4:2 in Köln! Vier Tore durch Neuzugänge und ein überragender Petri Vehanen sichern drei Punkte und Platz Eins

Ein Punkt im Spitzenspiel in Nürnberg, zwei Punkte im Spitzenspiel gegen München und heute Abend dann drei Punkte in Köln. Die Eisbären Berlin haben die Spitzenspiel-Serie mit einem verdienten 4:2 (1:1,1:0,2:1)-Sieg bei den Kölner Haien abgeschlossen und damit auch die Tabellenspitze erobert. Und für Köln ging eine schwarze Serie weiter. Zum sechsten Mal gerieten die Domstädter in dieser Saison mit 0:1 in Rückstand und zum sechsten Mal verließen sie anschließend das Eis als Verlierer.

Die Eisbären hatten in den letzten sieben Spielen stets gepunktet und wollten diese Serie in der Domstadt natürlich gerne fortsetzen. Dafür konnte Chefcoach Uwe Krupp auf exakt dieselbe Mannschaft setzen, die am Sonntag gegen München zu Hause mit 5:4 n.P. gewann.

Die Hausherren hatten den besseren Start und die erste Chance der Partie. Justin Shugg tauchte frei vor Petri Vehanen auf, doch der finnische Goalie lenkte den Puck mit der Fanghand über das Tor. Diese Chance in der vierten Spielminute war aber auch schon das nennenswerteste in den ersten Minuten, denn die Partie begann sehr verhalten. Beide Mannschaften versuchten defensiv kompakt zu stehen und so wenig wie möglich zuzulassen, was für wenig Torraumszenen sorgte. Zudem unterliefen beiden Teams im Spielaufbau zu viele Scheibenverluste.
Die Eisbären brauchten bis zur neunten Spielminute, ehe sie die erste richtige Chance hatten. James Sheppard brachte die Scheibe ins Drittel, da verloren die Berliner den Puck jedoch zunächst. Aber die Eisbären erkämpften die Scheibe zurück, Martin Buchwieser kam zum Abschluss, Justin Peters ließ prallen und Sean Backman staubte ab – 1:0. Der neunte Saisontreffer des Neuzuganges, welcher schon den Siegtreffer im ersten Duell gegen Köln auf eigenem Eis erzielt hatte.
Zwei Minuten später tauchte Daniel Fischbuch frei vor Peters auf, doch der Kölner Goalie parierte diesen Schuss. Sechs Minuten vor der ersten Drittelpause kassierten die Eisbären durch Martin Buchwieser die erste Strafe der Partie. Lange Zeit passierte nicht viel, weil die Eisbären nicht viel zu ließen, aber 21 Sekunden vor Ablauf klingelte es dann doch im Berliner Tor. Alexander Sulzer hatte von der blauen Linie abgezogen, Ryan Jones parkte vor Vehanen und hielt im entscheidenden Moment die Kelle in den Schuss und fälschte den Schuss somit unhaltbar ab – 1:1 (16.).
Mehr passierte danach nicht mehr, weil beide Defensivreihen kaum eine Lücke aufmachten, um Chancen zu ermöglichen. Somit stand es 1:1 nach 20 Minuten und folgerichtig analysierte Kölns Sebastian Uvira nach dem ersten Drittel, dass es „eine ausgeglichene Partie bisher sei„.

Das Mitteldrittel bot dann wesentlich interessanteres Eishockey. Beide Mannschaften von Beginn an mit mehr Zug zum Tor und auch guten Abschlüssen. Die Partie war nun wesentlich umkämpfter und bot mehr Zweikämpfe als noch im Auftaktdrittel.
28 Minuten waren gespielt, da störte Micki DuPont Felix Schütz nach Meinung der beiden Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Daniel Piechaczek wohl zu sehr beim Torschuss, weshalb es Penalty für Köln gab. Schmeichelhafte Entscheidung zu Gunsten der Haie, aber Schütz vergab diese Riesenchance. Er hatte Vehanen zwar bereits ausgespielt, vertändelte dann aber die Scheibe.
Da es nach der Penalty-Entscheidung direkt noch eine Strafe gegen Sean Backman gab, hatte Köln fortan ein Überzahlspiel. Doch dieses wie auch kurze Zeit ein zweites nach Strafe gegen Blake Parlett konnten die Domstädter nicht nutzen.
Danach ging es hin und her, ohne dabei jedoch hochkarätige Torchancen zu erspielen. Drei Minuten vor der Pause dann mal wieder eine gute Chance für die Eisbären durch Kai Wissmann, der sich klasse durchtankte, aber an Justin Peters scheiterte.
Kurze Zeit später die erste Strafe der Partie für Köln, doch es waren die Haie, die in dieser Überzahl der Eisbären die beste Chance hatten. Zwei-auf-Eins-Angriff der Haie, Philipp Gogulla mit dem Querpass auf Nico Krämmer, welcher das sichere 2:1 auf dem Schläger hatte, aber da stand ja noch dieser Teufelskerl Petri Vehanen im Tor, der im Liegen noch seine Stockhand an den Puck bekam und so das sicher geglaubte Kölner Tor verhinderte. Ein Wahnsinns-Save der Nummer 31.
Und als sich alle bereits auf ein 1:1 nach 40 Minuten einstellten, schlug die Stunde von Mark Olver. Der hatte die Scheibe hinter dem Kölner Tor, wollte damit gerade rechts ums Tor fahren, als er jedoch eine Lücke auf der anderen Seite sah und dementsprechend per Bauerntrick zum Abschluss kam. Peters konnte mit dem Schoner zwar parieren aber irgendwie rutschte die Scheibe ins Kölner Tor. Kai Hospelt hatte sie wohl als Letzter berührt – 2:1.
Die Eisbären lagen nach zwei Dritteln also knapp in der Lanxess Arena vorne, doch Frank Hördler gab im Pausen-Interview die Marschroute für das letzte Drittel aus: „Nicht ausruhen, weiter hartes Eishockey spielen, denn es wird ein enges drittes Drittel.

Dementsprechend engagiert kamen die Eisbären aus der Kabine und hatten in der ersten Minute des letzten Drittels gleich zwei richtig gute Chancen. Zehn Sekunden waren gespielt, da wurde Jamie MacQueen vor dem Tor angespielt, scheiterte aber alleine vor Justin Peters am Kölner Goalie. 45 Sekunden waren absolviert, da scheiterte Thomas Oppenheimer bei einem Zwei-auf-Eins-Konter an Peters.
Und auch die dritte Großchance des dritten Drittels hatten die Eisbären. 45 Minuten waren gespielt, da wurde Mark Olver beim Alleingang auf Peters zu Fall gebracht und die Hauptschiedsrichter entschieden folgerichtig auf Penalty für die Eisbären. Doch Peters konnte auch diesen Schuss parieren.
Danach beide Mannschaften jeweils mit einem Powerplay. Das der Eisbären war nicht wirklich gefährlich, das der Kölner brachte durchaus drei gefährliche Chancen zu Stande. Aber Tore wurden keine bei numerischer Überlegenheit erzielt.
Das Tor erzielten dann aber die Berliner. Jamie MacQueen fuhr über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe ab und Danny Richmond zog direkt ab – 3:1 (53.).
Zwei Minuten später Chancen auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Thomas Oppenheimer mit seiner Direktabnahme aus dem Slot heraus an Peters, im Gegenzug machte sich Shawn Lalonde auf den Weg Richtung Petri Vehanen. Der Ex-Eisbär hatte Vehanen bereits ausgespielt, aber der Finne parierte ganz stark mit dem linken Schoner. Wenige Sekunden später war Vehanen erneut Sieger gegen Lalonde, diesmal mit der Fanghand.
Hoffnung keimte bei den 10.092 Zuschauern in der Lanxess Arena dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal auf. Moritz Müller hatte in Höhe des rechten Bullykreises abgezogen und Kai Hospelt fälschte die Scheibe unhaltbar ab – 3:2 (57.).
Köln riskierte alles und nahm 90 Sekunden vor dem Ende Justin Peters aus dem Tor, was die Eisbären jedoch zur endgültigen Entscheidung nutzten. Jamie MacQueen schoss zunächst noch am leeren Tor vorbei, doch die Eisbären erkämpften sich die Scheibe zurück. MacQueen mit dem Querpass vor das leere Tor, wo Thomas Oppenheimer keine Probleme hatte, den Puck im verwaisten Haie-Tor zu versenken – 4:2 (60.).

Die Eisbären punkten also auch im achten Ligaspiel und im sechsten Auswärtsspiel in Folge. Und verdient war der Sieg auch durchaus, denn die Eisbären waren vor dem Tor einfach eiskalt und machten in den richtigen Momenten die Tore. Viele Hochkaräter erspielten sich die Eisbären nicht, aber sie nutzten ihre Chancen eben effektiver als Köln. Wobei man den Haien natürlich nicht viel vorwerfen kann, wenn ein gewisser Petri Vehanen so Weltklasse pariert. Da waren schon wieder einige Wahnsinns-Saves dabei. Der Finne hielt die Eisbären vor allem im Mitteldrittel im Spiel, als Köln in Überzahl sich gute Chancen erspielte und ja auch noch einen Penalty vergab. Somit waren Petri Vehanen und die Chancenverwertung heute die Garanten für den Auswärtssieg in Köln.

Kölns Stürmer Kai Hospelt nach dem Spiel bei Telekom Sport:

Wir hatten im zweiten Drittel viele Chancen, sind aber nicht in Führung gegangen. Berlin ist dann glücklich in Führung gegangen. Am Ende war das 1:3 ausschlaggebend.

Berlins Matchwinner Petri Vehanen in gewohnter Manier kurz und knapp, als er auf seine Leistung angesprochen wurde:

Es sind drei Punkte, mehr nicht. Unsere genutzten Chancen haben den Unterschied ausgemacht.

Nach Sieg im Spitzenspiel gegen München: Köln mit Respekt vor den Eisbären

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es Schlag auf Schlag. Gestern Abend haben die Eisbären Berlin noch gegen den EHC Red Bull München gespielt und gewonnen (5:4 n.P.), da geht es morgen Abend schon wieder weiter. Die Hauptstädter sind dann zu Gast bei den Kölner Haien. Dann empfängt der Tabellenfünfte den Tabellendritten in der Lanxess Arena (19:30 Uhr). Das dritte Spitzenspiel in Folge also für die Eisbären, die aus den vergangenen beiden Spitzenspielen drei Punkte mitgenommen haben. Dem einen Punkt in Nürnberg folgten gestern zwei Punkte gegen München. Folgen in Köln nun also die vollen drei Punkte?

Ausgeschlossen ist das nicht, denn die Eisbären dürften mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Domstadt reisen, zeigte man doch gegen München ein starkes, physisches Spiel. Auch Rückschläge steckte man gut weg, hielt stark dagegen und zwang den Deutsche Meister am Ende sogar in die Knie. Und das nicht einmal unverdient. Von daher können sich die Eisbären also auch bei den Kölner Haien etwas ausrechnen. 

Der Respekt seitens der Haie ist jedenfalls schon einmal sehr groß, wie Christian Ehrhoff im Vorfeld der Partie sagte (Quelle):

Das Spiel gegen Berlin wird eine riesige Herausforderung für uns, wir müssen von Anfang an so da sein wie gegen Wolfsburg.

Die Kölner hatten gestern zwar auch einen Sieg feiern können (5:1 gegen Wolfsburg), aber dieser war auch bitter nötig, wurde man doch am Freitag von Ingolstadt aus der eigenen Arena geschossen (2:6). Die Mannen von Chefcoach Cory Clouston mussten also eine Reaktion zeigen und taten dies gegen den Vizemeister auch. Und gegen die Berliner wollen die Haie sicherlich auch eine Reaktion zeigen und Revanche nehmen für die 2:3-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison. 

Sean Backman erzielte den Siegtreffer im ersten Aufeinandertreffen gegen Köln in dieser Saison. Gelingt ihm das morgen erneut? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wenn die Eisbären die Partie in der Domstadt für sich entscheiden wollen, müssen sie einfach nur so spielen wie gestern. Mit viel Kampf und Leidenschaft über die gesamte Spielzeit. Die Eisbären müssen jeden Zweikampf annehmen, dürfen keinen Puck verloren geben, hinten versuchen, so sicher wie möglich zu stehen. Wenn gleich man gegen Köln nicht alle Chancen verhindern kann, aber man kann die Haie dazu zwingen, von außen auf das Tor zu schießen und somit ihnen die Möglichkeit nehmen, sich viele Hochkaräter zu erspielen. Und in der Offensive müssen die Eisbären genau mit dem Zug zum Tor spielen wie sie es gegen München getan haben. Da wurde jede Scheibe zum Tor gebracht und sorgte für Gefahr. Wenn man es jetzt auch noch hinbekommt, dass das Powerplay wieder gefährlich wird, dann ist den Eisbären morgen der nächste Sieg zuzutrauen. 

Und in Köln haben die Berliner noch einiges gut zu machen, gingen doch die beiden Auswärtsspiele der vergangenen Saison verloren. Dem 1:4 in Spiel Eins folgte ein 0:2 in Spiel Zwei. Vor allem in der Offensive war die Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp also sehr harmlos. Damit ist morgen jedoch nicht zu rechnen, sind die Eisbären doch in dieser Saison sehr stark in der Offensive und zudem geht von jeder der vier Angriffsreihen Torgefahr aus. Torgefährlich sind jedoch auch die Kölner, die mit 55 Toren den zweitbesten Angriff der Liga stellen. Da steht uns morgen also wohlmöglich das nächste Offensiv-Spektakel bevor. Hoffentlich mit dem besseren Ende für unsere Jungs. 

Mark Olver: „Es ist unheimlich schön, München zu schlagen“

Pressekonferenz (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin und der EHC Red Bull München haben sich ein Spiel auf Playoff-Niveau geliefert, welches die Eisbären am Ende mit 5:4 n.P. gewonnen haben. Am Ende waren natürlich alle bei den Eisbären sehr froh über den Sieg, welcher vor allem gegen München immer wieder schön ist, wie Mark Olver beim Fan-Talk sagte:

Es ist unheimlich schön, München zu schlagen. München hat ein sehr physisches Spiel gespielt, aber wir sind nicht zurück gegangen. Wir haben das Spiel mitgespielt, haben den Kampf angenommen und haben auf alle Fälle dagegen gehalten. Es war ein richtig gutes Spiel unserer Mannschaft. 

Micki DuPont fand, dass die Partie ein absolutes Spitzenspiel war, was bei den beiden Mannschaften aber auch kein Wunder ist:

Es ist ein Spitzenspiel, wenn München in der Stadt ist. Sie sind eine Top-Mannschaft und wir sind der Meinung, wir sind auch eine Top-Mannschaft. Somit weiß man, was man zu erwarten hat. Nämlich ein hart geführtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, die wir nicht nutzen konnten. München hatte viele Chancen, aber mal wieder war Petri Vehanen eine Bank im Tor für uns. Wir sind glücklich mit den Punken heute. 

Für Frank Hördler war das Spiel sogar sehr emotional, wie er nach dem Spiel im Interview sagte:

Das war ein sehr emotionales Spiel. Es ging hoch und runter. Wir haben viel Druck auf das Münchner Tor gemacht, sie haben viel Druck auf unser Tor gemacht. Es war ein gutes Spiel zu sehen. 

Uwe Krupp freute sich nach dem Spiel für die Jungs, die einen guten Job gemacht haben:

Ich freue mich für Jungs, es war ein hartes Stück Arbeit heute. München hat ein super Start erwischt im ersten Drittel, sie haben mehr Spielanteile gehabt. Das erste Tor, was wir geschossen haben, hat uns ein bisschen Schwung gegeben und danach war eigentlich nur noch München am Drücker. Es war heute ein zähes Spiel für uns. Wir hatten das harte Spiel in Nürnberg noch in den Knochen, das hat man gesehen. Wir haben gekämpft und am Ende war es ein Mannschaftssieg. Wir hatten mit Petri Vehanen einen Torwart, der auch zwei unhaltbare herausgeholt hat und uns somit eine Chance gegeben hat, im Spiel zu bleiben. 

Don Jackson fasste es kurz und knapp auf der Pressekonferenz zusammen:

Es war ein packendes Spiel. Die Führung hat hin und her gewechselt. Beide Mannschaften haben viele Torchancen kreiert. 

What a Game! Eisbären gewinnen Spitzenspiel gegen München mit 5:4 n.P.

Ausgabe #9:

Die Eisbären Berlin haben das zweite Spitzenspiel des Wochenendes für sich entschieden. In einem atemberaubenden Spiel auf absoluten Playoff-Niveau setzten sich die Eisbären Berlin gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 5:4 (1:1,2:2,1:1,/0:0,1:0) n.P. durch und rückten somit näher an das Spitzen-Duo München und Nürnberg heran. 11.261 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen alles, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Harte Checks, intensives Spiel, ständige Führungswechsel, einen Faustkampf und viele kleine Nickligkeiteten usw. Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute wieder auf Martin Buchwieser zurückgreifen, dagegen fehlten weiterhin André Rankel, Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Constantin Braun. Petri Vehanen hütete den Bären-Käfig.

Spielszene Berlin vs. München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins „Pink-in-the-Rink-Spiel“ und den besseren Start hatten die Hausherren. München gerade im Angriff, doch ohne Erfolg und dann die Eisbären mit einem blitzschnellen Umschaltspiel. Über Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Sean Backman, der ließ Konrad Abeltshauer richtig alt aussehen und spielte auch noch David Leggio aus, netzte schließlich per Rückhand ein – 1:0 (3.). Ein Wahnsinns-Tor der Nummer 61.
Generell waren die Eisbären zu Beginn gut drin in der Partie, die Gäste aus München brauchten eine kurze Zeit, um in ihr Spiel zu finden. Und wenn sie dieses einmal gefunden haben, dann sind sie eiskalt. In der siebten Spielminute kam Ex-Eisbär Mads Christensen im Angriffsdrittel in Scheibenbesitz, fuhr Richtung Tor und traf per Rückhand zum 1:1.
Kurz darauf München mit der Chance in Überzahl in Führung zu gehen, aber das Unterzahlspiel der Eisbären sah sehr gut aus und ließ kaum eine gute Chance der Gäste zu.
In der zwölften Spielminute hatte München dann zweimal das 2:1 auf dem Schläger. Zunächst traf Steve Pinizzotto nur den Pfosten und beim Nachschuss hatte Markus Lauridsen dass leere Tor vor sich, aber dieser Teufelskerl Petri Vehanen parierte mit einem gekonnten Sprung nach rechts den Schuss und hielt das 1:1 fest. Was für ein Save des finnischen Goalies.
In den ersten zehn Minuten war es ein richtig gut anzusehendes Eishockeyspiel mit einem guten Beginn der Eisbären, doch danach immer stärker werdenden Gästen aus München. In den zweiten zehn Minuten wurde das Spiel mehr und mehr zerfahrener, viele kleine Nickligkeiten und Provokationen auf beiden Seiten sowie ein schöner Fight zwischen Jonas Müller und Steve Pinizzotto. Daher gab es viel spielerisches nicht mehr zu sehen, aber unterhaltsam war diese Partie nach wie vor. 1:1 stand es somit nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären gleich nach 30 Sekunden die Chance zur Führung,

Petri Vehanen zeigte heute wieder mehrfach spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

als man ein Überzahlspiel hatte. Aber das Powerplay ist nun wirklich nicht die Parade-Disziplin der Eisbären und zu allem Überfluss kassierte man dann heute auch noch ein Gegentor bei eigener Überzahl. Patrick Hager fing die Scheibe ab, fuhr über links ins Angriffsdrittel, sah Michael Wolf auf Höhe des rechten Pfosten, spielte den Querpass rüber und Wolf hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Tor unterzubringen – 1:2 (23.).
Das Tor gab den Gästen ordentlich Aufwind, München fortan mit viel Druck auf das Berliner Tor, die Eisbären konnten nur selten für Gefahr sorgen. Aber München sorgte zweimal für große Gefahr. Frank Mauer traf nur den Pfosten und Keith Aucoin wurde Augenzeuge des übermächtigen Petri Vehanen, der in letzter Sekunde kurz vor der Linie retten konnte.
Danach gab es wieder weniger Eishockey sondern viel mehr Nickligkeiten zu beobachten. Strafen auf beiden Seiten und Powerplay für München, aber diesmal waren es die Eisbären, die den Shorthander erzielen konnten. Frank Hördler marschierte über links bis ins Angriffsdrittel, fand keine Anspielstationen und schoss einfach mal auf das Tor. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter David Leggio ein – 2:2 (30.).
Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, hart umkämpft und mit Chancen hüben wie drüben. Die Eisbären mit einer guten Phase, Florian Busch brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, blieb dort aber hängen. Der Puck lag frei, Marcel Noebels kam angerauscht und zimmerte die Scheibe in den Winkel – 3:2 (35.).
Die Eisbären hatten nun die Partie gedreht und lagen wieder vorne. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur gut eineinhalb Minuten. Dann schlug München schon wieder zurück. Brooks Macek hatte zu viel Platz im Slot, wurde nicht wirklich angegriffen und zog einfach ab – 3:3 (36.).
Zum Ende hin noch einmal ein Powerplay für München, wo sie durchaus gefährlich waren, aber es blieb beim 3:3 nach 40 Minuten.

Auseinandersetzungen gab es heute jede Menge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man deutlich, dass beide Mannschaften in der Drittelpause wohl eine Ansage erhalten hatten. Denn die vielen Nickligkeiten und Auseinandersetzungen werden den Trainern sicherlich nicht gefallen haben, beide Trainer werden die Teams wohl daran erinnert haben, sich hier viel mehr auf das Eishockey spielen zu konzentrieren statt auf das provozieren des Gegners. Auch defensiv versuchten beide Mannschaften sicher zu stehen, weshalb die ersten Minuten im letzten Drittel eher so mäßig interessant waren.
Als München dann aber ein Powerplay hatte, ging es ganz schnell. Derek Joslin nahm Maß von der blauen Linie und hämmerte den Puck ins Tor – 3:4 (47.).
Wenige Sekunden später die nächste, unnötige Strafe gegen die Eisbären. Aber diesmal überstanden sie die Unterzahl schadlos. Sechs Minuten vor dem Ende gab es dann wieder Grund zum Jubeln für die Fans in der Arena am Ostbahnhof. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, aber nur Marcel Noebels vor dem Tor getroffen. Die Scheibe flog hoch, Noebels schaute kurz und netzte per Rückhand klasse ein – 4:4 (54.). Das Tor wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
In der Schlussphase versuchten beide Mannschaften dann keinen Fehler mehr zu machen. Klappte bis auf einmal ganz gut. Mads Christensen war auf einmal durch, scheiterte aber am Pfosten. Somit ging es zum dritten Mal in Folge für die Eisbären in die Verlängerung.

Und in dieser hatten die Eisbären zweimal die Chance zum Sieg. Einmal tauchte Jamie MacQueen alleine vor Leggio auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann schickte Kapitän Florian Busch Marcel Noebels auf die Reise, aber er scheiterte an Leggio. Somit ging es zum dritten Mal nacheinander ins Penaltyschießen. Und da hatten die Eisbären zuletzt zweimal in Folge das Nachsehen.

Aber dieses Mal war das bessere Ende auf Seiten der Hauptstädter. Martin Buchwieser hatte vorgelegt, doch Keith Aucoin sorgte für den Ausgleich. Dann lief Micki DuPont an und auch er verwandelte eiskalt. Somit musste Brooks Macek treffen, doch er scheiterte an Vehanen und somit blieb der Zusatzpunkt in Berlin.

Nach diesem Spiel mussten Spieler wie Fans erst einmal durchatmen. Was war das für ein

Kai Wissmann bekam nach dem Spiel von der Fankurve ein Geburtstagsständchen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eishockeyspiel, welches fast drei Stunden dauerte. Die Eisbären konnten ihren guten Beginn mit der Führung krönen, doch danach merkte man, wie stark München spielen kann. Folgerichtig auch der Ausgleich. Dann schockte München die Eisbären mit dem Shorthander, aber auch das brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, auch sie trafen in Unterzahl und drehten die Partie anschließend komplett. Aber auch München zeigte Comeback-Qualitäten und drehte die Partie wieder zurück, was die Eisbären abermals nicht aus dem Konzept brachte. Auch sie kamen wieder zurück und glichen aus, weil sie nie aufgegeben hatten. In der Verlängerung vergab man dann zweimal die Chance zum Sieg, machte es dann aber im Penaltyschießen besser und holte sich den Sieg.
Ein Sieg der gesamten Mannschaft. Jeder kämpfte für jeden, die Eisbären haben nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Weil sie immer an sich geglaubt haben. Und weil sie es endlich geschafft haben, ein Top-Team zu schlagen. Denn bisher hatte es ja vor allem gegen die Top-Teams aus München, Mannheim und Nürnberg Niederlagen gesetzt. Aber heute haben die Eisbären bewiesen, dass sie auch wieder zu den Spitzen-Mannschaften in der DEL gehören.

1:2 n.P. – Später Ausgleichstreffer sichert den Eisbären wenigstens einen Punkt beim Spitzenspiel in Nürnberg

Zweite Niederlage für die Eisbären Berlin in Folge. Am Freitagabend mussten die Hauptstädter wie bereits am Sonntag in Krefeld wieder ins Penaltyschießen und verloren dort bei den Thomas Sabo Ice Tigers mit 1:2 (0:1,0:0,1:0/0:0,0:1). Sean Backman sicherte den einen Punkt erst 41 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Ausgleichstreffer in Überzahl. Im Penaltyschießen verfügten die Franken über die cleveren Schützen. 

Gleich auf fünf Spieler musste Chefcoach Uwe Krupp heute verzichten. Neben André Rankel und Constantin Braun fehlten heute auch Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Martin Buchwieser. Dafür bildeten die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler die vierte Reihe der Eisbären, bei denen Petri Vehanen das Tor hütete. 

Die Partie der besten Heim-Mannschaft gegen die beste Auswärts-Mannschaft versprach großes Eishockey. Und die Eisbären legten auch gleich mal einen guten Start hin, hatten allerdings Pech, dass Danny Richmond nach gerade einmal 38 Sekunden nur die Latte traf. Das wäre natürlich der Traumstart beim Tabellenführer gewesen. Aber auch Nürnberg kam gleich danach zu den ersten beiden guten Chancen.
Von Beginn an suchten beide Mannschaften in Scheibenbesitz sofort den Weg zum Tor und versuchten da auch zum Abschluss zu kommen, doch meistens standen beide Defensivreihen sehr kompakt und ließen daher nicht viele hochkarätige Chancen zu.
In der neunten Spielminute erkämpfte Philippe Dupuis an der rechten Bandenrundung die Scheibe, spielte sie rüber zu Dane Fox, der den Puck von hinter dem Tor vor das Tor brachte und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Was war passiert? Petri Vehanen hatte den Puck an seinen Schläger bekommen und damit ins eigen Tor befördert. Eine unglückliche Situation, wo Vehanen natürlich nicht so gut bei aussah – 0:1.
Die Franken danach äußerst druckvoll und mit viel Zug zum Tor. Nürnberg wollte sofort nachlegen, aber das gelang ihnen nicht. Stattdessen ergab sich für die Eisbären die große Chance zum Ausgleich, denn nach 13 Minuten kassierte Ex-Eisbär Milan Jurcina die erste Strafzeit der Partie wegen Beinstellens. Aber Worte über das Powerplay der Eisbären brauchen wir nach wie vor nicht zu verlieren, da es einfach für keine Gefahr sorgt. Man fand zwar die Formation, aber außer eines Schusses von Danny Richmond kam nicht viel bei raus.
Kaum waren die Hausherren wieder komplett, hatten sie gleich drei Chancen innerhalb weniger Sekunden. Oliver Mebus mit der ersten Chance, Dane Fox versuchte sich im Nachschuss und wenig später kam auch noch Brandon Segal zu einer guten Chance.
Die Eisbären waren nur noch einmal im Auftaktdrittel gefährlich, als Thomas Oppenheimer den Puck zu Mark Olver passte und der per Direktabnahme an Andreas Jenike scheiterte.
Sekunden vor der ersten Pause noch einmal Alarm vor dem Berliner Tor nach einem Schuss von Brett Festerling. Die Scheibe lag hinter Vehanen frei, doch Florian Busch rettete in höchster Not und sorgte somit dafür, dass es aus Berliner Sicht nur 0:1 nach 20 Minuten stand. Busch sagte nach dem ersten Drittel bei Telekom Sport, dass es ein ausgeglichenes Spiel bisher sei, man sich aber ein paar leichtsinnige Fehler geleistet hat.

Das zweite Drittel begannen die Franken in Überzahl, da James Sheppard mit Ablauf des ersten Drittels noch eine Strafe wegen eines Stock-Checks kassiert hatte. Das Powerplay der Hausherren dabei auch deutlich gefährlicher als das der Eisbären, aber auch ohne Torerfolg.
Danach kamen die Eisbären zu guten Chancen, Sean Backman vergab gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden. Generell waren die Eisbären die optisch gesehen überlegene Mannschaft im Mitteldrittel, mit viel Scheibenbesitz und immer wieder guten Torschüssen durch Jamie MacQueen und eben jenen Backman. Aber auch wenn die Eisbären Schüsse zum Tor brachten, so wirklich viele Hochkaräter konnte man sich nicht erspielen, was aber auch an einer guten Nürnberger Defensive lag. Die Franken kamen seltener vor das Tor als noch im esten Drittel, hatten durch Eugen Alanov die beste Chance, der sich per Solo klasse durchtankte, dann aber an Petri Vehanen und Danny Richmond, welche im Verbund klärten, scheiterte.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Berliner auch in diesem Drittel ein Powerplay hatten, aber auch dieses wieder nicht nutzen konnten, wenn gleich es leicht besser war als das erste, dennoch keine wirkliche Gefahr für Nürnberg dar stellte. Somit blieb es auch nach 40 Minuten beim Spielstand von 1:0 für Nürnberg.

Im letzten Drittel waren es die Gastgeber, die für die erste Chance des Schlussabschnitts sorgten. Konter der Ice Tigers, Patrick Reimer auf Steven Reinprecht, doch der schoss knapp rechts vorbei. Dann Nürnberg mit der Riesenchance zur Entscheidung, als man nach Strafen gegen Blake Parlett und Florian Busch für 43 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, aber die Franken konnten daraus keinen Nutzen ziehen und somit stand es weiterhin nur 1:0.
Die Eisbären zeigten sich auch bemüht, hatten erneut mehr Scheibenbesitz und viel Zug zum Tor, aber sie spielten es eben nur bis ins Nürnberger Drittel gut. So richtig gefährliche Torchancen konnte man sich keine erspielen. Weil Nürnberg hinten eben auch sehr kompakt stand und nach vorne nur noch auf Konter lauerte.
Zwei Minuten waren noch auf der Uhr, als Ex-Eisbär Milan Jurcina wegen eines Stock-Checks in die Kühlbox musste. Nun also die große Chance für die Eisbären, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Chefcoach Uwe Krupp nahm auch sofort eine Auszeit, aber Petri Vehanen nahm er erst 70 Sekunden vor dem Ende vom Eis. Nun spielten die Berliner also mit zwei Mann mehr und da gelang ihnen tatsächlich noch der Ausgleich – IN ÜBERZAHL! Blake Parlett hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike ließ die Scheibe prallen und Sean Backman stand da, wo ein Torjäger eben steht und glich zum 1:1 aus – 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Somit ging es in die Verlängerung und da hatten die Nürnberger die beste Chance, als sie einen 2-auf-0-Konter nach einem Scheibenverlust der Eisbären fuhren, dort aber Brandon Segal an Petri Vehanen scheiterte. Es folgte wie bereits am Sonntag in Krefeld das Penaltyschießen und das auch mit dem gleichen Ausgang. Zwei Nürnberger (Steven Reinprecht und Philippe Dupuis) trafen, zwei Eisbären (Thomas Oppenheimer und Sean Backman) vergaben. Zumindest der zweite Nürnberger Penalty sorgte für etwas Gesprächsbedarf, forderten die Eisbären doch einen Videobeweis, da Dupuis den Puck zwischenzeitlich nicht mehr unter Kontrolle hatte und er kurz zurück sprang. Doch die Eisbären beschwerten sich vergeblich, die Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies verwehrten den Videobeweis und somit holte Nürnberg zwei Punkte und die Eisbären nur einen.

Am Ende also immerhin noch einen Punkt, welcher angesichts der Bemühungen der Eisbären sicherlich auch verdient ist. Aber man muss halt auch bemängeln, dass man bis zum Nürnberger Tor das gut gespielt hat, sich dann aber kaum einen Hochkaräter erspielt hat. Es fehlten zündende Ideen, die kompakte Nürnberger Defensive mal zu knacken. Auch das Powerplay war – trotz des späten Tores – mal wieder mehr als kläglich, da man da die Scheibe zwar laufen lässt, sich aber selbst kaum bewegt und kaum Chancen herausspielt. Von daher muss man dann am Ende doch sagen, dass mehr als dieser eine Punkt eben auch nicht verdient war. Nürnberg spielte jetzt nicht überragend stark, aber sie machten eben das, was sie machen mussten mit der 1:0-Führung im Rücken. Hinten kompakt stehen und nicht viel zu lassen, vorne bei Kontern für Gefahr sorgen. Und im Penaltyschießen trauten sich die Ice Tigers-Spieler mehr als die Eisbären.

Eisbären-Verteidiger Jonas Müller nach dem Spiel:

Beide Mannschaften haben zu Beginn viel Gas gegeben. Wir haben am Ende verdient ausgeglichen. Am Ende hat das glücklichere Team gewonnen. Wir wollen jetzt am Sonntag drei Punkte holen, um oben dran zu bleiben.

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer:

Man hat heute gemerkt, dass zwei Top-Teams aufeinander getroffen sind. Wir haben uns am Ende sicherlich um einen Punkt gebracht mit der unnötigen Strafe kurz vor Schluss. Aber die Punkteteilung war am Ende dann doch gerecht.

Beim Spitzenreiter und gegen den Tabellenzweiten: Eisbären vor schwerem Wochenende

In so einer langen DEL-Hauptrunde gibt es Spiele, auf die man sich nicht unbedingt freut und dann gibt es Spiele, da freut man sich richtig drauf. Am Wochenende gibt es zwei solcher Spiele, auf die man sich als Eishockey-Fan richtig freuen kann. Denn die Eisbären Berlin, aktuell Tabellendritter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), treffen am Wochenende nacheinander auf den Tabellenersten und -zweiten. Am Freitagabend ist man bei Spitzenreiter Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast (Bully: 19:00 Uhr) und am Sonntag kommt der aktuelle Zweite der Liga, der EHC Red Bull München, in die Hauptstadt (Bully: 17:00 Uhr). Mehr Herausforderung geht nicht für die Eisbären Berlin.

Doch ausgerechnet jetzt vor diesen beiden absoluten Spitzenspielen plagen die Hauptstädter große Personalprobleme. Gleich fünf Leistungsträger fallen bei den Eisbären aus. Constantin Braun und Kapitän André Rankel fehlten ja bereits die letzten Spiele schon. Nun stehen auch die Stürmer Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur) und Nick Petersen (Unterkörper) nicht zur Verfügung. Ersetzt werden die Drei durch die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler, welche zugleich ihr Saisondebüt in Nürnberg feiern werden.

Die vielen Ausfälle machen es nicht leichter für die Eisbären gegen zwei Gegner, gegen die es zuletzt überhaupt nicht lief. Nehmen wir da zunächst einmal den morgigen Gegner und Tabellenführer Nürnberg, bei dem man sechs der letzten sieben Gastspiele verlor und auch in dieser Saison bereits das erste Heimspiel mit 2:4 trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung verloren hatte. Vielleicht macht es ja die Tatsache einfacher, dass auch die Franken aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben. So fallen die beiden Verteidiger Patrick Köppchen und Colton Teubert noch einige Zeit aus und hinter den Einsätzen der Stürmer Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Patrick Buzas steht noch ein dickes Fragezeichen. Somit bestreiten also beide Mannschaften das Spitzenspiel morgen Abend mit dem sogenannten zweiten Anzug. Somit also auch eine Möglichkeit für Spieler, die sonst eher im Schatten der Leistungsträger stehen, in einem großen Duell für Aufsehen zu sorgen.

Am Sonntag kommt es dann zum zweiten Duell mit dem zweimaligen Deutschen Meister EHC Red Bull München in dieser Saison. Und die Bilanz gegen den Titelverteidiger sieht richtig düster aus. Die letzten fünf Gastspiele in Berlin hat München allesamt gewonnen. Auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison ging mit 4:2 an die Mannen von Coach Don Jackson. Und von den insgesamt letzten zehn Duellen zwischen diesen beiden Mannschaften gewannen die Eisbären nur eine einzige Partie – und diese auch erst nach Verlängerung (3:2 im ersten Halbfinalspiel der vergangenen Saison in München). Es wird Zeit, diese Negativserie zu beenden. 

Mit dem Saisonstart und aktuell Platz Drei kann man in Berlin sicherlich zufrieden sein, wenn gleich spielerisch noch immer richtig viel Luft nach oben ist. Vier Niederlagen in 13 Spielen sind definitiv keine schlechte Bilanz, schaut man aber auf die Gegner, gegen die man verloren hat, dann merkt man schon, dass den Eisbären zur Spitze doch noch einiges fehlt. Denn drei der vier Niederlagen setzte es gegen die Top-Teams Nürnberg, München und Mannheim. Die vierte Niederlage kassierte man im letzten Auswärtsspiel in Krefeld, als man eine 2:0-Führung verspielte und am Ende mit 2:3 n.P. den Kürzeren zog. Will man am Wochenende die Top-Teams aus Nürnberg und München besiegen, muss eine Top-Leistung abgerufen werden und das über die volle Spielzeit. Leisten sich die Eisbären erneut eine Auszeit und spielen nicht über 60 Minuten konzentriert Eishockey, klappt es erneut nicht mit einem Sieg gegen Nürnberg und München. Wenn die Eisbären jedoch ihren Gameplan durchziehen und beide Spiele gewinnen sollten, dann würden sie eindrucksvoll beweisen, dass in dieser Saison definitiv wieder mit Ihnen zu rechnen ist. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 20.10.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

Siegesserie gerissen: Eisbären verspielen 2:0-Führung und verlieren mit 2:3 n.P. in Krefeld

Die Siegesserie der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist gerissen. Nach vier Siegen in Folge setzte es am Sonntagnachmittag vor 4.058 Zuschauern bei den Krefeld Pinguinen eine unnötige 2:3 (0:0,2:1,0:1/0:0,0:1)-Niederlage n.P. Dabei verspielten die Eisbären sogar eine 2:0-Führung und am Ende der Verlängerung auch leichtfertig ein Powerplay, weshalb man sich am Ende mit einem Punkt begnügen muss. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp nahm nur eine Änderung im Vergleich zum 3:1 gegen Schwenningen vor und zwar im Tor. Back-up Marvin Cüpper durfte wieder ran, Petri Vehanen bekam eine Pause.

Die Eisbären reisten als beste Auswärtsmannschaft in die Seidenstadt. Eine Stadt, in der sie sich zuletzt sehr wohl fühlten und drei der letzten vier Gastspiele gewannen. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner zu Werke und begannen äußerst druckvoll. Die Eisbären spielten ein aggressives Forechecking und hatten viel Zug zum Tor, aber es sollte bis zur fünften Minute dauern, ehe sie sich die erste große Chance erspielen konnten. Die Eisbären erkämpften an der linken Bandenrundung die Scheibe, spielten sie in den Slot, wo Blake Parlett lauerte, nach rechts zog und zum Schuss kam, jedoch an Andrew Engelage scheiterte.
Krefeld brauchte ein wenig, um in die Partie zu kommen und hatte so erst in der achten Spielminute seine erste Großchance. Marcel Müller brachte die Scheibe von der linken Seite vor das Tor, wo Daniel Pietta die Kelle hin hielt, Marvin Cüpper war aber mit einem klasse Save zur Stelle.
Nach dem Powerbreak verflachte die Partie und war eher langweilig. Chancen gab es keine zu bestaunen und auch so gab es wenig erwähnenswertes. Erst als Blake Parlett die erste Strafe der Partie kassierte und Krefeld das erste Überzahlspiel der Partie hatte, wurde es wieder ansehnlicher. Krefeld wollte in diesem Powerplay natürlich die Führung erzielen und versuchte einiges, aber mehr als die Großchance von Marcel Müller, dessen Schuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging, sprang dabei nicht heraus.
Eine Minute vor der ersten Drittelpause marschierte dann mal Sean Backman über rechts ins Angriffsdrittel und zog ab, doch auch sein Schuss ging denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. Somit stand es nach 20 Minuten 0:0 im Königpalast.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch mit 98 Sekunden in Überzahl. Und da sah man sofort, dass sich die Eisbären die Worte von Coach Uwe Krupp zu Herzen genommen hatten. Denn Krupp hatte gefordert, man solle in Überzahl die Scheibe schnell laufen lassen und mehr schießen. Klappte ganz gut, Sean Backman, James Sheppard und Micki DuPont hatte gute Chancen. Doch das Tor war dann eigentlich kein wirkliches Powerplaytor. Mark Olver hatte auf der rechten Seite zu viel Zeit und Platz, fand keine Anspielstation und zog einfach mal ab. Mit Glück, die Scheibe rutschte Andrew Engelage am kurzen Pfosten irgendwie durch – 1:0 (22.).
Der Rückstand schockte Krefeld aber überhaupt nicht, im Gegenteil, die Hausherren antworteten mit drei richtig guten Möglichkeiten. Aber auch die Eisbären kamen immer wieder zu guten Chancen, es entwickelte sich jetzt ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her und beide Mannschaften erspielten sich immer wieder gute Torchancen.
Mitte des zweiten Drittels kassierte Thomas Oppenheimer eine Strafe wegen Bandenchecks und hatte dabei sogar Glück, dass er dafür nur zwei Minuten bekam. Krefeld nun also in Überzahl, aber außer einer Chance von Patrick Seifert sprang nicht viel bei heraus.
Kaum wieder komplett legten die Eisbären nach. Sean Backman scheiterte zuvor noch, die Scheibe lag frei im Slot und Thomas Oppenheimer schaltete am schnellsten, schoss den Puck aufs Tor, wo Sean Backman noch abfälschen konnte und so stand es 0:2 (34.).
Doch wie nach dem 0:1 antwortete Krefeld auch diesmal mit wütenden Angriffen und diesmal belohnten sie sich dafür auch. Ganze 56 Sekunden nach dem 0:2 verkürzte ausgerechnet Ex-Eisbär Christoph Gawlik auf 1:2 (35.). Er leitete den Angriff selbst ein, Martin Ness bekam die Scheibe von Gawlik und zog ab, Cüpper konnte nur prallen lassen und Gawlik staubte erfolgreich ab.
Nur wenige Sekunden später Krefeld sogar mit der Chance zum Ausgleich, aber Cüpper war zur Stelle. So führten die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:1 in der Seidenstadt.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären erneut in Überzahl, dieses Mal waren noch 67 Sekunden auf der Powerplayuhr. Aber nutzten konnten es die Eisbären diesmal nicht. Fortan war es eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften wollten hier das nächste Tor erzielen. Krefeld wollte die Partie ausgleichen, während die Eisbären für eine Vorentscheidung sorgen wollten. Daher arbeiteten beide Mannschaften mehr als dass sie sich gute Chancen erspielten. Erst in der 49. Spielminute hatte Krefeld durch Matthias Trettenes mal wieder eine gefährliche Chance, aber er schoss knapp am linken Pfosten vorbei.
Auf der Gegenseite vergaben Sean Backman und James Sheppard denkbar knapp innerhalb weniger Sekunden. Fünf Minuten vor dem Ende bot sich den Gastgebern die große Chance zum Ausgleich, als Jamie MacQueen eine Strafe kassierte. Powerplay Krefeld, aber das Penaltykilling der Eisbären arbeitete sehr aggressiv und es schien fast so, als ob die Eisbären diese Unterzahl überstehen könnten. Aber in der 57. Spielminute klingelte es dann doch im Berliner Tor. Markus Nordlund hatte von der blauen Linie abgezogen und Nick St.Pierre fälschte den Schuss entscheidend ab – 2:2 (57.).
Es war der Auftakt einer furiosen Schlussphase. Denn auf einmal war Krefeld am Drücker und drängte auf den Siegtreffer. Dieser gelang dem KEV aber nicht und auf einmal waren wieder die Eisbären das druckvollere Team. Und die Berliner hatten 20 Sekunden vor der Schlusssirene DIE große Chance zum Sieg, als Marcel Noebels im Slot angespielt wurde und den Puck eigentlich im Tor versenken muss (Daniel Fischbuch hatte schon die Arme zum jubeln oben gehabt). Aber Krefelds Goalie Andrew Engelage entschärfte diese Chance und sorgte somit dafür, dass es in die Verlängerung ging.

Und da waren die Eisbären die aktivere Mannschaft und wollten den Sieg. Und 51,6 Sekunden vor dem Ende bot sich den Gästen auch die Riesenchance dazu. Krefeld mit der zweiten Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Uwe Krupp reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Krupp schickte ausschließlich Neuzugänge für das Powerplay auf das Eis – Blake Parlett, Danny Richmond, James Sheppard und Sean Backman. Aber die Eisbären spielten das nicht gut, vertändelten zweimal die Scheibe und mussten daher neu aufbauen. Dann fand man die Formation, spielte die Scheibe hin und her, die Zeit lief runter und als die Sirene ertönte, war der Schuss von Sean Backman auf dem Weg Richtung Tor und schlug im selbigen auch ein. Leider aber hatten die Eisbären zu spät zum Schuss angesetzt, denn die Zeit war bereits abgelaufen.

Es ging also ins Penaltyschießen und da trafen auf Krefelder Seite Marcel Müller und Matthias Trettenes äußerst sehenswert, während Jamie MacQueen und Sven Ziegler vergaben. Der Zusatzpunkt blieb also in der Seidenstadt.

Eine Niederlage, die sicherlich nicht hätte sein müssen. Die Eisbären führten mit 2:0 und das hätte ihnen eigentlich Sicherheit verleihen müssen. Aber sie gaben Krefeld immer wieder Platz, um zu Chancen zu kommen. Und der schnelle Anschlusstreffer durch Gawlik sorgte natürlich für neue Motivation bei den Pinguinen. Die glaubten daher an ihre Chance, hier etwas mitzunehmen. Im letzten Drittel ließen die Eisbären dann hinten eigentlich nicht viel zu, taten aber auch nach vorne jetzt nicht mehr so viel, um hier das vorentscheidende 3:1 zu machen. Und so kam es eben dazu, dass Krefeld in Überzahl doch noch ausgleichen konnte. Aber auch danach hatten die Eisbären den Siegtreffer eigentlich auf der Kelle serviert bekommen, aber Marcel Noebels bekam den Puck nicht im Tor unter. Und letztendlich hat man die zwei Punkte dann in der Verlängerung verspielt, als man es in 51 Sekunden bei 4-gegen-3 tatsächlich schaffte, nur einmal auf das Tor zu schießen – und das auch noch nach Ablauf der Verlängerung. Da hatte man eine große Chance leichtfertig vertan und sich nicht an die Vorgabe vom Trainer gehalten, der eben gefordert hatte, die Scheibe in Überzahl schnell laufen zu lassen und mehr zu schießen. Laufen ließen sie die Scheibe ja aber zum Schuss setzten sie eben zu spät an.

Uwe Krupp: „Freue mich über die drei Punkte“

Die Eisbären Berlin eilen weiter von Sieg zu Sieg in der Liga, auch wenn es heute ein hartes Stück Arbeit gegen die beste Defensive der Liga war. Dass der Sieg der Berliner am Ende aber klar verdient war, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Schwenningens Coach Pat Cortina sah Berlin als klar bessere Mannschaft:

Berlin war ganz klar die bessere Mannschaft. Im ersten Drittel haben wir viel zu viel Zeit in unserem Drittel verbracht. Wir waren besser drin im zweiten und dritten Drittel. Unser Kampfgeist war besser, unser Glaube war besser. Es ist keine einfache Zeit für unser Team derzeit. 

Sein Spieler Ulrich Maurer war nach dem Spiel maßlos enttäuscht:

Im ersten Drittel waren wir überhaupt nicht auf dem Eis. Wir waren insgesamt einfach zu passiv und so bekommt man eben keine Torchancen.

Besser sah die Gefühlswelt da natürlich bei den Eisbären aus. Ersatz-Kapitän Florian Busch freute sich darüber, dass die Mannschaft „das Ding nach Hause geschaukelt hat“:

Wir haben uns nicht verwirren lassen. Wir haben viel den Puck im ersten Drittel gehabt, hätten vielleicht ein bisschen aggressiver zum Tor spielen müssen. Es freut mich sehr, dass die Mannschaft einen kühlen Kopf bewahrt hat und wir das Ding nach Hause geschaukelt haben.

Louis-Marc Aubry, der das wichtige 1:1 erzielte, verriet den Gameplan der Mannschaft:

Der Spielplan war, gut forechecken, sie unter Druck setzen und Pucks auf das Tor bringen. Das haben wir auch sehr gut gemacht. Wir haben einen guten Start erwischt im ersten Drittel, wo wir dominiert haben. Man darf sich nicht frustrieren lassen, wenn keine Tore fallen. Weil das ist der Spielplan, man will sie müde spielen und das ist uns gelungen. 

Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Trainer Uwe Krupp wusste, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, war am Ende aber über die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, sehr froh:

Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Wir haben im ersten Drittel zwar viel die Scheibe im gegnerischen Drittel gehabt, aber so richtige zwingende Torchancen haben wir uns auch nicht erspielen können. Im zweiten Drittel ist das Spiel offener geworden. Schwenningen musste dann auch aufmachen und dadurch haben wir die Tore gemacht, die wir machen mussten. Es war ein sehr zähes Spiel. Die Jungs waren die ganze Zeit konzentriert und haben viel investiert. Ich freue mich über die drei Punkte. Mir gefällt die Art und Weise, wie wir gespielt haben. 

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Marcel Noebels: „Das war keine leichte Aufgabe“

Das war ein ganz schön hartes Stück Arbeit, aber am Ende konnten sich die Eisbären Berlin und ihre Fans doch noch über einen Sieg und zwei Punkte freuen. Wenn gleich die Partie sicherlich nicht wirklich schön anzusehen war, wie auch Stürmer Marcel Noebels nach dem Spiel beim Fantalk sagte:

Das war keine leichte Aufgabe. Wir sind in Unterzahl in Rückstand geraten. Aber man muss Augsburg viel Respekt aussprechen, sie haben uns das Leben echt schwer gemacht. Heute war leider so ein Fußball-Ergebnis mit 1:0 über fast 55 Minuten und sicherlich keines der schönsten Spiele für unsere Zuschauer. Aber für uns wirklich ein hartes Stück Arbeit und am Ende das glückliche Ende auf unserer Seite. 

Goalie Petri Vehanen war es klar gewesen, dass man gegen Augsburg nicht viele hochkarätige Chancen bekommen würde:

Wir haben sehr gut als Team gearbeitet. Und gegen die gute Defensive von Augsburg bekommst du eben auch nicht viele Chancen. 

Auch Matchwinner Jamie MacQueen wusste, dass es kein leichtes Spiel gegen den AEV werden würde, es sich aber eben lohnt, wenn man bis zum Schluss hart weiter arbeitet:

Wir wussten, dass Augsburg ein schwieriger Gegner sein wird. Es zeigt sich, dass es sich lohnt, wenn man weiter hart arbeitet. Das hat die Mannschaft heute gemacht. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Fans waren mit dem Spiel der Eisbären jetzt nicht so zufrieden, aber am Ende zählen auch nur die Punkte und der Sieg. Chefcoach Uwe Krupp war dagegen sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Jungs und war dementsprechend stolz auf sie, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Wir haben heute ein sehr gutes Eishockeyspiel gesehen von zwei Mannschaften, die mit offenem Visier gespielt haben. Augsburg hat einen guten Start gehabt. Da konntest du sehen, dass sie einen Tag länger Pause hatten als wir. Wir hatten das Auswärtsspiel in Iserlohn noch in den Knochen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Das war heute das fünfte Spiel in zehn Tagen. Sie haben heute einen guten Job gemacht. Es war sicherlich ein Spiel, in dem wir nicht so frisch waren und das konntest du in einigen Situationen auch merken. Da waren ein paar Unkonzentriertheiten dabei. Aber insgesamt haben wir unser Spiel durchgezogen. Wir haben auch nach dem langen 1:0-Rückstand nicht den Kopf hängen lassen, wir haben weiter Gas gegeben und weiter gearbeitet. Die zwei Punkte haben wir uns wirklich hart erarbeitet. Das ist ein Spiel, das kannst du gewinnen, das kannst du auch verlieren. Großes Kompliment an die Jungs, ich bin stolz darauf, wie sie gespielt haben.

Augsburgs Coach Mike Stewart war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, zeigte sich am Ende aber dennoch darüber enttäuscht, dass man die Punkte hat liegen lassen:

Unser Start war gut. Wir haben mit viel Energie gespielt. Jeder weiß, dass es nicht leicht ist, in Berlin zu spielen. Aber meine Mannschaft hat viel investiert. Unser Tor in Überzahl hat uns viel Selbstvertrauen und das Momentum gegeben. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir Punkte liegen gelassen haben. Aber letztendlich hat meine Mannschaft viel investiert und ein gutes Wochenende abgeliefert.