Freitag gegen Straubing und Sonntag in Augsburg: Bayern-Wochenende für die Eisbären Berlin

Den Eisbären Berlin steht ein bayerisches Wochenende bevor. Am Freitagabend gastieren die Straubing Tigers in der Arena am Ostbahnhof (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagabend sind die Hauptstädter dann zu Gast bei den Augsburger Panthern (Bully: 19:00 Uhr). Die Eisbären treffen rein von der Tabelle gesehen auf zwei unterschiedlichen Gegner. Während der morgige Gegner Straubing das Tabellenende ziert, stehen die Augsburger aktuell auf Platz Neun. Allerdings trennen diese beiden Mannschaften auch nur ganze sechs Punkte. 

Warum der Abstand zwischen diesen beiden Mannschaften so klein ist, weiß Eisbären-Stürmer Thomas Oppenheimer, der im Vorfeld der Partie folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 26.10.2017):

Wir müssen einfach ein gutes Spiel machen gegen Straubing. In unserer Liga gibt’s nur gute Mannschaften da kann man sich nicht ausruhen. Wir müssen uns gut vorbereiten und konzentriert spielen.

Der Stürmer, welcher für den Deutschland Cup nominiert wurde, spricht die Ausgeglichenheit der Liga an. Und diese haben wir in dieser Saison schon sehr oft bestaunen können, wenn vermeintlich „kleine“ Teams die „großen“ Teams der Liga geschlagen haben. Bestes Beispiel ist da sicherlich der gestrige Auswärts-Coup von Bremerhaven, die bei den zuletzt so starken Ingolstädtern deutlich mit 4:0 gewannen. Von daher darf man kein Team auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es aktuell Tabellenletzter ist.

Das sind die Niederbayern derzeit nämlich. Aber die Tigers reisen mit einem neuen Coach in die Hauptstadt. Tom Pokel leitet nun die Mannschaft der Straubing Tigers, was auf jeden Fall auch ein Grund zur Vorsicht ist, da Mannschaften unter neuen Trainern schwer einzuschätzen sind. Alles, was bisher war und was Straubing gezeigt hat, kann man somit eigentlich vergessen, da Pokel wohlmöglich ganz anders spielen lässt. Von daher müssen die Berliner von Beginn an hellwach sein und Straubing sehr ernst nehmen. Was die Eisbären auf eigenem Eis zuletzt aber immer taten, gewann man doch acht der letzten neuen Heimspiele gegen die Tigers. 

Ganz anders sieht die Bilanz der Eisbären beim Gegner vom Sonntagabend, den Augsburger Panthern, aus. Acht der letzten elf Gastspiele im Curt-Frenzel-Stadion gingen verloren. Dieser Serie sollte endlich mal ein Ende gesetzt werden. Da die Eisbären in dieser Saison bisher aber die beste Auswärts-Mannschaft der DEL stellen, stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht. Zumal die Fuggerstädter nach starkem Beginn zuletzt doch eher durchwachsene Leistungen zeigten. So gewann man am vergangenen Wochenende zum Beispiel zunächst zu Hause gegen Düsseldorf mit 2:0, um zwei Tage später beim Tabellenletzten Straubing mit 2:3 zu verlieren. 

Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Partie gegen Straubing über den morgigen Gegner und erläuterte zudem, wie man mit dem aktuell doch sehr straffen Spielplan umgeht:

Straubing ist eine laufstarke Mannschaft, die über den Kampf ins Spiel kommt. Ich erwarte eine topmotivierte Mannschaft, die sich unter der Leitung vom neuen Coach Tom Pokel teuer verkaufen wird.

Die Regeneration beginnt unmittelbar nach Spielende. Auslaufen bzw. cool down in Kombination mit gezielter Ernährung innerhalb kürzester Zeit nach Abpfiff ist wichtig. Ebenfalls unabdingbar in der Folge ist guter Schlaf, dosiertes Training und individuelle regenerative Maßnahmen unseres Physio-Teams. Ein weiteres Kriterium welches nicht zu unterschätzen ist, ist unsere Reiseplanung. Je weniger lange Busreisen (8/9 Stunden) die Mannschaft in den Knochen hat und die Spieler ausreichend Zeit mit Familie verbringen können, umso besser ist die Stimmung und unsere Energie. Im Endeffekt zwingt der enge Spielplan Mannschaften und Trainer dazu, Kompromisse zu schließen zwischen dem Anspruch auf Training und der Notwendigkeit der Erholung.

Uns steht ein interessantes Eishockey-Wochenende bevor und natürlich hoffen wir, dass die Eisbären die nächsten Siege feiern können. Beide Spiele werden wie gewohnt von Telekom Sport live übertragen.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Straubing Tigers am 27.10.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

What a Game! Eisbären gewinnen Spitzenspiel gegen München mit 5:4 n.P.

Ausgabe #9:

Die Eisbären Berlin haben das zweite Spitzenspiel des Wochenendes für sich entschieden. In einem atemberaubenden Spiel auf absoluten Playoff-Niveau setzten sich die Eisbären Berlin gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 5:4 (1:1,2:2,1:1,/0:0,1:0) n.P. durch und rückten somit näher an das Spitzen-Duo München und Nürnberg heran. 11.261 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen alles, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Harte Checks, intensives Spiel, ständige Führungswechsel, einen Faustkampf und viele kleine Nickligkeiteten usw. Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute wieder auf Martin Buchwieser zurückgreifen, dagegen fehlten weiterhin André Rankel, Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Constantin Braun. Petri Vehanen hütete den Bären-Käfig.

Spielszene Berlin vs. München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins „Pink-in-the-Rink-Spiel“ und den besseren Start hatten die Hausherren. München gerade im Angriff, doch ohne Erfolg und dann die Eisbären mit einem blitzschnellen Umschaltspiel. Über Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Sean Backman, der ließ Konrad Abeltshauer richtig alt aussehen und spielte auch noch David Leggio aus, netzte schließlich per Rückhand ein – 1:0 (3.). Ein Wahnsinns-Tor der Nummer 61.
Generell waren die Eisbären zu Beginn gut drin in der Partie, die Gäste aus München brauchten eine kurze Zeit, um in ihr Spiel zu finden. Und wenn sie dieses einmal gefunden haben, dann sind sie eiskalt. In der siebten Spielminute kam Ex-Eisbär Mads Christensen im Angriffsdrittel in Scheibenbesitz, fuhr Richtung Tor und traf per Rückhand zum 1:1.
Kurz darauf München mit der Chance in Überzahl in Führung zu gehen, aber das Unterzahlspiel der Eisbären sah sehr gut aus und ließ kaum eine gute Chance der Gäste zu.
In der zwölften Spielminute hatte München dann zweimal das 2:1 auf dem Schläger. Zunächst traf Steve Pinizzotto nur den Pfosten und beim Nachschuss hatte Markus Lauridsen dass leere Tor vor sich, aber dieser Teufelskerl Petri Vehanen parierte mit einem gekonnten Sprung nach rechts den Schuss und hielt das 1:1 fest. Was für ein Save des finnischen Goalies.
In den ersten zehn Minuten war es ein richtig gut anzusehendes Eishockeyspiel mit einem guten Beginn der Eisbären, doch danach immer stärker werdenden Gästen aus München. In den zweiten zehn Minuten wurde das Spiel mehr und mehr zerfahrener, viele kleine Nickligkeiten und Provokationen auf beiden Seiten sowie ein schöner Fight zwischen Jonas Müller und Steve Pinizzotto. Daher gab es viel spielerisches nicht mehr zu sehen, aber unterhaltsam war diese Partie nach wie vor. 1:1 stand es somit nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären gleich nach 30 Sekunden die Chance zur Führung,

Petri Vehanen zeigte heute wieder mehrfach spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

als man ein Überzahlspiel hatte. Aber das Powerplay ist nun wirklich nicht die Parade-Disziplin der Eisbären und zu allem Überfluss kassierte man dann heute auch noch ein Gegentor bei eigener Überzahl. Patrick Hager fing die Scheibe ab, fuhr über links ins Angriffsdrittel, sah Michael Wolf auf Höhe des rechten Pfosten, spielte den Querpass rüber und Wolf hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Tor unterzubringen – 1:2 (23.).
Das Tor gab den Gästen ordentlich Aufwind, München fortan mit viel Druck auf das Berliner Tor, die Eisbären konnten nur selten für Gefahr sorgen. Aber München sorgte zweimal für große Gefahr. Frank Mauer traf nur den Pfosten und Keith Aucoin wurde Augenzeuge des übermächtigen Petri Vehanen, der in letzter Sekunde kurz vor der Linie retten konnte.
Danach gab es wieder weniger Eishockey sondern viel mehr Nickligkeiten zu beobachten. Strafen auf beiden Seiten und Powerplay für München, aber diesmal waren es die Eisbären, die den Shorthander erzielen konnten. Frank Hördler marschierte über links bis ins Angriffsdrittel, fand keine Anspielstationen und schoss einfach mal auf das Tor. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter David Leggio ein – 2:2 (30.).
Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, hart umkämpft und mit Chancen hüben wie drüben. Die Eisbären mit einer guten Phase, Florian Busch brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, blieb dort aber hängen. Der Puck lag frei, Marcel Noebels kam angerauscht und zimmerte die Scheibe in den Winkel – 3:2 (35.).
Die Eisbären hatten nun die Partie gedreht und lagen wieder vorne. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur gut eineinhalb Minuten. Dann schlug München schon wieder zurück. Brooks Macek hatte zu viel Platz im Slot, wurde nicht wirklich angegriffen und zog einfach ab – 3:3 (36.).
Zum Ende hin noch einmal ein Powerplay für München, wo sie durchaus gefährlich waren, aber es blieb beim 3:3 nach 40 Minuten.

Auseinandersetzungen gab es heute jede Menge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man deutlich, dass beide Mannschaften in der Drittelpause wohl eine Ansage erhalten hatten. Denn die vielen Nickligkeiten und Auseinandersetzungen werden den Trainern sicherlich nicht gefallen haben, beide Trainer werden die Teams wohl daran erinnert haben, sich hier viel mehr auf das Eishockey spielen zu konzentrieren statt auf das provozieren des Gegners. Auch defensiv versuchten beide Mannschaften sicher zu stehen, weshalb die ersten Minuten im letzten Drittel eher so mäßig interessant waren.
Als München dann aber ein Powerplay hatte, ging es ganz schnell. Derek Joslin nahm Maß von der blauen Linie und hämmerte den Puck ins Tor – 3:4 (47.).
Wenige Sekunden später die nächste, unnötige Strafe gegen die Eisbären. Aber diesmal überstanden sie die Unterzahl schadlos. Sechs Minuten vor dem Ende gab es dann wieder Grund zum Jubeln für die Fans in der Arena am Ostbahnhof. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, aber nur Marcel Noebels vor dem Tor getroffen. Die Scheibe flog hoch, Noebels schaute kurz und netzte per Rückhand klasse ein – 4:4 (54.). Das Tor wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
In der Schlussphase versuchten beide Mannschaften dann keinen Fehler mehr zu machen. Klappte bis auf einmal ganz gut. Mads Christensen war auf einmal durch, scheiterte aber am Pfosten. Somit ging es zum dritten Mal in Folge für die Eisbären in die Verlängerung.

Und in dieser hatten die Eisbären zweimal die Chance zum Sieg. Einmal tauchte Jamie MacQueen alleine vor Leggio auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann schickte Kapitän Florian Busch Marcel Noebels auf die Reise, aber er scheiterte an Leggio. Somit ging es zum dritten Mal nacheinander ins Penaltyschießen. Und da hatten die Eisbären zuletzt zweimal in Folge das Nachsehen.

Aber dieses Mal war das bessere Ende auf Seiten der Hauptstädter. Martin Buchwieser hatte vorgelegt, doch Keith Aucoin sorgte für den Ausgleich. Dann lief Micki DuPont an und auch er verwandelte eiskalt. Somit musste Brooks Macek treffen, doch er scheiterte an Vehanen und somit blieb der Zusatzpunkt in Berlin.

Nach diesem Spiel mussten Spieler wie Fans erst einmal durchatmen. Was war das für ein

Kai Wissmann bekam nach dem Spiel von der Fankurve ein Geburtstagsständchen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eishockeyspiel, welches fast drei Stunden dauerte. Die Eisbären konnten ihren guten Beginn mit der Führung krönen, doch danach merkte man, wie stark München spielen kann. Folgerichtig auch der Ausgleich. Dann schockte München die Eisbären mit dem Shorthander, aber auch das brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, auch sie trafen in Unterzahl und drehten die Partie anschließend komplett. Aber auch München zeigte Comeback-Qualitäten und drehte die Partie wieder zurück, was die Eisbären abermals nicht aus dem Konzept brachte. Auch sie kamen wieder zurück und glichen aus, weil sie nie aufgegeben hatten. In der Verlängerung vergab man dann zweimal die Chance zum Sieg, machte es dann aber im Penaltyschießen besser und holte sich den Sieg.
Ein Sieg der gesamten Mannschaft. Jeder kämpfte für jeden, die Eisbären haben nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Weil sie immer an sich geglaubt haben. Und weil sie es endlich geschafft haben, ein Top-Team zu schlagen. Denn bisher hatte es ja vor allem gegen die Top-Teams aus München, Mannheim und Nürnberg Niederlagen gesetzt. Aber heute haben die Eisbären bewiesen, dass sie auch wieder zu den Spitzen-Mannschaften in der DEL gehören.

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Trotz der bisher schlechtesten Saisonleistung: Jamie MacQueen rettet den Eisbären zwei Punkte gegen Augsburg

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin setzen ihre Siegesserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fort. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel knapp mit 2:1 (0:0,0:1,1:0/0:0,1:0) n.P. und feierten somit den dritten Ligasieg in Folge. Überzeugen konnten die Hausherren die 11.331 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena mit ihrer Leistung aber überhaupt nicht. Am Ende muss man schon sagen, sie haben das Spiel gewonnen und keiner weiß warum. Die Berliner zeigten heute wohl ihre schlechte Leistung in der noch jungen DEL-Saison. Nur weiß auch jeder, wer solche Spiele gewinnt, kann auch ganz andere Dinge am Ende gewinnen…

Chefcoach Uwe Krupp musste neben den Youngsters, welche für Weißwasser im Einsatz waren, auf die beiden Verteidiger Jens Baxmann und Constantin Braun verzichten. Baxmann fehlte aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Im Tor stand heute wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff und alle suchen sie den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot optisch überlegene Eisbären, die die meiste Zeit im Angriffsdrittel der Panther verbrachten, nur da dann aber nichts nennenswertes und hochkarätiges zu Stande brachten. Scheibenbesitz ist das eine und auch wichtig, um Spiel ezu gewinnen. Nur kommt es am Ende auch darauf an, was man mit der Scheibe macht. Und bei den Eisbären sah das heute bis ins Angriffsdrittel recht gut aus, nur dann passte man sich die Scheibe lieber wieder hin und her, machte den einen Kringel zu viel und wenn man dann doch mal auf das Tor von Jonathan Boutin schoss, waren die Schüsse kein großes Problem für den AEV-Goalie oder aber sie gingen weit am Gehäuse der Augsburger vorbei.
Zwei Überzahlspiele hatten die Berliner im Auftaktdrittel, aber dass das nicht die Parade-Disziplin der Eisbären ist, zeigte sich heute mal wieder mehr als deutlich. Die Eisbären schafften es tatsächlich, keinen gefährlichen Schuss in Überzahl auf das Augsburger Tor abzugeben. Weil sie es wieder zu schön spielen wollten, wenn sie denn mal in ihre Powerplay-Formation gefunden hatten. Hier noch ein Pass, da noch eine Drehung, aber ans Schießen dachte wohl keiner oder aber es traute sich keiner.
Augsburg war bei weitem nicht so präsent in der Offensive wie die Eisbären, dafür waren sie aber gefährlicher als die Berliner. Mit ihren wenigen Chancen schafften sie es, für mehr Gefahr zu sorgen als die Eisbären mit ihren vielen Spielanteilen. Die Eisbären waren eigentlich nur einmal gefährlich, 59 Sekunden vor dem Ende, als Daniel Fischbuch per Penalty an Boutin scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Hauptstadt.

Im Mitteldrittel hatten dann die Fuggerstädter ihrerseits gleich zweimal in den ersten fünf Minuten die

Augsburgs Spieler standen hinten sehr kompakt, blockten viele Schüsse oder aber hielten im entscheidenden Moemnt ihren Schläger dazwischen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Chance, in Überzahl zu agieren. Und dass das Augsburger Powerplay eines der besten in der Liga ist, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Die erste Unterzahl überstanden die Berliner noch schadlos, bei der zweiten klingelte es dann aber im Gehäuse von Petri Vehanen. James Sheppard saß gerade einmal 22 Sekunden in der Kühlbox, da brachte Gabe Guentzel die Scheibe von hinter dem Tor an den linken Pfosten, wo Trevor Parkes lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (24.).
Vier Minuten später wohl die beste Chance der Hausherren im Mitteldrittel. Florian Busch kam mit der Rückhand zum Abschluss, traf dabei aber leider nur die Latte. Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz, aber es fehlte ihnen im Abschluss so ein wenig die Genauigkeit. Nicht alle Schüsse waren schlecht aber der Großteil sorgte einfach für zu wenig für Gefahr.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause jubelten plötzlich die Eisbären über den Ausgleich in Überzahl. Micki DuPont hatte abgezogen, die Scheibe sprang hoch und Blake Parlett hämmerte sie in Baseball-Manier ins Tor, hatte dabei aber sein Arbeitsgerät zu hoch, weshalb der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Nach 40 Minuten lagen effektive Augsburger also mit 1:0 in Berlin vorne. Die Eisbären nach wie vor mit keiner guten Partie, zu vielen Scheibenverlusten und zu ungenauen Schüssen.

Jamie MacQueen war am Ende mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das letzte Drittel brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Augsburg tat nicht mehr als nötig angesichts der Führung und die Eisbären konnten nicht mehr als sie zeigten. Je mehr den Hausherren die Zeit davon rannte, desto mehr probierten sie es mit der Brechstange. Sie belagerten das Augsburger Tor, die Panther standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten die Schusswege gut zu. Augsburg verteidigte einfach mit Mann und Maus, wenn doch mal ein Schuss durch kam, war er eine sichere Beute von Boutin.
Es war also fast allen klar, dass hier nur ein dreckiges Tor den Ausgleich bringen kann – oder aber ein Penalty. Den ersten hatten die Berliner in der 20. Minute aber vergeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene gab es die zweite Chance, diesmal lief Jamie MacQueen an. Und der fuhr auf das Tor zu, guckte vor dem Tor hoch und hämmerte den Puck ganz cool in die linke Torecke – 1:1 (57.).
Tatsächlich doch noch der Ausgleich für die Eisbären. Und beinahe hätten sich die Eisbären hier auch noch die drei Punkte gesichert, aber Louis-Marc Aubry scheiterte 29 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels am Pfosten. Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung ging es dann rauf und runter. Zunächst vergaben die Gäste die Chance zum Sieg, dann auf einmal die Berliner mit zwei großen Chancen. Beide vergaben jedoch. Die Eisbären spielten eine starke Verlängerung, auf jeden Fall waren die Angriffe deutlich zielstrebiger und gefährlicher als noch in den drei Dritteln zuvor. Aber der Siegtreffer gelang weder den Eisbären noch Augsburg in der Overtime. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.

Und in diesem vergaben beide Augsburger, aber beide Berliner Schützen trafen. Zunächst war es Jamie MacQueen, der Boutin klasse austanzte und per Rückhand einnetzte, was zugleich der Siegtreffer war. James Sheppard beseitigte die letzten Zweifel, als er Boutin umkurvte und den Puck eiskalt im Tor versenkte. Somit ging der Zusatzpunkt an die Eisbären.

Nicht schön gespielt und trotzdem zwei Punkte geholt. Wer solche Spiele gewinnt, kann auch viel größere Dinge gewinnen… (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Puh, schön ist anders. Das Spiel war ganz schön zäh und auch nicht schön anzuschauen, wie selbst Marcel Noebels beim Fantalk nach dem Spiel zu gab. Optisch gesehen waren die Eisbären zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber wirkten ihre Angriffe über weite Strecken doch eher ideenlos. Die Statistik wies daher auch jede Menge Schüsse der Berliner aus, nur waren dabei ganz wenige hochkarätige Chancen bei. Was zum einen sicher an einer kompakten Augsburger Defensive lag, aber zum anderen eben auch an der Ideenlosigkeit der Hausherren. Denn dass deren Defensive anfällig ist, hat man in dieser Saison schon mehrfach gesehen.
Letztendlich zählt aber nur das Ergebnis und die zwei gewonnenen Punkte, auch wenn keiner so richtig weiß, wie man diese Partie eigentlich gewinnen konnte. Das war so ein typisches Spiel, wo du bis morgen früh noch hättest weiter spielen können, es wäre kein Tor für die Eisbären gefallen. Aber zum Glück gibt es ja Penaltys und die Eisbären konnten drei von vier heute verwandeln, was ihnen am Ende den Heimsieg bescherte. Über mehr als die zwei Punkte sollten sie sich dann aber auch nicht freuen, denn spielerisch gibt es noch viel Luft nach oben.

Eisbären vs. Augsburg: Der Spitzenreiter trifft auf seinen Lieblingsgegner

Seit Freitagabend grüßt der DEL-Rekordmeister von der Tabellenspitze. Ein Anblick, welchen man in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gewohnt war. Aber er fühlt sich gut an. Sehr gut sogar. Somit gehen die Eisbären Berlin morgen Nachmittag als Spitzenreiter in die Partie des 11. Spieltages gegen die Augsburger Panther, welche derzeit auf Platz Neun der DEL-Tabelle stehen.

Doch trotz des klaren 6:3-Sieges am Freitagabend in Iserlohn waren die Verantwortlichen nicht komplett mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Den Start hatte man völlig verschlafen und lag nach zwei individuellen Fehlern schnell mit 0:2 zurück. Dann bewies man einmal mehr seine großartige Moral und drehte die Partie komplett und führte zwischenzeitlich sogar mit 5:2 am Seilersee. Aber sowohl nach dem 3:2 als auch nach dem 5:2 ließen es die Berliner zu locker angehen, spielten es in Scheibenbesitz zu leichtfertig und leisteten sich dadurch zu viele Scheibenverluste, was Iserlohn viele Chance ermöglichte, um somit wieder zurück ins Spiel zu kommen. Und beinahe wurde man für diese leichtsinnige Spielweise auch noch bestraft, denn wenn Kevin Schmidt sein Treffer im letzten Drittel wegen zu hohen Stocks nicht aberkannt worden wäre, hätten sich die Eisbären auf eine heiße Schlussphase im Hexenkessel am Seilersee einstellen müssen. Stefan Ustorf, Leiter Spielerentwicklung und Scouting, war von daher zu Recht nach 40 Minuten enttäuscht, als er meinte, er sei nur mit dem Ergebnis zufrieden, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man gespielt hatte.

Morgen müssen die Eisbären aber über 60 Minuten eine hoch konzentrierte Leistung an den Tag legen, wollen sie die Augsburger Panther schlagen. Zwar haben die Panther nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen und sind damit nach ihrem starken Saisonstart, wo sie zwischenzeitlich sogar mal Tabellenführer waren, bis auf Platz Neun der Tabelle abgerutscht, aber dennoch sind die Fuggerstädter ein Team, welches man nicht unterschätzen sollte. In der Offensive sind die Mannen von Coach Mike Stewart unheimlich torgefährlich, was 35 erzielte Treffer bestätigen, dafür sind sie aber hinten umso anfälliger, was 37 Gegentore in 10 Spielen mehr als beweisen.
Gegen Augsburg sollten die Eisbären auf jeden Fall zu viele Strafzeiten vermeiden, ist das AEV-Powerplay doch eines der besten in der Liga (25 Prozent Erfolgsquote).

In Augsburg traten die Hauptstädter zuletzt nicht wirklich gerne an, aber zu Hause spielten sie sehr gerne gegen die Panther aus Augsburg. Denn 13 der letzten 14 Heimspiele wurden gegen den AEV gewonnen. Die einzige Niederlage kassierte man jedoch im letzten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt, als Augsburg mit 2:0 gewann. Aber das war in einer Phase, in der bei den Eisbären überhaupt nichts zusammen lief. Morgen stehen die Vorzeichen ganz anders. Die Eisbären sind voller Selbstvertrauen nach dem starken Saisonstart und grüßen von Platz Eins, während der AEV seine erste Krise der noch jungen Saison durchmacht und am Donnerstag beim 3:2 n.P. gegen Wolfsburg eine vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendete. Und auswärts verbreitete der AEV zuletzt auch nicht wirklich Angst und Schrecken. Konnte man die ersten beiden Gastspiele der Saison noch gewinnen, setzte es in den letzten drei Auftritten auf fremden Eis drei Niederlagen. Was aber sicherlich auch am Gegner lag, ging es doch gegen Ingolstadt, Köln und München. Nur einfacher wird es für die Panther morgen Nachmittag auch nicht werden.

Los geht die Partie morgen um 14:00 Uhr in der Arena am Ostbahnhof. Telekom Sport überträgt wie immer live.

3:4-Niederlage gegen den Erzrivalen: Starke Eisbären verlieren gegen effektive Adler

Ausgabe #6:

Es gibt Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), da musst du als Trainer überhaupt nichts zu deinen Spielern sagen, denn sie sind auch so schon hoch motiviert. So ein Spiel gegen den Erzrivalen zum Beispiel. Und genau so eins hatten wir heute Nachmittag in der Mercedes-Benz Arena, wo die Eisbären Berlin auf die Adler Mannheim trafen. Aber solche Spiele willst du als Spieler – und als Fan schon mal gar nicht – überhaupt nicht verlieren. Doch genau so eine bittere Niederlage mussten die Hausherren heute einstecken, hieß es doch vor 12.877 Zuschauern am Ende 3:4 (1:2,1:1,1:1). Dabei sahen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof eine sehr gute Eishockey-Partie, in der am Ende mit Mannheim die effektivere Mannschaft das Spiel gewann.

Die Eisbären auch heute wieder ohne Frank Hördler und Constantin Braun sowie die Kooperationsspieler, welche für Weißwasser im Einsatz waren. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen für den DEL-Kracher gegen Mannheim zurück.

Allen war klar gewesen, dass Mannheim auf Wiedergutmachung aus war. Zum einen wegen der 2:6-Klatsche vom Freitag auf eigenem Eis gegen Köln und zum anderen natürlich wegen des bitteren Viertelfinal-Aus in der letzten Saison in der eigenen Arena. Und daher starteten die Gäste aus der Kurpfalz auch äußerst engagiert ins Spiel und trafen gleich mit dem ersten Torschuss. Matthias Plachta kam über rechts ins Angriffsdrittel, passte im richtigen Moment rüber auf Marcel Goc, welcher Vehanen klasse verladen hatte und anschließend zum 0:1 einnetzte. Gespielt waren da ganze 28 Sekunden.
Und der nächste Schock für die Eisbären sollte nach genau vier Minuten folgen. Youngster Phil Hungerecker mit dem ersten Schuss, Vehanen konnte diesen parieren, doch Hungerecker kam erneut an die Scheibe, fuhr hinters Tor und schoss von dort aus Vehanen an den Rücken, wovon der Puck letztendlich über die Linie ging – 0:2 (4.).
Ein bitterer Auftakt für die Eisbären. Und die Hausherren taten sich danach im Spiel nach vorne sehr schwer, rannten zwar an, fanden aber keinen Weg an der kompakten Mannheimer Defensive vorbei.
Erst gegen Mitte des ersten Drittels wurde das Spiel der Eisbären zielstrebiger, da fanden sie dann auch endlich mal einen Weg durch die Defensive und kamen zu guten Abschlüssen. Und fünfeinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause belohnten sich die Berliner dann auch für ihren Aufwand mit dem Anschlusstreffer. Schneller Angriff der Eisbären, Louis-Marc Aubry legte die Scheibe rüber zu Daniel Fischbuch, welcher kurz hoch schaute und dann trocken abzog und zum 1:2 traf (15.).
Auch in der Folge die Eisbären das ein oder andere Mal noch mal gefährlich vor Dennis Endras, aber der Adler-Goalie ließ keinen weiteren Gegentreffer zu.
Mannheim lauerte nur noch auf Konter, war damit aber nicht erfolgreich und somit stand es aus Berliner Sicht 1:2 nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären hatten das Spiel nun im Griff und fuhren einen Angriff nach dem anderen. Ganze 68 Sekunden brauchten die Hauptstädter im Mitteldrittel nur, um den verdienten Ausgleich zu erzielen. Sean Backman kam mit viel Tempo über rechts ins Mannheimer Drittel, legte die Scheibe rüber zu Nick Petersen, welcher den Puck jedoch nicht mit dem Schläger sondern mit dem Schlittschuh über die Linie beförderte. Da aber keine Kickbewegung vorlag, war der Treffer regulär und es stand 2:2 (22.).
Danach die Eisbären zweimal mit der Chance, in Überzahl nachzulegen. Und sie spielten auch ein gutes Powerplay, fanden in ihre Formation und kamen zu Chancen. Aber André Rankel und Sean Backman vergaben die besten Möglichkeiten zur erstmaligen Führung an diesem Sonntagnachmittag.
Und was machten eigentlich die Kurpfälzer, die hier so stark ins Spiel gestartet waren? Sie zeigten, wie man effektiv Eishockey spielt. Chad Kolarik zog von der blauen Linie ab, vor dem Tor wurde die Scheibe noch abgefälscht und somit unhaltbar für Petri Vehanen – 2:3 (32.).
Der erneute Rückstand aus dem Nichts. Die Eisbären machten das Spiel und kamen zu Chancen, welche sie jedoch nicht nutzten, während Mannheim mit der gefühlt ersten Chance des zweiten Drittels das dritte Tor der Partie erzielte.
Danach war es aber eine ausgeglichene Partie, in der es nicht mehr so viele Torchancen gab. Aber eine nennenswerte Chance hatten die Adler dann doch noch. Drei Minuten vor der zweiten Pause spielte Devin Setoguchi die Scheibe zu Luke Adam, welcher nur seinen Schläger hin hielt und den Puck somit an den Pfosten lenkte. Glück für die Eisbären. So blieb es beim 2:3 aus Eisbären-Sicht nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel merkte man den Gästen dann schon an, dass sie jetzt hinten sicher stehen wollten und nach vorne nur noch auf Konter lauerten. Die Eisbären hingegen waren bemüht, fanden aber zunächst keine Lücke in der Mannheimer Abwehr.
Eine Lücke fanden die Hausherren dann Mitte des letzten Drittels. Micki DuPont hatte abgezogen, doch sein Schuss ging rechts am Tor vorbei. Die Scheibe sprang aber aus Eisbären-Sicht so gut, dass sie links wieder auftauchte und dort lauerte James Sheppard, welcher die Gunst der Stunde nutzte und den Puck ins Tor beförderte – 3:3 (51.).
Der verdiente und längst überfällige Ausgleich für die Eisbären. Nur eine gute Minute später Powerplay für Mannheim und die zeigten dann mal wieder, wie eiskalt sie heute vor dem Tor agierten. Ganze sieben Sekunden dauerte das Überzahlspiel nur, Daniel Sparre mit dem Zuspiel auf David Wolf, welcher abzog. Garrett Festerling stand vor dem Tor der Eisbären und fälschte die schwarze Hartgummischeibe unhaltbar für Vehanen ab – 3:4 (52.).
Die direkte Antwort der Mannheimer auf den Ausgleich der Eisbären nach nur 62 Sekunden. Bitter für die Eisbären, die hier deutlich mehr für das Spiel taten als die Kurpfälzer. Zehn Sekunden nach dem Tor dann ein Powerplay für die Eisbären, aber auch dieses konnten sie nicht nutzen. Louis-Marc Aubry mit der besten Chance, aber er scheiterte am Pfosten.
Die Schlussphase war dann ein einziges Anrennen der Eisbären. Sie machten ordentlich Druck auf das Adler-Tor, Dennis Endras bekam jede Menge zu tun, erwies sich am Ende aber als „Turm in der Schlacht von Berlin“. Denn der deutsche Nationaltorhüter hielt in den letzten Minuten trotz bester Einschussmöglichkeiten für Berlin sein Tor sauber. Auch 43 Sekunden vor dem Ende war er mit der Fanghand zur Stelle, als Danny Richmond Sean Backman frei vor dem Tor sah, dieser aber in Endras seinen Meister fand. Mannheim rettete das 4:3 mit Glück und einem überragenden Dennis Endras über die Zeit.

So bitter kann Eishockey sein. Die Eisbären haben nach dem 0:2-Rückstand das Spiel dominiert, sich jede Menge Chancen erspielt und haben nie aufgegeben, während Mannheim nur selten was nach vorne machte. Aber mit diesen wenigen Angriffen, die Mannheim fuhr, waren sie eben leider erfolgreich. Das macht eine Spitzenmannschaft halt aus. Sie braucht nicht viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Mannheim hat sich vor dem Tor heute als eiskalt und effektiv erwiesen und sich somit die drei Punkte gesichert, welche sie aber in erster Linie Dennis Endras zu verdanken haben, denn der hielt seine Mannschaft am Ende mehrfach im Spiel.
Nur man kann den Eisbären keinen Vorwurf machen – mal abgesehen von dem Start der Partie. Doch danach haben sie sich stark zurück gekämpft und das Spiel klar dominiert. Nur hatte man vor dem Tor heute einfach kein Glück, man konnte bestmögliche Chancen nicht nutzen. Aber der Auftritt der Eisbären war dennoch sehr gut, weil sie nie aufsteckten, sich nicht von den Rückstanden haben aus der Ruhe bringen lassen und nach vorne sehr gutes Eishockey spielten. Am Ende fehlte eben nur die Krönung des Torerfolges und dem damit verbundenen Sieg gegen den Erzrivalen. Aber auch dieses Spiel hat einmal mehr gezeigt, dass diese Mannschaft bis zur letzten Sekunde kämpft und kein Spiel verloren gibt. Am Donnerstag in Ingolstadt hatten die Eisbären das bessere Ende, heute eben Mannheim.

DEL-Klassiker Berlin vs. Mannheim: Eisbären empfangen angeschlagene Adler

Morgen Nachmittag kommt es zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Erzrivalen in dieser Saison. Die Eisbären Berlin empfangen als Tabellenzweiter den Tabellensechsten Adler Mannheim zum absoluten DEL-Klassiker. Und während die Eisbären beim 3:2-Auswärtssieg in Ingolstadt jede Menge Selbstvertrauen getankt haben, reisen die Kurpfälzer angeschlagen in die Hauptstadt. Denn am Freitag setzte es eine derbe 2:6-Heimniederlage gegen die Kölner Haie. Die Eisbären werden also auf angefressene Adler treffen, die auf Wiedergutmachung brennen.

Aber nicht nur deswegen werden die Mannheimer mit ordentlich Wut im Bauch anreisen. Nein, auch aus einem ganz anderen, noch viel bitteren Grund. Kurzer Rückblick auf den 21. März 2017. Siebtes Spiel der Viertelfinalserie zwischen Mannheim und Berlin. Mannheim lag mit 1:0 vorne, doch die Eisbären konnten in der regulären Spielzeit ausgleichen und sicherten sich in der Verlängerung das Halbfinal-Ticket. Und das ausgerechnet in der Adler-Arena. Das Aus tat den Mannheimern noch viele Wochen danach sehr weh. Morgen gibt es also die erste Chance zur Revanche für die Adler.

Aber einfach wird das für die Mannheimer nicht werden, denn die Eisbären spielen bisher eine sehr starke Saison und stehen daher auch zu Recht auf Platz Zwei der Tabelle. Weil sie ihr Sieger-Gen wieder gefunden haben, weil sie vor dem Tor in den richtigen Momenten die Tore erzielen, weil sie kein Spiel verloren geben, weil sie in der Defensive derzeit sehr gut stehen und weil sie mit Petri Vehanen einen überragenden Goalie im Tor haben. Und wenn der finnische Goalie mal nicht spielt, dann steht da eben noch ein ebenso starker Marvin Cüpper zwischen den Pfosten. 

Wenn die Eisbären es jetzt auch noch hin bekommen, über 60 Minuten ihr System durchzuziehen und das Powerplay endlich mal wieder so gefährlich wie früher wird, dann können sie jedes Team in der Liga schlagen. Auch die Adler. Aber gegen die Mannen von Coach Sean Simpson spielen die Eisbären zur Zeit eh am Liebsten, gewann man doch die letzten sieben Heimspiele gegen den Erzrivalen in Folge. Vor fast drei Jahren gab es den letzten Adler-Sieg in der Hauptstadt – ein 2:0 am 07. Dezember 2014.

Los geht der DEL-Kracher morgen Nachmittag um 14:00 Uhr. Telekom Sport sowie Sport 1 übertragen die Partie live. 

Vierter Sieg in Folge! Eisbären bestehen ersten Härtetest gegen Köln

Ausgabe #5:

Wir hatten das bevorstehende Wochenende als ersten echten Härtetest für die Eisbären Berlin beschrieben und nach dem Heimspiel gegen die Kölner Haie am Freitagabend lässt sich sagen, dass die Berliner Teil Eins bestanden haben. Vor nur 9.609 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Hauptstädter mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) gegen die Kölner Haie durch, beendeten damit die drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Domstädter und feierte in der Liga den vierten Sieg in Folge. Beide Mannschaften boten den Zuschauern eine äußerst interessante Partie, welche am Ende mit den Eisbären den durchaus verdienten Sieger gefunden hatte.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Team zurückgreifen, welches bereits das letzte Heimspiel gegen Straubing bestritten hatte. So stand also auch wieder die „finnische Wand“ Petri Vehanen im Tor der Hausherren.

Kampf um den Puck beim Bully zwischen Hospelt (weiß) und Aubry (blau). (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot Eishockey auf höchstem taktischen Niveau. Beide Mannschaften versuchten hinten kompakt zu stehen und so gut wie keine Chancen zuzulassen. Die Schüsse, die durchkamen, stellten daher auch keine größere Herausforderung für die beiden Goalies – Petri Vehanen (Berlin) und Gustaf Wesslau – dar. Denn beide Defensivreihen machten die Räume sehr eng, weshalb es den Spielern schwer fiel, eine Lücke zu finden. Was durchaus interessant anzuschauen war. Sicherlich nicht für den Fan, der auf viel Action und Tore aus ist, aber auch so ein Spiel kann sehr spannend und hochklassig sein. Auch ohne viele Torchancen.
Doch die Eisbären, die in diesem Auftaktdrittel auch ein leichtes optisches Übergewicht hatten, fanden dann doch eine Lücke, welche sie zu nutzen wussten. Kapitän André Rankel legte die Scheibe quer in den Slot, wo Danny Richmond lauerte. Der schaute kurz hoch, visierte sein Ziel an, zog mit einem satten Handgelenkschuss ab und ließ Wesslau keine Chance bei seinem Knaller – 1:0 (15.). Die Eisbären nahmen somit also eine 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begannen die Gäste aus Köln in Überzahl, da Jonas Müller bei den Eisbären auf der

Nickligkeiten gab es in dieser Partie immer mal wieder. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Strafbank saß. Und es dauerte nur 53 Sekunden, ehe die Haie die numerische Überzahl ausnutzten. Ex-NHL-Spieler Christian Ehrhoff brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, wo Ben Hanowski stand und die Scheibe unhaltbar für Vehanen abfälschte – 1:1 (21.).
Es entwickelte sich ein zweites Drittel, wo beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, wo sie sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnte. Mal waren es die Eisbären, mal Köln, das Spiel ging immer hin und her und keine  Mannschaft konnte sich wirklich auf Dauer einen Vorteil erarbeiten.
Mitte des zweiten Drittels waren es dann die Haie, die das Spiel drehen konnten und erstmals in Führung gingen. Nicolas Krämmer kam mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, die beiden Eisbären-Verteidiger griffen ihn nicht wirklich an und ließen zwischen sich auch noch eine große Lücke, welche Krämmer sah, zum Schuss ausholte und die Scheibe über die Fanghand von vehanen im Berliner Tor versenkte – 1:2 (30.).
Kurz danach die Gäste mit der großen Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Denn die Domstädter hatten erneut ein Powerplay, in welchem sie auch sehr stark spielten, aber die Eisbären überstanden dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und eines klasse haltenden Petri Vehanen die Unterzahl.
Kaum wieder komplett, fuhren die Eisbären einen Angriff. Jonas Müller zog von links ab, Nick Petersen hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Wesslau ab – 2:2 (33.).
Danach noch Chancen auf beiden Seiten, aber sowohl Vehanen als auch Wesslau ließen im zweiten Drittel keinen Treffer mehr zu. Beim Stand von 2:2 ging es für die Teams in die Kabinen.

Sean Backman erzielte den Siegtreffer gegen Köln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man beiden Mannschaften an, dass sie auf eine sichere Defensive bedacht waren und nicht den einen, entscheidenden Fehler machen wollten, der am Ende wohlmöglich die Partie entschieden hätte. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Eisbären aber nach vorne hin effektiver, taten mehr für das nächste Tor als Köln. Die Berliner hatten Mitte des letzten Drittels auch die Riesen-Möglichkeit zur Führung, aber Sean Backman traf in Überzahl nur den Pfosten.
Aber eben jener Backman versuchte es wenig später erneut und dieses Mal hatte er auch Erfolg. Sean Backman zog vor das Tor an den kurzen Pfosten, wo er eine klitzekleine Lücke entdeckte und den Puck per Schlittschuh ins Kölner Tor befördern konnte. Eine auch für die Hauptschiedsrichter unübersichtliche Situation, weshalb diese den Videobeweis zu Rate zogen, dort aber feststellten, dass keine Kickbewegung vorlag und das Tor somit korrekt erzielt wurde – 3:2 (54.).
Die Eisbären nun also wieder im Vorteil, Köln war jetzt gefordert. Und in der Schlussphase machten die Haie auch nochmal ordentlich Druck auf das Berliner Tor. Coach Cory Clouston nahm eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis, Köln drängte in der letzten Minute auf den Ausgleich, aber die starke Berliner Defensive ließ nichts mehr zu und die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit.

Was für ein spannendes und hart umkämpftes Spiel. Berlin und Köln lieferten sich ein Duell auf

Die Eisbären feiern mit den Fans den vierten Sieg in Folge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Augenhöhe, beide Mannschaften immer wieder mit Phasen, wo sie das Spiel kurz dominierten, sich aber keinen entscheidenden Vorteil erspielen konnten. Beide Mannschaften hätten das Spiel gewinnen können und dass das Spiel am Ende durch so ein „dreckiges“ Tor entschieden wurde, ist für Köln sicherlich hart, aber es zeigte eben auch wieder, dass die Eisbären für den Sieg alles tun und am Ende dafür auch belohnt wurden.
Defensiv war es wieder eine gute Vorstellung der Eisbären, einzig das Gegentor zum 1:2 hätte vermieden werden können. Vor dem Tor hat man in den richtigen Momenten zugeschlagen und am Ende das Spiel souverän über die Zeit gebracht.
Der Mannschaft ist zur Zeit alles zuzutrauen, sie harmoniert als Team sehr gut zusammen, jeder kämpft für jeden und die Eisbären geben kein Spiel verloren. Die Moral ist überragend und der Siegeswille nach wie vor unbändig. Mit jedem weiteren Sieg steigt auch das Selbstvertrauen der Mannschaft. Diese Mannschaft ist heiß auf Siege und das hat sie bisher in jedem Spiel gezeigt. Hinten zeigt man sich nicht so anfällig wie noch in der letzten Saison und vor dem Tor präsentiert man sich eiskalt und abgezockt, was letztendlich zu vier Siegen in Folge geführt hat. Und diese Serie muss ja noch lange nicht vorbei sein.

Gegen Köln und in München: Der erste echte Härtetest für die Eisbären Berlin

Vier Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und die Eisbären Berlin stehen auf dem zweiten Tabellenplatz. Drei Siege aus vier Spielen bei 14:8-Toren und neun Punkten sind eine erste Bilanz, die sich sehen lässt. Und trotzdem sind sie in der Hauptstadt noch längst nicht zufrieden mit dem bisher Gezeigten, denn Luft nach oben ist noch deutlich vorhanden. Noch konnte die Mannschaft ihren Gameplan nicht über die volle Spieldauer durchziehen, hatte meistens nur 20 oder 40 Minuten gutes Eishockey gespielt. Defensiv ließ man Petri Vehanen zu oft im Stich, doch der finnische Goalie erwies sich in dieser Saison schon das ein oder andere Mal als unbezwingbare finnische Mauer. Und auf Vehanen wird es auch am Wochenende ankommen, wenn für die Eisbären der erste echte Härtetest bevorsteht mit Spielen gegen Köln (Freitag/19:30 Uhr) und in München (Sonntag/14:00 Uhr).

Da wird man das erste Mal sehen, wo die Berliner wirklich stehen und wie gut dieses Team schon drauf ist und zusammen harmoniert. Denn mit Köln und München trifft man auf zwei Titel-Favoriten, mit München sogar auf den Top-Favoriten und Titelverteidiger sowie Meister der vergangenen beiden Jahre. EHC-Stürmer Thomas Oppenheimer weiß um die Schwere der Aufgaben am Wochenende und dass man noch einiges verbessern muss im eigenen Spiel (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 21.09.2017):

Wir können mit den ersten vier Spielen durchaus zufrieden sein. Wir wissen auch, dass wir noch eine ordentliche Portion Arbeit vor uns haben und wollen das gleich morgen angehen. Sicher ist, wir müssen defensiv verantwortlicher spielen und können uns nicht immer nur auf unseren Torwart verlassen.

Mit den Kölner Haien trifft man morgen Abend auf den Tabellenvierten. Die Domstädter haben am vergangenen Sonntag gegen Nürnberg beim 2:3 die erste Saison-Niederlage kassiert. Auch die Eisbären kassierten ihre bisher einzige Niederlage gegen Nürnberg und auch die Berliner kassierten diese nach einer vorherigen 2:0-Führung. War das Toreschießen in der letzten Saison noch eins der großen Probleme der Haie, haben sie das in diesem Jahr bisher abstellen können. 15 Tore in vier Spielen sind durchaus zufriedenstellend. Und die Auftritte der Haie waren das bisher auch. Am ersten Spieltag tat man sich gegen Bremerhaven zu Hause noch schwer und gewann erst nach Verlängerung 5:4, danach folgten zwei souveräne Siege in Wolfsburg (4:2 ) und gegen Iserlohn (4:1), ehe es die bereits angesprochene Niederlage gegen den Tabellenführer Nürnberg gab. Köln wird also morgen Abend auf Wiedergutmachung aus sein, die Eisbären sollten gewarnt sein.

In den letzten beiden Jahren Deutscher Meister und in der diesjährigen CHL-Saison auf Erfolgskurs – die Stimmung beim EHC Red Bull München sollte eigentlich super sein. Doch nach bisher vier Spielen und zwei Niederlagen sowie Platz Sieben mit nur 6 Punkten ist die Stimmung beim Team von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson alles andere als rosig. Am 01. Spieltag mühte man sich beim letztjährigen Tabellenletzten Krefeld zu einem 3:2-Sieg nach Verlängerung, dann folgte eine bittere 0:4-Heimniederlage gegen den ERC Ingolstadt sowie ein 3:1-Heimsieg gegen Schwenningen und eine 3:4-Niederlage nach Verlängerung beim Vizemeister Grizzlys Wolfsburg, welche damit den ersten Saisonsieg feierten. Knappe und sehr mühsame Siege gegen die vermeintlichen Außenseiter der Liga und zwei Niederlagen gegen zwei Top-Teams der DEL. Am Wochenende wartet erneut so eine Konstellation auf München mit den Duellen bei Außenseiter Iserlohn und gegen Top-Team Berlin. Man darf gespannt sein, wie München dieses Mal die Spiele angehen wird.

Schauen wir einmal in die Statistik-Bücher zu den beiden Duellen der Eisbären am Wochenende. Gegen die Kölner Haie verlor man die letzten drei Heimspiele in Folge, konnte davor aber fünf der letzten sechs Heimspiele für sich entscheiden.
Ernüchternd sieht die Bilanz in München aus, wo die Eisbären nur eins der letzten acht Gastspiele für sich entscheiden konnten. Und beim 2:1-Sieg im Halbfinale der letzten Saison setzte man sich auch erst nach Verlängerung durch. Und noch schlimmer: In fünf der acht Partien erzielten die Eisbären höchstens ein Tor. Es wird höchste Zeit, beide Statistiken aufzubessern.

Wenn bis morgen Abend nichts mehr passiert, werden die Eisbären mit dem selben Kader wie gegen Wolfsburg und Straubing antreten. Stürmer Sven Ziegler ist zwar fit, würde aber, wenn es keine Änderung im Kader gibt, erneut nur auf der Tribüne Platz nehmen dürfen.

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Kölner Haie am 22.09.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke (alle Weißwasser), Vincent Hessler (DNL), Constantin Braun

3:1-Heimsieg gegen Straubing: Eisbären machen Sechs-Punkte-Wochenende perfekt

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin setzen ihre kleine Siegesserie fort. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Hauptstädter vor nur 8.923 Zuschauern (in Wirklichkeit sah es nach noch weniger Zuschauern aus) in der Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (0:0,2:1,1:0) gegen die Straubing Tigers durch und feierten somit den dritten Sieg in Serie, bauten damit ihr Punktekonto auf neun Zähler nach vier Spielen aus. Aber auch dieser Sieg musste wieder hart erkämpft werden.

Im Vergleich zum Freitagspiel gegen Wolfsburg gab es erneut keine Änderung, es stand also dieselbe Berliner Mannschaft auf dem Eis wie gegen den Vizemeister.

Straubings Goalie Dimitri Pätzold hatte in der Anfangsphase jede Menge zu tun, hielt seine Mannschaft da im Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Gegen Wolfsburg hatten die Eisbären den Start noch komplett verschlafen, das war gegen Straubing heute vollkommen anders. Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und begannen wie die Feuerwehr. Straubing sah sich zunächst in die Defensive gezwungen und mussten nach nur 85 Sekunden bereits die erste Strafe der Partie hinnehmen. Und das Powerplay der Eisbären sah durchaus gut aus, man erspielte sich auch gute Chancen, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor von Dimitri Pätzold gehen.
Nach dem guten Start ließen es die Eisbären dann aber plötzlich ruhiger angehen. Man ließ Straubing ins Spiel kommen und auch die Niederbayern hatten in der Anfangsphase früh ihr erstes Überzahlspiel, welches ebenfalls sehr gut aussah, aber wo Petri Vehanen stets zur Stelle war.
Danach wurden Torchancen Mangelware, weil beide Mannschaften hinten kompakt standen und nicht mehr viel zuließen. Wenn etwas auf das Tor kam, waren beide Torhüter jeweils zur Stelle und hielten ihren Kasten sauber. Somit endete das erste Drittel torlos.

Knapp fünf Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da klingelte es erstmals im Berliner Tor. Steven

Mark Olver erzielte im Mitteldrittel das so wichtige 2:1. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zalewski konnte sich auf der linken Seite zu einfach gegen Micki DuPont durchsetzen und spielte die Scheibe rüber zu Jeremy Williams. Jonas Müller versuchte noch, die Schussbahn zuzumachen, aber Williams kam trotzdem zum Schuss und fand die Lücke am kurzen Pfosten und brachte die Tigers somit in Führung – 0:1 (25.).
Aber die Eisbären fanden gut vier Minuten später eine Antwort auf den Rückstand. In Überzahl fing Louis-Marc Aubry hinter dem Tor einen Pass der Straubinger ab, kurvte um das Tigers-Tor, brachte die Scheibe in den Slot, wo Thomas Oppenheimer lauerte und das Spielgerät im halbleeren Tor unterbringen konnte – 1:1 (29.).
Und nur zwei Minuten später hatten die Eisbären die Partie komplett gedreht. Mark Olver hatte an der blauen Linie die Scheibe für Daniel Fischbuch liegen lassen, der brachte die Scheibe Richtung Tor, wo Mark Olver bereits wartete und mit einer kurzen Täuschung Dimitri Pätzold keine Chance ließ und zum 2:1 einschießen konnte (31.).
Beide Mannschaften hatten danach jeweils ein Überzahlspiel und somit die Chance zum Torerfolg. Aber beide Überzahlspiele waren nicht wirklich gefährlich und somit auch nicht erfolgreich.
In der letzten Minute des zweiten Drittels kochten die Gemüter dann noch einmal hoch. Zum einen gab es eine kleine Rauferei zwischen Spielern beider Mannschaften, wo jedoch nur ein Straubinger aber mit Mark Olver und Jonas Müller gleich zwei Eisbären auf die Strafbank mussten. Und nur 15 Sekunden später kassierte Eisbären-Goalie Petri Vehanen eine Zwei-Minuten-Strafzeit wegen eines Stockschlags. Was war passiert? Ein Straubinger Spieler geriet im Zweikampf mit Frank Hördler vor dem Berliner Tor ins Straucheln und brachte dabei Vehanen zu Fall. Der Finne fand das gar nicht toll und revanchierte sich mit einem Stockschlag, was ihm jedoch eine Strafe und den Eisbären eine doppelte Unterzahl einhandelte. Das letzte Drittel konnten die Niederbayern also mit einer doppelten Überzahl beginnen und das beim Spielstand von 2:1 für die Gastgeber.

Auf ihre finnische Wand im Tor können sich die Eisbären derzeit verlassen. Zu Recht durfte Petri Vehanen daher nach dem Spiel mit den Fans die Welle machen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

72 Sekunden waren im Schlussdrittel rum, da musste mit Danny Richmond der nächste Eisbär in die Kühlbox. Es wurde also nicht einfacher für die Eisbären. Und Straubing versuchte natürlich, die doppelte Überzahl zum Ausgleich zu nutzen. Die Tigers fanden auch in ihre Powerplay-Formation und ließen die Scheibe gut laufen, aber das Penalty-Killing der Eisbären leistete eine überragende Arbeit und auch Petri Vehanen bewies einmal mehr seine Extra-Klasse im Tor. Mit vereinten Kräften überstanden die Eisbären die ersten drei Minuten im letzten Drittel in Unterzahl. Und was machten die Eisbären, als sie wieder komplett waren? Richtig, sie erhöhten auf 3:1. In der 44. Spielminute spielte Florian Busch die Scheibe quer rüber zu Micki DuPont, welcher trocken abzog und Pätzold keine Chance ließ. Der 200. Scorerpunkt der Nummer 25. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.
Der Gegentreffer war natürlich ein Riesenschock für Straubing nach der langen Überzahl zuvor. Und man merkte der Mannschaft von Coach Bill Stewart auch den Frust darüber an, denn fortan hatten die Eisbären drei weitere Überzahlspiele, konnten den Sack aber nicht frühzeitig zubinden und mussten somit bis zum Ende noch um die drei Punkte zittern.
Denn knapp zwei Minuten vor dem Ende der Partie hatte Steven Zalewski in Unterzahl die Riesenchance zum Anschlusstreffer, scheiterte bei seinem Alleingang jedoch am überragenden Petri Vehanen, der in letzter Sekunde retten konnte.
Danach passierte dann aber nichts mehr und die Hausherren brachten das 3:1 über die Zeit und feierten somit einen am Ende hart erkämpften Sieg, dem man vor allem Petri Vehanen zu verdanken hatte.

Der nächste Arbeitssieg ist eingefahren. Und der Knackpunkt der Partie war definitiv die überstandene

Ein Bild, an dass man sich gewöhnen könnte. Die Eisbären feiern den zweiten Heimsieg in Folge mit den Fans. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

doppelte Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels. Macht Straubing da den Ausgleich, kann die Partie kippen und auch zu Gunsten der Niederbayern ausgehen. Aber wie die Eisbären in der doppelten Unterzahl in der Defensive gearbeitet haben, war schon echt erstaunlich. Und selbst wenn die Niederbayern mal zu Chancen in der doppelten Überzahl kamen, dann konnten sich die Eisbären immer noch auf ihren Weltklasse-Keeper Petri Vehanen verlassen. Der Finne hatte wieder einige sensationelle Paraden dabei und hielt seiner Mannschaft damit die Führung fest.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass wir auch heute wieder keine konstante Leistung der Eisbären über 60 Minuten gesehen haben. Man begann wie die Feuerwehr, ließ danach im ersten Drittel aber auch ordentlich nach. Da müssen die Eisbären einen Weg finden, über 60 Minuten ihre Leistung durchzuziehen. Aber ein dickes Lob muss man der Defensive heute aussprechen, die hinten sehr kompakt stand und Straubing nur wenige Hochkaräter bei 5-gegen-5 ermöglichte. Und wenn man dann doch mal eine große Chance zu ließ, dann stand da eben noch diese finnische Wand namens Petri Vehanen.