4:0 gegen Köln: Die Eisbären Berlin ziehen ins Halbfinale ein!

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #30:

HALBFINALE! Die Eisbären Berlin haben auch das dritte Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie gewonnen. Mit 4:0 (1:0,1:0,2:0) setzten sich die Hauptstädter durch und zogen damit ungefährdet ins Halbfinale. Auch heute konnten die Haie den Eisbären nichts entgegensetzen und so setzten sich die Berliner hoch verdient in drei Spielen durch.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch im dritten Viertelfinalspiel wieder. Diesmal blieben Simon Després in der Defensive und Leo Pföderl in der Offensive draußen. Dafür rutschten Korbinian Geibel und Kevin Clark in den Kader. Geibel war als siebter Verteidiger dabei und Clark spielte in der dritten Reihe an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux. Dort spielte am Sonntag noch Dominik Bokk. Der nahm heute den Platz von Pföderl in der Top-Reihe neben Marcel Noebels und Zach Boychuk ein. Und Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Die Vorzeichen vor Spiel 3 waren klar: Ein Sieg der Eisbären würde den Halbfinaleinzug bedeuten. Ein Sieg der Kölner Spiel 4 am Ostersamstag. Aber alle Anzeichen sprachen für einen Sieg der Hauptstädter, die ja bereits als Favorit in diese Serie und die gesamten Playoffs gestartet waren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und den besseren Start hatten einmal mehr die Eisbären. 2:35 Minuten waren gespielt, da blieb die Scheibe vor Justin Pogge liegen und Manuel Wiederer hämmerte sie ins Tor – 1:0 (3.). Das Tor war eine Kombination der vierten Reihe, denn die Assists gingen auf das Konto von Bennet Roßmy und Sebastian Streu. Secondary Scoring, in den Playoffs nochmal wichtiger als in der Hauptrunde.
Die Chance zum 2:0 ließen die Hauptstädter anschließend liegen, als man das erste Powerplay der Partie hatte, sich dabei aber wie erwartet schwer tat. Aber die Eisbären blieben bei gleicher Anzahl auf dem Eis am Drücker. Von Köln war rein gar nichts zu sehen. Dafür, dass es für die Haie hier um alles oder nichts ging, war das ganz schön wenig, was sie zeigten.
Mit zunehmender Spieldauer wurden auch die Zweikämpfe wieder härter und nickliger. Gerade die Domstädter fingen wieder an, ihre harte Gangart auszupacken. Auffällig vor allem Kapitän Moritz Müller, der wegen übertriebener Härte auch für das zweite Powerplay der Berliner sorgte. Dieses Überzahlspiel war deutlich zielstrebiger als das erste und sorgte auch ein-, zweimal für Gefahr vor dem Kölner Tor. Doch Tore fielen auch diesmal keine.
In der Schlussphase des Auftaktdrittels durften die Kölner dann mal Powerplay spielen, aber gegen das Penalty Killing der Eisbären ist derzeit kein Kraut gewachsen. Und beinahe hätte Giovanni Fiore einen Unterzahlkonter erfolgreich abgeschlossen. Doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. So blieb es beim verdienten 1:0 für die Hausherren nach 20 Minuten.

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Das zweite Drittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären, doch erfolgreich war auch dieses nicht. Dafür dann aber das nächste. Zunächst war es noch ein 4-3-Überzahlspiel, welches die Eisbären nicht nutzen konnten, das 5-4 dann aber schon. Matt White scheiterte noch, doch Zach Boychuk verwertete den Abstauber zum 2:0 (28.).
Die Berliner stellten also Mitte des Spiels die Weichen auf Halbfinale. Die Frage war ja auch, wie diese Kölner Mannschaft das Spiel hier noch drehen wollte. Denn es kam nichts von den Haien, dafür umso mehr von den Eisbären. Die waren zwischendurch drückend überlegen, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen. Weil man es am Ende auch zu schön spielen wollte. Statt dem letzten Pass wäre der Schuss dann die bessere Option gewesen.
Was machte eigentlich Pat Sieloff, welcher am Dienstag von Yannick Veilleux noch verhauen wurde? Diesmal versuchte er sich mit Giovanni Fiore anzulegen, was beiden Spielern je zehn Minuten einbrachte. Da keine zehn Minuten mehr zu spielen waren, durften beide Spieler vorzeitig in die Kabine, was Sieloff aber dazu nutzen wollte, um Fiore erneut zu provozieren. Diesmal wurde ein Fight jedoch rechtzeig verhindert. Das war bis zu diesem Zeitpunkt das einzige, was von der Mannschaft von Uwe Krupp kam. Gefahr für dieses Spiel und das Ergebnis bestand daher nicht.
Ein Powerplay hätte die Haie zurück ins Spiel bringen können, aber die Eisbären verteidigten mit Mann und Maus und ließen rein gar nichts zu. Bei einem 2-auf-1-Konter wäre man zudem beinahe selbst erfolgreich gewesen.
Bereits im zweiten Drittel deutete wenig auf eine Aufholjagd der Kölner hin. Uwe Krupp wirkte auch nicht so, als hätte er eine Lösung parat, wie seine Mannschaft hier nochmal einen Fuß in dieses Spiel und die Serie bekommen könnte. Zu überlegen waren die Eisbären. Das einzige, was Köln überhaupt Hoffnung machen konnte, war der Spielstand. Aber dafür mussten sie auch mal für Torgefahr sorgen. Doch zwei Tore in zwei Spielen zeigten deutlich, wo der Schuh der Kölner u.a. drückt. Das wurde nochmal im Powerplay kurz vor der zweiten Drittelpause deutlich. Mit einem 0:2-Rückstand aus Kölner Sicht ging es in die zweite Pause.

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Im letzten Drittel ging es für die Gäste nun um alles. Das Saisonende drohte. Und Köln kam engagiert aus der Kabine. Man wollte hier noch einmal alles versuchen und kam auch zu Abschlüssen. Aber Mathias Niederberger hielt sein Tor nach wie vor sauber. Ein Tor der Haie und die Partie wäre hier nochmal spannend geworden. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen, denn Zach Boychuk sorgte in der 45. Spielminute für die endgültige Entscheidung – 3:0.
Damit war auch so ein wenig die Luft raus aus der Partie. Die Eisbären ließen es von da an doch lockerer angehen. Köln wollte zwar, konnte aber nicht mehr zeigen. Auch die Domstädter wussten, dass deren Saison heute enden würde. Aber sie gaben immerhin nicht auf und kämpften bis zum Ende.
Uwe Krupp nahm rund sechs Minuten vor dem Ende seinen Goalie vom Eis, wollte also noch einmal alles riskieren. Aber das sorgte letztendlich für die Entscheidung. Giovanni Fiore versenkte die Scheibe im verwaisten Kölner Tor und ließ die Party in der Arena am Ostbahnhof vor fast 14.000 Zuschauern steigen – 4:0 (55.).
Denn damit stand endgültig fest, dass die Eisbären heute ins Playoff-Halbfinale einziehen würden. Und das letztendlich ungefährdet. Es blieb bis zum Ende beim 4:0-Heimsieg!

Ein absolut verdienter Sieg für die Eisbären, die das Spiel vom ersten Bully an im Griff hatten. Bei einer besseren Chancenverwertung, gerade im Mitteldrittel, wäre auch ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Köln konnte den Eisbären heute und in der gesamten Serie nichts entgegensetzen, was sie auch nur ansatzweise hätte gefährden können. Zwei Tore in drei Viertelfinalspielen sprechen eine deutliche Sprache. Einzig David McIntyre konnte die „Krake von Riga“ überwinden. Wenn du die Eisbären schlagen willst, brauchst du aber gefährliche Sturmreihen und die hatte Köln in allen drei Spielen nicht.
Und bei den Eisbären zeigte sich einmal mehr, wie tief der Kader besetzt ist. Auch ohne Leo Pföderl schossen die Hauptstädter vier Tore. Zudem ebnete die vierte Reihe mit dem 1:0 den Weg zum Sieg und letztendlich ins Halbfinale. Und doch haben die Eisbären ihr komplettes Potential in allen drei Spielen noch nicht abgerufen, weil sie es nicht mussten. Im Halbfinale wird ihnen ein schwerer Gegner gegenüber stehen, der ihnen mehr abverlangen wird. Doch bis es soweit ist, können die Eisbären ihre Akkus wieder aufladen.

5:1 in Köln! Die Eisbären gewinnen auch das zweite Spiel gegen Köln

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Playoff-Halbfinale entfernt. Am Dienstagabend gewannen die Hauptstädter Spiel zwei der Viertelfinalserie bei den Kölner Haien absolut verdient mit 5:1 (2:1,2:0,1:0). Leo Pföderl ebnete den Weg zum Sieg mit seinem Führungstor nach nur 33 Sekunden. Danach geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. 

Zwei Tage nach dem 2:1-Auftaktsieg in der Viertelfinalserie gegen Köln änderte Trainer Serge Aubin sein Team auf zwei Positionen. Korbinian Geibel und Kevin Clark mussten diesmal auf der Tribüne Platz nehmen. Dafür rückten Nicholas B. Jensen und Bennet Roßmy in den Kader. Das führte auch zu Änderungen im Line-up. In der Defensive blieb nur das Duo Morgan Ellis/Jonas Müller zusammen. Rückkehrer Jensen verteidigte zusammen mit Kai Wissmann. Dessen Partner am Sonntag war Frank Hördler, welcher heute ein Verteidiger-Pärchen mit Eric Mik bildete. Am Sonntag verteidigte Mik noch zusammen mit Després. Der war heute nominell siebter Verteidiger.
In der Offensive blieb nur die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl zusammen. Matt White und Frans Nielsen bekamen mit Giovanni Fiore einen neuen Reihenpartner. Er ersetzte Kevin Clark, welcher wie bereits erwähnt heute überzählig war. Am Sonntag stand Fiore noch in der dritten Reihe zusammen mit Blaine Byron und Dominik Bokk. Diesen Platz nahm heute Yannick Veilleux ein. In Spiel eins war Veilleux noch in der vierten Reihe mit Sebastian Streu und Manuel Wiederer. Die letzten Beiden bildeten die vierte Reihe heute zusammen mit Bennet Roßmy.
Und im Tor blieb alles beim alten. Mathias Niederberger hütete auch in Spiel zwei das Berliner Gehäuse.

Foto: Haie-Pictures

Köln stand vor Spiel zwei bereits unter Druck. Denn eine weitere Niederlage heute auf heimischen Eis und am Donnerstag würde den Haien in Berlin das Saisonende drohen. Von daher erwarteten die Eisbären eine noch aggressivere Kölner Mannschaft als es noch in Spiel eins der Fall war. Dort war die Gangart der Domstädter doch zumeist hart an der Grenze. Aber die Eisbären hielten gut dagegen und genau das wollte man heute auch tun.

Foto: Haie-Pictures

Traumstart für die Berliner! Nach 17 Sekunden gab es die erste Strafzeit gegen Köln und nach 33 Sekunden stand es 1:0 für die Eisbären. Leo Pföderl staubte in Überzahl eiskalt ab (1.). Als wäre er nie weg gewesen. Und für die Stimmung in Köln war es natürlich ein erster Dämpfer in diesem so wichtigen Spiel.
Die Eisbären machten auch danach weiter Druck, waren hellwach von der ersten Sekunde an. Köln kam zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel, tat sich mit dem aggressiven Forechecking der Hauptstädter enorm schwer. Natürlich hatten sich die Domstädter den Start ins Spiel anders vorgestellt, der Schock saß sichtlich noch tief.
Ein zweites Powerplay konnten die Eisbären nicht nutzen und direkt danach schlug Köln aus dem Nichts zu. Ex-Eisbär Alex Roach hatte abgezogen und David McIntyre fälschte entscheidend ab – 1:1 (10.).
Die Haie danach mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber wie stark das Penalty Killing der Eisbären ist, wussten auch die Kölner und so blieben beide Powerplays ungenutzt. Da hätte die Partie komplett gedreht werden können.
Danach war das Spiel ausgeglichener, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Den Eisbären bot sich gegen Ende des ersten Drittels die Chance zur erneuten Führung, als man wieder in Überzahl ran durfte. Doch nutzen konnte man das nicht. Erst bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis rauschte Jonas Müller ins Angriffsdrittel und brachte die Gäste von der Spree wieder in Führung – 2:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Nach der Schlusssirene gab es noch Provokationen auf beiden Seiten. Am Ende schnappte sich Marcel Müller Nicholas B. Jensen beim heraus fahren vom Eis und es gab den ersten Fight im Spiel. Beide durften nicht mehr weiterspielen, denn sie kassierten dafür je eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Aber auch Kölns Bacup Tomas Pöpperle erhielt eine Spieldauer.

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Köln kam druckvoll aus der Kabine und wollte schnell den Ausgleich erzielen. Doch die „Krake von Riga“ ließ keine Scheibe durch. Und die Eisbären? Die reagierten cool und nutzten eiskalt einen Fehler der Haie aus. Dominik Bokk mit dem lässigen Handgelenkschuss – 3:1 (26.). Die richtige Antwort auf den guten Beginn der Domstädter.
Danach waren die Eisbären wieder drin in ihrem Spiel und drückten ordentlich auf das Tempo. Man wollte früh für die Vorentscheidung sorgen. Doch das gelang nicht. Dafür gelang es den Berlinern aber, ein Powerplay der Haie ohne Gegentor zu überstehen. Das war die große Chance für die Hausherren, hier wieder einen Fuß ins Spiel zu bekommen.
Viel passierte danach nicht. Die Eisbären mussten nicht, Köln konnte nicht mehr zeigen. Zudem fehlte es den Hausherren an der Unterstützung der eigenen Fans. Fast durchgehend waren nur die Eisbären-Fans zu hören. Erst als die Domstädter rund vier Minuten vor der zweiten Drittelpause erneut ein Powerplay hatten, waren die Haie-Fans mal wieder zu hören. Aber Grund zum Jubeln hatten sie nicht, weil das Penalty Killing der Eisbären einfach nicht zu knacken war.
29 Sekunden vor der zweiten Drittelpause sorgten die Eisbären für die Vorentscheidung. Giovanni Fiore erkämpfte die Scheibe in der Bandenrundung, passte sie zu Matt White und wenn der zum Abschluss kommt, klingelt es meistens im gegnerischen Tor – 4:1 (40.).
Damit ging es dann auch in die Kabinen und während der zweite Sieg für die Eisbären zum Greifen nahe war, wurde der Weg für die Haie immer weiter.

Foto: Haie-Pictures

Zum Schlussdrittel wechselte Haie-Coach Uwe Krupp seinen Goalie. Justin Pogge ging raus, Niklas Lunemann kam zu seinem Debüt in der PENNY DEL. In Spiel 2 der Viertelfinalserie. Damit hatte der auch nicht gerechnet. Doch nach der Spieldauer gegen Backup Tomas Pöpperle musste er von der Tribüne rein in die Ausrüstung und ab auf die Bank. Und zu Beginn des dritten Drittels stand er plötzlich zwischen den Pfosten. Was für ein Tag für den jungen Goalie.
3:03 Minuten konnte er sein Tor sauber halten. Dann kam Jonas Müller an die Scheibe und zog trocken ab – 5:1 (44.).
Danach passierte relativ wenig. Köln konnte nicht mehr zeigen und die Eisbären mussten nicht mehr zeigen, zu deutlich war die Führung. Selbst ein Powerplay rund acht Minuten vor dem Ende der Partie ließen die Haie ungenutzt. Weil die Eisbären erneut ein starkes Penalty Killing zeigten.
Spielerisch gab es danach nichts mehr zu sehen. Aber Yannick Veilleux schnappte sich noch Pat Sieloff, nachdem der seine fünfminütige Strafe abgesessen hatte. Der Grund: Sieloff hatte Manuel Wiederer vollkommen unnötig und unsauber gecheckt. Veilleux hatte ihn schon auf dem Eis und auf der Strafbank mit Sprüchen belegt, nachdem Sieloff wieder auf dem Eis war, wartete bereits Veilleux auf ihn und feierte einen eindeutigen Punktsieg. Man solle sich eben nie mit einem Eisbären anlegen.
Kölns Coach Uwe Krupp sorgte nach dem Spiel dafür, dass es keine weitere Auseinandersetzung auf dem Eis gab. Er schickte seine Jungs sofort in die Kabine. Doch eine Fortsetzung könnte am Donnerstag folgen.

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Ein rundum verdienter Sieg für die Eisbären. Der Traumstart nach 33 Sekunden ebnete letztendlich den Weg zum zweiten Sieg. Die Eisbären standen hinten sehr kompakt und nutzten vorne nicht nur ihre Chancen eiskalt. Nein, sie bestraften auch die Kölner Fehler eiskalt. Die Haie taten sich bei eigenem Powerplay schwer und konnten zudem mal wieder ihre Chancen nicht nutzen. Die Tiefe im Kader der Eisbären macht sich eben deutlich bemerkbar.
So stehen die Eisbären nun vor dem Einzug ins Playoff-Halbfinale. Am Donnerstag kann dieser mit einem weiteren Sieg perfekt gemacht werden. Doch davor stehen noch mindestens 60 Minuten harte Arbeit. Und „hart“ wird auch das Stichwort für das Spiel sein, denn da hat sich so einiges aufgestaut und droht am Donnerstag in Berlin zu eskalieren. Für die Eisbären heißt es dann, kühlen Kopf zu bewahren und den Sack einfach zuzumachen.

2:1 gegen Köln: Marcel Noebels und Leo Pföderl schießen die Eisbären zum ersten Sieg in der Viertelfinalserie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #29:

Die Eisbären Berlin haben das erste Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie knapp aber verdient mit 2:1 (0:0,2:0,0:1) gewonnen. Den Grundstein für den Sieg legte man im zweiten Drittel, als man die beiden Tore erzielte. Nach dem Anschlusstreffer der Haie musste man nochmal kurz zittern, brachte aber den ersten Sieg sicher über die Ziellinie.

Die große Frage vor dem ersten Spiel im Playoff-Viertelfinale gegen Köln war die, welche beiden Importspieler bei den Berlinern auf der Tribüne Platz nehmen mussten. Denn Trainer Serge Aubin hatte den vollen Kader zur Verfügung und da nur neun Importspieler eingesetzt werden durften, musste Aubin sich für zwei Spieler entscheiden, welche nicht spielen durften. Die Entscheidung fiel auf Nicholas B. Jensen und Johan Södergran. Auf Södergran hatte ich ja bereits im Podcast bei den Kollegen Tube und Marcus von Sharkbite getippt. Das Jensen gestrichen wurde, überraschte dann doch schon etwas. Aubin entschied sich für sieben Verteidiger und zwölf Stürmer. Kobrinian Geibel stand als siebter Verteidiger im Line-up. Und im Sturm stand natürlich die Rückkehr von Leo Pföderl im Mittelpunkt. Neben Södergran waren auch Mark Zengerle, Marco Baßler und Bennet Roßmy überzählig. Im Tor stand erwartungsgemäß Mathias Niederberger.

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Die Eisbären hatten wie schon in der Vorsaison alle vier Spiele gegen die Haie in der Hauptrunde gewonnen. Doch letztendlich zählt das in den Playoffs nicht mehr. Denn da geht die Saison von vorne los und jede Mannschaft hat die Chance auf die Deutsche Meisterschaft. Dass es heute ausgerechnet gegen Köln ging, damit hatte vor ein, zwei Monaten keiner gerechnet. Da zitterten die Domstädter viel mehr um den Klassenerhalt in der DEL als dass sie von der Meisterschaft träumen durften. Doch die Mannschaft von Uwe Krupp hatte rechtzeitig ihre Form gefunden und die letzten fünf Spiele in Serie gewonnen. Darunter auch die beiden Siege in der ersten Playoff-Runde gegen Ingolstadt, welche Köln überhaupt erst ins Viertelfinale brachten. Die Eisbären hingegen konnten nur drei der letzten fünf Spiele gewinnen. Zudem hatten die Hauptstädter eine Woche Pause. Ob das nun ein Vor- oder ein Nachteil sein würde, dass sollte die Partie zeigen.

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Schon vorm ersten Bully gab es aber erstmals Gänsehaut-Feeling bei der Eisbären-Hymne. Das Fahnenmeer in der Hartmut-Nickel-Kurve stimmte schon einmal ein auf diese Playoff-Serie. Und auch vom ersten Bully an war die Stimmung auf über 100 Prozent. Die Arena am Ostbahnhof war der erwartete Hexenkessel, der den Haien Angst machen sollte.
Auf dem Eis war sofort Zweikampfhärte angesagt. Die Checks wurden zu Ende gefahren. Vor dem Tor wurde immer wieder aufgeräumt. Und Alexander Oblinger lieferte sich einen Fight mit Jonas Müller. Hier war also sofort Pfeffer drin im Spiel. Aber damit war zu rechnen, da die vier Hauptrundenspiele schon sehr physisch waren. Gerade die Haie waren zu Beginn sehr aggressiv unterwegs. Teilweise hart an der Grenze. Aber die Eisbären hielten gut dagegen und ließen sich nichts gefallen. Es ist halt Playoff-Zeit und das merkte man von Beginn an.
Worauf es in den Playoffs auch ankommt? Auf die Special Teams! Und die Berliner hatten nach dem Powerbreak das erste Powerplay der Partie, doch es blieb dabei, dass man daran nach wie vor arbeiten muss, wenn das ein Faktor in dieser Serie werden soll.
Beim zweiten Powerplay, was nur eine Minute lang war, hatte wenigstens Kapitän Frank Hördler eine gute Chance, fand aber in Justin Pogge seinen Meister. Das Haie-Powerplay, welches zuvor auch nur eine Minute dauerte, sorgte ebenso für eine gute Möglichkeit. Aber noch waren die Überzahlspiele beider Mannschaften nicht gefährlich genug.
Gefährlich wurden die Haie nur beim zwischenzeitlichen 4-4 auf dem Eis, als Mathias Niederberger in höchster Not rettete. Und das gleich zweimal gegen allein vor ihm stehende Kölner Spieler. Wahnsinn, die Krake von Riga!
Torlos endeten die ersten 20 hart umkämpften Minuten. Spielerisch hatte die Partie also noch jede Menge Luft nach oben.

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27 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da fegte ein Jubel-Orkan durch die Arena am Ostbahnhof. Köln mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, Marcel Noebels und Leo Pföderl spielten mit einem klasse Doppelpass die Kölner Defensive schwindelig und die Nummer 92 schoss ein zum 1:0 (21.).
Das war natürlich der perfekte Start ins zweite Drittel für die Hausherren. Und die Hauptstädter blieben am Drücker und wollten sofort noch ein Tor nachlegen. Doch das gelang ihnen nicht.
Köln bekam dann sein zweites Überzahlspiel und so die Chance zum Ausgleich. Aber wenn man sich um eins keine allzu großen Sorgen machen muss, dann um das Penalty Killing der Eisbären.
Die Hälfte war gespielt, da klingelte es erneut im Kölner Tor. Morgan Ellis hatte per Onetimer von der blauen Linie abgezogen und Rückkehrer Leo Pföderl fälschte die Scheibe entscheidend ab – 2:0 (31.). Marcel Noebels hatte den Pass auf Ellis gespielt und somit auch hier seinen Anteil am Tor.
Der Spielstand entsprach nun auch dem Spielverlauf, denn die Hauptstädter hatten im Mitteldrittel deutlich einen Gang hoch gefahren und für mehr Torgefahr als noch im Auftaktdrittel gesorgt.
Mathias Niederberger musste eigentlich nur zweimal entscheidend eingreifen. Einmal gegen David McIntyre, der frei vor ihm auftauchte und einmal gegen Alexander Oblinger, wo er seine Fanghand auspackte und die Scheibe weg fischte.
Zum Ende hin präsentierte das Penalty Killing der Eisbären nochmal eindrucksvoll, wie man Unterzahl spielt. Keinen gegnerischen Schuss zugelassen und fast mehr die Scheibe in den eigenen Reihen gehabt als Köln. Das sagt schon so einiges über dieses zweite Drittel aus, welches mit einer 2:0-Führung für die Eisbären endete.

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Im Schlussdrittel waren die Eisbären offensiv ausgerichtet. Sie wollten früh für die Entscheidung sorgen. Doch weder in Überzahl noch bei gleicher Anzahl auf dem Eis klappte das trotz guter Chancen. Von Köln war in dieser Phase wenig zu sehen. Viel mehr waren die Domstädter in der Defensive beschäftigt und hatten dort alle Hände voll zu tun mit den Angriffen der Eisbären. Gefühlt lief Köln nur noch hinterher.
Doch danach flachte die Partie wieder ab, wirkte etwas zerfahren. Die Härte auf dem Eis nahm wieder mehr zu. Torraumszenen gab es eher weniger zu sehen.
Die wohlmöglich letzte Chance, nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen, bot sich den Kölnern neun Minuten vor dem Ende, als sie in Überzahl ran durften. Und Marcel Müller hatte da die dicke Chance, doch Niederberger fuhr die Schoner aus und verhinderte den Anschlusstreffer. Für mehr Gefahr sorgten die Domstädter nicht.
Rund sechs Minuten vor dem Ende war es dann aber doch passiert. Luis Üffing hatte von der blauen Linie abgezogen, Mathias Niederberger konnte die Scheibe nicht parieren und sie lag kurz frei vor dem Tor. David McIntyre schaltete am schnellsten und brachte die Hoffnung zurück nach Köln – 2:1 (54.).
Nun war hier also nochmal Spannung drin in der Partie. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm Haie-Coach Uwe Krupp seine Auszeit, um seine Jungs auf die letzten knapp zwei Minuten einzustimmen. Justin Pogge blieb anschließend gleich auf der Bank. Köln versuchte also mit sechs Mann, die Verlängerung in Spiel eins zu erzwingen. Und es wurde auch nochmal brenzlig vor dem Berliner Tor, aber die Krake von Riga hielt sein Tor bis zur letzten Sekunde sauber und sicherte somit den Auftaktsieg in der Viertelfinalserie.

Ein am Ende knapper aber verdienter Sieg für die Eisbären. Im ersten Drittel bestimmte noch die Zweikampfhärte das Spiel. Da bekam man wenig Torchancen zu sehen. Im zweiten Drittel schalteten die Eisbären einen Gang hoch und hatten das Spiel im Griff. Das spiegelte sich dann auch im Ergebnis wider. Im letztem Drittel plätscherte die Partie bis zum Anschlusstreffer nur so vor sich hin. Erst danach wurde es noch einmal spannend, aber die Berliner ließen nichts mehr zu und brachten das knappe 2:1 über die Zeit.

Serge Aubin: „In den Playoffs kommt es jetzt auf jeden einzelnen Wechsel an.“

Heute Abend starten die Playoffs in der PENNY DEL. Köln und Ingolstadt sowie Nürnberg und Düsseldorf stehen sich in der ersten Playoff-Runde gegenüber. Die Eisbären Berlin können sich diese Spiele in aller Ruhe von zu Hause aus anschauen und dabei den potentiellen Viertelfinalgegner begutachten. Nürnberg, Düsseldorf oder Köln könnten der Gegner der Berliner ab Sonntag sein. Wer es am Ende wird, ist Stürmer Marcel Noebels egal, wie er nach dem Spiel am Sonntag gegen Bietigheim im Interview sagte. Letztendlich nimmt man es so, wie es kommt:

Also ich hab vor zwei Minuten erst geschaut, wer wie gespielt hat. Es kommt eh so wie es kommen soll. Wir können uns eh nur auf uns konzentrieren, was der kleine Nachteil ist, wenn man als Erster oder Zweiter in die Playoffs geht. Andere wissen gegen wen sie spielen. Da kann man sich in der Woche gut Zeit nehmen, um sich auf den Gegner vorzubereiten. Falls es so ist, dass wir erst Freitag Bescheid wissen, dann gibt es für uns eh kaum Vorbereitungszeit, um sich speziell einzustellen. Die Woche wollen wir nochmal nutzen, um kleine Verletzungen und Blessuren auszukurieren. Deswegen haben wir die Saison so lange gespielt, um die erste Runde aussetzen zu können. Es ist egal, wer am Sonntag kommt, wir freuen uns darauf, dass es endlich wieder um was geht.

In den Playoffs geht es natürlich um die Titelverteidigung, das ist das erklärte Saisonziel des Deutschen Meisters. 55 Spiele haben die Berliner in der Hauptrunde auf dem Weg in die Playoffs absolviert und die Hauptrunde als Tabellenerster abgeschlossen. 34 Spiele gewann man dabei nach regulärer Spielzeit, 12 Spiele verlor man nach 60 Minuten. Ging es in die Verlängerung oder ins Penaltyschießen, gewannen die Hauptstädter nur ein Penaltyschießen. Viermal ging das Spiel in der Verlängerung verloren, viermal im Shootout. Doch was nimmt Trainer Serge Aubin aus den 55 Spielen mit? Was fand er gut, was muss aus seiner Sicht noch besser werden? Das wurde er nach dem Spiel gegen Bietigheim am Sonntag auf der Pressekonferenz gefragt:

In den Auswärtsspielen waren wir sehr, sehr stark. Bei den Heimspielen weiß ich, dass wir besser auftreten müssen. Die konstante Leistung über die Saison ist hervorzuheben. Wenn wir uns zurück kämpfen mussten, haben wir es getan. Die Arbeitseinstellung meiner Spieler über die gesamte Hauptrunde hat mir sehr gut gefallen. In den Playoffs kommt es jetzt wirklich auf jeden einzelnen Wechsel an. Wir müssen eine konstante und solide Leistung bringen. Unser Energielevel muss während der Spiele konstant hochgehalten werden.

Sieht seine Mannschaft gut gerüstet für die Playoffs: Trainer Serge Aubin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Aubin spricht sie an, die Auswärtsbilanz. Von 27 Spielen gewannen die Berliner 19 nach regulärer Spielzeit. Vier Spiele gingen nach 60 Minuten verloren. Einmal gewann man nach Penaltyschießen, einmal verlor man nach Verlängerung und zweimal nach Shootout. Diese Auswärtsstärke kann in den Playoffs natürlich zum Trumpf werden.
Man sollte es aber vermeiden, in die Overtime zu gehen, denn da konnte man lediglich einmal gewinnen. Und da sind die Heim- und Auswärtsspiele schon zusammengerechnet.
Aber wie Aubin schon sagte, es wird auf jeden einzelnen Wechsel ankommen. Und vor allem auch darauf, dass man seine Leistung über die vollen 60 Minuten und wenn nötig auch mehr durchzieht, denn da hatte man gerade zuletzt doch erhebliche Probleme. Da überzeugte man meistens nur ein oder zwei Drittel. Doch in den Playoffs sollten die Sinne dafür wieder geschärft sein.

Einer, auf den es in den Playoffs auch ankommen wird, ist Stürmer Marcel Noebels. Der Torjäger wurde zuletzt geschont, um in den Playoffs wieder bei voller Stärke zu sein. Aus seiner Verschnaufpause kam er hoch motiviert zurück und trug sich sofort wieder in die Torschützenliste ein. Wie sah die Berliner Nummer 92 die bisherige Saison? Das wurde er am Sonntag nach dem Spiel gegen Bietigheim gefragt:

Es war vieles dabei. Wir haben Phasen gehabt, da haben wir ohne Zuschauer gespielt, das war natürlich auch so eine Zeit, wo wir uns als Team umstellen mussten. Klar, wir haben uns irgendwie dran gewöhnt, aber auf der anderen Seite war es schön heute zu sehen, was wir ab nächster Woche erwarten können. Wir hatten Höhen, wir hatten Tiefen. Wir haben gut gespielt, wir haben nicht so gut gespielt. Jetzt ist es für eine gute Mannschaft auch Zeit, es auf das Eis zu bringen. Wir wollen nächste Woche Sonntag mit einem Sieg starten und den Heimvorteil hier behalten.

Gegen wen es dann geht, werden wir spätestens am Freitagabend wissen. Dann können sich die Berliner auch auf ihren Viertelfinalgegner einstellen. Denn aktuell kann man nur die Akkus wieder aufladen und im Training an den Feinheiten arbeiten. Und ab Sonntag sind die Eisbären dann der Gejagte. Dann werden alle den Meister vom Thron stoßen wollen. Aber wenn die Eisbären zu ihrer Form der Hauptrunde finden und an den Baustellen im Training arbeiten, dann können sie sich nur selbst schlagen.