Walker’s Meinung zum 60-Jahre-Geburtstagsturnier: Turniersieg ohne Gegentor, welchen man nicht überbewerten sollte

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAm Wochenende fand es also statt, das Geburtstagsturnier der Eisbären Berlin anlässlich ihres 60. Geburtstages. Die Hauptstädter hatten zu einem Traditionsturnier mit alten Rivalen geladen. Zu Gast waren die Dresdner Eislöwen, der ETC Crimmitschau und die Lausitzer Füchse. Alles Zweitligisten, weshalb die Berliner da natürlich der klare Favorit waren. Im Halbfinale hatten sich unsere Jungs mit 3:0 gegen die Lausitzer Füchse durchgesetzt und somit für das Finale beim Geburtstagsturnier qualifiziert. In diesem wartete dann der ETC Crimmitschau. Und die Sachsen wurden mit 8:0 aus dem „Welli“ geschossen. Zwei Spiele, 11:0-Tore, man möchte also meinen, alles lief perfekt für die Berliner. Doch sollte man diese beiden Siege nicht überbewerten.

Denn gegen diese Zweitligisten hatte man dann wohl doch den Turniersieg als Eisbären-Fan erwartet. Wenn gleich ich zugeben muss, dass ich nicht unbedingt mit einem 8:0 gegen Crimmitschau gerechnet hatte. Aber dennoch muss ein DEL-Team auch erst einmal einen DEL2-Club in derartiger Höhe schlagen. Da tat sich so mancher DEL-Club in der Vergangenheit äußerst schwer in Testspielen gegen Zweitligisten. Die Eisbären konnten also zumindest vom Ergebnis her überzeugen. Spielerisch bleibt nach wie vor viel Luft nach oben.

Ich selbst hab mir zwar nur das Finale gegen Crimmitschau angeschaut, doch dieses Spiel hatte mir schon gereicht, um zu sehen, dass die

Ex-Eisbär Sebastian Albrecht hatte ab Drittel Zwei jede Menge Arbeit. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Ex-Eisbär Sebastian Albrecht hatte ab Drittel Zwei jede Menge Arbeit. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Eisbären und deren Trainerstab bis zum DEL-Auftakt noch viel Arbeit vor sich haben. Im ersten Drittel tat man sich gegen die Sachsen aus Crimmitschau schon sehr schwer. Crimmitschau stand in der Defensive sehr gut und machte es den Eisbären so schwer, vor das Tor von Ex-Eisbär Sebastian Albrecht zu kommen. Den Berlinern fiel einfach nicht viel ein, um das Abwehrbollwerk des ETC zu knacken. Erst gegen Ende des ersten Drittels kam man zu guten Chancen.
Ab dem zweiten Drittel hatte man die Partie dann zwar fest im Griff, was aber sicherlich auch daran lag, dass Crimmitschau durch die drei schnellen Tore der Berliner zwischen der 25. und 29. Spielminute die Hoffnung verloren hatte, hier noch etwas zu erreichen und daher sich seinem Schicksal ergab. Man brauchte 25 Minuten, um einen Zweitligisten weich zu klopfen. Und Crimmitschau gehört nun nicht unbedingt zur Spitzengruppe der DEL2.

Auch im Spielaufbau schlichen sich für meinen Geschmack nach wie vor zu viele leichte Scheibenverluste ein. Zu oft gab man leichtfertig den Puck her. Es schien fast so, als ob die Spieler nicht mit der nötigen Konzentration in die Partie gegangen waren und sich vielleicht auch dachten, gegen einen Zweitligisten werden wir schon nicht Einhundert Prozent geben müssen. Das Crimmitschau die Abspielfehler der Eisbären nicht zu Tore ummünzte, lag zum Einen daran, dass dem ETC da durchaus die Qualität dafür gefehlt hat und zum Anderen, dass die beiden Eisbären-Goalies Petri Vehanen (Shutout gegen die Lausitzer Füchse) und Mathias Niederberger (Shutout gegen Crimmitschau) in den wenigen Situationen ihr Können zeigten. Continue reading