Sieglos an der Küste: Eisbären wollen endlich den ersten Sieg bei Neuling Bremerhaven einfahren

Nach der sehr guten Vorbereitung hatten sich die Eisbären Berlin für den Saisonstart viel vorgenommen. Doch das erste Saisonspiel ging auf eigenem Eis verloren. Gegen die Thomas Sabo Ice Tigers setzte es trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung eine 2:4-Niederlage. Am 02. Spieltag treffen unsere Jungs nun auf die Fischtown Pinguins Bremerhaven, welche sich am ersten Spieltag bei den Kölner Haien erst mit 4:5 n.V. geschlagen geben mussten.

Und an der Küste gab es für die Berliner bisher nichts zu holen. In der vergangenen Saison trafen die Eisbären erstmals auf den damaligen DEL-Neuling und verloren prompt beide Spiele. Spiel Eins ging mit 1:3 verloren und Spiel Zwei mit 3:4. Morgen Nachmittag soll nun der erste Sieg an der Küste gelingen. Und zugleich der erste Saisonsieg.

Um diesen einzufahren, müssen die Eisbären an die ersten 20 Minuten von gestern Abend anknüpfen. Da spielte man sehr starkes Eishockey, setzte Nürnberg mit aggressiven Forechecking unter Druck und erspielte sich dadurch jede Menge Torchancen, wovon man zwei nutzen konnte.
Man darf halt nur nicht so spielen, wie ab Drittel Zwei gegen Nürnberg. Da nahm man den Fuß vom Gas und verlor komplett den Faden, was Nürnberg letztendlich eiskalt ausnutzte. Das sollte den Eisbären eine Lehre gewesen sein. Aber Uwe Krupp sagte ja gestern nach dem Spiel bei der Pressekonferenz bereits, dass man während der Saison Lektionen lernen würde und dass die gestrige die erste der neuen Saison war.

Einfach wird die Partie morgen Nachmittag aber nicht werden, denn Bremerhaven bot beim Saison-Auftakt in Köln eine starke Leistung und zwang das Top-Team der Haie in die Verlängerung. Auf die leichte Schulter darf man die Mannschaft von Coach Thomas Popiesch eben nicht nehmen. Die Pinguins kämpfen immer bis zum Schluss, haben sich auch nicht von einem 1:3-Rückstand aus der Ruhe bringen lassen und kamen 13 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit tatsächlich noch zum Ausgleich.

Die Eisbären müssen sich also auf eine bis zum Schluss kämpfende Bremerhavener Mannschaft einstellen. Eine Mannschaft, die ihr Spielsystem über 60 Minuten durchzieht und kein Spiel verloren gibt. Genau diese Einstellung müssen die Eisbären morgen Nachmittag ab 14 Uhr auch an den Tag legen, um die Küste erstmals siegreich zu verlassen. Denn ein gutes Drittel hat noch nie gereicht. Und das wissen die Eisbären nur allzu gut aus der letzten Saison.

Uwe Krupp und Rob Wilson: „Nicht genutzte doppelte Überzahlspiel war der Wendepunkt“

Der Hauptgrund für die Niederlage der Eisbären Berlin am 01. Spieltag war schnell gefunden. Sowohl Berlins Trainer Uwe Krupp als auch Nürnbergs Coach Rob Wilson machten das nicht genutzte doppelte Überzahlspiel der Eisbären im zweiten Drittel als Wendepunkt in diesem Spiel aus. Es war nicht der einzige Grund für die Niederlage der Eisbären, aber es war eben der Knackpunkt, der dazu führte. 

Uwe Krupp sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel folgendes:

Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, hatte viel Energie und uns Chancen heraus gespielt. Daher war die Führung nach 20 Minuten auch verdient. Im zweiten Drittel sind wir dann etwas runter gegangen vom Gas. Wenn du gegen Mannschaften wie Nürnberg vom Gas gehst, nutzen die das aus. So wie Nürnberg heute. Nürnberg spielte im zweiten Drittel körperbetonter und war besser in den Zweikämpfen. Im dritten Drittel haben wir dann wieder besser gespielt und sind ran gekommen, haben uns Chancen erspielt. Aber Andreas Jenike war gut. Nürnberg hat das am Ende clever gespielt.

Auf der Pressekonferenz wurde Uwe Krupp gefragt, welche Schlüsse er jetzt aus dem Spiel zieht und ob die Niederlage die Euphorie in der Hauptstadt stoppen würde:

In der Saison lernst du immer Lektionen. Heute haben wir auch eine gelernt. Im zweiten Drittel hat die Konzentration nachgelassen. Wir haben zu unstrukturiert gespielt. Wir haben uns das im zweiten Drittel wohl zu leicht vorgestellt. 

Sein Gegenüber, Rob Wilson, war natürlich sehr zufrieden mit dem Sieg und den drei Punkten:

Ich bin froh über die drei Punkte. Wir haben vor dem Spiel der Mannschaft gesagt, dass wir damit rechnen, dass die Eisbären im ersten Drittel mit viel Druck spielen werden. Das ist dann auch so passiert. Im zweiten Drittel konnten wir dann besser spielen. Der Wendepunkt war das überstandene 3-gegen-5- und 4-gegen-5-Unterzahlspiel. Das war für uns der Moment, wo wir gemerkt haben, dass wir hier etwas holen können. Im dritten Drittel haben wir dass dann klug zu Ende gespielt. 

Kapitän André Rankel meinte nach dem Spiel, dass man genau so angefangen hat, wie man es sich vorgenommen hatte, dann aber den Faden verloren hat:

Wir haben uns viel vorgenommen, wir wollten natürlich drei Punkte holen. Ich glaube, das hat man auch gesehen. Die ersten 20 Minuten haben wir ein gutes Eishockey gespielt, haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann ein bisschen den Faden verloren, wollten zu viel und haben zu kompliziert gespielt. Das hat Nürnberg direkt in die Hände gespielt, die warten auf Konter und die haben sie alle eiskalt ausgenutzt. 

Beim Fan-Talk nach dem Spiel schaute Neuzugang Martin Buchwieser vorbei und musste natürlich Rede und Antwort stehen, auch zum Spiel und zur Niederlage gegen Nürnberg:

Wir haben sehr gut angefangen. Nürnberg ist im zweiten Drittel dann besser ins Spiel gekommen, da haben wir keinen Zugriff mehr aufs Spiel gefunden. Zu Beginn hatten wir noch mehr Zug zum Tor, danach nicht mehr, da stand Nürnberg zu kompakt hinten. 

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer fand, dass seine Mannschaft am Ende verdient gewonnen hatte:

Es war offensiv ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Wir hatten sicherlich nicht den Start, den wir uns gewünscht hatten. Aber wir haben gut ins Spiel zurück gefunden, hatten im zweiten Drittel schon drei Pfostenschüsse. Ich glaube, am Ende haben wir die drei Punkte verdient mit genommen. 

2:4 nach 2:0 – Eisbären mit starkem Beginn, aber dann lassen sie ebenso stark nach und verlieren das Auftaktspiel verdient gegen Nürnberg

Ausgabe #2:

Die Vorfreude auf die neue Saison war riesig, die Euphorie im Umfeld der Eisbären Berlin groß. Und nach 20 Minuten war jene Euphorie unter den 10.884 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof auch noch deutlich gestiegen, denn da führten die Berliner nach einer sehr starken Leistung mit 2:0 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Doch am Ende jubelten dann doch die Franken in der Hauptstadt, mit 2:4 (2:0,0:2,0:2) verloren unsere Jungs das Auftaktspiel der Saison nämlich und verpatzten somit den Start in die DEL-Saison 2017/2018.

Chefcoach Uwe Krupp konnte nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Vincent Hessler, Sven Ziegler und Constantin Braun fehlten dem Berliner Trainer, alle Neuzugänge waren also mit dabei und feierten ihre Heim-Premiere in der DEL. Im Tor stand wie erwartete Stammgoalie Petri Vehanen.

Im ersten Drittel rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Andreas Jenike zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären begannen das erste Saisonspiel äußerst engagiert und hätten bereits nach 31 Sekunden in Führung gehen können, aber der Schuss vom neuen Verteidiger Blake Parlett ging nur an die Latte. Die Eisbären begannen hier sehr motiviert in diese Partie, spielten ein aggressives Forechecking und störten Nürnberg somit früh in deren Spielaufbau. Und die Hausherren sollten sich für diesen Aufwand auch früh belohnen. In der vierten Spielminute brachte Kapitän André Rankel die Scheibe vom rechten Bullykreis aus vor das Tor, wo Nürnbergs Neuzugang Tom Gilbert die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 1:0. Der Kapitän also mit dem ersten Saisontreffer für die Eisbären.
Auch danach die Eisbären weiterhin am Drücker, Nürnberg hatte mit der Spielweise der Eisbären große Probleme. Aber einmal waren die Franken brandgefährlich. In der siebten Minute wurde Dane Fox am langen Pfosten angespielt, aber Petri Vehanen war mit einem Wahnsinns-Save zur Stelle und rettete die Führung.
Und diese bauten die Hausherren in der zwölften Minute aus. Berlin im Angriff, Nick Petersen vertändelte zwar die Scheibe, aber über Umwege kam das Spielgerät zu Jens Baxmann, welcher im Angriffsdrittel in Position lief und den Puck mit einem satten Schuss im Tor von Andreas Jenike versenken konnte – 2:0.
Danach nahmen die Eisbären den Fuß etwas vom Gaspedal, bestimmten das Spiel aber weiterhin und führten somit hochverdient mit 2:0 nach 20 Minuten. Die Fans in der Mercedes-Benz Arena verabschiedeten die Mannschaften mit ganz viel Applaus in die Kabine.

Kleine Meinungsverschiedenheit im Mitteldrittel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und in der Nürnberger Kabine muss es sehr laut geworden sein und man muss sich überlegt haben, wie man hier ins Spiel finden kann. Jedenfalls kamen die Franken hochmotiviert zurück auf das Eis und setzten die Eisbären direkt unter Druck. Yasin Ehliz traf nur die Latte (22.), Marco Pfleger (23.) und Taylor Aronson (25.) den Pfosten. Nürnberg hatte nun also ins Spiel gefunden und die Eisbären konnten von Glück reden, dass sie noch vorne lagen.
Dann folgte der Knackpunkt der Partie, was beide Trainer auch nach Spielende bei der Pressekonferenz als diesen ausmachten. Die Eisbären hatten hintereinander ein doppeltes und einfaches Überzahlspiel. 31 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber die Eisbären konnten diese große Gelegenheit zur Vorentscheidung nicht ausnutzen. Louis-Marc Aubry hatte dabei die beste Chance, doch er traf nur die Latte (30.).
Und so kam das, was sich längst angedeutet hatte. Nürnberg konnte sechs Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels verkürzen. Patrick Reimer mit einem Sahne-Pass auf Steven Reinprecht, der frei vor Vehanen auftauchte und den Puck per Rückhand im Tor versenkte – 2:1 (34.).
Und nur vier Minuten später war es Brandon Segal, der das Spiel wieder von vorne beginnen ließ – 2:2 (38.).
Nürnberg hatte in diesem Drittel also das Spiel ausgleichen können und das auch verdient. Beim etwas mehr Schussglück hätten die Mannen von Coach Rob Wilson hier auch führen können.

Jonas Müller (vorne) und Marcel Noebels versuchen den Pass des Nürnbergers zu verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären mussten in der Drittelpause einen Weg finden, um wieder zurück in diese Partie zu finden. Und die Eisbären kamen gut aus der Kabine, suchten sofort den Weg in die Offensive und hatten auch Chancen, aber kein Glück im Abschluss. Und Nürnberg? Die trafen mit der ersten Chance im Schlussdrittel und drehten die Partie komplett. Es lief die 45. Spielminute, als Taylor Aronson die Scheibe auf die linke Seite passte, wo Philippe Dupuis den Puck direkt nahm und Petri Vehanen am kurzen Pfosten irgendwie überwinden konnte – 2:3. Da sah der finnische Goalie der Eisbären nicht wirklich gut aus.
Danach weiterhin die Eisbären am Drücker, aber weiterhin ohne das nötige Glück im Abschluss. Und Nürnberg sorgte dann für die endgültige Entscheidung. Dane Fox kam über die linke Seite vor das Tor, wurde nicht angegriffen, zog ab und tunnelte Vehanen zum 2:4 (50.).
Danach spielten die Franken das clever zu Ende. Die Eisbären rannten zwar an, aber Nürnberg stand sehr sicher in der Defensive und ließ nichts mehr anbrennen. Und wenn doch was durch kam, war Andreas Jenike zur Stelle.
Beide Mannschaften noch mit einer Auszeit und Uwe Krupp nahm zudem noch Vehanen zu Gunsten eines sechsten Spieler vom Eis, aber auch das half nicht mehr. Am Ende setzten sich die Ice Tigers mit 4:2 in der Hauptstadt durch.

Eine bittere und unnötige Niederlage zum Saisonauftakt. Die Eisbären haben den besten Start, den man sich wünschen kann, verlieren dann aber im Mitteldrittel völlig den Faden und haben Glück, dass sie nicht schon nach 40 Minuten hinten liegen. Im Schlussdrittel hatte man sich dann zwar viel vorgenommen, aber manchmal versuchte man es mit der Brechstange, manchmal mit Einzelaktionen. Zudem unterliefen der Mannschaft zu viele Fehler im Aufbauspiel, was Nürnberg in die Karten spielte. Die Franken machten im letzten Drittel nicht viel fürs Spiel, trafen aber trotzdem zweimal und entschieden das Spiel somit für sich. Das macht eben eine Spitzen-Mannschaft aus. Sie macht in den richtigen Momenten die entscheidenden Tore. Heute war das Nürnberg und somit geht der Sieg der Gäste auch in Ordnung.

Saison-Auftakt gegen Nürnberg: Eisbären gehen hochmotiviert in die neue Saison und wollen den nächsten Schritt machen

Wie lange haben wir darauf gewartet: Es geht endlich wieder los. Die DEL-Saison 2017/2018 startet morgen Abend und die Eisbären Berlin erwarten zum Auftakt gleich einmal einen sehr schweren Gegner in der Arena am Ostbahnhof. Mit den Thomas Sabo Ice Tigers treffen unsere Jungs auf einen von vielen Titel-Kandidaten. Für die Berliner wird das erste Saisonspiel also gleich einmal zum ersten Härtetest der neuen Saison werden.

Und in der Hauptstadt freut man sich riesig auf die neue Saison und sieht dem Saisonstart daher hochmotiviert entgegen, wie Coach Uwe Krupp im Vorfeld der Partie gegen Nürnberg sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.09.2017):

Ich sehe eine sehr gute Entwicklung in unserer Truppe seit dem ersten Trainingstag. Jeder ist gespannt auf das erste Punktspiel. Wir starten hochmotiviert und ambitioniert in die Saison. Mit Nürnberg treffen wir sofort auf einen sehr starken Gegner. Wir werden uns warm anziehen und werden mit der Euphorie des ersten Heimspiels und unseren Fans im Rücken ein gutes Eishockeyspiel bieten.

Als Saisonziel hat Chefcoach Uwe Krupp die direkte Playoff-Qualifikation ausgegeben, aber er sprach bei der gestrigen Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz auch davon, dass man nun den nächsten Schritt gehen will. Und der wäre demnach der Einzug ins Finale. Eine mutige Ansage von Krupp, der jedoch andere Mannschaften als Favoriten ausmacht:

Oben erwarte ich neben München auch Köln und Mannheim. Dahinter gibt es eine weitere Gruppe von Teams, die sich nach oben orientiert. Dazu wollen wir gehören. Und wenn es geht, ganz oben mitmischen.

In die neue Saison können die Eisbären nahezu in Bestbesetzung starten. Alle Neuzugänge sind dabei, es werden nur Vincent Hessler und Constantin Braun fehlen. Zudem sind die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam und Charlie Jahnke für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz.
Zudem hat Uwe Krupp ein Luxus-Problem, denn aktuell stehen 22 Spieler zur Verfügung, nur 21 Spieler dürfen allerdings mitwirken. Keine so leichte Aufgabe für den Berliner Chefcoach.

Mit Nürnberg treffen unsere Jungs morgen Abend auf einen Gegner, der ihnen in der letzten Saison das Leben sehr schwer gemacht hat. Nur ganze zwei Punkte von maximal zwölf möglichen Zählern konnten die Eisbären gegen die Franken einfahren. Das gelang bei einem 3:2-Sieg n.P. auf eigenem Eis. Das zweite Match in Berlin ging mit 1:3 verloren. Noch deutlicher wurde es dagegen im Frankenland, wo die Eisbären mit 2:5 und 1:6 unter die Räder kamen.
In Berlin fühlte sich Nürnberg zuletzt eh sehr wohl, gewann in den letzten beiden Jahren immer eine Partie während der Hauptrunde. Zuvor feierte Nürnberg nur ein Sieg in elf Gastspielen an der Spree.

Während die Eisbären eine sehr gute Vorbereitung spielten, war die der Nürnberger nicht unbedingt so erfolgreich. Vier Siege feierten die Mannen von Coach Rob Wilson, drei Niederlagen kassierte das Team der Ice Tigers. Vor allem die deutliche Klatsche beim französischen Club Gap (3:6) sorge für viel Unmut im Umfeld.
Aber die Franken verfügen dennoch über ein sehr starkes Team, welches man definitiv in dieser Saison auf der Rechnung haben muss. Die Ice Tigers haben sich sehr gut verstärkt und werden im Kampf um die ersten sechs Plätze auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden. In Nürnberg sind auch zwei ehemalige Eisbären-Spieler aktiv – Verteidiger Milan Jurcina und Stürmer Petr Pohl.
Das Saisonziel der Franken ist von Hauptsponsor Thomas Sabo klar und deutlich formuliert. Man will in die Champions Hockey League, nicht mehr und auch nicht weniger.

Los geht die Partie zwischen den Eisbären Berlin und den Thomas Sabo Ice Tigers morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes -enz Arena. Telekom Sport überträgt wie gewohnt die Partie auf seinen Plattformen live. 

Das Team der Eisbären Berlin für das Heimspiel am 01. Spieltag gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am 08.09.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke

Verletzt:

Vincent Hessler (Rücken), Constantin Braun

Ab auf’s Eis: Eisbären absolvieren morgen Abend erstes Testspiel in Weißwasser

Das lange Warten hat vorerst ein Ende. Bis zum Saisonstart dauert es zwar noch gut einen Monat, aber morgen Abend absolvieren die Eisbären Berlin ihr erstes Testspiel in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison 2017/2018. Zu Gast sind unsere Jungs am Freitagabend beim Kooperationspartner Lausitzer Füchse in Weißwasser, wo der erste Puck um 19:30 Uhr eingeworfen wird. Für die Spieler der Eisbären also die erste Chance, das im Training gelernte im Spiel anzuwenden.

Die Spieler lauschen aufmerksam den Anweisungen von Chefcoach Uwe Krupp. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und die Eisbären trainieren aktuell sehr intensiv in der Saison-Vorbereitung, davon konnte ich mich heute selbst im Wellblechpalast überzeugen. Das Training war sehr intensiv, alle Spieler waren voll bei der Sache und folgten aufmerksam den Anweisungen von Chefcoach Uwe Krupp und dessen Co-Trainer Clément Jodoin. Was die Trainer von ihnen forderten, setzten sie sofort um. Krupp und Jodoin unterbrachen das Training aber auch immer mal wieder, um weitere Anweisungen zu geben.
Insgesamt zeigte sich aber schon, dass sich das Training im Vergleich zur vergangenen Saison geändert hat, da sind viele neue Sachen mit bei, was wohl auch Jodoin zu verdanken ist. Der kann nämlich jede Menge Erfahrung an die Mannschaft weitergeben.

Bisher zeigt sich Krupp zufrieden mit der Vorbereitung, wie er heute nach dem Training sagte. Die Jungs machen einen guten Job und mit den Neuzugängen ist er sehr zufrieden. Zwar wirken die Spieler auch etwas müde, was aber an der harten Vorbereitung liegt und daher normal ist. Vom morgigen Testspiel erwartet er eine deutlich höhere Intensität als im Training, es ist der nächste Schritt in der Vorbereitung.

Auf die Frage, ob er denn schon genaue Reihen-Zusammenstellungen im Kopf hätte für morgen

Goalie Petri Vehanen und Kapitän André Rankel im Gespräch kurz vor dem Trainingsbeginn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Abend, meinte Krupp nur, dass er in der nächsten Zeit noch viel probieren und wechseln wird. Was verständlich ist, dafür ist die Vorbereitung ja auch da und Krupp und Jodoin müssen ja auch erst einmal sehen, wie das Team mit den ganzen neuen Spielern zusammen harmoniert und welche Spieler besonders gut zusammen passen.

Von den sieben Neuzugängen werden morgen sechs auflaufen. Lediglich Sean Backman steht dem Trainerteam derzeit nicht zur Verfügung. Backman muss mindestens eine Woche pausieren, da er sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Nick Petersen ist ebenfalls nicht mit dabei, da er für Team Kanada im Einsatz ist und sich dort für Olympia 2018 empfehlen will.
Und die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler sind morgen Abend zwar dabei, werden aber für Weißwasser spielen.

So sieht das Team der Eisbären Berlin für das erste Testspiel bei den Lausitzer Füchsen am 11.08.2017 aus:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett, Constantin Braun

Angriff:

Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels, Cedric Schiemenz

Verletzt:

Sean Backman (Muskelfaserriss)

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Für Team Canada im Einsatz:

Nick Petersen

Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser: Die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger

So eine Sommerpause im Eishockey ist deutlich zu lang. In dieser Zeit passiert bei den Vereinen aber auch immer jede Menge. So auch bei den Eisbären Berlin, die in der diesjährigen Sommerpause den so lang erhofften Umbruch im Team endlich vollzogen haben – auch dank tatkräftiger Unterstützung der AEG. Ganze sieben Neuzugänge haben die Hauptstädter verpflichtet – bei neun Abgängen. Es hat sich also einiges getan bei den Berlinern. Auf die beiden Neuzugänge der Eisbären in der Defensive hatten wir in der vergangenen Saison schon geblickt, heute wollen wir Euch die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger des EHC vorstellen. Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser sind nur zwei von insgesamt fünf neuen Stürmern im Kader der Eisbären. Die anderen drei neuen Spieler stellen wir Euch in der kommenden Woche vor.

Der 28-jährige Thomas Oppenheimer spielt seit 2006 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vom EC Peiting ging es für ihn damals zu den Frankfurt Lions, wo er seine ersten Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verzeichnen konnte. Vier Jahre blieb er bei den Hessen, bevor es ihn in die Hansestadt zu den Hamburg Freezers zog, wo er ab 2010 für sechs Jahre auf Torejagd ging.
Und bei den Freezers gelang Oppenheimer dann auch der Durchbruch in der DEL. 317 Spiele absolvierte Oppenheimer für Hamburg, dabei gelangen ihm starke 176 Scorerpunkte. Nach dem DEL-Aus der Freezers unterschrieb er vor der letzten Saison einen Vertrag über fünf Jahre beim ERC Ingolstadt, wo er sich aber trotz guter Leistungen nie so richtig wohl fühlte und deshalb nun in Berlin spielen wird.
Thomas Oppenheimer kommt bisher auf die Erfahrung von 546 DEL-Spielen, in denen ihm 253 Scorerpunkte gelangen. Weitere Punkte sollen nun im Trikot der Eisbären folgen. Dass ihm das gelingen wird, davon ist Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer überzeugt, der Oppenheimer bereits aus seiner Zeit bei den Hamburg Freezers bestens kennt:

Ich kenne Thomas sehr gut. Er ist ein Spielertyp, der jede Mannschaft besser macht und den die Eisbären gut gebrauchen können. Er ist sehr torgefährlich und wird uns auch mit seinen Führungsqualitäten innerhalb der Kabine weiterbringen.

Für insgesamt drei DEL-Vereine war bisher Martin Buchwieser aktiv, der wie Oppenheimer auch vom ERC Ingolstadt an die Spree wechselte. Beim SC Riesersee startete der 28-jährige Buchwieser seine Eishockey-Karriere, bevor es für ihn nach München ging. In München bewies er seine Stärke und spielte sehr starkes Eishockey, was die Adler Mannheim auf den Plan rief, die ihn 2013 verpflichteten. Mit den Kurpfälzern gewann Buchwieser 2015 den DEL-Titel.
Wie Thomas Oppenheimer wechselte auch Martin Buchwieser vor der letzten DEL-Saison zu den Schanzern nach Ingolstadt, aber auch er blieb nur ein Jahr beim ERCI und geht fortan für die Eisbären Berlin auf Torejagd.
Richer äußerte sich über Buchwieser wie folgt:

Martin Buchwieser gefällt mir schon länger. Er ist ein hart arbeitender Mittelstürmer mit defensivem Verantwortungsbewusstsein und offensivem Potential.

Mit den beiden Verpflichtungen von Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser haben sich die Eisbären definitiv in der Offensive verstärkt, denn Beide haben ihre Torgefährlichkeit in der Vergangenheit in der DEL mehrfach unter Beweis gestellt. Sie sorgen auf jeden Fall dafür, dass man bei den Eisbären nicht mehr von einer Angriffsreihe abhängig ist, sondern dass in Zukunft von nahezu jeder Formation der Eisbären Torgefahr ausgehen kann. 

So sieht die Offensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Sean Backmann, James Sheppard, Nick Petersen, Martin Buchwieser, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels, André Rankel, Florian Busch, Thomas Oppenheimer, Jamie MacQueen, Mark Olver, Daniel Fischbuch, Sven Ziegler, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Danny Richmond und Blake Parlett: Mehr Qualität für die Defensive

Sieben Neuzugänge haben die Eisbären Berlin während der Sommerpause verpflichtet. Zwei davon sind Verteidiger – Danny Richmond und Blake Parlett. Beide sollen der Abwehr der Eisbären mehr Qualität verleihen und sie sollen Bruno Gervais (Karriere-Ende) sowie Alex Roach (Wolfsburg) ersetzen. Ob sie die Erwartungen erfüllen können, werden wir erst in den nächsten Wochen und Monaten sehen, aber ich gehe davon aus, dass die Eisbären da zwei richtig gute Verteidiger verpflichtet haben. Und aus meiner Sicht haben sich die Berliner damit in der Defensive auch verstärkt.

Danny Richmond wechselte von Erzrivale Adler Mannheim an die Spree und erhält in Berlin das Trikot mit der Nummer 9. Richmond bringt die Erfahrung von insgesamt 49 NHL-Spielen für die Carolina Hurricanes und die Chicago Blackhawkes mit. In Europa sammelte der 32-jährige US-Amerikaner in Lathi (Finnland), Salzburg (Österreich) sowie in München und Mannheim bereits erste Erfahrungen. 2015 gelang Richmond mit Mannheim der Gewinn der DEL-Meisterschaft.

Bevor Danny Richmond den Weg nach Europa ging, war er vornehmlich in der NHL und AHL aktiv. In den letzten Jahren in der DEL hat Richmond seine Scorer-Qualitäten durchaus unter Beweis gestellt. Diese soll er nun auch in Berlin zeigen, um der Defensive der Eisbären wieder mehr Qualität sowie Durchschlagskraft zu vermitteln. Denn in der vergangenen Saison waren die Eisbären doch zu sehr von Micki DuPont abhängig. Dass will man in Berlin in dieser Saison nun ändern und verpflichtete u.a. Danny Richmond, über den Sportdirektor Stéphane Richer folgendes sagt:

Danny ist ein intelligenter Offensivverteidiger, der schlittschuhläuferisch zu überzeugen weiß. Er wird unser Team auch aufgrund seiner Führungsqualitäten verstärken.

Und Danny Richmond äußerte sich selbst so über seinen Wechsel zum DEL-Rekordmeister:

Berlin ist eine Top-Adresse im europäischen Eishockey. Die Eisbären sind eine Organisation, die jede Saison den Gewinn der Deutschen Meisterschaft erwartet. Als es soweit war, sich nach einem neuen Team umzuschauen, war Berlin die Nummer eins auf meiner Liste.

Es gibt einiges, worauf ich mich in Berlin freue. Es ist immer aufregend, Teil eines neuen Teams zu werden und vor allem die neuen Mitspieler, Trainer und die anderen Mitarbeiter kennen zu lernen. Diese Saison nach Berlin zu kommen, ähnelt meiner ersten Saison in Mannheim. Es gibt einige neue Spieler im Team und der Gewinn der Meisterschaft ist einige Jahre zurück. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn wir gemeinsam das Ganze ins Rollen bringen.

Neuzugang Nummer Zwei in der Berliner Defensive ist Blake Parlett, der genau wie Richmond einen Zweijahresvertrag in Berlin erhalten hat und der das Trikot mit der Nummer 71 erhalten wird. Der 28-jährige Kanadier kam nach seiner Zeit in der AHL nach Europa und schloss sich Medvescak Zagreb an, welches in der KHL spielt. Im Februar diesen Jahres führte ihn sein Weg dann nach Finnland zu Tappara Tampere, wo er auch gleich die Meisterschaft feiern konnte.

Sportdirektor Stéphane Richer gab folgendes über den zweiten Neuzugang in der Defensive zu Protokoll:

Blake ist ein großer Verteidiger, der ums eigene Tor herum aufräumen kann. Er ist aber auch offensiv gefährlich, spielt einen guten ersten Pass und hat einen ordentlichen Schuss.

Wenn in der Vorbereitung alles normal läuft, sollen Danny Richmond und Blake Parlett das neue Top-Verteidiger-Paar der Eisbären bilden. Erfahrung bringen sie reichlich mit und eine Meisterschaft haben sie auch schon gewonnen. Die Beiden verleihen der Eisbären-Defensive auf jeden Fall mehr Tiefe und Qualität im Vergleich zur letzten Saison.

So sieht die Defensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Danny Richmond, Blake Parlett, Constantin Braun, Micki DuPont, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Kai Wissmann, Maximilian Adam

Saison 2016/2017: Der schwachen Hauptrunde folgten sehr starke Playoffs

Seit einer Woche ist sie für die Eisbären Berlin beendet, die DEL-Saison 2016/2017. Im fünften Halbfinalspiel verloren unsere Jungs mit 1:2 n.V. beim EHC Red Bull München, der zur Stunde im ersten Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg um den ersten Sieg kämpft. Heute Nachmittag haben sich die Hauptstädter in der heimischen Mercedes-Benz Arena von ihren Fans in die Sommerpause verabschiedet. Von Enttäuschung über das Aus gegen den Titelverteidiger München war so gut wie gar nichts zu spüren. Relativ gute Laune hatten alle anwesenden Fans und auch die Mannschaft wirkte wieder locker und freute sich sicher auf die bevorstehende Sommerpause, um dort wieder Kraft und Selbstvertrauen für die neue Saison zu tanken, in der man dann wieder angreifen will. Denn auch wenn man erst im Halbfinale die Segel streichen musste, so muss man auch noch einmal über die miserable Hauptrunde reden. Denn da blieben die Eisbären hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und schlossen diese nur als Achter ab. In den Playoffs betrieben unsere Jungs dann aber Wiedergutmachung für das gezeigte Eishockey in der Hauptrunde. Zeit für uns, noch einmal auf die abgelaufene Saison zurückzublicken.

Platz Zwei nach der Hauptrunde der Saison 2015/2016 und dann das Viertelfinal-Aus gegen die Kölner Haie. Die Enttäuschung über das Aus gegen den Rivalen aus der Domstadt saß tief bei den Eisbären, hatte man sich angesichts des zweiten Platz nach der Vorrunde doch wesentlich mehr ausgerechnet. Aber dieser zweite Platz täuschte eigentlich über die Leistungen der Eisbären hinweg, die vor allem die Konstanz vermissen ließen. Man analysierte die Saison und zog seine Konsequenzen.
Neun Spieler mussten die Eisbären verlassen. Back-up Kevin Nastiuk, der kaum zum Zug kam, wechselte nach Dresden in die DEL2, die Verteidiger Henry Haase (Düsseldorf) und Milan Jurcina (Nürnberg) fanden innerhalb der DEL neue Arbeitgeber. So auch die Stürmer Petr Pohl (Ingolstadt), T.J. Mulock (Köln) und Vladislav Filin (Nürnberg). Zudem gingen Mark Olver (Tucson/AHL), Mark Bell (Karriere-Ende) und der Flop-Einkauf Shuhei Kuji (Tomakomi/JPN).

Sieben Spieler wurden von den Verantwortlichen für die neue Saison verpflichtet. Für das Tor Youngster Maximilian Franzreb aus Hamburg nach deren Aus und für den Sturm Nick Petersen (Iserlohn), Charlie Jahnke und Vincent Hessler (DNL-Mannschaft), Jamie MacQueen (Kassel/DEL2), Kyle Wilson (SCL Tigers/SUI) und Daniel Fischbuch (Düsseldorf). Während der Saison legten die Eisbären mit den Transfers von Alex Roach für die Defensive und Charles Linglet sowie Louis-Marc Aubry für die Offensive noch einmal nach.

Die Eisbären hatten also ihr Team für die Saison 2016/2017 gefunden und sahen sich gut aufgestellt. Laut Chefcoach Uwe Krupp hatte man sogar ein Team zusammen, welches gut genug wäre, um die Meisterschaft mitzuspielen. Und der Saisonstart war auch gleich einmal einer, der Hoffnung auf eine gute neue Saison machte. Gegen die Straubing Tigers setzte man sich zum Saison-Auftakt mit 5:2 durch und am 2. Spieltag folgte ein 4:3-Auswärtssieg bei der Düsseldorfer EG. Sechs Punkte aus zwei Spielen konnten sich sehen lassen. Insgesamt stand man nach fünf Spielen mit vier Siegen und nur einer Niederlage sehr gut dar. Denn nach dem 2:4 gegen Meister Red Bull München am 3. Spieltag feierten die Berliner an den folgenden beiden Spieltagen wieder zwei Siege – in Schwenningen 5:3 und gegen Nürnberg 3:2 n.P.
Es folgte an den Spieltagen 6-8 der erste Dämpfer der neuen Saison. Drei Niederlagen in Serie und zudem eine harmlose Offensive machten den Eisbären-Verantwortlichen Sorgen – 2:3 n.V. in Wolfsburg, 0:3 gegen Köln, 1:3 gegen Krefeld.
Fortan zeigten die Eisbären mal wieder – wie in der Vorsaison – dass sie keine Konstanz in ihre Leistungen hinein bekamen. Mehr als zwei Siege und zwei Niederlagen am Stück gab es nie für die Eisbären, die guten Spielen mit starken Siegen immer wieder Spiele folgen ließen, in denen man enttäuschte, schwach spielte und am Ende verlor.
Ende November hatte man dann einen Heimspiel-Dreierpack, mit dem man endlich mal Konstanz in die eigenen Leistungen bekommen wollte. Und die ersten beiden Spiele des Heimspiel-Dreierpacks verliefen auch ganz nach dem Geschmack der Eisbären und deren Fans – 5:0 vs. Düsseldorf und 3:0 vs. Ingolstadt. Es hätten drei Siege und neun Punkte werden können, aber man leistete sich einen peinlichen Ausrutscher beim 1:2 n.V. gegen Straubing.
Am 11.12.2016 gewannen die Eisbären mit 3:0 in Düsseldorf. Warum ich das erwähne? Es sollte der letzte Dreier auf fremden Eis für die Eisbären in dieser Saison gewesen sein. Es folgten bis zu den Pre-Playoffs zwölf Auswärts-Niederlagen in Folge.
Nach dem Sieg in Düsseldorf setzte es für die Eisbären in den letzten sieben Spielen des Jahres 2016 satte sechs Niederlagen, darunter ein bitteres und peinliches 1:7 in Ingolstadt am 2. Weihnachtsfeiertag.
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg am Tag vor Heiligabend ging es in der Liga weiter bergab für die Berliner, die die darauf folgenden sieben Spiele in Folge verloren.
Spiel Acht folgte dann ausgerechnet gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, auf den man an jenem Wochenende im Januar gleich zweimal treffen sollte. Und angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen musste man sich große Sorgen um die Eisbären machen. Vor den beiden Spielen in Berlin und Mannheim (Sonderzugspiel) stand eigentlich nur die Frage der Höhe der Eisbären-Niederlage im Raum. Keiner glaubte an einen Erfolg der Eisbären. Und was machten die Eisbären? Die überraschten Alle und gewannen das Heimspiel gegen Mannheim verdient mit 3:2 n.V. und zeigten eine sehr starke und vor allem kämpferische Leistung, die man den Eisbären eigentlich nicht zugetraut hatte. Auch beim Sonderzug-Spiel in Mannheim überraschte man weiter und lag sogar im ersten Drittel mit 2:0 vorne, zog am Ende aber dennoch mit 3:4 n.P. den Kürzeren in der SAP-Arena. Aber auch hier wurden die Eisbären für ihre starke Leistung und ihre Moral gelobt. Ein Wochenende, was Hoffnung machte, denn in der Liga mussten die Eisbären noch um einen Platz in der ersten Playoff-Runde zittern.
In den folgenden Spielen setzten sich die Eisbären zu Hause gegen direkte Konkurrenten durch (2:1 vs. Düsseldorf/1:0 vs. Schwenningen), enttäuschte ab dennoch in beiden Heimspielen und quälte sich viel mehr zu den Siegen. Bis zum Ende der Hauptrunde sicherten sich die Eisbären dann aber vor allem durch ihre zurück gewonnene Heimstärke noch Platz Acht und damit die Pre-Playoffs. Die letzten vier Heimspiele der Hauptrunde wurden allesamt gewonnen und damit konnte man die weiterhin erhaltenen Auswärts-Pleiten wenigstens etwas verkraften.

Mit Platz Acht nach der Hauptrunde war man bei den Verantwortlichen und auch in der Fanszene natürlich überhaupt nicht einverstanden. Die Saisonziele waren ganz andere gewesen, am Ende musste man um Platz Zehn kämpfen und bangen, dabei hatten sich zu diesem Zeitpunkt viele Fans sogar den Super-GAU gewünscht – das Verpassen der ersten Playoff-Runde. So grausam waren die gezeigten Leistungen in der Hauptrunde. Letztendlich ging es dann aber im März doch noch weiter mit Eishockey, obwohl eigentlich die Mehrheit der Fans bereits die Sommerpause genießen wollte.

In der ersten Playoff-Runde ging es für die Eisbären gegen Angstgegner Straubing, doch die Eisbären fingen an, Eishockey zu spielen und bis zum Ende zu kämpfen. Die Niederbayern wurden in zwei Spielen raus geschmissen. Spiel Eins gewann man zu Hause mit 3:1 und in Straubing machte man es dann richtig spannend, setzte sich erst in der dritten Verlängerung (!) durch den Treffer von Jamie MacQueen in der 104. Minute mit 3:2 n.V. durch und beendete damit die zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Und plötzlich ging diese Saison also noch weiter als noch vor Wochen gedacht und gehofft.

Im Viertelfinale gab es den ewigen Klassiker gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, mit denen sich die Eisbären eine unfassbare Serie liefern sollten, die beste Werbung für das deutsche Eishockey bot. Schon Spiel Eins in Mannheim war spektakulär, die Eisbären boten eine sehr starke Leistung und führten bis 3,5 Sekunden vor Schluss mit 3:2 in Mannheim. Doch dann kam Matthias Plachta und schickte die Partie in die Overtime, die er dann mit seinem vierten Treffer (!) an diesem Abend dann auch noch entschied. Wahnsinn!
Aber die Eisbären schlugen zurück und gewannen mit 6:3 in Berlin. Spiel Drei und Fünf in Mannheim war auch wieder eng und hart umkämpft, letztendlich mit dem besseren Ende für die Adler (3:2 und 3:1). Aber in Berlin ließen die Eisbären in Spiel Vier nichts anbrennen, gewannen mit 6:1.
Es folgte Spiel Sechs in der Hauptstadt und an dieses denken alle anwesenden 14.008 Zuschauer wohl heute noch zurück, denn es war ein Spiel für die Geschichtsbücher. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und lagen nach zehn Minuten schon mit 3:0 vorne. Alles sah nach einem Sieg und Spiel Sieben in Mannheim aus. Aber die Adler bewiesen große Moral und kämpften sich zurück in die Partie und glichen tatsächlich zum 3:3 aus. Verlängerung und nicht nur eine. Auch hier dauerte es wieder bis zur dritten Verlängerung, ehe die Eisbären – die Overtime-Könige der diesjährigen Playoffs – die Partie für sich entschieden. Marcel Noebels in der 101. Minute sorgte für den Sieg in Spiel Sechs und schickte die Serie in ein alles entscheidendes siebtes Spiel zurück in die Kurpfalz.
Und in diesem alles entscheidenden siebten Spiel legten die Adler in Minute 42 mit dem 1:0 vor. Aber Barry Tallackson, der sein erstes Playoff-Spiel an diesem Abend bestritt, sorgte für den 1:1-Ausgleich in der 48. Spielminute und sorgte somit dafür, dass diese Partie erneut in die Verlängerung ging. Und da schlug dann die Stunde von Charles Linglet, der Mannheim nach 70 Minuten in die Sommerpause schickte und seine Mannschaft ins Halbfinale gegen München. Der Wahnsinn ging also immer noch weiter. Wer hätte das noch während der Hauptrunde gedacht?

Und gegen München machten die Eisbären gleich einmal da weiter, wo sie in Mannheim aufgehört hatten. München lag bereits mit 2:0 vorne, doch am Ende jubelten nur die Eisbären, die nach dem Treffer von André Rankel in der 85. Spielminute Spiel Eins mit 3:2 nach zweiter Verlängerung gewannen. Es sollte jedoch der letzte Sieg der Saison für die Eisbären gewesen sein.
Denn fortan machte sich die Klasse des Titelverteidigers doch bemerkbar, aber die Eisbären kämpften trotzdem tapfer weiter, gaben nie auf und stellten München immer wieder vor große Herausforderungen. Spiel Zwei ging zu Hause mit 2:1 verloren, in Spiel Drei zeigte man dann seine schwächste Leistung, verlor mit 1:5. in Spiel Vier in Berlin gewann München dann mit 3:1, ehe sie in eigener Halle in der Verlängerung Spiel Fünf mit 2:1 gewannen und somit ins Finale einzogen, während für die Eisbären die Sommerpause begann.

Und trotz des Halbfinal-Aus in München war bei so gut wie keinem Fan eine Enttäuschung zu spüren, denn man hatte ja damit gar nicht mehr gerechnet, dass man noch einmal so gutes und starkes Eishockey in dieser Saison zu sehen bekommen würde. Diese Playoffs waren mehr als Widergutmachung für diese miserable Hauptrunde, in der die Eisbären zu oft die eigenen Fans enttäuschten. Diese Playoffs haben Lust auf die neue Saison gemacht.

Und doch muss man auch noch einmal über diese Hauptrunde reden, in der es den Eisbären vor allem an der Konstanz fehlte. Man bekam keine Siegesserien hin, man zeigte zu selten über die gesamte Spieldauer eine gute Leistung, ließ Siegen mit guten Leistungen Niederlagen mit schlechten Leistungen folgen. Auswärts wurde man zum Punktelieferant. Das Powerplay hatte seinen Namen nicht verdient. Eigentlich hätten diese ganzen Punkte dazu führen müssen, dass man die Top-10 verpassen würde. Aber einer Person hatte man es zu verdanken, dass die Saison auch im März noch weiter ging. Petri Vehanen. Der finnische Goalie sicherte seiner Mannschaft so manchen Punkt und Sieg, welcher am Ende für Platz Acht reichte. Ohne Petri Vehanen wären die Eisbären nie und nimmer in die Pre-Playoffs eingezogen, hätten auch nie das Viertelfinale gegen Mannheim erreicht und diese Serie dann auch noch gewonnen. Auch gegen München bewies er mal wieder seine Extraklasse, aber da die Stürmer vorne Ladehemmung hatten, konnte auch die finnische Wand nicht das Saison-Aus gegen München verhindern.

Man hatte in den Playoffs das Gefühl, als ob man eine andere Eisbären-Mannschaft auf dem Eis sah. Eine Mannschaft, die über die gesamte Spieldauer bis zum Ende kämpfte, als Mannschaft auftrat, keinem Zweikampf aus dem Weg ging, Nackenschläge bestens weg steckte und Moral zeigte. So konnte man sich die Siege in den Playoffs erkämpfen und die Saison immer wieder verlängern. Vor allem auch deswegen, weil in den Playoffs auf einmal Spieler scorten, die man in der Hauptrunde noch aufgrund ihrer Leistungen kritisieren musste.

Denn in der Hauptrunde blieben zu viele Spieler hinter den Erwartungen zurück. Ein Barry Tallackson brachte es z.B. nur auf zwei Tore und acht Vorlagen. Auch Spencer Machacek (6 Tore/10 Vorlagen) oder Julian Talbot (4/14) zeigten nicht das, was sie eigentlich konnten. Oder ein Bruno Gervais ((4/7), der nach seiner Verletzung nicht mehr zurück zu alter Stärke fand. Von Kontingentspielern muss man einfach mehr erwarten dürfen. Aber auch die vermeintlichen deutschen Leistungsträger wie Florian Busch (6/14), Constantin Braun (1/11), Frank Hördler (5/10), Laurin Braun (4/7) oder Jens Baxmann (1/7) waren große Enttäuschungen während der Hauptrunde.

Die Neuzugänge zeigten bis auf Alex Roach schon, was sie können. Aber waren ihre Leistungen halt auch nicht immer so konstant gewesen. Ein Nick Petersen (13/22), Daniel Fischbuch (9/13) und Jamie MacQueen (10/13) z.B. legten furios los, fielen während der Hauptrunde dann aber doch ganz schön ab. Kyle Wilson (11/9) brachte es zwar auf 20 Punkte, aber insgesamt gesehen war man dann doch enttäuscht von seinen Auftritten. Louis-Marc Aubry und Charles Linglet haben in ihren wenigen Auftritten durchaus angekündigt, was sie drauf haben und könnten eine Hoffnung für die neue Saison der Eisbären sein, sofern sie denn bleiben. Naja und Alex Roach fiel mehr durch Fehler in der Defensive und tölpelhaftes Verteidigen auf als das er dem Team half.

In den Playoffs trumpften dann aber einige Sorgenkinder der Hauptrunde wieder auf, so wurde z.B. Julian Talbot (5/4) mit neun Punkten Top-Scorer der Eisbären in den Playoffs. Jamie MacQueen fand seinen Torriecher wieder, traf viermal. Genau so oft traf auch Laurin Braun, der starke Playoffs spielte. Aber nicht nur einzelne Spieler verbesserten sich in den Playoffs, die gesamte Mannschaft zeigte eine deutliche Leistungssteigerung und entschädigte damit doch für die maue Hauptrunde.

Dennoch liegt in der Sommerpause viel Arbeit vor den Eisbären. Denn auch wenn man erst im Halbfinale ausgeschieden ist, so darf man nicht nur über die starken Playoffs reden. Man muss auch noch einmal die Hauptrunde analysieren, die Schwächen ansprechen und dann versuchen, diese in Zukunft abzustellen. Und Schwächen gab es einige. Fehlende Konstanz, mangelnde Konzentration, Leistungsträger, die ihre Leistung nicht immer abrufen konnten, ein unterirdisches Powerplay, usw.
Ja, man hatte auch mit vielen Verletzungen zu tun gehabt aber darauf hätte man sich bereits im letzten Sommer vorbereiten können. Denn da hätte man den Kader breit genug aufstellen können, um genau solche Engpässe auffangen zu können. Denn wenn diese Saison eins gezeigt hat, dann den Fakt, dass die Eisbären mit voller Kapelle durchaus ein ernstzunehmender Gegner waren. Denn als die Eisbären mit vollen vier Reihen spielen konnten, boten sie den Top-Teams aus Mannheim und München mehr als Paroli.

Für die kommende DEL-Saison wird man ein Team auf die Beine stellen müssen, welches breit genug aufgestellt ist, um auch mal Verletzungsprobleme zu verkraften. In der Defensive muss man neue Spieler verpflichten, denn da waren die Eisbären zu dünn und zu schwach besetzt. Micki DuPont war da noch der stärkste Verteidiger im Berliner Team. Von den anderen vermeintlichen Leistungsträgern kam einfach zu wenig.
Und in der Offensive braucht man endlich wieder Torjäger, die vor dem Tor eiskalt sind. Einen wie Nick Petersen z.B., der seine Klasse mehrfach angedeutet hat. Oder aber Marcel Noebels, der nach Verletzungspause stark zurück kam. Oder die später verpflichteten Charles Linglet und Louis-Marc Aubry, die auch wissen, wo das Tor steht.
Man muss sich von alten Leistungsträgern verabschieden, die einfach nicht mehr ihre Leistung bringen – ich sage nur Barry Tallackson, Constantin Braun oder Jens Baxmann. Insgesamt muss das Team deutlich verändert werden, will man oben wieder angreifen bzw. überhaupt erst einmal wieder die direkte Playoff-Qualifikation in Angriff nehmen.

Was die abgelaufene Saison aber auch gezeigt hat: Mit den Youngsters der Eisbären ist in Zukunft auf jeden Fall zu rechnen. Jonas Müller spielte z.B. eine überragende Saison und hat sich enorm weiter entwickelt. Auch Kai Wissmann und Sven Ziegler haben einen Schritt nach vorn gemacht und könnten in Zukunft noch enorm wichtig für die Eisbären werden.

Die ersten Abgänge stehen ja nun auch schon fest. Die Eisbären trennen sich nach dieser Saison von Alex Roach, Bruno Gervais, Spencer Machacek und Julian Talbot. Weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Bei Roach sind wohl alle froh, dass er wieder weg ist. Gervais tut den meisten sicherlich weh, aber er kam nach seiner Verletzung einfach nicht wieder zurück zu alter Stärke. Von Machacek hatte man sich einfach mehr erwartet und Talbot sein Abgang schmerzt dann doch am meisten, weil er gerade in den Playoffs noch einmal zeigte, was in ihm steckt.

Ein Gerüst an guten Spielern ist bereits vorhanden, nun gilt es für Uwe Krupp, Stefan Ustorf und Peter John Lee, die fehlenden Puzzle-Teile zu finden und in das Team zu integrieren, um in der neuen Saison einen neuen Anlauf zu starten. Man muss hoffen, dass Petri Vehanen sich noch einmal für einen neuen Vertrag in Berlin entscheidet. Zudem sollte man den beiden Back-ups Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb mehr Spielpraxis geben, denn wer weiß, vielleicht müssen sie irgendwann das schwere Erbe der finnischen Wand antreten. Die Defensive braucht dringend neue Spieler, die zum einen hinten absichern und zum anderen vorne für Torgefahr von der blauen Linie sorgen können. Und im Sturm sollte man die angesprochenen Spieler mit Scorer-Qualitäten finden. Aber vor allem sollte man das Team in der Breite so gut aufstellen, dass man möglichst immer mit vier Reihen agieren kann.

Denn diese Saison hat gezeigt: Agieren die Eisbären mit vier Reihen, können sie richtig gutes Eishockey spielen. Agieren sie nur mit drei Reihen, können sie mit den Top-Teams der Liga nicht mithalten. Man sollte aus dieser Saison die positiven Sachen mitnehmen und das waren vor allem die starken Playoffs. Und aus den schlechten Sachen sollte man die Lehren ziehen und in Zukunft daran arbeiten, dass es besser wird.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine schöne, erholsame und angenehme Sommerpause. Wir hoffen, Ihr kommt gut über den Sommer und würden uns freuen, Euch im August/September wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin alles Gute für Euch!

Euer eisbaerlin.de-Team

1:2 n.V. in Spiel Fünf: Playoff-Fight, Feueralarm, Klarer Punktsieg auf den Rängen, Saisonende

Ausgabe #31:

Aus und vorbei: Die DEL-Saison 2016/2017 ist für die Eisbären Berlin seit Sonntagabend beendet. Gut einen Monat später als noch während der Hauptrunde gedacht. Denn wer hätte noch zum Ende der Hauptrunde hin gedacht, dass unsere Jungs Anfang April noch Eishockey spielen würden? Wohl niemand, auch ich nicht. Und genau aus diesem Grund konnte man gestern Abend mit Stolz die Mannschaft in die Sommerpause verabschieden. Nicht für die Leistung in der Hauptrunde, über die sicherlich noch geredet werden muss. Nein, für die grandiosen Playoffs, in der die Mannschaft gezeigt hat, was alles möglich gewesen wäre. Letztendlich war München zwar die erwartete Nummer zu groß, aber man hat dem Top-Favoriten trotzdem alles abverlangt und vier von fünf Spielen knapp gehalten. Aber natürlich reichen je ein Treffer in vier von fünf Halbfinalspielen gegen München eben nicht aus, um ins Finale einzuziehen. Aber sie haben trotzdem alles gegeben, bis zum Ende mit viel Leidenschaft gekämpft und konnten so erhobenen Hauptes gestern Abend das Eis der Münchner Olympia-Eishalle verlassen.

Olympia-Eishalle München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Unterstützt von rund 500 Fans in der ausverkauften Olympia-Eishalle in München entwickelte sich von Beginn an ein Playoff-Spiel auf höchstem Niveau. Beide Mannschaften begannen Spiel Fünf äußerst engagiert, machten von Beginn an viel Druck. Die Hausherren machten dabei aber mehr Druck und erarbeiteten sich in der Anfangsphase auch ein Chancenplus, jedoch war Petri Vehanen immer wieder zur Stelle. Wie so oft in dieser Saison.
Fortan schaffte es München, immer wieder Lücken in der Berliner Defensive zu finden und konnten so einen 3-auf-1- und einen 2-auf-1-Konter fahren, aber Bruno Gervais und Jonas Müller waren im entscheidenden Moment zur Stelle und verhinderten somit den Rückstand.
Aber auch die Eisbären schafften es mit zunehmender Spieldauer immer wieder vor das Tor der Gastgeber, aber es musste ein Fehler der Münchner herhalten, um hier in Führung zu gehen. Daryl Boyle wollte das Spiel aus dem eigenen Drittel von hinter dem Tor aufbauen, sein Pass fiel jedoch direkt vor den Schläger von Laurin Braun. Die Nummer Zwölf der Eisbären ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen und zog trocken ab, sein Schuss schlug hinter Danny Aus den Birken im Tor ein – 1:0 (14.).
Nach dem 1:0 waren nun die Gäste aus der Hauptstadt besser im Spiel und wollten hier gleich nachlegen. Und in Überzahl hatte man auch die Chance dazu. Im Vergleich zu Spiel Vier von Freitag in Berlin sah das Powerplay auch schon deutlich besser aus, aber erfolgreich war es trotzdem nicht. Dennoch nahmen die Berliner eine 1:0-Pausenführung mit in die Kabine.

Zu Beginn des Mitteldrittels hatte München dann selbst die Chance, in Überzahl auszugleichen. Aber

Powerplay für die Eisbären und Frank Hördler versucht es von der blauen Linie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit und so überstand man das beste Powerplay der Liga schadlos.
Dann die Riesenchance für die Eisbären, hier nachzulegen. Nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge bekam Konrad Abeltshauser eine Spieldauer, Berliner fortan also fünf Minuten in Überzahl. Und die Eisbären machten Dampf, erspielten sich gute Chancen. Bruno Gervais scheiterte am Pfosten, Spencer Machacek direkt im Nachschuss. Die Eisbären zwischenzeitlich sogar für 56 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber diese große Chance auf das 2:0 vergaben sie.
Das Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf, wurde immer intensiver und eines Playoff-Spiels mehr als würdig. Mitte des Spiels folgte dann auch noch ein schöner kleiner Kampf zwischen Michael Wolf und Micki DuPont. Das Spiel bot eben alles, was ein Playoff-Spiel ausmacht. Aus Berliner Sicht einzig mit dem Manko, dass man nicht das 2:0 nachlegen konnte. Und so passierte eben das, was immer im Sport passiert, wenn man seine Chancen nicht nutzt.
Frank Mauer lief einen Konter und ließ freistehend vor Petri Vehanen dem finnischen Goalie keine Chance – 1:1 (33.). Das erste Mal, dass es an diesem Sonntagnachmittag mal laut wurde in dieser Halle. Ansonsten waren nämlich nur die 500 Eisbären-Fans zu hören. Heimspiel-Atmosphäre in der Olympia-Eishalle.
Gegen Ende des Drittels noch einmal ein Powerplay für unsere Jungs, aber auch dieses blieb ungenutzt, weshalb es nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden stand.

Endstation Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, wo beide Mannschaften gleich einmal die Chance hatten, in Überzahl das 2:1 zu erzielen. Beide Strafen resultierten aus einer Spielverzögerung, denn beide Mannschaften agierten nun mit einem aggressiven Forechecking, versuchten den Gegner so jeweils früh zu stören. Genutzt werden konnten die Überzahlspiele aber nicht, weiterhin stand es 1:1.
Dann lief die 48. Spielminute, als plötzlich eine Sirene in der Halle losging, man aber nicht wusste, was jetzt eigentlich passiert war. Das Spiel lief weiter, auf den Rängen wurde es unruhig und erneut ertönte die Sirene. Es war ein Feueralarm, der hinter dem Eisbären-Block ausgelöst wurde. Das Problem war nur, dass man die Ansagen in der Halle nicht wirklich verstand, die Tribüne hinter den Spielerbänken bereits geräumt wurde und wenig später auch die weiteren Blöcke, nur uns Berliner ließ man um Unklaren, was wir jetzt machen sollten. Auf meine Nachfrage bei einer Ordnerin, was wir nun tun sollten, meinte Sie nur „Keine Ahnung, wir bekommen keine Anweisung, weder die Ordner noch die Polizei“. Großes Kino, sämtliche Blöcke waren fast vollends geleert, nur der Gästeblock war zum Teil noch gefüllt. Mit der Krönung, dass man drin die Anweisung erhielt, die Halle zu verlassen, es vor den Blöcken gleichzeitig aber die Anweisung gab, alle wieder rein. Dafür, dass man in solchen Situationen die Ruhe bewahren muss, war das in München das reinste Chaos und nicht zu entschuldigen. Es hätte wer weiß was passieren können und der Notfallplan in München hat mehr als versagt, weil man weder die Ansagen über die Lautsprecher verstanden hatte noch von den Ordnern über den weiteren Vorgang informiert wurde. So etwas habe ich in etlichen Auswärtsfahrten, seit dem ich Fan bin – und das sind schon 22 Jahre – noch nicht erlebt. Ein Armutszeugnis für Red Bull München und deren Halle.
20 Minuten war die Partie unterbrochen, wir Berliner Fans nahmen es inzwischen mit Galgenhumor und forderten „Freibier für Alle“ und „Reißt die Hütte ab“. So nach und nach füllte sich die Arena wieder und es konnte weiter gespielt werden.
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor und wollten die Entscheidung erzwingen. Aber die größte Chance bot sich den Eisbären in den letzten zwei Minuten, als sie noch einmal in Überzahl agieren konnten. Und erneut konnten die Eisbären viel Druck erzeugen und sich auch Chancen erspielen, aber Danny Aus den Birken hielt seine Mannschaft im Spiel und rettete sie in die Verlängerung. Was ja in diesen Playoffs nichts Neues mehr für die Eisbären war.

Und in der Overtime entwickelte die Gastgeber dann doch schon einen ungeheuren Druck. Die Eisbären kamen zwar auch immer mal wieder vor das Tor von Aus den Birken, aber der Druck der Hausherren nahm schon sichtlich zu. Die Eisbären konnten sich aber noch einmal von dem Druck befreien und setzten München selbst noch einmal unter Druck, weshalb München sich nicht anders zu helfen wusste, als die Scheibe dreimal unerlaubt aus dem eigenen Drittel zu schießen. Da München daraufhin nicht wechseln durfte, nahm Coach Don Jackson eine Auszeit, um seiner Mannschaft eine Pause zu verschaffen.
70 Minuten waren gespielt, da kassierte Jonas Müller eine Strafe wegen Behinderung. Powerplay München, bisher überstanden die Eisbären die Unterzahlspiele alle schadlos. Aber dieses Unterzahlspiel sollte die Entscheidung bringen. München im Angriffsdrittel, mit dem Querpass auf den langen Pfosten, wo Michael Wolf lauerte und den Puck per Direktabnahme im Tor versenkte – 2:1 nach 71:16 Minuten. Vorbei war sie damit, die Saison der Eisbären Berlin. Aber noch nicht für uns Fans, denn was danach folgte, war großes Kino und nur ein erneuter Beweis, dass die Eisbären Berlin die geilsten Fans der Welt haben.

Die Partie endete gegen 19:45 am Sonntagabend in der Olympia-Eishalle und wir Fans standen noch bis 20:30 Uhr im Gästeblock und feierten die Eisbären für grandiose Playoffs, während sich die Blöcke der Münchner nach kurzer Feier mit der Mannschaft relativ schnell leerten. Unfassbar, dass man seine Halle nach dem Finaleinzug so schnell verlässt. Wir hätten den Finaleinzug gebührend gefeiert – IN DER ARENA! So war die Olympia-Eishalle fest in Berliner Hand und wir sangen und sangen und sangen. Immer weiter, ohne die Eisbären wollten wir die Heimreise nicht antreten. Und immer wieder kamen Spieler aus der Kabine und bedankten sich für die grandiose Unterstützung bei uns. Marcel Noebels, Micki DuPont und Charles Linglet kamen direkt vor den Block und ließen sich auch zu einer kurzen „La Ola“ überreden. Nicht selbstverständlich nach dem Saison-Aus, aber auch das sind eben die Eisbären. Und als wir immer noch nicht gehen wollten, kam Bruno Gervais direkt vor den Block. Er stand nicht auf dem Eis, nein, er kam direkt vor den Block und bedankte sich bei uns Fans für die grandiose Unterstützung, er meinte auch, wir seien die besten Fans der Welt und Berlin der beste Ort. Ob es Abschiedsworte der Nummer Drei waren? Man weiß es nicht, aber es war eine große Geste von Bruno Gervais.
Kurz nach 20:30 Uhr verließen wir sie dann doch, die Olympia-Eishalle in München. Mit einem weinenden (Saisonende) aber auch einem lachenden Auge, weil man mit Stolz in die Sommerpause gehen kann. Nicht wegen der Hauptrunde, nein, wegen der Playoffs, die uns alle so begeistert haben. Und die uns mehr als entschädigt haben für die grausame Vorrunde.

Florian Busch: „Um in München zu gewinnen, muss schon ein perfekter Tag her“

Florian Busch (Stürmer Eisbären Berlin):

Das erste Drittel war okay. Im zweiten Drittel waren wir besser, aber da haben wir natürlich unglücklich die zwei Tore kassiert. Da müssen wir einfach die Dinger vorne machen. Wir haben gute Chancen gehabt im zweiten Drittel. Im dritten Drittel hat München das einfach schlau gespielt. Wir haben heute nicht schlecht gespielt und jeder hat hart gearbeitet. Aber um in München zu gewinnen, muss schon ein perfekter Tag her.

Julian Talbot (Stürmer Eisbären Berlin):

Eigentlich haben wir alles richtig gemacht. Wir haben gut gespielt, wir haben hart gespielt, wir haben wie eine Mannschaft gespielt, wir haben viele Schüsse auf das Tor gebracht. Aber wie es so ist im Hockey, es gibt sogenannte „Lucky Bounces“ und die haben leider im zweiten Drittel zu zwei Gegentoren geführt. München hat danach schlauer gespielt. Wir müssen das abschütteln und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Wir wissen, dass es schwer ist, in München zu gewinnen. Aber wir haben es in Spiel Eins gezeigt, dass wir es können.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Im ersten Drittel hatte München recht gute Chancen, aber wir haben mit ein bisschen Glück und viel Aufwand das Überzahlspiel, was sie hatten, verteidigen können und Petri Vehanen war zur Stelle. Wir haben dann das 1:0 geschossen und sind mit der 1:0-Führung ins zweite Drittel gegangen, in dem wir, glaube ich, ein gutes Drittel gespielt haben. Vielleicht das beste Drittel in dieser Serie. Aber München hat dann relativ humorlos zwei Fehler von uns ausgenutzt und ist damit halt in Führung gegangen.

Don Jackson (Trainer Red Bull München):

Es war das erwartet schwere Spiel. Im ersten Drittel konnten wir trotz guten Chancen kein Tor machen. Wir haben gut verteidigt, lagen aber trotzdem 1:0 zurück. Danach war Berlin aktiver, aber wir haben es geschafft, aus drei Chancen zwei Tore zu erzielen. Hut ab vor unserer Mannschaft, wie sie das Spiel im letzten Drittel nach Hause gebracht hat.

Danny Aus den Birken (Torhüter Red Bull München):

Wir haben kompakt gut gespielt. Das war enorm wichtig. Wir haben gewusst, dass Berlin heute nochmal alle Kräfte zusammen nimmt und viel Druck macht. In Berlin sind vor allem die ersten Minuten immer sehr schwer, aber die haben wir, denke ich, sehr gut überstanden. Es war ein Kampf und ein guter Sieg. Unser PK war auch heute wieder sehr gut.