Zweimal gegen Mannheim: Endet die Niederlagenserie der Eisbären ausgerechnet gegen den Erzrivalen?

Eisbären Berlin gegen Adler Mannheim, ein Duell, welches mal ein absolutes Spitzenspiel auf Augenhöhe war. An diesem Wochenende kommt es mal wieder zum Duell zwischen den beiden Erzrivalen. Und das gleich zweimal. Morgen Abend treffen sich beide Mannschaften in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr), nur zwei Tage später stehen sich die beiden Teams erneut gegenüber, diesmal in der SAP-Arena (Bully: 16:30 Uhr/Sonderzugspiel der Eisbären-Fans). In dieser Saison ist es aber kein Duell auf Augenhöhe, eher ein Spiel unter verschiedenen Vorzeichen. Während die Adler Mannheim mit 72 Punkten aktuell Tabellenvierter sind und die Play-Off-Teilnahme so gut wie in der Tasche haben, stehen die Eisbären Berlin mit 49 Punkten nur auf dem neunten Tabellenplatz. Punktgleich mit dem Zehnten Straubing Tigers und noch acht Punkte vor dem Elften Düsseldorfer EG, welche allerdings auch noch zwei Spiele weniger absolviert haben. Die Berliner zittern also mehr denn je um die Teilnahme an der 1. Play-Off-Runde.

Die letzten sieben Spiele haben die Hauptstädter in Folge verloren. Nur ein Sieg gelang in den letzten elf Spielen. So eine schlechte Serie hatten die Eisbären letztmals vor zehn Jahren, als noch ein gewisser Pierre Pagé als Trainer hinter der Bärenbande stand. Damals folgte das Saisonende in den Pre-Play-Offs, als man nach drei Spielen an den Frankfurt Lions scheiterte und das entscheidende dritte Spiel in Frankfurt sang- und klanglos mit 0:6 verlor. Ein erneutes Desaster droht in diesem Jahr. Denn die letzten Auftritte machen keinerlei Hoffnung auf Besserung und die beiden anstehenden schweren Spiele gegen das Top-Team aus Mannheim machen es nicht besser.

Eisbären-Coach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld des Mannheim-Doppelpacks wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 19.01.2017):

Mit Mannheim haben wir natürlich eine sehr starke Mannschaft vor der Nase. Wir haben im letzten Spiel gegen Mannheim viel im eigenen Drittel gespielt, mussten gut in der Defensive stehen. Wir müssen versuchen, dass die Schüsse, die kommen, von der Seite kommen. Unsere Verteidigung muss da einen guten Job machen und Petri (Vehanen) muss die Schüsse sehen. Insgesamt geht’s um eine gute Abwehrleistung.

Klingt alles wieder so einfach, klingt so, als hätte man einen Plan und man wüsste, wie man gegen Mannheim auftreten muss, um diese zu besiegen und die Niederlagenserie endlich zu beenden. Aber wie oft haben wir solche Pläne vor den Spielen in letzter Zeit schon gehört und was ist letztendlich bei raus gekommen? Nicht viel und genau deshalb geben ich auf die Worte von Uwe Krupp relativ wenig. Ich glaube es erst, wenn sie gegen Mannheim auch genau so auftreten, wie er es vorgibt. Eigentlich hat er alles gesagt, wie die Mannschaft spielen muss, um erfolgreich zu sein, nur allein der Glaube daran, dass die Jungs das auch verinnerlichen und umsetzen, fehlt mir, um ehrlich zu sein. Und selbst wenn sie es annähernd umsetzen stehen sich auch noch vor einer weiteren schweren Aufgabe, denn die Adler Mannheim gehören mit zum Favoriten-Kreis auf den DEL-Titel in dieser Saison und sie spielen sehr gutes Eishockey und wollen Punkte im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale holen.

In Sachen „gute Abwehrleistung“ ist es sicherlich von Vorteil, dass Frank Hördler morgen Abend evtl. ins Line-up zurückkehren könnte. Die Nummer Sieben der Eisbären hat ihr letztes Spiel am 28. Oktober 2016 absolviert. Dagegen fallen weiterhin Bruno Gervais, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels aus.

Beide Mannschaften treffen in dieser Saison zum dritten und am Sonntag dann zum vierten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Bisher setzte sich stets das Heimteam durch. Die Eisbären gewannen mit 4:3, Mannheim mit 3:1 auf eigenem Eis. In Berlin gewannen die Eisbären zuletzt drei Heimspiele in Folge gegen die Kurpfälzer (Torverhältnis: 14:5). Mannheim gewann sogar seine letzten fünf Heimspiele in Folge gegen die Eisbären und gab dabei keinen einzigen Punkt ab.

Beide Spiele werden von Telekom Eishockey live übertragen. Das Auswärtsspiel in Mannheim am Sonntagnachmittag überträgt zudem auch Sport 1 im Free-TV live.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Adler Mannheim am 20.01.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:
Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun
Angriff:
Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch
Einsatz fraglich:
Frank Hördler (Knöchel)

3:4 in Bremerhaven: Der DEL-Neuling zieht am DEL-Rekordmeister vorbei

Der Super-GAU ist eingetreten. Die Eisbären Berlin schließen das „Wochenende der Wahrheit“ mit null Punkten ab. Der 3:6-Niederlage vom Freitagabend in Straubing folgte heute eine 3:4-Niederlage bei Verfolger Fischtown Pinguins Bremerhaven. Durch den Sieg zog der DEL-Neuling am DEL-Rekordmeister in der Tabelle vorbei und hat weiterhin noch ein Spiel weniger absolviert. Für die Eisbären bedeutete die Niederlage in Bremerhaven zugleich die siebte Pleite in Folge, die zehnte Niederlage aus den letzten elf Spielen und die 15. Niederlage (!) im 20. Auswärtsspiel. Eine Statistik des Grauens – vor allem für eine Mannschaft, wie sie die Eisbären mal vor langer Zeit waren. Aber die jetzige Mannschaft hat mit den damaligen Mannschaften überhaupt nichts mehr zu tun.

Eisbären-Chef-Coach Uwe Krupp strich für das heutige Spiel Barry Tallackson aus dem Kader. Unsere Nummer 22 musste sich das Spiel daher von der Tribüne aus ansehen. Somit traten die Eisbären beim Liga-Neuling mit sechs Verteidigern und nur zehn Stürmern an.

Früh in der Partie kassierten unsere Jungs die erste Strafzeit der Partie. Aber bei den Überzahlspielen sollte heute ja eigentlich nicht viel passieren, trafen doch die beiden schlechtesten Powerplay-Teams aufeinander. Bremerhaven mit dem zweitschlechtesten und die Eisbären mit dem schlechtesten Powerplay. Da die Eisbären aber auch in Unterzahl meistens sehr schlecht agieren, hatte das heute nichts zu bedeuten. Und prompt nutzte der Gastgeber sein Powerplay zur frühen Führung aus. Querpass an den langen Pfosten, wo Jason Bast lauerte und ungestört zum 1:0 einschießen konnte (4.).
Doch die Eisbären gaben die perfekte Antwort auf den Rückstand. Nur 34 Sekunden später glichen die Berliner aus. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Kapitän André Rankel fälschte unhaltbar ab und so stand es 1:1 (5.). Der wichtige Ausgleich für unsere Jungs.
Fortan die Hausherren mit einem sehr guten Forechecking, sie stellten damit die Eisbären immer wieder vor große Probleme im Spielaufbau. Und vor dem Berliner Tor sorgte Bremerhaven dadurch auch immer wieder für Gefahr.
Wenn die Eisbären aber mal einen guten Spielaufbau hin bekamen, dann kamen sie auch zu Chancen. So scheiterten André Rankel, Jamie MacQueen und Spencer Machachek an Jani Nieminen.
Dann lief die 12. Spielminute. Die Eisbären setzten Bremerhaven aggressiv im Spielaufbau unter Druck, allerdings ohne Erfolg. Denn die Eisbären kamen nicht an die Scheibe und Bremerhaven fand dann doch irgendwie in den Spielaufbau, Jeremy Welsh startete sein Solo und brachte die Hausherren per sehenswerten Sonntagsschuss, welcher unter der Latte einschlug, erneut in Führung – 2:1.
Nur Sekunden später ein Fehler von Alex Roach, Corey Quirk mit der Chance zum dritten Treffer, aber Petri Vehanen war zur Stelle. Immer wieder sorgten leichtsinnige Fehler der Eisbären für Chancen der Hausherren. Da Bremerhaven aber keine weitere Chance mehr nutzen konnte, ging es beim Stand von 2:1 in die Kabinen. Continue reading

Aufholjagd ohne Happy End: Eisbären kassieren in Straubing die sechste Niederlage in Folge

Die Eisbären Berlin stecken weiterhin in einer sehr großen Krise. Am Freitagabend verloren die Berliner das so wichtige „Sechs-Punkte-Spiel“ bei den Straubing Tigers mit 3:6 (0:2,0:2,3:2) und kassierten damit die sechste Niederlage in Folge. Zugleich war es auch die neunte Niederlage aus den letzten zehn Spielen. Unfassbar für eine Mannschaft, wie es die Eisbären Berlin mal waren. Die Aufholjagd im letzten Drittel kam zu spät, als man wenigstens den Torfluch ein wenig durchbrochen hatte. Denn letztmals vor gut einem Monat gelangen den Eisbären drei Tore in einem Spiel (beim 3:4 n.P. in Iserlohn).

Beide Mannschaften starteten mit einem sehr aggressiven Forechecking in die Partie. Man merkte von Beginn also, dass beide Teams wussten, um was es hier heute ging. Um wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Play-Offs. In der zweiten Minute hatten die Gäste aus der Hauptstadt die erste gute Chance des Spiels, als Nick Petersen bei einem 3-auf-2-Angriff an Matt Climie scheiterte.
Eine Minute später die erste Strafzeit gegen die Eisbären, es traf Micki DuPont. Und das Powerplay der Niederbayern klappte in der letzten Zeit äußerst gut. So auch heute. James Bettauer kurvte um das Berliner Tor, sah Scott Timmins im Slot alleine stehend und passte die Scheibe zu ihm. Timmins konnte unbedrängt zum 1:0 einschießen (3.). Da stimmte die Zuordnung in der Berliner Defensive überhaupt nicht.
Fortan die Eisbären zwar immer wieder im Angriffsdrittel der Tigers zu finden, aber dort angekommen, fehlte es ihnen an Ideen, um Chancen zu kreieren. Straubing hingegen sorgte durch sein schnelles Umschaltspiel immer wieder für Gefahr.
In den zweiten zehn Minuten konnten sich unsere Jungs dann immer wieder im Straubinger Drittel festsetzen und sie kamen auch zu Torschüssen, es fehlte jedoch so ein richtiger Hochkaräter. Straubing konnte sich zwischendurch nur durch unerlaubte Weitschüsse befreien. Und trotzdem sollte den Niederbayern noch ein Treffer im Auftaktdrittel gelingen.
Straubing mit einem Konter in der letzten Minute, Scott Timmins mit dem Pass auf den langen Pfosten, wo Mike Hedden lauerte und den Konter eiskalt abschloss – 2:0 (20.). Was zugleich auch der Pausenstand am Pulverturm war. Continue reading

In Straubing und Bremerhaven: Die Eisbären vor dem „Wochenende der Wahrheit“

Am vergangenen Wochenende mussten die Eisbären Berlin nur ein Spiel absolvieren und mit ansehen, wie die Konkurrenz näher und näher kam. Aktuell stehen die Eisbären auf Platz Acht mit 49 Punkten. Der Vorsprung auf den Elften Düsseldorf beträgt acht Punkte, allerdings haben die Rheinländer auch noch zwei Spiele weniger absolviert als die Berliner. Und am kommenden Wochenende müssen die Hauptstädter gleich zweimal auswärts antreten. Bei den beiden Verfolgern in der Tabelle. Freitagabend gastieren die Berliner beim Zehnten Straubing Tigers (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntagnachmittag geht es zum Neunten Fischtown Pinguins Bremerhaven (Bully: 14:00 Uhr). Sechs Punkte liegen zwischen den Eisbären und Straubing, nur ganze zwei zwischen dem EHC und dem Liga-Neuling. Somit werden es also zwei absolute Endspiele im Kampf um die Pre-Play-Offs werden.

Und ausgerechnet jetzt plagen die Eisbären große Personalprobleme. Denn nun hat sich auch noch Verteidiger Bruno Gervais verletzt abgemeldet. Zudem fehlen ja auch noch Frank Hördler, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels. Was die Situation nicht einfacher macht. Die Berliner haben acht der letzten neun Spiele verloren, die letzten fünf davon sogar in Folge. Aber Chefcoach Uwe Krupp blockt optimistisch auf das bevorstehende Auswärts-Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 12.01.2017):

Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns, die Mannschaft hat richtig konzentriert trainiert. Ich glaube die Jungs sind physisch gut drauf. Wir wissen natürlich, dass wir zwei schwere Spiele gegen zwei derzeit starke Mannschaften vor uns haben, aber wir wollen natürlich gut spielen.

Die Eisbären brauchen endlich wieder Erfolgserlebnisse, um das verloren gegangene Selbstvertrauen wieder zurück zu gewinnen. Das gelingt aber nur über Siege. Und um diese einzufahren, muss man endlich wieder anfangen, Tore zu schießen. Das war in den letzten Spielen mit ein sehr großes Problem bei unseren Jungs. Chefcoach Uwe Krupp spricht von seiner schwersten Zeit (Quelle: Eishockey NEWS vom 10.01.2017): Continue reading

Eisbären Berlin: Keine Tore, keine Punkte, keine Siege

Heute haben die Eisbären Berlin spielfrei in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Für die Fans eine wahre Wohltat ihre Lieblinge mal nicht spielen sehen zu müssen. Und die Eisbären müssen tatenlos mit anschauen, wie die Konkurrenz immer näher heran kommt. Platz Sechs und die direkte Play-Off-Qualifikation kann man vergessen, aktuell muss man sogar um seinen Pre-Play-Off-Platz fürchten. Als Tabellenachter hat man derzeit zwar elf Zähler Vorsprung auf den Elften Düsseldorf, allerdings haben die Rheinländer auch noch drei Spiele weniger absolviert. Und wenn die Eisbären in den nächsten Wochen so weiterspielen wie zuletzt, dann wird man auch diesen Vorsprung endgültig aufgebraucht haben und sich aus den Top-10-Rängen verabschieden.

Dabei hatte man vor der Saison ein komplett anderes Ziel ausgegeben. Unter den Top-4 wollte man mitspielen, man sah sich dazu in der Lage und gut gerüstet. Aber die bisherige Saison hat die Verantwortlichen eines Besseren belehrt. Mit dieser Mannschaft ist eine Top-6-Platzierung nicht zu erreichen, selbst die Pre-Play-Off-Teilnahme ist derzeit stark in Gefahr.

Aber in diese Situation hat sich die Mannschaft selbst gebracht. Der Saisonstart lief ja noch gut aber danach war es ein stetes Auf und Ab. Mehr als zwei Siege am Stück waren nicht drin, mehr als drei Niederlagen in Folge aber auch nicht. Bis zum vergangenen Dienstag. Da setzte es beim 0:2 gegen Augsburg die vierte Niederlage in Folge. Das 1:2 gegen Köln war dann die fünfte Niederlage in Serie und zugleich die dritte Heimniederlage am Stück. Unfassbar für eine Mannschaft, wie es die Eisbären Berlin mal waren. Davon ist jedoch nichts mehr übrig. Die diesjährige Mannschaft kann die Ansprüche, die man in Berlin hat, nicht erfüllen. Continue reading

André Rankel: „Wir wollen manchmal zu viel, wir müssen einfacher spielen“

Jamie MacQueen (Stürmer Eisbären Berlin/einziger Torschütze gegen Köln):

Wir haben gut gespielt, aber wenn man sich das Ergebnis anschaut, dann war es nicht gut genug. Wir müssen weiterhin unsere Köpfe hoch halten. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten, weiter trainieren, noch mehr Prozente geben. Die Ansätze sind da, es war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen einfach dran bleiben und an uns glauben.

Alex Roach (Verteidiger Eisbären Berlin):

Die Verteidigung der Kölner stand ziemlich gut. Sie blockierten unsere Schüsse und haben ihrem Torhüter damit geholfen, der auch gut gespielt hat. Wir als Mannschaft haben aber das gezeigt, was wir spielen wollten.

André Rankel (Stürmer und Kapitän Eisbären Berlin):

Wir haben heute ein ganz gutes Spiel gemacht. Aber wenn du nur ein Tor schießt, ist es schwer, zu Hause zu gewinnen. Wir wollen manchmal zu viel, wir müssen einfacher spielen, geradliniger und uns die Tore erarbeiten.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir haben so begonnen, wie wir beginnen wollten und wie wir spielen müssen, um Spiele zu gewinnen. Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, viele Chancen gehabt und gut in der Defensive gestanden. Im zweiten Drittel ist Köln etwas stärker gewesen. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen. Beide Mannschaften haben nicht viele Chancen zugelassen. Insgesamt ein gutes Spiel meiner Mannschaft gegen eine starke Kölner Mannschaft. Köln hat zwei Fehler eiskalt ausgenutzt, das spricht für die Qualität der Mannschaft. Wir haben viel investiert, wir haben heute kein schlechtes Spiel gespielt.

1:2 gegen Köln: Nach der fünften Niederlage in Folge herrscht Ratlosigkeit

Ausgabe #16:

Und täglich grüßt das Murmeltier. Irgendwie fühlte ich mich heute an das Heimspiel gegen Augsburg vom Dienstag erinnert. Auch da hatte man nach dem ersten Drittel Hoffnung auf einen guten Ausgang und das Ende der Niederlagenserie. Am Ende wurde es jedoch die vierte Niederlage in Folge. Heute kam die fünfte hinzu. Vor 14.200 Zuschauern verloren die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen die Kölner Haie mit 1:2 (1:0,0:2,0:0). Und immer mehr fragt man sich, wann wird sie wohl enden, diese Niederlagenserie, wann findet diese Mannschaft wieder zurück in die Erfolgsspur? Wenn wir das nur wüssten. So langsam aber sicher bleibt man als Fan nach den Auftritten der Eisbären ratlos zurück. So auch heute wieder.

Chefcoach Uwe Krupp standen heute die Verteidiger Bruno Gervais, Frank Hördler und Jonas Müller sowie die Stürmer Darin Olver und Marcel Noebels nicht zur Verfügung. Auch die Youngster Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke und Vincent Hessler standen nicht im Kader für das Köln-Spiel. Im Tor stand Stammkeeper Petri Vehanen.

Die Eisbären begannen das Heimspiel sehr schwungvoll, spielten ein aggressives Forechecking und setzten die Domstädter so vor große Probleme. Köln schien überrascht über die Spielweise der Berliner, damit hatten sie wohl nicht unbedingt gerechnet. Die Eisbären gaben auch gleich die ersten Schüsse auf das Kölner Tor ab.
Insgesamt gesehen war es ein gutes erstes Drittel, die Eisbären kämpften verbissen um jeden Puck, gaben die schwarze Hartgummischeibe nie verloren, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg. Nach vorne versuchte man immer wieder Torchancen zu kreieren, hinten stand man kompakt und versuchte nicht viel von Köln zuzulassen. Im Spielaufbau unterliefen dagegen noch zu viele leichte Fehler.
Und trotzdem gingen unsere Jungs mit einer 1:0-Führung aus dem Auftaktdrittel. Und das Tor war äußerst kurios. Es lief die 13. Spielminute, Alex Roach hatte die Scheibe tief geschossen, Jamie MacQueen setzte nach und Kölns Keeper Gustav Wesslau stürmte dem Puck und MacQueen entgegen. Der Eisbären-Stürmer war einen Schritt schneller, kam an den Puck, um kurvte Wesslau und schoß den Puck ins verwaiste Kölner Tor – 1:0. Continue reading

Eisbären erwarten Top-Team Köln: Reaktion der Mannschaft oder ein erneutes Trauerspiel?

Am kommenden Wochenende absolvieren die Eisbären Berlin nur ein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und so traurig es ist, aber als EHC-Fan muss man sagen, zum Glück. Denn was man sich in den letzten Wochen ansehen musste, tat echt weh und von daher ist man froh über jeden Tag, an dem man kein Trauerspiel der Eisbären sehen muss. Das einzige Spiel am Wochenende bestreiten die Hauptstädter morgen Abend in der Arena am Ostbahnhof. Zu Gast sein wird dann das DEL-Top-Team der Kölner Haie. Ein echter Prüfstein für den aktuell Tabellenachten, der auf den Tabellendritten trifft.

Nach vier Niederlagen in Folge hoffen natürlich alle auf einen Sieg der Eisbären, nur macht kaum etwas Hoffnung, daran auch wirklich zu glauben. Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Köln-Partie wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.01.2017):

Wir sind in einer Situation, durch die müssen wir uns durcharbeiten. Wir können nicht darauf warten, dass uns jemand hilft, wir müssen aktiv agieren und uns raus arbeiten, so schwierig wie die Situation sich nun mal auch darstellt.

Und Stürmer Laurin Braun ergänzte:

Wir müssen als Mannschaft geschlossen spielen und kompakt stehen, vor allem in der Defensive. Es geht darum, die kleinen Sachen richtig zu machen. Wir wollen jetzt unseren Worten Taten folgen lassen.

Immer wieder sind diese und andere Worte von der Mannschaft und vom Trainer zu lesen gewesen. Nur wann wurden diese Worte auch einmal in Taten umgesetzt? Aus der jüngeren Vergangenheit fällt einem da nur das Spiel in München vom letzten Freitag ein, als eine kämpfende Eisbären-Mannschaft dem Meister alles abverlangte, am Ende aber doch wieder ohne Punkte da stand. Die Mannschaft ist in der Bring-Schuld, muss den Fans endlich etwas zeigen und mal eine Reaktion den Worten folgen lassen. Allerdings verliert man so langsam immer mehr das Vertrauen in die Mannschaft. An deren Worte zu glauben, fällt einem schwer, wenn man wöchentlich dieses Trauerspiel der Eisbären mit ansehen muss.

Mit Köln kommt morgen ein Gegner, der zu den Titel-Favoriten zählt und aktuell gut in Form ist. Die Haie gewannen nämlich die letzten beiden Spiele gegen München jeweils mit 2:1. Die Domstädter mussten aber auch eine Reaktion zeigen, denn davor hatte der KEC bei Neuling Bremerhaven mit sage und schreibe 0:6 verloren. Die Haie wollten eine Reaktion zeigen und taten es. Können die Eisbären nun auch eine Reaktion zeigen?

Nicht mithelfen können nach wie vor Frank Hördler, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels. Ob Bruno Gervais dabei ist, ist aktuell noch fraglich. Aber auch trotz der Ausfälle muss das Team eine Top-Leistung abrufen. Die Jungs haben ja anscheinend den Ernst der Lage verstanden und wollen dementsprechend auch reagieren. Und gerade wenn Spieler ausfallen, muss ein Team enger zusammenrücken und zusammen kämpfen. Aber wir wissen ja, mannschaftlich zusammen spielen und kämpfen war in den letzten Wochen nicht so das Ding unserer Jungs.

Die Frage wird sein, wie lange es noch dauert, bis die Stimmung in Berlin endgültig kippt. In den letzten beiden Heimspielen gegen Krefeld und Augsburg wurde vermehrt deutlich gemacht, wie sauer und enttäuscht die Fans sind. Wenn sich nicht schnellstens etwas ändert und auch morgen das Heimspiel verloren geht, könnte es noch ungemütlicher für die Eisbären werden. Denn irgendwann haben sie auch den Kredit bei den letzten Fans aufgebraucht. Die Zuschauerzahlen sollten sie zum Nachdenken anregen.

Dass es so oder so nicht einfach wird gegen Köln, wissen alle. Und die Tatsache, dass die Eisbären in den ersten beiden Aufeinandertreffen gegen die Haie chancenlos waren, (0:3 in Berlin/1:4 in Köln) macht die Sache nicht besser. Und wenn wir schon bei Statistiken sind. Köln hat die letzten beiden Auswärtsspiele in der Hauptstadt gewonnen und ging zudem bei drei der letzten fünf Gastspiele in Berlin als Sieger vom Eis. Zweimal feierte der KEC dabei sogar einen Shut-out. Die Vorzeichen stehen gut, dass die Haie beide Serien morgen Abend ausbauen werden. Oder erleben wir das „Wunder von Berlin“?

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Hauptschiedsrichter sind die Herren Bauer und Schütz. Telekom Eishockey ist wie immer live dabei. Das Spiel soll vor ausverkauftem Haus stattfinden. Bleibt die Frage, wie viele der 14.200 Zuschauern auch die Schlusssirene in der Arena am Ostbahnhof live miterleben werden. Wenn die Mannschaft eine Reaktion zeigt und bis zum Ende kämpft, dann alle, wenn es aber ein erneutes Trauerspiel wird, dann werden einige Fans die Arena zum Ende des Spiels bereits verlassen haben.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Kölner Haie am 06.01.2017:

Tor:
Petri Vehanen, Marvin Cüpper
Abwehr:
Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun
Angriff:
Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch

Darin Olver: „Es war vielleicht das schlechteste Heimspiel in dieser Saison“

Darin Olver (Stürmer Eisbären Berlin):

Es war schwer, zuzuschauen. Vor allem um diese Jahreszeit, wo jeder Punkt mega wichtig ist. Wenn man verletzt ist und das Spiel von draußen verfolgen muss, ist das sehr frustrierend. Es macht kein Spaß. Die Mannschaft hat Probleme zur Zeit, das wissen wir, das haben wir gesehen. Es war vielleicht das schlechteste Heimspiel in dieser Saison.

Jens Baxmann (Verteidiger Eisbären Berlin):

Wir haben uns vorne schwer getan. Es ist im Moment keine so einfache Situation. Es fehlt so ein bisschen die Leichtigkeit bei uns, auch mal Sachen spielerisch vorne zu lösen. Wir haben probiert anzurennen und wir haben auch probiert, die einfachen Sachen zu machen. Aber es ist dann immer mehr ein Krampf. Wir haben halt vorne wieder kein Tor geschossen, dann wird es halt schwer.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es ist wieder so ein Spiel, wo wir uns aufreiben, aber wo wir uns nicht belohnen. Wir haben einige Chancen, die wir uns heraus spielen. Auch in der Defensive stehen wir zum größten Teil recht gut. Es ist im Moment so, dass wenn wir Fehler machen, die auch irgendwie ausgenutzt werden. Wir wussten, dass Augsburg das beste Überzahlspiel der Liga hat. Aber im ersten Drittel waren wir gleich, zwei-, dreimal draußen. Das war natürlich nicht so, wie wir starten wollten. Im zweiten Drittel haben wir uns bei 5-gegen-5 etwas Schwung erkämpft und waren dann auch besser im Spiel. Aber die Chancen, die wir hatten, hat Boutin gehalten. Wenn du am Ende kein Tor schießt, wird es halt schwer, Punkte zu bekommen.

Mike Stewart (Trainer Augsburger Panther):

Unser Start war sehr gut. Wir sind gut in die Partie gekommen, haben einige super Chancen heraus gearbeitet. Vehanen hatte einige super Paraden gemacht. Schade für uns, dass es nach 20 Minuten 0:0 gestanden hat. Im zweiten Drittel ist Berlin viel besser in die Partie gekommen. Es war eine Phase von fünf, sechs Minuten, wo wir nur in unserem Drittel gespielt haben. Bis zum Powerbreak hin. Aber Boutin hat Super Saves gemacht. Wir haben einen Weg gefunden, kein Gegentor zu kassieren. Aus dem Nichts heraus sind wir dann durch ein super Solo in Führung gegangen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels haben wir dann einen 4-gegen-3-Situation zum 2:0 ausgenutzt. Im letzten Drittel hat Berlin wieder Vollgas gegeben, einige gute Chancen heraus gearbeitet. Aber wir standen hinten gut. Wir sind happy, es war ein hartes Stück Arbeit. Berlin hat alles gegeben und unser Leben verdammt schwer gemacht.

0:2 gegen Augsburg: „Wir haben die Schnauze voll!“

Ausgabe #15:

Irgendwann reißt jede Serie einmal. Noch nie haben die Eisbären Berlin in der Saison 2016/2017 mehr als drei Spiele in Folge verloren. Am Dienstagabend wurde diese Serie beendet. Im ersten Heimspiel des Jahres 2017 verloren unsere Jungs vor 9.731 Zuschauern (es sah deutlich weniger aus…) in der Mercedes-Benz Arena mit 0:2 (0:0,0:2,0:0) gegen die Augsburger Panther. Somit ging also das „Sechs-Punkte-Spiel“ verloren, der Zug der direkten Play-Off-Qualifikation ist abgefahren und wenn man so weiterspielt, wird man auch bald aus den Pre-Play-Off-Rängen purzeln.

Dabei muss man ehrlich sagen, dass nach den ersten 20 Minuten nicht damit zu rechnen war, dass man erneut so eine erbärmliche Vorstellung der Mannschaften zu sehen bekommt. Denn die ersten 20 Minuten waren keinesfalls schlecht von den Eisbären. Sie kamen engagiert in die Partie hinein und hatten auch gleich Zug zum Tor. Nur nahm man sich anschließend selbst den Wind aus den Segeln durch unnötige Strafzeiten. Und das Augsburg ein sehr starkes Powerplay hat, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Und der AEV zog seine Überzahlspiele auch sehr gut auf und ließ die Scheibe sehr gut laufen, aber die Eisbären verteidigten mit Mann und Maus, warfen sich in die Schüsse und wollten mit aller Macht ein Gegentor verhindern. Mit Erfolg, denn Augsburg konnte selbst eine doppelte Überzahl nicht zum Torerfolg nutzen.
Augsburg war aber auch ohne Powerplay die deutliche aktivere Mannschaft in der Offensive, Petri Vehanen im eisbären-Tor hatte jede Menge zu tun, hielt seiner Mannschaft aber das Unentschieden fest. Nach vorne zeigten die Eisbären aber auch einige gute Angriffe, aber das ihnen das nötige Glück vor dem Tor fehlt, dürfte nicht neu sein. Beim Stand von 0:0 ging es in die erste Drittelpause. ein Drittel, welches durchaus Hoffnung machte. Denn der Kampfgeist war der Mannschaft deutlich anzumerken. Continue reading