Nur Platz Acht zur Halbzeit in der DEL-Saison: Viele Baustellen bei den Eisbären Berlin


Halbzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und nach der sehr starken letzten Saison, als die Eisbären in der Hauptrunde fast ausnahmslos unter den Top-3 der Liga mit München und Nürnberg waren und mit den beiden Teams bis zum Ende um Platz Eins gekämpft hatten, stehen die Eisbären nach 26 Spieltagen auf einem sehr ernüchternden achten Platz in der Tabelle. Zwar hat man nur drei Punkte Rückstand auf den Sechsten Ingolstadt, jenen Platz, der zur direkten Viertelfinal-Qualifikation reichen würde, was ja das Saisonziel ist und satte elf Zähler Vorsprung auf den Elften Iserlohn. Doch so richtig überzeugen konnten die Eisbären in dieser Saison bislang nur sehr, sehr selten.

Nach dem in der letzten Saison nur ein Sieg zum achten Titel gefehlt hat, hakt es in dieser Saison bisher fast überall beim Hauptstadt-Club und dass die Fans nicht zufrieden mit der bisherigen Leistung sind, machten sie am Sonntagnachmittag nach der Schlusssirene deutlich, als man gegen den Tabellenvorletzten Wolfsburg mit 1:4 verloren hatte.
Es war bereits die zweite derbe Heimpleite in Folge, zuvor setzte es ein 0:4 gegen Köln, da zeigte man über 60 Minuten eine mehr als ernüchternde und peinliche Vorstellung. Gegen Wolfsburg spielte man zumindest ein gutes erstes und in Ansätzen gutes zweites Drittel, nur am Ende nutzte man seine Chancen nicht, spielte zu kompliziert, fand keinen Weg gegen die Defensive der Niedersachsen und leistete sich zu viele leichtfertige Scheibenverluste.
Zwei Heimspiele, zwei Heimniederlagen in Folge bei 1:8-Toren und das einzige Tor erzielte mit Jonas Müller auch noch ein Verteidiger. Das entspricht einfach nicht den Ansprüchen der Eisbären, die nach der letzten Saison gehofft hatten, dass es in dieser Saison nun zum großen Wurf reichen würde.

Nur vom Gewinn der achten deutschen Meisterschaft ist die Mannschaft meilenweit entfernt. Und das hat mehrere Gründe. Was in sehr vielen Spielen auffällt, der Mannschaft mangelt es an einem erkennbaren Spielsystem. So richtig weiß man auch nach 26 Spielen immer noch nicht, welches System der neue Chefcoach Clément Jodoin spielen lassen will. Da wird die Scheibe manchmal zu oft sinnlos tief gespielt und zum Wechseln gefahren. Man fragt sich einfach, welche Philosophie Jodoin seinem Team vermitteln will, es wird nur schwer deutlich.

Dann mangelt es den Eisbären an der nötigen Konstanz. Mehr als drei Siege in Folge gelangen den Berlinern bisher nicht, mehr als zwei Niederlagen in Serie setzte es aber auch nicht. Der Mannschaft gelingt es einfach nicht, mal eine Serie mit fünf, sechs, sieben Siegen am Stück zu starten. Weil es dem Team auch nicht gelingt, konzentriert über 60 Minuten Eishockey zu spielen. Nur mit einem oder zwei guten Dritteln gewinnst du in dieser Liga einfach keine Spiele. Da musst du über 60 Minuten wach sein, sonst hast du keine Chance. Clément Jodoin dazu:

Die Liga ist sehr, sehr ausgeglichen. Die Teams im unteren Bereich haben sich auf alle Fälle verbessert. Auch wenn man sich jetzt Mannheim anschaut, die jetzt vier Spiele in Folge verloren haben, es ist einfach sehr, sehr eng. Und auf dem Papier gewinnt man keine Spiele sondern nur auf dem Eis.

Aber nicht nur die mangelnde Konstanz und das fehlende Spielsystem sind Gründe für die bisher nicht so gute Saison. Die Eisbären taten sich in der vergangenen Saison schwer, in Überzahl zu treffen, dafür trafen sie bei 5-gegen-5 umso besser. Dieses Jahr ist es genau umgekehrt. Die Berliner haben das fünftbeste Powerplay der Liga, erzielten dabei 22 Tore. Bei 70 Saisontoren heißt das auch, dass man gerade einmal 48 Treffer bei 5-gegen-5 erzielt hat, das ist einfach zu wenig und Jodoin weiß, dass das besser werden muss:

Tore bei 5-gegen-5 zu schießen, da haben wir sehr wenig in dieser Saison bisher seit Beginn geschossen und tun uns weiterhin sehr schwer. Da müssen wir unbedingt besser werden.

Generell fällt den Hauptstädtern aber das Tore schießen schwer, hat man mit den 70 Toren doch nur den zwölftbesten Angriff der Liga. Einzig Wolfsburg als Vorletzter und Schwenningen als Letzter haben eine noch schlechtere Offensive als die Eisbären. Und das sagt doch eigentlich schon alles aus.
Aber woher sollen die Tore auch kommen. Viele Leistungsträger laufen ihrer Form meilenweit hinterher, konnten dem Team bisher noch nicht weiterhelfen. Einzig Jamie MacQueen und Brendan Ranford konnten mit je 10 Treffern bisher überzeugen. Dass mit Neuzugang Florian Kettemer ein Verteidiger mit acht Toren der drittbeste Torschütze der Eisbären ist, macht die Misere im Sturm nur noch mehr deutlich. Von Sean Backman, André Rankel, Louis-Marc Aubry oder Florian Busch – um nur mal einige Spieler zu nennen – muss einfach mehr kommen bzw. kam im letzten Jahr wesentlich mehr.

In den letzten beiden Heimspielen enttäuschten die Eisbären dann ihre Fans mit teils uninspirierten Leistungen, das war erschreckend schwach, was man da unten auf dem Eis zu sehen bekam und man fragte sich, wann die Eisbären das Eishockey spielen verlernt haben, schließlich war man in der letzten Saison nur einen Sieg von der Meisterschaft entfernt. Dass die Fans dann irgendwann mal ihren Unmut äußern, kann Clément Jodoin nachvollziehen:

Ich kann die Fans verstehen. Das ist kein Amateursport, das ist Profisport. Und wenn man sich ein Ticket kauft, hat man natürlich alles Recht der Welt, auch unzufrieden zu sein.

Platz Acht mit 41 Punkten, elf Siegen, elf Niederlagen und vier Siegen nach Verlängerung/Penalytschießen, nein, das entspricht einfach nicht den Ansprüchen der Eisbären Berlin. Und wer weiß, wo das Team in der Tabelle stehen würde, wenn der nachverpflichtete Goalie Kevin Poulin den Eisbären nicht in so manchem Spiel den Hintern gerettet hätte und somit einige Punkte für das Team sicherte. Ohne ihn wäre man wahrscheinlich außerhalb der Top-10.

Die guten Spiele der Eisbären in dieser Saison kann man wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Klar, die beiden Siege gegen den Erzrivalen Adler Mannheim zählen auf jeden Fall dazu. Da hat man gesehen, zu was die Eisbären in der Lage sind, wenn man über 60 Minuten sein Spiel konzentriert durchzieht, mannschaftlich geschlossen kämpft und bis zur letzten Sekunde an den Sieg glaubt. Oder aber das 4:2 in Ingolstadt, auch da konnten die Eisbären überzeugen. Aber die Enttäuschungen und schlechten Auftritte überwiegen einfach und machen Sorgen vor der zweiten Saisonhälfte, in der es darum geht, sich die bestmöglichste Ausgangsposition für die Playoffs zu sichern. Spielen die Eisbären jedoch so weiter, wie in den ersten 26 Spielen, wird es allenfalls etwas mit einem Platz in den Pre-Playoffs werden, wenn überhaupt.

Die Mannschaft muss einfach alle offenen Baustellen angehen und bearbeiten. Man muss versuchen, bei 5-gegen-5 wieder gefährlicher zu werden. Man muss vor allem an der Chancenverwertung arbeiten. Man muss endlich ein System finden, welches man dann im Spiel auch erkennen kann. Die Mannschaft sollte über 60 Minuten konzentriert zu Werke gehen und ihr Spiel durchziehen. Man sollte die vielen unnötigen Scheibenverluste abstellen. Und natürlich, ein Fakt, der noch gar nicht angesprochen wurde, die Eisbären müssen dringend disziplinierter spielen, müssen von der Strafbank fern bleiben. In der Strafzeiten-Statistik stehen die Eisbären nur auf Platz Zwölf, haben die meisten Zwei-Minuten-Strafen der Liga kassiert. Auf der Strafbank gewinnst du eben keine Spiele.

Und man sollte Kevin Poulin mehr unterstützen. Der Goalie kann dem Team nicht immer helfen und an seinen Reaktionen sieht man häufig, dass er es manchmal selbst nicht verstehen kann, was seine Vorderleute da eigentlich treiben.

Worauf es in der zweiten Saisonhälfte ankommt, sagte Trainer Clément Jodoin auf der Pressekonferenz nach dem Wolfsburg-Spiel am Sonntag:

In der zweiten Hälfte ist nicht mehr das Talent entscheidend sondern das man hart arbeiten und jedes Spiel präsent sein muss.

Schauen wir mal, ob der Trainer das auch seinem Team mit auf den Weg gegeben hat und ob dieses das auch umsetzen wird. Und ob man die vielen Fehler und Mängel – der Trainer nennt es Kleinigkeiten – abstellt und die Aufholjagd und endlich mal eine richtige Siegesserie startet. Denn wenn es so weitergeht, dann könnte die Saison in diesem Jahr bereits nach 52 Spieltagen beendet sein.

Clément Jodoin über Charlie Jahnke: „Er ist auf einem guten Weg, sich im Kader festzusetzen“

 

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Hat er nun oder hat er nicht? Die Rede ist vom ersten DEL-Tor, welches Charlie Jahnke am Freitagabend im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg erzielt hatte. Es war das Tor zum 2:2 und die DEL führt Charlie Jahnke nach wie vor als Torschützen des Ausgleichtreffers, er selbst sagte jedoch nach dem Spiel in der Mixed-Zone, dass es nur eine Vorlage gewesen wäre, denn Martin Buchwieser habe die Scheibe entscheidend ins Tor abgefälscht. Allein das macht die Nummer 15 der Eisbären schon sehr sympathisch, dass er sich nicht hinstellt und sagt, dass war ganz klar mein Tor sondern dass er sportlich fair ist und zugibt, dass es Martin Buchwiesers Tor war. Wenn gleich viele Fans, die sich die Szene anschließend mehrfach angesehen haben, zum Entschluss kommen, es war das erste DEL-Tor von Charlie Jahnke. 

Selbst wenn die DEL ihm den Treffer noch aberkennen sollte, dürfte es nicht allzu lange mehr dauern, bis Jahnke sein erster offizieller Treffer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gelingt. Denn durch die großen Personalsorgen der Eisbären Berlin bekommen die Youngsters sehr viel Eiszeit, eben auch Charlie Jahnke. Und das nicht nur, um den Leistungsträgern Luft zu verschaffen, nein, ein Charlie Jahnke wird zum Beispiel auch in den Special Teams eingesetzt, was zeigt, welch großes Vertrauen ihm sein Chefcoach Clément Jodoin entgegen bringt. Jodoin lobte Charlie am Freitag auf der PK in den höchsten Tönen:

Charlie ist mein Formel-1-Spieler, weil, immer wenn er auf dem Eis ist, ist er richtig schnell unterwegs. Ich mag seine Einstellung, er ist immer mit ganz viel Härte dabei, er gibt immer alles, was er hat. Er ist auf einem guten Weg, sich im Kader festzusetzen. Er ist nicht der große Zauberspieler, der verrückte Sachen macht, aber alles das, was er macht, macht er richtig gut. 

Das muss Charlie Jahnke doch stolz machen, so ein Lob vom Trainer zu hören. Fünf Spiele hat Jahnke bisher in dieser DEL-Saison absolviert und dabei durchschnittlich 7:14 Minuten Eiszeit, was für einen Youngster wie ihn durchaus beachtlich ist. Und ein Scorerpunkt ist ihm ja dabei auch schon geglückt, ob nun durch sein erstes DEL-Tor oder aber eben als Torvorlage, das ist egal. Zudem hat er mit -1 eine ebenso beachtliche Plus/Minus-Bilanz.

Es macht Spaß, ihm auf dem Eis zuzuschauen. Denn immer wenn Charlie auf dem Eis ist, versucht er alles zu geben, was er hat. Er gibt keinen Puck verloren, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und sucht auch gerne den Torabschluss. Wie sehr er sich sein erstes DEL-Tor wünscht, zeigte sein Torjubel am Freitag, als er sich riesig über sein vermeintlich erstes DEL-Tor freute. Das war sehr herzerfrischend, aber so ist er eben, der Charlie Jahnke, von dem wir im DEL-Team der Eisbären sicherlich noch viel erleben werden und der zu einem Leistungsträger des Hauptstadtclubs in den nächsten Jahren wachsen kann. 

Aber er kann ja auch mit viel Selbstbewusstsein spielen, wie er selbst nach dem Spiel am Freitag in der Mixed-Zone im Interview sagte:

Der Trainer hat halt nicht gesagt, dass wir nur da sind, um die Scheibe tief zu spielen und allein das gibt ja schon Selbstbewusstsein, dass man schon denkt, okay, jetzt kann ich ja vielleicht mal ein paar Spielzüge machen und nicht nur Luft für die anderen holen.

Charlie Jahnke ist froh über die Chance, die er derzeit in Berlin bekommt, weiß aber auch, warum er diese Chance aktuell bekommt:

Ich fühl mich ganz gut bisher, freue mich, dass ich hier spielen kann. Auch wenn es nicht schön ist, dass andere dadurch verletzt sind. 

Aber Chancen sind dazu da, um genutzt zu werden. Und Charlie Jahnke ist auf dem besten Weg, ein fester Bestandteil des DEL-Kaders der Eisbären zu werden. Das hat Clément Jodoin, wie bereits erwähnt, ja schon angedeutet. Wenn die Verletzungen also etwas gutes an sich haben, dann die Tatsache, dass Charlie Jahnke nun über einen längeren Zeitraum zeigen kann, was er wirklich drauf hat. Bisher nutzt er seine Chance sehr gut und das Vertrauen des Trainers beflügelt die Nummer 15 nur noch mehr. Bei einem Scorerpunkt wird es bis zum Saisonende sicherlich nicht bleiben, da kommen bestimmt noch ein paar Punkte hinzu. Denn mit Charlie Jahnke haben die Eisbären einen äußerst talentierten Spieler in ihren Reihen, der endlich das Vertrauen bekommt, welches er verdient. 

 

Die Eisbären Berlin nach zehn DEL-Spieltagen: Sechs Siege, vier Niederlagen, Platz Sechs

Zehn Spieltage ist die Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL/25. Saison) nun alt und es wird Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Die Eisbären Berlin haben also die ersten zehn Spiele absolviert und stehen mit sechs Siegen und vier Niederlagen, 28:26-Toren und 16 Punkten auf Platz Sechs und somit einem direkten Playoff-Platz. Genau das ist natürlich auch nach dem Ende der Hauptrunde das Ziel der Berliner, ein direkter Viertelfinalplatz. Mit den bisherigen Leistungen der Mannschaft kann man natürlich noch nicht voll und ganz zufrieden sein. Es gibt nach wie vor einige Sachen, die verbessert werden können, aber wir sind ja schließlich noch am Beginn einer Saison, an deren Ende die achte Meisterschaft folgen soll.

Die Saison 2018/2019 begann, wie die alte aufgehört hatte. Mit der Neuauflage der Finalserie zwischen den Eisbären Berlin und dem EHC Red Bull München. In der Partie hatten die Eisbären jede Menge Chancen und zudem auch einige Überzahlspiele, nur bekam man an dem Abend deutlich aufgezeigt, wie man als Spitzenmannschaft in solchen Duellen auftritt. München erwies sich in dieser Partie als deutlich abgezockter und eiskalt vor dem Tor, gewann mit 4:2.

Die erste Auswärtspartie der neuen Saison führte die Berliner nach Nürnberg, zum letztjährigen Halbfinalgegner. Und auch dort sollte die Chancenverwertung und das Powerplay (trotz zweier Überzahltreffer) die Knackpunkte sein, weshalb man am Ende mit 3:4 verloren hatte. Die Baustellen der Eisbären waren weiterhin sichtbar und es galt, diese abzustellen, denn ein Null-Punkte-Wochenende zum Start in die Saison kann nicht der Anspruch der Eisbären sein.

Im dritten Saisonspiel und zweiten Heim-Auftritt der Saison gelang dann aber der erste Saisonsieg. Matchwinner waren dabei Rückkehrer Marcel Noebels, dem zwei Tore nach seiner Rückkehr aus dem NHL-Trainingscamp gelangen und der neue Goalie Kevin Poulin, der bereits da andeutete, wie wichtig er für die Eisbären sein kann.

Endgültig überzeugt haben dürfte Kevin Poulin alle Eisbären-Fans und Skeptiker seines Transfers beim vierten Saisonspiel in Augsburg, wo er die Berliner dank zahlreichen Paraden zu einem 2:1-Sieg n.V. führte. In diesem Spiel wurde aber auch wieder deutlich, dass die Hauptstädter deutlich zu viele Strafzeiten nehmen, aber Augsburg, immerhin das beste Powerplay der vergangenen Saison, tat sich sehr schwer, Kevin Poulin zu überwinden.

Umso schwerer wiegte dann der Ausfall von Kevin Poulin im darauffolgenden Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters. Doch Youngster Maximilian Franzreb zeigte eine sehr gute Leistung und führte seine Mannschaft zu einem knappen 4:3-Heimsieg gegen die Sauerländer. Zufrieden war Trainer Clément Jodoin dabei aber nicht, hatten die Eisbären nach einer souveränen 4:1-Führung im Schlussdrittel unerklärlich nachgelassen und Franzreb mehrfach im Stich gelassen.

Nach drei Siegen in Folge wurde man vom Angstgegner Straubing Tigers ausgebremst. Zu viele Strafen und daraus resultierende drei Gegentore sowie zwei Gegentreffer nach haarsträubenden Fehlern sorgten am Ende für ein 3:5 am Pulverturm.

Noch deutlicher wurde es zwei Tage später bei der Düsseldorfer EG, wo die Berliner nur 20 Minuten gutes Eishockey spielten und verdient mit 1:0 führten, doch danach mal wieder zu oft die Strafbank aufsuchten und am Ende mit 1:5 unter die Räder kamen.

Es sollte die vorerst letzte Niederlage gewesen sein. Denn der Erfolgsgarant Kevin Poulin kehrte in Schwenningen zurück ins Tor und führte die Berliner zum 1:0-Sieg n.P., welchen Florian Kettemer im Penaltyschießen sicher stellte.

Es folgte der DEL-Klassiker gegen die Adler Mannheim, doch da traten die Berliner in den ersten 30 Minuten erschreckend schwach auf und konnten sich am Ende bei Kevin Poulin bedanken, dass es immer noch 0:0 stand. Erst eine Spieldauer gegen Mannheim brachte einen Bruch im Mannheimer Spiel und die Eisbären setzten sich am Ende deutlich mit 4:1 durch. Das Ergebnis war am Ende deutlicher, als es das Spiel eigentlich war.

Zu guter Letzt wurde die erste Etappe mit zehn Spielen gestern Abend in Krefeld abgeschlossen. Dort spielten die Eisbären mit viel Geduld, zwei Drittel lang sehr diszipliniert, hatten einen starken Kevin Poulin im Tor und vorne machten sie immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore, setzten sich am Ende mit 3:1 durch.

In den letzten Spielen war also, zumindest was die Defensive angeht, ein Aufwärtstrend zu erkennen. Nach zuvor zehn Gegentoren in zwei Auswärtsspielen in Folge kassierten die Eisbären in den letzten drei Spielen nur ganze zwei Gegentreffer. Was mit Sicherheit ein großer Verdienst von Kevin Poulin ist, aber auch ein Indiz dafür, dass die Defensiv-Arbeit der Berliner immer besser wird.
Offensiv ist dagegen sicherlich noch viel Luft nach oben, aber wenn man defensiv so gut steht wie derzeit, dann ist das noch kein großes Problem. Vielleicht arbeitete das Trainerteam um Clément Jodoin auch derzeit daran, erst einmal die Defensive dicht zu machen und kümmert sich anschließend um die Offensive.

Jubelnde Eisbären, das wollen wir in dieser Saison noch ganz häufig sehen. (Foto: eisbaerlin.de/niklas)

Man merkt auf jeden Fall von Spiel zu Spiel immer wieder Dinge, die besser laufen als im Spiel zuvor. Da fällt mir gerade vor allem das Powerplay ein, welches in dieser Saison so manches mal noch nicht so berauschend war und dennoch liegen die Eisbären auf Platz Eins der Überzahltabelle, spielen also statistisch gesehen das beste Powerplay der Liga. Gerade gestern in Krefeld war zu sehen, mit wie viel Geduld die Eisbären ihr Powerplay aufziehen und die Scheibe sehr gut und sehr schnell verteilen, immer wieder auf den richtigen Moment zum Schießen warten. Dabei sieht man auf jeden Fall einen Plan dahinter, die Eisbären haben also am Überzahlspiel durchaus gearbeitet und es ist im Vergleich zur letzten Saison deutlich besser, wenn gleich es immer mal wieder Spiele gibt, wo man die alten Fehler im Überzahlspiel noch findet.

Wer ragt bisher bei den Eisbären heraus? Ganz klar Jamie MacQueen, dem schon wieder sieben Treffer gelungen sind, zudem bereitete er auch noch vier weitere Tore vor. Aber auch sein Reihenpartner James Sheppard kommt schon wieder auf drei Tore und sieben Vorlagen. Bei den Verteidigern ragen Danny Richmond mit acht Torvorlagen und Micki DuPont mit einem Tor und sechs Vorlagen heraus.

Und wie schlagen sich die Neuzugänge bisher? Colin Smith (2 Tore/4 Vorlagen) und Florian Kettemer (3/3) sind mit sechs Punkten statistisch gesehen die besten Neuzugänge im Eisbären-Team. Brendan Ranford folgt mit fünf Punkten (3/2). Mark Cundari ist bisher der schlechteste Neuzugang mit nur einer Torvorlage und einer Plus-/Minus-Bilanz von -5. Aber auch vom bisher gezeigten auf dem Eis konnte der Neuzugang aus Augsburg bis jetzt überhaupt nicht überzeugen und findet sich daher in letzter Zeit des Öfteren als überzähliger Importspieler auf der Tribüne wieder. Eigentlich hatte man sich viel mehr von Mark Cundari erhofft, zu stark waren seine Leistungen im Team der Panther. Zum Glück hat man da ja noch Florian Kettemer, der bisher positiv überrascht hat und zu einem enorm wichtigen Leistungsträger in der Eisbären-Defensive geworden ist und zudem auch schon seine Torgefahr mit drei Toren unter Beweis gestellt hat.

Erfolgsgarant Kevin Poulin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Der wichtigste Neuzugang ist aber derzeit definitiv Kevin Poulin, welcher bisher fünf DEL-Spiele absolviert hat und diese alle auch gewonnen hat. Und die statistischen Werte sind überragend, 0,97 Gegentorschnitt und eine Fangquote von 97,18 Prozent, dazu gelang Poulin bereits ein Shutout. Da ist Stéphane Richer während der Saison ein absoluter Top-Transfer gelungen. Bei den fünf Siegen waren auch Spiele dabei, in denen Poulin dem Team erst überhaupt die Chance gegeben hat, das Eis am Ende als Sieger zu verlassen.

Drei der sechs Siege gelangen den Eisbären in den letzten drei Spielen, in denen sie acht von neun möglichen Punkten holten und dabei acht Tore erzielten und nur zwei kassierten. Der Weg ist also der richtige, man steht hinten durchaus kompakt und sicher, versucht die Schusswege zuzustellen und die Gegner zu Schüssen von außen zu zwingen. Vor dem Tor muss man nun noch an der Kaltschnäuzigkeit arbeiten und die Chancen eiskalt verwerten. So wie eben gestern Abend in Krefeld. Dieses Spiel zeigte auch deutlich, woran die Eisbären noch arbeiten müssen. Nämlich an ihrer Disziplin, im ersten Drittel kassierte man satte 14 Strafminuten, zu viel, um am Ende ein Spiel zu gewinnen. Aber die Eisbären haben das in der ersten Pause angesprochen und stellten die Disziplinlosigkeiten ab (einige Strafen sind aber auch wirklich unnötig in dieser Saison), kassierten nur noch je zwei Minuten in den beiden nächsten Dritteln und hatten somit am Ende die Chance, die Partie erfolgreich zu beenden.
So müssen die Hauptstädter in der nächsten Zeit weiter machen. Hinten kompakt stehen, vorne die Chancen eiskalt verwerten und von der Strafbank fern bleiben. Zudem muss man aber auch noch am Passspiel im Spielaufbau arbeiten und auch daran, die Scheibe nicht immer planlos tief zu spielen. Arbeiten die Eisbären im Training weiter an den Feinheiten, können sie wieder zurück zu alter Stärke finden. Und wenn man hinten doch einmal Chancen zulässt, dann braucht man sich ja keine Sorgen machen, denn im Tor steht ja Kevin Poulin und der hat in dieser Saison anscheinend nicht die Absicht, ein Spiel zu verlieren. Geht seine unglaubliche Serie so weiter, hätten wir im April nächsten Jahres Grund zum Feiern… 😉

Die Eisbären vor dem Saisonstart: Der makellosen Vorbereitung folgte die Ernüchterung in der Champions Hockey League

So schnell kann es gehen. Nach der Vorbereitung dachte man noch, die Eisbären wären in einer beachtlichen Frühform, als man alle fünf Testspiele gewonnen hatte. Vier Champions-Hockey-League-Spiele später ist schon wieder Ernüchterung eingekehrt, denn man hat alle vier Gruppenspiele verloren und ist bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden. Somit hat man das erste Saisonziel verpasst. Zwar war nicht alles schlecht, es liefen auch schon einige Sachen gut, aber es gibt auch noch Baustellen, welche behoben werden müssen, um eine erfolgreiche Saison zu spielen.

In den fünf Vorbereitungsspielen bewiesen die Eisbären wieder ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, alle vier Reihen strahlten Torgefahr aus und hinten stand man durchaus sicher, was sechs Gegentreffer in fünf Spielen beweisen. Aber bereits da deutete sich schon ein großes Problem an. Es mangelte an der Disziplin und mündete in vielen Strafzeiten, zu vielen. Doch in den Vorbereitungsspielen konnte man Gegentore bei numerischer Unterlegenheit noch verhindern.

Das sollte sich jedoch in den vier CHL-Gruppenspielen ändern. Denn auch wenn Chefcoach Clément Jodoin mahnte, man nehme zu viele Strafzeiten, die Eisbären hörten nicht auf ihren Übungsleiter und fanden sich erneut zu oft in den Kühlboxen der Stadien wieder. Und die Teams aus Zug und Brno wussten das eiskalt zu nutzen. Mit ein Fakt, warum alle vier CHL-Gruppenspiele verloren gingen.

Allerdings nicht der einzige. Denn die Eisbären spielten durchaus in den vier Spielen kein schlechtes Eishockey, nur mangelte es vor dem Tor beim Abschluss manchmal am nötigen Glück. Chancen kreierten die Eisbären durchaus und vor allem im ersten Gruppenspiel gegen Zug wähnte man sich auf dem richtigen Weg, als man mit 3:1 führte. Aber dann fingen die Strafen an und Zug konnte die Partie mit drei Powerplaytreffern drehen.
Man hatte gehofft, die Eisbären würden daraus lernen und es in den folgenden drei Gruppenspielen besser machen. Taten sie aber nicht wirklich, denn auch in diesen Spielen kassierte man wieder zu viele Strafen und brachte sich so um den Lohn der eigentlich ansatzweise guten Leistung.
Denn in Ansätzen zeigten die Eisbären schon, was sie drauf haben, nur eben nicht über volle 60 Minuten. Und zu den Undiszipliniertheiten gesellten sich auch noch zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau, gerade von vermeintlichen Leistungsträgern. Auch diese führten zu Gegentoren, und manche Gegentore fielen einfach zu leicht, da machte man es den Gegnern deutlich zu einfach.

Und so wurden aus sechs Gegentoren in fünf Vorbereitungsspielen satte 18 in nur vier Spielen, was deutlich aufzeigt, dass es in der Defensive der Eisbären zur Zeit hapert. Was aber nicht am jungen Goalie Maximilian Franzreb gelegen hat, der sich in den Vordergrund gespielt hat. Franzreb hat bewiesen, was für ein Talent er hat und dass man auf ihn zählen kann. Eigentlich war, so hört man aus Expertenkreisen, Marvin Cüpper als neue Nummer Eins vorgesehen. Doch der junge Goalie fiel nicht nur in den Vorbereitungsspielen aus, nein, er verletzte sich beim Auswärtsspiel in Brno am Sonntag und fällt nun sehr lange aus. Was die Eisbären wohl zum handeln auf der Torhüterposition zwingt, was sie eigentlich nicht wollten. Man wollte mit dem Duo Cüpper/Franzreb in die neue Saison starten. Dieses Vorhaben ist nun leider gescheitert, man darf gespannt sein, wen die Verantwortlichen jetzt als Ersatz aus dem Hut zaubern. Wenn es ein Ausländer wird, müsste ein Feldspieler als überzähliger Akteur auf die Tribüne.

Aber natürlich wollen wir die Vorbereitung und die CHL-Spiele nicht schlecht reden. Wir haben ja bereits angedeutet, dass es auch gute Sachen zu sehen gab, auf die man aufbauen kann. Aber man sollte eben auch nicht die Augen davor verschließen, dass es noch nicht rund läuft, was man nach den fünf Testspielsiegen noch glaubte.
Dennoch macht vor allem das Tempo, mit welchem die Eisbären spielten, Hoffnung. Da war schon ordentlich Zug drin, von allen vier Reihen ging immer wieder Torgefahr aus. Das lässt die Eisbären schwerer ausrechnen.
Die Neuzugänge haben angedeutet, dass sie eine Verstärkung für die Eisbären darstellen. Allen voran natürlich Brendan Ranford und Colin Smith, welche je drei Treffer erzielten. Den Beiden beim Zusammenspiel zuzuschauen, macht schon viel Spaß. Die Beiden könnten den Unterschied ausmachen.

Die Vorbereitung inklusive CHL hat gezeigt, dass die Eisbären schon ein anderes System spielen im Vergleich zu Uwe Krupp. In den fünf Testspielen dachte man auch, dass das Powerplay wiederbelebt wurde. In der CHL stotterte der Motor dann aber wieder. Dennoch hat man viele Sachen gesehen, die Mut machen und wenn man die vielen individuellen Fehler abstellt, zudem an der Disziplin arbeitet, dann kann man in der DEL im Kampf um den Titel durchaus ein Wörtchen mitreden. Denn der Kader ist kein schlechter, die Spieler durchaus sehr erfahren und mit Clément Jodoin hat man einen Trainer hinter der Bande, der diesen Sport in- und auswendig kennt. Mit ihm kann der Rekordmeister in der neuen Saison den nächsten Schritt, den in der letzten Saison noch fehlenden Schritt, machen und sich den achten Stern holen.
Wenn man an den Baustellen, welche in der Vorbereitung und CHL sichtbar wurden, arbeitet und die guten Ansätze noch weiter verfeinert. Dann redet man bei den Eisbären Berlin wieder von einem Titel-Kandidaten.

Alle Testspiele gewonnen: Eisbären vor CHL-Auftakt in beachtlicher Frühform

Drei Tage sind es noch bis zum Pflichtspiel-Auftakt für die Eisbären Berlin in die Saison 2018/2019. Dann starten die Hauptstädter mit einem Heimspiel im altehrwürdigen Wellblechpalast gegen den EV Zug in die neue Champions Hockey League Saison. Erst dann wird man sehen, wie aussagekräftig die Vorbereitung der Berliner war. Lust auf mehr hat sie auf jeden Fall gemacht, schließlich gewann die Mannschaft vom neuen Coach Clément Jodoin alle fünf Vorbereitungsspiele.

Los ging es mit einem 4:1 beim Kooperationspartner Lausitzer Füchse. Es folgte der erste echte Härtetest mit dem Zbynek-Kusy-Memorial in Pardubice, als man drei Spiele in drei Tagen absolvieren musste. Und man gewann alle drei Spiele und somit auch das Turnier. Gegen die KHL-Clubs HC Admiral Wladiwostok und HC Slovan Bratislava setzte man sich mit 3:2 bzw. 4:0 durch, gegen Gastgeber HC Dynamo Pardubice hieß es am Ende 3:2. Abgeschlossen wurde die Vorbereitung mit einem 3:1-Sieg in Dresden gegen HC Verva Litvinov.

Fünf Spiele, fünf Siege, bei 17:6-Toren. Diese Bilanz lässt sich mehr als sehen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Eisbären noch nicht in Bestbesetzung antreten konnten und dass mit Marvin Cüpper die etatmäßige Nummer Eins ausfiel. Was aber nicht ins Gewicht fiel, denn der eigentliche Back-up Maximilian Franzreb machte in den fünf Spielen deutlich auf sich aufmerksam, zeigte überragende Leistungen, wurde zum besten Torhüter und MVP des Turniers in Pardubice gewählt und machte damit deutlich, dass es ein enger Kampf um den Platz im Tor der Eisbären werden kann. Durch den Ausfall von Cüpper bekam Franzreb die Chance sich zu zeigen, was ihm definitiv gelungen ist. Marvin Cüpper war im Vorfeld der Saison eigentlich als klare Nummer Eins angedacht, das könnte sich durch die starken Vorbereitungsspiele von Franzreb noch einmal geändert haben. Auf jeden Fall gehen die Eisbären mit einem starken und vor allem sehr jungen Torhüter-Duo in die Saison. Aber beide Goalies werden sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Beide wollen die Nachfolge von Petri Vehanen antreten.

Was bleibt hängen aus dieser Vorbereitung? 17 Tore sind nicht schlecht, das macht im Schnitt drei Tore pro Spiel. Sechs Gegentore in fünf Spielen sind ein Ausdruck der bärenstarken Defensive und des überragenden Maximilian Franzreb. Und die Tatsache, dass es auch gegen zwei KHL-Clubs ging, lässt diesen Wert noch besser erscheinen als er es ohnehin schon ist. Die Defensive der Eisbären steht, alle kämpfen mannschaftlich geschlossen, verteidigen ihr Tor und unterstützen ihren Goalie.

Das „Sorgenkind Powerplay“ der letzten Jahre zeigte sich deutlich verbessert, was fünf Überzahltore in fünf Spielen auch belegen. Das Überzahlspiel sah deutlich besser und gefährlicher als in den vergangenen Jahren aus. Da hat sich die Arbeit im Training bereits ausgezahlt. Alleine drei Überzahltreffer gelangen beim souveränen 4:0-Sieg gegen Bratislava.

Sorgen macht dagegen die Disziplin der Eisbären, denn sie nahmen in den fünf Vorbereitungsspielen deutlich zu viele Strafzeiten. Was dazu führte, dass man sehr oft in Unterzahl ran musste, da stand man dann allerdings sehr gut und überstand die meisten Unterzahlspiele schadlos. Wenn die vielen Strafen als Übung für das Unterzahlspiel dienten und man diese in der Pflichtspiel-Saison abstellt, dann ist alles gut. Denn je öfter man in Unterzahl spielt, desto mehr Kräfte lässt man und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit von Gegentoren.
Aber eine Vorbereitung ist eben dazu da, um Sachen zu testen und die negativen Dinge anzusprechen und abzustellen. Wenn gleich die positiven Aspekte deutlich überwogen.

Wie schlagen sich die Neuzugänge im Eisbären-Team? Dass Brendan Ranford und Colin Smith früher bereits schon einmal zusammengespielt haben, merkte man nicht nur im Training sondern auch in den Testspielen. Die beiden besten Freunde verstehen sich auf dem Eis blind, was dazu führte, dass Ranford vier Scorerpunkte (3 Tore/1 Vorlage) und Colin Smith drei Scorerpunkte (2/1) sammelten.
Florian Kettemer bereitete zwei, Mark Cundari einen Treffer vor. Alle Neuzugänge haben bewiesen, dass sie eine echte Verstärkung für die Eisbären darstellen.

Was ebenso Hoffnung auf eine erneut starke Saison macht, ist der Fakt, dass die 17 Tore von elf verschiedenen Spielern erzielt wurden. Die Eisbären sind also schwer auszurechnen, jede Reihe kann für Gefahr und dementsprechend auch für Tore sorgen, was es dem jeweiligen Gegner schwer macht, die Eisbären auszurechnen.
Die Top-Scorer der Vorbereitung mit je fünf Punkten waren Mark Olver (4/1), Thomas Oppenheimer und Marcel Noebels (1/4).

Die Vorbereitung ist also Geschichte, die Mannschaft der Eisbären Berlin noch ungeschlagen. Diese Serie will man natürlich nun auch beim Pflichtspiel-Auftakt fortsetzen. Gegner am Wochenende werden der EV Zug (Schweiz) und HC Kometa Brno (Tschechien) sein. Dort wollen die Eisbären den Grundstein für eine erfolgreiche CHL-Saison legen. Die Vorbereitung lässt jedenfalls schon wieder hoffen. Hoffen auf eine erneut sehr lange Eishockey-Saison bis tief in den April hinein. Nur dann, ja dann wollen die Jungs auch das letzte Spiel der Saison gewinnen und den Pott zurück in die Hauptstadt holen.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2017/2018: Den nächsten Schritt gemacht

Seit zehn Tagen ist die Saison 2017/2018 Geschichte und die Eisbären Berlin Deutscher Vizemeister nach einer sehr spektakulären und hochklassigen Finalserie gegen den alten und neuen Deutschen Meister EHC Red Bull München. Zeit für uns, noch einmal zurückzublicken auf eine Saison, in denen die Hauptstädter ihren Fans sehr viel Freude mit ihren Leistungen bereitet und den nächsten Schritt gemacht haben.

Denn die Eisbären haben sich erneut steigern können, was den Saisonverlauf angeht. Am Ende der Saison 2014/2015 war in den Pre-Playoffs gegen Nürnberg (1:2-Spiele) Endstation. Ein Jahr später, in der Saison 2015/2016, folgte das Aus erst im Viertelfinale gegen Köln (3:4). In der Saison 2016/2017 erreichten die Eisbären das Halbfinale, scheiterten da aber am späteren Meister München (1:4). Und in diesem Jahr kam man sogar bis ins Finale und dort bis in Spiel Sieben, verlor dort dann aber doch deutlich. Was eine gute Saison nicht schmälern konnte.
Geht diese Statistik so weiter, wäre im nächsten Jahr die achte Deutsche Meisterschaft dran.

Den Grundstein für eine mehr als erfolgreiche Saison 2017/2018 legten die Verantwortlichen der Eisbären Berlin bereits in der Sommerpause nach der letzten Saison, als man den großen Umbruch im Kader vollzog und dabei mit den Neuzugängen voll ins Schwarze traf.
Gleich neun Abgänge hatte man nach dem Halbfinal-Aus gegen München zu verzeichnen. Darunter waren auch einige schmerzhafte Verluste dabei (Bruno Gervais, Darin Olver, Julian Talbot, Spencer Machacek), anders herum waren auch Abgänge dabei, bei denen es an der Zeit war, dass sie gehen würden, da sie den Verein nicht wirklich voran brachten (Alex Roach, Laurin Braun, Charles Linglet, Barry Tallackson, Kyle Wilson).

Sieben Neuzugänge vor und ein Neuzugang während der Saison präsentierte der Hauptstadtclub anschließend seinen Fans. Und jeder Transfer passte wie die Faust aufs Auge. Für die Defensive verstärkte man sich mit Danny Richmond und Blake Parlett. Beide konnten die Defensive der Eisbären stabilisieren und sorgten auch nach vorne immer wieder für Torgefahr.
In der Offensive holte man mit Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser zwei deutsche Nationalspieler. Zudem kehrte Mark Olver an die Spree zurück. Und mit den Transfers von Sean Backman und James Sheppard lag man goldrichtig, denn beide Spieler sollten zu absoluten Stützen im Team zählen, Backman wurde sogar Top-Scorer der Eisbären nach der Hauptrunde.
Während der Hauptrunde sicherte man sich dann noch die Dienste von Rihards Bukarts, der vollends überzeugen konnte.

Doch nicht nur auf dem Spieler-Sektor gab es gravierende Änderungen, auch hinter der Bande gab es eine Änderung, die für die Saison von enormer Bedeutung sein sollte. Die Berliner holten mit Clément Jodoin einen NHL-erfahrenen Co-Trainer in die Hauptstadt, der ganz viel Anteil am Vizemeister-Titel am Ende hatte.

Das Team für die Saison 2017/2018 stand also fest und man blickte voller Vorfreude auf eine Saison, an deren Ende das Ziel von Coach Uwe Krupp durchaus der Titel war. Dafür wollte man alles geben und man sah sich angesichts des Kaders dafür auch gut gerüstet.
Der Saisonstart in Berlin ging aber erstmal in die Hose, man verlor mit 2:4 gegen Nürnberg. Doch schnell gaben die Eisbären darauf eine Antwort, gewannen die darauf folgenden vier Spiele in Folge, brillierten dabei mit einer sehr starken Offensive (15 Tore) und einer noch stärkeren Defensive (6 Gegentreffer).
München stoppte den Lauf der Eisbären anschließend, die dann zwar in Ingolstadt sofort wieder in die Erfolgsspur zurück kamen, dann aber gegen Mannheim zu Hause erneut verloren.
Es folgte erneut eine Siegesserie von vier Siegen in Folge, die dann aber in Krefeld gestoppt wurde. Mitte Oktober kassierten die Eisbären erstmals zwei Niederlagen in Folge, denn der Pleite in Krefeld folgte eine weitere in Nürnberg.
Doch danach ging es so weiter für die Eisbären, die immer wieder kleinere Siegesserien hinlegten, immer nur gestoppt von ein maximal zwei Niederlagen. Kurz vor Weihnachten dann der erste kleine Durchhänger, als man drei Spiele in Folge verlor. Doch die Eisbären antworteten darauf mit drei Siegen in Folge, ehe man das Jahr mit einer Heimniederlage gegen Düsseldorf abschloss.

Das neue Jahr begann für die Eisbären dann nicht so gut. Zwei Heimsiegen standen vier Auswärtspleiten in Folge gegenüber. Diese Serie riss erst in Köln, als man dort endlich mal wieder drei Zähler auf fremden Eis einfuhren konnte. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen verabschiedeten sich die Berliner anschließend in die Olympia-Pause. Aus der kam man gestärkt zurück, konnte alle seine drei Spiele gewinnen und belegte damit mit einem Punkt Vorsprung auf Nürnberg Platz Zwei hinter München und machte somit das erste Saisonziel perfekt. Man qualifizierte sich für die Champions Hockey League (CHL).

Im Viertelfinale ging es dann gegen die Grizzlys Wolfsburg, gegen die man nach dem Auftaktsieg auswärts den Ausgleich hinnehmen musste. Doch dank des höchsten Playoff-Sieges (8:1) in der Vereinsgeschichte holten sich die Eisbären die Führung in der Serie zurück, sicherten sich in Wolfsburg den Matchpuck und verwandelten diesen in einem spektakulären fünften Spiel in Berlin, als man sich mit 7:6 n.V. durchsetzen konnte.

Im Halbfinale traf man auf Nürnberg, eines von zwei Teams, mit denen sich die Eisbären die gesamte Hauptrunde über um Platz Eins und die CHL-Qualifikation stritten. Es war eine Serie auf äußerst hohem Niveau, beide Team begegneten sich auf Augenhöhe und schenkten sich auf dem Eis nichts. Zwar setzten sich die Berliner in Spiel Eins deutlich mit 5:1 durch, doch spiegelte das Ergebnis nicht den Spielverlauf wider. Es folgten zwei Duelle, welche erst in der Overtime entschieden wurden. Sowohl Nürnberg als auch Berlin gewannen jeweils ihr Heimspiel. Nürnberg konnte dann zu Hause den Ausgleich in der Serie durch ein 4:1 schaffen, kassierte in Berlin aber anschließend eine bittere 4:5-Niederlage n.V. Den Matchpuck verwandelten die Berliner zwei Tage später beim 3:2 in Nürnberg und zogen somit erstmals seit 2013 wieder ins DEL-Finale ein.

Dort ging es gegen den zweimaligen Deutschen Meister München und es sollte eine epische Finalserie werden. Eine, von der man noch in Jahren sprechen und schwärmen wird. Und sie startete mit einem Berliner Paukenschlag, als man sich Spiel Eins und damit das Heimrecht durch einen 4:3-Sieg schnappte. Nur darf man München eben nicht so anstacheln, denn die roten Bullen schlugen eiskalt zurück, gewannen zweimal in Berlin und einmal in München und fuhren so mit einer 3:1-Führung zurück nach München, wo in Spiel Fünf die große Meistersause folgen sollte. Doch daraus wurde nichts, weil die Eisbären München früh schockten und mit 2:0 vorne lagen. München rannte im ganzen Spiel immer dem Rückstand hinterher, konnte aber kurz vor Schluss doch noch ausgleichen, verlor aber anschließend mit 5:6 in der Verlängerung.
Der erste Matchpuck war abgewehrt und München wollte nun eben in Berlin den dritten Titel in Folge perfekt machen. Klappte erneut nicht, denn die Berliner erzwangen dank eines 5:3-Heimsieges den ultimativen Showdown in München. Dort fing auch alles sehr gut an mit dem frühen 1:0, doch innerhalb weniger Minuten drehte München die Partie und lag nach 20 Minuten mit 4:1 vorne. Davon erholten sich die Eisbären nicht mehr, am Ende musste man sich München geschlagen geben und sich mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben.

Aber auch wenn die Enttäuschung am Ende bei Team und Fans verständlicherweise groß war, so überwiegt mit einigem Abstand doch die Freude über eine Wahnsinns-Saison der Eisbären Berlin. Sich dauerhaft unter den ersten Drei der Liga gehalten, mit München und Nürnberg einen spannenden Dreikampf um die CHL geliefert und diesen letztendlich gegen Nürnberg gewonnen. Und in den Playoffs sich bis ins Finale vorgekämpft, als man am Boden lag, wieder aufgestanden und Spiel Sieben erzwungen, dort aber dann doch den Kürzeren gezogen. Nichtsdestotrotz geht diese Saison als sehr erfolgreiche in die Vereinsgeschichte ein. Der Titel wäre natürlich die Krönung gewesen, aber geht es nach der Statistik, folgt dieser ja im nächsten Jahr.

Was bleibt sonst noch aus dieser Saison. Die Eisbären verfügten über ein starkes Torhüter-Duo aus Petri Vehanen und Marvin Cüpper. Wenn Cüpper gebracht wurde, war er zur Stelle und lieferte einige klasse Spiele ab und war in den Statistikwerten am Ende sogar leicht besser als Vehanen. Dieser hat nach der Saison sein Karriereende bekannt gegeben. Cüpper hat bewiesen, dass er ein guter Torhüter ist bzw. bei mehr Spielpraxis werden kann. Ob die Eisbären ihm gleich das volle Vertrauen schenken und ihn als neue Nummer Eins sehen, bleibt abzuwarten.

In der Verteidigung waren die Eisbären gut aufgestellt, hatten die viertbeste Defensive nach der Hauptrunde und sorgten durchaus mit den Verteidigern immer wieder für Gefahr. Allen voran natürlich Micki DuPont, welcher mit sieben Toren und 16 Vorlagen auch bester Verteidiger der Eisbären nach der Hauptrunde war.
Mit Blake Parlett verlieren die Eisbären nun aber einen durchaus wichtigen Bestandteil der Defensive, wenn gleich die Nummer 71 in den Playoffs verletzungsbedingt fehlte.

Die Offensive war das Prunkstück der Eisbären. Fast alle vier Reihen waren torgefährlich, das war das große Plus der Eisbären. In der Hauptrunde brillierte die Reihe um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman, in den Playoffs wirbelten Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels und Rihards Bukarts die gegnerischen Reihen durcheinander. In der Hauptrunde trafen gleich acht Stürmer zweistellig.
Bisher steht nur der Abgang von Sven Ziegler fest, wobei dieser nicht wirklich weh tut, konnte sich die Nummer 52 in Berlin einfach nicht durchsetzen, wenn er Eiszeit bekam.

Wenn es nach dieser Saison überhaupt etwas zum Meckern gibt, dann ist es ganz klar das Powerplay. Einst war es gefürchtet, das Berliner Überzahlspiel, inzwischen ist es nur noch ein laues Lüftchen. Woran das liegen mag, weiß wohl nur die Mannschaft selbst. Man kann nur hoffen, dass man daran arbeiten wird im Sommer, denn mit einem guten Powerplay hätte man München vielleicht schlagen können. Denn deren Powerplay war brutal stark.

Mit wem die Eisbären als Chefcoach in die neue Saison gehen und das Ziel achte Meisterschaft angehen, steht noch in den Sternen. Denn Uwe Krupp, der die Eisbären Jahr für Jahr einen Schritt voran gebracht hat, durfte oder wollte in Berlin nicht mehr weitermachen. Woran es am Ende lag, dass Krupp den Verein verlassen hat (musste), darüber kann nur spekuliert werden. Gerüchte gehen viele rum, daran wollen wir uns aber nicht beteiligen. Für uns steht fest, dass die Eisbären mit Uwe Krupp einen sehr guten Trainer verlieren. Einer, der immer vom „Fünf-Jahres-Plan“ gesprochen hat und diesen im nächsten Jahr hätte vollenden können. Denn in den letzten vier Jahren haben sich die Berliner kontinuierlich gesteigert, nächste Jahr wäre rein rechnerisch die Meisterschaft dran. Wir finden es schade, dass Krupp diesen Weg nicht weitergehen kann.

Ob nun Co-Trainer Clément Jodoin das Team übernimmt, wie spekuliert wird, bleibt abzuwarten. Ein erfahrener Fachmann wäre er auf jeden Fall. Die Trainerfrage bleibt spannend. Genauso, wen die Eisbären als Neuzugang noch so aus dem Hut zaubern werden. Der Sommer wird also nicht langweilig werden. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Sommerpause und danken Euch für Eure Treue während der Saison. Wir lesen uns im August zur CHL wieder. Bis dahin, alles Gute für Euch!

Euer Walker

6 Siege, 2 Niederlagen, nur einmal nicht gepunktet, Platz Eins erobert: Die Eisbären Berlin im November 2017

Halbzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 26 Spieltage sind in der DEL-Saison 2017/2018 absolviert und der dritte Monat dieser Saison liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Im vergangenen Monat punkteten die Eisbären nur in zwei Spielen nicht, dieses Mal nur in einer Partie nicht, sie holten sechs Siege und 19 von 24 möglichen Punkten. Damit eroberte der DEL-Rekordmeister die Tabellenführung und bewies einmal mehr, dass man zurück im Favoritenkreis auf die deutsche Meisterschaft ist.

Die Eisbären jubeln mit ihren Fans über einen Sieg. In dieser Saison gab es bisher häufig Grund dazu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Dabei startete der November aus Eisbären-Sicht nicht so gut wie erhofft, verlor man doch gegen Iserlohn mit 2:3. Dabei war man die klar spielbestimmende Mannschaft, aber die Sauerländer erwiesen sich als die effektivere Mannschaft und nahmen daher die drei Punkte mit an den Seilersee. Positiv zu erwähnen sind sicherlich die beiden Powerplaytore, ist doch das Überzahlspiel derzeit eine Baustelle im Team von Coach Uwe Krupp.
Die Eisbären zeigten aber eine Antwort und gewannen nur zwei Tage später ihr „Heimspiel“ in Wolfsburg deutlich und verdient mit 5:2. Ein Sieg, der durch eine geschlossene und sehr starke Mannschaftsleistung eingefahren wurde. Mit einem Erfolgserlebnis verabschiedete man sich also in die Deutschland Cup-Pause.
Und aus dieser kam man furios zurück. Gegen die sich in der Krise befindenden Ingolstädter gelang ein souveräner 6:1-Kantersieg, der zu keiner Zeit gefährdet war. Da zeigten die Eisbären teilweise Traum-Kombinationen, welche manchmal auch zum Torerfolg führten. Und in diesem Spiel gelang eine Powerplay-Quote von 100 Prozent.
Es folgte das Heimspiel gegen Krefeld und gegen die Seidenstädter tat man sich in den letzten Jahren immer wieder schwer. Das sollte dieses Mal nicht anders werden und die Eisbären bewiesen nach einem miserablen Start und zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand große Moral und gewannen am Ende mit 4:3 gegen die Pinguine. Es zeigte die neue Qualität der Mannschaft, die solche Spiele in der Vergangenheit meistens noch verloren hatte.
Die nächste Partie mussten die Eisbären in Bremerhaven absolvieren, wo sie nicht ihr bestes Spiel zeigten, aber dank ihrer Effektivität einen 4:1-Sieg einfuhren. Auch solche Spiele musst du als Top-Team gewinnen und das scheinen die Berliner in diesem Jahr endlich wieder zu sein.
Nach vier Siegen in Folge mussten die Berliner gegen Düsseldorf dann aber mal wieder eine Niederlage einstecken. Mit 3:4 n.P. verlor man gegen die DEG und das Spiel zeigte ein Problem der Eisbären, welches sich durch die letzten Spiele zog. Man hatte große Probleme, Konstanz in sein Spiel über 60 Minuten zu bekommen. Immer wieder waren ein, zwei Drittel dabei, in denen die Eisbären nicht überzeugen können.
Überzeugen konnte man dann aber wieder gegen die Adler Mannheim, welche man mit 6:3 zurück nach Hause schickte. Dabei glänzte mal wieder die Paradereihe der Hauptstädter um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman, welche fünf der sechs Tore gegen die Kurpfälzer erzielte.
Nicht ganz so torreich wie die Partie gegen Mannheim war das Spiel gestern Abend in Schwenningen, welches die Eisbären mit dem knappsten aller Ergebnisse (1:0) für sich entschieden. Lange suchten die Eisbären einen Weg durch die kompakte Wild Wings-Defensive, Marcel Noebels fand diesen schließlich acht Minuten vor dem Ende des Spiels.

Nick Petersen war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären im November. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wie zu Beginn bereits erwähnt, holten die Eisbären also sechs Siege aus acht Spielen bei einem Torverhältnis von 31:17 und eroberten damit auch Platz Eins in der Tabelle, was für jeden Eisbären-Fan ein Genuss ist. Nach Jahren der Enttäuschung scheinen die Berliner wieder zurück zu sein. Das zeigen zumindest die ersten drei Saison-Monate. Was aber sicherlich und vor allem mit dem endlich durchgezogenen Umbruch im Team zusammenhängt. Das bewies einmal mehr der November, in dem die Paradereihe der Eisbären unglaublich scorte.
Nick Petersen sammelte 13 Scorerpunkte (6 Tore/7 Vorlagen), James Sheppard 12 (3/9) und Sean Backman 11 (5/6). Diese Reihe ist so wichtig für die Eisbären und das hat sie im November mal wieder deutlich unter Beweis gestellt. Es sei nur noch einmal das Mannheim-Spiel erwähnt, wo die Drei an fünf der sechs Tore beteiligt waren.
Sean Backman stellte zudem zwei Rekorde von Eisbären-Legende Steve Walker ein. Zum Einen traf er in sieben aufeinanderfolgenden Spieler immer mindestens einmal und zum Anderen punktete Backman in 13 Spielen in Folge. Da ist den Eisbären im Sommer ein absoluter Glücksgriff gelungen.

Aber natürlich sind die drei Spieler für den Aufschwung der Eisbären nicht alleine verantwortlich, aber sie haben eben schon einen sehr großen Anteil daran. Doch auch andere Spieler machten im November auf sich aufmerksam. An dieser Stelle sei nur einmal Kai Wissmann erwähnt, der fünf Tore in diesen acht Spielen vorbereitete. Was für den Youngster ein sehr guter Wert ist. Auch Marcel Noebels (3/4) und Jamie MacQueen (4/2) waren in diesem Monat sehr wichtig für die Eisbären.

Und die 17 Gegentore in acht Spielen zeigen einmal mehr, über welch starkes Torhüter-Duo die Eisbären in dieser Saison verfügen. Egal, ob Petri Vehanen oder Marvin Cüpper im Tor stehen, man weiß einfach immer, dass da hinten ein absoluter Top-Goalie im Tor steht.
In vier der acht Spielen kassierten die Eisbären drei Gegentore in der regulären Spielzeit, was Coach Uwe Krupp zu viel findet. Der Trainer meint, zwei Gegentore sind in Ordnung, drei aber nicht. Doch das liegt nicht an den beiden Torhütern, das wissen auch die Spieler, die oftmals genug gesagt haben, man müsse die beiden Goalies mehr unterstützen, denn die beiden sind keine Torhüter, die drei Gegentore in einem Spiel kassieren müssen. Das Spiel in Schwenningen war der beste Beweis, denn da gelang Petri Vehanen der erste Shutout in dieser Saison.

Man kann gespannt sein, wie der Dezember für die Eisbären Berlin verlaufen wird. Ob sie die gezeigten Leistungen weiterhin bestätigen können und die Tabellenführung vielleicht sogar verteidigen. Der Spielplan ist weiterhin sehr prall gefüllt aufgrund von Olympia 2018. Da kommt ein weiterer stressiger Monat auf die Eisbären zu, aber bisher haben die Hauptstädter bewiesen, dass sie damit sehr gut umgehen können. Hoffentlich ist das auch im letzten Monat des Jahres der Fall.

Elf Spiele, nur zweimal nicht gepunktet: Die Eisbären Berlin im Oktober 2017

Der zweite Saisonmonat in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Nach dem ersten Monat lagen die Eisbären noch auf Platz Zwei, nun liegen die Hauptstädter auf Platz Drei. Die Tabellenführung ist aber nur zwei Punkte entfernt, doch Spitzenreiter Nürnberg kann diese heute Nachmittag noch ausbauen. Dennoch war es ein sehr guter Monat für die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp, die gleich elf Spiele absolvieren musste, davon vier Spiele verlor aber in neun der elf Spiele auch punkten konnte. Wir blicken noch einmal auf den Oktober der Eisbären Berlin zurück.

In neun von elf Spielen im Oktober konnten sich die Eisbären Berlin über Punkte freuen. Ganz starke Leistung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom Ergebnis her begann der Monat für die Eisbären mit einer denkbar knappen und unglücklichen Niederlage gegen den Erzrivalen Adler Mannheim (3:4), dennoch boten die Berliner da eine sehr starke Partie und zeigten Moral nach einem frühen 0:2-Rückstand und dominierten fortan die Partie. Doch am Ende hatten die Kurpfälzer das bessere Ende auf ihrer Seite.
Danach folgten jedoch neun Spiele in Folge, wo die Eisbären immer mindestens einen Punkt holten. Es fing an mit einem 4:2-Sieg bei der Düsseldorfer EG, wo man die Partie klar dominieren konnte und bei besserer Chancenverwertung eigentlich hätte höher gewinnen müssen. Doch am Ende zählten nur die drei Punkte, die man mit nach Hause nahm.
Bei den Iserlohn Rooters konnte man am Seilersee mit einem 6:3-Sieg die Tabellenführung erobern, zeigte aber trotz des Sieges keine gute Leistung, was auch Stefan Ustorf nach dem zweiten Drittel analysierte, als er meinte, dass er nur mit dem Ergebnis zufrieden sei, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man hier auftritt. Die Eisbären machten sich nämlich das Leben selbst immer wieder unnötig schwer und brachten die Sauerländer so immer wieder zurück ins Spiel.
In Iserlohn war man schon nicht so überzeugend, doch der bis dahin schlechteste Auftritt der noch jungen Saison folgte zwei Tage später gegen Augsburg, wo man am Ende mit Ach und Krach sowie viel Glück mit 2:1 n.P. gewann. Dank zweier Penalty-Tore von Jamie MacQueen.
Im nächsten Heimspiel setzte man sich 3:1 gegen Schwenningen durch und musste auch da einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. Aber die Eisbären investierten sehr viel und belohnten sich dafür am Ende auch mit drei Punkten.
Dann folgte mal wieder eine Niederlage, als man mit 2:3 n.P. bei den Krefeld Pinguinen verlor. Eine unnötige Niederlage, lag man doch bereits mit 2:0 vorne. Doch man spielte es danach zu leichtfertig und lud Krefeld zu Chancen ein, welche sich am Ende die zwei Punkte sichern konnten.
Auch die nächste Auswärtspartie ging ins Penaltyschießen, diesmal bei den Thomas Sabo Ice Tigers, wo man im Spitzenspiel mit 1:2 n.P. unterlag. Sean Backman brachte die Eisbären erst 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung. Spielerisch sah das bis zum Nürnberger Drittel gut aus, aber es mangelte den Eisbären an Kreativität, um hochkarätige Torchancen herauszuspielen.
Es sollte das nächste Spitzenspiel folgen und dieses verdiente den Namen auch. Es ging rauf und runter, es gab immer wieder Nickligkeiten und kleine Raufereien zu sehen, am Ende setzten sich die Eisbären Berlin in einem hochkarätigen Spiel gegen München mit 5:4 n.P. durch. Das war beste Eishockey-Werbung von beiden Mannschaften.
In Köln gab es das nächste Spitzenspiel und auch das gewannen die Hauptstädter, dank vier Toren durch Neuzugänge und eines mal wieder überragenden Petri Vehanen im Tor.
Gegen Straubing konnte man nicht glänzen, holte sich aber trotzdem einen 2:1-Heimsieg und punktete auch im neunten Spiel in Folge. Diese Serie riss erst im letzten Spiel des Monats Oktober, als man in Augsburg beim Wild-West-Hockey mit 4:7 verlor, weil man sich zu viele Strafen leistete.
Somit punkteten die Eisbären also nur zu Monatsbeginn und zum Monatsende hin nicht, dafür in den neun Spielen zwischendurch, was eine sehr starke Serie war. Auch dadurch ist der Vorsprung auf den ersten Pre-Playoff-Platz auf satte elf Punkte angewachsen. 13 Punkte sind es auf den ersten Platz, der nicht einmal Pre-Playoffs bedeuten würde.

Die Eisbären Berlin sind also weiterhin auf einem sehr guten Weg in dieser Saison und endgültig

Petri Vehanen zeigte auch im Oktober wieder einige spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

zurück in der Spitzengruppe der DEL. Das haben nicht zuletzt die Siege gegen München und Köln bewiesen und generell die drei Spiele gegen Spitzenteams in Folge, wo man in allen drei Spielen in Nürnberg, gegen München und in Köln punkten konnte.
Doch trotz des guten Platz Drei und der guten Punkteausbeute sind bei den Eisbären nach wie vor noch Baustellen vorhanden. Zum einen natürlich das nach wie vor schlechte Powerplay, was immer noch nicht besser geworden ist. Auch fehlt der Mannschaft in den meisten Spielen nach wie vor noch die nötige Konzentration über die gesamte Spieldauer, womit man sich trotz scheinbar sicheren Führungen immer wieder unnötig in Not bringt. In Iserlohn ist das noch gut gegangen, in Krefeld verspielte man dadurch leichtfertig zwei Punkte.
In diesem Monat war auch die bisher stärkste und schlechteste Leistung vorhanden. Im Wahnsinns-Spiel gegen München lieferten die Eisbären beim 5:4 n.P. ihre bisher stärkste Leistung in allen Belangen ab und gewannen damit am Ende auch verdient, gegen Augsburg spielte man bisher am schwächsten, gewann komischerweise am Ende aber doch noch mit 2:1 n.P.
Was anders herum natürlich wieder für die Mannschaft spricht, die es auch in scheinbar schlechten Spielen irgendwie schafft, noch einen Weg zu finden, um die Spiele doch noch zu gewinnen oder aber immerhin noch einen Punkt zu holen. Jeder Punkt kann am Ende im Kampf um die beste Platzierung in den Playoffs wichtig sein, von daher sind die 36 erzielten Punkte bisher schon sehr stark.

Elf Spiele, sieben Siege, vier Niederlagen, nur zweimal nicht gepunktet, 36:30-Tore. Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp dürfte mit dieser Bilanz nicht unzufrieden sein, weiß aber natürlich, wo es noch Steigerungspotential gibt. Krupp setzte im Oktober achtmal auf Petri Vehanen und auch dreimal auf Marvin Cüpper. Und man hat deutlich gesehen, dass die Berliner über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügen. Wenn Vehanen mal nicht spielt, dann hat man eben immer noch einen sehr starken Back-up mit Marvin Cüpper, dem vielleicht sogar die Zukunft in Berlin gehören kann. Sein Potential hat er in diesem Monat jedenfalls schon einmal andeuten können.

Sean Backman spielte einen überragenden Monat Oktober mit 13 Scorerpunkten. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Reden wir über den Oktober bei den Eisbären Berlin, kommen wir an einem Mann nicht vorbei – Sean Backman. Der Neuzugang spielte einen ganz starken Monat und war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären. Sieben Tore sowie sechs Vorlagen gelangen Backman, der zudem in den letzten sechs Spielen immer einen Treffer erzielen konnte. Ganz starke Verpflichtung, die die Eisbären da getätigt haben.
Aber auch Jamie MacQueen läuft so langsam aber sicher zur Hochform auf, kam auf gute neun Scorerpunkte (5 Tore/4 Vorlagen). Auch weitere Stürmer konnten im Oktober ihr Punktekonto gut auffüllen – James Sheppard (3/5), Marcel Noebels (3/4), Mark Olver (4/2) und Nick Petersen (3/3). Auch die beiden Top-Neuzugänge in der Defensive traten in Erscheinung – Blake Parlett (0/5) und Danny Richmond (1/3).

Was in diesem Monat auch aufgefallen ist, bei den Eisbären sind nach wie vor alle vier Reihen in der Lage, für Torgefahr zu sorgen. Jede Sturmreihe kann für ein Tor sorgen, was es dem Gegner natürlich schwer macht, sich auf die Eisbären einzustellen. Wenn gleich zuletzt natürlich die Paradereihe Sean Backman, Nick Petersen und James Sheppard am gefährlichsten war. Aber punkten die drei mal nicht, springen halt andere Reihen in die Bresche, was die Eisbären so gefährlich für die Gegner macht.

Zwei sehr starke Torhüter, eine gute Defensive und eine gefährliche Offensive. Die Eisbären Berlin haben eine gute Mischung für die Saison 2017/2018 gefunden und sind damit wieder zurück im Favoritenkreis auf die Deutsche Meisterschaft. Und wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft noch einige Baustellen hat und somit noch nicht ihre besten Leistungen abgerufen hat, kann man in den nächsten Monaten auf weitere Siege der Eisbären hoffen.

6 Siege, 2 Niederlagen, 34:23-Tore: Eine Vorbereitung, die Lust auf mehr macht und auf eine erfolgreiche Saison hoffen lässt

Am 02. April absolvierten die Eisbären Berlin ihr letztes Pflichtspiel im Playoff-Halbfinale beim späteren Meister Red Bull München. Es folgte eine elend lange Sommerpause, in der allerdings viel bei den Hauptstädtern passierte. Im August starteten die Eisbären mit ihrem Vorbereitungsprogramm, um bestmöglich in die neue DEL-Saison zu starten, welche am Freitagabend mit einem Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr) endlich beginnt.

Und die Eisbären-Fans sehen der neuen Saison hoffnungsvoll entgegen und freuen sich darauf, dass es endlich wieder losgeht. Zum einen, weil dann die lange Zeit des Wartens endlich ein Ende hat und zum anderen, weil die gezeigten Leistungen der Eisbären während der Vorbereitung Lust auf mehr gemacht haben und weil sie hoffen lassen auf eine erfolgreiche DEL-Saison 2017/2018.

Acht Testspiele absolvierten die Berliner, sechs davon gewannen sie und nur zwei Spiele gingen verloren. 34 Tore erzielten die Eisbären, was einen Schnitt von vier Toren pro Spiel macht. Wenn die Jungs das in der Hauptrunde fortsetzen würden, wäre Chefcoach Uwe Krupp sicherlich sehr erfreut darüber. 23 Gegentore kassierten die Eisbären, davon aber nur in zwei Spielen mehr als drei. Diese zwei Spiele waren aber ausgerechnet die letzten beiden Spiele beim Turnier in Graz, als man sechs Gegentore gegen die Gastgeber und fünf Gegentreffer gegen den Turniersieger Lahti kassierte.

Den ersten Eindruck, den die Mannschaft in der Vorbereitung vermittelt hat, ist ein guter. Die Mannschaft wirkt sehr spielfreudig, die Neuzugänge wurden gut integriert und man präsentierte den Fans schon die ein oder andere tolle Kombination, welche dann auch noch mit einem Tor krönend abgeschlossen wurde. Am Spielstil der Eisbären merkte man schon, dass mit Clément Jodoin ein sehr erfahrener Co-Trainer nun hinter der Bande steht, dessen Erfahrung der Mannschaft bisher sehr hilfreich ist. Sowohl im Traing als auch im Spielbetrieb hat man Veränderungen im Vergleich zur letzten Saison gesehen und diese waren durchweg positiv.

Was bisher auffällig ist, die Eisbären scheinen endlich über 60 Minuten konzentriert zu Werke zu gehen, geben kein Spiel verloren sondern kämpfen bis zur letzten Sekunde um den Sieg. Als Beispiel sei da nur das vorletzte Testspiel gegen Graz erwähnt, als man 63 Sekunden vor dem Ende noch mit 4:6 hinten lag, sich aber tatsächlich noch in die Verlängerung rettete und das Spiel letztendlich im Penaltyschießen sogar noch für sich entscheiden konnte. Die Moral der Mannschaft ist also schon mal in Takt. In der vergangenen Saison hatte man doch des Öfteren bemängeln müssen, dass die Mannschaft immer nur ein oder zwei gute Drittel zu Stande brachte. Das scheint diese Saison anders zu sein.

Auch ist bereits zu sehen, dass die Eisbären in der Offensive wieder deutlich mehr Durchschlagskraft haben, was der Fakt beweist, dass man in sechs der acht Testspiele drei oder mehr Tore erzielen konnte. Das Toreschießen war ja in der vergangenen Saison noch so ein Problem bei den Eisbären, was dank der Neuzugänge wohl der Vergangenheit angehören dürfte.
So auch die Tatsache, dass man nur von einer, maximal zwei Reihen, abhängig ist. Der Kader ist tief genug besetzt und Chefcoach Uwe Krupp kann vier starke Angriffsreihen ins Spiel schicken, wo von jeder Reihe Torgefahr ausgehen kann. Somit sind die Eisbären wieder schwerer auszurechnen als noch im letzten Jahr.

In der Vorbereitung haben zudem Sorgenkinder der letzten Saison ihren Torriecher wieder gefunden. Jamie MacQueen zum Beispiel war mit sechs Treffern der erfolgreichste Spieler im Team der Eisbären, dicht gefolgt von Florian Busch mit vier Toren. MacQueen war mit insgesamt zehn Scorerpunkten (6 Tore/4 Vorlagen) zusammen mit Neuzugang Martin Buchwieser (3/7) Top-Scorer der Eisbären in der Vorbereitung.

Auch die Neuzugänge haben sich bereits toll eingefügt ins Berliner Team. Neben Buchwieser trugen sich auch James Sheppard (0/5), Danny Richmond (2/3), Blake Parlett (1/2), Thomas Oppenheimer (1/2) und Mark Olver (1/1) in die Scorerliste ein. Lediglich Sean Backmann hat noch keinen Punkt erzielt, absolvierte aber auch erst am zurückliegenden Wochenende seine ersten Spiele für die Eisbären Berlin.

Die Neuzugänge haben in der Vorbereitung bewiesen, dass sie den Eisbären definitiv weiterhelfen können. Danny Richmond und Blake Parlett harmonieren sehr gut zusammen in der Defensive und haben auch bereits angedeutet, dass sie nach vorne durchaus sehr gefährlich werden können. Martin Buchwieser macht das, was er schon immer am Besten konnte – Tore schießen und vorbereiten. James Sheppard zeigte uns schon so manchen traumhaften Pass, womit er seinen Mitspielern eine Chance ermöglichte. Und auch Thomas Oppenheimer und Mark Olver deuteten ihr Können durchaus aus.

Die Vorbereitung hat gezeigt, dass mit den Eisbären wieder zu rechnen ist. Das Team wurde durch sehr gute Neuzugänge verstärkt, der Kader hat wesentlich mehr Tiefe und Erfahrung als noch im letzten Jahr, vor dem Tor scheinen die Eisbären ihren Torhunger wieder gefunden zu haben. Wenn man jetzt noch an der größten Schwachstelle der letzten Saison arbeitet – dem Powerplay – dann sind die Hauptstädter wieder ein ernstzunehmender Kandidat für die ersten sechs Plätze und die damit verbundene direkte Playoff-Qualifikation. Wenn die Eisbären von schwerwiegenden Verletzungen und Problemen während der Hauptrunde verschont bleiben, ist ein Platz unter den ersten Vier durchaus realistisch. Ob es in dieser Saison aber bereits mit dem Traum vom achten Stern was wird, ist doch noch sehr fraglich. Da wirkt Titelverteidiger München doch noch wesentlich stärker besetzt als die Eisbären und dann gibt es da ja auch noch andere Titel-Kandidaten wie Mannheim, Köln oder Nürnberg. Aber wer weiß, wenn die Eisbären in der Hauptrunde ins Rollen kommen und das dann auch mit in die Playoffs nehmen können, ist durchaus alles möglich.

Aber bis zu den Playoffs ist es noch ein sehr weiter Weg. Jetzt steht erst mal der Start der 52 Spieltage langen Hauptrunde an. Und auf diese freuen wir uns nach den gezeigten Leistungen der Eisbären in der Vorbereitung umso mehr. Denn diese hat definitiv Lust auf mehr gemacht und sie hat viel Hoffnung verbreitet, dass man in der Hauptstadt nach durchwachsenen Jahren endlich wieder besseren Zeiten entgegen geht.

In diesem Sinne, auf eine spannende und möglichst erfolgreiche DEL-Saison 2017/2018!

Euer Walker

James Sheppard, Mark Olver und Sean Backman: der Königstransfer, der Rückkehrer und der AHL-erfahrene Stürmer

Die Sommerpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich immer mehr dem Ende entgegen. Wir sind bereits im Monat August angekommen, jener Monat, in dem die Mannschaften ihre Testspiele in Vorbereitung auf die neue Saison absolvieren. So auch die Eisbären Berlin, die in zwei Tagen ihr erstes Testspiel bestreiten. Zu Gast sind die Mannen von Headcoach Uwe Krupp dann bei den Lausitzer Füchsen (Bully: 19:30 Uhr). Dabei werden die Eisbären mit einer stark veränderten Mannschaft auftreten. Denn in der Sommerpause wurde der so lang erhoffte Umbruch im Kader endlich vollzogen. Sieben Neuzugänge konnte Sportdirektor Stéphane Richer den Fans präsentieren, neun Spieler verließen den DEL-Rekordmeister dagegen. Zwei Verteidiger und fünf Stürmer sind neu im Team der Eisbären. Die beiden neuen Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett sowie die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger im Sturm, Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser, hatten wir Euch ja bereits kurz vorgestellt. Heute wollen wir Euch noch die letzten drei neuen Stürmer vorstellen.

Als Königstransfer kann man wohl James Sheppard bezeichnen. Der 29-jährige Kanadier kommt vom EHC Kloten aus der Schweiz an die Spree. In der NHL kam Sheppard auf insgesamt 431 Spiele, in denen er 100 Scorerpunkte sammelte. Er spielte für die Minnesota Wild, die San José Sharks sowie die New York Rangers. Sheppard bringt also reichlich Erfahrung mit nach Berlin, was der Mannschaft – vor allem den jungen Spielern – nur gut tun kann.
Genau diese Sorte Stürmer, wie sie James Sheppard ist, haben die Eisbären gesucht. Sportdirektor Stéphane Richer:

James Sheppard passt in unser Anforderungsprofil für den Mittelstürmer, den wir gesucht haben. Er wird mit seiner Größe und seiner Energie viel Schwung in unser Spiel bringen.

Ein alter Bekannter im Team der Eisbären ist Mark Olver. Der 29-jährige Stürmer war letztes Jahr in der AHL für Tucson und Bakersfield aktiv. In der NHL absolvierte er 74 Spiele für die Colorado Avalanche. Sein Können bewies er bereits während der Saison 2015/2016, als er in 43 Spielen für die Eisbären 20 Scorerpunkte sammelte. Auch von Mark Olver ist Richer überzeugt:

Mark Olvers aggressive Spielweise ist ein Element, das wir noch in unserer Mannschaft gebrauchen können. Er ist ein guter Eishockeyspieler, der in Berlin alle Gegebenheiten kennt und sich schnell eingewöhnen wird.

Der letzte Neue im Sturm war zugleich der Erste, den die Eisbären Ende Mai als Neuzugang vorstellten – Sean Backman. Der 31-jährige Stürmer wechselt vom Farmteam der Los Angeles Kings, den Ontario Reign, zu den Eisbären Berlin. Backman sammelte reichlich Erfahrung in der AHL, absolvierte insgesamt 532 Spiele, in denen er 94 Tore erzielte und weitere 150 Treffer vorbereitete.
Mike O’Connell, Chefberater von LA Kings GM Rob Blake, äußerte sich über Backmann wie folgt:

Seitdem er 2013 in unsere Organisation gekommen ist, hat er sich als absolute Stütze unseres AHL-Teams erwiesen. Er hatte einen großen Anteil daran, dass wir unsere Division und auch die Liga gewinnen konnten. Als sehr guter Schlittschuhläufer wird er bei den Eisbären als Zwei-Wege-Spieler, Scorer und auch mit seinen Führungsqualitäten in Erscheinung treten. Dieser Wechsel ist ein weiterer Schritt, um das Fundament der Zusammenarbeit zwischen unseren Clubs in Los Angeles und Berlin zu verstärken.

Damit umfasst die Offensive der Eisbären 15 Spieler. Die Eisbären sind damit deutlich tiefer besetzt als noch in der vergangenen Saison. Und was noch viel wichtiger ist, die Berliner verfügen so wieder über vier starke Reihen, von denen alle für Torgefahr sorgen können. Die Berliner werden somit wieder schwerer auszurechnen zu sein. 

So sieht die Offensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Sean Backman, James Sheppard, Nick Petersen, Martin Buchwieser, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels, André Rankel, Florian Busch, Thomas Oppenheimer, Jamie MacQueen, Mark Olver, Daniel Fischbuch, Sven ZIegler, Charlie Jahnke, Vincent Hessler