Mark Olver: „Es ist unheimlich schön, München zu schlagen“

Pressekonferenz (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin und der EHC Red Bull München haben sich ein Spiel auf Playoff-Niveau geliefert, welches die Eisbären am Ende mit 5:4 n.P. gewonnen haben. Am Ende waren natürlich alle bei den Eisbären sehr froh über den Sieg, welcher vor allem gegen München immer wieder schön ist, wie Mark Olver beim Fan-Talk sagte:

Es ist unheimlich schön, München zu schlagen. München hat ein sehr physisches Spiel gespielt, aber wir sind nicht zurück gegangen. Wir haben das Spiel mitgespielt, haben den Kampf angenommen und haben auf alle Fälle dagegen gehalten. Es war ein richtig gutes Spiel unserer Mannschaft. 

Micki DuPont fand, dass die Partie ein absolutes Spitzenspiel war, was bei den beiden Mannschaften aber auch kein Wunder ist:

Es ist ein Spitzenspiel, wenn München in der Stadt ist. Sie sind eine Top-Mannschaft und wir sind der Meinung, wir sind auch eine Top-Mannschaft. Somit weiß man, was man zu erwarten hat. Nämlich ein hart geführtes Spiel. Wir hatten viele Chancen, die wir nicht nutzen konnten. München hatte viele Chancen, aber mal wieder war Petri Vehanen eine Bank im Tor für uns. Wir sind glücklich mit den Punken heute. 

Für Frank Hördler war das Spiel sogar sehr emotional, wie er nach dem Spiel im Interview sagte:

Das war ein sehr emotionales Spiel. Es ging hoch und runter. Wir haben viel Druck auf das Münchner Tor gemacht, sie haben viel Druck auf unser Tor gemacht. Es war ein gutes Spiel zu sehen. 

Uwe Krupp freute sich nach dem Spiel für die Jungs, die einen guten Job gemacht haben:

Ich freue mich für Jungs, es war ein hartes Stück Arbeit heute. München hat ein super Start erwischt im ersten Drittel, sie haben mehr Spielanteile gehabt. Das erste Tor, was wir geschossen haben, hat uns ein bisschen Schwung gegeben und danach war eigentlich nur noch München am Drücker. Es war heute ein zähes Spiel für uns. Wir hatten das harte Spiel in Nürnberg noch in den Knochen, das hat man gesehen. Wir haben gekämpft und am Ende war es ein Mannschaftssieg. Wir hatten mit Petri Vehanen einen Torwart, der auch zwei unhaltbare herausgeholt hat und uns somit eine Chance gegeben hat, im Spiel zu bleiben. 

Don Jackson fasste es kurz und knapp auf der Pressekonferenz zusammen:

Es war ein packendes Spiel. Die Führung hat hin und her gewechselt. Beide Mannschaften haben viele Torchancen kreiert. 

What a Game! Eisbären gewinnen Spitzenspiel gegen München mit 5:4 n.P.

Ausgabe #9:

Die Eisbären Berlin haben das zweite Spitzenspiel des Wochenendes für sich entschieden. In einem atemberaubenden Spiel auf absoluten Playoff-Niveau setzten sich die Eisbären Berlin gegen den Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 5:4 (1:1,2:2,1:1,/0:0,1:0) n.P. durch und rückten somit näher an das Spitzen-Duo München und Nürnberg heran. 11.261 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen alles, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Harte Checks, intensives Spiel, ständige Führungswechsel, einen Faustkampf und viele kleine Nickligkeiteten usw. Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute wieder auf Martin Buchwieser zurückgreifen, dagegen fehlten weiterhin André Rankel, Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Constantin Braun. Petri Vehanen hütete den Bären-Käfig.

Spielszene Berlin vs. München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins „Pink-in-the-Rink-Spiel“ und den besseren Start hatten die Hausherren. München gerade im Angriff, doch ohne Erfolg und dann die Eisbären mit einem blitzschnellen Umschaltspiel. Über Martin Buchwieser kam die Scheibe zu Sean Backman, der ließ Konrad Abeltshauer richtig alt aussehen und spielte auch noch David Leggio aus, netzte schließlich per Rückhand ein – 1:0 (3.). Ein Wahnsinns-Tor der Nummer 61.
Generell waren die Eisbären zu Beginn gut drin in der Partie, die Gäste aus München brauchten eine kurze Zeit, um in ihr Spiel zu finden. Und wenn sie dieses einmal gefunden haben, dann sind sie eiskalt. In der siebten Spielminute kam Ex-Eisbär Mads Christensen im Angriffsdrittel in Scheibenbesitz, fuhr Richtung Tor und traf per Rückhand zum 1:1.
Kurz darauf München mit der Chance in Überzahl in Führung zu gehen, aber das Unterzahlspiel der Eisbären sah sehr gut aus und ließ kaum eine gute Chance der Gäste zu.
In der zwölften Spielminute hatte München dann zweimal das 2:1 auf dem Schläger. Zunächst traf Steve Pinizzotto nur den Pfosten und beim Nachschuss hatte Markus Lauridsen dass leere Tor vor sich, aber dieser Teufelskerl Petri Vehanen parierte mit einem gekonnten Sprung nach rechts den Schuss und hielt das 1:1 fest. Was für ein Save des finnischen Goalies.
In den ersten zehn Minuten war es ein richtig gut anzusehendes Eishockeyspiel mit einem guten Beginn der Eisbären, doch danach immer stärker werdenden Gästen aus München. In den zweiten zehn Minuten wurde das Spiel mehr und mehr zerfahrener, viele kleine Nickligkeiten und Provokationen auf beiden Seiten sowie ein schöner Fight zwischen Jonas Müller und Steve Pinizzotto. Daher gab es viel spielerisches nicht mehr zu sehen, aber unterhaltsam war diese Partie nach wie vor. 1:1 stand es somit nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Eisbären gleich nach 30 Sekunden die Chance zur Führung,

Petri Vehanen zeigte heute wieder mehrfach spektakuläre Paraden. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

als man ein Überzahlspiel hatte. Aber das Powerplay ist nun wirklich nicht die Parade-Disziplin der Eisbären und zu allem Überfluss kassierte man dann heute auch noch ein Gegentor bei eigener Überzahl. Patrick Hager fing die Scheibe ab, fuhr über links ins Angriffsdrittel, sah Michael Wolf auf Höhe des rechten Pfosten, spielte den Querpass rüber und Wolf hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Tor unterzubringen – 1:2 (23.).
Das Tor gab den Gästen ordentlich Aufwind, München fortan mit viel Druck auf das Berliner Tor, die Eisbären konnten nur selten für Gefahr sorgen. Aber München sorgte zweimal für große Gefahr. Frank Mauer traf nur den Pfosten und Keith Aucoin wurde Augenzeuge des übermächtigen Petri Vehanen, der in letzter Sekunde kurz vor der Linie retten konnte.
Danach gab es wieder weniger Eishockey sondern viel mehr Nickligkeiten zu beobachten. Strafen auf beiden Seiten und Powerplay für München, aber diesmal waren es die Eisbären, die den Shorthander erzielen konnten. Frank Hördler marschierte über links bis ins Angriffsdrittel, fand keine Anspielstationen und schoss einfach mal auf das Tor. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter David Leggio ein – 2:2 (30.).
Nun war es ein Spiel auf Augenhöhe, hart umkämpft und mit Chancen hüben wie drüben. Die Eisbären mit einer guten Phase, Florian Busch brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, blieb dort aber hängen. Der Puck lag frei, Marcel Noebels kam angerauscht und zimmerte die Scheibe in den Winkel – 3:2 (35.).
Die Eisbären hatten nun die Partie gedreht und lagen wieder vorne. Aber die Freude über die erneute Führung hielt nur gut eineinhalb Minuten. Dann schlug München schon wieder zurück. Brooks Macek hatte zu viel Platz im Slot, wurde nicht wirklich angegriffen und zog einfach ab – 3:3 (36.).
Zum Ende hin noch einmal ein Powerplay für München, wo sie durchaus gefährlich waren, aber es blieb beim 3:3 nach 40 Minuten.

Auseinandersetzungen gab es heute jede Menge. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man deutlich, dass beide Mannschaften in der Drittelpause wohl eine Ansage erhalten hatten. Denn die vielen Nickligkeiten und Auseinandersetzungen werden den Trainern sicherlich nicht gefallen haben, beide Trainer werden die Teams wohl daran erinnert haben, sich hier viel mehr auf das Eishockey spielen zu konzentrieren statt auf das provozieren des Gegners. Auch defensiv versuchten beide Mannschaften sicher zu stehen, weshalb die ersten Minuten im letzten Drittel eher so mäßig interessant waren.
Als München dann aber ein Powerplay hatte, ging es ganz schnell. Derek Joslin nahm Maß von der blauen Linie und hämmerte den Puck ins Tor – 3:4 (47.).
Wenige Sekunden später die nächste, unnötige Strafe gegen die Eisbären. Aber diesmal überstanden sie die Unterzahl schadlos. Sechs Minuten vor dem Ende gab es dann wieder Grund zum Jubeln für die Fans in der Arena am Ostbahnhof. Daniel Fischbuch hatte abgezogen, aber nur Marcel Noebels vor dem Tor getroffen. Die Scheibe flog hoch, Noebels schaute kurz und netzte per Rückhand klasse ein – 4:4 (54.). Das Tor wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
In der Schlussphase versuchten beide Mannschaften dann keinen Fehler mehr zu machen. Klappte bis auf einmal ganz gut. Mads Christensen war auf einmal durch, scheiterte aber am Pfosten. Somit ging es zum dritten Mal in Folge für die Eisbären in die Verlängerung.

Und in dieser hatten die Eisbären zweimal die Chance zum Sieg. Einmal tauchte Jamie MacQueen alleine vor Leggio auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann schickte Kapitän Florian Busch Marcel Noebels auf die Reise, aber er scheiterte an Leggio. Somit ging es zum dritten Mal nacheinander ins Penaltyschießen. Und da hatten die Eisbären zuletzt zweimal in Folge das Nachsehen.

Aber dieses Mal war das bessere Ende auf Seiten der Hauptstädter. Martin Buchwieser hatte vorgelegt, doch Keith Aucoin sorgte für den Ausgleich. Dann lief Micki DuPont an und auch er verwandelte eiskalt. Somit musste Brooks Macek treffen, doch er scheiterte an Vehanen und somit blieb der Zusatzpunkt in Berlin.

Nach diesem Spiel mussten Spieler wie Fans erst einmal durchatmen. Was war das für ein

Kai Wissmann bekam nach dem Spiel von der Fankurve ein Geburtstagsständchen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Eishockeyspiel, welches fast drei Stunden dauerte. Die Eisbären konnten ihren guten Beginn mit der Führung krönen, doch danach merkte man, wie stark München spielen kann. Folgerichtig auch der Ausgleich. Dann schockte München die Eisbären mit dem Shorthander, aber auch das brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, auch sie trafen in Unterzahl und drehten die Partie anschließend komplett. Aber auch München zeigte Comeback-Qualitäten und drehte die Partie wieder zurück, was die Eisbären abermals nicht aus dem Konzept brachte. Auch sie kamen wieder zurück und glichen aus, weil sie nie aufgegeben hatten. In der Verlängerung vergab man dann zweimal die Chance zum Sieg, machte es dann aber im Penaltyschießen besser und holte sich den Sieg.
Ein Sieg der gesamten Mannschaft. Jeder kämpfte für jeden, die Eisbären haben nie aufgegeben und sind immer wieder zurückgekommen. Weil sie immer an sich geglaubt haben. Und weil sie es endlich geschafft haben, ein Top-Team zu schlagen. Denn bisher hatte es ja vor allem gegen die Top-Teams aus München, Mannheim und Nürnberg Niederlagen gesetzt. Aber heute haben die Eisbären bewiesen, dass sie auch wieder zu den Spitzen-Mannschaften in der DEL gehören.

1:2 n.P. – Später Ausgleichstreffer sichert den Eisbären wenigstens einen Punkt beim Spitzenspiel in Nürnberg

Zweite Niederlage für die Eisbären Berlin in Folge. Am Freitagabend mussten die Hauptstädter wie bereits am Sonntag in Krefeld wieder ins Penaltyschießen und verloren dort bei den Thomas Sabo Ice Tigers mit 1:2 (0:1,0:0,1:0/0:0,0:1). Sean Backman sicherte den einen Punkt erst 41 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Ausgleichstreffer in Überzahl. Im Penaltyschießen verfügten die Franken über die cleveren Schützen. 

Gleich auf fünf Spieler musste Chefcoach Uwe Krupp heute verzichten. Neben André Rankel und Constantin Braun fehlten heute auch Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Martin Buchwieser. Dafür bildeten die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler die vierte Reihe der Eisbären, bei denen Petri Vehanen das Tor hütete. 

Die Partie der besten Heim-Mannschaft gegen die beste Auswärts-Mannschaft versprach großes Eishockey. Und die Eisbären legten auch gleich mal einen guten Start hin, hatten allerdings Pech, dass Danny Richmond nach gerade einmal 38 Sekunden nur die Latte traf. Das wäre natürlich der Traumstart beim Tabellenführer gewesen. Aber auch Nürnberg kam gleich danach zu den ersten beiden guten Chancen.
Von Beginn an suchten beide Mannschaften in Scheibenbesitz sofort den Weg zum Tor und versuchten da auch zum Abschluss zu kommen, doch meistens standen beide Defensivreihen sehr kompakt und ließen daher nicht viele hochkarätige Chancen zu.
In der neunten Spielminute erkämpfte Philippe Dupuis an der rechten Bandenrundung die Scheibe, spielte sie rüber zu Dane Fox, der den Puck von hinter dem Tor vor das Tor brachte und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Was war passiert? Petri Vehanen hatte den Puck an seinen Schläger bekommen und damit ins eigen Tor befördert. Eine unglückliche Situation, wo Vehanen natürlich nicht so gut bei aussah – 0:1.
Die Franken danach äußerst druckvoll und mit viel Zug zum Tor. Nürnberg wollte sofort nachlegen, aber das gelang ihnen nicht. Stattdessen ergab sich für die Eisbären die große Chance zum Ausgleich, denn nach 13 Minuten kassierte Ex-Eisbär Milan Jurcina die erste Strafzeit der Partie wegen Beinstellens. Aber Worte über das Powerplay der Eisbären brauchen wir nach wie vor nicht zu verlieren, da es einfach für keine Gefahr sorgt. Man fand zwar die Formation, aber außer eines Schusses von Danny Richmond kam nicht viel bei raus.
Kaum waren die Hausherren wieder komplett, hatten sie gleich drei Chancen innerhalb weniger Sekunden. Oliver Mebus mit der ersten Chance, Dane Fox versuchte sich im Nachschuss und wenig später kam auch noch Brandon Segal zu einer guten Chance.
Die Eisbären waren nur noch einmal im Auftaktdrittel gefährlich, als Thomas Oppenheimer den Puck zu Mark Olver passte und der per Direktabnahme an Andreas Jenike scheiterte.
Sekunden vor der ersten Pause noch einmal Alarm vor dem Berliner Tor nach einem Schuss von Brett Festerling. Die Scheibe lag hinter Vehanen frei, doch Florian Busch rettete in höchster Not und sorgte somit dafür, dass es aus Berliner Sicht nur 0:1 nach 20 Minuten stand. Busch sagte nach dem ersten Drittel bei Telekom Sport, dass es ein ausgeglichenes Spiel bisher sei, man sich aber ein paar leichtsinnige Fehler geleistet hat.

Das zweite Drittel begannen die Franken in Überzahl, da James Sheppard mit Ablauf des ersten Drittels noch eine Strafe wegen eines Stock-Checks kassiert hatte. Das Powerplay der Hausherren dabei auch deutlich gefährlicher als das der Eisbären, aber auch ohne Torerfolg.
Danach kamen die Eisbären zu guten Chancen, Sean Backman vergab gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden. Generell waren die Eisbären die optisch gesehen überlegene Mannschaft im Mitteldrittel, mit viel Scheibenbesitz und immer wieder guten Torschüssen durch Jamie MacQueen und eben jenen Backman. Aber auch wenn die Eisbären Schüsse zum Tor brachten, so wirklich viele Hochkaräter konnte man sich nicht erspielen, was aber auch an einer guten Nürnberger Defensive lag. Die Franken kamen seltener vor das Tor als noch im esten Drittel, hatten durch Eugen Alanov die beste Chance, der sich per Solo klasse durchtankte, dann aber an Petri Vehanen und Danny Richmond, welche im Verbund klärten, scheiterte.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Berliner auch in diesem Drittel ein Powerplay hatten, aber auch dieses wieder nicht nutzen konnten, wenn gleich es leicht besser war als das erste, dennoch keine wirkliche Gefahr für Nürnberg dar stellte. Somit blieb es auch nach 40 Minuten beim Spielstand von 1:0 für Nürnberg.

Im letzten Drittel waren es die Gastgeber, die für die erste Chance des Schlussabschnitts sorgten. Konter der Ice Tigers, Patrick Reimer auf Steven Reinprecht, doch der schoss knapp rechts vorbei. Dann Nürnberg mit der Riesenchance zur Entscheidung, als man nach Strafen gegen Blake Parlett und Florian Busch für 43 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, aber die Franken konnten daraus keinen Nutzen ziehen und somit stand es weiterhin nur 1:0.
Die Eisbären zeigten sich auch bemüht, hatten erneut mehr Scheibenbesitz und viel Zug zum Tor, aber sie spielten es eben nur bis ins Nürnberger Drittel gut. So richtig gefährliche Torchancen konnte man sich keine erspielen. Weil Nürnberg hinten eben auch sehr kompakt stand und nach vorne nur noch auf Konter lauerte.
Zwei Minuten waren noch auf der Uhr, als Ex-Eisbär Milan Jurcina wegen eines Stock-Checks in die Kühlbox musste. Nun also die große Chance für die Eisbären, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Chefcoach Uwe Krupp nahm auch sofort eine Auszeit, aber Petri Vehanen nahm er erst 70 Sekunden vor dem Ende vom Eis. Nun spielten die Berliner also mit zwei Mann mehr und da gelang ihnen tatsächlich noch der Ausgleich – IN ÜBERZAHL! Blake Parlett hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike ließ die Scheibe prallen und Sean Backman stand da, wo ein Torjäger eben steht und glich zum 1:1 aus – 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Somit ging es in die Verlängerung und da hatten die Nürnberger die beste Chance, als sie einen 2-auf-0-Konter nach einem Scheibenverlust der Eisbären fuhren, dort aber Brandon Segal an Petri Vehanen scheiterte. Es folgte wie bereits am Sonntag in Krefeld das Penaltyschießen und das auch mit dem gleichen Ausgang. Zwei Nürnberger (Steven Reinprecht und Philippe Dupuis) trafen, zwei Eisbären (Thomas Oppenheimer und Sean Backman) vergaben. Zumindest der zweite Nürnberger Penalty sorgte für etwas Gesprächsbedarf, forderten die Eisbären doch einen Videobeweis, da Dupuis den Puck zwischenzeitlich nicht mehr unter Kontrolle hatte und er kurz zurück sprang. Doch die Eisbären beschwerten sich vergeblich, die Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies verwehrten den Videobeweis und somit holte Nürnberg zwei Punkte und die Eisbären nur einen.

Am Ende also immerhin noch einen Punkt, welcher angesichts der Bemühungen der Eisbären sicherlich auch verdient ist. Aber man muss halt auch bemängeln, dass man bis zum Nürnberger Tor das gut gespielt hat, sich dann aber kaum einen Hochkaräter erspielt hat. Es fehlten zündende Ideen, die kompakte Nürnberger Defensive mal zu knacken. Auch das Powerplay war – trotz des späten Tores – mal wieder mehr als kläglich, da man da die Scheibe zwar laufen lässt, sich aber selbst kaum bewegt und kaum Chancen herausspielt. Von daher muss man dann am Ende doch sagen, dass mehr als dieser eine Punkt eben auch nicht verdient war. Nürnberg spielte jetzt nicht überragend stark, aber sie machten eben das, was sie machen mussten mit der 1:0-Führung im Rücken. Hinten kompakt stehen und nicht viel zu lassen, vorne bei Kontern für Gefahr sorgen. Und im Penaltyschießen trauten sich die Ice Tigers-Spieler mehr als die Eisbären.

Eisbären-Verteidiger Jonas Müller nach dem Spiel:

Beide Mannschaften haben zu Beginn viel Gas gegeben. Wir haben am Ende verdient ausgeglichen. Am Ende hat das glücklichere Team gewonnen. Wir wollen jetzt am Sonntag drei Punkte holen, um oben dran zu bleiben.

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer:

Man hat heute gemerkt, dass zwei Top-Teams aufeinander getroffen sind. Wir haben uns am Ende sicherlich um einen Punkt gebracht mit der unnötigen Strafe kurz vor Schluss. Aber die Punkteteilung war am Ende dann doch gerecht.

Beim Spitzenreiter und gegen den Tabellenzweiten: Eisbären vor schwerem Wochenende

In so einer langen DEL-Hauptrunde gibt es Spiele, auf die man sich nicht unbedingt freut und dann gibt es Spiele, da freut man sich richtig drauf. Am Wochenende gibt es zwei solcher Spiele, auf die man sich als Eishockey-Fan richtig freuen kann. Denn die Eisbären Berlin, aktuell Tabellendritter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), treffen am Wochenende nacheinander auf den Tabellenersten und -zweiten. Am Freitagabend ist man bei Spitzenreiter Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast (Bully: 19:00 Uhr) und am Sonntag kommt der aktuelle Zweite der Liga, der EHC Red Bull München, in die Hauptstadt (Bully: 17:00 Uhr). Mehr Herausforderung geht nicht für die Eisbären Berlin.

Doch ausgerechnet jetzt vor diesen beiden absoluten Spitzenspielen plagen die Hauptstädter große Personalprobleme. Gleich fünf Leistungsträger fallen bei den Eisbären aus. Constantin Braun und Kapitän André Rankel fehlten ja bereits die letzten Spiele schon. Nun stehen auch die Stürmer Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur) und Nick Petersen (Unterkörper) nicht zur Verfügung. Ersetzt werden die Drei durch die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler, welche zugleich ihr Saisondebüt in Nürnberg feiern werden.

Die vielen Ausfälle machen es nicht leichter für die Eisbären gegen zwei Gegner, gegen die es zuletzt überhaupt nicht lief. Nehmen wir da zunächst einmal den morgigen Gegner und Tabellenführer Nürnberg, bei dem man sechs der letzten sieben Gastspiele verlor und auch in dieser Saison bereits das erste Heimspiel mit 2:4 trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung verloren hatte. Vielleicht macht es ja die Tatsache einfacher, dass auch die Franken aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben. So fallen die beiden Verteidiger Patrick Köppchen und Colton Teubert noch einige Zeit aus und hinter den Einsätzen der Stürmer Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Patrick Buzas steht noch ein dickes Fragezeichen. Somit bestreiten also beide Mannschaften das Spitzenspiel morgen Abend mit dem sogenannten zweiten Anzug. Somit also auch eine Möglichkeit für Spieler, die sonst eher im Schatten der Leistungsträger stehen, in einem großen Duell für Aufsehen zu sorgen.

Am Sonntag kommt es dann zum zweiten Duell mit dem zweimaligen Deutschen Meister EHC Red Bull München in dieser Saison. Und die Bilanz gegen den Titelverteidiger sieht richtig düster aus. Die letzten fünf Gastspiele in Berlin hat München allesamt gewonnen. Auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison ging mit 4:2 an die Mannen von Coach Don Jackson. Und von den insgesamt letzten zehn Duellen zwischen diesen beiden Mannschaften gewannen die Eisbären nur eine einzige Partie – und diese auch erst nach Verlängerung (3:2 im ersten Halbfinalspiel der vergangenen Saison in München). Es wird Zeit, diese Negativserie zu beenden. 

Mit dem Saisonstart und aktuell Platz Drei kann man in Berlin sicherlich zufrieden sein, wenn gleich spielerisch noch immer richtig viel Luft nach oben ist. Vier Niederlagen in 13 Spielen sind definitiv keine schlechte Bilanz, schaut man aber auf die Gegner, gegen die man verloren hat, dann merkt man schon, dass den Eisbären zur Spitze doch noch einiges fehlt. Denn drei der vier Niederlagen setzte es gegen die Top-Teams Nürnberg, München und Mannheim. Die vierte Niederlage kassierte man im letzten Auswärtsspiel in Krefeld, als man eine 2:0-Führung verspielte und am Ende mit 2:3 n.P. den Kürzeren zog. Will man am Wochenende die Top-Teams aus Nürnberg und München besiegen, muss eine Top-Leistung abgerufen werden und das über die volle Spielzeit. Leisten sich die Eisbären erneut eine Auszeit und spielen nicht über 60 Minuten konzentriert Eishockey, klappt es erneut nicht mit einem Sieg gegen Nürnberg und München. Wenn die Eisbären jedoch ihren Gameplan durchziehen und beide Spiele gewinnen sollten, dann würden sie eindrucksvoll beweisen, dass in dieser Saison definitiv wieder mit Ihnen zu rechnen ist. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 20.10.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

Siegesserie gerissen: Eisbären verspielen 2:0-Führung und verlieren mit 2:3 n.P. in Krefeld

Die Siegesserie der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist gerissen. Nach vier Siegen in Folge setzte es am Sonntagnachmittag vor 4.058 Zuschauern bei den Krefeld Pinguinen eine unnötige 2:3 (0:0,2:1,0:1/0:0,0:1)-Niederlage n.P. Dabei verspielten die Eisbären sogar eine 2:0-Führung und am Ende der Verlängerung auch leichtfertig ein Powerplay, weshalb man sich am Ende mit einem Punkt begnügen muss. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp nahm nur eine Änderung im Vergleich zum 3:1 gegen Schwenningen vor und zwar im Tor. Back-up Marvin Cüpper durfte wieder ran, Petri Vehanen bekam eine Pause.

Die Eisbären reisten als beste Auswärtsmannschaft in die Seidenstadt. Eine Stadt, in der sie sich zuletzt sehr wohl fühlten und drei der letzten vier Gastspiele gewannen. Dementsprechend engagiert gingen die Berliner zu Werke und begannen äußerst druckvoll. Die Eisbären spielten ein aggressives Forechecking und hatten viel Zug zum Tor, aber es sollte bis zur fünften Minute dauern, ehe sie sich die erste große Chance erspielen konnten. Die Eisbären erkämpften an der linken Bandenrundung die Scheibe, spielten sie in den Slot, wo Blake Parlett lauerte, nach rechts zog und zum Schuss kam, jedoch an Andrew Engelage scheiterte.
Krefeld brauchte ein wenig, um in die Partie zu kommen und hatte so erst in der achten Spielminute seine erste Großchance. Marcel Müller brachte die Scheibe von der linken Seite vor das Tor, wo Daniel Pietta die Kelle hin hielt, Marvin Cüpper war aber mit einem klasse Save zur Stelle.
Nach dem Powerbreak verflachte die Partie und war eher langweilig. Chancen gab es keine zu bestaunen und auch so gab es wenig erwähnenswertes. Erst als Blake Parlett die erste Strafe der Partie kassierte und Krefeld das erste Überzahlspiel der Partie hatte, wurde es wieder ansehnlicher. Krefeld wollte in diesem Powerplay natürlich die Führung erzielen und versuchte einiges, aber mehr als die Großchance von Marcel Müller, dessen Schuss hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging, sprang dabei nicht heraus.
Eine Minute vor der ersten Drittelpause marschierte dann mal Sean Backman über rechts ins Angriffsdrittel und zog ab, doch auch sein Schuss ging denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. Somit stand es nach 20 Minuten 0:0 im Königpalast.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch mit 98 Sekunden in Überzahl. Und da sah man sofort, dass sich die Eisbären die Worte von Coach Uwe Krupp zu Herzen genommen hatten. Denn Krupp hatte gefordert, man solle in Überzahl die Scheibe schnell laufen lassen und mehr schießen. Klappte ganz gut, Sean Backman, James Sheppard und Micki DuPont hatte gute Chancen. Doch das Tor war dann eigentlich kein wirkliches Powerplaytor. Mark Olver hatte auf der rechten Seite zu viel Zeit und Platz, fand keine Anspielstation und zog einfach mal ab. Mit Glück, die Scheibe rutschte Andrew Engelage am kurzen Pfosten irgendwie durch – 1:0 (22.).
Der Rückstand schockte Krefeld aber überhaupt nicht, im Gegenteil, die Hausherren antworteten mit drei richtig guten Möglichkeiten. Aber auch die Eisbären kamen immer wieder zu guten Chancen, es entwickelte sich jetzt ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her und beide Mannschaften erspielten sich immer wieder gute Torchancen.
Mitte des zweiten Drittels kassierte Thomas Oppenheimer eine Strafe wegen Bandenchecks und hatte dabei sogar Glück, dass er dafür nur zwei Minuten bekam. Krefeld nun also in Überzahl, aber außer einer Chance von Patrick Seifert sprang nicht viel bei heraus.
Kaum wieder komplett legten die Eisbären nach. Sean Backman scheiterte zuvor noch, die Scheibe lag frei im Slot und Thomas Oppenheimer schaltete am schnellsten, schoss den Puck aufs Tor, wo Sean Backman noch abfälschen konnte und so stand es 0:2 (34.).
Doch wie nach dem 0:1 antwortete Krefeld auch diesmal mit wütenden Angriffen und diesmal belohnten sie sich dafür auch. Ganze 56 Sekunden nach dem 0:2 verkürzte ausgerechnet Ex-Eisbär Christoph Gawlik auf 1:2 (35.). Er leitete den Angriff selbst ein, Martin Ness bekam die Scheibe von Gawlik und zog ab, Cüpper konnte nur prallen lassen und Gawlik staubte erfolgreich ab.
Nur wenige Sekunden später Krefeld sogar mit der Chance zum Ausgleich, aber Cüpper war zur Stelle. So führten die Eisbären nach 40 Minuten mit 2:1 in der Seidenstadt.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären erneut in Überzahl, dieses Mal waren noch 67 Sekunden auf der Powerplayuhr. Aber nutzten konnten es die Eisbären diesmal nicht. Fortan war es eine hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften wollten hier das nächste Tor erzielen. Krefeld wollte die Partie ausgleichen, während die Eisbären für eine Vorentscheidung sorgen wollten. Daher arbeiteten beide Mannschaften mehr als dass sie sich gute Chancen erspielten. Erst in der 49. Spielminute hatte Krefeld durch Matthias Trettenes mal wieder eine gefährliche Chance, aber er schoss knapp am linken Pfosten vorbei.
Auf der Gegenseite vergaben Sean Backman und James Sheppard denkbar knapp innerhalb weniger Sekunden. Fünf Minuten vor dem Ende bot sich den Gastgebern die große Chance zum Ausgleich, als Jamie MacQueen eine Strafe kassierte. Powerplay Krefeld, aber das Penaltykilling der Eisbären arbeitete sehr aggressiv und es schien fast so, als ob die Eisbären diese Unterzahl überstehen könnten. Aber in der 57. Spielminute klingelte es dann doch im Berliner Tor. Markus Nordlund hatte von der blauen Linie abgezogen und Nick St.Pierre fälschte den Schuss entscheidend ab – 2:2 (57.).
Es war der Auftakt einer furiosen Schlussphase. Denn auf einmal war Krefeld am Drücker und drängte auf den Siegtreffer. Dieser gelang dem KEV aber nicht und auf einmal waren wieder die Eisbären das druckvollere Team. Und die Berliner hatten 20 Sekunden vor der Schlusssirene DIE große Chance zum Sieg, als Marcel Noebels im Slot angespielt wurde und den Puck eigentlich im Tor versenken muss (Daniel Fischbuch hatte schon die Arme zum jubeln oben gehabt). Aber Krefelds Goalie Andrew Engelage entschärfte diese Chance und sorgte somit dafür, dass es in die Verlängerung ging.

Und da waren die Eisbären die aktivere Mannschaft und wollten den Sieg. Und 51,6 Sekunden vor dem Ende bot sich den Gästen auch die Riesenchance dazu. Krefeld mit der zweiten Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Uwe Krupp reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Krupp schickte ausschließlich Neuzugänge für das Powerplay auf das Eis – Blake Parlett, Danny Richmond, James Sheppard und Sean Backman. Aber die Eisbären spielten das nicht gut, vertändelten zweimal die Scheibe und mussten daher neu aufbauen. Dann fand man die Formation, spielte die Scheibe hin und her, die Zeit lief runter und als die Sirene ertönte, war der Schuss von Sean Backman auf dem Weg Richtung Tor und schlug im selbigen auch ein. Leider aber hatten die Eisbären zu spät zum Schuss angesetzt, denn die Zeit war bereits abgelaufen.

Es ging also ins Penaltyschießen und da trafen auf Krefelder Seite Marcel Müller und Matthias Trettenes äußerst sehenswert, während Jamie MacQueen und Sven Ziegler vergaben. Der Zusatzpunkt blieb also in der Seidenstadt.

Eine Niederlage, die sicherlich nicht hätte sein müssen. Die Eisbären führten mit 2:0 und das hätte ihnen eigentlich Sicherheit verleihen müssen. Aber sie gaben Krefeld immer wieder Platz, um zu Chancen zu kommen. Und der schnelle Anschlusstreffer durch Gawlik sorgte natürlich für neue Motivation bei den Pinguinen. Die glaubten daher an ihre Chance, hier etwas mitzunehmen. Im letzten Drittel ließen die Eisbären dann hinten eigentlich nicht viel zu, taten aber auch nach vorne jetzt nicht mehr so viel, um hier das vorentscheidende 3:1 zu machen. Und so kam es eben dazu, dass Krefeld in Überzahl doch noch ausgleichen konnte. Aber auch danach hatten die Eisbären den Siegtreffer eigentlich auf der Kelle serviert bekommen, aber Marcel Noebels bekam den Puck nicht im Tor unter. Und letztendlich hat man die zwei Punkte dann in der Verlängerung verspielt, als man es in 51 Sekunden bei 4-gegen-3 tatsächlich schaffte, nur einmal auf das Tor zu schießen – und das auch noch nach Ablauf der Verlängerung. Da hatte man eine große Chance leichtfertig vertan und sich nicht an die Vorgabe vom Trainer gehalten, der eben gefordert hatte, die Scheibe in Überzahl schnell laufen zu lassen und mehr zu schießen. Laufen ließen sie die Scheibe ja aber zum Schuss setzten sie eben zu spät an.

Uwe Krupp: „Freue mich über die drei Punkte“

Die Eisbären Berlin eilen weiter von Sieg zu Sieg in der Liga, auch wenn es heute ein hartes Stück Arbeit gegen die beste Defensive der Liga war. Dass der Sieg der Berliner am Ende aber klar verdient war, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Schwenningens Coach Pat Cortina sah Berlin als klar bessere Mannschaft:

Berlin war ganz klar die bessere Mannschaft. Im ersten Drittel haben wir viel zu viel Zeit in unserem Drittel verbracht. Wir waren besser drin im zweiten und dritten Drittel. Unser Kampfgeist war besser, unser Glaube war besser. Es ist keine einfache Zeit für unser Team derzeit. 

Sein Spieler Ulrich Maurer war nach dem Spiel maßlos enttäuscht:

Im ersten Drittel waren wir überhaupt nicht auf dem Eis. Wir waren insgesamt einfach zu passiv und so bekommt man eben keine Torchancen.

Besser sah die Gefühlswelt da natürlich bei den Eisbären aus. Ersatz-Kapitän Florian Busch freute sich darüber, dass die Mannschaft „das Ding nach Hause geschaukelt hat“:

Wir haben uns nicht verwirren lassen. Wir haben viel den Puck im ersten Drittel gehabt, hätten vielleicht ein bisschen aggressiver zum Tor spielen müssen. Es freut mich sehr, dass die Mannschaft einen kühlen Kopf bewahrt hat und wir das Ding nach Hause geschaukelt haben.

Louis-Marc Aubry, der das wichtige 1:1 erzielte, verriet den Gameplan der Mannschaft:

Der Spielplan war, gut forechecken, sie unter Druck setzen und Pucks auf das Tor bringen. Das haben wir auch sehr gut gemacht. Wir haben einen guten Start erwischt im ersten Drittel, wo wir dominiert haben. Man darf sich nicht frustrieren lassen, wenn keine Tore fallen. Weil das ist der Spielplan, man will sie müde spielen und das ist uns gelungen. 

Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Trainer Uwe Krupp wusste, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, war am Ende aber über die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, sehr froh:

Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Wir haben im ersten Drittel zwar viel die Scheibe im gegnerischen Drittel gehabt, aber so richtige zwingende Torchancen haben wir uns auch nicht erspielen können. Im zweiten Drittel ist das Spiel offener geworden. Schwenningen musste dann auch aufmachen und dadurch haben wir die Tore gemacht, die wir machen mussten. Es war ein sehr zähes Spiel. Die Jungs waren die ganze Zeit konzentriert und haben viel investiert. Ich freue mich über die drei Punkte. Mir gefällt die Art und Weise, wie wir gespielt haben. 

3:1-Heimsieg gegen Schwenningen: Eisbären erobern vorübergehend Platz Eins

Ausgabe #8:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin hält an. Am Donnerstagabend gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:1 (1:1,2:0,0:0) und feierten damit den vierten Sieg in Folge. 8.841 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena konnten sich am Ende aber nicht nur über den vierten Sieg in Folge freuen sondern auch über die vorübergehende Tabellenführung. Denn durch den Heimsieg gegen die Schwäne eroberten die Berliner Eisbären vorübergehend Platz Eins von den Thomas Sabo Ice Tigers.

Neben den Youngsters musste Chefcoach Uwe Krupp heute auf Kapitän André Rankel sowie nach wie vor auf Constantin Braun verzichten. Ersatzkapitän war daher heute Florian Busch. Im Tor stand der inzwischen 40-jährige Petri Vehanen. An dieser Stelle noch einmal Herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 31, welche am Montag ihren 40. Geburtstag feierte.

Spielerisch war es im ersten Drittel größtenteils ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären dominierten die Partie, hatten viel Scheibenbesitz und hielten sich meistens im Angriffsdrittel auf. Dort brachten sie auch Schüsse auf das Tor von Dustin Strahlmeier, aber so was richtig hochkarätiges war dann aber doch nicht dabei gewesen. Was aber auch an der besten Abwehr der Liga lag, welche Schwenningen vor dem Spiel ja gestellt hatte. Denn die Mannen von Chefcoach Pat Cortina versuchten hinten kompakt zu stehen und nicht viel Platz für hochkarätige Chancen zu lassen. Klappte bis auf einmal ganz gut, denn in der fünften Spielminute hatte Blake Parlett die Scheibe auf das Tor geschossen und Thomas Oppenheimer kam an den Abpraller heran, traf aber nur den Pfosten.

Louis-Marc Aubry sorgte für den wichtigen und schnellen Ausgleich gegen Schwenningen. Nach dem Spiel wurde er dafür von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Schwenningen kam nicht oft vor das Berliner Tor, aber auf einmal gingen sie in Führung. Die Eisbären vertändelten an der eigenen blauen Linie die Scheibe, Stefano Giliati zog vor das Tor, kam dabei jedoch zu Fall. In einer unübersichtlichen Situation lag dann auch Petri Vehanen auf dem Hosenboden, was Markus Poukkula ausnutzte, als er aus dem Slot heraus den Puck im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (19.).
Der Rückstand hatte jedoch nur 68 Sekunden Bestand. Blake Parlett kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe zurück auf Louis-Marc Aubry und der sah just in dem Moment die kleine Lücke am kurzen Pfosten, welche Dustin Strahlmeier aufmachte. Genau da durch zielte Aubry und sorgte somit für den 1:1-Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof. Angesicht von 20:8-Torschüssen für die Eisbären ein schmeichelhafter Spielstand für Schwenningen, welche aber eben wenige Hochkaräter zu ließen.

Im Mitteldrittel sahen die Zuschauer in der Arena dann in den ersten zehn Minuten eine ausgeglichene Partie. Schwenningen inzwischen besser drin im Spiel und auch mit Zug zum Tor. So erarbeiteten sich beide Mannschaften ihre Chancen, die größte hatten aber die Gäste. In Überzahl kam Giliati zum Abschluss, Petri Vehanen bekam noch seinen Fanghandschuh an den Puck und lenkte das Spielgerät somit an die Latte. Glück für die Eisbären.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels zogen die Eisbären dann aber merklich das Tempo wieder an

Powerplay Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

und kreierten einige Torchancen, wovon sie zwei auch nutzen sollten. Es lief die 35. Spielminute, als Florian Busch mit der Scheibe hinter das Tor ging, dort kurzerhand wieder umdrehte und somit den Schwenninger Verteidiger abschüttelte, dann den Puck mustergültig vor das Tor passte, wo Thomas Oppenheimer im Slot schon lauerte und per sehenswerter Direktabnahme die erstmalige Führung herstellte – 2:1.
Nur 42 Sekunden später, die Eisbären-Fans bejubelten noch das Tor von Oppenheimer, schlenzte Jamie MacQueen den Puck Richtung Tor, wo Schwenningens Verteidiger Dominik Bittner den Puck unglücklich ins eigene Tor abfälschte – 3:1 (36.).
Die Eisbären hatten innerhalb weniger Sekunden per Doppelschlag für eine Zwei-Tore-Pausen-Führung gesorgt, welche inzwischen auch dem Spielverlauf entsprach.

Feiernde Eisbären nach dem Spiel. Ein Bild, das wir noch sehr oft in dieser Saison sehen wollen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel waren nennenswerte Torchancen dann Mangelware. Es sollte bis zur 48. Spielminute dauern, ehe Schwenningen mal wieder für einen Aufreger sorgen konnte. Jussi Timonen scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Schwenningen versuchte nun noch einmal alles, was den Eisbären Räume zum Kontern gab. Aber sowohl Schwenningen als auch die Eisbären hatten mit ihren Chancen kein Glück.
Kurz vor dem Ende probierte Pat Cortina noch einmal alles – Torwart raus und Auszeit. Was jedoch dazu führte, dass Sean Backman zwölf Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:1 einnetzen konnte. Nur verflog die Freude über diesen Treffer recht schnell, war doch die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Stefano Giliati und Micki DuPont hatten sich im Berliner Drittel einen kleinen Fight geliefert, weshalb die Partie unterbrochen war.
Am Sieg der Eisbären änderte das aber nichts mehr, es blieb beim 3:1 für die Eisbären.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die mehr investiert haben als Schwenningen. Die Gäste fanden erst im Mitteldrittel besser ins Spiel und konnten sich ab da auch Chancen erarbeiten, aber die meiste Zeit spielte sich das Geschehen im Drittel der Wild Wings ab. Und die Eisbären bewiesen auch heute wieder ihre unglaubliche Moral und ihren unbändigen Siegeswille. Im ersten Drittel war man deutlich überlegen, konnte sich nur leider keine richtigen Hochkaräter erspielen. Stattdessen geriet man plötzlich in Rückstand und so hatte Schwenningen das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das schockte die Eisbären keinesfalls, die direkt eine passende Antwort parat hatten und ausgleichen konnten. Danach war es zunächst eine Partie auf Augenhöhe, ehe die Eisbären das Tempo wieder anzogen und per Doppelschlag die Weichen auf Sieg stellten. Im letzten Drittel war dieser Sieg dann nie mehr gefährdet. So grüßen die Eisbären zumindest wieder für eine Nacht von ganz oben.

Marcel Noebels: „Das war keine leichte Aufgabe“

Das war ein ganz schön hartes Stück Arbeit, aber am Ende konnten sich die Eisbären Berlin und ihre Fans doch noch über einen Sieg und zwei Punkte freuen. Wenn gleich die Partie sicherlich nicht wirklich schön anzusehen war, wie auch Stürmer Marcel Noebels nach dem Spiel beim Fantalk sagte:

Das war keine leichte Aufgabe. Wir sind in Unterzahl in Rückstand geraten. Aber man muss Augsburg viel Respekt aussprechen, sie haben uns das Leben echt schwer gemacht. Heute war leider so ein Fußball-Ergebnis mit 1:0 über fast 55 Minuten und sicherlich keines der schönsten Spiele für unsere Zuschauer. Aber für uns wirklich ein hartes Stück Arbeit und am Ende das glückliche Ende auf unserer Seite. 

Goalie Petri Vehanen war es klar gewesen, dass man gegen Augsburg nicht viele hochkarätige Chancen bekommen würde:

Wir haben sehr gut als Team gearbeitet. Und gegen die gute Defensive von Augsburg bekommst du eben auch nicht viele Chancen. 

Auch Matchwinner Jamie MacQueen wusste, dass es kein leichtes Spiel gegen den AEV werden würde, es sich aber eben lohnt, wenn man bis zum Schluss hart weiter arbeitet:

Wir wussten, dass Augsburg ein schwieriger Gegner sein wird. Es zeigt sich, dass es sich lohnt, wenn man weiter hart arbeitet. Das hat die Mannschaft heute gemacht. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Fans waren mit dem Spiel der Eisbären jetzt nicht so zufrieden, aber am Ende zählen auch nur die Punkte und der Sieg. Chefcoach Uwe Krupp war dagegen sehr zufrieden mit dem Spiel seiner Jungs und war dementsprechend stolz auf sie, wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte:

Wir haben heute ein sehr gutes Eishockeyspiel gesehen von zwei Mannschaften, die mit offenem Visier gespielt haben. Augsburg hat einen guten Start gehabt. Da konntest du sehen, dass sie einen Tag länger Pause hatten als wir. Wir hatten das Auswärtsspiel in Iserlohn noch in den Knochen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Das war heute das fünfte Spiel in zehn Tagen. Sie haben heute einen guten Job gemacht. Es war sicherlich ein Spiel, in dem wir nicht so frisch waren und das konntest du in einigen Situationen auch merken. Da waren ein paar Unkonzentriertheiten dabei. Aber insgesamt haben wir unser Spiel durchgezogen. Wir haben auch nach dem langen 1:0-Rückstand nicht den Kopf hängen lassen, wir haben weiter Gas gegeben und weiter gearbeitet. Die zwei Punkte haben wir uns wirklich hart erarbeitet. Das ist ein Spiel, das kannst du gewinnen, das kannst du auch verlieren. Großes Kompliment an die Jungs, ich bin stolz darauf, wie sie gespielt haben.

Augsburgs Coach Mike Stewart war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, zeigte sich am Ende aber dennoch darüber enttäuscht, dass man die Punkte hat liegen lassen:

Unser Start war gut. Wir haben mit viel Energie gespielt. Jeder weiß, dass es nicht leicht ist, in Berlin zu spielen. Aber meine Mannschaft hat viel investiert. Unser Tor in Überzahl hat uns viel Selbstvertrauen und das Momentum gegeben. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir Punkte liegen gelassen haben. Aber letztendlich hat meine Mannschaft viel investiert und ein gutes Wochenende abgeliefert. 

Trotz der bisher schlechtesten Saisonleistung: Jamie MacQueen rettet den Eisbären zwei Punkte gegen Augsburg

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin setzen ihre Siegesserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fort. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Hauptstädter ihr Heimspiel knapp mit 2:1 (0:0,0:1,1:0/0:0,1:0) n.P. und feierten somit den dritten Ligasieg in Folge. Überzeugen konnten die Hausherren die 11.331 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena mit ihrer Leistung aber überhaupt nicht. Am Ende muss man schon sagen, sie haben das Spiel gewonnen und keiner weiß warum. Die Berliner zeigten heute wohl ihre schlechte Leistung in der noch jungen DEL-Saison. Nur weiß auch jeder, wer solche Spiele gewinnt, kann auch ganz andere Dinge am Ende gewinnen…

Chefcoach Uwe Krupp musste neben den Youngsters, welche für Weißwasser im Einsatz waren, auf die beiden Verteidiger Jens Baxmann und Constantin Braun verzichten. Baxmann fehlte aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Im Tor stand heute wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff und alle suchen sie den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel bot optisch überlegene Eisbären, die die meiste Zeit im Angriffsdrittel der Panther verbrachten, nur da dann aber nichts nennenswertes und hochkarätiges zu Stande brachten. Scheibenbesitz ist das eine und auch wichtig, um Spiel ezu gewinnen. Nur kommt es am Ende auch darauf an, was man mit der Scheibe macht. Und bei den Eisbären sah das heute bis ins Angriffsdrittel recht gut aus, nur dann passte man sich die Scheibe lieber wieder hin und her, machte den einen Kringel zu viel und wenn man dann doch mal auf das Tor von Jonathan Boutin schoss, waren die Schüsse kein großes Problem für den AEV-Goalie oder aber sie gingen weit am Gehäuse der Augsburger vorbei.
Zwei Überzahlspiele hatten die Berliner im Auftaktdrittel, aber dass das nicht die Parade-Disziplin der Eisbären ist, zeigte sich heute mal wieder mehr als deutlich. Die Eisbären schafften es tatsächlich, keinen gefährlichen Schuss in Überzahl auf das Augsburger Tor abzugeben. Weil sie es wieder zu schön spielen wollten, wenn sie denn mal in ihre Powerplay-Formation gefunden hatten. Hier noch ein Pass, da noch eine Drehung, aber ans Schießen dachte wohl keiner oder aber es traute sich keiner.
Augsburg war bei weitem nicht so präsent in der Offensive wie die Eisbären, dafür waren sie aber gefährlicher als die Berliner. Mit ihren wenigen Chancen schafften sie es, für mehr Gefahr zu sorgen als die Eisbären mit ihren vielen Spielanteilen. Die Eisbären waren eigentlich nur einmal gefährlich, 59 Sekunden vor dem Ende, als Daniel Fischbuch per Penalty an Boutin scheiterte. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Hauptstadt.

Im Mitteldrittel hatten dann die Fuggerstädter ihrerseits gleich zweimal in den ersten fünf Minuten die

Augsburgs Spieler standen hinten sehr kompakt, blockten viele Schüsse oder aber hielten im entscheidenden Moemnt ihren Schläger dazwischen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Chance, in Überzahl zu agieren. Und dass das Augsburger Powerplay eines der besten in der Liga ist, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Die erste Unterzahl überstanden die Berliner noch schadlos, bei der zweiten klingelte es dann aber im Gehäuse von Petri Vehanen. James Sheppard saß gerade einmal 22 Sekunden in der Kühlbox, da brachte Gabe Guentzel die Scheibe von hinter dem Tor an den linken Pfosten, wo Trevor Parkes lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (24.).
Vier Minuten später wohl die beste Chance der Hausherren im Mitteldrittel. Florian Busch kam mit der Rückhand zum Abschluss, traf dabei aber leider nur die Latte. Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz, aber es fehlte ihnen im Abschluss so ein wenig die Genauigkeit. Nicht alle Schüsse waren schlecht aber der Großteil sorgte einfach für zu wenig für Gefahr.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause jubelten plötzlich die Eisbären über den Ausgleich in Überzahl. Micki DuPont hatte abgezogen, die Scheibe sprang hoch und Blake Parlett hämmerte sie in Baseball-Manier ins Tor, hatte dabei aber sein Arbeitsgerät zu hoch, weshalb der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Nach 40 Minuten lagen effektive Augsburger also mit 1:0 in Berlin vorne. Die Eisbären nach wie vor mit keiner guten Partie, zu vielen Scheibenverlusten und zu ungenauen Schüssen.

Jamie MacQueen war am Ende mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das letzte Drittel brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Augsburg tat nicht mehr als nötig angesichts der Führung und die Eisbären konnten nicht mehr als sie zeigten. Je mehr den Hausherren die Zeit davon rannte, desto mehr probierten sie es mit der Brechstange. Sie belagerten das Augsburger Tor, die Panther standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten die Schusswege gut zu. Augsburg verteidigte einfach mit Mann und Maus, wenn doch mal ein Schuss durch kam, war er eine sichere Beute von Boutin.
Es war also fast allen klar, dass hier nur ein dreckiges Tor den Ausgleich bringen kann – oder aber ein Penalty. Den ersten hatten die Berliner in der 20. Minute aber vergeben. Drei Minuten vor der Schlusssirene gab es die zweite Chance, diesmal lief Jamie MacQueen an. Und der fuhr auf das Tor zu, guckte vor dem Tor hoch und hämmerte den Puck ganz cool in die linke Torecke – 1:1 (57.).
Tatsächlich doch noch der Ausgleich für die Eisbären. Und beinahe hätten sich die Eisbären hier auch noch die drei Punkte gesichert, aber Louis-Marc Aubry scheiterte 29 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels am Pfosten. Es ging also in die Verlängerung.

In der Verlängerung ging es dann rauf und runter. Zunächst vergaben die Gäste die Chance zum Sieg, dann auf einmal die Berliner mit zwei großen Chancen. Beide vergaben jedoch. Die Eisbären spielten eine starke Verlängerung, auf jeden Fall waren die Angriffe deutlich zielstrebiger und gefährlicher als noch in den drei Dritteln zuvor. Aber der Siegtreffer gelang weder den Eisbären noch Augsburg in der Overtime. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.

Und in diesem vergaben beide Augsburger, aber beide Berliner Schützen trafen. Zunächst war es Jamie MacQueen, der Boutin klasse austanzte und per Rückhand einnetzte, was zugleich der Siegtreffer war. James Sheppard beseitigte die letzten Zweifel, als er Boutin umkurvte und den Puck eiskalt im Tor versenkte. Somit ging der Zusatzpunkt an die Eisbären.

Nicht schön gespielt und trotzdem zwei Punkte geholt. Wer solche Spiele gewinnt, kann auch viel größere Dinge gewinnen… (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Puh, schön ist anders. Das Spiel war ganz schön zäh und auch nicht schön anzuschauen, wie selbst Marcel Noebels beim Fantalk nach dem Spiel zu gab. Optisch gesehen waren die Eisbären zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber wirkten ihre Angriffe über weite Strecken doch eher ideenlos. Die Statistik wies daher auch jede Menge Schüsse der Berliner aus, nur waren dabei ganz wenige hochkarätige Chancen bei. Was zum einen sicher an einer kompakten Augsburger Defensive lag, aber zum anderen eben auch an der Ideenlosigkeit der Hausherren. Denn dass deren Defensive anfällig ist, hat man in dieser Saison schon mehrfach gesehen.
Letztendlich zählt aber nur das Ergebnis und die zwei gewonnenen Punkte, auch wenn keiner so richtig weiß, wie man diese Partie eigentlich gewinnen konnte. Das war so ein typisches Spiel, wo du bis morgen früh noch hättest weiter spielen können, es wäre kein Tor für die Eisbären gefallen. Aber zum Glück gibt es ja Penaltys und die Eisbären konnten drei von vier heute verwandeln, was ihnen am Ende den Heimsieg bescherte. Über mehr als die zwei Punkte sollten sie sich dann aber auch nicht freuen, denn spielerisch gibt es noch viel Luft nach oben.

Eisbären vs. Augsburg: Der Spitzenreiter trifft auf seinen Lieblingsgegner

Seit Freitagabend grüßt der DEL-Rekordmeister von der Tabellenspitze. Ein Anblick, welchen man in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gewohnt war. Aber er fühlt sich gut an. Sehr gut sogar. Somit gehen die Eisbären Berlin morgen Nachmittag als Spitzenreiter in die Partie des 11. Spieltages gegen die Augsburger Panther, welche derzeit auf Platz Neun der DEL-Tabelle stehen.

Doch trotz des klaren 6:3-Sieges am Freitagabend in Iserlohn waren die Verantwortlichen nicht komplett mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Den Start hatte man völlig verschlafen und lag nach zwei individuellen Fehlern schnell mit 0:2 zurück. Dann bewies man einmal mehr seine großartige Moral und drehte die Partie komplett und führte zwischenzeitlich sogar mit 5:2 am Seilersee. Aber sowohl nach dem 3:2 als auch nach dem 5:2 ließen es die Berliner zu locker angehen, spielten es in Scheibenbesitz zu leichtfertig und leisteten sich dadurch zu viele Scheibenverluste, was Iserlohn viele Chance ermöglichte, um somit wieder zurück ins Spiel zu kommen. Und beinahe wurde man für diese leichtsinnige Spielweise auch noch bestraft, denn wenn Kevin Schmidt sein Treffer im letzten Drittel wegen zu hohen Stocks nicht aberkannt worden wäre, hätten sich die Eisbären auf eine heiße Schlussphase im Hexenkessel am Seilersee einstellen müssen. Stefan Ustorf, Leiter Spielerentwicklung und Scouting, war von daher zu Recht nach 40 Minuten enttäuscht, als er meinte, er sei nur mit dem Ergebnis zufrieden, jedoch nicht mit der Art und Weise, wie man gespielt hatte.

Morgen müssen die Eisbären aber über 60 Minuten eine hoch konzentrierte Leistung an den Tag legen, wollen sie die Augsburger Panther schlagen. Zwar haben die Panther nur eins der letzten fünf Spiele gewonnen und sind damit nach ihrem starken Saisonstart, wo sie zwischenzeitlich sogar mal Tabellenführer waren, bis auf Platz Neun der Tabelle abgerutscht, aber dennoch sind die Fuggerstädter ein Team, welches man nicht unterschätzen sollte. In der Offensive sind die Mannen von Coach Mike Stewart unheimlich torgefährlich, was 35 erzielte Treffer bestätigen, dafür sind sie aber hinten umso anfälliger, was 37 Gegentore in 10 Spielen mehr als beweisen.
Gegen Augsburg sollten die Eisbären auf jeden Fall zu viele Strafzeiten vermeiden, ist das AEV-Powerplay doch eines der besten in der Liga (25 Prozent Erfolgsquote).

In Augsburg traten die Hauptstädter zuletzt nicht wirklich gerne an, aber zu Hause spielten sie sehr gerne gegen die Panther aus Augsburg. Denn 13 der letzten 14 Heimspiele wurden gegen den AEV gewonnen. Die einzige Niederlage kassierte man jedoch im letzten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt, als Augsburg mit 2:0 gewann. Aber das war in einer Phase, in der bei den Eisbären überhaupt nichts zusammen lief. Morgen stehen die Vorzeichen ganz anders. Die Eisbären sind voller Selbstvertrauen nach dem starken Saisonstart und grüßen von Platz Eins, während der AEV seine erste Krise der noch jungen Saison durchmacht und am Donnerstag beim 3:2 n.P. gegen Wolfsburg eine vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendete. Und auswärts verbreitete der AEV zuletzt auch nicht wirklich Angst und Schrecken. Konnte man die ersten beiden Gastspiele der Saison noch gewinnen, setzte es in den letzten drei Auftritten auf fremden Eis drei Niederlagen. Was aber sicherlich auch am Gegner lag, ging es doch gegen Ingolstadt, Köln und München. Nur einfacher wird es für die Panther morgen Nachmittag auch nicht werden.

Los geht die Partie morgen um 14:00 Uhr in der Arena am Ostbahnhof. Telekom Sport überträgt wie immer live.