Siegesserie gerissen: Eisbären kassieren zu viele Strafzeiten und verlieren mit 3:5 in Straubing

Es gibt Auswärtsspiele, die liegen den Eisbären Berlin einfach nicht. Spiele im Straubinger Eisstadion am Pulverturm sind solche, letzte Saison verlor man beide Gastspiele dort. Auch heute Abend verloren die Berliner wieder in Niederbayern. 3:5 (1:1,0:2,2:2) hieß es am Ende vor 3.632 Zuschauern. Damit endete auch die Serie von drei Siegen in Folge für die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin. 

Beide Mannschaften starteten mit drei Siegen in fünf Spielen in die neue DEL-Saison und waren somit vor dem Spiel Tabellennachbarn. Bei den Niederbayern spielen mit Sven Ziegler und T.J. Mulock zwei Ex-Berliner, Letzterer absolvierte heute sein 500. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum.
Hinein ins Spiel, wo die Eisbären nach nur 34 Sekunden durch Danny Richmond die erste Strafe kassierten. Aber in Unterzahl lief es zuletzt sehr gut für die Hauptstädter, welche in den letzten vier Spielen nur ein Unterzahlgegentor kassierten. Doch heute klingelte es im Berliner Kasten. Straubing mit einem Onetimer vom rechten Bullykreis, Maximilian Franzreb parierte diesen Schuss und auch den ersten Nachschuss, gegen den zweiten von Mitchell Heard war der junge Berliner Goalie aber machtlos – 0:1 (3.).
Während die Tigers-Fans das Führungstor noch bejubelten und der Stadionsprecher den Torschützen durch gab, spielte Florian Busch den „Party-Crasher“. Benedikt Schopper mit dem Fehlpass im Spielaufbau, Buschi kam an die Scheibe und ließ sich diese Chance nicht nehmen, schlenzte die schwarze Hartgummischeibe ins Straubinger Tor – 1:1 (3.).
Es war ein flotter Beginn, beide Mannschaften mit viel Tempo, sie suchten immer wieder den Torabschluss. Insgesamt war es ein erstes Drittel, was sehr interessant und gut anzuschauen war.
Acht Minuten waren gespielt, als die Gäste von der Spree zum zweiten Mal in Unterzahl ran mussten, doch dieses Mal überstand die Mannschaft von Coach Clément Jodoin die Unterzahl und hatte durch Florian Busch sogar noch eine richtig gute Chance gehabt.
Die Hälfte des Auftaktdrittels war rum, als Stefan Loibl im Slot angespielt wurde und direkt abzog, Franzreb mit einem starken Save. Kurz darauf die erste Strafe gegen die Gastgeber und die Eisbären nun mit einem Mann mehr auf dem Eis. Und man mag es kaum glauben, aber die Eisbären haben aktuell das zweitbeste Powerplay der Liga, trafen alleine in den letzten vier Spielen sechs Mal in Überzahl. Und in diesem Überzahlspiel hatten Marcel Noebels und Jamie MacQueen richtig gute Chancen, doch Jeffrey Zatkoff parierte zweimal stark.
MacQueen, der Hattrick-Mann vom Iserlohn-Spiel, hatte vier Minuten vor der ersten Pause noch einmal eine gute Möglichkeit, tankte sich klasse durch, schoss die Scheibe aber knapp rechts am Tor vorbei.
Die letzte Chance gehörte aber den Hausherren, Fehler der Eisbären im Aufbau, die Scheibe kam zu Loibl, welcher von der rechten Seite abzog, doch in Maximilian Franzreb seinen Meister fand.
Mit einem gerechten Spielstand von 1:1 ging es in die erste Pause. Ex-Eisbär Sven Ziegler mit seiner Analyse zum ersten Drittel bei Telekom Sport:

Es ist kein normales Spiel für mich. Bis jetzt läuft es ganz gut, es macht Spaß. In den nächsten 40 Minuten greifen wir an.

Die Eisbären hatten früh im Mitteldrittel die Möglichkeit, in Überzahl zu agieren, konnten die numerische Überzahl aber nicht nutzen. Das zweite Drittel war geprägt von hartem Kampf um die Scheibe, keine Mannschaft wollte den Puck kampflos abgeben.
In der 27. Spielminute ein guter Wechsel der Backman-Sheppard-MacQueen-Reihe, die Straubing gut unter Druck setzten, die Tigers konnten sich nur mit einem Icing befreien. Ein Tor sprang aus der Situation aber nicht heraus.
Dann folgten drei Strafzeiten in Folge für die Eisbären, doch in den ersten beiden Unterzahlspielen waren die Eisbären mit einem Mann weniger die gefährlichere Mannschaft. In der ersten Unterzahl Mark Olver und Kai Wissmann mit einem 2-auf-1-Konter, Olver jedoch mit einem schlechten Pass auf Wissmann. Olver probierte es anschließend noch einmal selbst, scheiterte aber an Zatkoff.
Im zweiten Unterzahlspiel war es Danny Richmond, welcher eine gute Chance hatte. Aber auch die Niederbayern mit der Möglichkeit in Überzahl, Onetimer Jeremy Williams mit Ablauf der Strafe, ohne Erfolg jedoch.
Aller guten Dinge sind drei, das dachten sich wohl auch die Tigers, die die dritte Strafzeit des Mitteldrittels ausnutzten. Stefan Loibl brachte die Scheibe in die Rundung, dann wurde sie zurückgelegt an die blaue Linie, wo Fredrik Eriksson zu einem satten Schlagschuss ausholte und Franzreb keine Chance ließ – 1:2 (36.).
Zwei Minuten noch auf der Uhr im zweiten Drittel, die Eisbären im Angriff, aber Mark Cundari und Jens Baxmann behinderten sich gegenseitig, Marco Pfleger nahm die Scheibe auf, spielte sie rüber zu Thomas Brandl, welcher abzog. Franzreb konnte den Schuss parieren, Brandon Ranford wollte die Scheibe aus der Gefahrenzone bringen, traf jedoch Max Renner und von dem rutschte die Scheibe letztendlich über die Linie – 1:3 (38.).
Marcel Noebels war nach dem zweiten Drittel verständlicherweise angesäuert:

Wir kassieren definitiv zu viele Strafen. Das waren fünf oder sechs Strafen, ich hab nicht mitgezählt. Das sind zwölf Minuten von 40 in Unterzahl. So ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Bei 5-gegen-5 müssen wir uns keine Sorgen machen, aber in Unterzahl wird es schwer. Wir spielen zu kompliziert, haben zu viele Turnovers. Wir müssen zurück zu unser Stärke finden.

Das Vorhaben, keine Strafzeiten mehr zu kassieren, hielt nur ganze 16 Sekunden, dann musste Sean Backman in die Kühlbox. Marcel Brandt hatte im Powerplay die beste Chance per Onetimer, Maximilian Franzreb packte die Fanghand aus und zeigte einen klasse Save.
Kaum war Backman zurück auf dem Eis, hatte er gleich eine gute Chance, scheiterte aber an Zatkoff. Es war eine Phase, in der die Eisbären sich bemüht zeigten und immer wieder zum Abschluss kamen, die Schüsse stellte Jeffrey Zatkoff im Tigers-Tor jedoch nur selten vor eine schwere Prüfung. Straubing lauerte nun vermehrt auf Fehler der Eisbären, um eiskalt zu kontern und das Spiel zu entscheiden.
Aber sie mussten ja nur auf Strafzeiten der Eisbären warten und die kamen. Jens Baxmann musste für zwei Minuten raus, Straubing in Überzahl und Dylan Wruck brachte die Scheibe irgendwie an Franzreb vorbei und erhöhte auf 4:1. Da sah der junge Goalie etwas unglücklich aus, nur, was soll er machen, wenn seine Vorderleute ihn nicht tatkräftig unterstützen (51.).
Die Niederbayern nun in Spiellaune und jetzt wollte auch Ex-Eisbär Sven Ziegler noch treffen, hatte zwei richtig gute Möglichkeiten, aber Franzreb ließ den Puck nicht durch.
In den letzten sechs Minuten Straubing noch einmal mit zwei Strafzeiten und die beiden Überzahlspiele konnten die Berliner nutzen. Die Eisbären mit richtig viel Druck auf das Tigers-Tor, am Ende war es Sean Backman, welcher die Scheibe über die Linie drückte – 2:4 (54.).
Bei der nächsten Strafe gegen Straubing nahmen die Eisbären wenig später noch eine Auszeit und Goalie Maximilian Franzreb vom Eis, man hatte also zwei Mann mehr auf dem Eis, was am Ende auch half. Micki DuPont mit dem Querpass an der blauen Linie zu Jamie MacQueen, welcher den Puck direkt nahm und ins Tor hämmerte – 3:4 (59.). Der sechste Treffer des Berliner Top-Torjägers in der noch jungen Saison.
Die letzten 105 Sekunden drängten die Eisbären noch einmal gehörig auf das Straubinger Tor, aber ein Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie von Micki DuPont sorgte für die Entscheidung. Stefan Loibl sagte „Danke“ und netzte von der Mittellinie aus ein – 3:5 (60.). Damit war die Partie hier gelaufen und Straubing sicherte sich die drei Punkte.

Es ist hinlänglich bekannt, dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt und auch heute wurde es wieder deutlich. Die Eisbären nahmen zu viele Strafzeiten und Straubing nutzte dies zu drei Treffern. Und die anderen beiden Treffern resultierten aus individuellen Fehlern, wie sie nach wie vor noch zu häufig im Berliner Spiel vorkommen. Die Niederbayern brauchten also nur auf Strafen und Fehler der Eisbären warten, sie taten dies und schlugen eiskalt zu.
Die drei Siege in Folge waren zwar schön und wichtig für das Punktekonto, aber bereits da hat man die vielen Baustellen bei den Eisbären noch gesehen. Es läuft nach wie vor noch nicht rund und heute hat man dies mal wieder eindeutig zu sehen bekommen. Zwar hatten die Eisbären auch ihre Chancen, nur konnten sie diese lange nicht nutzen, wachten erst in der Schlussphase auf und hätten sich da beinahe noch belohnt, verdient wäre das aber nicht gewesen. Sah auch Florian Busch nach dem Spiel bei Telekom Sport so:

Wir haben zu viele Strafen genommen. Strafzeiten sind das Schlimmste, was dir passieren kann. Es waren teilweise blöde Strafen, ich denke, wir müssen disziplinierter spielen. Am Schluss haben wir nochmal Charakter gezeigt, sind fast noch zum Ausgleich gekommen mit ein bisschen Dusel. Aber ich denke, dass Straubing am Ende schon verdient gewonnen hat.

4:3-Sieg gegen Iserlohn dank Jamie MacQueen, doch Trainer Clément Jodoin war nicht so richtig zufrieden mit seiner Mannschaft

 

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Am Freitagabend fuhr der DEL-Rekordmeister vor 9.430 Zuschauern in der sehr schlecht besuchten Mercedes-Benz-Arena den dritten Ligasieg in Folge ein. Die Iserlohn Roosters wurden mit 4:3 (0:0,2:1,2:2) nach Hause geschickt. Jamie MacQueen avancierte mit einem Hattrick zum Matchwinner, dennoch gibt es noch viel Luft nach oben im Spiel der Hauptstädter, was auch Coach Clément Jodoin nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären fanden gut ins Spiel, spielten von Beginn an sehr druckvolles Eishockey und setzten die Mannen von Coach Rob Daum sofort unter Druck. Man merkte den Eisbären an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Früh in der Partie ergab sich auch gleich die Möglichkeit in Überzahl zu agieren, man fand auch seine Formation und erspielte sich gute Möglichkeiten, nur wollte die schwarze Hartgummischeibe die Torlinie des von Sebastian Dahm gehüteten Tores nicht überqueren.
Nach der guten Anfangsphase gab es dann aber unerklärlicherweise einen Bruch im Spiel der Hausherren, die Pässe kamen nicht mehr an, man leistete sich zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau und lud Iserlohn so zu Alleingängen ein. Das brachte Trainer Jodoin auf die Palme, denn er sah keinen Grund, warum den Berlinern Turnover unterliefen. Alleine sechs bis sieben zählte der neue Coach, was überhaupt nicht in Ordnung für ihn war.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten.

Was die unnötigen Puckverluste angeht, diese wurden im Mitteldrittel „etwas besser“ (O-Ton Clément

Foto: eisbaerlin.de/walker

Jodoin). Doch die erste Chance gehörte den Gästen vom Seilersee. Evan Trupp kam zu einfach ins Berliner Drittel, scheiterte dann jedoch an Maximilian Franzreb, der den verletzten Kevin Poulin im Berliner Tor ersetzte.
Das Offensivspiel der Eisbären hakte ein wenig und so war es keinesfalls ein Wunder, dass eine Einzelaktion zum 1:0 führen musste. Die Hausherren in Überzahl, auch da lief nicht unbedingt viel zusammen, dachte sich anscheinend auch Jamie MacQueen. Micki DuPont baute das Powerplay von hinten auf, spielte die Scheibe zu James Sheppard, welcher MacQueen in Szene setzte, der zog das Tempo an, ließ die Iserlohner Verteidiger stehen und umkurvte zu guter Letzt auch noch Sebastian Dahm im IEC-Gehäuse (27.). Eine ganze starke Aktion der Nummer 17.
Die Führung hielt jedoch nur ganze 46 Sekunden. Die Gäste mit der schnellen Antwort, Justin Florek war am Ende derjenige, der die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 1:1 (28.).
Schockte die Eisbären aber nicht, die kurze Zeit später einen guten Wechsel hatten, sich im Iserlohner Drittel festsetzen konnten und gute Möglichkeiten herausspielten. Einzig am Abschluss war noch zu feilen.
Als Florian Kettemer nach 33 Minuten in die Kühlbox musste, bewies Maximilian Franzreb seinen Kritikern, warum er ein guter Goalie ist. Die Roosters mit einem bärenstarken Powerplay und richtig guten Chancen. Franzreb musste ein ums andere Mal eingreifen und parierte die Schüsse glänzend. Da hatten die Eisbären viel Glück gehabt und mussten sich bei Franzreb bedanken.
Dann sollte der Schlüsselmoment folgen, so machte es jedenfalls IEC-Coach Rob Daum nach dem Spiel auf der PK aus. Danny Richmond mit einem Sahne-Pass auf Jamie MacQueen, erneut kam es zum Duell MacQueen vs. Dahm, erneut tanzte MacQueen Dahm aus und schon lagen die Eisbären mit 2:1 vorne (39.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ins letzte Drittel wären die Gastgeber beinahe mit einem Paukenschlag gestartet. Florian Busch, welcher sein Saison-Debüt feierte, mit dem Zuspiel auf Brandon Ranford, doch dessen Schuss landete nur am Pfosten. Ranford hatte auch die nächste große Chance, nach Zuspiel von Kumpel Colin Smith hatte die neue Nummer 10 der Eisbären das leere Tor vor sich, brachte den Puck aber nicht im selbigen unter. Smith machte es anschließend besser. Kai Wissmann mit einem satten Schuss von der blauen Linie, Dahm ließ den Puck prallen und der landete direkt vor dem Arbeitsgerät von Colin Smith, welcher dankend annahm – 3:1 (46.).
Die Eisbären kurz darauf mit einer doppelten Überzahl, der Treffer sollte aber erst bei einfacher Überzahl fallen. Jamie MacQueen und James Sheppard mit einem Doppelpass, MacQueen zog dann ab und hämmerte den Puck ins Iserlohner Tor, der Hattrick war perfekt und die Eisbären lagen 4:1 vorne (51.).
Das sollte doch die Entscheidung gewesen sein, dachten vermutlich alle in der Arena am Ostbahnhof. Leider auch die Mannschaft, die Iserlohn auf einmal und völlig ohne Grund wieder ins Spiel kommen ließ. Was Coach Jodoin wütend machte. Er fand das nicht gut, dass man Iserlohn unnötig wieder hat ins Spiel kommen lassen und den jungen Goalie Maximilian Franzreb im Stich ließ. So geschehen bei eigener Überzahl. Jon Matsumoto fing einen Aufbaupass der Eisbären ab, kam frei zum Abschluss und ließ Franzreb keine Chance – 4:2 (52.).
Viereinhalb Minuten vor dem Ende wurde die Partie wieder spannend. Jon Matsumoto mit dem Schuss von außen, Franzreb pariert, die Scheibe lag aber frei. Matsumoto stocherte nach und brachte die Scheibe Richtung Torlinie, wo Justin Florek lauerte und zum 4:3 einnetzen konnte (56.). Da müssen die Eisbären entscheidender eingreifen, Franzreb unterstützen und die Scheibe raus bringen.
Zum Glück sollte es der letzte Treffer der Partie gewesen sein, wenn gleich Iserlohn am Ende noch einmal alles probierte, auch ohne Goalie, aber die Eisbären brachten das 4:3 über die Zeit.

Ein enorm wichtiger Sieg und enorm wichtige drei Punkte, gerade aus dem Grund, weil jetzt drei schwere Auswärtsspiele in Folge anstehen. Sah auch Clément Jodoin so, der es als äußerst wichtige drei Punkte ansah. Er war sehr froh über die drei Punkte und über Maxi Franzrebs ersten Ligasieg mit den Eisbären. Aber die angesprochenen Turnovers machen ihm zu Recht Sorgen. Die Eisbären fingen stark an und auf einmal und ohne Grund lief ihr Spiel nicht mehr rund und es häuften sich die unnötigen Puckverluste.
Im Mitteldrittel musste man sich dann bei Goalie Franzreb bedanken, dass er beim Stand von 1:1 mehrfach glänzend parieren konnte und den Eisbären so die Chance gab, kurz vor Drittelende selbst in Führung zu gehen. Diese konnte man im Schlussdrittel ausbauen und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Und damit machte man das Spiel wieder spannend, denn die Konzentration ließ nach und man brachte Iserlohn zurück ins Spiel, was Trainer Jodoin sehr sauer machte. Die Jungs werden sich nach diesem Spiel einiges vom Trainer angehört haben müssen.
Goalie Maximilian Franzreb brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, als er in der Mixed-Zone sagte, „wir können besser spielen über 60 Minuten, aber die Saison ist noch lang und wenn wir jetzt anfangen, nach hinten heraus immer besser zu spielen, sollte es am Ende ein gutes Ergebnis geben„.

Ohne Erfolgsgarant Kevin Poulin morgen Abend gegen München-Schreck Iserlohn

Der Saisonstart lief für die Eisbären Berlin mit zwei Niederlagen nicht wirklich optimal. Dann kam Goalie Kevin Poulin und avancierte sofort zum Erfolgsgaranten am vergangenen Wochenende, welches die Berliner mit zwei Siegen und fünf Punkten erfolgreich abschlossen. Vor dem dritten DEL-Wochenende der noch jungen Saison 2018/2019 fällt der neue Goalie nun aber aufgrund einer Augenentzündung aus. Können die Eisbären dennoch in der Erfolgsspur bleiben und die Saisonsiege Nummer drei und vier einfahren?

Einfach werden die beiden Spiele am Wochenende nicht werden, trifft man doch mit den Iserlohn Roosters (Freitag, 19:30 Uhr) und den Straubing Tigers (Sonntag, 19:00 Uhr) auf zwei sehr unbequeme Gegner, die selbst Top-Teams der DEL das Leben immer wieder sehr schwer machen. Gerade Iserlohn, davon kann der dreifache Meister München seit Sonntag ein Lied singen, wurden sie von den Roosters im Sauerland doch sage und schreibe mit 8:3 abgeschossen. Alleine dieses Resultat sollte Warnung genug sein für die Mannschaft von Coach Clément Jodoin, der nach dem heutigen Training (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 27.09.2018): folgendes sagte:

Iserlohn ist eine gute Mannschaft, sie können Tore schießen und sind gut in die Saison gestartet. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und von der ersten Minute voll da sein.

Eine der Stärken ist momentan das Penaltykilling, welches ausgesprochen gut funktioniert und die Eisbären konnten die Unterzahl in dieser Saison schon sehr oft probieren. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der CHL und der DEL. Was Jodoin jedoch überhaupt nicht schmeckt, darauf angesprochen, wird der Chefcoach richtig wütend:

Wir müssen uns anders ausrichten. Jeder Schläger auf Höhe der Hände kann eine Strafe nach sich ziehen. Ich hasse diese Art Eishockey zu spielen. Schlittschuh laufen, passen, schießen, das möchte ich sehen.

Man möchte den Spielern nahe legen, disziplinierter zu spielen und versuchen, so wenig wie möglich den Weg in die Kühlbox anzutreten. Denn irgendwann wird der „Vulkan Jodoin“ anfangen zu brodeln und das möchten die Spieler sicher nicht erleben.
Man sollte sich einfach auf sein Spiel konzentrieren, Iserlohn von der ersten Sekunde an unter Druck setzen und jede Scheibe zum Tor bringen, zudem vor dem Tor parken und dem Goalie die Sicht nehmen. Wenn man seine Chancen dann eiskalt nutzt und man von der Strafbank fern bleibt, sind drei Punkte gegen die Sauerländer im Bereich des Möglichen.

Zumal die Iserlohner zur Zeit zwei Gesichter zeigen. Einmal das Heim-Gesicht, wo man beide Spiele bisher gewinnen konnte und einmal das Auswärts-Gesicht, wo man beide Spiele bisher verloren hat und schon satte elf Gegentreffer kassiert hat. Aber was Iserlohn Hoffnung macht, ist der Fakt, dass Iserlohn vier seiner insgesamt nur acht Siege in Berlin in den letzten vier Saisons feierte. Ansonsten sieht die Bilanz äußerst düster aus mit 28 Niederlagen in 36 Gastspielen in der Hauptstadt.

Jodoin kann gegen Iserlohn wieder auf zwei Rückkehrer setzen. Mark Cundari und Florian Busch gehören zum Kader gegen Iserlohn und geben dem Team somit mehr Tiefe und mehr Möglichkeiten. Somit fehlen nur Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Thomas Oppenheimer. Ein Einsatz von Jason Jaspers, welcher im Gastspiel in Augsburg auf der Spielerbank vom Puck getroffen wurde, ist noch fraglich.

Das Eisbären-Team für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 28.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Jason Jaspers (Einatz möglich), Kevin Poulin, Marvin Cüpper, Frank Hördler, Thomas Oppenheimer (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

2:1 n.V. in Augsburg: Goalie Kevin Poulin führt die Eisbären zum zweiten Sieg am Wochenende

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Hauptstädter in einer von vielen Strafzeiten geprägten Partie mit 2:1 n.V. (0:0,1:0,0:1/1:0) durch und machten somit das Fünf-Punkte-Wochenende perfekt. Matchwinner war neben Siegtorschütze Colin Smith der neue Goalie Kevin Poulin, der ein ums andere Mal stark parierte und den Berlinern somit am Ende zu zwei Punkten verhalf.

Zum 97. Mal hieß es am Sonntagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Augsburger Panther gegen die Eisbären Berlin. Und es sollte eine Partie werden, die sehr lange gehen sollte, nicht hochklassig war und doch viel Gesprächsstoff lieferte. Jamie MacQueen kam bereits nach 32 Sekunden zur ersten guten Chance per Bauerntrick, aber Olivier Roy parierte diesen Schuss.
Doch auch Augsburg war von Beginn an Richtung Eisbären-Tor orientiert und suchte auch immer wieder den Abschluss. So probierte es Jaroslav Hafenrichter von der linken Seite, Kevin Poulin parierte den Schuss, Marco Sternheimer setzte nach und nahm den Puck aus der Luft, auch hier war Poulin zur Stelle.
Sieben Minuten waren gespielt, als Augsburg ein Bully vorm Berliner Tor hatte, aber es waren die Gäste, die einen 4-auf-2-Angriff fuhren, an deren Ende Micki DuPont zum Abschluss kam, doch in Roy seinen Meister fand.
Das erste Drittel war davon geprägt, dass es schnell hin und her ging, beide Teams immer den Abschluss suchten, doch so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man meist doch vergeblich.
Zudem entwickelte sich ab dem ersten Drittel fast schon ein Privatduell zwischen Matt White und Kevin Poulin, an deren Ende der Berliner Goalie stets als Sieger hervor ging.
Torlos endete das erste Drittel und doch hatten die Eisbären zwei Volltreffer zu vermelden. Allerdings keine schönen, denn bei einer Unterzahl landete die Scheibe direkt in Jason Jaspers Gesicht, welcher auf der Spielerbank saß. Für Jaspers war die Partie anschließend vorbei. Und bei eigener Überzahl zog Micki DuPont ab, traf aber Jamie MacQueen, welcher daraufhin zu Boden ging, aber anschließend weiterspielen konnte.
Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann war mit dem ersten Drittel nicht zufrieden, wie er in der ersten Pause am Mikrofon von Telekom Sport sagte:

Es ist von uns nicht das beste Spiel. Wir können mehr. Ich hoffe, wir setzen das im zweiten Drittel um.

Das Mitteldrittel begannen die Berliner aber erst einmal noch in doppelter Unterzahl, doch diese überstanden sie schadlos. Ansonsten war nicht viel anders als noch im ersten Drittel. Viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau auf beiden Seiten, viele Schüsse Richtung Tor, aber keine so richtig hochkarätige Chance dabei.
26 Minuten waren gespielt, als Micki DuPont die Scheibe einfach mal auf das Tor brachte und dort rutsche sie Roy durch und trudelte ganz langsam Richtung Torlinie, überquerte diese ganz kurz, was die beiden Hauptschiedsrichter Iwert und Rantala bei Ansicht des Videobeweises auch sahen. Folgerichtig gaben sie den Treffer und die Eisbären lagen mit 1:0 vorne.
Fortan wurde die Partie immer zerfahrener, beide Mannschaften gerieten immer wieder aneinander und kassierten so Strafe um Strafe. Schön anzusehen war die Partie im fast eine Stunde dauernden Mitteldrittel nur ganz selten. Die Spieler gaben sich förmlich die Klinke auf der Strafbank in die Hand, die Verantwortlichen der Kühlbox hatten jede Menge zu notieren. Nicht jede Entscheidung der Schiedsrichter war am Ende nachzuvollziehen, allen voran die Strafe gegen Scott Valentine nach einem sehr harten Check gegen Jens Baxmann, für den er nur zwei Minuten wegen Behinderung (!) bekam.
Eishockey wurde auch noch etwas gespielt und beide Mannschaften hatten auch nochmal Chancen, aber Tore sollten keine weiteren fallen, weshalb Berlin nach 40 Minuten mit 1:0 im Curt-Frenzel-Stadion vorne lag.

Das letzte Drittel begann Augsburg ebenfalls in Überzahl und da hatten die Hausherren gleich mal eine Riesenchance zum Ausgleich, doch Kevin Poulin machte sich lang und parierte die Augsburger Direktabnahme.
Es sollte das achte Powerplay (!) des AEV folgen und da folgte der große Auftritt von Simon Sezemsky, welcher es zweimal von der blauen Linie versuchte. Den ersten Schuss konnte Poulin noch parieren, beim zweiten Onetimer war er aber machtlos gewesen – 1:1 (45.).
Zwei Minuten später hätte Sean Backman die Berliner beinahe wieder in Front gebracht, als er frei vor Roy auftauchte, am Augsburger Goalie jedoch scheiterte.
Das Spiel ging weiter hin und her und das Privatduell zwischen White und Poulin setzte sich auch im Schlussdrittel fort. Matt White probierte es einmal, scheiterte am Goalie, beim zweiten Versuch wurde er vorher von Sean Backman zu Fall gebracht. Die Hausherren also mit einem Powerplay, doch in diesem hatten die Berliner durch André Rankel und Florian Kettemer zwei gute Möglichkeiten.
In den letzten Minuten noch einmal Augsburg in Überzahl und dieses Mal fanden sie ihre Formation und hatten drei, vier richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin entnervte die Panther-Spieler ein ums andere Mal und parierte dabei einmal sogar richtig sensationell.
Dank Poulin ging es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung. Beide Mannschaften sicherten sich also einen Punkt.

Und in dieser beide Teams mit je zwei guten Chancen durch David Stieler und Scott Valentine (Augsburg) bzw. André Rankel und Florian Kettemer (Berlin). Letzterer bekam noch einen weiteren Auftritt. Nach 63:30 Minuten passte Kettemer die Scheibe im Slot quer rüber zu Colin Smith, welcher die Scheibe annahm und sie dann in den Winkel schlenzte – 2:1 (64.).

Somit entschieden die Eisbären also dieses Auswärtsspiel in Augsburg für sich. Ein Spiel, was mal wieder bewies, dass die Eisbären deutlich zu viele Strafzeiten nehmen. Zum Glück konnte Augsburg, immerhin das beste Powerplay der letzten Saison, nur eine Überzahl nutzen. Aber das war auch ein Verdienst vom neuen Goalie Kevin Poulin, welcher heute richtig stark hielt und den Eisbären somit zum Sieg verhalf. Spätestens heute sollte Poulin auch die letzten Kritiker von seinem Transfer überzeugt haben. Kevin Poulin hat erst zwei Spiele für die Eisbären gemacht. Beide haben die Berliner gewonnen und heute avancierte er gleich einmal zum Matchwinner mit zahlreichen guten Paraden. Daruf lässt sich aufbauen und in den nächsten Wochen anknüpfen.

3:4-Niederlage in Nürnberg: Erneut die Chancenverwertung der Knackpunkt – Eisbären mit Null-Punkte-Saisonstart

Das haben sich die Eisbären Berlin sicherlich ganz anders vorgestellt. Der DEL-Rekordmeister unterlag am Sonntagnachmittag vor 5.025 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung den Thomas Sabo Ice Tigers mit 3:4 (2:2,0:2,1:0) und legte somit nach dem 2:4 vom Freitagabend gegen Meister München einen Null-Punkte-Saisonstart hin. Wie am Freitag war auch heute wieder die Chancenverwertung u.a. der Knackpunkt, welcher am Ende den Ausschlag gegeben hat. Während die Eisbären 36 Torschüsse abfeuerten, gab Nürnberg nur 26 ab, traf dabei aber sogar noch einmal mehr.

Die Eisbären mussten gleich auf sechs Stammspieler verzichten. Neben den bereits am Freitag fehlenden Marvin Cüpper, Frank Hördler, Constantin Braun, Florian Busch und Marcel Noebels fiel heute nun auch noch Thomas Oppenheimer aus, welcher sich gegen München schwer verletzt hatte und bereits operiert wurde. Maximilian Franzreb hütete erneut das Berliner Tor.

Hinein in den 100. DEL-Vergleich zwischen den Franken und den Berlinern, welche sich in der vergangenen Saison zehnmal gegenüber standen. Viermal verließen die Eisbären das Eis als Sieger, alle Siege gelangen dabei im Playoff-Halbfinale. Nürnberg brennte also auf Revanche.
Die Eisbären kamen gut rein ins Spiel, entfachten sofort viel Druck und brachten die Scheibe immer wieder zum Tor. Schon nach 30 Sekunden hatte Jamie MacQueen einen Schuss von Sean Backman vor dem Tor gefährlich abgefälscht.
Die Eisbären gaben also in der Anfangsphase den Ton an, doch Nürnberg sorgte für das erste Tor an diesem Nachmittag. Patrick Reimer fuhr mit der Scheibe über die blaue Linie ins Angriffsdrittel, zog ab, sein Schuss wurde von Florian Kettemer abgefälscht, so verlor Franzreb die Scheibe aus den Augen und letztendlich fand er sie in seinem Tor wieder – 0:1 (4.). Ein äußerst unglückliches Gegentor für die Mannschaft von Coach Clément Jodoin.
Neun Minuten waren gespielt, als die Berliner erstmals in Unterzahl ran mussten. Bereits da Nürnberg mit guten Gelegenheiten, aber ohne Glück im Abschluss. Als die Eisbären wieder komplett waren, klingelte es dann aber doch im Tor. Jason Bast hatte von der blauen Linie abgezogen, Franzreb konnte den Schuss zwar parieren, aber Chris Brown konnte so lange nachstochern, bis die Scheibe über die Linie ging – 0:2 (11.). Jonas Müller versuchte zwar den Gegentreffer zu verhindern, aber eher halbherzig als entscheidend.
Als die Berliner ihre erste Überzahl der Partie hatten, sollte es ganze neun Sekunden dauern. Jamie MacQueen spielte James Sheppard hinter dem Tor an, der wurde nicht angegriffen, fuhr vors Tor und überwand Niklas Treutle – 2:1 (18.).
Kurz vor der ersten Pause das zweite Überzahlspiel für die Eisbären und erneut zappelte die schwarze Hartgummischeibe im Nürnberger Tor. Über Micki DuPont und Danny Richmond kam die Scheibe zu James Sheppard, welcher von der rechten Seite die Scheibe vor das Tor brachte und wo sie Tyler Aronson unglücklich über die eigene Linie bugsierte – 2:2 (20.). So stand es auch zur ersten Drittelpause nach diesen 20 sehr aufregenden Minuten im Frankenland.

Zwei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als Patrick Reimer erneut zum Abschluss kam, mal wieder wurde sein Schuss abgefälscht, aber Maximilian Franzreb, der bereits auf dem Weg in die andere Ecke war, bekam die Fanghand doch noch an den Puck. Starker Save des jungen Goalies.
Direkt im Gegenzug eine gute Chance für die Gäste aus der Hauptstadt. Jonas Müller hatte abgezogen, Treutle konnte nur prallen lassen und Brandon Ranford schoss die Scheibe am halbleeren Nürnberger Tor vorbei.
Dann kam es zur einer spielentscheidenden Phase. Nürnbergs Eugen Alanov mit einem harten Stockcheck gegen Jonas Müller, welcher blutend vom Eis musste, kurze Zeit später aber wieder mit von der Partie war, bekam eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Da allerdings auch Micki DuPont eine Zwei-Minuten-Strafe bekam, hieß es zunächst zwei Minuten 4-gegen-4, wo die Berliner schon zwei gute Möglichkeiten durch Kai Wissmann hatten. Bei der folgenden dreiminütigen Überzahl schossen die Eisbären aus allen Rohren, Niklas Treutle musste mehrfach seine Klasse beweisen. Die Eisbären gaben alles, wollten mit aller Macht die Führung erzielen, aber es gelang ihnen weder in diesem Überzahlspiel noch im direkt darauffolgenden nächsten Powerplay. Fünf Minuten in Folge ein Mann mehr auf dem Eis, zahlreiche Möglichkeiten, aber kein Tor. Das rächt sich immer im Sport. So auch heute.
Shawn Lalonde brachte die Scheibe Richtung Tor, davor blieb sie jedoch hängen und kam irgendwie zu Chris Brown, welcher das halbleere Tor vor sich hatte und sich im Gegensatz zu Ranford die Chance nicht nehmen ließ – 2:3 (31.).
Und das Lalonde einen gewaltigen Schlagschuss hat, sollte man in Berlin eigentlich wissen, schließlich spielte er mal in der Hauptstadt. Den ersten Kracher konnte Franzreb noch parieren, gegen den zweiten Gewaltschuss war der junge Goalie dann aber machtlos – 2:4 (37.).
Unfassbar, die Eisbären mit Chancen über Chancen, doch Nürnberg lag nach 40 Minuten durch ihre gnadenlose Effektivität zwei Tore vorne.

Die Eisbären mussten also im Schlussdrittel noch einmal alles geben, um hier erneut zurückzukommen. Und sie waren auch bemüht, suchten immer wieder den Weg Richtung Niklas Treutle, es fehlte aber weiterhin am Glück im Abschluss. Nürnberg hatte zwischenzeitlich mal ein Powerplay, aber die Unterzahl überstanden die Berliner schadlos.
Nürnberg lauerte nun natürlich auf Konter und Jason Bast hatte so einen, lief alleine auf Franzreb zu, aber der junge Goalie behielt die Nerven und parierte den Alleingang sehr stark.
Acht Minuten vor dem Ende kehrte die Hoffnung ins Eisbären-Lager zurück. Der bisher sehr starke Neuzugang Florian Kettemer mit einem starken Aufbaupass aus dem eigenen Drittel auf Colin Smith, welcher die Scheibe gleich weiter leitete zu Kumpel Brandon Ranford, der zog vor das Tor und guckte Treutle aus – 3:4 (52.).
In den letzten Minuten warfen die Berliner noch einmal alles nach vorne, hatten die letzten zwei Minuten nochmal einen Mann mehr auf dem Eis, nachdem Franzreb sein Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. Aber es sollte nichts werden mit dem Ausgleich, Nürnberg brachte das knappe 4:3 über die Zeit.

Und wieder eine Niederlage, die eigentlich unnötig war, aber erneut die Baustellen der Eisbären offen legt. Sie spielen kein schlechtes Eishockey, bringen die Scheiben immer wieder gefährlich zum Tor, erarbeiten sich immer wieder gute Chancen, aber sie machen einfach zu wenig aus ihren teilweise großen Chancen. Und auch wenn man die ersten beiden Überzahlspiele heute genutzt hatte, so muss man auch das Powerplay heute wieder kritisieren. Denn wenn man bei fünf Minuten in Folge (!) mit einem Mann mehr auf dem Eis kein Tor zu Stande bekommt, muss man sich am Ende nicht über die Niederlage beschweren. Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass Treutle im Nürnberger Tag auch einen echt guten Tag erwischt und die Chancen somit immer wieder zu Nichte gemacht hat. Dennoch sollte bei einem so langen Powerplay ein Treffer bei raus springen. Zumal Nürnberg danach zweimal eiskalt vor dem Tor zuschlug und zeigte, wie wichtig Effektivität in dieser Liga ist.
Auf das Trainerteam der Eisbären kommt eine weitere Woche mit viel Arbeit zu, denn nun steht man bei sechs Pflichtspielen und sechs Niederlagen. Damit dürfte man in der Hauptstadt keinesfalls zufrieden sein.

2:4 zum Saisonauftakt: Eisbären mit Schwächen im Powerplay und Chancenverwertung – München eiskalt und abgezockt

 

Ausgabe #3:

Die Revanche ist nicht geglückt. Vor 13.030 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof unterlagen die Eisbären Berlin in der Neuauflage der letztjährigen Finalserie dem Meister EHC Red Bull München mit 2:4 (0:1,2:1,0:2) und kassierten inklusive CHL die fünfte Pflichtspiel-Niederlage im fünften Pflichtspiel. Ja, die Eisbären waren bemüht. Ja, sie erspielten sich jede Menge gute Torchancen. Aber die Chancenverwertung war unterirdisch, ebenso das Powerplay. Zudem leistete man sich zu viele leichtsinnige Fehlpässe. So kannst du gegen den dreimaligen Titelträger nicht gewinnen.

Die Eisbären traten ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels an. Trainer Clément Jodoin gab sein Debüt als Coach für die Eisbären. Zudem feierten Mark Cundari, Florian Kettemer, Brendan Ranford, Jason Jaspers und Colin Smith ihre DEL-Premiere im Bären-Trikot. Maximilian Franzreb hütete den Berliner Käfig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren fanden gut in die Partie, erspielten sich gleich drei hochkarätige Torchancen in den ersten drei Minuten. Die beste Chance hatte dabei Sean Backman nach 39 Sekunden, als er nur den Pfosten traf. Ein richtig guter Beginn, mit dem München so wohl nicht gerechnet hatte.
Nach sechs Minuten bot sich den Eisbären dann die Chance, erstmals in Überzahl zu spielen. Und nach dem tollen Beginn dachten alle, jetzt muss doch der Führungstreffer fallen. Denkste, denn das Powerplay konnte als solches in diesem Spiel nicht bezeichnet werden. Ich weiß nicht, was die Eisbären im Training machen, Powerplay üben kann es jedenfalls nicht sein. München überstand die Unterzahl also schadlos.
Und was machte der Meister? Der hatte nach 14 Minuten sein erstes Powerplay, konnte dieses zwar nicht nutzen, lag aber dennoch danach in Führung. Denn mit Ablauf der Strafe gegen Jonas Müller war Franzreb das erste Mal an diesem Abend geschlagen. Maximilian Kastner hatte vom Bullykreis aus abgezogen und zum 0:1 getroffen (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten, die Eisbären eigentlich das bessere Team mit den besseren Chancen, aber am Ende zählt nicht die Anzahl der Chancen sondern das, was man aus seinen Chancen macht. Und da war München eben besser und lag so nach 20 Minuten vorne.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären in Überzahl, aber lassen wir es, darüber auch nur ein Wort zu

Foto: eisbaerlin.de/walker

verlieren. Und dann kamen die Gäste mal wieder vor das Tor und schon stand es 0:2. Mark Voakes hatte von der blauen Linie abgezogen, sein Schuss blieb hängen und Konrad Abeltshauser schaltete am schnellsten (25.).
Die Eisbären waren nur kurze Zeit geschockt und legten danach den Vorwärtsgang wieder ein. Und bei 4-gegen-4 auf dem Eis sollten sie sich auch belohnen. Danny Richmond fuhr mit der Scheibe ums Tor, legte sie dann quer rüber zu Thomas Oppenheimer, welcher zum 1:2-Anschlusstreffer einnetzen konnte (31.).
20 Sekunden später sollte die Partie für den Torschützen bereits beendet sein. Nach einem harten Check blieb „Oppi“ lange auf dem Eis liegen, verletzte sich wohl dabei an der Schulter und musste die Partie beenden. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Coach Clément Jodoin, dass Oppenheimer wohl zwei bis drei Monate ausfallen wird. Ein herber Rückschlag für die Berliner. Gute Besserung an dieser Stelle an die Nummer 23.
Aber auch diesen Rückschlag steckten die Eisbären weg. Ausgerechnet Florian Kettemer erzielte in seinem ersten Spiel für die Eisbären den 2:2-Ausgleich gegen seinen Ex-Verein (38.), was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

München zu Beginn des Schlussdrittels noch in Überzahl, aber sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Aber beim nächsten Powerplay zappelte der Puck dann doch im Tor. Franzreb konnte den ersten Schuss von John Mitchell nur prallen lassen, Justin Shugg stand goldrichtig und traf zum 2:3 (45.).
Dann der Knackpunkt der Partie. Die Eisbären fast eineinhalb Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis und sie schafften es nicht, München in dieser doppelten Überzahl den Ausgleich einzuschenken. Unfassbar.
Sechs Minuten vor dem Ende sorgten die Gäste dann für die Entscheidung. München bekam einen Penalty zugesprochen, welchen Konrad Abeltshauser eiskalt versenkte – 2:4 (54.).
Danach war der Drops in Berlin gelutscht, die Eisbären zwar weiterhin bemüht, aber Münchens Defensive stand nun sehr kompakt und ließ kaum noch was zu. Am Ende holten sich München also den ersten Dreier der Saison.

Eine Niederlage, die mal wieder die aktuellen Baustellen der Eisbären schonungslos aufdeckt. Man erspielt sich jede Menge gute Chancen, nutzt diese nur zu selten. Man bekommt Überzahlspiele, doch sorgt dort für keinerlei Gefahr. Man leistet sich zu viele einfache Scheibenverluste. Wie eine Spitzenmannschaft spielt, zeigte dagegen der Meister aus München. Eiskalt vor dem Tor und sonst sehr abgezockt, so musst du auswärts bei einem Kontrahenten im Kampf um die Meisterschaft spielen.

Chance zur Revanche: Der Vizemeister empfängt den Meister zur Neuauflage der letztjährigen Finalserie

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Morgen Abend startet die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 141 Tage nach dem siebten Finalspiel in München treffen die Eisbären Berlin zum Saisonauftakt erneut auf den EHC Red Bull München. Den Berlinern bietet sich also gleich am ersten Spieltag der Jubiläumssaison (25. DEL-Saison) die Möglichkeit zur Revanche. Und darauf werden die Eisbären-Spieler brennen, zu schmerzhaft war die alles entscheidende Niederlage im siebten Finalspiel in München. Man war so nah dran am DEL-Pokal und am Ende musste man mit ansehen, wie München zum dritten Mal in Folge den Pott in die Höhe stemmte.

Dass das am Ende der 25. DEL-Saison die Eisbären gerne tun möchten, daraus macht zumindest Verteidiger Jonas Müller keinen Hehl (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News vom 11.09.2018):

Ich will nicht drum herum reden. Wir wollen Meister werden und wenn wir disziplinierter spielen, können wir das auch schaffen. 

Große Ziele haben sie also, die Eisbären. Aber ja, Jonas Müller spricht es an. Man muss von der Strafbank fern bleiben, denn wenn man weiterhin so viele Strafzeiten nimmt wie in der Vorbereitung und der CHL, dann hat man keine Chance, Spiele zu gewinnen. Und schon mal gar nicht gegen den Meister aus München. 

Während die Eisbären nach vier Pleiten in vier CHL-Spielen dringend auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis sind, haben die Münchner durchaus wieder ihre Form gefunden. Zwar startete man sehr schwach in die Vorbereitung, war aber rechtzeitig zu den CHL-Spielen wieder in bewährter Form und steht bereits im Achtelfinale der Eishockey-Königsklasse. Und das, obwohl bei München längst noch nicht ein Rädchen ins andere greift nach dem großen Umbruch und mit Matt Stajan der neue Superstart noch kein Spiel absolviert hat.

Bei den Eisbären gab es in dieser Woche gute und schlechte Nachrichten. Die schlechte war definitiv der Ausfall von Goalie Marvin Cüpper, welcher 8-12 Wochen ausfallen wird. Sportdirektor Stéphane Richer gab dazu folgendes zu Protokoll (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 13.09.2018):

Unser Plan war es, mit Marvin und Maximilian Franzreb in die Saison zu gehen. Maxi hat eine überragende Vorbereitung gespielt und wir haben viel Vertrauen in ihn. Dennoch müssen wir aufgrund der Verletzung von Marvin jetzt natürlich überlegen, wie wir die kommenden Wochen angehen.

Dafür meldete sich Kapitän André Rankel für den Saison-Auftakt-Kracher gegen München wieder fit und steht dem neuen Chefoach Clément Jodoin bei dessen Premiere als DEL-Trainer zur Verfügung. Jodoin sieht seine Mannschaft gut vorbereitet für das Duell gegen den amtierenden Meister:

Wir sind gut vorbereitet, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir wollen ein neues Buch schreiben, über eine erfolgreiche Eisbären-Familie.

Der nächste Schritt wäre idealerweise die achte Meisterschaft, aber der Weg dahin wird ein äußerst schwieriger. Denn München gilt trotz großem Umbruch wieder als Top-Favorit auf den Titel, aber es gibt neben den Eisbären weitere starke Herausforderer, was den Kampf um die Meisterschaft sehr spannend machen wird. Sportdirektor Richer formulierte dann auch ein Saisonziel bei der heutigen Saisoneröffnungspressekonferenz:

Wir wollen für unsere Fans eine erfolgreiche Hauptrunde spielen und unter den Top 4 landen. Clément spricht von einem Buch, es war in der letzten Saison ein sehr spannendes. Dieses Jahr wollen wir eines mit Happy End schreiben.

Gute Ansätze konnte man in der Vorbereitung und den CHL-Spielen schon sehen, welche auch Hoffnung machen. Aber die Baustellen waren doch noch deutlich zu erkennen, was einem dann doch wieder große Sorgen bereitet. Man kann nur hoffen, dass die Eisbären unter der Woche an den Fehlern gearbeitet haben und diese zum Saison-Auftakt gegen München abstellen werden. Denn München ist mindestens ein gleiches Kaliber wie die beiden CHL-Gegner EV Zug und HC Kometa Brno. Die Eisbären dürfen sich also keine Fehler erlauben, denn München würde diese eiskalt bestrafen.

Noch spricht die Gesamtbilanz in Berlin mit 12 Siegen in 21 Spielen für die Hauptstädter. Zudem gewannen die Berliner drei der letzten fünf Heimspiele gegen München. Morgen wird man den 13. Sieg in Berlin einfahren wollen.

Dieses Vorhaben müssen die Eisbären jedoch ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels versuchen, in die Tat umzusetzen. Mark Cundari, Florian Kettemer und Jason Jaspers werden ihr DEL-Debüt für die Eisbären geben, Brandon Ranford und Colin Smith feiern dagegen gänzlich ihre DEL-Premiere. 

Das Eisbären-Team für den Saisonauftakt gegen München am 14.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jason Jaspers, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch (alle verletzt), Marcel Noebels(Camp Boston Bruins)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Vincent Hessler, Charlie Jahnke, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Die Eisbären vor dem Saisonstart: Der makellosen Vorbereitung folgte die Ernüchterung in der Champions Hockey League

So schnell kann es gehen. Nach der Vorbereitung dachte man noch, die Eisbären wären in einer beachtlichen Frühform, als man alle fünf Testspiele gewonnen hatte. Vier Champions-Hockey-League-Spiele später ist schon wieder Ernüchterung eingekehrt, denn man hat alle vier Gruppenspiele verloren und ist bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden. Somit hat man das erste Saisonziel verpasst. Zwar war nicht alles schlecht, es liefen auch schon einige Sachen gut, aber es gibt auch noch Baustellen, welche behoben werden müssen, um eine erfolgreiche Saison zu spielen.

In den fünf Vorbereitungsspielen bewiesen die Eisbären wieder ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, alle vier Reihen strahlten Torgefahr aus und hinten stand man durchaus sicher, was sechs Gegentreffer in fünf Spielen beweisen. Aber bereits da deutete sich schon ein großes Problem an. Es mangelte an der Disziplin und mündete in vielen Strafzeiten, zu vielen. Doch in den Vorbereitungsspielen konnte man Gegentore bei numerischer Unterlegenheit noch verhindern.

Das sollte sich jedoch in den vier CHL-Gruppenspielen ändern. Denn auch wenn Chefcoach Clément Jodoin mahnte, man nehme zu viele Strafzeiten, die Eisbären hörten nicht auf ihren Übungsleiter und fanden sich erneut zu oft in den Kühlboxen der Stadien wieder. Und die Teams aus Zug und Brno wussten das eiskalt zu nutzen. Mit ein Fakt, warum alle vier CHL-Gruppenspiele verloren gingen.

Allerdings nicht der einzige. Denn die Eisbären spielten durchaus in den vier Spielen kein schlechtes Eishockey, nur mangelte es vor dem Tor beim Abschluss manchmal am nötigen Glück. Chancen kreierten die Eisbären durchaus und vor allem im ersten Gruppenspiel gegen Zug wähnte man sich auf dem richtigen Weg, als man mit 3:1 führte. Aber dann fingen die Strafen an und Zug konnte die Partie mit drei Powerplaytreffern drehen.
Man hatte gehofft, die Eisbären würden daraus lernen und es in den folgenden drei Gruppenspielen besser machen. Taten sie aber nicht wirklich, denn auch in diesen Spielen kassierte man wieder zu viele Strafen und brachte sich so um den Lohn der eigentlich ansatzweise guten Leistung.
Denn in Ansätzen zeigten die Eisbären schon, was sie drauf haben, nur eben nicht über volle 60 Minuten. Und zu den Undiszipliniertheiten gesellten sich auch noch zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau, gerade von vermeintlichen Leistungsträgern. Auch diese führten zu Gegentoren, und manche Gegentore fielen einfach zu leicht, da machte man es den Gegnern deutlich zu einfach.

Und so wurden aus sechs Gegentoren in fünf Vorbereitungsspielen satte 18 in nur vier Spielen, was deutlich aufzeigt, dass es in der Defensive der Eisbären zur Zeit hapert. Was aber nicht am jungen Goalie Maximilian Franzreb gelegen hat, der sich in den Vordergrund gespielt hat. Franzreb hat bewiesen, was für ein Talent er hat und dass man auf ihn zählen kann. Eigentlich war, so hört man aus Expertenkreisen, Marvin Cüpper als neue Nummer Eins vorgesehen. Doch der junge Goalie fiel nicht nur in den Vorbereitungsspielen aus, nein, er verletzte sich beim Auswärtsspiel in Brno am Sonntag und fällt nun sehr lange aus. Was die Eisbären wohl zum handeln auf der Torhüterposition zwingt, was sie eigentlich nicht wollten. Man wollte mit dem Duo Cüpper/Franzreb in die neue Saison starten. Dieses Vorhaben ist nun leider gescheitert, man darf gespannt sein, wen die Verantwortlichen jetzt als Ersatz aus dem Hut zaubern. Wenn es ein Ausländer wird, müsste ein Feldspieler als überzähliger Akteur auf die Tribüne.

Aber natürlich wollen wir die Vorbereitung und die CHL-Spiele nicht schlecht reden. Wir haben ja bereits angedeutet, dass es auch gute Sachen zu sehen gab, auf die man aufbauen kann. Aber man sollte eben auch nicht die Augen davor verschließen, dass es noch nicht rund läuft, was man nach den fünf Testspielsiegen noch glaubte.
Dennoch macht vor allem das Tempo, mit welchem die Eisbären spielten, Hoffnung. Da war schon ordentlich Zug drin, von allen vier Reihen ging immer wieder Torgefahr aus. Das lässt die Eisbären schwerer ausrechnen.
Die Neuzugänge haben angedeutet, dass sie eine Verstärkung für die Eisbären darstellen. Allen voran natürlich Brendan Ranford und Colin Smith, welche je drei Treffer erzielten. Den Beiden beim Zusammenspiel zuzuschauen, macht schon viel Spaß. Die Beiden könnten den Unterschied ausmachen.

Die Vorbereitung inklusive CHL hat gezeigt, dass die Eisbären schon ein anderes System spielen im Vergleich zu Uwe Krupp. In den fünf Testspielen dachte man auch, dass das Powerplay wiederbelebt wurde. In der CHL stotterte der Motor dann aber wieder. Dennoch hat man viele Sachen gesehen, die Mut machen und wenn man die vielen individuellen Fehler abstellt, zudem an der Disziplin arbeitet, dann kann man in der DEL im Kampf um den Titel durchaus ein Wörtchen mitreden. Denn der Kader ist kein schlechter, die Spieler durchaus sehr erfahren und mit Clément Jodoin hat man einen Trainer hinter der Bande, der diesen Sport in- und auswendig kennt. Mit ihm kann der Rekordmeister in der neuen Saison den nächsten Schritt, den in der letzten Saison noch fehlenden Schritt, machen und sich den achten Stern holen.
Wenn man an den Baustellen, welche in der Vorbereitung und CHL sichtbar wurden, arbeitet und die guten Ansätze noch weiter verfeinert. Dann redet man bei den Eisbären Berlin wieder von einem Titel-Kandidaten.

Aus in Europa! Eisbären verlieren auch das vierte CHL-Gruppenspiel in Brno und scheiden aus

Aus und vorbei! Die Eisbären Berlin haben das erste Saisonziel verpasst. Die Berliner verloren am Sonntagnachmittag auch das vierte CHL-Gruppenspiel bei HC Kometa Brno mit 3:4 (2:2,1:1,0:1) und haben somit bereits jetzt keine Chance mehr auf das Erreichen der KO-Phase, was eine herbe Enttäuschung darstellt, rechnete man sich doch große Chancen in der diesjährigen CHL-Saison aus. 

Die Hausherren starteten sehr druckvoll und hatten bereits in den ersten zwei Minuten drei richtig gute Chancen, die Eisbären hatten da Glück, dass sie nicht schon früh in Rückstand gerieten.
Dann zwei Überzahlspiele für die Eisbären in Folge, wo Jamie MacQueen einen DuPont-Schuss gefährlich vor dem Tor abfälschte und Mark Cundari und Daniel Fischbuch zweimal äußerst knapp vorbei schossen.
Und dann sollten sich die Gäste aus der Hauptstadt auch für den Aufwand belohnen. Nach einer guten Kombination kam die Scheibe letztendlich zu Sean Backman, welcher vom rechten Bullykreis aus abzog und den Brno-Goalie tunnelte – 1:0 (7.).
Kurze Zeit später die nächste richtig gute Möglichkeit für die Eisbären. Mark Olver brachte die Scheibe von hinter dem Tor vors selbige, Brendan Ranford probierte es ein-, zwei-, dreimal, doch der Puck wollte nicht über die Linie.
Die Eisbären also nach starker tschechischer Anfangsphase nun klar das bessere Team und sie konnten nachlegen. Sean Backman kam über links ins Drittel, spielte die Scheibe weiter zu Florian Kettemer, welcher sie vors Tor passte, wo James Sheppard nur noch sein Spielgerät hinhalten musste – 2:0 (10.).
Als der erste Berliner Spieler auf die Strafbank musste, klingelte es gleich im Berliner Gehäuse. Petr Holik wurde angesielt, lief in Position und schoss den Puck genau in den Winkel – 2:1 (12.).
Dann eine weitere Strafe gegen die Eisbären, die Unterzahl überstanden sie zwar schadlos trotz Brno-Chancen, doch wenige Sekunden, nachdem die Gäste wieder vollzählig waren, glich Brno aus. Martin Docekal kam spielend leicht an den Eisbären-Spielern vorbei und hatte anschließend auch keine große Mühe, Marvin Cüpper zu bezwingen – 2:2 (16.).
Knapp zwei Minuten vor der ersten Pause noch einmal ein Konter für die Berliner, Sean Backman auf Jamie MacQueen, doch der verpasste knapp den Puck.
So blieb es beim 2:2 nach sehr interessanten 20 Minuten in Tschechien.

Ins Mitteldrittel starteten beide Teams mit viel Offensivdrang und suchten sofort den Weg zum gegnerischen Tor. Die Eisbären dann mit dem ersten Überzahlspiel und einer guten Chance durch Jamie MacQueen, welche aber nicht zum Tor führte. In der 28. Spielminute die Berliner mit einem 2-auf-1-Konter, Louis-Marc Aubry kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe quer rüber zu Martin Buchwieser, welcher den Puck knapp am Tor vorbei setzte.
Mitte des zweiten Drittels Brno mit einem richtig guten Wechsel und vielen guten Möglichkeiten, aber im Abschluss fehlte den Tschechen das Glück.
Die zweiten zehn Minuten waren dann wieder von Strafen auf beiden Seiten geprägt. Die Eisbären waren dabei sogar zweimal zwei Mann weniger auf dem Eis und einmal klingelte es dabei auch im Kasten von Marvin Cüpper. Brno in der Powerplay-Formation, der Pass kam von der verlängerten Torlinie auf Peter Mueller, welcher Cüpper per Onetimer keine Chance ließ – 2:3 (32.).
Als die Eisbären dann mal einen Mann mehr auf dem Eis hatten, zappelte der Puck im tschechischen Tor. James Sheppard mit dem Querpass auf die rechte Seite, Jamie MacQueen fackelte nicht lange und hämmerte das Spielgerät ins Tor – 3:3 (38.).
Nach einer 2+2-Minuten-Strafe gegen Mark Olver beendeten die Eisbären das zweite Drittel in Unterzahl und mussten zu Beginn des Schlussabschnitts noch drei Minuten mit einem Mann weniger agieren.

Und in dieser Unterzahl kassierte man fünf Sekunden vor Ablauf den erneuten Rückstand. Marvin Cüpper zunächst mit zwei guten Paraden, Brno blieb in Scheibenbesitz, Doppelpass, Martin Docekal stand auf einmal frei vor Cüpper und erzielte seinen zweiten Treffer an diesem späten Nachmittag – 3:4 (43.).
Dann mal Brno mit einer Strafe, aber einer guten Chance bei einem Unterzahlkonter. Als die Eisbären dann sogar zwei Mann mehr auf dem Eis waren, prüfte James Sheppard Marek Langhamer, doch der Brno-Keeper parierte stark.
Fortan plätscherte das Spiel so vor sich hin. Die Eisbären waren zwar bemüht, nur fiel ihnen nicht viel ein, um die Tschechen unter Druck zu setzen. Diese taten natürlich nicht mehr als notwendig.
Sechs Minuten vor dem Ende verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Goalie Marvin Cüpper und konnte das Spiel nicht mehr fortsetzen. Gute Besserung an dieser Stelle an die Nummer 39. Maximilian Franzreb kam für ihn ins Tor.
Drei Minuten waren noch auf der Stadionuhr, als Mark Olver vor dem Tor angespielt wurde und eine große Chance hatte, jedoch scheiterte.
91 Sekunden vor dem Ende Brno noch einmal mit einer Strafe und die Eisbären nahmen die Auszeit und Franzreb zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Mark Cundari hatte dann die beste Chance, als er auf der rechten Seite frei stand, das halbleere Tor vor sich hatte, aber Langhamer mit einer starken Parade. Sieben Sekunden vor dem Ende eine weitere Strafe gegen Brno, die Eisbären also mit drei Mann mehr auf dem Eis, aber auch das half nicht mehr und man verlor die Partie mit 3:4.

Guter Start für die Eisbären, die endlich mal ihre Chancen nutzen konnten und 2:0 vorne lagen. Aber man machte Brno im ersten Drittel wieder stark und ließ sie zum Ausgleich kommen. Brno legte dann immer vor und nach dem 4:3 fanden die Eisbären keine Antwort mehr. Somit kann die volle Konzentration nun auf die DEL gelegt werden, denn in Europa ist die Reise bereits nach dem vierten Gruppenspiel vorbei.

Erneut zu viele Fehler und zu viele Strafen: Eisbären kommen in Zug unter die Räder

Das erste Saisonziel der Eisbären Berlin ist stark gefährdet. Man wollte die KO-Phase der Champions Hockey League (CHL) erreichen. Doch dieses Unterfangen ist bereits nach dem dritten Spiel nahezu aussichtslos. Denn nach den beiden Niederlagen zum CHL-Auftakt am vergangenen Wochenende im Welli kamen die Hauptstädter am Freitagabend beim EV Zug in der Bossard-Arena mit 1:6 (1:1,0:3,0:2) unter die Räder und haben kaum noch Chancen auf die KO-Runde.

Dabei kamen die Eisbären beim Saison-Debüt von Goalie Marvin Cüpper gut ins Spiel und hatten nach zwei Minuten die erste richtig gute Chance, als Probespieler Jason Jaspers Cedric Schiemenz vor dem Tor anspielte, dieser jedoch in Tobias Stephan seinen Meister fand.
Als beide Mannschaften je einen Spieler auf der Strafbank hatten, ging es mit 4-gegen-4 weiter und da hatten die Eisbären die nächste gute Chance, aber auch Zug hatte zwei gute Möglichkeiten.
Es war zu Beginn viel Tempo drin, beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Abschluss. Mal setzten sich die Berliner fest, mal die Schweizer. Doch es dauerte bis zur zehnten Spielminute, ehe Zug die erste Riesenchance hatte. Auf einmal kam David McIntyre frei vor dem Tor an die Scheibe, doch er war zu überrascht und vergab diese große Chance zur Führung.
Diese sollte im Gegenzug fallen. Brendan Ranford mit dem Querpass vom rechten Bullykreis auf Jonas Müller, welcher die Scheibe kurz annahm und dann im linken Bullykreis stehend abzog und zum 1:0 traf (11.).
Die Führung gab den Berlinern Selbstvertrauen und sie machten ordentlich Druck, wollten sofort das zweite Tor nachlegen, doch Zug-Goalie Stephan hatte etwas dagegen.
Als Mark Cundari in der 15. Spielminute wegen Spielverzögerung zum zweiten Mal an diesem Abend in die Kühlbox musste, dauerte es ganze sieben Sekunden, bis Zug die Überzahl nutzen konnte. Raphael Diaz hatte von der blauen Linie abgezogen, Carl Klingberg fälschte die Scheibe entscheidend ab – 1:1 (15.).
Nachdem Ausgleich ein anderes Spiel, auf einmal war Zug am Drücker, drängte die Eisbären immer wieder in deren Zone und machte gehörig Druck, Marvin Cüpper rettete das Unentschieden nach 20 Minuten, welches nach Spielanteilen jedoch auch in Ordnung ging.

Das zweite Drittel war in den ersten zehn Minuten doch recht zäh, was daran lag, dass beide Mannschaften Strafen nahmen und so nicht wirklich ein Spielfluss aufkam. Als die Eisbären nach einer Unterzahl gerade wieder vollzählig waren, klingelte es doch noch im Berliner Gehäuse. Zug mit dem Schuss von der blauen Linie, Viktor Stalberg fälschte den Schuss ab, Cüpper konnte den ersten Schuss zwar parieren, war aber gegen den Nachschuss von Stalberg machtlos – 1:2 (31.).
Im Gegenzug aber die große Chance zum Ausgleich für die Gäste von der Spree, doch Jamie MacQueen scheiterte am Außenpfosten. Dann mal wieder ein Beispiel, wo die Unterschiede derzeit in Europa liegen. Die Eisbären mit einem Powerplay, welches für keinerlei Gefahr sorgte, danach Zug mit einem Mann mehr auf dem Eis und dieses Mal dauerte es sogar nur vier Sekunden, ehe Florian Kettemer wieder zurück auf das Eis durfte. Die Hausherren gewannen das Bully, die Scheibe kam zu Miro Zryd, welcher von der blauen Linie abzog, Cüpper rutschte die Scheibe an der Fanghand vorbei, da sah der junge Goalie nicht so gut aus – 1:3 (35.).
40 Sekunden später musste Cüpper erneut hinter sich greifen, dieses Mal war er aber machtlos. Zug mit einem Pass durch zwei Verteidiger, Lino Martschini tauchte so frei vor Cüpper auf, spielte ihn aus und netzte per Rückhand ein – 1:4 (36.).
Danach merkte man den Eisbären die totale Verunsicherung an, die Körpersprache zeigte deutlich, dass die Berliner von diesem Doppelschlag geschockt waren. Zum Glück musste man kein weiteres Gegentor mehr schlucken und so stand es nach 40 Minuten 1:4.

Das letzte Drittel begannen die Berliner noch für 1:49 Minuten in Überzahl, aber für Gefahr konnten sie da nicht sorgen. Dann wieder Zug in Überzahl, zwar ohne Erfolg, aber mit drei guten Chancen, welche Cüpper zu Nichte machte.
In der 46. Spielminute konnte Zug aber dann doch nachlegen. Jonas Müller mit einem Fehlpass im Spielaufbau, Yannick-Lennart Albrecht stand so frei vor Cüpper und ließ dem bemitleidenswerten Goalie keine Chance – 1:5. Marvin Cüpper konnte einem richtig leid tun, seine Vorderleute ließen ihn nun mehrfach im Stich.
Und Zug war im wahren Spielrausch, spielte vor dem Tor die Eisbären-Verteidiger schwindelig mit einem Doppelpass, Garrett Roe sagte „Danke“ und versenkte die schwarze Hartgummischeibe im halbleeren Berliner Tor – 1:6 (48.).
Während Zug vor dem Tor eiskalt agierte und jeden Fehler gnadenlos ausnutzte, zeigten die Eisbären, woran es derzeit international hapert. Zur Abwechslung mal Zug mit einem Fehlpass, Mark Olver frei vor Stephan, aber der Schweizer Goalie hatte keine Probleme und parierte den Schuss.
Zum Schluss die Eisbären noch einmal mit zwei Überzahlspielen und Zug mit einem, Tore sollten in den Powerplays aber keine mehr fallen und somit verloren die Eisbären auch das dritte CHL-Gruppenspiel.

Und im ersten Drittel konnte man mit diesem Ausgang nicht rechnen, da war es ein Spiel auf Augenhöhe, da hatten beide Mannschaften richtig starke Phasen und die Eisbären lagen sogar vorne. Aber ab dem zweiten Drittel leistete man sich wieder zu viele Strafen und zu viele individuelle Fehler, am Ende ergab man sich komplett seinem Schicksal.
Auf das Trainerteam um Coach Clément Jodoin kommt noch viel Arbeit zu, um bestmöglich vorbereitet in die DEL zu gehen. Vorher steht aber noch das Rückspiel in Tschechien beim HC Kometa Brno am Sonntagnachmittag an. Zeit für Wiedergutmachung.