3:4 n.P.: Eisbären verlieren ihr Auftaktspiel in der CHL gegen Zlín

WalkersBaerenNews – Saison 2014/2015 – #2:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin haben ihr erstes Pflichtspiel der Eishockey-Saison 2014/2015 verloren. Zum Auftakt der neu gegründeten Champions Hockey League (CHL) unterlagen die Hauptstädter in der Arena am Ostbahnhof dem tschechischen Meister PSG Zlín knapp mit 3:4 n.P. (1:2, 1:1, 1:0/ 0:0, 0:1). 6200 Zuschauer sahen eine muntere Partie, in der die Gäste aus Tschechien vor allem im zweiten Drittel die bessere Mannschaft waren und am Ende durchaus auch verdient den Sieg eingefahren hatten. Bei den Eisbären lief längst nicht alles rund, vor allem die Defensive war heute sehr oft anfällig gewesen.

Die Eisbären konnten in Bestbesetzung auflaufen. Zumindest vom Team her, denn Trainer Jeff Tomlinson fehlte gesundheitsbedingt, auch Co-Trainer Vince Malette war nicht mit dabei.. So standen der Sportliche Leiter Stefan Ustorf und Fitnesstrainer Marian Bazany an der Bande. Ustorf übernahm dabei das Coaching, was ihm sichtlich Spaß machte. Im Tor der Eisbären gab der Finne Petri Vehanen sein Pflichtspiel-Debüt im Trikot der Berliner.

Hinein in das erste Pflichtspiel der neuen Eishockey-Saison. Die Eisbären zeigten sich gleich einmal in der Offensive, doch Mark Bell und

Lubos Horcica im Tor von Zlín hat soeben eine gute Chance der Eisbären pariert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Lubos Horcicka im Tor von Zlín hat soeben eine gute Chance der Eisbären pariert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Florian Busch scheiterten jeweils an Lubos Horcicka im Tor der Gäste. Die Tschechen übernahmen dann relativ schnell das Kommando und waren in der Anfangsphase fortan das bessere Team. Und relativ schnell zahlte sich diese Überlegenheit auch aus. Petr Leska mit einem Querpass, welchen Casey Borer im eigenen Tor versenkte – 0:1 (4.).
Die Hausherren taten sich danach schwer, ins Spiel zu finden. Zlín stand in der Defensive sehr sicher, während unseren Jungs immer wieder Fehler im Aufbauspiel unterliefen. Das Spiel der Tschechen sah da schon deutlich besser und flüssiger aus.
In der achten Spielminute gab es die erste Strafzeit des Spiels für die Gäste aus Zlín. Und das daraus folgende Powerplay nutzten die Eisbären relativ schnell aus. 40 Sekunden war das Überzahlspiel alt, als Mark Bell für den Ausgleich und zugleich das erste Eisbären-Tor in der neuen Saison sorgte. André Rankel und Petr Pohl scheiterten kurz zuvor noch, Bell hielt dann die Kelle in einen Schuss von Barry Tallackson und fälschte den Puck somit entscheidend ab – 1:1 (8.).
Während die Eisbären-Fans das 1:1 noch feierten, ging Zlín nur 38 Sekunden später erneut in Führung. Roman Vlach mit einem genialen Pass auf Ondrej Vesely, welcher auch den Abschluss suchte, doch an Petri Vehanen zunächst scheiterte. Der Puck ging jedoch an den Pfosten und von dort aus hinein ins Tor – 1:2 (9.).
Fortan entwickelte sich ein munteres Hin und Her, beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss, doch ein weiterer Treffer sollte dabei nicht fallen. Bedrich Kohler vergab für die Gäste in der 18. Spielminute die beste Chance, als er am Pfosten scheiterte. Die Eisbären jubelten kurz darauf, doch die beiden Hauptschiedsrichter Krawinkel und Persson entschieden nach Ansicht des Videobeweises auf „kein Tor“. Somit blieb es beim 1:2 aus Sicht der Eisbären nach den ersten 20 Minuten der neuen Eishockey-Saison.

Eisbären-Goalie Petri Vehanen hatte im Mitteldrittel jede Menge zu tun, hielt seine Mannschaft mehrfach im Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eisbären-Goalie Petri Vehanen hatte im Mitteldrittel jede Menge zu tun, hielt seine Mannschaft mehrfach im Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Mitteldrittel hatten die Eisbären in der 24. Spielminute die große Chance zum Ausgleich, doch Frank Hördler scheiterte am Pfosten. In der Folgezeit versuchten auch Petr Pohl, Barry Tallackson und T.J. Mulock ihr Glück, doch auch sie scheiterten an Horcicka.
Zlín wurde dann Mitte des zweiten Drittels immer stärker und gewann immer mehr die Oberhand. Die Eisbären-Defensive war in dieser Zeit sehr anfällig und wirkte relativ oft sehr anfällig. Zu oft kamen die Tschechen zu einfach an den Verteidigern vorbei, zu oft standen die Gäste-Spieler frei vor Petri Vehanen. Der verhinderte mehrfach ein Gegentor und hielt seine Mannschaft im Spiel. Balastik, Holik, Vlach, Marusak und Kotvan kamen zum Abschluss, doch immer wieder hieß der Sieger Petri Vehanen.
Aber sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause war dann auch der Finne machtlos gewesen. Zdenek Okal hatte von der blauen Linie abgezogen, vor Vehanen regierte das Chaos und er sah den Puck auch erst sehr spät. Zudem wurde der Puck auch noch abgefälscht, weshalb Vehanen keine Chance hatte, den Einschlag zu verhindern – 1:3 (34.).
Die Eisbären kamen erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels noch einmal besser ins Spiel. Sven Ziegler eroberte den Puck, ließ zwei Verteidiger stehen und passte dann mustergültig auf Laurin Braun, welcher letztendlich eiskalt vollendete – 2:3 (39.). Mit einem Erfolgserlebnis beendeten die Berliner also das Mitteldrittel.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären sehr druckvoll. Darin Olver scheiterte gleich zweimal an Horcicka. Als die Eisbären kurze Zeit später erneut ein Powerplay hatten, klingelte es das dritte Mal an diesem Abend im Tor der Tschechen. Julian Talbot vergab, doch T.J. Mulock stocherte

Tor für die Eisbären Berlin. Soeben ist das 3:3 durch T.J. Mulock gefallen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Tor für die Eisbären Berlin. Soeben ist das 3:3 durch T.J. Mulock gefallen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

den Puck über die Linie – 3:4 (43.).
Die Eisbären auch fortan mit weiteren guten Chancen. Zlín konnte sich kaum noch befreien, kam nur noch sehr selten zu Entlastungsangriffen, welche aber stets gefährlich waren. Waren die Tschechen im zweiten Drittel die durchaus bessere Mannschaft mit den besseren Chancen so waren das im letzten Drittel die Eisbären. Doch die Hausherren verpassten es, für die Entscheidung zu sorgen. Zlín konnte seine gefährlichen Konter auch nicht verwerten, weshalb es nach 60 Minuten weiterhin 3:3 stand. Es ging also in die Verlängerung.

In dieser hatten beide jeweils zwei gute Chancen, doch beide Torhüter ließen keinen Treffer zu. Es ging also weiter ins Penaltyschießen, welches nun endgültig die Entscheidung bringen sollte. Die ersten vier Schützen auf beiden Seiten scheiterten jeweils. Die Schützen danach machten es besser und konnten den Puck im Tor versenken. Am Ende brachte erst der 16. Penalty die Entscheidung. Bedrich Kohler traf als 15. Schütze, während Matt Foy als 16. Schütze scheiterte und somit für das Ende des Penaltyschießens sorgte. Zlín sicherte sich den Zusatzpunkt, die Eisbären mussten sich mit einem Punkt begnügen.

Die Eisbären zeigten heute Licht und Schatten. Nach vorne zeigte man durchaus einige ansehnliche Spielzüge, welche auch zu guten Chancen führten. Hinten zeigte man sich in der Defensive jedoch teilweise wieder so anfällig wie in der letzten Saison. Da kamen die Spieler von Zlín teilweise zu leicht vorbei. Die Pässe gingen zu einfach durch die Verteidigungszone, zu oft stand ein Gegenspieler völlig frei vor dem Tor. Die Zuordnung hat vor allem im Mitteldrittel nicht gestimmt. Vielleicht fehlt da eben doch noch ein Top-Defender, welcher mit seiner Erfahung für Ruhe hinten sorgt und nach vorne gute Impulse setzen kann. Wenn Petri Vehanen nicht so stark gehalten hätte, wäre die Partie wohl schon im Mitteldrittel entschieden gewesen. Wie gesagt, es war mit Sicherheit kein schlechtes Spiel, aber eben auch kein gutes Spiel über die gesamte Spielzeit.

Statistik:

Eisbären Berlin vs. PSG Zlín 3:4 n.P. (1:2, 1:1, 1:0/ 0:0, 0:1)

Tore: 0:1 Petr Leska (4.), 1:1 Mark Bell (8./PP), 1:2 Ondrej Vesely (9.), 1:3 Zdenek Okal (34.), 2:3 Laurin Braun (39.), 3:3 T.J. Mulock (43./PP), 3:4 Bedrich Kohler (65./Penalty)

Zuschauer: 6200 in der O2 World Berlin

Strafen: Berlin 10 – Zlín 12

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