Nürnberg, Köln, Krefeld: Die Eisbären mit schweren Aufgaben bei DEL-Auswärtstour

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist vorbei, der Liga-Alltag geht wieder los. Wobei von Pause für die Eisbären Berlin nicht zu reden war, denn die Berliner waren als letzte DEL-Mannschaft noch in der Champions Hockey League (CHL) aktiv. Aber im Achtelfinale bekam der DEL-Rekordmeister deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Gegen den schwedischen Meister und CHL-Titelverteidiger Frölunda Indians Göteborg schied man am Ende deutlich mit 2:10 (1:6 in Berlin/1:4 in Göteborg) aus. Gegen das schwedische Top-Team waren unsere Jungs chancenlos, da zeigte sich, wie groß die Lücke zu anderen internationalen Ligen ist und wie weit die DEL von diesen Ligen entfernt ist.

In der DEL geht es aber für die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp nicht einfacher weiter. Innerhalb von fünf Tagen stehen für unsere Jungs gleich drei Auswärtsspiele auf dem Programm. Morgen Abend ist man bei den Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast (Bully: 19:30 Uhr), Sonntag folgt der Klassiker bei den Kölner Haien (16:30 Uhr) und am Dienstag endet die Auswärtstour mit dem Gastspiel bei den Krefeld Pinguinen (19:30 Uhr). Man kann diese Woche wohl getrost als „Woche der Wahrheit“ bezeichnen. Denn mit 24 Punkten sind die Eisbären als Siebter momentan nur im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt. Gibt es auf der Auswärtstour kaum etwas zu jubeln, droht der Sturz aus den Pre-Play-Off-Rängen. Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der drei Auswärtsspiele wie folgt:

Wir haben bei Frölunda so gespielt, wie du spielen musst, mit dem Kader, den wir haben. Wir müssen nur schauen, dass wir in Zukunft der gegnerischen Mannschaft nicht so viele Möglichkeiten in Überzahl geben.

Wirklich verbessert hat sich die Personalsituation der Berliner nicht. Marcel Noebels, Laurin Braun und Frank Hördler fehlen weiterhin, ein Einsatz von Kapitän André Rankel ist durch seinen fiebrigen Infekt mehr als unwahrscheinlich. So müssen also die Youngsters um Kai Wissmann, Maximilian Adam und Vincent Hessler wieder in die Bresche springen. Auf Dauer kann das nicht gut gehen, vor allem, wenn es in der Liga mit dem Auf und Ab so weitergeht wie vor der Länderspielpause. Das vor der Saison erklärte Ziel, man wolle oben mitspielen, ist so nicht zu erreichen.

Zumal die nächsten Aufgaben nicht einfach sind und man sich auswärts alles andere als leicht tut in dieser Saison. Nur drei von acht Spielen wurden auf fremden Eis gewonnen. 10 von 24 Punkten wurden nur eingefahren. Da man zu Hause noch nicht die erhoffte Heimstärke hat, muss man endlich auswärts anfangen, konstant zu punkten. Sonst wird die direkte Play-Off-Qualifikation diese Saison nicht leicht.

125px-Nuernberg_Ice_Tigers_Logo_svgImmerhin tut sich der morgige Gegner Nürnberg auf eigenem Eis sehr schwer, gewann nur drei von sieben Heimspielen und holte nur 10 von möglichen 21 Punkten. Die Franken stehen punktgleich vor den Eisbären dank der deutlich besseren Tordifferenz, zudem hat Nürnberg aber auch noch zwei Spiele weniger als die Eisbären absolviert. Und in Nürnberg taten sich die Berliner zuletzt sehr schwer, gewannen nur zwei der letzten neun Auftritte im Frankenland. Das letzte Spiel in Nürnberg gewannen die Eisbären allerdings mit 2:1. Und das erste Duell in dieser Saison gewannen die Eisbären auf eigenem Eis mit 3:2 n.P.

130px-Koelner-haie-logo_svgSonntag ist man dann bei der Kölner Haien zu Gast, die bisher eine sehr starke Saison spielen und die aktuell auf Platz Zwei der DEL stehen. Während es auswärts bei den Haien perfekt läuft (vier Spiele, vier Siege, drei davon zu Null), hat man zu Hause manchmal schon Probleme gehabt. Sechs der bisherigen zehn Heimspiele wurden gewonnen, u.a. unterlag man aber Aufsteiger Bremerhaven auf eigenem Eis mit 0:2. Gegen die Hauptstädter sieht die Haie-Bilanz aber gut aus. Sechs der letzten neun Spiele gewannen die Kölner gegen Berlin, bei den drei Niederlagen punkteten sie ebenfalls. Letztmals nach regulärer Spielzeit verlor Köln am 19. April 2013, als man im Finale den Eisbären mit 3:6 unterlag. Es waren noch die glorreichen Zeiten der Berliner. In dieser Saison verloren die Eisbären das erste Aufeinandertreffen gegen Köln auf eigenem Eis mit 0:3.

125px-Krefeld_Pinguine_LogoZum Abschluss der Auswärtstour geht es am Dienstagabend zu den Krefeld Pinguinen, die aktuell mit 19 Punkten Zehnter der DEL-Tabelle sind. Ein Sieg dort ist durchaus drin, hat Krefeld doch erst eins von bisher acht (!) Heimspielen gewinnen können. Drei der letzten fünf Auftritte im KönigPalast konnten die Eisbären für sich entscheiden. In der letzten Saison gewann man beide Duelle in der Seidenstadt (2:1 n.V./3:2). Das erste Duell in dieser Saison ging jedoch an Krefeld, mit 3:1 setzten sich die Pinguine in Berlin durch. Eine weitere Niederlage gegen Krefeld sollte man sich nicht leisten, da die Pinguine hinter den Eisbären in der Tabelle stehen und somit näher heran rücken würden an die Berliner.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 11.11.2016:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun, Bruno Gervais

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Spencer Machacek, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, Florian Busch, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch

Verletzt:

Marcel Noebels (Knie), Laurin Braun (Unterkörper), Frank Hördler (Knöchel), André Rankel (Infekt)

DNL-Team:

Charlie Jahnke

In Weißwasser:

Maximilian Franzreb

Fundstück #1 | Tagesspiegel Eisbären-Blog | Interview mit TJ Mulock

Wir bloggen das komplette Interview von Jörg Leopold (Der Tagesspiegel) mit TJ Mulock (Kölner Haie) mit freundlicher Genehmigung des Autors. Besten Dank dafür.


Eisbären-Blog: TJ, wie war das für Sie heute da draußen auf dem Eis?

TJ Mulock: Das war schon ein bisschen surreal. Die ganze Zeit vorher hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Und nach dem ersten Bully sieht man dann die ganzen alten Freunde da neben einem. Das war einfach toll. Natürlich war das wichtigste, die drei Punkte zu gewinnen. Das war nicht leicht, aber ich bin froh, dass wir das geschafft haben.

Eisbären-Blog: Die Eisbären-Fans haben Sie ausgepfiffen. Hat Sie das überrascht?

TJ Mulock: Ich war sehr, sehr überrascht. Ich weiß nicht, was ich getan habe. Wirklich, ich habe keine Idee. Wenn ich irgendetwas Falsches gesagt habe, dann möchte ich mich dafür entschuldigen. Ich habe mein Herz und meine Seele sieben Jahre lang für die Eisbären gegeben. Ich war immer aus tiefsten Herzen dabei, Berlin ist mein Zuhause. Ich liebe jeden einzelnen Fan da draußen und natürlich haben sie das Recht, mich auszubuhen. Aber ich weiß wirklich nicht, warum. Ich habe nie ein schlechtes Wort über irgendjemanden verloren. Wer mich kennt, der weiß das auch. Und deshalb hat mich die Reaktion der Fans auch so erstaunt.

Eisbären-Blog: Und Sie haben keine Idee, woran das gelegen haben könnte?

TJ Mulock: Klar ist, dass die Fans ziemlich sauer auf mich gewesen sein müssen. Ich muss also etwas getan haben. Aber ehrlich: ich weiß nicht, was das gewesen sein soll.

Eisbären-Blog: Angesprochen auf die Viertelfinalserie zwischen Berlin und Köln in der vergangenen Saisonwurden Sie vor ein paar Monaten im Kölner Express wie folgt zitiert: „Das war schon komisch. Ich wusste damals schon, dass ich gerade gegen meine neuen Teamkollegen spiele. Die ganz dreckigen Dinger habe ich mir dann gespart.“ Könnte der Unmut der Eisbären-Fans an dem letzten Satz gelegen haben?

TJ Mulock: Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich das nicht ernst gemeint haben kann. Ich habe für die Eisbären geblutet, habe alles gegeben, was ich hatte. Ich wollte auch in Berlin bleiben, das war immer meine erste Wahl. Deswegen noch mal: Ich entschuldige mich für alles. Auch wenn ich nicht glaube, dass ich etwas falsch gemacht habe.

Eisbären-Blog: War es deswegen eine besondere Genugtuung für Sie, nun in Berlin gewonnen zu haben?

TJ Mulock: Klar. Das ist es ja auch, was du dir vornimmst für so ein Spiel. Dass die Eisbären-Organisation während einer Spielunterbrechung ein Video von mir mit meinen Karrierehöhepunkten in Berlin gezeigt hat, das hat mich sehr berührt. Es wäre noch schöner gewesen, wenn die Fans nicht dabei gebuht hätten. Aber trotzdem: an diese Geste werde ich mich mein ganzes Leben lang zurückerinnern.

Eisbären-Blog: Sportlich gesehen, scheinen Sie mit Köln eine gute Wahl getroffen zu haben. Die Haie stehen momentan vor den Eisbären.

TJ Mulock: Die Eisbären haben schon ein starkes Team. Wir waren vor allem besser, weil unser Torwart Gustaf Wesslau wirklich bemerkenswert gut gehalten hat – auch schon in den letzten Spielen. Bei dem Stil, den wir spielen, muss er auch gut sein. Aber die Eisbären werden am Ende der Saison mit oben dabei sein – da bin ich sicher.

André Rankel: „Wir sind alle sehr, sehr enttäuscht“

André Rankel (Stürmer und Kapitän der Eisbären Berlin):

Wir sind alle sehr, sehr enttäuscht. Wir haben uns sehr viel vorgenommen für diese Playoffs. Es hat leider nicht gereicht. Köln hat sehr , sehr gut gespielt und sehr, sehr gut verteidigt. Wir haben immer wieder Druck gemacht, waren immer wieder dran, haben es aber leider nicht geschafft, die entscheidenden Tore zu schießen. Und das war der Schlüssel, warum wir heute nicht weiter gekommen sind. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Das war eine sehr ausgeglichene Serie. Auch das heutige Spiel war bis zum Schluss wieder sehr eng. Dass wir 3:0 zurück gelegen haben, war natürlich etwas unglücklich für uns, aber wir haben uns dann wieder zurück gekämpft ins Spiel. Wir haben die Sache noch mal spannend gemacht zum Schluss. Aber wie eigentlich in der ganzen Serie hat Köln in den entscheidenden Phasen immer sehr gut verteidigt. Unser ganzer Druck, den wir ausgeübt haben, war eben nicht so effizient, wie du es haben musst, um die Serie oder das Spiel heute zu gewinnen. 

Cory Clouston (Trainer Kölner Haie):

Wir sind natürlich sehr froh über das Ergebnis. Die Eisbären haben es nicht geschafft, in Führung zu gehen, das war für uns sehr wichtig. Deshalb war auch unsere Führung sehr wichtig. Denn die Eisbären sind, wenn sie die Führung haben, sehr gut und sehr aggressiv und können die Führung immer sehr gut verteidigen, weil sie dann sehr gut strukturiert und organisiert sind. Als die Eisbären dann in Überzahl das 1:3 erzielt haben und dann auch noch recht spät auf 2:3 heran kamen, haben wir uns in die Pause gerettet und waren sehr froh darüber. Im letzten Drittel haben wir unsere defensive Strategie wieder gefunden, haben sehr strukturiert gespielt und uns sechs, sieben Konterchancen erspielt. Leider konnten wir diese nicht nutzen. Am Ende sind wir sehr froh, gegen so ein gutes Team ins Halbfinale einzuziehen.

Alexander Sulzer (Verteidiger Kölner Haie):

Ich bin super happy über den Halbfinal-Einzug. Es war ein hartes Stück Arbeit. Aber wir haben solide gespielt und verdient gewonnen am Ende.

 

2:3 im entscheidenden Spiel: Eisbären wachen zu spät auf und verabschieden sich in die Sommerpause

logo_WBN_1516Ausgabe #34:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg130px-Koelner-haie-logo_svg

Und zum dritten Mal nacheinander endet die Eishockey-Saison für die Eisbären Berlin im März. Im alles entscheidenden siebten Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie verloren die Berliner am Ostermontag vor 12.443 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 2:3 (0:1, 2:2, 0:0). Eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hat. Vier Minuten Playoff-Eishockey und dann ein versuchtes Anrennen im Schlussdrittel reichen nicht aus, um so ein „Do or Die“-Spiel zu gewinnen. Köln zeigte von Beginn an, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten, gingen meistens als Sieger aus den Zweikämpfen hervor, gewannen die wichtigen Bullys und wirkten auch so insgesamt viel spritziger als unsere Jungs. Unsere Jungs waren nicht von Beginn an bereit für diesen absoluten Showdown. Was für mich eigentlich unverständlich ist.

Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Kader im Vergleich zu Spiel Sechs in Köln. Milan Jurcina kehrte zurück in den Kader, dafür fehlte Florian Busch diesmal. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Spiel. Die Eisbären wirkten in den Anfangsminuten zwar optisch überlegen, aber die Schüsse, die sie auf das Tor von Gustaf Wesslau abgaben, waren für den jetzt keine große Prüfung gewesen. Die Kölner standen von Beginn an hinten sicher, versuchten die Schusswege zuzumachen, um so den Eisbären die Lust am Spiel zu nehmen. Und dann lauerten sie wieder auf Fehler der Berliner, um eiskalt zu kontern.
Klappte erstmals in der sechsten Spielminute. Zwar war kein Fehler der Eisbären voraus gegangen, aber die Kölner mit einem ersten Angriff. Patrick Hager kam relativ leicht an Petr Pohl und Mark Olver vorbei und stand plötzlich alleine vor Petri Vehanen. Dem finnischen Goalie ließ Hager keine Chance und netzte zum 0:1 ein. Das erste Tor hatten also die Haie erzielt. Und in dieser Serie hatte bisher stets das Team gewonnen, welches das erste Tor erzielte hatte. Leider war es am Ende auch heute wieder so gewesen.
Die Eisbären wirkten nach dem Gegentor sichtlich geschockt, bekamen nach vorne noch weniger auf die Reihe als vorher und leisteten sich zu viele Fehlpässe. Zu oft klappten auch die Scheibenannahmen nicht. Das Gegentor hatte Wirkung hinter lassen. Und dieses frühe Tor spielte den Kölnern natürlich in die Karten, denn so konnten sie ihre Spielweise noch besser durchziehen.
Mitte des ersten Drittels bot sich dann den Eisbären aber die Riesenchance zum Ausgleich. Die Haie kassierten die erste Strafe des Spiels (Daniel Syvret). Als sich 40 Sekunden später auch noch Alexander Sulzer eine Strafe einhandelte, hatten die Berliner plötzlich 1:20 Minuten doppelte Überzahl. Nun musste doch der Ausgleich fallen, so die Hoffnung auf den Rängen der Arena am Ostbahnhof. Doch mal wieder bewiesen die Hauptstädter, wie schlecht sie in den Playoffs in Überzahl sind. Dieses ständige hin und her gepasse geht einem so dermaßen auf die Nerven. Immer wieder wurde der Puck hin und her gespielt, statt einfach mal aus allen Lagen auf das Kölner Tor zu feuern. Hallo, die hatten zwei Mann weniger auf dem Eis und unsere Jungs schafften es, wenn überhaupt, ganze zwei Schüsse abzugeben? Lächerlich, sorry, aber anders kann man das Powerplay nicht bezeichnen.
Auch danach rannten unsere Jungs weiter an, aber immer noch kopf- und ideenlos. Köln hatte keine große Mühe, die Angriffe der Berliner abzuwehren und die 1:0-Führung mit in diese Pause zu nehmen. Der Auftritt der Eisbären war erschreckend und nicht Playoff-würdig. Continue reading

Do or Die: Showdown in Berlin um das letzte Halbfinal-Ticket

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg130px-Koelner-haie-logo_svgWir erleben aktuell die spannendste Playoff-Serie der Eisbären seit einer gefühlten Ewigkeit. 3:3 steht es zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien nach sechs Viertelfinalspielen. Die Entscheidung über den Halbfinal-Einzug fällt also im alles entscheidenden siebten Spiel morgen in Berlin. Die Eisbären hatten es bekanntlich gestern nicht geschafft, in Köln das Ticket für das Halbfinale zu buchen. Dabei waren sie vor allem im Mitteldrittel den Kölnern deutlich überlegen, konnten allerdings ihre vielen Chancen nicht in Tore ummünzen, während Köln eiskalt vor dem Tor agierte. So erkämpften sich die Domstädter das siebte Spiel und damit den Showdown in der Hauptstadt am Ostermontag. 

Trainer Uwe Krupp äußerte sich nach dem sechsten Spiel in Köln wie folgt:

Im zweiten Drittel hatten wir den Schwung und viele Chancen. Druck ist keine Garantie für Erfolg. Nach dem 1:3 mussten wir aufmachen. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir am Montag unseren Plan, wie wir spielen wollen, über 60 Minuten auch durchziehen.

Das Spiel in Köln war schon sehr kurios gewesen. Nach wenigen Sekunden die Eisbären mit der Riesenchance zur Führung, doch sie vergaben diese Chance. Im Gegenzug Köln mit dem 1:0. Im zweiten Drittel Köln kurz nach Wiederbeginn mit der großen Chance, aber auch sie vergaben diese frühe Chance. Die Eisbären machten wenig später durch Petr Pohl das 1:1 und drückten die Haie fortan minutenlang ins eigene Drittel ein. Eigentlich war das 2:1 der Berliner nur eine Frage der Zeit gewesen, aber es fiel nicht. Stattdessen machten die Domstädter durch Torsten Ankert bei einem Entlastungsangriff das 2:1 und sicherten sich somit das Momentum in dieser Partie. Am Ende nutzten die Kölner den Platz, den die Eisbären ihnen ließen, eiskalt aus. Haie-Stürmer Philip Gogulla mit seinem Fazit zum Spiel:

Berlin ist im zweiten Drittel die klar bessere Mannschaft gewesen. Aber wir haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.

Die Kölner überstanden die Drangphase der Eisbären schadlos und hatten nach dem 2:1 noch zwei, drei Hochkaräter, um sogar noch höher zu führen nach 40 Minuten. Und im Schlussdrittel zeigten die Kölner ihrer Stärke bei Kontern. Da sind sie brandgefährlich, da müssen unsere Jungs morgen aufpassen.

Die hohe Niederlage spielt bei den Eisbären-Spielern aber nun keine Rolle mehr und wird auch nicht im Kopf sein, wenn sie morgen zu Spiel Sieben gegen Köln antreten werden. Das Spiel muss schnell vergessen und der Fokus auf den Showdown am Montag gelegt werden. Verteidiger Constantin Braun:

Ganz einfach: Wir haben vorne nichts gemacht und hinten kassiert. Es steht jetzt drei zu drei in der Serie und am Montag geht es weiter. Egal ob wir 1:5 oder 0:38 verlieren. Das sitzt Montag nicht mehr im Kopf.

Es war ja fast abzusehen, dass diese Serie in ein alles entscheidendes siebtes Spiel gehen würde. Nachdem beide Mannschaften jeweils ihr erstes Heimspiel ohne eigenes Tor verloren haben, gewannen sie beide ihre nächsten Heimspiele sehr deutlich. Berlin gewann mit 5:1 und 4:1 auf eigenem Eis, Köln mit 4:0 und 5:1. Beide ließen also zu Hause rein gar nichts anbrennen. Doch einen Unterschied sehe ich da schon, denn die Eisbären waren in der Partie gestern nicht so hoffnungslos unterlegen wie Köln am Donnerstag. Wenn die Eisbären vorne etwas mehr Glück gehabt hätten, wären sie wahrscheinlich mit 2:1 oder 3:1 in Führung gegangen und dann hätte die ganze Sache schon ziemlich anders ausgesehen. Köln hatte beim Schuss von Ankert eben das nötige Glück und am Ende mussten unsere Jungs hinten auf machen, was Köln halt dankend ausnutzte. 

Die Eisbären waren also eigentlich in den letzten beiden Spielen die aktivere und spielbestimmende Mannschaft gewesen. Am Donnerstag bestraften sie Köln für deren defensive Einstellung und am Samstag spielten sie die Haie in eigener Halle derart an die Wand, dass die Kölner sich fast nur noch mit unerlaubten Weitschüssen befreien konnten. Die Eisbären sollten also die positiven Dinge aus der Köln-Partie mitnehmen und den Haien morgen zeigen, wer hier der Herr im Hause ist. Zu Hause waren die Eisbären in den letzten beiden Spielen die deutlich bessere Mannschaft, darauf sollten sie aufbauen. 

Wichtig wird auch morgen wieder der erste Treffer sein. Bisher gewann stets das Team, welches das 1:0 erzielt hatte. In den letzten beiden Heimspielen trafen unsere Jungs bereits in der ersten Minute. In Spiel Drei nach 51 Sekunden und in Spiel Fünf schon nach 37 Sekunden. Genau so müssen die Eisbären auch morgen wieder loslegen. Wenn sie genauso spielen, wie in den letzten beiden Heimspielen und im zweiten Drittel in Köln, dann wird es mit dem Sieg klappen. Man muss dafür aber über 60 Minuten – und wenn nötig auch mehr – hoch konzentriert zu Werke gehen, hinten nicht viel zulassen und vorne seine Kaltschnäuzigkeit wieder finden. Dann kann man Köln besiegen und ins Halbfinale einziehen.

Dafür benötigen die Eisbären aber auch die Unterstützung ihrer Fans. Die Arena am Ostbahnhof muss auch morgen wieder beben, so dass den Kölnern wieder die Knie zittern werden. Eine fantastische Unterstützung von den Rängen kann den Eisbären die letzten Prozente geben, die sie gegen Köln brauchen werden, um erfolgreich zu sein. Also liebe Eisbären-Fans, gebt morgen alles und unterstützt die Eisbären so laut es geht. Die Jungs brauchen uns mehr denn je. Zeigen wir den Kölnern, was Stimmung heißt. Auf Dynamo!

Los geht das alles entscheidende siebte Spiel morgen Nachmittag um 14:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Hauptschiedsrichter sind die Herren Piechaczek und Schukies. 

Eisbären vergeben Matchpuck: Eiskalte Kölner erzwingen Spiel Sieben in Berlin

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg130px-Koelner-haie-logo_svgEs gibt den absoluten Showdown am Ostermontag. Es wird Spiel Sieben zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haie geben. Die Domstädter gewannen heute Abend vor 14.033 Zuschauern in der Lanxess-Arena mit 5:1 (1:0, 1:1, 3:0) gegen unsere Jungs und erzwingen somit das entscheidende siebte Spiel hier in Berlin. Eine Niederlage, die am Ende weh tut, aber auch eine, die vor allem im Mitteldrittel hätte vermieden werden können. Denn da waren die Berliner drückend überlegen, konnten ihre Chancen aber nicht nutzen, während Köln eiskalt vor dem Tor war.

Gleich kurz nach Beginn hatten die Eisbären die große Chance zur Führung, doch sie scheiterten an Gustaf Wesslau im Kölner Tor. Praktisch im Gegenzug gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung. Fredrik Eriksson nahm einen Pass direkt und hämmerte die Scheibe ins Tor. 1:0 nach nur 61 Sekunden.
Die Haie auch danach die dominierende Mannschaft, die Eisbären kamen erst Mitte des ersten Drittels zu Chancen. Weitere Tore fielen aber im Auftaktdrittel nicht mehr und somit gingen die Domstädter mit einer 1:0-Führung in die Kabine.

Auch das zweite Drittel begann mit einer Blitz-Chance. Diesmal waren es die Kölner in Person von Ryan Jones, welcher alleine auf Petri Vehanen zu lief. Doch der Finne behielt in diesem Duell die Nerven und verhinderte das mögliche 0:2.
Und in der 23. Spielminute stellte Petr Pohl das Spiel wieder auf Anfang. Eine klasse Kombination der Berliner, Frank Hördler mit dem Pass auf Pohl, welcher im hohen Slot zu viel Platz hatte und einnetzen konnte – 1:1.
Die Eisbären waren danach die klar spielbestimmende Mannschaft, drängten die Haie immer wieder ins eigene Drittel ein und zwangen sie zu unerlaubten Weitschüssen, somit konnten die Kölner auch nicht wechseln. Unsere Jungs erspielten sich auch jede Menge gute Chancen, nur nutzen konnten sie davon keine. 23:7 zeigte die Schussstatistik nach dem zweiten Drittel. Aber es waren die Kölner, die im zweiten Drittel trafen. Nach genau 38 Minuten brachte Torsten Ankert mit einem satten Schuss von der rechten Seite die Hausherren wieder in Front – 2:1.
Und die waren auf einmal am Drücker, hätten hier durchaus noch ein Tor nachlegen können. Aber Petri Vehanen und der Pfosten beim Schuss von Johannes Salmonsson retteten die Eisbären in die Pause.

Im Schlussdrittel erwischten die Haie den besseren Start. Dragan Umicevic behauptete die Scheibe in Überzahl, fuhr hinters Tor und spielte den Puck dann quer rüber auf Alexander Sulzer, welcher völlig frei stand und direkt abgezogen hatte – 3:1 (43.).
Fortan war es ein Spiel auf Augenhöhe, es ging hin und her. Aber das glücklichere Ende hatten die Domstädter auf ihrer Seite. Philip Gogulla bereitete das 4:1 von Johannes Salmonsson vor (53.). Und dann war es Gogulla selbst, der für den Schlusspunkt in der 55. Spielminute sorgte, als die Haie einen 3-auf-2-Konter fuhren.

Nun heißt es für die Eisbären, dieses Spiel schnell abzuhaken und nach vorne zu schauen. Auf Spiel Sieben, welches wieder zu Hause statt findet. Und die letzten beiden Heimspiele gegen Köln waren klare Angelegenheiten. Und auch heute war das Spiel der Eisbären vor allem im Mitteldrittel dominant. Nur hat man leider die vielen Chancen nicht nutzen können und so ging die Niederlage am Ende auch in Ordnung. Denn im Gegensatz zu den Eisbären nutzten die Kölner ihre Chancen eiskalt. Am Montag geht es wieder von vorne los. Beide Mannschaften wissen nun, wie sie den anderen schlagen können. Beide haben die Chance auf das Halbfinale. Und unsere Jungs haben den Heimvorteil und uns Fans im Rücken.

Matchpuck in Spiel Sechs: Eisbären wollen in Köln die Serie entscheiden

130px-Koelner-haie-logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgUnd weiter geht sie, die schönste Eishockey-Zeit des Jahres. Gestern Abend bejubelten wir noch den 4:1-Heimsieg der Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie in Spiel Fünf der Viertelfinal-Serie, morgen Abend geht es bereits mit Spiel Sechs in der Domstadt weiter. Mit einem weiteren Sieg würden sich unsere Jungs für das Halbfinale qualifizieren. Und dieses Ziel hat die Mannschaft natürlich jetzt auch, will unbedingt ein alles entscheidendes siebtes Spiel am Ostermontag in der Hauptstadt vermeiden. Kapitän André Rankel sagte im Vorfeld der Partie in Köln:

Unser Ziel ist natürlich, die Serie am Samstag zuzumachen. Wir wollen nicht viel ändern und weiter genau so spielen. Wir müssen von Anfang an da sein, unser druckvolles Spiel spielen und uns auf die Kleinigkeiten konzentrieren.

Aber auch die Eisbären wissen, dass der letzte Sieg in einer Serie immer der schwerste ist. Und in Köln erwartet unsere Jungs kein leichtes Spiel. Die Haie werden alles geben, ihre Fans werden sie lautstark unterstützen, um das siebte Spiel möglich zu machen. Und Köln war in den Playoffs bisher sehr heimstark, hat nur ein Spiel auf eigenem Eis verloren. Und das war Spiel Zwei der Serie gegen Berlin mit 0:1 n.V.

Die Eisbären sollten darauf gefasst sein, dass sie morgen auf eine ganz andere Kölner Mannschaft treffen werden als gestern. Gestern standen die Haie nur hinten drin und warteten auf einen Fehler der Berliner, um dann eiskalt zu kontern. Diese sehr defensive Spielweise ging nicht auf und am Ende konnten sich die Domstädter bei Torhüter Gustaf Wesslau bedanken, dass es keine höhere Niederlage gab. Denn die war durchaus möglich gewesen.

Die Eisbären müssen genauso spielen, wie gestern Abend. Mit aggressivem Forechecking die Kölner früh im Spielaufbau unter Druck setzen und sie zu Fehlern zwingen. Hinten wieder komplett dicht machen und so gut wie gar nichts zulassen und nach vorne wieder so offensiv spielen wie in Spiel Fünf. Und natürlich weiterhin von der Strafbank fern bleiben. Dann kann es morgen mit einem Sieg und dem Halbfinal-Einzug klappen. Ein frühes Tor würde unseren Jungs natürlich auch in die Karten spielen.

2B790336Spiel Sechs beginnt morgen Abend um 17:30 Uhr in der Kölner Lanxess-Arena. Die Hauptschiedsrichter sind die Herren Bauer und Schukies. Servus TV überträgt diese Partie zusammen mit der Partie Nürnberg vs. Iserlohn in der Konferenz. 

Uwe Krupp: „Es war eine gute Mannschaftsleistung“

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Insgesamt ein gutes Spiel von uns. Wir sind gut aus der Kabine gekommen und hatten viel Energie. Wir haben mit viel Entschlossenheit gespielt. Wir haben über die gesamten 60 Minuten unseren Fokus gehalten. Es war eine gute Mannschaftsleistung

Cory Clouston (Trainer Kölner Haie):

Das Spiel hat mich sehr an das letzte Spiel hier in Berlin erinnert. Die Eisbären konnten früh ein Tor erzielen und haben den Schwung dann die ganze Zeit mitnehmen und behalten können. Sie haben sehr hartes Forechecking gespielt. Wir konnten selten klar aus unserem eigenen Drittel kommen. Die Eisbären haben wirklich gut gespielt.