Chance zur Revanche: Der Vizemeister empfängt den Meister zur Neuauflage der letztjährigen Finalserie

Das lange Warten hat endlich ein Ende. Morgen Abend startet die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 141 Tage nach dem siebten Finalspiel in München treffen die Eisbären Berlin zum Saisonauftakt erneut auf den EHC Red Bull München. Den Berlinern bietet sich also gleich am ersten Spieltag der Jubiläumssaison (25. DEL-Saison) die Möglichkeit zur Revanche. Und darauf werden die Eisbären-Spieler brennen, zu schmerzhaft war die alles entscheidende Niederlage im siebten Finalspiel in München. Man war so nah dran am DEL-Pokal und am Ende musste man mit ansehen, wie München zum dritten Mal in Folge den Pott in die Höhe stemmte.

Dass das am Ende der 25. DEL-Saison die Eisbären gerne tun möchten, daraus macht zumindest Verteidiger Jonas Müller keinen Hehl (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News vom 11.09.2018):

Ich will nicht drum herum reden. Wir wollen Meister werden und wenn wir disziplinierter spielen, können wir das auch schaffen. 

Große Ziele haben sie also, die Eisbären. Aber ja, Jonas Müller spricht es an. Man muss von der Strafbank fern bleiben, denn wenn man weiterhin so viele Strafzeiten nimmt wie in der Vorbereitung und der CHL, dann hat man keine Chance, Spiele zu gewinnen. Und schon mal gar nicht gegen den Meister aus München. 

Während die Eisbären nach vier Pleiten in vier CHL-Spielen dringend auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis sind, haben die Münchner durchaus wieder ihre Form gefunden. Zwar startete man sehr schwach in die Vorbereitung, war aber rechtzeitig zu den CHL-Spielen wieder in bewährter Form und steht bereits im Achtelfinale der Eishockey-Königsklasse. Und das, obwohl bei München längst noch nicht ein Rädchen ins andere greift nach dem großen Umbruch und mit Matt Stajan der neue Superstart noch kein Spiel absolviert hat.

Bei den Eisbären gab es in dieser Woche gute und schlechte Nachrichten. Die schlechte war definitiv der Ausfall von Goalie Marvin Cüpper, welcher 8-12 Wochen ausfallen wird. Sportdirektor Stéphane Richer gab dazu folgendes zu Protokoll (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 13.09.2018):

Unser Plan war es, mit Marvin und Maximilian Franzreb in die Saison zu gehen. Maxi hat eine überragende Vorbereitung gespielt und wir haben viel Vertrauen in ihn. Dennoch müssen wir aufgrund der Verletzung von Marvin jetzt natürlich überlegen, wie wir die kommenden Wochen angehen.

Dafür meldete sich Kapitän André Rankel für den Saison-Auftakt-Kracher gegen München wieder fit und steht dem neuen Chefoach Clément Jodoin bei dessen Premiere als DEL-Trainer zur Verfügung. Jodoin sieht seine Mannschaft gut vorbereitet für das Duell gegen den amtierenden Meister:

Wir sind gut vorbereitet, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir wollen ein neues Buch schreiben, über eine erfolgreiche Eisbären-Familie.

Der nächste Schritt wäre idealerweise die achte Meisterschaft, aber der Weg dahin wird ein äußerst schwieriger. Denn München gilt trotz großem Umbruch wieder als Top-Favorit auf den Titel, aber es gibt neben den Eisbären weitere starke Herausforderer, was den Kampf um die Meisterschaft sehr spannend machen wird. Sportdirektor Richer formulierte dann auch ein Saisonziel bei der heutigen Saisoneröffnungspressekonferenz:

Wir wollen für unsere Fans eine erfolgreiche Hauptrunde spielen und unter den Top 4 landen. Clément spricht von einem Buch, es war in der letzten Saison ein sehr spannendes. Dieses Jahr wollen wir eines mit Happy End schreiben.

Gute Ansätze konnte man in der Vorbereitung und den CHL-Spielen schon sehen, welche auch Hoffnung machen. Aber die Baustellen waren doch noch deutlich zu erkennen, was einem dann doch wieder große Sorgen bereitet. Man kann nur hoffen, dass die Eisbären unter der Woche an den Fehlern gearbeitet haben und diese zum Saison-Auftakt gegen München abstellen werden. Denn München ist mindestens ein gleiches Kaliber wie die beiden CHL-Gegner EV Zug und HC Kometa Brno. Die Eisbären dürfen sich also keine Fehler erlauben, denn München würde diese eiskalt bestrafen.

Noch spricht die Gesamtbilanz in Berlin mit 12 Siegen in 21 Spielen für die Hauptstädter. Zudem gewannen die Berliner drei der letzten fünf Heimspiele gegen München. Morgen wird man den 13. Sieg in Berlin einfahren wollen.

Dieses Vorhaben müssen die Eisbären jedoch ohne Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch und Marcel Noebels versuchen, in die Tat umzusetzen. Mark Cundari, Florian Kettemer und Jason Jaspers werden ihr DEL-Debüt für die Eisbären geben, Brandon Ranford und Colin Smith feiern dagegen gänzlich ihre DEL-Premiere. 

Das Eisbären-Team für den Saisonauftakt gegen München am 14.09.2018:

Tor:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka

Abwehr:

Mark Cundari, Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer

Angriff:

Brendan Ranford, Jason Jaspers, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Mark Olver

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Frank Hördler, Florian Busch (alle verletzt), Marcel Noebels(Camp Boston Bruins)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Konstantin Kessler, Maximilian Adam, Jake Ustorf, Vincent Hessler, Charlie Jahnke, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

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