O Captain, My Captain – André Rankel schießt die Eisbären im letzten Drittel zum 2:1-Sieg gegen Wolfsburg

Ausgabe #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit. Vor 9.431 Zuschauern (!) in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Eisbären Berlin gegen Schlusslicht Grizzlys Wolfsburg knapp mit 2:1 (0:1,0:0,2:0) durch und feierten somit den zweiten Sieg in Folge und zugleich den ersten Heimsieg der noch jungen DEL-Saison. Matchwinner war zum einen Kapitän André Rankel mit zwei Toren und zum anderen Goalie Petri Vehanen, der seine Mannschaft mit starken Paraden immer wieder im Spiel hielt.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, Chefcoach Uwe Krupp konnte also wieder nahezu in Top-Besetzung spielen lassen.

Die Eisbären feiern den ersten Heimsieg. Danach sah es nach den ersten 20 Minuten aber überhaupt nicht aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wolfsburg begann äußerst aggressiv, machte sofort deutlich, dass sie nach zwei Niederlagen zum Auftakt auf Wiedergutmachung aus sind. Und so dauerte es auch nur ganze 54 Sekunden, ehe die Scheibe erstmals im Berliner Netz lag. Ex-Eisbär Alex Weiß brachte den Puck mit der Rückhand aufs Tor, Petri Vehanen ließ nur prallen und Brent Aubin schaltete am schnellsten, kam an den Puck und schoss ihn über den am Boden liegenden Finnen ins Tor – 0:1 (1.).
Was für ein Schock für die Hausherren und Wolfsburg machte hier weiter gehörig Druck. Nach gut vier Minuten bekamen die Niedersachsen das erste Powerplay zugesprochen, in diesem aber kamen sie nicht zum nächsten Torerfolg, da dass Unterzahlspiel der Berliner durchaus gute Arbeit leistete.
Kaum wieder vollzählig, sahen sich die Eisbären den nächsten Wolfsburger Angriffen ausgesetzt. Es war fast schon ein Wunder, dass sie hier nicht längst höher hinten lagen. Einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass es nach wie vor nur 0:1 stand. Was vor allem auffiel, wie oft die Wolfsburger alleine auf den finnischen Goalie zulaufen konnten. Das darf den Eisbären in dieser Häufigkeit einfach nicht passieren.
Die Eisbären überhaupt nicht drin im Spiel, defensiv ohne Zuordnung und dann kassierte Sean Backman knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause auch noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Wolfsburg konnte diese numerische Überlegenheit bis zum Ende des Auftaktdrittels jedoch nicht ausnutzen und so stand es nach 20 Minuten 0:1 aus Berliner Sicht. Äußerst schmeichelhaft, zu überlegen war Wolfsburg.

Bekam ab dem zweiten Drittel deutlich mehr zu tun. Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des zweiten Drittels machten zunächst die Mannen von Chefcoach Pavel Gross weiter Druck, aber dann kamen auch die Eisbären besser ins Spiel und suchten den Weg in die Offensive, versuchten dort für Gefahr zu sorgen. Was Gross auffiel und ihn dazu brachte, nach 26 Minuten eine Auszeit zu nehmen.
Die Eisbären machten nun ordentlich Druck und suchten immer wieder den Abschluss. Aber egal, was sie auch versuchten, ein Wolfsburger Schläger oder aber Jerry Kuhn, der heute sein DEL-Debüt für Wolfsburg feierte, waren zur Stelle. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Wolfsburger Torlinie gehen.
Und was machten die Niedersachsen im Mitteldrittel? Die waren längst nicht mehr so präsent wie noch in den ersten 20 Minuten, sorgten aber bei wenigen Kontern immer wieder für Gefahr. Und Ex-Eisbär Alex Roach, der vor allem durch ständiges provozieren auffiel, kassierte eine 2+10-Minuten-Strafe wegen Checks von Hinten.
Tore fielen im Mitteldrittel keine, somit stand es auch nach 40 Minuten weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.

Pure Erleichterung beim Torjubel der Eisbären nach dem 1:1-Ausgleich durch Rankel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann einiges vorgenommen und als Wolfsburg nach gut drei Minuten im Schlussabschnitt eine Strafe kassierte, bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Ein klasse Pass von Nick Petersen auf den langen Pfosten, wo Kapitän André Rankel lauerte und die schwarze Hartgummischeibe problemlos im Tor von Jerry Kuhn unterbrachte – 1:1 (44.). Der Ausgleich war also gefallen und zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient.
Knapp zwei Minuten später war Rankel schon wieder zur Stelle. Thomas Oppenheimer legte die Scheibe in den Slot, wo André Rankel angefahren kam und zum Schuss ausholte. Sein Schuss ging durch Jerry Kuhn’s Schoner und trudelte über die Linie – 2:1 (46.). Ein bisschen Glück muss man eben auch mal haben, jedoch war der Führungstreffer ebenso verdient wie der Ausgleich zuvor.
Auch danach nahmen die Eisbären den Fuß nicht vom Gaspedal, wollten weiter offensives Eishockey spielen und störten Wolfsburg mit aggressiven Forechecking schon früh in deren Drittel. Was den Niedersachsen sichtlich nicht schmeckte. Die letzte größere Chance der Wolfsburger gab es so sieben Minuten vor dem Ende der Partie zu verzeichnen, als Brent Aubin alleine auf Vehanen zu lief, im Finnen jedoch seinen Meister fand.
Letztendlich spielten die Eisbären das konsequent und souverän zu Ende, ließen hinten nicht mehr viel zu und hatten Pech, dass Aubry’s Schuss  30 Sekunden vor der Schlusssirene knapp am leeren Tor vorbei ging. Somit blieb es beim 2:1 nach 60 Minuten.

Petri Vehanen war einmal mehr der Fels in der Brandung. Folgerichtig wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wir warten immer noch auf das erste DEL-Spiel der Eisbären, in dem sie über 60 Minuten ihre Leistung konsequent durchziehen. Gegen Nürnberg und in Bremerhaven war es noch nicht der Fall gewesen und auch heute sahen wir wieder ein Spiel mit unterschiedlichen Dritteln. Im ersten Drittel waren die Eisbären überhaupt nicht bei der Sache, hinten stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und man lud Wolfsburg förmlich zu Alleingängen ein. Im Mitteldrittel sollte es besser werden, da konnte man schon Druck auf das Wolfsburger Tor entfachen. Die Niedersachsen aber hielten mit allem, was sie hatten, dagegen. Im letzten Drittel mussten sich die Wolfsburger dem Druck der Eisbären dann aber doch geschlagen geben.
Die Berliner haben sich sozusagen von Drittel zu Drittel gesteigert und sicherten sich letztendlich den Sieg dank einer starken Moral und einem unbedingten Siegeswillen.

2:4 nach 2:0 – Eisbären mit starkem Beginn, aber dann lassen sie ebenso stark nach und verlieren das Auftaktspiel verdient gegen Nürnberg

Ausgabe #2:

Die Vorfreude auf die neue Saison war riesig, die Euphorie im Umfeld der Eisbären Berlin groß. Und nach 20 Minuten war jene Euphorie unter den 10.884 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof auch noch deutlich gestiegen, denn da führten die Berliner nach einer sehr starken Leistung mit 2:0 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Doch am Ende jubelten dann doch die Franken in der Hauptstadt, mit 2:4 (2:0,0:2,0:2) verloren unsere Jungs das Auftaktspiel der Saison nämlich und verpatzten somit den Start in die DEL-Saison 2017/2018.

Chefcoach Uwe Krupp konnte nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Vincent Hessler, Sven Ziegler und Constantin Braun fehlten dem Berliner Trainer, alle Neuzugänge waren also mit dabei und feierten ihre Heim-Premiere in der DEL. Im Tor stand wie erwartete Stammgoalie Petri Vehanen.

Im ersten Drittel rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Andreas Jenike zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären begannen das erste Saisonspiel äußerst engagiert und hätten bereits nach 31 Sekunden in Führung gehen können, aber der Schuss vom neuen Verteidiger Blake Parlett ging nur an die Latte. Die Eisbären begannen hier sehr motiviert in diese Partie, spielten ein aggressives Forechecking und störten Nürnberg somit früh in deren Spielaufbau. Und die Hausherren sollten sich für diesen Aufwand auch früh belohnen. In der vierten Spielminute brachte Kapitän André Rankel die Scheibe vom rechten Bullykreis aus vor das Tor, wo Nürnbergs Neuzugang Tom Gilbert die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 1:0. Der Kapitän also mit dem ersten Saisontreffer für die Eisbären.
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, Nürnberg hatte mit der Spielweise der Eisbären große Probleme. Aber einmal waren die Franken brandgefährlich. In der siebten Minute wurde Dane Fox am langen Pfosten angespielt, aber Petri Vehanen war mit einem Wahnsinns-Save zur Stelle und rettete die Führung.
Und diese bauten die Hausherren in der zwölften Minute aus. Berlin im Angriff, Nick Petersen vertändelte zwar die Scheibe, aber über Umwege kam das Spielgerät zu Jens Baxmann, welcher im Angriffsdrittel in Position lief und den Puck mit einem satten Schuss im Tor von Andreas Jenike versenken konnte – 2:0.
Danach nahmen die Eisbären den Fuß etwas vom Gaspedal, bestimmten das Spiel aber weiterhin und führten somit hochverdient mit 2:0 nach 20 Minuten. Die Fans in der Mercedes-Benz Arena verabschiedeten die Mannschaften mit ganz viel Applaus in die Kabine.

Kleine Meinungsverschiedenheit im Mitteldrittel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und in der Nürnberger Kabine muss es sehr laut geworden sein und man muss sich überlegt haben, wie man hier ins Spiel finden kann. Jedenfalls kamen die Franken hochmotiviert zurück auf das Eis und setzten die Eisbären direkt unter Druck. Yasin Ehliz traf nur die Latte (22.), Marco Pfleger (23.) und Taylor Aronson (25.) den Pfosten. Nürnberg hatte nun also ins Spiel gefunden und die Eisbären konnten von Glück reden, dass sie noch vorne lagen.
Dann folgte der Knackpunkt der Partie, was beide Trainer auch nach Spielende bei der Pressekonferenz als diesen ausmachten. Die Eisbären hatten hintereinander ein doppeltes und einfaches Überzahlspiel. 31 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber die Eisbären konnten diese große Gelegenheit zur Vorentscheidung nicht ausnutzen. Louis-Marc Aubry hatte dabei die beste Chance, doch er traf nur die Latte (30.).
Und so kam das, was sich längst angedeutet hatte. Nürnberg konnte sechs Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels verkürzen. Patrick Reimer mit einem Sahne-Pass auf Steven Reinprecht, der frei vor Vehanen auftauchte und den Puck per Rückhand im Tor versenkte – 2:1 (34.).
Und nur vier Minuten später war es Brandon Segal, der das Spiel wieder von vorne beginnen ließ – 2:2 (38.).
Nürnberg hatte in diesem Drittel also das Spiel ausgleichen können und das auch verdient. Beim etwas mehr Schussglück hätten die Mannen von Coach Rob Wilson hier auch führen können.

Jonas Müller (vorne) und Marcel Noebels versuchen den Pass des Nürnbergers zu verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären mussten in der Drittelpause einen Weg finden, um wieder zurück in diese Partie zu finden. Und die Eisbären kamen gut aus der Kabine, suchten sofort den Weg in die Offensive und hatten auch Chancen, aber kein Glück im Abschluss. Und Nürnberg? Die trafen mit der ersten Chance im Schlussdrittel und drehten die Partie komplett. Es lief die 45. Spielminute, als Taylor Aronson die Scheibe auf die linke Seite passte, wo Philippe Dupuis den Puck direkt nahm und Petri Vehanen am kurzen Pfosten irgendwie überwinden konnte – 2:3. Da sah der finnische Goalie der Eisbären nicht wirklich gut aus.
Danach weiterhin die Eisbären am Drücker, aber weiterhin ohne das nötige Glück im Abschluss. Und Nürnberg sorgte dann für die endgültige Entscheidung. Dane Fox kam über die linke Seite vor das Tor, wurde nicht angegriffen, zog ab und tunnelte Vehanen zum 2:4 (50.).
Danach spielten die Franken das clever zu Ende. Die Eisbären rannten zwar an, aber Nürnberg stand sehr sicher in der Defensive und ließ nichts mehr anbrennen. Und wenn doch was durch kam, war Andreas Jenike zur Stelle.
Beide Mannschaften noch mit einer Auszeit und Uwe Krupp nahm zudem noch Vehanen zu Gunsten eines sechsten Spieler vom Eis, aber auch das half nicht mehr. Am Ende setzten sich die Ice Tigers mit 4:2 in der Hauptstadt durch.

Eine bittere und unnötige Niederlage zum Saisonauftakt. Die Eisbären haben den besten Start, den man sich wünschen kann, verlieren dann aber im Mitteldrittel völlig den Faden und haben Glück, dass sie nicht schon nach 40 Minuten hinten liegen. Im Schlussdrittel hatte man sich dann zwar viel vorgenommen, aber manchmal versuchte man es mit der Brechstange, manchmal mit Einzelaktionen. Zudem unterliefen der Mannschaft zu viele Fehler im Aufbauspiel, was Nürnberg in die Karten spielte. Die Franken machten im letzten Drittel nicht viel fürs Spiel, trafen aber trotzdem zweimal und entschieden das Spiel somit für sich. Das macht eben eine Spitzen-Mannschaft aus. Sie macht in den richtigen Momenten die entscheidenden Tore. Heute war das Nürnberg und somit geht der Sieg der Gäste auch in Ordnung.

Saison-Auftakt gegen Nürnberg: Eisbären gehen hochmotiviert in die neue Saison und wollen den nächsten Schritt machen

Wie lange haben wir darauf gewartet: Es geht endlich wieder los. Die DEL-Saison 2017/2018 startet morgen Abend und die Eisbären Berlin erwarten zum Auftakt gleich einmal einen sehr schweren Gegner in der Arena am Ostbahnhof. Mit den Thomas Sabo Ice Tigers treffen unsere Jungs auf einen von vielen Titel-Kandidaten. Für die Berliner wird das erste Saisonspiel also gleich einmal zum ersten Härtetest der neuen Saison werden.

Und in der Hauptstadt freut man sich riesig auf die neue Saison und sieht dem Saisonstart daher hochmotiviert entgegen, wie Coach Uwe Krupp im Vorfeld der Partie gegen Nürnberg sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.09.2017):

Ich sehe eine sehr gute Entwicklung in unserer Truppe seit dem ersten Trainingstag. Jeder ist gespannt auf das erste Punktspiel. Wir starten hochmotiviert und ambitioniert in die Saison. Mit Nürnberg treffen wir sofort auf einen sehr starken Gegner. Wir werden uns warm anziehen und werden mit der Euphorie des ersten Heimspiels und unseren Fans im Rücken ein gutes Eishockeyspiel bieten.

Als Saisonziel hat Chefcoach Uwe Krupp die direkte Playoff-Qualifikation ausgegeben, aber er sprach bei der gestrigen Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz auch davon, dass man nun den nächsten Schritt gehen will. Und der wäre demnach der Einzug ins Finale. Eine mutige Ansage von Krupp, der jedoch andere Mannschaften als Favoriten ausmacht:

Oben erwarte ich neben München auch Köln und Mannheim. Dahinter gibt es eine weitere Gruppe von Teams, die sich nach oben orientiert. Dazu wollen wir gehören. Und wenn es geht, ganz oben mitmischen.

In die neue Saison können die Eisbären nahezu in Bestbesetzung starten. Alle Neuzugänge sind dabei, es werden nur Vincent Hessler und Constantin Braun fehlen. Zudem sind die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam und Charlie Jahnke für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz.
Zudem hat Uwe Krupp ein Luxus-Problem, denn aktuell stehen 22 Spieler zur Verfügung, nur 21 Spieler dürfen allerdings mitwirken. Keine so leichte Aufgabe für den Berliner Chefcoach.

Mit Nürnberg treffen unsere Jungs morgen Abend auf einen Gegner, der ihnen in der letzten Saison das Leben sehr schwer gemacht hat. Nur ganze zwei Punkte von maximal zwölf möglichen Zählern konnten die Eisbären gegen die Franken einfahren. Das gelang bei einem 3:2-Sieg n.P. auf eigenem Eis. Das zweite Match in Berlin ging mit 1:3 verloren. Noch deutlicher wurde es dagegen im Frankenland, wo die Eisbären mit 2:5 und 1:6 unter die Räder kamen.
In Berlin fühlte sich Nürnberg zuletzt eh sehr wohl, gewann in den letzten beiden Jahren immer eine Partie während der Hauptrunde. Zuvor feierte Nürnberg nur ein Sieg in elf Gastspielen an der Spree.

Während die Eisbären eine sehr gute Vorbereitung spielten, war die der Nürnberger nicht unbedingt so erfolgreich. Vier Siege feierten die Mannen von Coach Rob Wilson, drei Niederlagen kassierte das Team der Ice Tigers. Vor allem die deutliche Klatsche beim französischen Club Gap (3:6) sorge für viel Unmut im Umfeld.
Aber die Franken verfügen dennoch über ein sehr starkes Team, welches man definitiv in dieser Saison auf der Rechnung haben muss. Die Ice Tigers haben sich sehr gut verstärkt und werden im Kampf um die ersten sechs Plätze auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden. In Nürnberg sind auch zwei ehemalige Eisbären-Spieler aktiv – Verteidiger Milan Jurcina und Stürmer Petr Pohl.
Das Saisonziel der Franken ist von Hauptsponsor Thomas Sabo klar und deutlich formuliert. Man will in die Champions Hockey League, nicht mehr und auch nicht weniger.

Los geht die Partie zwischen den Eisbären Berlin und den Thomas Sabo Ice Tigers morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes -enz Arena. Telekom Sport überträgt wie gewohnt die Partie auf seinen Plattformen live. 

Das Team der Eisbären Berlin für das Heimspiel am 01. Spieltag gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am 08.09.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke

Verletzt:

Vincent Hessler (Rücken), Constantin Braun

Freundschaftsspiel gegen Mikkelin Jukurit ohne Kapitän André Rankel

Morgen Abend absolvieren die Eisbären Berlin ihr viertes von insgesamt acht Testspielen in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison 2017/2018. Um 18:30 Uhr (!) empfangen die Hauptstädter den finnischen Club Mikkelin Jukurit in der Mercedes-Benz Arena. Dort peilen die Mannen von Headcoach Uwe Krupp den vierten Sieg im vierten Testspiel an. Zuvor feierte man Siege in Weißwasser (5:2), gegen Ambri (3:2 n.P.) und gegen Prag (6:3). 

Bisher sind die Berliner also noch ungeschlagen in der Saison-Vorbereitung. Und nicht nur die Siege erfreuen dabei Trainer Krupp und die EHC-Fans. Nein, auch die Art und Weise, wie die Mannschaft derzeit auftritt, lässt wieder auf eine erfolgreiche Saison hoffen. Zwar darf man Vorbereitungsspiele sicherlich nicht überbewerten, aber sind sie doch dafür da, um zu testen und Dinge auszuprobieren, wie man in der neuen Saison zum Erfolg kommen will. Und bisher konnten die Eisbären ihren Fans schon so einige Dinge präsentieren, die man in der Vergangenheit nicht mehr so oft gesehen hatte. So konnte man das Sommerturnier in eigener Halle am Ende souverän und verdient gewinnen.

Auch die Neuzugänge sind bereits im Team angekommen und haben gezeigt, dass sie eine echte Verstärkung für die Mannschaft sein können. Alle sechs Neuzugänge, die bisher gespielt haben (Sean Backman fehlt ja noch verletzungsbedingt), konnten sich bisher in die Scorer-Liste eintragen. Allen voran natürlich Stürmer Marrin Buchwieser, der bisher zwei Tore erzielte und drei weitere Treffer vorbereitete. 

Morgen Abend wollen die Eisbären den nächsten Sieg in der Vorbereitung einfahren und dabei natürlich wieder die eigenen Fans mit ihrer Leistung überzeugen. Nicht mithelfen kann dabei leider Kapitän André Rankel, der aufgrund einer Muskelzerrung bereits heute schon nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Für ihn wird stattdessen Vincent Hessler spielen, den die Eisbären von Kooperationspartner Lausitzer Füchse für dieses Spiel angefordert haben. Ansonsten ist es das selbe Team, welches am Sonntagnachmittag gegen Sparta Prag mit 6:3 gewann.

Der Gegner der Eisbären ist hierzulande eher unbekannt, aber Eisbären-Goalie Petri Vehanen kann eine kleine Einschätzung zum Team und deren Spielweise abgeben (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 22.08.2017):

Die Saison 2016/17 war die erste von Jukurit in der höchsten finnischen Liga. Wir können eine sehr hart kämpfende Mannschaft erwarten, ähnlich der von SaiPa Lappeenranta in der CHL im vergangenen Jahr.

Das Team der Eisbären Berlin für das morgige Freundschaftsspiel gegen Mikkelin Jukurit:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett, Constantin Braun

Angriff:

Nick Petersen, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Verletzt:

Sean Backman (Muskelfaserriss), André Rankel (Muskelzerrung)

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke

Sommermeister, Sommermeister hey, hey: Eisbären gewinnen internationales Sommerturnier

Ausgabe #1:

Perfektes Wochenende für die Eisbären Berlin. Die Hauptstädter haben am Wochenende das internationale Sommerturnier gewonnen. Die Eisbären gewannen beide Spiele und sicherten sich somit den ersten Titel der neuen Saison. Gegen den HC Ambrì-Piotta setzte man sich äußerst knapp aber verdient mit 3:2 n.P. durch, gegen den HC Sparta Prag gewann man am Sonntag dann das Endspiel deutlich mit 6:3. 

Gelungener Auftakt ins Sommerturnier für die Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zum Auftakt des internationalen Sommerturniers trafen die Eisbären Berlin auf den HC Ambrì-Piotta aus der Schweiz. Für sechs der insgesamt sieben Neuzugänge (Sean Backman fehlte verletzungsbedingt) war es zugleich der erste Heim-Auftritt vor den Eisbären-Fans. Chefcoach Uwe Krupp verteilte die sechs Neuzugänge auf die Reihen Zwei bis Vier, lediglich die Starting-Six bestand nur aus Spielern, die auch in der vergangenen Saison das Trikot mit dem Eisbären-Kopf trugen. Und im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

Hinein in die erste Partie des Turniers, welche 4.256 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sehen wollten. Es war zwar nur ein Vorbereitungsspiel, aber vom ersten Bully an entwickelte sich eine Partie, welche von sehr hohem Tempo geprägt war. So entwickelte sich kein Abtasten, sondern beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überwinden. Nach kurzer Zeit gelang dies den Hausherren besser und sie nahmen Fahrt Richtung Ambri-Tor auf, welches von Benjamin Conz gehütet wurde. Nachdem sich die Berliner lange Zeit im Angriffsdrittel festgesetzt hatten, war es Martin Buchwieser, der die Scheibe letztendlich über die Linie drücken konnte – 1:0 (6.). Schon der zweite Treffer im zweiten Testspiel für den EHC-Neuzugang.
Die Eisbären wollten nach dem Tor direkt nachlegen, was ihnen aber nicht gelang. Und so kam der Ausgleich der Schweizer dann doch sehr überraschend. Marco Müller fuhr über links ins Drittel, passte die Scheibe vors Tor, wo Igor Jelovac nicht wirklich große Mühe hatte, die Scheibe hinter Petri Vehanen im Tor zu versenken – 1:1 (9.).
Fortan entwickelte sich dann ein Spiel, in dem beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, wo sie sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnten, aber die Chancen wurden von beiden nicht genutzt, weshalb es mit einem 1:1 in die erste Drittelpause ging.

Die Gäste aus Ambrì kamen sehr engagiert zurück auf das Eis und suchten sofort den Weg Richtung

Martin Buchwieser (links/hier im Gespräch mit dem Schiedsrichter) erzielte bereits sein zweites Tor im zweiten Testspiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Tor. Man merkte den Gästen an, dass sie hier die Partie komplett drehen wollten. Und das sollte ihnen auch gelingen. Wobei der Treffer von der Entstehung her schon eher unerwartet kam. Denn die Scheibe prallte von Jonas Müller seinem Schlittschuh direkt vor die Kelle von Elias Bianchi, der diese Einladung dankend annahm und freistehend zum 1:2 einschoss (24.).
Wer nun dachte, Ambrì würde weiter aktiv nach vorne spielen und die Partie bestimmen, sah sich getäuscht. Ja, Ambrì hatte auch durchaus bei Kontern seine Chancen, aber die spielbestimmende Mannschaft waren fortan die Hausherren. Die drängten auf den Ausgleich, hatten gegen Ende des Mitteldrittels die größte Chance in Überzahl, aber das Powerplay blieb ungenutzt. So stand es nach 40 Minuten 1:2 aus Eisbären-Sicht.

Im letzten Drittel bot sich den Gästen dann Mitte des Drittels die Chance zur Vorentscheidung, als man in Überzahl agieren konnte, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos. Danach erhöhten die Eisbären das Tempo, drängten auf den Ausgleich und tauchten immer wieder vor Benjamin Conz auf. Und acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang den Berlinern auch der viel umjubelte Ausgleich. James Sheppard hatte abgezogen, André Rankel staubte letztendlich zum 2:2 ab (52.).
Danach erhöhten die Berliner nochmals den Druck, wollten hier direkt nachlegen, was aber nicht gelang. Und so hatte Ambrì zum Ende hin noch einmal die Gelegenheit, in Überzahl das Spiel zu entscheiden, was jedoch nicht klappte. Somit ging Spiel Eins in die Verlängerung.

Die Eisbären auf dem Weg zum Feiern in die Kurve. Ein Bild, welches wir noch sehr oft in der neuen Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und die Overtime war ein Spiel auf ein Tor. Ambrì stand nur hinten drin, sah einen Angriff nach dem anderen auf sich zu rollen. Die Eisbären machten deutlich, dass sie das Spiel gewinnen wollten, leider konnten sie die Überlegenheit in der Verlängerung nicht in ein Tor ummünzen. Letztendlich musste also das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

Und auch das Penaltyschießen ging in die Verlängerung. Die ersten 13 Schützen hatten verschossen, erst Jamie MacQueen als 14. Schütze entschied die Partie. Die Nummer 17 der Eisbären lief an, spielte Conz stark aus und schob die Scheibe ins Tor – 3:2 (65.).

Ein am Ende verdienter Sieg, wenn man das gesamte Spiel betrachtet. Im ersten Drittel eine durchaus ausgeglichene Partie, im Mitteldrittel Ambrì zwar mit dem besseren Start und der Führung, doch über weite Strecken waren die Hausherren das dominantere Team. Und im Schlussdrittel nahm der Druck der Eisbären zum Ende hin immer stärker zu, weshalb der Ausgleich mehr als verdient war. In der Verlängerung hätten die Eisbären die Partie eigentlich schon entscheiden müssen, Jamie MacQueen sorgte dann aber im Penaltyschießen dafür, dass der erste Sieg an Berlin ging.

Da Ambrì-Piotta am Samstagnachmittag Spiel Zwei gegen Sparta Prag deutlich mit 2:5 verlor, war

Ambrì nach dem Spiel gegen Prag (2:5), wo sie trotz der zweiten Niederlage lautstark von ihren Fans gefeiert werden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

bereits klar, dass die Partie zwischen den Eisbären und Prag zum Endspiel um den Turniersieg werden würde. Die Schweizer dagegen belegten nach der Niederlage den dritten und letzten Platz. Was deren mitgereisten Fans aber so ziemlich egal war. Die Ambrì-Fans, die bereits am Freitag beim Spiel gegen Berlin, eine große Party im Block feierten, machten am Samstag einfach da weiter, wo sie am Freitagabend aufgehört hatten. Die Schweizer Fans (unterstützt von ein paar Eisbären-Fans) hatten die Arena am Ostbahnhof fest in ihrer Hand und sorgten für eine richtig gute Stimmung. Nach Spielende verabschiedeten sie ihre Mannschaft, welche sich für den grandiosen Support bedankte. Schon eine tolle Fan-Gemeinde, welche Ambrì da hat.

Für die Partie gegen Sparta Prag am Sonntagnachmittag konnte Headcoach Uwe Krupp auf Stürmer Nick Petersen zurückgreifen. Der Kanadier hatte am Freitag noch gefehlt, weil er für Team Kanada im Einsatz war, um sich für Olympia 2018 zu empfehlen. Auch im Tor gab es eine Änderung, Marvin Cüpper erhielt diesmal den Vorzug vor Petri Vehanen.

Nur 3.609 Zuschauer wollten das Endspiel des Sommerturniers sehen, enttäuschend, wenn man bedenkt, was man am Wochenende für gutes Eishockey geboten bekam. Und das sollte sich auch im letzten Turnierspiel nicht mehr ändern. Die Gäste aus Tschechien begannen engagierter und versuchten sich sofort im Drittel der Eisbären festzusetzen. Was ihnen auch gelang, nur konnten sie sich für ihren guten Start nicht belohnen. Und die Eisbären? Die sorgten mit ihrem ersten Angriff nach 82 Sekunden für die frühe Führung. Louis-Marc Aubry brachte die Scheibe zu Marcel Noebels, der alleine vor Sami Aittokallio auftauchte und diesen klassisch ausspielte und zum 1:0 einnetzen konnte (2.).

Durch das 6:3 gegen Prag sicherten sich die Eisbären den Turniersieg beim Sommerturnier. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und auf einmal waren die Eisbären hier die spielbestimmende Mannschaft und legten nur kurze Zeit später nach. Neuzugang Danny Richmond hatte von der blauen Linie abgezogen, Florian Busch hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und prompt stand es 2:0 nach nur drei Minuten. Wahnsinn!
Wer nun dachte, die Eisbären würden Prag überrennen, hatte die Rechnung ohne die Tschechen gemacht. Denn die meldeten sich sehr schnell im Spiel zurück. Jan Piskacek mit dem Schuss, Marvin Cüpper rutschte die Scheibe durch, Lukas Pech erkannte die Situation am schnellsten und schob den Puck über die Linie zum 2:1 (5.).
Die Tschechen versuchten fortan, den Ausgleich zu erzielen. Nur gelang ihnen das nicht und im Gegenzug konnten die Eisbären das nächste Tor nachlegen. Die Hausherren mit einem 2-auf-1-Konter, Neuzugang Blake Parlett legte die Scheibe rüber zu Nick Petersen und der Rückkehrer tunnelte den Keeper von Prag und traf zum 3:1 (10.).
Vier Tore in den ersten zehn Minuten – kein so schlechter Beginn in diese Partie. Aber es ging noch weiter. Sieben Minuten vor der ersten Drittelpause jubelten wieder die Gäste aus Prag. Unübersichtliche Situation vor Cüpper, Vojtech Zelenak war es, der die Scheibe ins Tor bugsieren konnte und somit auf 3:2 verkürzte (13.).
Fortan erspielten sich die Berliner weitere Chancen, wollten hier weitere Treffer nachlegen und so auf den Anschlusstreffer der Tschechen reagieren, aber es gelang ihnen nicht. Prag versuchte nach vorne auch noch etwas, jedoch mit dem selbigen Ergebnis wie die Eisbären. Somit endete ein sehr unterhaltsames erstes Drittel beim Stand von 3:2 für die Eisbären.

Im Mitteldrittel merkte man beiden Mannschaften dann schon an, dass sie hier defensiv wesentlich

Endstation Marvin Cüpper. Starkes Spiel des Back-up-Goalies. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

kompakter stehen wollten als es im ersten Drittel noch der Fall war. Daher war die Partie nun nicht mehr so unterhaltsam wie noch in den ersten 20 Minuten, aber langweilig war sie nun auch nicht.
Vier Minuten waren rum, da bekam Prag die Chance in Überzahl zum Ausgleich. Aber die beste Chance in diesem Powerplay hatten die Gastgeber. Nur Jamie MacQueen scheiterte bei seinem Konter am Keeper von Sparta Prag.
Die Partie war zur Hälfte vorbei, da gab es mal wieder Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Jamie MacQueen schirmte die Scheibe stark ab, legte sie ab für Sven Ziegler und der traf zum 4:2 (30.).
Nach dem Treffer merkte man den Gästen aus Prag an, dass sie deutlich frustriert waren. Und so gab es immer wieder kleinere und größere Provokationen der Prag-Spieler, welche letztendlich zu einer kurzen Schlägerei zwischen Danny Richmond und Lukas Pech führte. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 5:2, denn drei Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte Jamie MacQueen erfolgreich abgestaubt. Sven Ziegler hatte zuvor abgezogen, Aittokallio fiel die Scheibe aus der Fanghand und da war die Nummer 17 der Eisbären zur Stelle. 5:2 stand es zugleich auch nach 40 Minuten.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel wurden die Höhepunkte dann immer weniger. Es ging hin und her, beide Mannschaften versuchten in der Offensive was zu kreieren. Dabei gelangen den Hausherren durchaus ein, zwei sehr gelungen Kombinationen, die einen Treffer verdient hätten, aber leider wurden diese toll vorgetragenen Angriffe nicht erfolgreich abgeschlossen.
Aber dennoch bekamen die Fans in der Arena am Ostbahnhof in den letzten 20 Minuten noch zwei Tore zu sehen. Zunächst konnte Sparta Prag auf 5:3 verkürzen. Alexander Reichenberg wurde nicht angegriffen und nutzte diese Chance zum dritten Treffer der Tschechen aus (50.).
Das letzte Tor der Partie und des Turniers war dann durchaus eins zum schmunzeln. Aittokallio wollte den Puck von hinterm dem Tor aus zu einem Mitspieler passen, Jamie MacQueen kam ihm aber in die Quere, fing die Scheibe ab und spielte sie vor das Tor, wo Neuzugang Mark Olver lauerte und den Puck im zweiten Versuch über die Linie arbeitete – 6:3 (52.).

Die Eisbären Berlin krönten sich somit zum Sieger des internationales Sommerturniers vor dem HC

Marvin Cüpper mit dem Pokal des Sommerturniers. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Sparta Prag und dem HC Ambrì-Piotta. Mit der Leistung der Eisbären an diesem Wochenende kann man durchaus sehr zufrieden sein. Natürlich gab es hier und da schon noch einige Sachen, die man verbessern kann, muss und sicherlich auch wird. Aber dafür, dass wir ein Vorbereitungsturnier gesehen haben, war das schon sehr gutes und ansprechendes Eishockey – von allen Mannschaften. Unsere Jungs zeigten zwei starke Spiele, präsentierten den Fans Kombinationen, wo man teilweise mit der Zunge schnalzen konnte. Da waren schon feine Spielzüge bei. In der Defensive stand man auch zumeist sehr gut und sowohl Petri Vehanen als auch Marvin Cüpper zeigten klasse Leistungen.
Die Neuzugänge haben sich sehr gut eingefügt und bewiesen, dass sie eine klare Verstärkung für die Eisbären sind. Das neue Trainer-Team um Uwe Krupp, Clément Jodoin und Steffen Ziesche hat die Mannschaft sehr gut eingestellt, man hat vor allem die Handschrift von Jodoin bei den Spielzügen sehen können. Insgesamt kann man sagen, dass das Turnier Hoffnung auf eine erfolgreiche Eisbären-Saison macht. Denn es macht wieder Spaß, der Mannschaft zuzuschauen, sie spielen sehr gutes und bisher auch erfolgreiches Eishockey. Das in der Vorbereitung noch nicht alles rund laufen kann, ist klar, aber das Wochenende macht Lust auf mehr und zeigt auch deutlich, dass man mit den Eisbären in der neuen Saison wieder rechnen muss.

Bei dem Turnier möchte ich vor allem zwei Spieler hervorheben, die am Ende die Top-Scorer der Eisbären waren. Neuzugang Martin Buchwieser erzielte einen Treffer und bereitete drei weitere Tore vor. Jamie MacQueen traf zweimal selbst und legte zwei Treffer auf. Buchwieser deutet bereits in der Vorbereitung an, wie wertvoll er für die Eisbären sein kann. Und MacQueen zeigt bereits wieder eine gute Frühform. Diese hatte er auch beim Start der vergangenen Saison, tauchte danach aber immer mehr ab und zeigte sich erst wieder in den Play-Offs. Ein MacQueen in Top-Form ist ebenso sehr wertvoll für die Mannschaft von Uwe Krupp.

Drei Tage Sommerturnier: Endlich wieder Eishockey

Endlich wieder Eishockey„, diesen Gesang werden wir morgen Abend wohl sehr oft in der Arena am Ostbahnhof hören und wohl auch selbst mitsingen. Denn morgen Abend ist es endlich wieder soweit. Es steht seit sehr langer Zeit mal wieder ein Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena für die Eisbären Berlin an. Und nicht nur ein Heimspiel, nein, insgesamt gibt es drei Tage Eishockey pur und davon zwei Heimspiele des EHC zu bestaunen. Im Rahmen des Sommerturniers treffen die Eisbären morgen Abend um 19:30 Uhr auf den HC Ambrì-Piotta und am Sonntag auf den HC Sparta Prag (14:00 Uhr). Und am Samstag findet dann zudem noch das Duell zwischen Ambri und Prag (16:30 Uhr) statt.

Die Eisbären-Familie kommt also endlich wieder in Berlin zusammen. Lange genug mussten wir warten und sind wir mal ehrlich, wir alle sind sehr froh, dass diese elend lange Sommerpause nun ein Ende findet und wir wieder zu den Spielen unseres Lieblingsclubs gehen können. Und am Wochenende erwarten uns schon mal zwei sehr interessante Spiele mit Eisbären-Beteiligung. Chefcoach Uwe Krupp blickte heute ebenfalls schon einmal auf das voraus, was seine Mannschaft am Wochenende erwartet (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 17.08.2017):

Das wird ein guter Test für uns am Wochenende. Wir treffen auf zwei gute Teams. Schweizer Mannschaften sind immer schnell und technisch gut. Sparta Prag ist natürlich eine absolute Größe im europäischen Eishockey.

Für die Eisbären werden es die Vorbereitungsspiele Zwei und Drei. Das erste Testspiel gewannen die Hauptstädter am vergangenen Freitag bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse klar mit 5:2. Natürlich peilen unsere Jungs am Wochenende die nächsten beiden Siege an, einfach wird das aber natürlich nicht werden. Aber die Jungs sollen sich ja auch gut auf die neue Saison vorbereiten und da kommen solche Härtetests natürlich gerade richtig, um bestmöglich vorbereitet in die neue DEL-Saison zu starten.

Dabei treten die Berliner mit dem gleichen Team an wie vergangene Woche in Weißwasser. Heißt, dass Sean Backman weiterhin aufgrund seines Muskelfaserrisses ausfällt und das Nick Petersen nach wie vor beim Team Kanada weilt, um sich für die Olympischen Spiele 2018 zu empfehlen. Die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Vincent Hessler und Charlie Jahnke sind weiterhin in Weißwasser im Einsatz.

Vor 18 Jahren fand schon einmal ein Turnier in Berlin mit Beteiligung des morgigen Gegners statt. Der HC Ambrì-Piotta sicherte sich damals den Sieg beim Continetal Cup im Jahre 1999. Letztmals aufeinander trafen Ambri und Berlin am 03.09.2005, als die Eisbären bei einem Vorbereitungsturnier in Lugano mit 3:5 verloren. Zwölf lange Jahre mussten die Eisbären warten, um sich für diese Niederlage zu revanchieren. Auf jeden Fall erwartet uns morgen eine sehr spannende und vor allem sehr stimmungsvolle Partie, denn es ist kein Geheimnis, das viele Eisbären-Fans eine Fan-Freundschaft mit den Ambrì-Fans haben. 

Am Sonntag empfangen die Eisbären dann zum Abschluss des Sommerturniers den HC Sparta Prag. Mit den Tschechen kommt ein Team in die Hauptstadt, welches in der letzten Saison das Finale der Champions Hockey League (CHL) erreichte und dort Frölunda Göteborg knapp mit 3:4 n.V. unterlag. Die Eisbären treffen also auf eine sehr starke Mannschaft, die den Mannen von Chefcoach Uwe Krupp definitiv alles abverlangen wird. Auch gegen Prag verloren die Eisbären das letzte Aufeinandertreffen in der Saisonvorbereitung 2014, als man mit 2:3 n.P. den kürzeren zog. 

Freuen wir uns auf drei Tage bestes Eishockey in der Hauptstadt. Freuen wir uns darauf, endlich wieder Heimspiele der Eisbären zu sehen. Freuen wir uns auf ein – vor allem am Freitag – sehr stimmungsvolles Wochenende in der Mercedes-Benz Arena, der die Vorfreude auf den Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (08.09.2017) noch mehr steigen lässt. Es geht endlich wieder los. Endlich wieder Eishockey in Berlin!

Das Eisbären-Team für das Sommerturnier am Wochenende gegen Ambri und Prag:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett, Constantin Braun

Angriff:

Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Verletzt:

Sean Backman (Muskelfaserriss)

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Für Team Canada im Einsatz:

Nick Petersen

1:3 gegen München: Eisbären mit großem Kampf, doch am Ende entscheiden Kleinigkeiten das Spiel

Ausgabe #30:

War es das schon gewesen? Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gegen den EHC Red Bull München mit 1:3 (1:0,0:2,0:1) verloren und liegen mit dem selben Ergebnis in der Halbfinalserie nun hinten. Am Sonntag kann München in eigener Halle den Sack zumachen und erneut ins DEL-Finale einziehen. Aber auch da werden es die Eisbären ihnen nicht leicht machen, so wie auch heute Abend vor 14.200 Zuschauern.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste heute auf Jens Baxmann, Barry Tallackson, Louis-Marc Aubry und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen, der in Spiel Drei noch das letzte Drittel von der Bank aus anschauen durfte.

Zu Beginn der Partie waren beide Mannschaften auf eine sichere Defensive bedacht, ließen nicht wirklich viel zu. Dafür spielten beide ein aggressives Forechecking und versuchten so, den Gegner immer wieder früh im Spielaufbau zu stören. Mit zunehmender Spieldauer kam München immer wieder gefährlich vor das Eisbären-Tor, aber Petri Vehanen hielt sein Tor sauber. Auch eine Unterzahl überstandeb die Eisbären im Auftaktdrittel schadlos.
Nach der überstandenen Unterzahl fanden die Eisbären besser ins Offensivspiel und erarbeiteten sich auch Chancen. Und eine davon konnte Jonas Müller dreieinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause nutzen. Micki DuPont gab ihm die Scheibe im eigenen Drittel und dann startete Müller zu seinem Sololauf, bei dem er die Münchner Spieler alt aussehen ließ, am Ende vor das Tor zog und dort die Scheibe an Danny Aus den Birken vorbei ins Tor spitzelte – 1:0 (17.). Ein sensationelles Tor der Nummer 18.
Am Ende waren es dann doch 20 ausgeglichene Minuten, in der beide Mannschaften gute Chancen hatten, aber es waren die Eisbären, die hier mit 1:0 nach dem ersten Drittel vorne lagen.

Es folgte das zweite Drittel, was eigentlich immer das schwache Drittel der Eisbären war. Aber heute war es das zunächst überhaupt nicht. Die Eisbären machten ordentlich Druck, suchten immer wieder den Weg vor das Tor von Danny Aus den Birken und erarbeiteten sich dabei richtig gute und vor allem gefährliche Chancen. Die Eisbären spielten eigentlich ein super zweites Drittel, machten viel Druck nach vorne und hatten klasse Torchancen, hinten standen sie relativ sicher und ließen von München nicht viel zu. Aber ihr größtes Manko: Sie nutzten keine der vielen Chancen und das sollte sich noch rächen.
Nach einer kurzen Verletzungs-Unterbrechung eines Linienrichters war ein kleiner Bruch im Spiel der Eisbären zu erkennen. Die Pause tat ihnen sichtlich nicht gut, denn plötzlich wachten die Gäste auf. Und viereinhalb Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels glichen die Münchner durch Jon Matsumoto aus. Unglücklich aus Berliner Sicht, die hier längst 3:0 führen müssten. Aber so ist es eben, wenn du deine Chancen vorne nicht nutzt, wirst du hinten bitter bestraft.
Und es sollte noch schlimmer kommen. Mads Christensen mit dem Pass in den Slot, wo Darin Olver zwar stand, die Scheibe aber nicht kontrollieren konnte. So kam Derek Joslin an die Scheibe und netzte sie mit der Rückhand im Berliner Tor ein – 1:2 (39.).
So gingen die Eisbären mit einem Rückstand aus einem Drittel, aus welchem sie nie und nimmer mit einem Rückstand gehen dürfen. Aber so ungerecht ist eben manchmal der Sport. Aber es zeigt halt auch, welche Klasse die Münchner Mannschaft hat.

Im Mitteldrittel lag es vor allem an der Chancenverwertung, dass die Eisbären hier hinten lagen. Und im letzten Drittel kam noch ein Punkt hin zu, der wie so oft in dieser Saison spielentscheidend war. Das miserable Powerplay. Ex-Eisbären-Verteidiger Richie Regehr handelte sich eine 2+2-Minuten-Strafe ein, Berlin also für vier Minuten (!) in Überzahl. Das muss doch jetzt die Chance zum Ausgleich sein. In eigener Halle mit der fantastischen Unterstützung der EHC-Fans. Aber wie so oft ließen die Eisbären diese Riesen-Chance verstreichen. Sie hatten große Probleme, überhaupt mal in die Powerplay-Formation zu kommen. In den vier Minuten brachten sie nicht einen gefährlichen Schuss auf das Tor von Danny Aus den Birken. Ein weiterer Grund, warum diese Partie heute verloren ging.
Fortan mussten aber auch die Eisbären noch einmal in Unterzahl ran und da warfen sie alles rein, was sie hatten. Mit Erfolg, sie überstanden das Powerplay der Gäste und konnte so gestärkt in die Schlussphase gehen. Und auch da versuchten die Eisbären alles mögliche, um hier noch den Ausgleich zu erzielen. Aber München verteidigte sein Tor mit allem, was sie hatten. Sie warfen sich in die Schüsse, sie brachten immer wieder einen Schläger dazwischen und am Ende sorgten sie auch noch für den Schlusspunkt unter der Partie.
Steve Pinizzotto marschierte alleine auf das verwaiste Berliner Tor zu, verfolgt von einem Berliner Spieler. Aber der gab mehr Begleitschutz als das er Pinizzotto noch einmal stören wollte. Da hätte man sich noch mal ein Zeichen der Eisbären gewünscht, dass sie Pinizzotto und München noch einmal zeigen, was sie am Sonntag in deren Halle erwarten wird. Aber so netzte Pinizzotto die Scheibe zum entscheidenden 1:3 ein und ließen München feiern sowie vom Finale träumen.

Viel kann man den Eisbären heute einfach nicht vorwerfen. Sie haben stark gekämpft, haben viel Leidenschaft gezeigt, haben auch nach dem bitteren 1:2 nicht die Köpfe hängen lassen und haben es weiter versucht. Aber letztendlich biss man sich an der Münchner Defensive die Zähne aus und konnte das Spiel daher nicht mehr drehen.
Am Ende lag es halt an Kleinigkeiten. Zum einen an der Chancenverwertung, denn im Mitteldrittel hätte man die Partie eigentlich vorentscheiden müssen, tat dies aber nicht. Zudem war auch die ungenutzte vierminütige Überzahl ein Knackpunkt in diesem Spiel, in dem die Eisbären nach der Verletzungs-Unterbrechung von ihrem Weg abkamen.

Ja, die Niederlage ist bitter und tut im ersten Moment sicher auch weh. Das hat man nach Spielende in vielen Gesichtern gesehen, da flossen einige Tränen. Weil man nicht weiß, ob das heute Abend das letzte Heimspiel der Saison war. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, warum sollten wir traurig sein? Wir stehen im Playoff-Halbfinale und damit hatte nun mal so gar keiner gerechnet. Auch ich persönlich nicht. Und wir haben im Viertelfinale Mannheim raus gehauen, was einer Meisterschaft gleicht. Das Halbfinale gegen München ist einfach nur noch Zugabe für diese so merkwürdige Saison. Und auch wenn sie am Sonntag zu Ende gehen sollte, dann kann man mit Stolz auf diese Playoffs zurückschauen, denn die machen Hoffnung für die Zukunft. Mit den richtigen Änderungen im Kader kann man in der nächsten Saison auch in der Hauptrunde so ein Eishockey spielen. Dass sie es können, haben sie in den Playoffs bewiesen und dennoch wird man am Ende auch noch einmal über die Hauptrunde sprechen. Aber so lange die Playoffs noch laufen und es noch theoretisch möglich ist, ins Finale einziehen, werden wir weiterkämpfen. Auch wenn der Kampf noch so aussichtslos erscheint.

1:2 – Clevere und abgezockte Münchner gleichen die Serie aus und holen sich das Heimrecht zurück

Ausgabe #29:

Schade, die Eisbären Berlin konnten den Auswärtssieg vom Freitagabend nicht vergolden und mussten das Heimrecht wieder an Red Bull München abgeben. Der DEL-Rekordmeister unterlag dem amtierenden Deutschen Meister knapp aber verdient mit 1:2 (1:0,0:2,0:0) in Spiel Zwei am Sonntagnachmittag in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena.

Chefcoach Uwe Krupp vertraute der selben Mannschaft wie am Freitag in Spiel Eins. Klar, warum sollte er auch etwas ändern, schließlich hatte man ja in München überraschenderweise gewonnen.

Von der ersten Sekunden an entwickelte sich wieder eine sehr intensive Partie. Beide Mannschaften fuhren jeden Check zu Ende, die Partie war wie erwartet hart umkämpft. Es ging zu Beginn rauf und runter, doch hochkarätige Torchancen gab es zunächst keine zu verzeichnen.
Vier Minuten waren rum, da kassierten die Eisbären die erste Strafe der Partie, München fortan also in Überzahl. Aber die Eisbären mit einem sehr aggressiven Penaltykilling, sie überstanden die Unterzahl schadlos.
Danach erarbeiteten sich beide Mannschaften die ersten Chancen der Partie, München mit leichten Vorteilen, doch es waren die Eisbären, die hier als Erstes treffen konnten. In der neunten Minute fuhr Julian Talbot alleine auf Danny Aus den Birken zu, scheiterte im ersten Versuch, setzte nach und brachte die Scheibe im zweiten Versuch vorbei am Münchner Goalie – 1:0 (9.).
Kurz darauf jedoch München mit der Chance zum schnellen Ausgleich, denn es gab das zweite Überzahlspiel an diesem Nachmittag. Aber erneut standen die Eisbären sehr sicher in Unterzahl und ließen auch diesmal fast gar nichts von den Gästen zu. Ganz starke Arbeit in Unterzahl.
Dann hatten die Eisbären die Riesen-Möglichkeit, das 2:0 nachzulegen. Zunächst scheiterte Nick Petersen am Pfosten und dann vergaben die Berliner auch noch eine doppelte Überzahl äußerst kläglich. Mit 1:0 endeten die ersten 20 Minuten.

Zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären noch für 28 Sekunden in Überzahl und nur kurze Zeit später mit einem weiteren Powerplay. Aber nein, das Überzahlspiel wollte heute einfach nicht funktionieren. Weil auch das Penaltykilling der Münchner hervorragend funktionierte.
Auch bei 5-gegen-5 stand die Defensive der Gäste sehr kompakt, machte es den Eisbären sehr schwer, durchzukommen. Und nach vorne wurden die Gäste nun stärker und zielstrebiger. Und dann klingelte es auch prompt im Berliner Gehäuse. München erkämpfte sich die Scheibe im Angriffsdrittel dank ihres aggressiven Forecheckings, Keith Aucoin bekam die Scheibe im Slot und setzte sie in den Winkel – 1:1 (28.).
München nun im Aufwind und schnell konnten sie nachlegen. Michael Wolf prüfte Petri Vehanen, der konnte den Schuss nicht festhalten und im Nachschuss war dann Jason Jaffray erfolgreich – 1:2 (30.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises von den beiden Hauptschiedsrichtern Daniel Piechaczek und Stephan Bauer gegeben.
Wenige Sekunden nach dem 1:2 die nächste dicke Chance für München, die einen 2-auf-1 Konter fuhren, aber Jens Baxmann klärte ganz stark im letzten Moment.
Fortan immer wieder das selbe Bild, Berlin rannte an, fand aber kein Mittel gegen Münchens starke Defensive. Und München konnte immer mal wieder für Gefahr vor Petri Vehanen sorgen. Die 2:1-Pausen-Führung nach 40 Minuten hatten sich die Mannen von Coach Don Jackson durchaus verdient.

Im letzten Drittel bekam München schnell die Gelegenheit, in Überzahl zu spielen. Und die Eisbären diesmal durchaus mit Problemen, aber sie überstanden auch diese Unterzahl am Ende.
Danach ging es weiter hin und her, beide suchten immer wieder den Weg zum Tor. Aber die Eisbären hatten einfach keinen Plan, wie man das Abwehr-Bollwerk der Münchner knacken konnte. Man kam zwar auch mal zu Abschlüssen, die durchkamen, aber dann war da ja immer noch Danny Aus den Birken im Tor. Und meistens hatten die Gäste dann auch immer entweder ihren Schläger oder ein Körperteil dazwischen.
Die Eisbären nahmen in der Schlussphase dann noch Goalie Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis und zudem auch noch eine Auszeit. Aber auch das half am Ende nicht mehr, München brachte das 2:1 über die Zeit und entführte somit das Heimrecht wieder aus Berlin.

Nein, ihr bestes Spiel haben die Eisbären heute nicht gezeigt. Das Überzahlspiel war heute überhaupt nichts, es mangelte an Ideen, um Münchens Defensive zu knacken. Dafür sah das Penaltykilling sehr gut aus. Aber man hat heute schon gesehen, was passiert, wenn München im Rhythmus ist. Freitag war für München das erste Spiel nach sehr lange Pause, da merkte man ihnen schon an, dass sie noch nicht so richtig in Tritt waren, da aber halt auch auf sehr starke Eisbären trafen, die allerdings auch im Rhythmus waren. München zog seinen Gameplan eiskalt durch, drehte das Spiel mit einem schnellen Doppelpack und konzentrierte sich dann auf seine starke Defensive, die es den Eisbären sehr schwer machte. Nach vorne versuchte man zudem immer wieder für Gefahr zu sorgen. Alles in allem ein verdienter Sieg für München.

Playoff-Stand:

Eisbären Berlin vs. Red Bull München 1:1 (3:2 n.V./1:2)

100:28 Minuten Eishockey-Wahnsinn – Dienstag Showdown in Mannheim

Ausgabe #28:

Dieses Eishockey-Spiel werden die 14.008 Zuschauer, welche heute Nachmittag in der Mercedes-Benz Arena anwesend waren, wohl nicht so schnell vergessen. Was nach zehn Minuten nach einem weiteren souveränen Heimsieg aussah, endete am Ende in einem wahren Eishockey-Krimi, welcher zu Beginn der dritten Overtime nach insgesamt 100:28 Minuten sein Ende fand. Marcel Noebels erzwang mit seinem Treffer in der 101. Minute Spiel Sieben und schickte die Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim somit endgültig in den absoluten Showdown am Dienstagabend in der SAP-Arena (Bully: 20:00 Uhr).

Keine Änderungen im Line-up der Eisbären, Chefcoach Uwe Krupp vertraute also der selben Mannschaft, welche am Freitag Spiel Fünf in Mannheim verloren hatte.

Die Ausgangslage war klar. Berlin musste gewinnen, Mannheim konnte gewinnen, musste es aber nicht zwingend. Und die Partie begann aus Berliner Sicht hervorragend. Nick Petersen fuhr auf das Adler-Tor zu und konnte nur unfair gestoppt werden. Es gab Penalty für die Eisbären, welchen Petersen stark verwandelte. Er lief ganz locker und ruhig an, guckte den Mannheimer Goalie aus und versenkte die Scheibe rechts unten – 1:0 (3.).
Und die Eisbären machten weiterhin Druck und konnten in Überzahl (!) nachlegen. Im Nachsetzen versenkte Marcel Noebels die Scheibe zum 2:0 im Tor von Drew MacIntyre (7.).
Und nun waren die Eisbären richtig im Rausch, bei Mannheim flatterten die Nerven und sie waren zu undiszipliniert. Die Folge war eine doppelte Überzahl für die Eisbären, die sie auch noch ausnutzten. Nick Petersen zog ab und legte sein zweites Tor am heutigen Nachmittag nach – 3:0 (10.). Der Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Was für ein bärenstarker Auftakt der Eisbären, die Mannheim hier schwindelig spielten. Mannheim war sichtlich frustriert und kassierte weiterhin Strafzeiten. Aber das folgende Powerplay konnten die Bären nicht nutzen, nahmen aber trotzdem eine scheinbar beruhigende 3:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Es war eine hart umkämpfte Partie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und zu Beginn des zweiten Drittel die Eisbären weiterhin in doppelter Überzahl. Aber diesmal spielten sie es zu kompliziert, passten wieder zu viel und konnten nicht wirklich für Gefahr sorgen. Insgesamt hatte man fast dreieinhalb Minuten zu Beginn des Mitteldrittels Überzahl, erst doppelt, danach einfach. Aber diese Riesenchance zur Vorentscheidung konnte man nicht nutzen.
Dann aber mal die Mannheimer mit zwei Überzahlspielen in Folge. Das erste konnten die Adler nicht nutzen, das zweite dann aber schon. Carlo Colaiacovo zog von der blauen Linie ab und vor dem Tor lauerte Torjäger Chad Kolarik und fälschte die Scheibe unhaltbar für Petri Vehanen ab – 3:1 (29.).
Und dieses Tor gab den Kurpfälzern sichtlich Auftrieb. Mannheim machte hier nun gehörig Druck, setzten die Eisbären immer wieder in deren Drittel fest. Von den Eisbären kam im Mitteldrittel nicht mehr so viel nach vorne. Stattdessen lud man die Gäste mit unnötigen individuellen Fehler zu Chancen ein. Einen davon nutzte sie relativ schnell nach dem Anschlusstreffer zum zweiten Tor aus. Mal wieder war es Alex Roach, der die Scheibe nicht sauber aus dem eigenen Drittel spielen konnte, Matthias Plachta sagte „Danke“ und versenkte die Scheibe im Tor der Eisbären – 3:2 (31.).
Kurz darauf wieder ein Powerplay für die Eisbären, da unterlief ihnen jedoch der nächste haarsträubende Fehlpass und Matthias Plachta mit der großen Chance zum Ausgleich. Aber Petri Vehanen war hoch konzentriert und half seiner Mannschaft im Mitteldrittel mehrfach. Denn der Druck der Mannschaft von Sean Simpson nahm mehr und mehr zu, aber auch immer wieder luden die Eisbären mit unglaublichen Fehlern die Adler zu Chancen ein. Hätte man dahinten nicht den glänzend aufgelegten Petri Vehanen im Tor gehabt, hätte man schon längst nicht mehr geführt. Mit Hängen und Würgen rettete man sich in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel entwickelte sich zu Beginn eine Partie, die hin und her ging, beide suchten immer wieder den Weg in die Offensive und versuchten sich Chancen zu erspielen. Mitte des letzten Drittels dann die nächste Strafzeit gegen die Eisbären und die folgende Überzahl nutzten die Mannheimer dann zum Ausgleich. Garrett Festerling sah Matthias Plachta im Slot stehen, spielte ihn an und der Torjäger erzielte sein zweites Tor an diesem Nachmittag – 3:3 (51.).
Unglaublich, Mannheim hatte hier tatsächlich ein 0:3 aufgeholt und ausgeglichen. Fortan war es ein Spiel auf des Messers Schneide, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor, aber überwinden konnte man die beiden Torhüter in der weiteren regulären Spielzeit nicht mehr und somit hieß es Verlängerung in Spiel Sechs.

Und in der ersten Verlängerung hatten beide Mannschaften immer wieder Phasen, wo sie sich festsetzen konnten und Chancen erspielten. Die Eisbären sogar mit der großen Chance, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Aber man spielte es einfach zu kompliziert, wobei man aber auch sagen muss, dass die Mannheimer Box sehr gut stand und es den Eisbären sehr schwer machte. Aber dennoch hätte man statt der vielen Pässe einfach mal den Abschluss suchen müssen, denn jeder Schuss zum Tor kann für Gefahr sorgen. Auch nach 80 Minuten stand es in der Arena am Ostbahnhof 3:3-Unentschieden.

Der Eis-Krimi ging in die zweite Verlängerung. Und diesmal waren es die Mannheimer, die ein Powerplay zugesprochen bekamen und in diesem für die Entscheidung hätten sorgen können. Aber auch hier gilt, dass die Abwehrarbeit der Eisbären sehr stark war und man somit die Unterzahl schadlos überstand. Fortan waren die Eisbären schon die Mannschaft, die den Sieg mehr wollte und mehr nach vorne investierte, ohne dabei jedoch Glück im Abschluss zu haben. Und hinten musste man trotzdem immer wieder aufpassen, denn ein Fehler hätte hier das Aus in der Serie bedeutet.
80 Sekunden vor dem ende der zweiten Verlängerung erneut eine Strafe gegen Mannheim. Also wieder die große Chance für die Eisbären, das Spiel hier zu entscheiden. Und die Eisbären versuchten auch in diesem Powerplay Druck aufzubauen, aber bis zum Ende der zweiten Verlängerung sollte ihnen nichts Gutes gelingen. Somit ging also auch die zweite Verlängerung torlos zu Ende.

Und wir machten mit der dritten Verlängerung weiter, wo die Eisbären noch 40 Sekunden in Überzahl agieren konnten. Frank Hördler spielte die Scheibe an der blauen Linie rüber zu Charles Linglet auf die rechte Seite, der fuhr ein paar Schritte und zog dann ab. Marcel Noebels fälschte entscheidend ab und sorgte somit nach 100:28 Minuten für die Entscheidung in diesem Eishockey-Krimi. Die Spieler jubelten erleichtert auf dem Eis und auf den Rängen brachen alle Dämme. Die Nerven der Fans waren sichtlich angespannt, am Ende brannte ein Riesen-Jubel über das 4:3 auf. Der Rest war Erleichterung pur und bei manchen Fans flossen sogar Freuden-Tränen. Eishockey-Herz, was willst du mehr. Vor allem, wenn das Spiel am Ende diesen Ausgang nimmt.

So langsam aber sicher haben sich die Nerven der Fans und auch der Spieler sicherlich wieder gelegt. Aber was war das bitte für eine Achterbahnfahrt der Gefühle? Da führst du nach zehn Minuten schon mit 3:0 und hast Mannheim bereits am Abgrund. Dann hast du zu Beginn des Mitteldrittels dreieinhalb Minuten Powerplay (auch doppeltes) und kannst für die Vorentscheidung sorgen. Aber die Jungs konnten das nicht nutzen und so brachte man Mannheim vor allem durch eigene unnötige Fehler wieder zurück in die Partie. Es sei an dieser Stelle nur Alex Roach sein erneuter Fehlpass erwähnt, der mal wieder zu einem Gegentor geführt hat. Korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber Roach hat danach wohl die Quittung von Uwe Krupp bekommen. Denn auf dem Eis habe ich die Nummer Vier danach nicht mehr gesehen. Oder vielleicht habe ich ihn auch nur übersehen.
Man verspielte also ein 3:0 auf sehr leichtfertige Art und Weise und machte so einen mehr als angeschlagenen Gegner wieder stark. Aber dennoch war die Moral der Mannschaft nach dem bitteren Ausgleich im Schlussdrittel intakt, die Mannschaft zerbrach an dem Ausgleichstreffer nicht und kämpfte stattdessen mannschaftlich weiter. Am Ende hat man dank der großen Moral und dank des großen Kampfgeistes das Spiel doch noch gewonnen. Ein Spiel, welches man eigentlich schon nach zehn Minuten gewonnen hatte.

Nun kommt es also zum absoluten Showdown am Dienstagabend in Mannheim. Spiel Sieben in der Viertelfinalserie. Wenn man dort so auftritt, wie die ersten zehn Minuten heute, kann man den großen Coup schaffen. Leistet man sich jedoch wieder diese unnötigen Fehler wie heute in Drittel Zwei, wird es sehr schwer mit dem Halbfinal-Einzug. Aber eins werden wir auf jeden Fall sehen. Eine Eisbären-Mannschaft, die bis zum Umfallen kämpfen wird. Diese Viertelfinalserie bekommt das, was sie verdient – Spiel 7!

Playoff-Stand:

Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim 3:3 (3:4 n.V./6:3/2:3/6:1/1:3/4:3 n.V.)

Was für eine Antwort: Die Eisbären schießen Mannheim mit 6:1 aus der Arena am Ostbahnhof und gleichen die Viertelfinalserie aus

Ausgabe #27:

Was für ein Eishockey-Abend, den die 12.121 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof am Mittwochabend erlebt haben. Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim klar und deutlich mit 6:1 (1:1,3:0,2:0) gewonnen und die Serie somit zum 2:2 ausgeglichen. Das Spiel war schon so etwas wie eine Macht-Demonstration der Eisbären, die die perfekte Antwort auf das schlechte Spiel vom Sonntag gegeben haben.

Chefcoach Uwe Krupp musste auf Kai Wissmann, Spencer Machacek, Barry Tallackson und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Hinein ins Spiel Vier, welches von Beginn an hart umkämpft war. Beide Mannschaften nahmen jeden Zweikampf ernst und wollten keinen Puck verloren geben. Bereits nach 53 Sekunden kassierten die Gäste die erste Strafzeit des Spiels, die Eisbären fortan also in Überzahl. Doch das konnten die Hausherren nicht nutzen und auch so nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Das Spiel ging hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss. Auch in Überzahl durften beide sich probieren, aber nur die Kurpfälzer wussten die numerische Überlegenheit auszunutzen. Wenn gleich Mannheim zum Zeitpunkt des Führungstores eigentlich nicht mehr in Überzahl hätte spielen dürfen, nur übersahen die beiden Hauptschiedsrichter ein klares Foul der Adler, die kurz darauf das 1:0 markierten. Ryan MacMurchy war das so ziemlich egal und erzielte den Mannheimer Führungstreffer nach 17 Minuten.
Ganze 29 Sekunden konnte sich der mitgereiste Adler-Anhang nur über die Führung freuen. Nick Petersen fuhr ins Angriffsdrittel, passte die Scheibe rüber zu Charles Linglet, welcher Dennis Endras keine Chance ließ und das 1:1 erzielte (18.).
Dank der direkten Antwort der Eisbären ging es mit einem Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Auch im Mitteldrittel die Eisbären schnell mit der Chance, in Überzahl ein Tor zu erzielen. Und das Powerplay sah diesmal auch deutlich besser aus, aber Bruno Gervais, Micki DuPont und Charles Linglet konnten ihre Chancen allesamt nicht nutzen.
Aber die Eisbären machten auch danach bei 5-gegen-5 weiter Druck, wollten hier unbedingt in Führung gehen. Laurin Braun traf mit seinem Schuss nur das Außennetz. Aber wenige Sekunden später schlug der Puck auf der richtigen Seite des Netzes ein. Louis-Marc Aubry kam im Slot zum Abschluss und düpierte damit die Adler-Abwehr – 2:1 (26.).
Drei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Adler-Gehäuse. Julian Talbot und Marcel Noebels scheiterten jeweils an Dennis Endras, Kapitän André Rankel staubte dann jedoch ab und traf ins halbleere Mannheimer Tor – 3:1 (29.).
Mannheim dann mal mit einer guten Phase in Überzahl, aber nutzen konnten sie ihre Chancen nicht. Die Eisbären nutzten ihre Chancen im Mitteldrittel hingegen eiskalt. Laurin Braun mit der Chance, traf jedoch nur die Latte. Der Puck prallte zurück ins Spielfeld und „Lolle“ staubte selber ab und konnte auf 4:1 erhöhen (37.).
Nach einem klasse zweiten Drittel, in dem die Eisbären ihre Chancen eiskalt nutzten, manche aber auch noch liegen ließen, stand es 4:1 für die Hausherren.

Im letzten Drittel ging es zunächst wieder hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor des Gegners. Aber es blieb dabei, wenn eine Mannschaft traf, dann waren es die Eisbären. Laurin Braun fing einen Pass der Gäste ab und marschierte Richtung Adler-Tor, wo er dann zum Schlagschuss ausholte und den Puck ins Tor von Dennis Endras hämmerte – 5:1 (46.).
Mannheim versuchte sich fortan zwar immer wieder in der Offensive, aber die Eisbären verteidigten das sehr souverän und ließen nicht viel zu. Wenn doch etwas durch kam, hatte man hinten ja noch Petri Vehanen im Tor. Nach vorne machten die Hausherren nicht mehr als nötig und dennoch konnten sie noch einmal nachlegen. Vier Minuten vor dem Ende legte Darin Olver per klasse Schlagschuss das 6:1 nach und machte somit das halbe Dutzend voll (56.).
Rein Tore-technisch war die Partie damit gelaufen, aber Einer wollte noch etwas Aufmerksamkeit bekommen. David Wolf erwies sich mal wieder als schlechter Verlierer und ließ seinem Frust freien Lauf und ging auf Alex Roach los. Für Wolf, der nicht das erste Mal in seiner Karriere austickte, war die Partie anschließend beendet.
Die Eisbären konnten somit in den letzten Minuten noch einmal ihr Powerplay üben und man zog dieses auch gut auf, aber am Abschluss muss man noch arbeiten. Am Ende blieb es beim hochverdienten 6:1-Sieg für die Eisbären.

Das war mal eine dicke Ansage der Eisbären, die Mannheim mit einer Packung wieder zurück in die Kurpfalz schickten. Und es war die richtige Antwort auf die schlechte Leistung vom Sonntag. Der schlechtesten Leistung der diesjährigen Playoffs folgte also die beste Leistung. Und die Eisbären haben gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Im zweiten Heimspiel der zweite Kantersieg, während Mannheim bei seinen beiden Heimspielen immer bis zum Schluss um den Sieg kämpfen musste. Bisher sind die Eisbären in dieser Serie die bessere Mannschaft und umso mehr tut die bittere Niederlage aus Spiel Eins noch weh. Denn so würde man jetzt mit 3:1 vorne liegen. Aber wenn die Eisbären die Euphorie und die Spielfreude von heute mit in Spiel Fünf nach Mannheim nehmen, dann ist dort der benötigte Auswärtssieg drin. Wenn man in Mannheim in Führung gehen kann, wird der Druck für die Adler größer und dass sie ihre Nerven nicht im Griff haben, hat David Wolf heute eindrucksvoll bewiesen. Der Druck liegt jetzt bei Mannheim, denn bei einer Niederlage am Freitag droht am Sonntag in der Hauptstadt das Aus. Und die heutige Niederlage sitzt sicherlich sehr tief bei der Mannschaft von Sean Simpson.