Geht die Siegesserie weiter? Uwe Krupp erwartet zwei motivierte Gegner am Wochenende

Nach den sehr vielen Spielen in der letzten Zeit konnten die Eisbären Berlin in dieser Woche ein wenig verschnaufen. Doch morgen Abend geht es dann für den DEL-Spitzenreiter wieder weiter im Liga-Alltag. Dann tritt man zunächst beim Tabellenletzten Straubing Tigers (Bully: 19:30 Uhr) an, bevor es am Sonntagnachmittag zum Erzrivalen und aktuellen Tabellensiebten Adler Mannheim (Bully: 14:00 Uhr) weitergeht. In den beiden Spielen wollen die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp die zuletzt gestartete Siegesserie von vier Siegen in Folge natürlich gerne ausbauen. Aber einfach wird das nicht werden, was auch der Berliner Coach weiß (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.12.2017):

Unser Energielevel sieht gut aus, wir gehen gut vorbereitet in die zwei Auswärtsspiele. Straubing wird hochmotiviert zur Sache gehen, das Mannheimer Team wird auf den neuen Trainer reagieren und Bill (Stewart) weiß, wie er die Jungs motiviert.

Die Hauptstädter werden versuchen, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Vor allem defensiv, kassierte man doch in den letzten drei Spielen nur ganze zwei Gegentore. Was zeigte, dass die Eisbären nach Spielen, wo sie doch deutlich zu viel Gegentore bekommen hatten, an der Schwachstelle gearbeitet und diese deutlich sichtbar abgestellt hatten. Und so reichten dann eben auch sechs erzielte Tore in den drei Spielen zu satten acht Punkten. Knüpft man an diese Leistungen an, sind am Wochenende die nächsten beiden Siege durchaus möglich.

Aber dennoch sollten die Eisbären vorsichtig sein, vor allem morgen Abend im Eisstadion am Pulverturm, wenn man beim Schlusslicht in Straubing zu Gast ist. Denn die Niederbayern feierten am vergangenen Wochenende ein Sechs-Punkte-Wochenende und holten sich somit neues Selbstvertrauen für die anstehende Partie gegen den DEL-Rekordmeister. In Ingolstadt setzte man sich mit 6:3 durch, ehe man zwei Tage später die Adler Mannheim mit 4:2 besiegen konnte. Die Berliner sollten angesichts der jüngsten Ergebnisse gewarnt sein, wenn gleich die Eisbären aber natürlich als klarer Favorit ins Spiel gehen werden. In der vergangenen Saison reisten die Eisbären dreimal nach Niederbayern. Zweimal verlor man in der Hauptrunde (2:5/3:6), aber das entscheidende Pre-Playoff-Spiel in Straubing gewannen die Eisbären mit 3:2 n.V. In dieser Saison trafen sich beide Mannschaften schon zweimal in der Hauptstadt, zweimal siegten die Eisbären (3:1/2:1). 

Sonntag steht dann wieder einmal der DEL-Klassiker Mannheim vs. Berlin auf dem Programm. Und die Kurpfälzer treten die Partie mit einem neuen Trainer an. Der alte Coach Sean Simpson wurde entlassen, Bill Stewart kehrte an die alte Wirkungsstätte nach Mannheim zurück. Platz Sieben und satte 17 Punkte (!) Rückstand auf Spitzenreiter Berlin waren den Verantwortlichen in Mannheim dann wohl doch ein Dorn im Auge. Zumal Platz Elf auch nur sechs Punkte weg ist und der Erzrivale Schwenningen vor den Adlern in der Tabelle steht. Somit mussten die Mannheimer also reagieren und taten dies auch. Gegen die Eisbären spielte Mannheim zuletzt äußerst gerne, gewann neun der letzten zehn Heimspiele. Aber die einzige Niederlage in diesem Zeitraum war eine enorm bittere für die Adler. Im siebten und alles entscheidenden Playoff-Viertelfinalspiel verloren die Mannheimer in der letzten Saison mit 1:2 n.V. auf eigenem Eis und verpassten somit den Halbfinal-Einzug. Am Sonntag werden die Adler auf eigenem Eis Revanche nehmen wollen. In dieser Saison trafen sich beide Mannschaften bereits zweimal in Berlin. Einmal gewannen die Kurpfälzer (4:3), einmal die Berliner (6:3). 

Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen weiterhin aus. Zudem stehen auch die Youngster Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler nicht zur Verfügung. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers am 08.12.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper)

Micki DuPont: „Wir finden im Moment einen Weg, diese engen Spiele zu gewinnen“

Uwe Krupp (links) und Larry Mitchell (rechts) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Erneut ein enges Spiel, erneut heißt der Sieger der Partie am Ende Eisbären Berlin. Hatte man in der Vergangenheit solche Spiele noch zumeist verloren, findet man in dieser Saison fast immer einen Weg, genau diese Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Findet auch Siegtorschütze Micki DuPont so:

Die waren schon richtig unter Druck die Ingolstädter, haben sich viel besser präsentiert als vor zwei Wochen. Die haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir finden im Moment einen Weg, um diese engen Spiele zu gewinnen. 

Mark Olver zeigte Respekt vor der Leistung der Ingolstädter:

Hut ab vor der Leistung der Ingolstädter. Die haben sehr smart gespielt und uns echt eingeengt. Die haben es uns schwer gemacht, Torchancen zu kreieren. Sie sind in Führung gegangen, aber Gott sei Dank gab es den Ausgleichstreffer von Louis-Marc Aubry. Danach, so spät im letzten Drittel, kann jeder das Spiel gewinnen, aber wir hatten das glücklichere Ende. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp zeigte sich auf der Pressekonferenz zufrieden mit der Defensiv-Leistung der Mannschaft in den letzten drei Spielen, wo man insgesamt nur zwei Gegentore kassiert hat:

Ich habe ein Spiel gesehen, wo sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert haben. Es war eine sehr enge Angelegenheit mit Chancen auf beiden Seiten. Insgesamt hat die Mannschaft gut gespielt, sie haben einen guten Job gemacht gegen eine gute Ingolstädter Mannschaft. Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Es ist nicht so ein Offensiv-Spektakel gewesen, wie man es sich als Zuschauer manchmal wünscht. Aber von meiner Seite aus haben wir in den letzten drei Spielen einen guten Job in der Abwehr gemacht. 

Larry Mitchell, Trainer der Panther, war mit dem einen Punkt am Ende nicht unzufrieden:

Wir hatten eine Phase mit acht Punkten aus vier Spielen und am Freitag haben wir es versäumt, den Lauf mitzunehmen. Wir wollten nach dem Freitagspiel dann hier einiges gut machen. Ich denke, dass ist uns zum Großteil gegen den Tabellenführer gelungen. 0:0 nach zwei Dritteln ist sicherlich keine schlechte Ausgangssituation für den Tabellenelften und wir waren damit auch zufrieden. Wir hatten gute Chancen, nach dem 1:1 das Spiel für uns zu entscheiden. In der Verlängerung wollten wir wie Berlin den Zusatzpunkt holen. Die Berliner haben verdient den Zusatzpunkt für sich geholt. Wir sind sicherlich nicht unzufrieden, dass wir einen Punkt gegen den Tabellenführer geholt haben.

Benedikt Schopper findet, dass man defensiv alles richtig gemacht hat:

Wenn man in Berlin zwei Drittel lang 0:0 spielt und am Ende das Spiel 2:1 ausgeht, haben wir defensiv alles richtig gemacht. Wenn die Dinger nicht rein fallen, fallen sie nicht rein. 

2:1 n.V.: Micki DuPont schießt die Eisbären in der Verlängerung zum Sieg gegen Ingolstadt

Ausgabe #17:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Der Spitzenreiter der DEL gewann am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 2:1 n.V. (0:0,0:0,1:1/1:0), holte damit seinen vierten Sieg in Folge und verteidigte somit die Tabellenführung. 12.439 Zuschauer sahen sicherlich kein hochklassiges Eishockeyspiel, jedoch ein bis zur letzten Sekunde spannendes, an deren Ende die Hauptstädter das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Die Eisbären traten mit der selben Mannschaft wie am Freitagabend am Seilersee an, heißt, auch heute hütete wieder Back-up Marvin Cüpper das Berliner Tor. Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Einsätze Cüpper in dieser Saison von Coach Uwe Krupp bekommt. Und er zahlt dieses Vertrauen ja regelmäßig mit sehr guten Leistungen zurück.

Wo ist der Puck? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom ersten Drittel gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Es war zwar eine schnelle Partie, in der es hin und her ging, allerdings ohne die großen und zwingenden Torchancen. Weil beide Mannschaften auf eine sehr kompakte Defensive bedacht waren und es dem jeweiligen Gegner somit sehr schwer machten, sich die eine, hundertprozentige Chance zu erspielen. Daher waren alle Schüsse, die auf das Tor kamen, eine sichere Beute der beiden deutschen Goalies Marvin Cüpper und Jochen Reimer.
Die Eisbären hatten in diesem Auftaktdrittel zwar ein Überzahlspiel, aber dieses konnten sie nicht nutzen, weshalb es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof stand.

Auch das Mitteldrittel bot keine Verbesserung in Sachen gutem Eishockey. Weiterhin dominierten die

Marvin Cüpper mit einer klasse Bilanz an diesem Wochenende. Zwei Spiele, zwei Siege, fünf Punkte und nur zwei Gegentore. Ganz stark! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Defensivreihen der beiden Mannschaften das Spielgeschehen. Die erste große Aufregung in diesem Spiel gab es in der 26. Spielminute, als jeweils zwei Spieler beider Mannschaften an der Bande aneinander gerieten und sich ein paar Nettigkeiten zu erzählen hatten. Was Danny Richmond und Mark Olver auf Berliner Seite sowie Patrick McNeill und Brett Olson auf Panther-Seite jeweils 2+2-Minuten einbrachte.
Durch viele Nickligkeiten und Strafzeiten war der Spielfluss im Mitteldrittel immer wieder unterbrochen, daher war es auch keine Überraschung, dass es auch nach 40 Minuten noch 0:0 stand.

Im Schlussdrittel überschlugen sich dann in der 45. Minute die Ereignisse. 44:12 Minuten waren gespielt, als Dustin Friesen den ersten Treffer des Abends im Nachschuss erzielen konnte. Dabei hatte er Glück, denn von Marvin Cüpper ging der Puck letztendlich über die Linie – 0:1 (45.).
Die Freude der Ingolstädter über die Führung hielt jedoch nur 29 Sekunden, denn die Eisbären hatten direkt im nächsten Wechsel eine Antwort parat. Louis-Marc Aubry tankte sich klasse durch, schoss auf das Tor, scheiterte, doch im Liegen setzte die Nummer 41 nach und glich somit erfolgreich zum 1:1 aus (45.).

Im Mitteldrittel ging es etwas ruppiger zur Sache, wie man hier ganz gut sehen kann. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Beide Mannschaften versuchten nun im Anschluss, den nächsten Treffer nachzulegen. Ingolstadt war dabei näher dran als die Eisbären, aber zweimal stand das Aluminium im Weg.
Knapp eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit blieb der Ingolstädter Dustin Friesen nach einem harten aber fairen Check von James Sheppard benommen am Boden liegen. Nach einer längeren Behandlungszeit wurde Friesen vom Eis geführt und anschließend ins Krankenhaus gebracht, wie ERCI-Coach Larry Mitchell nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. An dieser Stelle gute Besserung an Dustin Friesen!
Nach 60 Minuten stand es 1:1, es ging also in die Verlängerung.

Und diese sollte nur ganze 63 Sekunden dauern. Die Eisbären in Überzahl, zunächst scheiterte noch Blake Parlett an Jochen Reimer, sieben Sekunden später hämmerte Micki DuPont die Scheibe aber per Onetimer ins Tor zum 2:1-Siegtreffer für die Eisbären.

Und erneut haben die Eisbären einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und mal wieder

Die Eisbären bejubeln den 2:1-Siegtreffer von Micki DuPont in der Verlängerung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

brauchten sie einen Rückstand, um noch einmal angestachelt zu werden. Der direkte Ausgleich von Aubry war sicherlich unheimlich wichtig dafür, dass man am Ende noch zwei Punkte aus diesem Spiel mitnahm. Beide Mannschaften machten einen guten Job in der Defensive und so war es klar, dass es kein High-Score-Game werden würde. Im letzten Drittel fanden beide Mannschaften je einmal die Lücke, um ein Tor zu erzielen. Und in der Verlängerung waren dann die Eisbären das glücklichere Team, welches sich den Zusatzpunkt in Überzahl sichern konnte.

Was für ein Comeback: Constantin Braun erzielt den Siegtreffer beim 3:1-Auswärtssieg in Iserlohn

Diese Geschichten schreibt eben nur der Sport. Die Eisbären Berlin setzten sich am Freitagabend vor 4.753 Zuschauern am Seilersee bei den Iserlohn Roosters mit 3:1 (0:1,0:0,3:0) durch und verteidigten somit die Tabellenführung. Doch am Ende war das Ergebnis nur zweitrangig, denn Constantin Braun feierte sein Comeback und krönte dieses mit dem Tor zum 2:1, welches zugleich der Siegtreffer in Iserlohn war. Was für ein Comeback von „Tine“ Braun!

Im Kader der Eisbären gab es einige Änderungen. Die beiden Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke waren für die U20-Nationalmannschaft im Einsatz. Dafür kehrte Constantin Braun zurück in den Kader und feierte sein Saison-Debüt. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Hinein in das Spitzenspiel der Liga. Iserlohn gewann die letzten fünf Spiele in Folge sowie neun der letzten zehn Spiele, die Eisbären gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Und die Berliner reisten als Tabellenführer an den Seilersee, was für Co-Trainer Steffen Ziesche jedoch nur „eine schöne Momentaufnahme sei„, über die man sich zwar freue, aber man eben auch weiß, wie eng das da oben zugeht.
Beide Mannschaften starteten äußerst engagiert in die Partie. Gut 30 Sekunden waren gespielt, da spielte Jack Combs den Puck zu Christopher Fischer, der tauchte frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie war zur Stelle.
Auf der Gegenseite war die erste Spielminute absolviert, als Daniel Fischbuch vor dem Tor angespielt wurde und frei vor Sebastian Dahm stand, am Iserlohner Goalie jedoch nicht vorbei kam.
Aber in der vierten Spielminute konnten die Fans der Hausherren das 1:0 der Roosters bejubeln. Blaine Down setzte sich im Angriffsdrittel klasse durch und tunnelte anschließend Marvin Cüpper.
Nur eine Minute später tauchte Marcel Noebels völlig frei vor Dahm auf, aber erneut war der Roosters-Goalie der Sieger.
Die Sauerländer anschließend mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber so richtig zwingend wurden die Hausherren dabei nicht. Sie versuchten es zwar und gaben auch Schüsse ab, für viel Gefahr konnte man aber nicht sorgen.
Die Eisbären hatten im Auftaktdrittel ein Überzahlspiel, konnten da aber keinerlei Gefahr entfachen. Dafür hatten sie bei 5 gegen 5 noch einmal gute Chancen durch Marcel Noebels, Jamie MacQueen und Sven Ziegler, aber Sebastian Dahm ließ in den ersten 20 Minuten einfach keine Scheibe durch.
Iserlohns Verteidiger Sasa Martinovic mit seinem Fazit zum ersten Drittel:

Wir hatten einen guten Start. Wir stehen hinten gut. Und unser Überzahl- Unterzahlspiel sieht gut aus.

Im Mitteldrittel hatten die Roosters gleich in der ersten Spielminute eine Riesenchance zum 2:0, als Jack Combs die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, wo Jason Jaspers lauerte und per Onetimer die große Chance hatte, an Cüpper jedoch scheiterte.
Fortan versuchten beide Mannschaften, die kompakte Defensive des jeweiligen Gegners zu durchbrechen, allerdings ohne Erfolg.
Dann gab es ab der 26. Spielminute zwei Überzahlspiele in Folge für die Hauptstädter. Und das erste war dabei das beste. Denn da hatte man gleich zu Beginn die Dreifach-Chance durch Micki DuPont, James Sheppard und Sean Backman. Und zum Ende der Überzahl dann erneut Chancen für Micki DuPont, Sean Backman und Danny Richmond. Das zweite Powerplay war dann bei weitem nicht so gefährlich wie das erste.
Aber der Druck der Eisbären nahm durch diese beiden Überzahlspiele merklich zu, doch Sebastian Dahm ließ einfach nichts durch. Iserlohn sorgte in der 33. Spielminute mal für Entlastung, als Travis Turnbull einen Konter fuhr, aber in Cüpper seinen Meister fand.
Kurz vor der zweiten Drittelpause Iserlohn noch einmal in Überzahl und da hatte Jack Combs die Riesenchance zum 2:0, aber Marvin Cüpper kam noch mit der Fanghand an die Scheibe und das, obwohl er bereits am Boden lag. Ein starker Save des jungen Berliner Goalies.
Interims-Kapitän Florian Busch mit seiner Meinung zum bisherigen Spielverlauf:

Iserlohn spielt recht gutes Eishockey, wir aber auch. Es ist ein 50/50 Spiel. Wir haben jetzt gut Druck gemacht, müssen im dritten Drittel aber noch mehr Druck machen, einfach so weiterspielen und Geduld haben.

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären diese Unterzahl noch für gut eine Minute überstehen, taten dies aber auch. In der 44. Spielminute hatten dann aber die Berliner wieder ein Powerplay und da sorgten sie für jede Menge Druck. Alleine Micki DuPont feuerte vier Schüsse auf das Tor von Dahm ab, auch Blake Parlett probierte es, aber es war nach wie vor kein vorbeikommen am Iserlohner Schlussmann.
Als die Strafe vorbei war, gab es die nächsten beiden Chancen für die Eisbären. Zunächst scheiterte Jamie MacQueen an Dahm, Mark Olver setzte den Nachschuss anschließend knapp am Pfosten vorbei.
Der Druck der Eisbären nahm zu, Iserlohn tat kaum noch was für das Spiel, konnte aber in der 47. Spielminute bei einem Konter von Jason Jaspers mal für Entlastung sorgen, doch Jaspers scheiterte an Cüpper.
Ab der 50. Spielminute folgten die verrückten 2:57 Minuten dieser Partie. Zunächst hatte Micki DuPont von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 1:1. Aber der Treffer wurde erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
2:40 Minuten später legten die Eisbären nach und es war DER Moment des Abends. Die Scheibe wurde zum Iserlohner Tor gebracht, lag danach frei und Constantin Braun setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 2:1 aus Berliner Sicht (52.). Der Jubel der Eisbären-Spieler über dieses Tor war riesig, sicherlich auch wegen der Führung aber vor allem freuten sie sich für „Tine“. Was für ein bewegender Moment.
Und nur 17 Sekunden später entschieden die Berliner die Partie endgültig. Iserlohn mit dem Fehlpass im Aufbauspiel, Nick Petersen fing die Scheibe ab, legte sie zurück zu James Sheppard, welcher das Spielgerät in den Winkel schoss – 3:1 (53.).
Damit war die Partie praktisch durch, Iserlohn konnte sich von dem dreifachen Nackenschlag nicht mehr erholen und kassierte somit die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge.

Was für ein Spiel am Seilersee. Seit der vierten Spielminute liefen die Eisbären dem 0:1 hinterher, hatten ihrerseits gute Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Aber sie mussten auch immer wieder aufpassen, wenn Iserlohn vor dem Tor auftauchte. Bis zur 50. Spielminute hielten die Sauerländer das 1:0, doch dann schlugen die Eisbären eiskalt dreifach zu. Endlich fanden sie die Lücke und konnten Dahm bezwingen. Das 1:1 gab dem Team noch einmal einen Schub und der Rest ist bekannt. Mal wieder haben die Eisbären Moral bewiesen, mal wieder haben sie einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und damit verteidigten sie auch die Tabellenführung und bauten diese aufgrund der Nürnberger Niederlage gegen Schwenningen sogar noch aus.
Aber das alles ist egal, denn heute Abend zählte nur eins – das (erfolgreiche) Comeback der Nummer 90, Constantin Braun!

Stimmen zum Spiel:

Boris Blank (Iserlohn Roosters):

Wir haben das ganze Spiel nicht schlecht gespielt. Die Eisbären haben viel Druck gemacht. Im dritten Drittel waren wir zu passiv. Da wollten wir das 1:0 halten. Nach dem 1:1 sind wir auseinander gebrochen.

Marvin Cüpper (Eisbären Berlin):

Es war ein spannendes Spiel. Wir haben über weite Strecken besser gespielt als Iserlohn. Wir haben unsere Chancen am Ende nutzen können und somit verdient gewonnen. 

6 Siege, 2 Niederlagen, nur einmal nicht gepunktet, Platz Eins erobert: Die Eisbären Berlin im November 2017

Halbzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 26 Spieltage sind in der DEL-Saison 2017/2018 absolviert und der dritte Monat dieser Saison liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Im vergangenen Monat punkteten die Eisbären nur in zwei Spielen nicht, dieses Mal nur in einer Partie nicht, sie holten sechs Siege und 19 von 24 möglichen Punkten. Damit eroberte der DEL-Rekordmeister die Tabellenführung und bewies einmal mehr, dass man zurück im Favoritenkreis auf die deutsche Meisterschaft ist.

Die Eisbären jubeln mit ihren Fans über einen Sieg. In dieser Saison gab es bisher häufig Grund dazu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Dabei startete der November aus Eisbären-Sicht nicht so gut wie erhofft, verlor man doch gegen Iserlohn mit 2:3. Dabei war man die klar spielbestimmende Mannschaft, aber die Sauerländer erwiesen sich als die effektivere Mannschaft und nahmen daher die drei Punkte mit an den Seilersee. Positiv zu erwähnen sind sicherlich die beiden Powerplaytore, ist doch das Überzahlspiel derzeit eine Baustelle im Team von Coach Uwe Krupp.
Die Eisbären zeigten aber eine Antwort und gewannen nur zwei Tage später ihr „Heimspiel“ in Wolfsburg deutlich und verdient mit 5:2. Ein Sieg, der durch eine geschlossene und sehr starke Mannschaftsleistung eingefahren wurde. Mit einem Erfolgserlebnis verabschiedete man sich also in die Deutschland Cup-Pause.
Und aus dieser kam man furios zurück. Gegen die sich in der Krise befindenden Ingolstädter gelang ein souveräner 6:1-Kantersieg, der zu keiner Zeit gefährdet war. Da zeigten die Eisbären teilweise Traum-Kombinationen, welche manchmal auch zum Torerfolg führten. Und in diesem Spiel gelang eine Powerplay-Quote von 100 Prozent.
Es folgte das Heimspiel gegen Krefeld und gegen die Seidenstädter tat man sich in den letzten Jahren immer wieder schwer. Das sollte dieses Mal nicht anders werden und die Eisbären bewiesen nach einem miserablen Start und zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand große Moral und gewannen am Ende mit 4:3 gegen die Pinguine. Es zeigte die neue Qualität der Mannschaft, die solche Spiele in der Vergangenheit meistens noch verloren hatte.
Die nächste Partie mussten die Eisbären in Bremerhaven absolvieren, wo sie nicht ihr bestes Spiel zeigten, aber dank ihrer Effektivität einen 4:1-Sieg einfuhren. Auch solche Spiele musst du als Top-Team gewinnen und das scheinen die Berliner in diesem Jahr endlich wieder zu sein.
Nach vier Siegen in Folge mussten die Berliner gegen Düsseldorf dann aber mal wieder eine Niederlage einstecken. Mit 3:4 n.P. verlor man gegen die DEG und das Spiel zeigte ein Problem der Eisbären, welches sich durch die letzten Spiele zog. Man hatte große Probleme, Konstanz in sein Spiel über 60 Minuten zu bekommen. Immer wieder waren ein, zwei Drittel dabei, in denen die Eisbären nicht überzeugen können.
Überzeugen konnte man dann aber wieder gegen die Adler Mannheim, welche man mit 6:3 zurück nach Hause schickte. Dabei glänzte mal wieder die Paradereihe der Hauptstädter um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman, welche fünf der sechs Tore gegen die Kurpfälzer erzielte.
Nicht ganz so torreich wie die Partie gegen Mannheim war das Spiel gestern Abend in Schwenningen, welches die Eisbären mit dem knappsten aller Ergebnisse (1:0) für sich entschieden. Lange suchten die Eisbären einen Weg durch die kompakte Wild Wings-Defensive, Marcel Noebels fand diesen schließlich acht Minuten vor dem Ende des Spiels.

Nick Petersen war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären im November. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wie zu Beginn bereits erwähnt, holten die Eisbären also sechs Siege aus acht Spielen bei einem Torverhältnis von 31:17 und eroberten damit auch Platz Eins in der Tabelle, was für jeden Eisbären-Fan ein Genuss ist. Nach Jahren der Enttäuschung scheinen die Berliner wieder zurück zu sein. Das zeigen zumindest die ersten drei Saison-Monate. Was aber sicherlich und vor allem mit dem endlich durchgezogenen Umbruch im Team zusammenhängt. Das bewies einmal mehr der November, in dem die Paradereihe der Eisbären unglaublich scorte.
Nick Petersen sammelte 13 Scorerpunkte (6 Tore/7 Vorlagen), James Sheppard 12 (3/9) und Sean Backman 11 (5/6). Diese Reihe ist so wichtig für die Eisbären und das hat sie im November mal wieder deutlich unter Beweis gestellt. Es sei nur noch einmal das Mannheim-Spiel erwähnt, wo die Drei an fünf der sechs Tore beteiligt waren.
Sean Backman stellte zudem zwei Rekorde von Eisbären-Legende Steve Walker ein. Zum Einen traf er in sieben aufeinanderfolgenden Spieler immer mindestens einmal und zum Anderen punktete Backman in 13 Spielen in Folge. Da ist den Eisbären im Sommer ein absoluter Glücksgriff gelungen.

Aber natürlich sind die drei Spieler für den Aufschwung der Eisbären nicht alleine verantwortlich, aber sie haben eben schon einen sehr großen Anteil daran. Doch auch andere Spieler machten im November auf sich aufmerksam. An dieser Stelle sei nur einmal Kai Wissmann erwähnt, der fünf Tore in diesen acht Spielen vorbereitete. Was für den Youngster ein sehr guter Wert ist. Auch Marcel Noebels (3/4) und Jamie MacQueen (4/2) waren in diesem Monat sehr wichtig für die Eisbären.

Und die 17 Gegentore in acht Spielen zeigen einmal mehr, über welch starkes Torhüter-Duo die Eisbären in dieser Saison verfügen. Egal, ob Petri Vehanen oder Marvin Cüpper im Tor stehen, man weiß einfach immer, dass da hinten ein absoluter Top-Goalie im Tor steht.
In vier der acht Spielen kassierten die Eisbären drei Gegentore in der regulären Spielzeit, was Coach Uwe Krupp zu viel findet. Der Trainer meint, zwei Gegentore sind in Ordnung, drei aber nicht. Doch das liegt nicht an den beiden Torhütern, das wissen auch die Spieler, die oftmals genug gesagt haben, man müsse die beiden Goalies mehr unterstützen, denn die beiden sind keine Torhüter, die drei Gegentore in einem Spiel kassieren müssen. Das Spiel in Schwenningen war der beste Beweis, denn da gelang Petri Vehanen der erste Shutout in dieser Saison.

Man kann gespannt sein, wie der Dezember für die Eisbären Berlin verlaufen wird. Ob sie die gezeigten Leistungen weiterhin bestätigen können und die Tabellenführung vielleicht sogar verteidigen. Der Spielplan ist weiterhin sehr prall gefüllt aufgrund von Olympia 2018. Da kommt ein weiterer stressiger Monat auf die Eisbären zu, aber bisher haben die Hauptstädter bewiesen, dass sie damit sehr gut umgehen können. Hoffentlich ist das auch im letzten Monat des Jahres der Fall.

1:0! Marcel Noebels schießt die Eisbären zur Tabellenführung

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Mittwochabend gewonnen. Vor 3.707 Zuschauern setzten sich die Berliner mit 1:0 (0:0,0:0,1:0) bei den Schwenninger Wild Wings durch und eroberten damit die Tabellenführung von Nürnberg, die zeitgleich in Iserlohn mit 0:4 verloren. Für die Eisbären wurde es das erwartet harte Stück Arbeit, am Ende hatte man das glücklichere Ende aber auf seiner Seite. 

Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Vergleich zum Mannheim-Spiel. Stürmer Louis-Marc Aubry kehrte in den Kader zurück.

Hinein in die Partie zweier zuletzt sehr guter Mannschaften. Denn Schwenningen gewann fünf der letzten sieben Spiele, bei den Eisbären waren es fünf der letzten sechs. Die Hausherren hatten früh in der Anfangsphase die Chance in Überzahl zu agieren. Neun Sekunden lang war es ein 4 gegen 3, anschließend ein 5 gegen 4. Aber das Penaltykilling der Berliner klappte sehr gut, erst kurz vor Ablauf der Strafe kam André Hult von rechts außen zu einer guten Chance, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle.
Die Partie war in diesem ersten Drittel hart umkämpft, es gab viele Zweikämpfe, aber wenig Torraumszenen. Weil sich beide Mannschaften auf die Defensive konzentrierten. Was bei Schwenningen allerdings auch zum Gameplan dazu gehört. Denn die Mannen von Coach Pat Cortina wollen aus einer sicheren Defensive angreifen und vor dem Tor für Gefahr sorgen. Der Gameplan der Wild Wings ging jedoch nur bedingt auf. Hinten stand man gut und ließ nur wenig Chancen der Eisbären zu, nach vorne gelangen gerade einmal vier Schüsse.
Deren neun Schüsse waren es auf Seiten der Berliner. Die besten Chancen hatten die Gäste aus der Hauptstadt Mitte des Auftaktdrittels, als Sean Backman (2x), Jens Baxmann und Marcel Noebels ihre guten Chancen jedoch nicht nutzen konnten.
So stand es nach 20 Minuten 0:0 im Schwarzwald und Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann analysierte das erste Drittel bei Telekom Sport wie folgt:

Schwenningen steht gut hinten. Wir müssen die Schüsse durchbekommen, dann entstehen auch Rebounds.

Aber auch im zweiten Drittel änderte sich nicht wirklich viel am Spielgeschehen auf dem Eis. Die Eisbären weiterhin bemüht, die eine Lücke in der Schwenninger Defensive zu finden, während die Wild Wings nach wie vor hinten kompakt standen und auf ihre Konterchancen lauerten.
Die ersten nennenswerten Chancen ließen im Mitteldrittel lange auf sich warten. In der 27. Spielminute hatte István Bartalis eine gute Chance für die Hausherren, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle. Direkt im Gegenzug kam Jens Baxmann zu einer Chance, doch er hämmerte die Scheibe am linken Pfosten vorbei.
Mitte der Partie hatten die Berliner ihr erstes Powerplay und die Scheibe lief auch gut, doch die Defensive der Wild Wings stellte die Schusswege gut zu und ließ den Eisbären so kaum eine Chance.
Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte dann Marcel Noebels im Slot eine gute Chance per Onetimer, aber Dustin Strahlmeier klärte mit seinem Schoner. In der selben Minute kam auch Louis-Marc Aubry zu einer guten Chance, aber auch hier war die Nummer Eins von Schwenningen da.
Drei Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels das zweite Powerplay der Hauptstädter in dieser Partie, aber mehr als zwei Schüsse von Blake Parlett kamen dabei nicht zu Stande.
Als sich alle schon auf das 0:0 nach 40 Minuten einstellten, holte Petri Vehanen mal wieder eine seiner unglaublichen Paraden heraus. Nach einem Schuss konnte Vehanen die Scheibe nicht kontrollieren und André Hult hatte die Riesenchance zum 1:0, da er das leere Tor vor sich hatte. Aber Hult hatte die Rechnung ohne den Finnen gemacht, der per Weltklasse Hecht-Save den Schuss parieren konnte. Was für ein Save der Berliner Nummer Eins. Wahnsinn!
Schwenningens Stürmer Tobias Wörle mit seinem Fazit nach 40 Minuten:

Jeder Zuschauer bekommt was für sein Geld, es ist bis zum Ende spannend. Wir stehen defensiv gut und lauern auf Konter. Berlin ist besser, aber wir sind gut ins Spiel gekommen.

Zu Beginn des letzten Drittels hatten beide Mannschaften gleich einmal gute Schusschancen. So scheiterte Jonas Müller mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie an Dustin Strahlmeier, auf der Gegenseite hatten auch die Wild Wings zwei gute Chancen.
Aber danach war es wieder das selbe Spiel wie in den beiden Dritteln zuvor. Beide Defensivreihen machten es den jeweiligen Stürmern schwer, Chancen zu kreieren. So dauerte es bis zur 50. Spielminute, ehe Dominik Bittner im Slot angespielt wurde, den Puck aber über das Tor schoss. Das war die große Chance zur Führung für die Hausherren.
Und dann kam die 52. Spielminute, die Minute, welche die Partie entscheiden sollte. Daniel Fischbuch mit einem klasse Querpass auf Marcel Noebels, der zog über rechts zum Tor, scheiterte bei seinem ersten Versuch noch an Strahlmeier, verwertete dann aber seinen eigenen Nachschuss zum 1:0 für die Eisbären.
Die Hauptstädter wollten das Ergebnis danach aber nicht verteidigten und suchten stattdessen den Weg nach vorne, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Aber auch Schwenningen gab nicht auf und so hatte István Bartalis vier Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, tankte sich über die rechte Seite klasse durch, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug Schwenningen mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, Nick Petersen stand somit frei vor Strahlmeier, doch der Wild Wings Goalie parierte diesen Schuss.
103 Sekunden vor dem Ende der Partie nahm Schwenningens Coach Pat Cortina seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem auch noch die Auszeit. Und André Hult hätte eine Minute vor dem Spielende beinahe den Ausgleich erzielt, doch er traf nur den Außenpfosten.
45 Sekunden vor dem Ende kassierte dann Danny Richmond eine Strafe wegen Beinstellens, die Hausherren fortan also mit zwei Mann mehr und jeder Menge Druck. Aber die Eisbären brachten das 1:0 über die Zeit und nahmen drei wichtige Punkte aus dem Schwarzwald mit. Und Goalie Petri Vehanen feierte seinen ersten Shutout in dieser Saison.

Es war kein Eishockey-Leckerbissen, es war viel mehr eine Partie, die von den beiden Defensiv-Reihen bestimmt wurde. Somit war die Partie sicherlich nicht schön anzusehen, aber immerhin spannend bis zum Schluss. Die Eisbären haben mal wieder einen Weg gefunden, um ein Spiel zu gewinnen. Dazu reichte eine klasse Aktion von Marcel Noebels, um sich am Ende die volle Punktzahl zu sichern.
Und es zeigte eben auch, dass die Eisbären nicht immer von ihrer Paradereihe abhängig sind. Denn ganz nebenbei endeten heute die Punkteserien von Sean Backman und James Sheppard. Backman hatte in den letzten 13 Spielen 19 Scorerpunkte gesammelt, bei Sheppard waren es 16 Punkte in den letzten neun Spielen.

Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier ärgerte sich am Ende über die Niederlage:

Wir hatten im zweiten Drittel eine gute Chance, haben diese aber nicht rein bekommen. Von daher ist es ärgerlich, dass wir 0:1 verloren haben.

Siegtorschütze Marcel Noebels gab folgendes Statement ab:

Es war nicht viel Unterschied heute. Schwenningen war defensiv sehr gut. Ein Schuss hat heute den Unterschied ausgemacht. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Es war kein leichtes Auswärtsspiel.

Uwe Krupp: „In Iserlohn und Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen“

Die nächste englische Woche wartet auf die Eisbären Berlin. Und nach zwei Heimspielen am vergangenen Wochenende in Folge geht es für die Eisbären in dieser Woche zunächst zweimal auf Reisen. Morgen Abend ist man zu Gast bei der Überraschungsmannschaft Schwenningen (Bully: 19:30 Uhr) und am Freitag reist man ins Sauerland zu den derzeit sehr starken Iserlohn Roosters (Bully: 19:30 Uhr). Es werden zwei Verfolger-Duelle, wenn man nach der Tabelle geht, denn Schwenningen ist Sechster und Iserlohn Fünfter. Die Eisbären rangieren auf Platz Zwei, doch der Vorsprung auf beide Mannschaften ist mit zwölf bzw. 13 Punkten doch schon arg hoch. Von daher gilt es, diese beiden Mannschaften auf Distanz zu halten.

Was aber kein Problem sein sollte, scort die Paradereihe weiterhin so überragend wie zuletzt gegen Mannheim, als Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman an fünf der sechs Tore beteiligt waren. Doch bei all der Freude über die aktuelle Offensiv-Power der Eisbären (mit 88 Toren zusammen mit München bester Angriff der Liga), darf man die Defensivarbeit nicht vernachlässigen. Und da waren sich Trainer und Spieler zuletzt einig, dass drei Gegentore zu viel sind und man die beiden Goalies Petri Vehanen und Marvin Cüpper mehr unterstützen muss. Aber einfach wird das gegen Schwenningen und Iserlohn nicht werden, weiß Chefcoach Uwe Krupp (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.11.2017):

In Iserlohn und in Schwenningen muss man sich auf jeden Fall warm anziehen. Beide sind bärenstark zu Hause. Es werden zwei wirklich schwere Spiele.

Für die Spiele im Schwarzwald und Sauerland kann Krupp wieder auf Stürmer Louis-Marc Aubry zählen, der nach seiner Verletzung wieder zurück im Kader ist. Und am Freitag könnte es zudem zum Einsatz von Verteidiger Constantin Braun kommen, welcher im Rahmen seiner Therapie stattfinden würde.
Thomas Oppenheimer, André Rankel und Frank Hördler werden den Eisbären dagegen weiterhin fehlen.

Die Schwenninger Wild Wings sind DIE Überraschungs-Mannschaft der aktuellen DEL-Saison. Aktuell stehen die Mannen von Coach Pat Cortina auf einem sensationellen sechsten Platz und damit einen Platz vor dem Erzrivalen Adler Mannheim. Im Schwarzwald träumt man derzeit davon, endlich mal wieder an den Playoffs teilnehmen zu können. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Doch die Wild Wings darf man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die können auch gegen Top-Teams gewinnen. Neun der letzten elf Duelle im Schwarzwald gingen an die Eisbären, die einzig bei der 1:2-Niederlage im letzten Aufeinandertreffen nicht gepunktet haben. Im ersten Duell in dieser Saison setzten sich die Berliner mit 3:1 auf eigenem Eis durch.

Am Freitag geht die Reise für die Hauptstädter ins Sauerland zu den Iserlohn Roosters, die sich nach schwachem Saisonstart und Trainerwechsel zuletzt sehr stark präsentierten und durch vier Siege in Folge sich bis auf Platz Fünf verbessert haben. Mit den Roosters ist also durchaus wieder zu rechnen, was auch die Ergebnisse der vergangenen englischen Woche zeigten, als man gegen Köln (5:4 n.P.), gegen Krefeld (5:1) und in Straubing (5:1) Siege einfuhr und sich somit in die  direkten Playoff-Ränge vorarbeitete. Wie gut die Roosters derzeit sind, davon konnten sich auch die Eisbären zuletzt überzeugen, als man auf eigenem Eis mit 2:3 gegen Iserlohn verlor. Beim ersten Auftritt im Sauerland in dieser Saison hatten sich aber die Eisbären mit 6:3 durchgesetzt und damit eine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. 

Der Kader der Eisbären Berlin für die Partie bei den Schwenninger Wild Wings am 29.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Vincent Hessler (beide in Weißwasser), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Constantin Braun

James Sheppard: „Wir sind auf dem richtigen Weg“

Siege gegen den Erzrivalen Adler Mannheim sind immer eine wahre Freude für die Fans der Eisbären Berlin und natürliche auch für die Mannschaft selbst. Mit 6:3 haben die Eisbären den DEL-Klassiker für sich entschieden, dementsprechend gut gelaunt waren die Spieler und Verantwortlichen nach dem Spiel. Aber dennoch gab es nicht nur positive Statements zum Spiel. Mit dem Sieg und der Offensiv-Leistung war man natürlich zufrieden, nicht jedoch mit der Defensiv-Leistung.

Marcel Noebels schaute daher auch noch einmal auf die letzten Spiele zurück:

Ich glaube, wir haben in den letzten paar Spielen gewissen Sachen, die wir normalerweise besser machen können, nicht ausgeführt. Wir hatten auch teilweise Glück, dass wir Punkte aus den Spielen mitgenommen haben. Heute war wieder ein Spiel mit einem Tor, ziemlich lange, ich glaube über 40 Minuten. Das hätte sicherlich auch in die andere Richtung gehen können. Wir haben dann aber doch den Schlüssel und den Weg innerhalb der Mannschaft genommen, um defensiv erstmal sicher zu stehen und vorne haben wir dann mit zwei, drei schnellen Toren das Spiel entschieden. 

James Sheppard findet, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg sei, aber man müsse den beiden Torhütern mehr helfen:

Wir sind auf dem richtigen Weg. Es war ein super Spiel. Aber weder Petri Vehanen noch Marvin Cüpper sind Goalies, die dreimal hinter sich greifen müssen. Wir müssen mehr tun, um unseren Torhütern zu helfen. Heute hat die Chemie in unserer Reihe auf jeden Fall gestimmt. Aber nichtsdestotrotz muss man in der Reihe hart arbeiten, um sich diese Chemie zu erarbeiten.

Nick Petersen im Interview nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nick Petersen analysierte die Partie wie folgt:

Der Coach hat ein paar Worte gesagt, um uns aufzuwecken. Wir haben definitiv kein schlechtes Spiel gespielt, aber zu viele Chancen zugelassen. Jeder kam motiviert aus der Kabine und wir haben dann innerhalb der ersten Wechsel zwei Tore geschossen, uns so das Momentum und die Energie geholt. Es macht wirklich Spaß so gut zusammen in einer Reihe zu spielen. Ich denke, wir werden jedes Spiel besser.

Co-Kapitän Florian Busch war nach dem Spiel stolz, aber fand eben auch, dass man zu viele Gegentore kassiert:

Jeder Eisbär ist stolz darauf, wenn wir gegen Mannheim gewinnen. Wir haben definitiv nicht unser bestes Eishockey gespielt. Offensiv waren wir top, aber hinten waren wir wahrscheinlich ein Flop. Drei Gegentore sind definitiv zu viel. Da müssen wir besser werden. 

Uwe Krupp (links) und Sean Simpson (rechts) bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Sieht auch Chefcoach Uwe Krupp so: 

Das Spiel war recht ausgeglichen. Es waren auch ein paar Fehler bei uns dabei, die zu Mannheimer Chancen geführt haben. Wir haben heute unsere Chancen besser genutzt als Mannheim. Wir haben in den entscheidenden Momenten die Tore gemacht. Wir waren heute in der Offensive erfolgreich, aber defensiv haben wir nicht gut gestanden. Das ist auch etwas, woran wir nach wie vor arbeiten müssen. Drei Gegentore sind zu viel. Mit zwei Gegentoren können wir leben. 

Sean Simpson, Trainer der Adler Mannheim, sah die Eisbären als klar bessere Mannschaft und somit als verdienten Sieger:

Ganz einfach, die Eisbären waren die bessere Mannschaft. Wir hatten im zweiten Drittel eine gute Phase gehabt, aber es war sicher nicht gut genug heute. Die Eisbären waren schneller und spritziger als wir und haben verdient gewonnen.

Petersen-Sheppard-Backman: Die Paradereihe führt die Eisbären im Alleingang zum 6:3-Sieg gegen den Erzrivalen Mannheim

Ausgabe #16:

Die Eisbären Berlin haben das Topspiel gegen den Erzrivalen Adler Mannheim mit 6:3 (2:1,0:0,4:2) gewonnen und eroberten damit den zweiten Tabellenplatz. Nur 10.861 Zuschauer wollten den DEL-Klassiker sehen, aber die bekamen einiges für ihr Eintrittsgeld geboten. Aber das ist ja eigentlich immer so, wenn die Hauptstädter auf die Kurpfälzer treffen.

Chefcoach Uwe Krupp mit dem selben Team wie am Freitag gegen Düsseldorf, nur im Tor nahm er eine Veränderung vor, wo Petri Vehanen wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte. Der Finne absolvierte heute sein 150. Hauptrundenspiel für die Eisbären. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!

Die Paradereihe bejubelt eins ihrer insgesamt fünf Tore gegen Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Hausherren kamen gut rein in die Partie und wollten gleich einmal Druck auf das Mannheimer Tor ausüben, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Auch die Adler hatten hier vor, Offensiv-Eishockey zu spielen und das machten die Kurpfälzer zu Beginn besser. Luke Adam brachte die Scheibe rüber zu Chad Kolarik, welcher über rechts ins Drittel fuhr und zum 0:1 einnetzen konnte (6.).
Nur zehn Sekunden später aber die dicke Chance zum Ausgleich für die Eisbären, als Mark Olver bei einer Chance unfair gestoppt wurde und einen Penalty zugesprochen bekam. Olver lief an, versuchte Dennis Endras im Mannheimer Tor auszuspielen, kam am deutschen Nationaltorhüter auch vorbei, aber der Pfosten half Endras.
Auch fortan die Eisbären sehr offensiv ausgerichtet, aber ohne Erfolg bei ihren Chancen. Mannheim dann mal mit einem Konter, aber auch die Adler konnten ihre Chance nicht nutzen.
In der neunten Spielminute war es dann aber soweit und die Eisbären kamen zum Ausgleich. Sean Backman mit dem Pass von rechts an den langen Pfosten, wo James Sheppard lauerte und zum 1:1 ausgleichen konnte. Backman scorte somit auch im 13. Spiel in Folge und stellte damit den Rekord von Eisbären-Legende Steve Walker ein.
Elf Minuten waren gespielt, da hatten die Eisbären ein Überzahlspiel und sie konnten dieses nutzen. James Sheppard mit dem Pass auf Nick Petersen, der wunderschön mit dem Rückhandpass durch die Beine auf Sean Backman, welcher im Slot stand und eiskalt verwandelte – 2:1 (12.). Der 18. Scorerpunkt während seiner unglaublichen Punkteserie. Wahnsinn, dieser Sean Backman.
In den letzten Minuten dieses Drittel versuchten dann beide Mannschaften noch einmal Druck auszuüben, aber beide konnten keine weiteren Tore erzielen. So lagen die Eisbären nach 20 sehr spannenden und intensiven Minuten mit 2:1 vorne.

Das Mitteldrittel bot weiterhin hart umkämpftes Eishockey mit Chancen hüben wie drüben. Beide

Endstation Petri Vehanen. Im Mitteldrittel stand der Finne immer wieder im Mittelpunkt. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Mannschaften immer wieder mit Phasen, in denen sie viel Druck entfachten und auf das Tor drängten, aber sowohl Petri Vehanen als auch Dennis Endras waren immer zur Stelle. Mannheim hatte in diesem Drittel aber ein Chancenplus und vor allem die dickeren Chancen.
So traf Sinan Akdag zum Beispiel nur den Pfosten (29.). In der 30. Spielminute jubelten die Adler über den vermeintlichen 2:2-Ausgleichstreffer durch Luke Adam, doch das Spiel ging zunächst weiter und die beiden Hauptschiedsrichter gingen erst bei der nächsten Unterbrechung zum Videobeweis. Und der dauerte ewig lange, man munkelte was von zwölf Minuten. Die Hauptschiedsrichter entschieden danach auf „kein Tor“ aber mittlerweile konnte man etliche Bilder sehen, wo deutlich zu sehen war, dass die Scheibe über der Linie war. Großes Glück für die Eisbären, denn das hätte somit ein anderes Spiel werden können. So lagen die Eisbären auch nach 40 Minuten mit 2:1 in Führung, was inzwischen aber etwas schmeichelhaft war, weil Mannheim gerade zum Ende hin noch einmal ordentliche Druck gemacht hatte.

Nick Petersen knackte heute die 200. Scorerpunkte-Marke in der DEL. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Aber die Eisbären sorgten schnell für Beruhigung im Schlussdrittel. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte die Paradereihe der Eisbären schon wieder zugeschlagen. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der suchte sich die Ecke aus und traf in die lange Ecke zum 3:1 (42.). Die Vorlage war Petersens 200. Scorerpunkt in der DEL.
Aber die Adler gaben nicht auf und antworteten nur 58 Sekunden später. Phil Hungerecker überwand Petri Vehanen am kurzen Pfosten und traf somit zum 3:2 (43.). Dieser Treffer wurde nach einem sehr kurzen Videobeweis erst gegeben.
Erneut nur eine Minute später war Nick Petersen auf dem Weg zum Tor, wo er von Thomas Larkin zu Fall gebracht wurde. Penalty für die Eisbären und die Nummer Acht verwandelte eiskalt zum 4:2 und zum 201. Scorerpunkt in der DEL (44.).
Der 202. Scorerpunkt sollte nur fünf Minuten auf sich warten lassen. Nick Petersen setzte sich mit einem klasse Move im Adler-Drittel durch, verlud dann auch noch Dennis Endras und schloss anschließend eiskalt mit der Rückhand ab – 5:2 (49.). Ein Sahne-Tor von Nick Petersen!
Und nun fingen die Berliner an zu zaubern. Per „Tiki-Taka“ erhöhten sie auf 6:2. Mark Olver auf Martin Buchwieser, der legte noch einmal quer rüber zu Jamie MacQueen und der schloss die Traum-Kombination erfolgreich ab (52.).
Die Messe war gelesen, die drei Punkte gehörten den Eisbären aber die Mannheimer wollten für den Schlusspunkt sorgen. Matthias Plachta mit der Drehung vor dem Tor und dem Schuss unter die Latte zum 6:3 (55.).

Diesen Sieg haben die Eisbären vor allem der Paradereihe um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman zu verdanken, die an fünf der sechs Tore beteiligt waren. Satte elf Scorerpunkte sammelte diese Reihe gegen Mannheim, Sheppard und Petersen jeweils vier und Backman drei. Aber man muss sich auch bei Petri Vehanen bedanken, der gerade im Mitteldrittel einige Male in höchster Not retten musste. So eiskalt man heute in der Offensive war, so anfällig war man in der Defensive. Was auch Trainer Uwe Krupp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel feststellte, dass drei Gegentore einfach zu viel sind.
Und dann muss man natürlich auch noch einmal die Szene in der 30. Spielminute erwähnen, als Mannheim der vermeintliche Ausgleichstreffer verwehrt wurde. Es bleibt die Frage, ob die Hauptschiedsrichter beim Videobeweis auch ran zoomen können, denn dann hätten sie es deutlich sehen können, dass die Scheibe drin war. So bleibt für Mannheim ein bitterer Beigeschmack, für die Eisbären war es einfach Glück in dieser Situation. Was aber nicht die Leistung der Paradereihe schmälern soll.

Martin Buchwieser: „Wir spielen seit zwei, drei Spielen einfach kein gutes Eishockey“

Die Eisbären Berlin mussten am Freitagabend erstmals nach vier Siegen in Folge das Eis mal wieder als Verlierer verlassen. Gegen die Düsseldorfer EG hieß es am Ende 3:4 n.P. Und zufrieden mit der Leistung der Berliner war keiner so wirklich, das wurde nach dem Spiel deutlich. Verteidiger Danny Richmond sah eine Fortsetzung der Spielweise der letzten Spiele, wo die Eisbären schon nicht überzeugen konnten:

Es ist eine Fortsetzung von der Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben. Wenn man gewinnt, überschattet es die Sachen, die man anpacken muss. Wir müssen konstant 60 Minuten durchspielen und das wird auch passieren am Sonntag gegen Mannheim.

Florian Busch fand nach der Niederlage deutliche Worte. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Doppel-Torschütze Florian Busch analysierte die Leistung nach dem Spiel schonungslos und stellte fest, dass man so nicht weiterspielen kann, denn dann gewinnt man kein Spiel in der Liga mehr:

Im Großen und Ganzen war das kein gutes Spiel von uns. Im ersten Drittel vielleicht noch. Aber im zweiten haben wir dann gar nicht gut gespielt und im dritten war es dann, denke ich, wieder ausgeglichen. Aber das reicht natürlich nicht. Wir haben zur Zeit das Dusel, dass wir die Tore machen, muss man ehrlich sagen, dass wir einfach eiskalt sind vorm Tor. Weil viele Chancen hatten wir heute nicht, definitiv nicht so viele wie Düsseldorf. Die hatte im zweiten Drittel glaube ich so viele Chancen wie wir im ganzen Spiel. Von daher können wir glücklich sein, dass es noch ein Punkt wurde. Gegen Mannheim können wir so nicht spielen. Wir müssen zurück zu unserem harten Eishockey. Wenn man so spielt wie heute, gewinnt man keine Spiele in der Liga. 

Auch Martin Buchwieser fand deutliche Worte nach der Niederlage gegen Düsseldorf:

Wir spielen seit zwei, drei Spielen einfach kein gutes Eishockey. Wir gehen zwar mal in Führung und machen die Tore, aber es ist einfach zu wenig, was wir da zeigen. 

Goalie Marvin Cüpper fand, dass es durchaus hätten mehr Punkte sein können als der eine am Ende,

Marvin Cüpper (rechts) beim Fan-Talk. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

wie er beim Fan-Talk sagte:

Es hätten durchaus mehr Punkte sein können, aber mit dem Punkt müssen wir uns zufrieden geben und übermorgen wieder angreifen. Ich denke auch, dass wir die letzten drei, vier Spiele etwas nachgelassen haben. Woran das liegt, weiß ich auch nicht so ganz. Das können wir uns einfach nicht erlauben, denn jedes Team in dieser Liga ist gut. 

Berlins Chefcoach Uwe Krupp weiß, dass seine Mannschaft einige Sachen besser machen muss, wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte:

Düsseldorf hat heute ein gutes Spiel gemacht. Das erste Drittel war noch ganz ordentlich. Im zweiten Drittel sind wir gar nicht auf Touren gekommen. Das letzte Drittel war wieder ordentlich. Wenn du nicht konstant spielst über 60 Minuten, dann geht das Momentum hin und her, dann kannst du selbst bei einer Führung gegen eine gute Mannschaft das Heft noch aus der Hand geben und das Spiel am Ende noch verlieren. Insgesamt sind wir froh über den Punkt, aber ich glaube wir haben ein paar Sachen, die wir besser machen müssen. Auch gegen Bremerhaven und Krefeld waren wir nicht so konstant und nicht so konzentriert, wie wir spielen wollten. 

Uwe Krupp (links) und Mike Pellegrims (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

DEG-Trainer Mike Pellegrims freute sich natürlich über die zwei Punkte:

Es war ein bisschen unterschiedlich heute. Wenn man das erste und zweite Drittel sieht, waren das zwei verschiedene Mannschaften von unserer Seite. Wir sind nicht so gut gestartet, Berlin ist gut gestartet. Im zweiten Drittel und im ersten Teil des letzten Drittels haben wir das Heft übernommen und das Momentum auf unserer Seite gehabt. Wir sind sehr froh über die zwei Punkte.

Ex-Eisbär Mathias Niederberger fand die Leistung seiner Mannschaft sehr gut:

Wir haben wirklich 60 Minuten richtig gekämpft. Wir haben uns an unsere Strukturen und unsere Spielweise gehalten. Ich denke, das hat sich dann ausgezahlt.