Erneut ein Doppelheimspiel-Wochenende: Eisbären treffen auf formstarke Düsseldorfer und formschwache Mannheimer

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es weiter Schlag auf Schlag. Gestern Abend waren die Eisbären Berlin noch in Bremerhaven im Einsatz und gewannen mit 4:1, morgen Abend geht es in der heimischen Arena am Ostbahnhof bereits weiter. Ab 19:30 Uhr ist dann die Düsseldorfer EG zu Gast. Das zweite Doppelheimspiel-Wochenende in Folge rundet der DEL-Klassiker am Sonntagabend gegen die Adler Mannheim ab, welcher um 17:00 Uhr beginnt. 

Und die Hauptstädter sind aktuell gut in Form, haben die letzten vier Ligaspiele in Folge gewonnen und stehen mit 48 Punkten und nur einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter München auf Platz Zwei der Tabelle. Dabei hat man spielerisch zuletzt nicht immer über die gesamte Spieldauer überzeugen können, was jedoch am Ende zählt, sind die Siege und die damit verbundenen Punkte, die die Mannschaft einfährt. Am Wochenende soll die Siegesserie weiter ausgebaut werden, einfach wird das aber natürlich nicht werden. Gerade gegen den morgigen Gegner Düsseldorf, der zur Zeit gut in Form ist. Chefcoach Uwe Krupp im Vorfeld der Partie gegen die DEG (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 23.11.2017):

Düsseldorf kommt in guter Form und mit dem Rückenwind von 3 Siegen in Folge nach Berlin. Unsere Mannschaft ist gut aus der Deutschlandcup-Pause gekommen und ich erwarte ein intensives und hartumkämpftes Spiel.

In der Tat ist die Mannschaft von Coach Mike Pellegrims derzeit richtig gut drauf, hat alle drei Spiele nach der Länderspielpause gewonnen und sich auf Platz Zehn in der Tabelle verbessert. Was vor allem überrascht, ist die Tor-Bilanz in diesen drei Spielen, denn 12:4-Tore ist richtig stark und sollte den Eisbären Warnung genug sein, dass es keinesfalls einfach werden wird gegen die Rheinländer. Aber gegen Düsseldorf spielen die Berliner eigentlich sehr gerne, gewannen sechs der letzten sieben Heimspiele. Die einzige Niederlage in diesem Zeitraum hatte es allerdings in sich, denn da setzte es eine 2:7-Klatsche. In dieser Saison gewannen die Berliner das erste Duell im ISS-Dome mit 4:2.

Während Düsseldorf zurzeit sehr formstark ist, sind die Adler Mannheim formschwach, verloren die Kurpfälzer doch alle drei Spiele nach der Länderspielpause bei 3:11-Toren. Da merkt man auch schon, woran es derzeit bei den Adler u.a. hapert. Sie sind aktuell nicht torgefährlich, nur drei Tore in drei Spielen sind einer Mannschaft wie Mannheim nicht würdig. Schaut man auf die letzten sechs Spiele zurück, hat Mannheim nie mehr als zwei Tore erzielt und insgesamt nur sieben Tore erzielt. Allerdings reichten vier Tore vor der Pause für drei Siege in drei Spielen, nach der Pause holte man nicht einen Punkt. In Berlin hat Mannheim nur eins der letzten acht Gastspiele gewonnen, dieser Sieg gelang ihnen aber beim ersten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt in dieser Saison, als sich die Mannheimer mit 4:3 durch setzten. 

An der Personal-Front gibt es keine Neuigkeiten zu vermelden, heißt also, dass am Wochenende wohl erneut Frank Hördler, Constantin Braun, Thomas Oppenheimer, André Rankel und Louis-Marc-Aubry fehlen werden. Immerhin sind keine neuen verletzten Spieler hinzugekommen. Hoffen wir mal, dass das am Wochenende auch so bleiben wird.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG am 24.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Vincent Hessler, Constantin Braun

4. Sieg in Folge! Marcel Noebels und Petri Vehanen führen die Eisbären zum 4:1-Sieg in Bremerhaven

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Am Mittwochabend setzte sich der DEL-Rekordmeister vor 4.073 Zuschauern bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 4:1 (1:0,2:1,1:0) durch und feierte somit den vierten Sieg in Folge. Durch den Sieg verbesserten sich die Hauptstädter auf Platz Zwei in der DEL-Tabelle. 

Zum dritten Mal in Folge konnte Chefcoach Uwe Krupp mit der gleichen Aufstellung antreten. Somit stand also auch wieder Petri Vehanen im Tor.

Das erste Spiel in Bremerhaven hatten die Eisbären mit 7:2 gewonnen. Das Ergebnis fiel damals jedoch zu hoch aus und entsprach keinesfalls dem Spielverlauf. Dementsprechend meinte Krupp auch vor der Partie, dass man da mit einem blauen Auge davon gekommen sein. Man wollte Bremerhaven sehr ernst nehmen:

Wir sind vom ersten Spiel gewarnt. Bremerhaven ist eine schnelle Mannschaft, hat bewegliche Verteidiger. Wir müssen kompakt stehen und ein gutes Auswärtsspiel spielen.

(Foto: Eisbären Sektion Nord/Anne)

Und vor allem sollte man hellwach von der ersten Sekunde an sein, denn in den ersten beiden Spielen nach der Länderspielpause gingen die Eisbären je in Rückstand. Und die Hausherren hätten heute auch durchaus die Chance gehabt zur frühen Führung, nach dem Jonas Müller nach 77 Sekunden die erste Strafe der Partie kassierte. Doch das Penaltykilling der Eisbären arbeitete sehr gut und ließ nichts zu.
Es folgte die erste kleine Drangphase der Eisbären, in der Jonas Müller, Mark Olver und Sean Backman die ersten guten Berliner Chancen hatten.
Aber auch Bremerhaven versteckte sich nicht und hatte in der achten Spielminute durch Marian Dejdar eine gute Chance, doch der Stürmer scheiterte frei vor Petri Vehanen. Direkt im Gegenzug fiel Olver urplötzlich die Scheibe frei vor dem Tor vor die Füße, er spielte sie rechts rüber zu Martin Buchwieser, der das 1:0 machen MUSSTE, jedoch an Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle scheiterte.
Dann wieder Bremerhaven, Corey Quirk wurde vor dem Tor frei gespielt, verpasste es jedoch, den Puck im Tor unterzubringen.
Besser machten es anschließend die Eisbären. Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Pöpperle ließ nur prallen und Marcel Noebels staubte eiskalt ab – 1:0 (13.). Der Treffer wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises von den beiden Hauptschiedsrichtern Kopitz und Schrader gegeben.
Danach hatten beide Mannschaften noch einmal eine gute Chance bei 4-gegen-4 auf dem Eis, aber sowohl Kris Rumble als auch Sean Backmann scheiterten. Berlin lag somit in einem ausgeglichenen ersten Drittel mit 1:0 vorne.
Bremerhavens Stürmer Marian Dejdar sagte in der ersten Drittelpause:

Das Tor war natürlich unglücklich. Aber wir lassen zu viele Chancen zu, das muss besser werden. Aber wir haben gut nach vorne gespielt und auch Chancen gehabt, die müssen wir natürlich nutzen.

Das Mitteldrittel begann dann spektakulär. Marcel Noebels kam über links ins Angriffsdrittel, sah Jonas Müller in der Mitte stehen, passte die Scheibe zu ihm und die Nummer 18 der Berliner zog trocken ab – 2:0 (22.).
In der selben Minute hatte Ross Mauermann zweimal die Chance zum Anschlusstreffer. Einmal fuhr er alleine auf Vehanen zu, scheiterte jedoch am finnischen Goalie. Dann wurde er am langen Pfosten angespielt, fand aber erneut in Vehanen seinen Meister.
Und die Eisbären? Die legten eiskalt nach. Sean Backman hatte von der rechten Seite abgezogen, Pöpperle ließ erneut nur prallen und James Sheppard staubte ab – 3:0 (23.). Danach war Feierabend für Ex-Eisbär Pöpperle, Jaroslav Hübl kam für ihn ins Tor.
Und Bremerhaven fortan mit einem doppelten Überzahlspiel für 47 Sekunden, aber sie konnten es nicht nutzen. Bei einfacher Überzahl klingelte es plötzlich im Berliner Tor, Jordan Owens hatte einen Schuss von der blauen Linie von Wade Bergmann entscheidend abgefälscht, jedoch war der Schläger zu hoch und der Treffer wurde somit zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben.
Bremerhaven zeigte sich bemüht, es fehlte ihnen in der Folgezeit jedoch eine zündende Idee, die kompakte Berliner Defensive zu knacken. Die Eisbären standen hinten sicher und machten nach vorne nicht mehr als nötig. Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause fanden die Hausherren dann aber die Lücke. Kris Newbury von rechts außen mit dem Zuspiel an den langen Pfosten, wo Rylan Schwartz lauerte und den Anschlusstreffer erzielen konnte – 1:3 aus Sicht der Bremerhavener.
Und kurz vor der Pause hatte Björn Svensson sogar noch die Chance zum 2:3, aber er scheiterte zweimal an Vehanen. Berlin lag also mit 3:1 vorne und Marcel Noebels sagte in der Drittelpause:

Es ist ein gutes Eishockeyspiel, es geht hin und her. Bremerhaven hat nach dem Anschlusstreffer noch mal eine neue Luft bekommen. Wir müssen daher im letzten Drittel nun alles geben, um die Zwei-Tore-Führung über die Zeit zu bringen.

(Foto: Eisbären Sektion Nord/Anne)

Im letzten Drittel versuchten die Hausherren dann natürlich noch einmal alles. Jason Bast hatte gleich in der 43. Spielminute die große Chance zum 2:3, scheiterte aber freistehend vor Vehanen. Bremerhaven versuchte es immer wieder nach vorne, aber die Eisbären ließen selten hochkarätige Chancen zu. So mussten die Gastgeber eher Schüsse von außen nehmen, was für Vehanen kein großes Problem darstellte. Die Eisbären selbst sorgten nur selten für Entlastungsangriffe.
Neun Minuten vor dem Ende hatten die Berliner dann in Überzahl die Chance zur endgültigen Entscheidung. Und die Scheibe lief auch sehr gut durch die Reihen der Eisbären, aber mehr als die Schüsse von Martin Buchwieser und James Sheppard kam nicht bei heraus.
Bremerhaven hatte durch Kevin Lavallee vier Minuten vor dem Ende noch einmal eine gute Chance, aber der Verteidiger scheiterte mit seinem Rückhandschuss frei vor dem Tor an Vehanen.
Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch riskierte alles, nahm gut drei Minuten vor dem Ende der Partie seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch das nutzten die Eisbären zur endgültigen Entscheidung. Marcel Noebels fing einen Pass an der eigenen blauen Linie ab, fuhr kurz weiter und zog auf Höhe der Mittellinie ab – 4:1 (59.). Was zugleich auch der Endstand war.

Die Eisbären haben sicherlich nicht ihr bestes Spiel absolviert, haben aber dank ihrer Effektivität (22:41-Schüsse) das Spiel gewonnen. Nach vorne machten die Mannen von Coach Uwe Krupp heute nicht wirklich viel, aber eben in den entscheidenden Momenten die Tore. Der Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels war daher sicherlich der Knackpunkt der Partie.
Matchwinner waren heute ganz klar Marcel Noebels mit zwei Toren und einem Assist sowie Goalie Petri Vehanen mit satten 40 Saves.

Bremerhavens Verteidiger Kevin Lavallee äußerte sich nach der Partie wie folgt:

Das erste Drittel war nicht so gut. Dann lagen sie 3:0 vorne, da ist es nie einfach zurückzukommen. Im zweiten Drittel waren wir besser, im letzten Drittel haben wir mehr Risiko gespielt. Wir sollten das Positive aus dem Spiel mitnehmen.

Matchwinner Marcel Noebels war trotz des Sieges nicht wirklich zufrieden:

Es war verdammt schwer für uns. Wir sind eigentlich 60 Minuten der Scheibe nur hinterher gelaufen. Wir haben die Tore in den richtigen Momenten erzielt und wir haben einen guten Torwart gehabt. Petri hat das Spiel für uns heute gewonnen.

Florian Busch: „Wir haben seit Jahren Probleme mit Krefeld“

Uwe Krupp (links) und Rick Adduono (rechts) bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Am Ende war es ein hart erkämpfter Sieg der Eisbären Berlin gegen Angstgegner Krefeld Pinguine. Die Eisbären erwischten einen extrem schwachen Start und luden Krefeld zu Chancen ein. Doch während der Partie steigerten sich die Eisbären und bewiesen große Moral. Sahen die Protagonisten der Partie sowie die Trainer der beiden Mannschaften nicht anders nach dem Spiel. Doppel-Torschütze Nick Petersen sagte zum Beispiel:

Es war nicht der beste Start der Mannschaft. Blake Parletts Anschlusstreffer hat uns einen Ruck gegeben. Unsere Mannschaft hat hart gearbeitet und an sich geglaubt. Kompliment an den Krefelder Goalie, er war eindeutig dafür verantwortlich, dass der Spielstand so eng war am Ende. 

Geburtstagskind Jonas Müller wusste überhaupt nicht, was im ersten Drittel mit den Eisbären los war:

Keine Ahnung, was im ersten Drittel los war. Wir waren nicht da, wir sind nicht Schlittschuh gelaufen, wir haben keine Pucks zum Tor gebracht. Dann haben wir uns einen kleinen Ruck in der Pause gegeben und sind dann besser ins zweite Drittel gestartet. Wir sind gut zurückgekommen. 

Florian Busch im Interview nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Florian Busch gab zu, dass man mit Krefeld seit Jahren große Probleme hat:

Das erste Drittel war zu vergessen. Danach haben wir aber im Großen und Ganzen ganz gut Eishockey gespielt und uns da noch mal herausgezogen. Ein schlechtes Drittel reicht gegen Krefeld, um zu verlieren. Wir haben seit Jahren Probleme mit Krefeld. 

Chefcoach Uwe Krupp freute sich über den hart erkämpften Sieg seiner Mannschaft:

Krefeld hat ein sehr gutes erstes Drittel gespielt. Wir haben keinen guten Start erwischt. Im zweiten Drittel haben wir besser ins Spiel gefunden, sind mehr Schlittschuh gelaufen, haben nicht nur reagiert sondern auch agiert. Wir sind eigentlich im gesamten Spiel der Führung hinterher gelaufen. Am Ende haben wir einen Weg gefunden, mit guten Einzelaktionen und einer mannschaftlichen Leistung heute noch die Punkte zu gewinnen. Ich freue mich für die Jungs, es war ein sehr hartes Spiel. 

Rick Adduono, der Krefelder Coach, gab folgende Analyse zu diesem Spiel:

Berlin ist in diesem Spiel gut zurück gekommen. Aber unsere Mannschaft hat ein gutes erstes Drittel gespielt, haben gut gekämpft und gute Torchancen gehabt. Im zweiten Drittel war Berlin besser. Wir haben eine 3:1-Führung und die Chance zu gewinnen, aber nein, wir machen Fehler und verlieren Zweikämpfe in der defensiven Zone. Ein Hockey-Spiel ist 60 Minuten lang. 

Marcel Müller war sauer, dass man eine 3:1-Führung im letzten Drittel noch aus der Hand gegeben hat:

Wir müssen im letzten Drittel, wenn wir 3:1 führen, auch mal einfach spielen und die Scheiben nicht blind in die Mitte spielen. Wir hätten einfach so weiterspielen müssen wie die 40 Minuten zuvor. 

4:3 nach 1:3! Eisbären beweisen nach schwachem Start große Moral und drehen Spiel gegen Krefeld

Ausgabe #14:

Die Eisbären Berlin haben das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt gemacht. Zwei Tage nach dem 6:1-Kantersieg gegen den ERC Ingolstadt setzten sich die Hauptstädter vor 9.071 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp mit 4:3 (0:2,1:1,3:0) gegen die Krefeld Pinguine durch, festigten damit Platz Drei und verkürzten den Rückstand auf das Führungs-Duo München und Nürnberg auf einen Punkt. Aber es war ein hartes Stück Arbeit, welches die Eisbären verrichten mussten, um die drei Punkte an der Spree zu behalten. Denn Krefeld erwies sich mal wieder als der Angstgegner der Berliner.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Personal wie am Freitag zurückgreifen. Somit stand also auch wieder Stammgoalie Petri Vehanen im Gehäuse der Eisbären.

Ex-Eisbär Christoph Gawlik versuchte immer wieder für Gefahr zu sorgen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und der finnische Torhüter stand auch gleich einmal im Blickpunkt nach 40 Sekunden, denn da hatte es bereits zum ersten Mal an diesem Abend in seinem Tor geklingelt. Die Eisbären mit einem Fehlpass, Krefeld mit dem schnellen Konter und Daniel Pietta sorgte für den KEV-Blitzstart in Berlin – 0:1 (1.).
Kurze Zeit später Krefeld mit der Chance zum nachlegen, als sie ein Powerplay zugesprochen bekamen, welches sie aber nicht nutzten. Krefeld war aber auch fortan immer wieder gefährlich, weil sich die Eisbären zu viele Fehler leisteten und Krefeld so zu Chancen einluden. Nur nutzen konnten die Seidenstädter diese „Geschenke“ nicht.
Krefeld war deutlich besser drin in der Partie, stand hinten sehr kompakt und störte die Eisbären mit einem aggressiven Forechecking früh im Spielaufbau. Die Eisbären taten sich im Auftaktdrittel enorm schwer, Torgefahr zu erzeugen. Die beste Chance hatte Nick Petersen sieben Minuten vor der ersten Pause, als er alleine auf Klein zu lief, an ihm jedoch scheiterte.
Und die Blitzstarter aus Krefeld beendeten das Auftaktdrittel dann mit einem Paukenschlag. 44 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Justin Feser zum 0:2 abstauben konnte (20.). Die Pinguine lagen hier also nach 20 Minuten mit 2:0 vorne und das absolut verdient.

Im Mitteldrittel merkte man dann, dass die Eisbären besser drin waren im Spiel, mehr Zug zum Tor

Blake Parlett (Nummer 71) sorgte für den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

entwickelten und somit auch Gefahr, aber dennoch auch weiterhin zu viele Scheibenverluste im Aufbauspiel dabei hatten. Dennoch belohnte man sich für den Aufwand im zweiten Drittel. Es lief die 29. Spielminute, als Blake Parlett zu seinem Slalomlauf antrat und ihn erfolgreich abschloss. Eine ganz starke Aktion des Verteidiger brachte den EHC zurück ins Spiel – 1:2.
Vier Minuten später die Riesenchance für James Sheppard, doch der Pfosten rettete für Krefelds Goalie Klein. Krefeld hingegen versuchte auch immer mal wieder für Gefahr vor dem Berliner Tor zu sorgen, doch insgesamt waren die Hausherren das bessere Team im Mitteldrittel. Doch das letzte Tor in diesem Abschnitt erzielten die Pinguine, dieses Mal 33 Sekunden vor der zweiten Pause. Marcel Müller hielt die Scheibe lange im Angriffsdrittel, sah dann Kurt Davis freistehen, spielte ihn an und der Verteidiger zog trocken ab – 1:3 (40.).
Mit diesem Paukenschlag endete das zweite Drittel.

Nick Petersen avancierte mit zwei Treffern gegen Krefeld im letzten Drittel zum Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären also geschlagen? Nein! Denn nun starteten sie ihre Aufholjagd und das sehr früh im letzten Drittel. Drei Minuten waren gespielt, Nick Petersen setzte sich klasse durch und vollendete per Rückhand ins kurze Eck – 2:3 (43.).
Die Hoffnung in Berlin war zurück. Aber beinahe wäre sie auch wieder im Keim erstickt worden, als Matthias Trettenes sein Schuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging. Für so viel Gefahr sorgten die Pinguine im Schlussdrittel aber nicht, weil sie die Eisbären in ihrem Offensiv-Drang einfach nicht ließen.
In der 47. Spielminute sorgten die Berliner schließlich für den verdienten Ausgleich. Kai Wissmann mit dem klasse Zuspiel für Martin Buchwieser, der fuhr alleine auf Klein zu und ließ ihm keine Chance – 3:3.
Der Druck der Eisbären nahm immer mehr zu, Patrick Klein stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Acht Minuten vor dem Ende musste aber auch Petri Vehanen seine ganze Klasse wieder zeigen, als er gegen Christoph Gawlik, der alleine auf ihn zu lief, retten konnte.
Sechseinhalb Minuten vor dem Ende der Partie hatte Daniel Fischbuch zum vermeintlichen 4:3 getroffen, doch nach Ansicht des Videobweises gaben die beiden Hauptschiedsrichter den Treffer wegen Torhüterbehinderung von Marcel Noebels nicht. Für mich eine Fehlentscheidung, da Noebels nirgendwo anders hin konnte, da ein Krefeld ihn in Klein drückte. So sah es auch Uwe Krupp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, als er meinte, für ihn sei es ein reguläres Tor gewesen, aus allen Perspektiven, wo er sich das Tor angeschaut hatte.
Zum Glück war es aber keine spielentscheidende Szene, denn die Eisbären hatten noch einen im Tank. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie brachte James Sheppard die Scheibe vor das Tor, schoss Nick Petersen eigentlich nur an und von dessen Schlittschuh sprang der Puck letztendlich über die Linie – 4:3 (57.).
Krefeld versuchte am Ende noch einmal alles, Auszeit und Torwart raus. Aber am Ende brachten die Eisbären den hart erkämpften Sieg über die Zeit und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte gegen den Angstgegner.

Die Eisbären haben sich in der Partie von Drittel zu Drittel gesteigert. Den Start hatte man völlig verpennt und war überhaupt nicht bereit für das Spiel. Da leistete man sich einfach zu viele Scheibenverluste im Aufbauspiel. Im Mitteldrittel wurde es dann besser, man entwickelte mehr Zug zum Tor und konnte auch verkürzen. Die Fehler konnte man aber nicht komplett abstellen und so führte der KEV auch nach 40 Minuten noch mit zwei Toren. Aber im letzten Drittel spielten eigentlich nur noch die Eisbären und gewannen die Partie am Ende dank ihrer großen Moral. Ein Fakt, welcher die Mannschaft in dieser Saison auszeichnet. Sie geben nie auf, geben kein Spiel verloren und kämpfen immer bis zur letzten Sekunde um den Sieg. Denn auch solche Spiele musst du am Ende erst einmal gewinnen, wo du nicht komplett überzeugen kannst. In den letzten Jahren hatte man solche Spiele meist noch verloren, in diesem Jahr hat die Mannschaft aber enorm an Qualität dazu gewonnen.

6:1-Kantersieg gegen Ingolstadt: „Das ganze Stadion hüpft olé, olé…“

Ausgabe #13:

…hallte es am Freitagabend während des letzten Drittels der Partie zwischen den Eisbären Berlin und des ERC Ingolstadt durch die Arena am Ostbahnhof. Da hatten die Hausherren bereits das Endergebnis von 6:1 (1:1,3:0,2:0) herausgeschossen, dementsprechend gut gelaunt waren die 11.017 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena. Der Sieg war am Ende hochverdient gegen chancenlose Schanzer Panther, deren Krise weiterhin anhält. Die Eisbären hingegen machten da weiter, wo sie vor der Länderspielpause in Wolfsburg aufgehört hatten.

Chefcoach Uwe Krupp konnte wieder auf die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett zurückgreifen, welche er auch gleich in die Starting-Six beförderte. Dagegen fehlten weiterhin Frank Hördler, Constantin Braun, Thomas Oppenheimer, André Rankel und Louis-Marc Aubry. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück.

Sean Backman (rechts) kurz vor dem Tor zum 1:1. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel war hart umkämpft gewesen. Die Eisbären waren zu Beginn die optisch überlegene Mannschaft und versuchten auch, sich gute Chancen herauszuspielen, aber so richtig zwingende und hochkarätige Chancen ließen die Panther eher selten zu. Ingolstadt probierte es auch mit Angriffen nach vorne, jedoch ungefähr mit dem selben Ergebnis wie die Eisbären.
Zwölf Minuten waren gespielt, da war eine Strafe gegen die Eisbären angezeigt, als David Elsner sich vor dem Tor einmal um die eigene Achse drehte, den Puck per Rückhand an den langen Pfosten spielte und Patrick McNeill eiskalt einnetzen konnte – 0:1 (12.).
In einer zu diesem Zeitpunkt ausgeglichenen Partie gingen die Gäste also in Führung, doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Nick Petersen wollten den Puck vor das Tor spielen. Top-Torjäger Sean Backman lauerte am langen Pfosten, der Puck kam jedoch nicht durch bis zu ihm also ging Backman dem Puck ein Stück entgegen und machte das, was er am liebsten tut – er schoss die Scheibe ins Tor – 1:1 (16.).
Drei Minuten vor der ersten Drittelpause hatte Daniel Fischbuch mit einem Alleingang noch die Riesenchance zur erstmaligen Führung, scheiterte jedoch an Timo Pielmeier. Somit stand es also nach 20 Minuten 1:1 zwischen Berlin und Ingolstadt.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl und das war ja bisher nicht so die Stärke der

Eisbären-Goalie Petri Vehanen ließ erneut nur einen Gegentreffer zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Berliner in dieser Saison. Aber dieses Mal sah das schon recht gut aus, was die Berliner da mit einem Mann mehr zeigten. Und dann war es Nick Petersen, der Micki DuPont im Slot frei spielte und der haute den Puck humorlos in die Maschen – 2:1 (22.).
Der Rückstand schockte die Gäste aber nicht, die spielten weiterhin nach vorne und hatten in den darauf folgenden Minuten auch eine richtig gute Phase, in der sie dem Ausgleich sehr nah waren. Aber wenn du in einer Krise steckst, dann gehen halt die besten Chancen nicht herein.
Und auf der Gegenseite erhöhten die Eisbären dann so gegen Mitte des zweiten Drittels die Schlagzahltwieder merklich und bekamen dann auch das zweite Powerplay der Partie zugesprochen. Die Eisbären mit guten Kombinationen und dem erneuten Torerfolg. Zunächst scheiterte James Sheppard noch, als er am leeren Tor vorbeischoss aber wenige Augenblicke später die Eisbären noch einmal mit der selben Kombination. Pass von der rechten Seite auf links rüber, wo Jamie MacQueen lauerte und der brachte den Puck im halbleeren Tor unter – 3:1 (33.). Zweites Powerplay, zweites Tor, was für eine Quote!
Nun war Ingolstadt deutlich anzumerken, wie verunsichert sie angesichts der Krise waren. Die Eisbären spielten sich in einen Rausch und legten relativ schnell nach. James Sheppard erkämpfte die Scheibe dank eines energischen Forecheckings im Ingolstädter Drittel, legte sie auf für Nick Petersen, welcher den Puck letztendlich ins Tor hämmerte – 4:1 (35.).
Auch in der Folgezeit versuchten die Eisbären nachzulegen, ein Angriff nach dem anderen rollte auf die verunsicherten Ingolstädter zu, welche sich aber mit einem 1:4-Rückstand in die Kabine retten konnten.

Die Lieblingsbeschäftigung der Eisbären und deren Fans nach einem Heimspiel. Gemeinsam den Sieg feiern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man dann, dass die Eisbären deutlich einen Gang zurück geschalten hatten und Ingolstadt kommen ließ. Die gaben sich auch nicht auf und versuchten irgendetwas nach vorne zu machen, aber sie fanden nicht wirklich ein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Auch ein Powerplay der Schanzer blieb erfolglos.
Während sich auf den Rängen die Feier-Stimmung schon ausbreitete, sorgten die Eisbären in den letzten zehn Minuten der Partie für zwei neue Gründe zum Jubeln.
Neun Minuten vor dem Ende der Partie Konter der Eisbären, Mark Olver legte quer rüber zu Jamie MacQueen und der traf zum zweiten Mal an diesem Abend – 5:1 (51.).
Doch für den Schlusspunkt sorgte ein anderer Spieler. Danny Richmond mit dem Pass auf Sean Backman, der sah Daniel Fischbuch vor dem Tor, spielte ihn an und die Nummer 77 der Eisbären musste nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten – 6:1 (53.).
Mehr passierte danach nicht mehr, die Partie war entschieden und die Eisbären brachten die drei Punkte souverän über die Zeit.

Ein Sieg, welcher nie gefährdet war. Die Eisbären begannen recht gut, mussten jedoch trotzdem den Rückstand in Kauf nehmen. Aber auch davon ließen sie sich nicht beirren und glichen schnell aus. Im Mitteldrittel legte man letztendlich den Grundstein zum Sieg gegen am Ende überforderte Ingolstädter, denen die Krise in den Situationen dann doch deutlich anzumerken war. Die Eisbären brillierten mit teilweise sehr sehenswerten Kombinationen, welche sie meistens auch zum Abschluss brachten.
Und dann muss man natürlich das Powerplay erwähnen, welches deutlich besser aussah und bei einer Erfolgsquote von 100 Prozent kann man auch überhaupt nicht meckern.

Chefcoach Uwe Krupp vor dem Heimspiel-Doppelpack: „Ich glaube, die Pause hat allen gut getan“

Die erste Länderspielpause der DEL-Saison 2017/2018 ist vorbei und morgen Abend nehmen die Eisbären Berlin als aktuell Tabellendritter den Ligabetrieb wieder auf. Und am ersten Wochenende nach der Pause müssen die Berliner auch gar nicht reisen, denn es stehen gleich zwei Heimspiele in Folge an. Am Freitagabend empfangen die Hauptstädter den ERC Ingolstadt (19:30 Uhr), aktuell Tabellenzehnter, ehe am Sonntagabend zum Wochenendabschluss die Krefeld Pinguine, derzeit Zwölfter der Liga, (Bully: 19:00 Uhr) in der Mercedes Benz Arena vorbeischauen.

Und vor diesen beiden Spielen scheint sich die Personalsituation der Eisbären ein wenig zu entspannen, kehren doch die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett ins Team zurück. Was wieder für mehr Tiefe in der Defensive sorgt.
Ob gegen Ingolstadt Kapitän André Rankel und Louis-Marc Aubry hingegen mitwirken können, entscheidet sich erst am Spieltag selbst.
Definitiv fehlen werden dagegen Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun.

Die lange Pause hat der Mannschaft gut getan, davon ist Krupp jedenfalls überzeugt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 16.11.2017):

Ich glaube die Pause hat allen gut getan. Larry (Mitchell) ist ein Trainer, dessen Mannschaften immer gut organisiert sind. Ich gehe davon aus, dass sich die Mannschaft von ihrer besten Seite zeigen und kämpferisch auf allen Zylindern pumpen wird.

Während die Laune bei den Eisbären nach dem 5:2-Auswärtssieg in Wolfsburg vor der Länderspielpause nicht besser sein könnte, herrscht in Ingolstadt großes Chaos. Coach Tommy Samuelsson wurde nach sieben Niederlagen in Folge (längste Niederlagenserie der DEL-Vereinsgeschichte) entlassen. Die Mannschaft dürfte also nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, aber Larry Mitchell ist bekannt dafür, dass er ein guter Trainer sein kann und seine Mannschaften äußerst ansehnliches Eishockey spielen lässt. Wenn gleich er natürlich nur eine Interimslösung ist, aber man sollte davon ausgehen, dass das Ingolstadt vor der Länderspielpause nicht mit dem von morgen Abend zu vergleichen sein kann. Dafür wird Mitchell schon sorgen. Der ERCI wird alles daran setzen, die Talfahrt in Berlin zu stoppen.
Allerdings fühlten sich die Schanzer zuletzt nicht wirklich wohl in Berlin, gingen doch die vier der letzten fünf Auswärtsspiele an der Spree verloren.
Zwei in Berlin noch äußerst beliebte Spieler bringen die Schanzer Panther morgen Abend mit. Darin Olver und Laurin Braun, welche vor der Saison von Berlin nach Ingolstadt wechselten. Somit treffen also auch die beiden Olver-Brüder im direkten Duell aufeinander.

Am Sonntag kommen dann die Krefeld Pinguine an die Spree. Auch beim KEV läuft es derzeit noch nicht nach Wunsch, vier der letzten fünf Ligaspiele wurden verloren. Nach der miserablen letzten Saison mit dem letzten Tabellenplatz wollte man in Krefeld in diesem Jahr eigentlich wieder die Top-10-Plätze angreifen, bisher ist davon aber noch nicht viel zu sehen. Zu schwach sind die Seidenstädter auf fremden Eis. Nur zwei Siege in neun Spielen und sieben Punkten macht die zweitschlechteste Bilanz aller DEL-Teams auf fremden Eis. Nur Schlusslicht Straubing ist mit einem Sieg aus neun Spielen und vier Punkten noch schlechter als Krefeld.
Vielleicht kommt die Reise in die Hauptstadt da aber genau richtig für Krefeld, denn die Pinguine sind so etwas wie der Angstgegner der Eisbären. Zehn der letzten 15 Partien in Berlin gingen an die Pinguine – darunter auch beide Duelle letzte Saison (1:3/2:3 n.V.). Diese Serie darf am Sonntag gerne aufgebessert werden aus Eisbären-Sicht.

Wollen die Eisbären beide Spiele gewinnen, müssen sie an die Leistung ivo Wolfsburg anknüpfen, als man sich den Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte. In der Defensive arbeiteten alle Eisbären sehr hart, um gegnerische Top-Chancen zu verhindern. Die Schüsse wurden geblockt oder entscheidend abgefälscht. Und wenn doch was durch kam, stand da ja immer noch der starke Marvin Cüpper zwischen den Pfosten.
Und in der Offensive brillierte man mit einer guten Effektivität und damit, dass man die Tore immer im richtigen Moment erzielte. Knüpfen die Eisbären daran an und nehmen sie vor allem die kriselnden Ingolstädter nicht auf die leichte Schulter, sind sechs Punkte am Wochenende mehr als möglich.

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt am 17.11.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Vincent Hessler (Weißwasser), Constantin Braun

5:2 – Eisbären holen dank einer ganz starken Mannschaftsleistung drei Punkte beim „Heimspiel“ in Wolfsburg

Ausgabe #12:

26 Hauptrunden-Heimspiele hat jede Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) normalerweise. Aber die Eisbären Berlin haben immer 28 Heimspiele, denn die beiden Auswärtsspiele bei den Grizzlys Wolfsburg kann man getrost als Heimspiele bezeichnen. So war es auch am heutigen Sonntag wieder, wo die Eis-Arena in Wolfsburg mit 4.503 Zuschauern ausverkauft meldete. Rund 1.000 Eisbären-Fans hatten sich von Berlin aus mit auf den Weg in die Autostadt gemacht und das Spiel somit mal wieder zu einem Heimspiel verwandelt. Neben dem Sieg auf den Rängen gab es dann auch noch den – viel wichtigeren – Sieg auf dem Eis. Mit 5:2 (0:0,2:0,3:2) setzten sich die Hauptstädter nämlich in Wolfsburg durch und reagierten somit bestmöglich auf die bittere Niederlage vom Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters (2:3).

Starting-Six. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste neben Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer, Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond heute auch noch auf Blake Parlett verzichten, der aus persönlichen Gründen nicht mit in die Autostadt gereist war. Dafür kehrte Florian Busch zurück ins Team und ersetzte Parlett in der Defensive. Im Tor vertraute Krupp heute wieder Back-up Marvin Cüpper.

Hinein in die Partie, welche von Beginn an ein hohes Tempo hatte. Beide Mannschaften ohne Abtasten, es ging gleich gut zur Sache. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung Tor und versuchten zu Abschlüssen zu kommen. Beide Defensivreihen versuchten aber ebenso gut zu stehen und so wurden viele Schüsse schon vorher geblockt. Mit zunehmender Spieldauer im Auftaktdrittel wurden die Eisbären zwingender in ihren Aktionen, aber an Jerry Kuhn war zunächst kein vorbeikommen. Auch nicht im ersten Powerplay der Eisbären, was ganz einfach daran lag, dass man in diesem für keine Gefahr sorgen konnte.
In den zweiten zehn Minuten kamen dann aber auch die Wolfsburger immer besser ins Spiel und zu

Endstation Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

guten Chancen. So lief Tyler Haskins in der 14. Spielminute alleine auf Marvin Cüpper zu, hatte diesen auch bereits ausgespielt, aber Micki DuPont rettete in höchster Not vor der Linie. Es war der Auftakt einer kurzen aber intensiven Wolfsburger Druckphase, in der sie auf das 1:0 drängten, aber an Cüpper nicht vorbei kamen.
Die Niedersachsen hatten im ersten Drittel dann gegen Ende auch noch die Chance in Überzahl zu agieren, wo sie auch für Gefahr sorgen konnten. Aber auch die Eisbären waren bei einem 2-auf-1-Konter gefährlich, als Florian Busch an Kuhn scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Autostadt.

Die ersten zehn Minuten des Mitteldrittels waren dann durch viele Strafzeiten auf beiden Seiten sehr zerfahren. So hatten mal die Wolfsburger ein Überzahlspiel, dann wieder die Eisbären, mal wurde aber auch 4-gegen-4 gespielt. Die beste Chance in dieser Zeit hatten dann die Eisbären nach 27 Spielminuten. Marcel Noebels war alleine auf dem Weg Richtung Kuhn, als er nur per Foul gestoppt werden konnte. Es gab folgerichtig Penalty für die Eisbären, welchen Noebels jedoch nicht verwandeln konnte.
Das Spiel wog weiter hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, aber die Defensivreihen machten es den Angreifern immer wieder schwer, eine richtig hochkarätige Chance herauszuarbeiten. Und dann waren da eben auch noch die beiden Torhüter Kuhn und Cüpper, die bei allem, was auf das Tor kam, zur Stelle waren.

Das zeichnet die Eisbären in dieser Saison aus. Nach Niederschlägen, wie dem 2:3 zu Hause gegen Iserlohn am Freitag, stehen die Jungs immer wieder auf und kommen gestärkt zurück. So auch heute in Wolfsburg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Bis zur 35. Spielminute mussten die Zuschauern in der ausverkauften Eis-Arena in Wolfsburg auf einen Treffer warten. Dann fiel er endlich und zwar für die Eisbären. Konter der Eisbären, Jamie MacQueen über links ins Angriffsdrittel, spielte den Querpass zu Daniel Fischbuch, welcher letztendlich einnetzen konnte – 1:0 für Berlin.
Und die Eisbären konnten kurz vor der zweiten Drittelpause ihre Führung sogar noch ausbauen. Nick Petersen mit dem Pass von hinter dem Tor auf Sean Backman, welcher den Puck auf das Tor bringen wollte, jedoch nur den Schläger eines Wolfsburgers traf, aber James Sheppard schaltete ganz schnell und sorgte für die 2:0-Führung. Welche allerdings erst nach einem elend langen Videobeweis gegeben wurde. So lagen die Hauptstädter nach 40 Minuten also mit 2:0 in Wolfsburg vorne.

Und im Schlussdrittel schockten die Eisbären die Hausherren nach nur 54 Sekunden erneut. Jamie MacQueen kam über rechts ins Angriffsdrittel, tankte sich klasse bis vor das Tor durch, wo er dann eiskalt abschloss – 3:0 (41.).
Nun sollte es also noch schwerer werden für die Wolfsburger, die aber kurze Zeit später ein Überzahlspiel hatten und da tatsächlich verkürzen konnten. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen James Sheppard hatte Jeff Likens von der blauen Linie erfolgreich abgezogen – 3:1 (44.).
Doch das interessierte die Eisbären relativ wenig, die gut vier Minuten später bei 4-gegen-4 den alten Drei-Tore-Abstand wieder herstellten. Marcel Noebels mit dem ganz genauen Pass von rechts quer rüber auf Jens Baxmann, welcher sich diese Chance nicht nehmen ließ und die Scheibe zum 4:1 ins Wolfsburger Tor zimmerte (48.).
Fortan die Wolfsburger zwar bemüht, hier noch einmal zurück zu kommen, aber die Eisbären machten

Mal wieder eine ganz starke Leistung der Nummer 39 Marvin Cüpper. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

es ihnen enorm schwer. Die Defensive stand sehr kompakt und griff den puckführenden Spieler immer sofort an, was Wolfsburg vor große Probleme stellte. Als Wolfsburg dann aber gut fünf Minuten vor dem Ende noch einmal in Powerplay agieren konnte, riskierte deren Coach Pavel Gross alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Wolfsburg somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis und da gelang ihnen der 2:4-Anschlusstreffer. Robbie Bina sein Schuss ging noch neben das Tor, sprang aber von der Bande zurück. Cüpper wusste kurz nicht, wo der Puck war, was Kris Foucault ausnutzen konnte (55.).
Doch für mehr reichte es am Ende nicht mehr, denn 39 Sekunden vor dem Spielende erkämpfte Martin Buchwieser die Scheibe an der eigenen blauen Linie und ließ es sich nicht nehmen, das 5:2 selbst zu erzielen. Was zugleich der Endstand war.

Die Eisbären feiern den Auswärtssieg im Heimspiel in Wolfsburg mit den rund 1000 Eisbären-Fans. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Ein enorm wichtiger und vor allem verdienter Sieg. Die Eisbären trotzten den vielen Ausfällen und rückten mannschaftlich eng zusammen. Jeder kämpfte für jeden, die Mannschaft zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung und erzielte immer in den richtigen Momenten die Tore. In der Defensive arbeitete man heute enorm stark, setzte den puckführenden Spieler immer sofort unter Druck, was Wolfsburg vor große Probleme stellte und es ihnen schwer machte, sich gute Chancen herauszuspielen. Und falls doch was durchkam, war ja immer noch Marvin Cüpper da, der erneut eine klasse Partie ablieferte. Von daher war es ein Sieg der ganzen Mannschaft, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, auch die Youngsters im Team. Ein rundum gelungener Sonntagnachmittag also in der Autostadt.

Uwe Krupp: „Es gibt nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel“

Uwe Krupp (links) und Rob Daum (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters knapp mit 2:3 verloren. Der Grund war leicht auszumachen: Iserlohn war einfach effektiver vor dem Tor und hat sich somit die drei Punkte geholt. Verteidiger Blake Parlett lobte daher den Auftritt der Sauerländer nach dem Spiel:

Wir haben mit viel Herz gespielt und wir haben gut gespielt über weite Strecken des Spiels. Aber Hut ab vor der Leistung von Iserlohn. Sie haben geduldig gespielt, haben dafür gesorgt, dass sie wenig Torchancen zu gelassen haben und haben auf ihre Konterchancen gewartet. Iserlohn ist eine gute Mannschaft und sie haben zuletzt gute Resultate eingefahren.  

Kai Wissmann, der sein 100. DEL-Spiel absolvierte, lobte vor allem Iserlohns Goalie Mathias Lange:

Es war kein schlechtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, auch Rebounds, aber wir haben es einfach nicht geschafft, die über die Linie zu bekommen. Da müssen wir einfach härter rein gehen in die Rebounds und die mit aller Gewalt über die Linie drücken. Der Torhüter von Iserlohn war echt stark heute, da muss man ihm auch mal ein Kompliment machen.

Jens Baxmann sagte nach dem Spiel, dass die Eisbären alles gegeben hätten, um das Spiel zu gewinnen:

Wir haben viel Aufwand betrieben. Ich denke, wir haben alles gegeben, sind Schlittschuh gelaufen und haben uns Chancen kreiert. Aber letztendlich haben wir es heute nicht geschafft, den Puck hinten über die Linie zu drücken. Da hätten wir ein bisschen mehr Biss zeigen müssen, um den Puck über die Linie zu drücken. 

Kapitän André Rankel war natürlich froh über seine Rückkehr, hätte sich aber ein anderes Ergebnis am Ende gewünscht:

Ich bin froh, wieder auf dem Eis stehen zu können. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir die drei Punkte mitgenommen hätten. 

Tor-Monster Sean Backman erzielte die beiden Tore für die Eisbären und stellte somit den Tor-Rekord von Steve Walker ein, was ihm am Ende aber egal war:

Die zwei Tore sind großartig, das Ergebnis am Ende aber nicht, denn wir wollten das Spiel gewinnen. Ich habe mit James Sheppard und Nick Petersen zwei sehr gute Sturmpartner. Das macht es mir einfach, erfolgreich zu sein.

Coach Uwe Krupp sah kaum etwas negatives am Spiel seiner Mannschaft außer natürlich das Ergebnis, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gespielt. Wir haben viel Druck gemacht und uns Torchancen erarbeitet. Insgesamt gibt es nicht viel zu bemängeln an unserem Spiel, außer dass wir kein Kapital geschlagen haben aus unseren vielen Chancen. Mathias Lange war stark in den Momenten, wo Iserlohn ihn brauchte. Unser Überzahlspiel war gut. Insgesamt ein gutes Eishockeyspiel von uns. Aber natürlich können wir nicht zufrieden sein mit dem Ergebnis. 

Genau umgekehrt sah es sein Gegenüber Rob Daum, der mit dem Ergebnis zufrieden war, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hatte:

Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Ich denke, wir haben das Spiel so ein bisschen gestohlen. Wir haben viel zu viele Chancen den Eisbären ermöglicht. Aber unser Torwart hat uns die Möglichkeit gegeben, das Spiel zu gewinnen. 

Siegtorschütze Marco Friedrich richtete bereits eine Kampfansage an die Konkurrenz: 

Man sieht es auch an der Formkurve unserer Mannschaft, so langsam zeigt sie ganz steil nach oben. Es dauert natürlich noch ein bisschen, bis wir die Pläne des Trainer vollständig umsetzen. Aber jetzt kommt zum Glück nächste Woche die Pause, in der wir ein kleines Trainingslager veranstalten werden und danach sind die Roosters, denke ich, vorne mit dabei.

 

2:3! Sean Backmann stellt den Tor-Rekord von Steve Walker ein, für den Sieg gegen Iserlohn reichte es trotz seiner beiden Tore aber nicht

Ausgabe #11:

Die Iserlohn Roosters schocken nach dem Auswärtssieg beim Deutschen Meister Red Bull München (2:1) auch den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Die Hauptstädter verloren ihr Heimspiel am Freitagabend gegen die Sauerländer vor 11.361 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 2:3 (1:1,1:1,0:1) und kassierten damit die zweite Niederlage in Folge. Die Eisbären schossen dabei mehr als doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor (54:26), waren aber im Abschluss bei weitem nicht so effektiv wie die Mannen von Coach Rob Daum.

Eisbären-Coach Uwe Krupp hatte große Personalsorgen, musste gleich auf sechs Leistungsträger verzichten. Die Verteidiger Constantin Braun, Frank Hördler und Danny Richmond fehlten ebenso wie die Stürmer Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Florian Busch. Dafür kehrte Kapitän André Rankel in den Kader zurück. Petri Vehanen hütete das Bären-Tor und Verteidiger sowie Youngster Kai Wissmann absolvierte sein 100. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum an dieser Stelle.

Die Eisbären schossen doppelt so oft wie Iserlohn auf das Tor, am Ende aber reichte es trotzdem nicht zum Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren von Beginn an gut drin im Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Tor von Mathias Lange. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte den Eisbären. Zunächst hatte man zwar viel Zug zum Tor, aber so richtig gefährlich waren die Abschlüsse anfangs noch nicht gewesen. Doch Mitte des ersten Drittels erspielten sich die Berliner innerhalb kurzer Zeit drei absolute Hochkaräter, leider waren diese aber nicht drin, weil IEC-Schlussmann Lange einen überragenden Abend erwischt hatte.
Die Gäste vom Seilersee brauchten ein wenig, um sich erstmals vor dem Tor von Vehanen zu zeigen. Auch im ersten Powerplay waren die Roosters nicht wirklich gefährlich.
Dann aber waren die Eisbären wieder ein Mann mehr auf dem Eis und da haperte es in dieser Saison bisher doch gewaltig. Aber diesmal klingelte es in Überzahl. James Sheppard brachte die Scheibe in den Slot, Sean Backman lauerte dort, nahm die Scheibe, drehte sich kurz um und schloss eiskalt ins linke Eck ab – 1:0 (16.). Der Tor-Rekord von Steve Walker war also gebrochen. Backman hatte nun auch in sieben aufeinanderfolgenden Spielen ein Tor erzielt. Sonntag in Wolfsburg könnte die Nummer 61 der Eisbären einen neuen Tor-Rekord aufstellen.
Aber lange freuen konnten sich die Eisbären über die Führung nicht. Denn eine Minute später kassierten die Berliner eine Strafzeit und auch Iserlohn wusste das Powerplay zu nutzen. Jack Combs wurde am rechten Bullykreis angespielt und zog per sattem Handgelenkschuss ab – 1:1 (18.).
So stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden und bereits da deutete sich an, dass die Sauerländer an diesem Abend nicht viele Chancen brauchten, um zu treffen. Vom Spielverlauf her war der Spielstand nämlich schmeichelhaft für Iserlohn.

Da Iserlohn zehn Sekunden vor der ersten Drittelpause noch eine Strafzeit kassierte, hatten die

Das Symbolbild der Partie. Die Eisbären am Boden, Iserlohn obenauf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels erneut ein Powerplay. Und man höre und staune, auch diese Überzahl konnten die Hausherren nutzen. 33 Sekunden waren gespielt, da spielte Nick Petersen auf der linken Seite die Scheibe zwischen zwei Iserlohner durch zu Sean Backman, welcher per Onetimer zum 2:1 traf (21.). Erneut also dieser unglaubliche Backman. Was den Treffer umso bemerkenswerter machte? Kurz vor dem Pass von Petersen wurde Backman noch zu Fall gebracht, stand jedoch sofort auf und fuhr in Position, um das Zuspiel von Petersen zu verwerten. Eiskalt, dieser Sean Backman.
In der 25. Spielminute lagen Freud und Leid dann ziemlich nah beieinander. Auf der einen Seite scheiterte Kai Wissmann in seinem Jubiläumsspiel am Innenpfosten, auf der anderen Seite schlossen die Sauerländer den Gegenzug 30 Sekunden später eiskalt ab. Travis Turnbull legte die Scheibe rüber zu Blaine Down und der fackelte nicht lange – 2:2 (25.).
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es mal in die eine und mal in die andere Richtung ging. Beide Mannschaften versuchten immer wieder gefährliche Chancen zu kreieren, aber beide Defensivreihen ließen nur selten gute Torchancen zu. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren entweder eine sichere Beute der beiden Torhüter oder aber wurden vorher schon von den Verteidigern geblockt.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden zwischen Berlin und Iserlohn.

War am Ende einer der Matchwinner für Iserlohn – Goalie Mathias Lange. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als die Eisbären im Schlussdrittel gerade Fahrt aufnehmen wollten, wurden sie von den Gästen geschockt. Exakt 45 Minuten waren gespielt, da hatte Alexander Bonsaksen von der blauen Linie abgezogen, Marco Friedrich die Scheibe vor dem Tor unhaltbar für Vehanen abgefälscht und somit Iserlohn erstmals an diesem Abend in Führung gebracht – 2:3.
Irgendwie hatte man das Gefühl, als ob dieser Gegentreffer die Eisbären geschockt hatte. Sie rannten danach zwar an, waren bemüht den Ausgleich zu erzielen. Aber teilweise rannten sie auch kopflos an, wollten es mal wieder zu schön spielen, passten lieber noch einmal, statt den Schuss zu suchen. Und wenn man vielleicht doch lieber den besser postierten Mann hätte anspielen sollen, entschied man sich für den Schuss, welcher von den Iserlohnern geblockt wurde. Aber natürlich konnte man sich in den folgenden Minuten auch mal Chancen herausspielen, nur selten waren sie zwingend und stellten Mathias Lange vor große Probleme. Und wenn es doch gefährlich wurde, zeigte Lange seine ganze Klasse und ließ die Eisbären verzweifeln. Die wie gesagt alles versuchten, im Abschluss aber nicht das nötige Glück heute auf ihrer Seite hatten.
Auch die Auszeit und das Herausnehmen von Goalie Vehanen brachte am Ende nichts mehr ein. Die Eisbären mussten sich vor eigener Kulisse den Iserlohn Roosters geschlagen geben.

Die Effektivität hat diese Partie letztendlich wohl entschieden. Iserlohn hat deutlich seltener auf das Tor von Petri Vehanen geschossen, nahm am Ende aber die drei Punkte mit an den Seilersee. Und das allein zählt am Ende. Die Eisbären versuchten es aus allen Lagen, fanden aber entweder in Mathias Lange ihren Meister oder aber die Schüsse wurden vorher bereits geblockt. Zum Ende hin hat man dann gemerkt, dass die Eisbären alles versucht haben, um noch einmal zurück zu kommen in die Partie, da spielten sie es aber teilweise zu wild und wollten es mit der Brechstange versuchen oder aber man versuchte sich mal wieder am Schönspielen, was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Zwei Powerplaytore sind auf jeden Fall sehr wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber dennoch zeigte man in den anderen Überzahlspielen die bekannten Schwächen. Aber es ist eben auch gut zu wissen, dass sie es noch können in Überzahl. Wenn sie wollen.

Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun