Was für eine Antwort: Die Eisbären schießen Mannheim mit 6:1 aus der Arena am Ostbahnhof und gleichen die Viertelfinalserie aus

Ausgabe #27:

Was für ein Eishockey-Abend, den die 12.121 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof am Mittwochabend erlebt haben. Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim klar und deutlich mit 6:1 (1:1,3:0,2:0) gewonnen und die Serie somit zum 2:2 ausgeglichen. Das Spiel war schon so etwas wie eine Macht-Demonstration der Eisbären, die die perfekte Antwort auf das schlechte Spiel vom Sonntag gegeben haben.

Chefcoach Uwe Krupp musste auf Kai Wissmann, Spencer Machacek, Barry Tallackson und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Hinein ins Spiel Vier, welches von Beginn an hart umkämpft war. Beide Mannschaften nahmen jeden Zweikampf ernst und wollten keinen Puck verloren geben. Bereits nach 53 Sekunden kassierten die Gäste die erste Strafzeit des Spiels, die Eisbären fortan also in Überzahl. Doch das konnten die Hausherren nicht nutzen und auch so nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Das Spiel ging hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss. Auch in Überzahl durften beide sich probieren, aber nur die Kurpfälzer wussten die numerische Überlegenheit auszunutzen. Wenn gleich Mannheim zum Zeitpunkt des Führungstores eigentlich nicht mehr in Überzahl hätte spielen dürfen, nur übersahen die beiden Hauptschiedsrichter ein klares Foul der Adler, die kurz darauf das 1:0 markierten. Ryan MacMurchy war das so ziemlich egal und erzielte den Mannheimer Führungstreffer nach 17 Minuten.
Ganze 29 Sekunden konnte sich der mitgereiste Adler-Anhang nur über die Führung freuen. Nick Petersen fuhr ins Angriffsdrittel, passte die Scheibe rüber zu Charles Linglet, welcher Dennis Endras keine Chance ließ und das 1:1 erzielte (18.).
Dank der direkten Antwort der Eisbären ging es mit einem Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Auch im Mitteldrittel die Eisbären schnell mit der Chance, in Überzahl ein Tor zu erzielen. Und das Powerplay sah diesmal auch deutlich besser aus, aber Bruno Gervais, Micki DuPont und Charles Linglet konnten ihre Chancen allesamt nicht nutzen.
Aber die Eisbären machten auch danach bei 5-gegen-5 weiter Druck, wollten hier unbedingt in Führung gehen. Laurin Braun traf mit seinem Schuss nur das Außennetz. Aber wenige Sekunden später schlug der Puck auf der richtigen Seite des Netzes ein. Louis-Marc Aubry kam im Slot zum Abschluss und düpierte damit die Adler-Abwehr – 2:1 (26.).
Drei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Adler-Gehäuse. Julian Talbot und Marcel Noebels scheiterten jeweils an Dennis Endras, Kapitän André Rankel staubte dann jedoch ab und traf ins halbleere Mannheimer Tor – 3:1 (29.).
Mannheim dann mal mit einer guten Phase in Überzahl, aber nutzen konnten sie ihre Chancen nicht. Die Eisbären nutzten ihre Chancen im Mitteldrittel hingegen eiskalt. Laurin Braun mit der Chance, traf jedoch nur die Latte. Der Puck prallte zurück ins Spielfeld und „Lolle“ staubte selber ab und konnte auf 4:1 erhöhen (37.).
Nach einem klasse zweiten Drittel, in dem die Eisbären ihre Chancen eiskalt nutzten, manche aber auch noch liegen ließen, stand es 4:1 für die Hausherren.

Im letzten Drittel ging es zunächst wieder hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor des Gegners. Aber es blieb dabei, wenn eine Mannschaft traf, dann waren es die Eisbären. Laurin Braun fing einen Pass der Gäste ab und marschierte Richtung Adler-Tor, wo er dann zum Schlagschuss ausholte und den Puck ins Tor von Dennis Endras hämmerte – 5:1 (46.).
Mannheim versuchte sich fortan zwar immer wieder in der Offensive, aber die Eisbären verteidigten das sehr souverän und ließen nicht viel zu. Wenn doch etwas durch kam, hatte man hinten ja noch Petri Vehanen im Tor. Nach vorne machten die Hausherren nicht mehr als nötig und dennoch konnten sie noch einmal nachlegen. Vier Minuten vor dem Ende legte Darin Olver per klasse Schlagschuss das 6:1 nach und machte somit das halbe Dutzend voll (56.).
Rein Tore-technisch war die Partie damit gelaufen, aber Einer wollte noch etwas Aufmerksamkeit bekommen. David Wolf erwies sich mal wieder als schlechter Verlierer und ließ seinem Frust freien Lauf und ging auf Alex Roach los. Für Wolf, der nicht das erste Mal in seiner Karriere austickte, war die Partie anschließend beendet.
Die Eisbären konnten somit in den letzten Minuten noch einmal ihr Powerplay üben und man zog dieses auch gut auf, aber am Abschluss muss man noch arbeiten. Am Ende blieb es beim hochverdienten 6:1-Sieg für die Eisbären.

Das war mal eine dicke Ansage der Eisbären, die Mannheim mit einer Packung wieder zurück in die Kurpfalz schickten. Und es war die richtige Antwort auf die schlechte Leistung vom Sonntag. Der schlechtesten Leistung der diesjährigen Playoffs folgte also die beste Leistung. Und die Eisbären haben gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Im zweiten Heimspiel der zweite Kantersieg, während Mannheim bei seinen beiden Heimspielen immer bis zum Schluss um den Sieg kämpfen musste. Bisher sind die Eisbären in dieser Serie die bessere Mannschaft und umso mehr tut die bittere Niederlage aus Spiel Eins noch weh. Denn so würde man jetzt mit 3:1 vorne liegen. Aber wenn die Eisbären die Euphorie und die Spielfreude von heute mit in Spiel Fünf nach Mannheim nehmen, dann ist dort der benötigte Auswärtssieg drin. Wenn man in Mannheim in Führung gehen kann, wird der Druck für die Adler größer und dass sie ihre Nerven nicht im Griff haben, hat David Wolf heute eindrucksvoll bewiesen. Der Druck liegt jetzt bei Mannheim, denn bei einer Niederlage am Freitag droht am Sonntag in der Hauptstadt das Aus. Und die heutige Niederlage sitzt sicherlich sehr tief bei der Mannschaft von Sean Simpson.

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