. Auch mit Rückschlägen kann die Mannschaft umgehen. Die Eisbären legten immer wieder vor, München gab nicht auf und erkämpfte die Verlängerung. Doch dort die Eisbären mit dem besseren Ende. Somit gibt es am Dienstagabend Spiel Sechs in Berlin. Die Arena wird beben, so wie heute auch der Gästeblock, denn der Support war überragend von uns. So muss es auch am Dienstag sein, dann kann man den ultimativen Showdown in München erzwingen.

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 3:2

2:4! Die Eisbären haben alles gegeben, aber am Ende scheitern sie an der Chancenverwertung

Ausgabe #38:

Alles war angerichtet für ein tolles viertes Finalspiel. Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys sang mit Unterstützung von Uwe Hassbecker von Silly die Eisbären-Hymne, Letzterer spielte in Vertretung für Bernd Römer von Karat die Deutsche Nationalhymne und die Fankurve stimmte die Mannschaft mit einer gigantischen Choreo auf Spiel Nummer Vier ein. Die Mannschaft gab anschließend auch alles, zeigte eine richtig starke Leistung, erspielte sich jede Menge Torchancen und war München eigentlich überlegen. Nur letztlich waren es die Münchner, die vor dem Tor eiskalt waren und am Ende Spiel Vier mit 4:2 (1:1,2:1,1:0) gewann und somit am Sonntag in eigener Halle den Titel-Hattrick perfekt machen kann.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp mit dem selben Team wie bei Spiel Drei am Mittwoch in München. Im Tor stand demnach auch wieder Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die Eisbären machten von der ersten Sekunde an deutlich, die Serie heute ausgleichen zu wollen. Vom ersten Bully weg spielten die Berliner ein aggressives Forechecking und setzten München somit früh unter Druck. Die Eisbären übernahmen schnell die Kontrolle und konnten sich früh für den Aufwand belohnen. Rihards Bukarts bediente Jamie MacQueen, welcher direkt abzog und zum 1:0 traf (6.).
Es folgte das erste Powerplay für die Hausherren und am Ende sogar für 27 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das große Sorgenkind der Eisbären in dieser Saison. Es sah heute wesentlich besser aus. Es war mehr Bewegung drin, man ließ die Scheibe gut laufen, konnte hier und da auch immer mal wieder für Gefahr sorgen, letztendlich sprang aber kein Treffer dabei heraus.
Was war eigentlich mit München los? Die hatte man im ersten Drittel bisher noch kaum gefährlich vor dem Tor gesehen und auf einmal stand es trotzdem 1:1. München wieder komplett, nach dem die Berliner gut Druck gemacht hatten. Yannic Seidenberg hatte von der blauen Linie abgezogen, Maximilian Kastner hielt die Kelle in den Schuss und sorgte somit für den völlig überraschenden Ausgleich – 1:1 (12.).
Der Ausgleich brachte die Eisbären kurz aus dem Konzept, München nun für kurze Zeit obenauf. Aber die Eisbären fingen sich relativ schnell wieder und brachten das 1:1 über die Zeit.

Das Mitteldrittel begann ausgeglichener. Es ging hin und her, beide suchten immer wieder den

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Abschluss. Das erste Mal erfolgreich abschließen konnten dann die Berliner. Nick Petersen kurvte ums Tor, spielte die Scheibe dann an den langen Pfosten, wo Sean Backman lauerte und den Puck zum 2:1 über die Linie bugsieren konnte (27.).
Dann die Eisbären mal wieder für 22 Sekunden in doppelter Überzahl. Aber auch hier sah es wieder sehr ansehnlich aus, nur erfolgreich war es auch dieses Mal nicht. James Sheppard hatte bei einfacher Überzahl noch die beste Chance, als er an der Latte scheiterte.
Berlin machte das Spiel, hatte die Chancen, nutzte sie aber nicht. Und München? Die waren brutal effektiv heute. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause Steve Pinizzotto mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot, wo Jon Matsumoto zu leicht abschließen kann – 2:2 (35.).
Nun München mit Oberwasser, wollte sofort nachlegen, Brooks Macek scheiterte jedoch bei einem Konter an Vehanen. Knapp zwei Minuten vor der zweiten Pause klingelte es dann aber doch im Kasten der Eisbären. Matsumoto legte zurück an die blaue Linie, wo Seidenberg abzog und Vehanen keine Chance ließ – 2:3 (39.).
Der Treffer hatte schon so etwas wie eine Schockwirkung auf die Eisbären, denn eigentlich hätten sie hier, wenn man das ganze Spiel betrachtet, schon mit 3:1 oder 4:1 führen müssen. So aber lag man nach 40 Minuten mit 2:3 hinten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Früh im Schlussdrittel München mit einem Powerplay, was ja bisher so gut in der Finalserie funktionierte. Aber die Eisbären standen gut in der Box und verhinderten den nächsten Gegentreffer.
Fortan war es ein Spiel, welches von der Spannung lebte. Die Eisbären warfen alles hinein, was sie hatten. Immer wieder rannten sie an, wollten unbedingt den Ausgleich erzielen. München konzentrierte sich nun aber auf die Defensive, stand äußerst kompakt und machte es den Eisbären immer wieder schwer, zum Abschluss zu kommen. Und wenn doch mal ein Schuss durchkam, dann war er sichere Beute von Danny Aus den Birken.
Die Zeit rannte den Eisbären davon und München zeigte ein weiteres Mal, wie eiskalt sie sind. Dominik Kahun kam im Angriffsdrittel an die Scheibe, hatte zu viel Zeit und konnte im Drittel der Eisbären rumkurven und kam letztendlich zum Abschluss. Vehanen rutschte die Scheibe unglücklich durch die Schoner – 2:4 (58.).
Damit war die Partie gelaufen, was man auch an der Körpersprache der Eisbären deutlich sah, die nicht mehr an die Wende glaubten. München brachte den zweiten Auswärtssieg und den insgesamt dritten Sieg in der Finalserie sicher nach Hause.

War`s das schon? 1:3 liegen die Eisbären in der Finalserie nun hinten und am Sonntag droht bei einer

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

weiteren Niederlage das Saison-Aus und die Vizemeisterschaft. Aber der Mannschaft kann man heute kaum einen Vorwurf machen. Sie haben von der ersten Sekunden alles rein geworfen, haben richtig gutes Hockey gespielt, sich jede Menge Chancen erspielt, welche man leider nicht nutzen konnte. Auch das Powerplay sah heute schon deutlich besser aus, brachte nur nicht den erhofften Erfolg. Und München? Die zeigten sich heute sehr effektiv und eiskalt vor dem Tor. Im Stile eine Spitzen-Mannschaft gewannen sie das Spiel, ohne dabei großartig zu überzeugen. Aber wenn du das Spiel gewinnst, fragt nach dem Wie später keiner mehr.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:3 (4:3/4:5/1:4/2:4)

4:5! München zu abgezockt und eiskalt vor dem Tor

Ausgabe #37:

Das Heimrecht ist schon wieder weg. Nach dem überraschenden Break mit dem 4:3-Auswärtssieg im ersten Finalspiel folgte im zweiten Finalspiel heute auf eigenem Eis eine Niederlage. Die Eisbären Berlin unterlagen dem EHC Red Bull München mit 4:5 (1:2,1:3,2:0) und mussten somit das Heimrecht wieder abgeben. Man hatte mit einer Reaktion der Gäste gerechnet und die folgte auch. Auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde, so war der Sieg der Mannschaft von Chefcoach Don Jackson keinesfalls unverdient.

Keine Veränderung im Team von Chefcoach Uwe Krupp. Es fehlten also weiterhin Constantin Braun, Blake Parlett, Florian Busch, Vincent Hessler und Charlie Jahnke. Im Tor begann Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

München begann äußerst engagiert und mit einem aggressiven Forechecking, was die Eisbären immer wieder vor Probleme stellte. Dennoch gehörte den Berlinern die erste Torchance, aber Danny Richmond traf nur den Außenpfosten (2.).
Doch danach war eigentlich nur München vor dem Tor präsent. Der Titelverteidiger machte von Beginn an deutlich, hier sofort zurückschlagen zu wollen. Dementsprechend spielten die Mannen von Don Jackson auch, erspielten sich auch gute Chancen, welche Petri Vehanen zu halten wusste.
Die Eisbären taten sich schwer mit Offensivaktionen. Daniel Fischbuch hatte in den ersten zehn Minuten noch eine richtig gute Chance, als er alleine auf Danny Aus den Birken zulief, jedoch scheiterte (9.).
Und dann mal wieder der Beweis, wie wichtig Special Teams in den Playoffs und gerade im Finale sind. Die Eisbären konnten ihr Powerplay nicht nutzen, München dagegen schon. Derek Joslin mit dem Pass rechts raus zu Keith Aucoin, der mit dem Querpass zu Brooks Macek, welche einnetzen konnte – 0:1 (13.).
Aber die Eisbären bewiesen schon oft in den diesjährigen Playoffs, dass sie mit Rückschlägen umgehen können. So auch heute wieder. Nick Petersen mit dem Zuspiel von hinter der Torlinie auf Sean Backman, welcher direkt abzog und mit Hilfe von Patrick Hager zum 1:1 ausgleichen konnte (14.).
Fortan die Hausherren deutlich besser drin im Spiel und auch mit Chancen und einem weiteren Powerplay. Aber nutzen konnten sie weder ihre Chancen noch das Powerplay. Und dann zeigte München wieder, wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt.
Ganze elf Sekunden lief das Überzahlspiel, München mit einer klasse Kombination, an deren Ende Steven Pinizzotto vollenden konnte – 1:2 (19.). Was zugleich auch der Pausenstand an der Spree war.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Berliner mit guten Chancen, aber München war heute einfach

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

gnadenlos effektiv und machte die Tore immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Patrick Hager kam über links ins Drittel, legte die Scheibe quer rüber zu Florian Kettemer, welcher kurz schaute und dann abzog – 1:3 (24.).
Die Eisbären spielten ein gutes zweites Drittel, machten ordentlich Druck und kamen auch immer wieder zu richtig guten Torchancen, welche sie jedoch nicht zu nutzen wussten. München war bei seinen Angriffen aber auch immer gefährlich und bei einem sogar erfolgreich.
Scheibenverlust der Eisbären in der neutralen Zone, Jon Matsumoto ging mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, ließ die Eisbären-Spieler alt aussehen, umkurvte auch Vehanen und netzte eiskalt ein – 1:4 (34.).
Nach dem Tor nahm Uwe Krupp erst einmal eine Auszeit. Fortan die Eisbären mit dem nächsten Powerplay, welches aber natürlich nicht genutzt werden konnte. Aber nur wenige Sekunden später klingelte es dann doch im Tor der Münchner. Nick Petersen brachte die Scheibe von hinter dem Tor an den rechten Pfosten, wo Nick Petersen die Lücke zwischen Aus den Birken und Pfosten fand – 2:4 (38.).
Dann folgte der Knackpunkt der Partie. Ganze zwölf Sekunden waren im zweiten Drittel noch auf der Uhr, als Jon Matsumoto die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor brachte, wo Maximilian Kastner lauerte und erfolgreich einnetzen konnte – 2:5 (40.). Ein Gegentor zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Das sollte die Aufgabe im letzten Drittel natürlich nicht leichter machen. Vor dem Beginn des letzten Drittels gab es aber erst einmal einen Torhüterwechsel bei den Eisbären. Marvin Cüpper kam für Petri Vehanen.
Als Ex-Eisbär Mads Christensen in die Kühlbox musste, konnten die Eisbären tatsächlich in Überzahl treffen. Das Powerplay sah bis dahin überhaupt nicht gut aus, dachte sich wohl auch Sean Backman, der sich über links auf die Reise machte, ins Angriffsdrittel fuhr, dann einfach mal abzog und Aus den Birken damit überraschte – 3:5 (46.).
Dieser Treffer gab den Eisbären natürlich noch einmal neuen Auftrieb. Die Eisbären gaben im letzten Drittel noch einmal alles, spielten nach vorne und nahmen die Schüsse aus allen Lagen. München konzentrierte sich auf das verteidigen und lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann per Konter für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Was die Eisbären auch versuchten, entweder war ein Münchner Gegenspieler, dessen Schläger oder aber Aus den Birken im Weg. Erst als die Eisbären Goalie Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, klingelte es doch nochmal im Tor des Meisters.
Aus dem Gewühl vor dem Tor zog Nick Petersen einfach mal ab und brachte die Hoffnung 40 Sekunden vor Spielende zurück – 4:5.
Aber es brachte nichts mehr. Die Eisbären gaben noch einmal alles, warfen noch einmal alles rein und wollten mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Doch München brachte das 5:4 über die Zeit.

Eine bittere Niederlage, weil man heute die große Chance vergeben hat, den Auswärtssieg vom

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Freitag in München zu vergolden. Aber allen war klar gewesen, dass München eine Reaktion zeigen würde und das taten sie auch. München begann äußerst druckvoll und zeigte sich vor dem Tor eiskalt sowie im Powerplay sehr abgezockt. Genau wie im ersten Drittel machten die Gäste auch im Mitteldrittel immer genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Das 2:5 kurz vor der zweiten Pause war letztendlich der Knackpunkt gewesen. Im letzten Drittel warfen die Eisbären noch einmal alles hinein, konnten sich aber nicht mehr komplett belohnen.
Insgesamt gesehen geht der Sieg für München in Ordnung, die einfach sehr abgezockt spielten. Die Eisbären kamen auch zu ihren Chancen, hatten aber das Glück nicht auf ihrer Seite. Zudem waren die Special Teams heute einer der Unterschiede. Da müssen die Berliner dringend arbeiten, denn sonst hast du keine Chance gegen den Meister.
Noch ist in dieser Serie nichts verloren, die Eisbären haben noch immer alle Chancen. Ab jetzt ist es eben eine „Best-of-Five-Serie“.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:1 (4:3/4:5)

EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin: Vorschau auf das Playoff-Finale

Alles ist angerichtet. Die schönste Zeit des Jahres im Eishockey erlebt ab Freitagabend ihren absoluten Höhepunkt. Die beiden besten Mannschaften der DEL-Hauptrunde 2017/2018 stehen sich ab morgen Abend im DEL-Finale gegenüber. Der zweimalige Deutsche Meister und Titelverteidiger EHC Red Bull München trifft auf den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Ein absolutes Traumfinale, wenn man nach den Leistungen in der Hauptrunde geht. Beide Mannschaften versprechen spektakuläre und hochinteressante Finalpartien, in denen wie so oft Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Darüber, wer am Ende den DEL-Pokal in die Höhe strecken darf. Auch wenn wir uns natürlich den achten Titelgewinn der Eisbären so sehr wünschen, müssen wir realistisch bleiben und zugeben, dass München als Favorit in die Finalserie starten wird. Aber wenn eine Mannschaft München den Titel streitig machen kann, dann sind es die Eisbären.

Die Bilanz nach der Hauptrunde sieht ausgeglichen aus. Beide Mannschaften gewannen jeweils ihre beiden Heimspiele. München setzte sich zu Hause mit 4:2 und 4:1 durch, Berlin gewann auf eigenem Eis mit 5:4 n.P. und 3:2. Da München mit Heimrecht in die Serie geht, liegt hier natürlich der Vorteil auf Seiten der Münchner. Aber die Eisbären müssen so oder so ein Spiel in München gewinnen, will man am Ende die achte Deutsche Meisterschaft feiern.

In den Playoffs treffen beide Mannschaften erst das zweite Mal aufeinander, das aber zum zweiten Mal im Folge. Im letzten Jahr duellierte man sich im Halbfinale und auch da hatte München Heimrecht gehabt. Berlin gewann zwar Spiel Eins, verlor dann aber viermal in Folge und verpasste so den Finaleinzug in der vergangenen Saison.

Blicken wir auch zwei sehr wichtige Spieler. Die beiden Torhüter Danny Aus den Birken (München) und Petri Vehanen (Berlin) könnten zu den wichtigsten Leistungsträgern im Kampf um die Meisterschaft werden. Beides sind überragende Torhüter, das haben sie mehrfach unter Beweis gestellt.
In der Hauptrunde wies der deutsche Nationalgoalie der Münchner überragende Werte auf, wehrte 92,85 Prozent aller Schüsse ab, hatte einen Gegentorschnitt von 2,08 und feierte während der Hauptrunde in 25 Spielen einen Shutout.
Vehanens Werte sind nur minimal schlechter, wenn man dabei überhaupt von schlecht reden kann. Vehanen wies in der Hauptrunde eine Fangquote von 92,4 Prozent auf, bei einem Gegentorschnitt von 2,46 in 38 Spielen auf. Zwei Shutouts feierte Vehanen dabei.
In den Playoffs ist Aus den Birken erneut besser als Vehanen, diesmal aber auch deutlich. In zehn Spielen kommt Aus den Birken auf eine Fangquote von 92,7 Prozent, bei einem Gegentorschnitt von 2,01 und einem Shutout. Die besten Werte aller Goalies in den Playoffs.
Vehanen rangiert in dieser Statistik in den Playoffs nur auf Platz Vier mit einer Fangquote von 91,00 Prozent, bei einem Gegentorschnitt von 2,69 und null Shutouts in elf Spielen.
Danny Aus den Birken wies also sowohl in der Hauptrunde als auch jetzt in den Playoffs die besseren Werte als Petri Vehanen auf.
Fazit: Vorteil München

Kommen wir zu den Verteidigern und der Defensive beider Mannschaften. 128 Gegentore kassierte München in der Hauptrunde, bei den Eisbären waren es nur drei mehr (131). In den Playoffs kassierte München bisher 20 Gegentore, Berlin 31.
Bei München scorten gleich sechs Verteidiger zweistellig. Top-Verteidiger war dabei Yannic Seidenberg mit 34 Punkten (8 Tore/26 Vorlagen). Aber auch Derek Joslin mit 28 (6/22), Darryl Boyle mit 22 (3/19), Konrad Abeltshauser mit 18 (3/15) und Ryan Button mit 16 Punkten (6/10) wiesen starke Werte auf.
Bei den Eisbären scorten fünf Verteidiger zweistellig. Micki DuPont war mit 23 Scorerpunkten (7 Tore/16 Vorlagen) der beste Berliner Verteidiger. Es folgten Danny Richmond mit 18 Punkten (4/14) sowie gleich drei Spieler mit 17 Punkten – Jens Baxmann (5/12), Blake Parlett (3/14) und Kai Wissmann (0/17).
30 Tore erzielten die Verteidiger von München in der Hauptrunde, 26 die Eisbären-Defender. In den Playoffs haben die Eisbären ein Tor mehr erzielt als München (6 zu 5).
Gefahr geht von beiden Defensivreihen aus, daher begegnen sich beide in diesem Bereich auf Augenhöhe.
Fazit: Unentschieden

Kommen wir zum Prunkstück beider Mannschaften. Die Offensivspieler strahlen bei beiden Teams unheimlich viel Torgefahr aus. In der Hauptrunde war Münchens Sturm mit 183 Toren deutlich besser als der Eisbären-Angriff mit 169 Toren. 44 Treffer erzielten die Eisbären bisher in den Playoffs, München 42.
Gleich fünf Spieler kamen bei München auf 30 und mehr Scorerpunkte. Darunter natürlich der überragende Keith Aucoin mit 64 Punkten (11/52). Dahinter folgten Brooks Macek mit 44 (26/18), Dominik Kahun mit 41 (12/29), Frank Mauer mit 32 (14/18) und Steven Pinizzotto mit 30 Punkten (13/17).
In den Playoffs haben auch schon wieder fünf Stürmer mindestens zehn Punkte geholt – Michael Wolf (7/4), Frank Mauer (6/5), Patrick Hager (4/6), Jason Jaffray und Dominik Kahun (beide 3/7).
Bei den Eisbären sammelten gleich sechs Spieler mindestens 30 Punkte. Top-Scorer war Sean Backman mit 45 Punkten (24/21), dicht gefolgt von Nick Petersen mit 43 Punkten (16/27). Ebenfalls stark punkteten Jamie MacQueen mit 35 (22/13), James Sheppard mit 33 (11/22), Mark Olver mit 33 (14/19) und Marcel Noebels mit 30 Punkten (11/19).
In den Playoffs kommen drei Eisbären-Angreifer auf mindestens zehn Scorerpunkte – Louis-Marc Aubry (8/8), Marcel Noebels (6/7) und Nick Petersen (7/6).
Beide Mannschaften verfügen also über sehr torgefährliche Angreifer, welche vor dem Tor eiskalt sind und so Spiele im Alleingang entscheiden können.
Fazit: Unentschieden

Zum Abschluss schauen wir auf die Special Teams, welche ebenso ein Schlüssel im Playoff-Finale sein können. Und da hat Meister München sowohl in der Hauptrunde als auch in den Playoffs die Nase gegenüber den Eisbären deutlich vorne. In Überzahl wies München in der Hauptrunde eine Erfolgsquote von 18,93 Prozent auf, die von Berlin lag bei 16,96 Prozent. In Unterzahl war der Unterschied noch größer – München 87,36 Prozent, Berlin 78,45 Prozent.
In den Playoffs werden die Unterschiede noch einmal deutlicher. Powerplay München 26 Prozent, Berlin 16,2 Prozent, Unterzahl München 79,3 Prozent, Berlin 73,3 Prozent.
Die Devise der Eisbären sollte damit klar sein. Man muss von der Strafbank fern bleiben, denn in Unterzahl hast du gegen München keine Chance. Disziplin ist das Zauberwort.
Fazit: Vorteil München

Fazit:
Es ist das Traumfinale der DEL-Saison 2017/2018. Und mit München hat es den absoluten Top-Favoriten. Aber an guten Tagen können die Eisbären mit ihrer Qualität München ein Bein stellen. Dafür muss man aber natürlich einen Top-Tag erwischen und München einen nicht so guten. Wächst Petri Vehanen ein weiteres Mal über sich hinaus, steht die Defensive sehr kompakt und lässt nur wenig hochkarätige Chancen zu, nutzen die Stürmer die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt und bleibt man von der Strafbank fern, dann hat man auch gegen München eine Chance. Aber da muss eben sehr viel zusammen kommen.
Fakt ist, München kann sich nur selbst schlagen. Sie wissen, was sie können und dass sie der Top-Favorit sind. Und mit Don Jackson haben sie einen sehr erfolgreichen Meister-Coach hinter der Bande.
Die Eisbären müssen versuchen, wie im letzten Jahr im Halbfinale, Spiel Eins gleich zu klauen und dann in Berlin nachzulegen. Führen die Eisbären in der Serie mit 2:0, ist alles möglich. Zieht München seine Heimspiele jedoch souverän durch, dürfte für unsere Jungs nichts zu holen sein.
Mein Tipp: 4:2 für den EHC Red Bull München

3:2 – Mark Olver schießt die Eisbären Berlin ins DEL-Finale 2018!

Ausgabe #36:

Finale oho, Finale oho“ hallte es nach der Schlusssirene aus dem Gästeblock der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung. In einem wahren Playoff-Halbfinal-Krimi setzten sich die Eisbären Berlin mit 3:2 (1:1,1:1,1:0) bei den Thomas Sabo Ice Tigers durch und holten somit im sechsten Halbfinalspiel den alles entscheidenden vierten Sieg. 7.672 Zuschauer sahen dabei eine hoch dramatische und spannende sowie sehr intensiv und hart umkämpfte Partie, bei der immer wieder die Emotionen hoch kochten – sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen. Während die Nürnberger Fans am Ende ihre Mannschaft für eine klasse Saison feierten und ihnen Trost spendeten, feierten die Berliner Fans im Gästeblock den ersten Finaleinzug seit der Meisterschaft 2013. Aber in dem ganzen Jubelwahn erwiesen wir Berliner uns als faire Gewinner und würdigten die Franken für eine absolut hochklassige Playoff-Halbfinalserie, in der auch Nürnberg das Finale hätte erreichen können und das wäre dann genauso verdient gewesen wie der Finaleinzug der Hauptstädter. „Nürnberg, Nürnberg“ hallte es aus dem Gästeblock, was uns Berliner Fans einen großen Applaus der Ice-Tigers-Fans einbrachte. Ja, so ist Eishockey eben. Während des Spiels besingt man sich gegeneinander, nach der Schlusssirene ist man aber wieder „eine Familie“. Das macht diesen geilen Sport eben aus.

Chefcoach Uwe Krupp nahm zwei Änderungen im Kader vor. Verteidiger Blake Parlett und Stürmer Sven Ziegler waren nicht mit dabei, dafür spielten Maximilian Adam und Rihards Bukarts. Und im Tor stand natürlich wieder die „finnische Wand“ Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Partie begann aus Nürnberger Sicht überhaupt nicht gut. James Sheppard hatte Dane Fox per Kniecheck zu Fall gebracht. Für Fox war die Partie nach nur 50 Sekunden vorbei, Sheppard kassierte nur zwei Minuten und konnte sich dabei glücklich schätzen, denn eine höhere Strafe wäre durchaus angebracht gewesen. Das Nürnberger Publikum quittierte diese Entscheidung der beiden Hauptschiedsrichter Piechaczek und Schrader mit einem gellenden Pfeifkonzert. Und ja, man konnte ihren Unmut verstehen und die Eisbären hatten da richtig viel Glück gehabt.
Das folgende Powerplay konnten die Franken aber nicht nutzen, weil die Eisbären ein sehr gutes Penaltykilling zeigten und die Unterzahl schadlos überstanden.
Es folgte die erste kleinere Auseinandersetzung zwischen Patrick Reimer und Jens Baxmann, was beiden Spielern zwei Minuten einbrachte. Nach einer weiteren Strafe gegen Marcel Noebels war Nürnberg mit 4-gegen-3 in Überzahl gewesen und dieses Mal nutzten sie das Powerplay. Es lief die siebte Spielminute, als Oliver Mebus von der blauen Linie abgezogen hatte. Petri Vehanen konnte den Puck nicht unter Kontrolle bringen, Yasin Ehliz staubte dankend ab – 0:1 (7.).
Die Hausherren also wieder mit dem frühen Tor, aber anders als in Spiel Vier am Mittwoch konnte Nürnberg der Partie nicht so sehr seinen Stempel aufdrücken. Weil die Eisbären viel besser drin waren im Spiel und selbst offensiv spielten. Und zweieinhalb Minuten nach dem 0:1 setzte James Sheppard Frank Hördler in Szene und die Numer Sieben der Eisbären ließ Niklas Treutle im Nürnberger Tor alt aussehen – 1:1 (9.).
Das Tor gab den Eisbären Auftrieb, die fortan das erste Drittel dominierten, jede Menge Druck entfachten und sich richtig gute Chancen erspielen konnten. Nürnberg wurde fast komplett aus dem Spiel genommen, nur ganz selten gelangen den Franken mal ihre so gefährlichen Konter.
Tore sollten jedoch keine mehr im Auftaktdrittel fallen und so stand es nach 20 Minuten 1:1.

In den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels zogen die Eisbären ein Powerplay bei 5-gegen-5 auf,

Foto: eisbaerlin.de/walker

setzten Nürnberg mit äußerst viel Druck immer wieder in deren Drittel fest und kamen zu einigen guten Chancen. Das Spiel der Eisbären war sehr stark gewesen, einzig die Belohnung für die überragenden ersten zehn Minuten im zweiten Drittel fehlten. Denn die Eisbären verpassten es, in dieser Druckphase in Führung zu gehen.
In der 33. Spielminute kochten dann erneut die Emotionen in der Arena hoch. David Steckel hatte Jonas Müller äußerst unsauber in die Bande gecheckt, der Eisbären-Verteidiger blieb nach der Aktion kurze Zeit liegen. Steckel bekam für diese Aktion folgerichtig eine Spieldauer, was das Nürnberger Publikum auf die Palme brachte. Sie fühlten sich benachteiligt, weil Sheppard für seine unsaubere Aktion nur zwei Minuten bekam. Irgendwo war der Frust der Franken-Fans nachzuvollziehen.
Aus vollen fünf Minuten Überzahl für die Eisbären wurde aber nichts, weil Micki DuPont sich zwischenzeitlich eine Strafe einhandelte. Und bei 4-gegen-4 schlugen die Ice Tigers eiskalt zu. Nürnbergs Playoff-Monster Leo Pföderl mit einem ansatzlosen Schuss von der linken Seite, Vehanen war da ohne Chance gewesen – 1:2 (33.).
Die Eisbären dominierten das zweite Drittel, doch Pföderl stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Und zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte Patrick Reimer in Unterzahl (!) die Riesenchance zum 3:1, als er alleine auf Vehanen zu lief, doch die „finnische Wand“ entnervte Reimer.
Und im Gegenzug waren die Eisbären zur Stelle. Jamie MacQueen bekam die Scheibe, hatte zu viel Platz, hämmerte die Scheibe auf das Tor und sorgte so für den verdienten Ausgleich – 2:2 (38.).
Was zugleich auch der Pausenstand sein sollte. Uns standen also noch 20 extrem spannende und nervenaufreibende Minuten bevor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel bot dann noch einmal extreme Spannung. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen und vorne sich die bietenden Chancen zu nutzen. Für Nürnberg ging es um sehr viel, schließlich wäre deren Saison bei einer Niederlage vorbei. Und die Eisbären wussten natürlich, dass sie bei einer Niederlage noch ein siebtes Spiel zu Hause hätten. Beide Mannschaften versuchten es immer wieder, Nürnberg zwischendurch sogar mehr als die Eisbären. Aber beide Torhüter wollten einfach keine Scheibe passieren lassen.
Bis zu 57. Spielminute. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, jedoch den Schuss neben das Tor gesetzt. Nick Petersen setzte nach, brachte die Scheibe vor das Tor, wo der Siegtorschütze von Freitag lauerte – Mark Olver. Und die Nummer 91 traf Nürnberg erneut mitten ins Herz – 3:2 (57.).
Zweieinhalb Minuten waren noch auf der Uhr, als Danny Richmond eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. Nürnberg also noch einmal mit einem Powerplay. Und 54 Sekunden vor dem Ende der Partie nahm Nürnbergs Coach Rob Wilson auch noch seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Nürnberg drückte, Nürnberg wollte den Ausgleich mit aller Macht erzwingen. Die Eisbären mussten defensiv sehr hart arbeiten, Petri Vehanen musste mehrfach seine Klasse unter Beweis stellen. 14 Sekunden vor dem Ende Nürnberg noch einmal mit der Auszeit, doch die half den Franken auch nicht mehr. Denn die Eisbären gewannen das anschließende Bully, brachten die Scheibe raus und machten somit den Finaleinzug perfekt.

Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Generell die ganze Serie bot Eishockey vom aller feinsten. Beide Mannschaften spielten äußerst starkes Eishockey, begegneten sich absolut auf Augenhöhe. Im sechsten Spiel waren die Berliner im ersten Drittel leicht überlegen, das 1:1 ging aber in Ordnung. Die ersten zehn Minuten im zweiten Drittel gehörten dann ganz klar den Eisbären, die es da aber verpassten, sich für den großen Aufwand zu belohnen. Nürnberg reagierte eiskalt und ging wieder in Führung, welche unsere Jungs aber egalisierten konnten. Und im letzten Drittel war es ein Spiel auf des Messers Schneide. Da hätte jede Mannschaft für die Entscheidung sorgen können, letztendlich waren es die Eisbären, die das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Playoff-Endstand: Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin 2:4 (1:5/3:2 n.V./3:4 n.V./4:1/4:5 n.V./2:3)

1:0,1:2,4:2,4:4,5:4! Mark Olver entscheidet nervenaufreibendes fünftes Halbfinalspiel gegen Nürnberg und sichert den Eisbären den Matchpuck

Ausgabe #35:

Diese Halbfinalserie ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Eisbären Berlin haben auch ihr drittes Heimspiel im Playoff-Halbfinale gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gewonnen und liegen nun mit 3:2-Siegen vorne, haben damit am Sonntag Matchpuck in Nürnberg. 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sahen ein nervenaufreibendes Spiel, in dem ständig die Führungen wechselten. Die Eisbären machten sich dabei das Leben am Ende schwerer als eigentlich nötig. Zum Glück ging die Partie am Ende noch gut für die Berliner aus.

Eisbären-Coach Uwe Krupp nahm heute keine Änderungen im Kader vor, somit blieb Rihards Bukarts draußen und Blake Parlett stand auch in Spiel Fünf wieder im Line-up. Und Petri Vehanen hütete natürlich das Berliner Tor.

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Die Eisbären waren auf Wiedergutmachung für das 1:4 von Mittwochabend in Nürnberg aus. Dementsprechend spielten sie auch in den ersten 20 Minuten. Die Eisbären kamen gut aus der Kabine, spielten sehr offensives Eishockey und setzten Nürnberg mit aggressiven Forechecking immer wieder unter Druck. Die Eisbären konnten sich so auch jede Menge gute Torchancen erspielen, während Nürnberg nur selten zu Angriffen kam, dabei dann aber auch nicht wirklich für viel Gefahr vor Vehanen sorgen konnte.
Doch trotz des großen Aufwandes, den die Hausherren hier betrieben, sollte es bis zur 16. Spielminute dauern, ehe man sich dafür belohnen konnte. Thomas Oppenheimer spielte Kai Wissmann an der blauen Linie an, der Verteidiger zog ab und Jamie MacQueen fälschte unhaltbar für Niklas Treutle im Nürnberger Tor ab – 1:0.
Kurz darauf die Eisbären mit dem ersten Powerplay und man höre und staune, das war richtig gut und gefährlich gewesen. Leider konnten sich die Eisbären nicht mit dem 2:0 belohnen, somit stand es nach 20 Minuten nur 1:0 für die Hauptstädter, was sehr, sehr schmeichelhaft für die Franken war. 23:7-Schüsse belegen dies noch einmal zusätzlich.

Im Mitteldrittel fanden die Ice Tigers dann aber besser ins Spiel und fast wie aus dem Nichts tauchten

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sie auf einmal auf dem Videowürfel auf. Und das gleich doppelt. Patrick Buzas tankte sich über links durch, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Marius Möchel aus dem Slot abzog, jedoch an Vehanen scheiterte. Patrick Bjorkstrand verwertete jedoch den Abpraller und glich aus – 1:1 (24.).
Eineinhalb Minuten später Nürnberg mit einem 2-auf-1-Konter, Brandon Segal schloss alleine ab und überwand Vehanen zum zweiten Mal an diesem Abend – 1:2 (25.). Die völlig überraschende Nürnberger Führung.
Diese beiden Gegentreffer hatten Wirkung bei den Eisbären hinterlassen. Nach dem furiosen ersten Drittel waren die Eisbären nun völlig von der Rolle, kamen kaum noch zu guten Torchancen, geschweige denn zu gefährlichen Torabschlüssen. Nürnberg dagegen war bei Kontern durchaus gefährlich und hätte beinahe erhöhen können. Die Eisbären brauchten einige Zeit, um sich wieder zu fangen.
Und genau zum richtigen Zeitpunkt schlugen die Hausherren eiskalt zu. Eineinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause die Eisbären in Überzahl und mit dem Ausgleich. Blake Parlett hatte vom rechten Bullykreis abgezogen, Marcel Noebels fälschte unhaltbar ab und sorgte so für den schmeichelhaften Berliner Ausgleich – 2:2 (39.).
Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die Kabinen.

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Ins letzte Drittel starteten die Berliner wild entschlossen und entfachten einen unglaublichen Druck auf das Tor von Treutle. Dieser konnte dem Druck nur gut fünf Minuten Stand halten. Wieder war es Parlett gewesen, der diesmal von der blauen Linie abgezogen hatte. Treutle wehrte zur Seite ab, wo Nick Petersen erfolgreich abstauben konnte – 3:2 (45.).
Nur dreieinhalb Minuten später konnten die Berliner sogar nachlegen. Die Eisbären in Überzahl, Frank Hördler bekam die Scheibe an der blauen Linie und hämmerte sie ins Nürnberger Tor – 4:2 (48.).
Die Eisbären hatten die richtige Antwort gegeben und für die scheinbare Vorentscheidung gesorgt. Aber diese Serie ist so unberechenbar und deshalb wunderte es auch keinen, dass Nürnberg nicht aufgab und tatsächlich noch einmal zurückschlagen konnte.
Und das Ganze in nur 34 Sekunden. Zunächst war es John Mitchell, der von links abgezogen hatte. Vehanen konnte den Puck nur prallen lassen und Leo Pföderl bremste den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor – 4:3 (56.). Nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer gegeben.
Und wie gesagt nur 34 Sekunden später die Eisbären mit dem Scheibenverlust, John Mitchell nahm die Scheibe mit, fuhr ins Angriffsdrittel, zog ab und glich zum 4:4 aus (56.).
Der Schock für die Eisbären, die es nicht schafften, den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Somit ging es zum dritten Mal in dieser Serie und zum insgesamt sechsten Mal im neunten Saisonduell zwischen den beiden Teams in die Verlängerung.

Und in dieser merkte man beiden Mannschaften den unbedingten Siegeswillen an. Und so spielten beide Teams auch sehr offensiv und hatten richtig hochkarätige Torchancen. Beide hätten die Partie für sich entscheiden können, am Ende hatten aber die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite. In der 72. Spielminute war es Mark Olver, der sich klasse durch die Nürnberger Abwehr vor das Tor tankte und dann erfolgreich abschließen konnte – 5:4. Somit sorgte Olver nicht nur für den Sieg, nein, er bescherte seiner Mannschaft auch den Matchpuck am Sonntag in Nürnberg.

Was für eine Nervenschlacht. Das erste Drittel dominierten die Eisbären nach Belieben, müssen da eigentlich schon mit 3:0 führen, liegen aber nur mit 1:0 vorne. Dann drehte Nürnberg die Partie völlig überraschend und lag auf einmal vorne. Was die Eisbären schockte und sie für einige Zeit aus dem Spiel nahm. Mit dem Ausgleich zur richtigen Zeit retteten sich die Eisbären mit einem Unentschieden in die zweite Drittelpause. Und im Schlussdrittel ging es dann genau so weiter. Die Eisbären mit der vermeintlichen Vorentscheidung zum 4:2, doch Nürnberg schlug innerhalb weniger Sekunden eiskalt zurück. In der Verlängerung hatten beide Mannschaften die Entscheidung mehrfach auf dem Schläger, letztendlich sorgte Olver für das bessere Ende für die Eisbären, die nun am Sonntag in Nürnberg den Finaleinzug perfekt machen können.
Die Eisbären mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu Spiel Vier. Zudem mit einem verbesserten Powerplay, wo man zwei Tore erzielen konnte. Nur dürfte Uwe Krupp nicht gefallen haben, dass man mit den Führungen nicht umzugehen wusste und sich somit noch einmal unnötig in Gefahr brachte. Ansonsten war es die perfekte Antwort auf Mittwoch.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 3:2 (5:1/2:3 n.V./4:3 n.V./1:4/5:4 n.V.)

1:4! Eisbären ohne Chance in Nürnberg

Ausgabe #34:

Alles wieder auf Anfang. Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier der Halbfinalserie bei den Thomas Sabo Ice Tigers verdient mit 1:4 (0:1,0:0,1:3) verloren. Den Franken gelang somit der 2:2-Ausgleich in der Serie, welche ab morgen in Berlin weitergehen und dann zu einer Best-of-Three-Serie wird. In der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung konnten die Eisbären den starken Franken nicht viel entgegen setzen und mussten somit den Ausgleich hinnehmen.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp mit einer Änderung im Line-up. Verteidiger Blake Parlett rückte in den Kader, dafür musste Torjäger Rihards Bukarts auf der Tribüne Platz nehmen. Im Tor begann erneut Petri Vehanen.

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Für Nürnberg war der Druck vor dem Heimspiel sehr hoch, würde doch bei einer Niederlage am Freitagabend das Saisonaus drohen. Das wollten die Hausherren aber mit aller Macht verhindern. Und früh in der Partie die Ice Tigers mit der ersten Chance in Überzahl, aber die Berliner überstanden diese Unterzahl schadlos.
Nürnberg wirkte von Beginn an giftiger, zeigte mehr Willen und Zug zum Tor, setzte die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder vor große Probleme und zwang die Gäste damit auch zu Fehlern. Aber in der 7. Spielminute hätten die Eisbären beinahe das 1:0 erzielt, doch Nick Petersen und Sean Backman vergaben richtig gute Chancen und direkt im Gegenzug konterte Nürnberg die Eisbären aus. Philipe Dupuis kam über links ins Angriffsdrittel, spielte die Scheibe quer vor das Tor, wo Dane Fox keine große Mühe hatte, den Puck im Tor zu versenken – 0:1 (7.).
Die durchaus verdiente Führung für die Hausherren, wenn auch bitter aus Berliner Sicht, da man zuvor selbst die große Chance zur Führung hatte. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels verdienten sich die Ice Tigers diese Führung mehr und mehr. Drei, vier weitere hochkarätige Torchancen erspielten sich die Franken, doch Petri Vehanen ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu. Auf der Gegenseite kamen die Eisbären zwar auch immer mal wieder zu Abschlüssen, welche aber längst nicht so gefährlich waren wie die der Nürnberger. 1:0 stand es nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel die Gastgeber weiter mit Offensiv-Eishockey und guten Chancen, aber die Eisbären

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waren nun besser drin im Spiel und kamen immer wieder ins Drittel der Hausherren und auch zu Abschlüssen. Hatte man im ersten Drittel noch nicht das Gefühl, bei einem Playoff-Spiel zu sein, änderte sich dies im zweiten Drittel. Die Intensität nahm zu, die Checks wurden härter und es ging rauf und runter mit guten Chancen auf beiden Seiten. Doch Tore sollten die Zuschauer in der ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung in diesen zweiten 20 Minuten nicht sehen. Beide Torhüter ließen keinen Puck durch und somit war für das Schlussdrittel noch immer alles offen.

Und das letzte Drittel begann aus Berliner Sicht mit einem Paukenschlag. Frank Hördler hatte abgezogen, die Scheibe wurde geblockt und lag auf einmal vor Louis-Marc Aubry, welcher das halbleere Tor vor sich hatte und so keine große Mühe hatte, das Spielgerät dort drin zu versenken – 1:1 (41.).
Und dann folgte ein gutes Beispiel, wie wichtig die Special Teams in den Playoffs sein können. Die Eisbären kurz nach dem Ausgleich mit einem Powerplay, welches jedoch nicht wirklich gefährlich wurde. Kaum waren die Nürnberger wieder komplett, konnten sie auch schon selbst in Überzahl agieren. Und mit Ablauf der Strafe gegen Jens Baxmann verwertete Marius Möchel einen Abpraller zum 2:1 für Nürnberg (46.).

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Keine Minute später DIE Riesenchance zum Ausgleich für die Berliner, als Nick Petersen alleine auf Niklas Treutle zulief, den deutschen Goalie austanzen wollte, an ihm jedoch scheiterte.
Beide Mannschaften auch fortan offensiv bemüht, Nürnberg aber mit den besseren Chancen. So traf zum Beispiel Leo Pföderl Mitte des letzten Drittels nur die Latte. Aber nur wenige Augenblicke später machte es Pföderl besser, als David Steckel ihn vor dem Tor bediente – 1:3 (52.).
Gut sieben Minuten vor dem Ende der Partie die nächste Strafe gegen die Eisbären und das Powerplay der Franken sollte erneut zuschlagen. Diesmal war es John Mitchell, welcher im Nachschuss erfolgreich war – 1:4 (56.).
Damit war die Partie hier endgültig entschieden, die Eisbären zwar fortan noch einmal nach vorne bemüht, aber wie im ganzen Spielverlauf nicht wirklich immer mit zwingenden Chancen. So setzten sich die Hausherren verdient mit 4:1 durch und stellten in der Serie auf 2:2.

Wenn man alle bisherigen Spiele betrachtet, war das Spiel gestern wohl das schlechteste der Eisbären. Zu keiner Zeit in der Partie merkte man den Mannen von Coach Uwe Krupp an, dass man das Spiel gewinnen und sich somit den Matchpuck holen wollte. Nürnberg zeigte von Beginn an mehr Siegeswille, mehr Einsatz, mehr Leidenschaft und hatte zudem die deutlich besseren Torchancen. Alleine im ersten Drittel verhinderte Petri Vehanen einen deutlich höheren Rückstand. Zwar fand man im Mitteldrittel dann besser ins Spiel und kam auch zu guten Chancen, aber die Chancen der Franken waren meistens gefährlicher. Und im Schlussdrittel machten die Gastgeber die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt und sicherten sich somit den am Ende ungefährdeten und absolut verdienten Heimsieg.
Aber es war nur ein Spiel der Serie, es ist nichts passiert. Die Eisbären haben nach wie vor alles in der Hand und wenn sie ihre beiden Heimspiele gewinnen, stehen sie im Finale. Nürnberg muss einmal in Berlin gewinnen. Die Eisbären werden nicht noch einmal so ein schlechtes Spiel wie gestern abliefern, dafür wird Coach Uwe Krupp schon sorgen, der nach dem Spiel mit der Leistung überhaupt nicht einverstanden war. Allerdings muss sich auch der Coach Fragen gefallen lassen. Nämlich die, warum er den bärenstarken Rihards Bukarts auf die Tribüne setzte und stattdessen Blake Parlett brachte, welcher verletzungsbedingt einige Wochen fehlte.
Morgen Abend geht die Serie mit Spiel Fünf weiter und dann liegt der Druck auf Berliner Seite.

Playoff-Stand: Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin 2:2 (1:5/3:2 n.V./3:4 n.V./4:1)

Entscheidung nach 23 Sekunden in der Verlängerung: Nick Petersen schießt die Eisbären zum zweiten Sieg in der Halbfinalserie gegen Nürnberg

Ausgabe #33:

Was in der Hauptrunde in vier Spielen nicht einmal geklappt hat, funktioniert nun genau zum richtigen Zeitpunkt sehr gut. Im dritten Halbfinalspiel gelang den Eisbären Berlin der zweite Sieg gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. In der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzte sich der DEL-Rekordmeister in einer sehr hitzigen und hart umkämpften Partie mit 4:3 n.V. (1:1,2:1,0:1/1:0) durch und legte somit in der Halbfinalserie gegen die Franken wieder vor. Die Ice Tigers hatten am Samstag das bessere Ende in der Overtime, heute waren es eben die Berliner.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp hatte das selbe Personal wie am Ostersamstag zur Verfügung. Somit stand auch wieder Petri Vehanen zwischen den Pfosten des Berliner Tores.

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Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und machten von der ersten Sekunde an richtig viel Druck auf das Nürnberger Tor, was erneut von Niklas Treutle gehütet wurde. Nach der ersten Berliner Drangphase fanden dann aber auch die Mannen von Coach Rob Wilson besser ins Spiel und hatten ihrerseits die erste Drangphase zu verzeichnen. Beide Mannschaften duellierten sich anschließend in einem hochklassigen Eishockeyspiel auf Augenhöhe.
Doch der erste Treffer des Nachmittags gehörte den Hausherren. Mark Olver mit dem klasse Zuspiel vor das Tor, wo der neue Torjäger Rihards Bukarts goldrichtig stand und zum 1:0 einnetzen konnte (11.).
Knapp eine Minute später das erste Überzahlspiel der Partie für die Gäste aus Nürnberg. Und in diesem sorgten die Franken für den keinesfalls unverdienten Ausgleich. Patrick Reimer zog von der linken Seite aus spitzem Winkel ab, Vehanen konnte den ersten Schuss parieren, gegen den Nachschuss von Steven Reinprecht war der Finne anschließend aber machtlos – 1:1 (14.).
Danach noch einmal Chancen auf beiden Seiten, die beiden Goalies ließen aber keinen weiteren Treffer zu und so stand es nach 40 erstklassigen Minuten 1:1 an der Spree.

Auch ins Mitteldrittel starteten die Eisbären äußerst engagiert und sehr druckvoll. Und dieses Mal

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nutzten sie die Überlegenheit auch aus. Zwei Tore innerhalb von 32 Sekunden sollten den Hauptstädtern in der 23. Spielminute gelingen. Zunächst war es Thomas Oppenheimer, der über links ins Angriffsdrittel fuhr, die Scheibe rüber in den Slot spielte, wo Louis-Marc Aubry nicht lange fackelte und seinen nächsten Playoff-Treffer erzielen konnte – 2:1.
Nur 32 Sekunden später war es Micki DuPont mit einem Schuss, welcher für Chaos vor dem Nürnberger Tor sorgte. Marcel Noebels war der Nutznießer und erhöhte eiskalt auf 3:1.
Dieser Doppelschlag war zu viele für Nürnbergs Coach Rob Wilson, der daraufhin erst einmal eine Auszeit nahm. Fortan kamen die Franken wieder besser ins Spiel und auch zu Chancen. Und in der 28. Spielminute kamen die Franken zum Anschlusstreffer. Petri Vehanen kam etwas zu zögerlich aus seinem Tor, Tyler Aronson spielte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo Steven Reinprecht lauerte und zum 3:2 verkürzen konnte.
Nun war hier wieder jede Menge Spannung drin, zudem nahm die Härte auf dem Eis zu, es wurde immer hitziger und immer wieder gab es kleinere Raufereien zwischen Spielern beider Mannschaften. Die Hauptschiedsrichter agierten dabei auf beiden Seiten nicht immer glücklich mit ihren Entscheidungen. Was zusätzlich die Stimmung auf den Rängen aufheizte.
So gab es in den zweiten zehn Minuten Überzahlspiele auf beiden Seiten, doch wirklich gefährlich wurde es dabei nicht wirklich. Die Eisbären vergaben zwischenzeitlich sogar eine vierminütige Überzahl äußerst kläglich. Da hatte man eine große Chance leichtfertig vertan.
Nürnberg zum Ende hin immer mal wieder gefährlich vor dem Berliner Tor, aber Petri Vehanen sorgte dafür, dass es nach 40 Minuten 3:2 für die Gastgeber stand.

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Allerdings egalisierten die Franken diesen Spielstand nach nur 26 Sekunden im letzten Drittel. Nürnberg begann das letzte Drittel noch in Überzahl, nach einer sehr strittigen und eigentlich klar unberechtigten Strafzeit gegen Aubry. Den Franken war es egal. Tom Gilbert hatte von der blauen Linie abgezogen, Yasin Ehliz hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und sorgte somit für den schnellen 3:3-Ausgleich.
Fortan gewann man mehr und mehr den Eindruck, dass die Eisbären hier mehr für das Spiel taten. Jedenfalls fuhren sie optisch gesehen mehr Angriffe als die Franken. Die Ice Tigers nämlich lauerten viel mehr auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern.
Beide Mannschaften erspielten sich im Schlussdrittel noch Chancen, nur konnte keine der beiden Teams diese nutzen. Somit ging es zum zweiten Mal in Folge und zum insgesamt fünften Mal in sieben Duellen in dieser Saison in die Verlängerung.

Nur lange sollte diese nicht dauern. Ganze 23 Sekunden waren gespielt, da holte sich Sean Backman die Scheibe an der Bande auf der linken Seite, spielte sie zu Nick Petersen, der drehte sich einmal um die eigene Achse und zog dann trocken ab. Mit Erfolg, sein Schuss schlug hinter Treutle im Tor ein und so beendete die Nummer Acht der Eisbären dieses dritte Halbfinalspiel relativ früh in der Verlängerung. Was natürlich für einen großen Jubelsturm auf dem Eis und auf den Rängen sorgte. Die Erleichterung bei allen Spielern, Verantwortlichen und Fans war riesengroß gewesen.

Erneut begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Erneut hatten beide Mannschaften immer wieder Phasen, in denen sie sehr gefährlich und am Drücker waren. Nürnberg bewies nach dem Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels Moral, als sie einen Zwei-Tore-Rückstand noch aufholten. Zudem zeigten sich die Franken in Überzahl deutlich verbessert, trafen zweimal im Powerplay, während die Eisbären einmal mehr unter Beweis stellten, dass das Powerplay eine der großen Baustellen in dieser Saison ist. Aber am Ende ist es ja noch einmal gut gegangen und die Eisbären liegen nun mit 2:1 in der Serie vorne.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 2:1 (5:1/2:3n.V./4:3 n.V.)

5:1 in Spiel Eins: Eiskalte Eisbären gewinnen gegen glücklose aber starke Nürnberger

Ausgabe #32:

Es ist vollbracht. Im fünften Anlauf haben die Eisbären Berlin den ersten Saisonsieg gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gefeiert. Nach zuvor vier Niederlagen in der Hauptrunde gelang den Hauptstädtern genau zum richtigen Zeitpunkt der erste Saisonsieg gegen die Franken – und zwar im ersten Halbfinalspiel der DEL-Playoffs 2018. Das 5:1 (1:0,1:1,3:0) fiel am Ende jedoch ein wenig zu hoch aus, denn Nürnberg zeigte eine sehr gute Leistung im ersten Halbfinalspiel, war im Abschluss jedoch glücklos, während die Eisbären eiskalt vor dem gegnerischen Tor waren.

Die Eisbären ohne Blake Parlett, Constantin Braun und Florian Busch sowie die Youngsters Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand erneut Stammgoalie Petri Vehanen.

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Die Franken erwischten den besseren Start, spielten sofort offensiv nach vorne und erspielten sich während der Anfangsphase richtig gute Chancen. Vehanen musste zweimal gegen Dane Fox und einmal gegen Yasin Ehliz retten, Patrick Reimers Schuss ging am Tor vorbei. Nürnberg also mit einem richtig guten Beginn, aber das erste Tor dieser Halbfinalserie sollten die Eisbären erzielen.
Marcel Noebels spielte die Scheibe von der rechten Seite mit der Rückhand vor das Nürnberger Tor, wo Verteidiger Frank Hördler im Slot lauerte und die Scheibe an Niklas Treutle vorbei im Tor unterbrachte – 1:0 (5.). Die mehr als glückliche Führung für sehr effektive Eisbären.
Fortan fanden die Hausherren besser zu ihrem Spiel und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, welches hart umkämpft war, in dem es hin und her ging und in dem beide Mannschaften sehr aggressives Forechecking spielten, was den Gegner auch zu Fehlern zwang. Chancen hatten beide Mannschaften, die beste vergab dabei Patrick Reimer, als er das leere Tor vor sich hatte, den Puck aber doch vorbei schoss. Riesenglück für die Eisbären, die hier nach 20 Minuten mit 1:0 vorne lagen. Weil sie genau im richtigen Moment das 1:0 gemacht hatten und sich so Selbstvertrauen für den weiteren Spielverlauf holten.

Nürnberg schnupperte also schon im Auftaktdrittel deutlich am Ausgleich und auch zu Beginn des

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Mitteldrittels hatten die Ice Tigers die große Chance zum 1:1, aber Patrick Bjorkstrand traf in der 24. Spielminute nur den Pfosten. Erneut also Glück für die Eisbären.
Aber die Eisbären waren weiterhin gut drin im Spiel, erspielten sich auch immer wieder richtig gute Chancen. Ebenso auch die Ice Tigers, so dass sich hier ein munteres Playoff-Spiel entwickelte, welches rauf und runter ging und zudem sehr spannend war.
Und die Nürnberger waren an diesem Donnerstagabend nicht gerade vom Glück verfolgt, denn in der 30. Spielminute hatte Dane Fox die nächste dicke Chance zum Ausgleich, doch auch er scheiterte am Pfosten. Und es sollte noch bitterer für Nürnberg kommen, denn im direkten Gegenzug verwertete Nick Petersen seinen eigenen Nachschuss und erhöhte somit auf 2:0 für Berlin (30.).
Aber Nürnberg kämpfte verbissen weiter und tauchte drei Minuten vor der zweiten Drittelpause dann doch noch auf dem Videowürfel der Arena am Ostbahnhof auf. Die Franken mit dem ersten Powerplay der Partie überhaupt, Patrick Reimer mit dem Schuss vom linken Bullykreis, welchen Vehanen nur prallen ließ. Yasin Ehliz staubte per Rückhand zum 2:1 ab (37.).
Nürnberg hatte sich also endlich für einen tollen Auftritt belohnt und machte die Partie somit wieder spannend, denn nach 40 Minuten stand ein knappes 2:1 für Berlin zu Buche.

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Im letzten Drittel wollten die Franken dann natürlich den Ausgleich erzielen, zeigten sich auch bemüht, nur war das Probleme der Franken, dass die Eisbären hinten relativ sicher standen und Nürnberg in deren eigenen Drittel mehrfach einschnürten und beschäftigten. Denn die Hausherren wollten hier natürlich früh für die Entscheidung sorgen, um Kräfte für Spiel Zwei am Ostersamstag zu sparen.
Und so sollte es auch kommen. Die Eisbären mit dem ersten Überzahlspiel, Jens Baxmann mit dem Schuss von der blauen Linie, den Treutle nur zur Seite abwehren konnte. Jamie MacQueen stand goldrichtig, versuchte es einmal, scheiterte, versuchte es ein zweites Mal und dieses Mal klappte es – 3:1 (48.).
Nürnberg lag nun also mit zwei Toren hinten und machte sich das Leben selbst unnötig schwer, denn zweimal in Folge mussten die Franken in Unterzahl ran, was ihnen natürlich wertvolle Zeit für die Aufholjagd nahm. Und so passierte in der Schlussphase das, was dann zwangsläufig passieren musste. Eineinhalb Minuten vor dem Ende der Partie setzte Marcel Noebels vor dem Nürnberger Tor klasse nach, spielte die Scheibe im Fallen mit der Rückhand zu Louis-Marc Aubry, welcher keine große Mühe hatte, die Scheibe im halbleeren Nürnberger Tor unterzubringen – 4:1 (59.). Rob Wilson, Trainer der Gäste, nahm daraufhin eine Auszeit und wenig später seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzte jedoch Nick Petersen 55 Sekunden vor der Schlusssirene zum 5:1-Endstand aus.
So verließen die meisten der 13.807 Zuschauer am Donnerstagabend die Mercedes-Benz Arena äußerst zufrieden und glücklich.

Dieser Sieg war enorm wichtig. Denn zeigte er doch, dass die Eisbären auch den Angstgegner Nürnberg besiegen können. Auch wenn die Franken gerade im ersten Drittel doch über weite Strecken – gerade in der Angangsphase – die deutlich bessere Mannschaft waren, nur eben Pech im Abschluss hatten. Das hatten die Eisbären wiederum nicht, sie präsentierten sich heute eiskalt vor dem Tor von Niklas Treutle und machten immer in den entscheidenden Momenten die Tore. Aber Nürnberg hatte auch sehr viel Pech bei, gerade was Pfostentreffer anging. Gehen die Schüsse rein, kann die Partie ganz anders ausgehen. Am Ende zogen die Berliner aber ihr Spiel durch, erspielten sich selbst auch gute Chancen und hatten heute eben das Glück auf ihrer Seite, dass sie ihre Chancen eiskalt ausnutzten. Samstag kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 1:0 (5:1)

7:6 n.V.! Eisbären entscheiden nervenaufreibenden Eis-Krimi gegen Wolfsburg für sich und stehen im Playoff-Halbfinale

Ausgabe #31:

Es ist vollbracht. Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Bevor das jedoch vollbracht war, stand ein hartes Stück Arbeit gegen den Vizemeister der letzten beiden Jahre. In einem nervenaufreibenden fünften Viertelfinalspiel setzten sich die Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 7:6 n.V. (1:2,3:1,2:3/1:0) durch und holten sich somit den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen die Niedersachsen. 13.928 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof durften aber keine schwachen Nerven haben, denn das Spiel ging ganz schön an die Substanz. Mit dem glücklicheren Ende für die Berliner.

Bei den Eisbären fehlte heute zusätzlich noch Sven Ziegler, der am Mittwoch einen harten Check einstecken musste. Ihn ersetzte Youngster Charlie Jahnke, der ein gutes Spiel absolvierte. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

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Wer erwartet hatte, dass Wolfsburg wie die Feuerwehr loslegen würde, sah sich zunächst getäuscht. Wirklich interessant war die Anfangsphase in Berlin nicht. Wenn aber überhaupt eine Mannschaft den Weg in Richtung Offensive suchte, waren es die Eisbären. Und sie erspielten sich auch gute Chancen, konnten diese jedoch nicht nutzen.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste aus der Autostadt aber immer besser ins Spiel und trauten sich nach und nach mehr zu. Als die Niedersachsen ihr erstes Überzahlspiel hatten, zeigten sie mal wieder, wie stark sie dabei sind. Elf Minuten waren gespielt, als Tyson Mulock das 1:0 für Wolfsburg in Überzahl erzielte.
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und die Eisbären schlugen zurück. Konter der Hausherren, Daniel Fischbuch hatte abgezogen, Jerry Kuhn konnte parieren, doch Martin Buchwieser stand goldrichtig und netzte den Abstauber ein – 1:1 (19.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Und Videobeweise war heute anscheinend an der Tagesordnung, denn zwölf Sekunden vor der ersten Drittelpause gingen die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Piechaczek erneut zum Videobeweis. Robbi Bina hatte abgezogen, Sebastian Furchner fuhr durch den Torraum, behinderte Vehanen aber nicht und somit lagen die Grizzlys nach 20 Minuten nicht ganz unverdient mit 2:1 vorne.

Und das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht wirklich gut. 24 Minuten waren rum, da hatte Ex-

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Eisbär Tyson Mulock erneut zugeschlagen. Christoph Höhenleitner hatte von der blauen Linie abgezogen, Tyson Mulock fing die Scheibe ab und bugsierte sie über die Linie – 1:3.
Das war schon ein kleiner Schock für die Hausherren und deren Fans, denn so richtig hatte damit keiner mehr gerechnet. Und Wolfsburg machte es den Eisbären in der Folgezeit auch nicht einfach, zu Chancen zu kommen. Aber in Überzahl fanden die Hauptstädter einen Weg. Micki DuPont hatte mal wieder zu einem seiner gefährlichen Schlagschüsse angesetzt, Nick Petersen hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Kuhn ab – 2:3 (28.).
Und nur zwei Minuten später sorgten die Eisbären für den Ausgleich. Jonas Müller brachte die Scheibe in den Slot, wo Martin Buchwieser lauerte und zum 3:3 einnetzen konnte (30.).
Und die Aufholjagd der Hauptstädter war noch lange nicht zu Ende. Bei 4-gegen-4 auf dem Eis legte Danny Richmond die Scheibe rüber zu Marcel Noebels in den Slot, welcher Kuhn zum 4:3 überwinden konnte (35.).
Nun stand die Arena am Ostbahnhof natürlich Kopf. Es war richtige Playoff-Stimmung in der Mercedes-Benz Arena. Mit 4:3 lagen die Hausherren nach 40 Minuten vorne. Und da wusste keiner, dass der Wahnsinn noch weitergehen und noch dramatischer werden sollte.

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Denn das Schlussdrittel sollte die Nerven aller Zuschauer mehr als strapazieren. Doch zu Beginn des Schlussdrittels sah es danach noch nicht aus. Berlin tat nicht mehr als nötig und von Wolfsburg war zunächst nicht viel zu sehen. Das war aber nur in den ersten zehn Minuten der Fall, danach nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf.
50 Minuten waren gespielt, als Jens Baxmann einen Aufbaupass der Wolfsburger abfing, auf das Tor schoss, Louis-Marc Aubry die Kelle hinein hielt und somit zum 5:3 erhöhen konnte.
Das musste doch nun die Entscheidung sein. Zwei Tore vorne und noch zehn Minuten auf der Uhr. Doch Wolfsburg gab nicht auf, versuchte noch einmal alles hineinzuwerfen und auch Coach Pavel Gross rief seine Mannschaft nochmal zusammen zur Auszeit. Da waren fast 55 Spielminuten rum.
Und diese Worte, die Gross seiner Mannschaft gesagt hatte, zeigten Wirkung. Und was für welche. 56:45 Minuten waren gespielt, da fälschte Kris Foucault einen Höhenleitner-Schuss unhaltbar ab – 5:4.
Und nur ganze 18 Sekunden später egalisierte Wolfsburg den Spielstand wieder. Philip Riefers stand im Slot goldrichtig, schnappte sich die Scheibe und brachte sie im Berliner Tor unter – 5:5 (58.).
58:19 Minuten zeigte die Uhr auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena, da drohten alle Dämme zu brechen. Wieder setzte sich Müller klasse durch, spielte die Scheibe zu Marcel Noebels, welcher zu erneuten Führung einnetzen konnte – 6:5. Das Dach der Arena drohte wegzufliegen.
Aber nur 14 Sekunden später hatten die niemals aufgebenden Wolfsburger eine erneute Antwort parat und brachten die Arena zum Schweigen. Kris Foucault zog vor das Tor von Vehanen und überwand den Finnen zum 6:6-Ausgleich.
Der Wahnsinn ging also weiter und zwar bis in die Verlängerung.

Und für die Verlängerung dachten alle, Wolfsburg würde den Schwung der letzten Minuten mitnehmen, doch es kam ganz anders. Die Eisbären waren sofort zur Stelle und belagerten das Tor von Kuhn. Und nach 62:13 Minuten sorgte der erst kürzlich verpflichtete Lette Rihards Bukarts für die Entscheidung in dem Spiel und der Serie. Bukarts hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Wolfsburger Spieler fälschte den Schuss noch ab und die Scheibe schlug hinter Kuhn ein – 7:6 (63.). Allerdings wurde hier zum dritten Mal der Videobeweis bemüht, aber nach Ansicht gaben die Hauptschiedsrichter das Tor und der Jubel auf Seiten der Berliner kannte keine Grenzen mehr.

Was war das bitte für ein Herzschlagfinale? Eigentlich wähnten sich die Eisbären bereits auf der Siegerstraße, aber man muss der Wolfsburger Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Sie haben sich nie aufgegeben, haben immer an sich geglaubt und weiter nach vorne gespielt. Und mit dem unbändigen Willen erkämpften sie sich auch noch den Ausgleich und belohnten sich damit für einen beherzten Auftritt, welcher sie noch in die Verlängerung brachte. Doch da machten die Eisbären kurzen Prozess, erhöhten nochmal kurz das Tempo und entschieden das nervenaufreibende Spiel für sich.

Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 4:1 (4:1/2:5/8:1/3:1/7:6 n.V.)