Brendan Ranford vor dem Ingolstadt-Spiel: „Wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen“

Seit dem die Deutsche Eishockey Liga (DEL) aus der Länderspielpause zurück ist, ging es für die Eisbären Berlin ausnahmslos gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle. Am vergangenen Wochenende siegte man gegen Krefeld, war aber ohne Chance in Augsburg. An diesem Wochenende hat man mit Düsseldorf und Ingolstadt zwei Teams vor der Brust, welche in der Tabelle vor den Eisbären stehen. Von daher ist es wichtig, das man diese beiden Duelle für sich entscheidet, um näher an die oberen Plätze heranzurücken.

Den ersten Schritt haben die Berliner dabei am Donnerstagabend gemacht, als man gegen die Düsseldorfer EG nach hartem Kampf mit 3:2 n.P. gewann und somit einen Punkt gut machte auf die Rheinländer. Spielerisch überzeugt haben die Hauptstädter aber auch in dieser Partie nicht. Es fehlt nach wie vor ein erkennbares System. Gegen Düsseldorf tat man sich zwei Drittel lang schwer, hatte vor allem im ersten Drittel arge Probleme mit physisch starken Düsseldorfern. Im Mitteldrittel hatte man das Spiel dann zwar optisch im Griff, kam auch zu jeder Menge Schüssen, aber so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man doch vergebens. Im Schlussdrittel ließ man dann aber nach einem überraschenden Doppelschlages innerhalb von 30 Sekunden kurz mal wieder seine Klasse aufblitzen, da wollte man unbedingt nachlegen und das Spiel für sich entscheiden. Was ja am Ende im Penaltyschießen geklappt hat.

In dieser Saison fällt es auf, dass die Eisbären vornehmlich Probleme haben, die Teams, die vor einem Spiel vor ihnen stehen, zu schlagen. Oft ist das der Mannschaft von Trainer Clément Jodoin in dieser Spielzeit bisher noch nicht gelungen. Stürmer Brendan Ranford (Foto), welcher mit seinem 1:2-Anschlusstreffer nach starker Einzelleistung maßgeblichen Anteil an der Aufholjagd gegen die DEG hatte, wurde nach dem Spiel darauf angesprochen, ob das gegen Düsseldorf nun ein Wendepunkt gewesen sein könnte:

Jedes Team in der Liga ist gut. Wir haben Mannheim am Anfang der Saison geschlagen, dann auch Augsburg mal in der Overtime. Also wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen. Wir selbst sehen uns auch als Top-Team und finden jetzt nach dem dritten Spiel nach der Pause auch wieder in die Spur. Die nächsten zwei Spiele sind wichtig und bedeuten viel für die Tabelle.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Die nächsten beiden Gegner heißen Ingolstadt, aktuell Fünfter mit vier Punkten Vorsprung auf die Eisbären, und Straubing, aktuell Achter mit einem Zähler Rückstand auf Berlin. Gegen Ingolstadt kann man den Rückstand auf die Schanzer mit einem Sieg verringern, gegen Straubing den Vorsprung mit einem Sieg ausbauen.
Einfach wird das aber nicht werden, denn diese beiden Teams trafen gestern Abend im Eisstadion am Pulverturm in Straubing aufeinander, die Tigers setzten sich deutlich mit 7:2 durch. Dieser Sieg kam doch sehr unerwartet und vor allem dann auch noch in dieser Höhe. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Vor allem morgen in Ingolstadt (Bully: 16:30 Uhr), denn die Schanzer Panther werden auf Wiedergutmachung vor den eigenen Fans aus sein.

Für die Eisbären war es am Donnerstag vor allem für das Selbstvertrauen wichtig, mal wieder getroffen zu hatten. Denn über fünf Drittel waren die Berliner ohne eigenen Treffer geblieben, ehe Brendan Ranford dieser Flaute ein Ende setzen konnte. Ranford sagte dazu nach dem Düsseldorf-Spiel:

Ich fand, dass das Team in Augsburg ganz gut gespielt hat. Natürlich haben wir kein Tor geschossen, aber trotzdem viele gute Chancen kreiert. Wenn man dann wieder zwei Drittel keine Tore schießt, drückt man den Schläger doch ein bisschen fester und will unbedingt, dass der Puck ins Tor geht. Aber wir sind dabei geblieben und haben die Pucks dann auch ins Netz bekommen. Es war nichts raffiniertes, wir haben die Pucks einfach ins Tor gebracht.

Hoffen wir, dass die Eisbären morgen in Ingolstadt ans letzte Drittel gegen Düsseldorf anknüpfen werden und weiter die Pucks ins gegnerische Tor bekommen. Und die Devise hat Ranford vorgegeben, einfach spielen, nicht irgendetwas verrücktes versuchen und die Scheibe ins Tor tragen wollen. Einfaches Eishockey bringt manchmal mehr als das, was die Eisbären da manchmal versuchen. Wenn das natürlich klappt, ist es auch in Ordnung, aber in der Phase, in der die Eisbären derzeit sind, sollte man sein Spiel einfach halten und schauen, dass man die Spiele gewinnt und Punkte einfährt.

1:3 gegen Ingolstadt: Stark ersatzgeschwächte Eisbären mit großem Kampf, aber am Ende ist die Siegesserie vorbei

 

Ausgabe #7:

Drei Ligaspiele hatten die Eisbären Berlin in Folge gewonnen, dann kam der Tabellendritte aus Ingolstadt. Und die Schanzer beendeten die Siegesserie des DEL-Rekordmeisters. Vor 13.216 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof setzten sich die Panther mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und verließen Berlin somit mit drei Punkten. Den Eisbären kann man aber keinen Vorwurf machen, zeigten sie doch eine große kämpferische Leistung, konnten sich für die harte Arbeit am Ende jedoch nicht belohnen.

Eisbären-Trainer Clément Jodoin ist derzeit nicht zu beneiden, wenn man sich das Lazarett der Eisbären mal so anschaut. Heute fehlten Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser und Mark Olver. Im Tor stand dagegen wieder der Erfolgsgarant Kevin Poulin, der seine ersten fünf DEL-Spiele allesamt gewinnen konnte. Diese Serie sollte heute ein jähes Ende finden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr und machten sofort ordentlich Druck, brachten die Scheiben zum Tor und hatten durch Youngster Charlie Jahnke die erste richtig gute Chance, welche Jochen Reimer im ERC-Tor jedoch entschärfen konnte.
Es entwickelte sich fortan eine sehr interessante DEL-Partie, mit hohem Tempo und viel harter Arbeit in den Zweikämpfen. Beide Mannschaften versuchten hinten sehr kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Ingolstadt überstand die druckvolle Berliner Anfangsphase schadlos, verteidigte anschließend sein Tor sehr kompakt und ließ nur noch wenig zu. Sean Backman kam nach einer schnellen Kombination nochmal kurz vor dem Ende des ersten Drittel gefährlich zum Abschluss, doch Jochen Reimer war zur Stelle.
Die Schanzer also hinten stark und vorne? Mit der ersten richtig gefährlichen Aktion gingen sie in Führung. An der eigenen blauen Linie erkämpfte David Elsner die Scheibe, machte sich auf die Reise und ließ Kevin Poulin keine Chance – 0:1 (12.).
Aus dem Nichts also die Führung für die Gäste, die das anschließend sehr gut zu Ende spielten und so mit 1:0 in die erste Drittelpause gingen.

Im zweiten Drittel beide Mannschaften zunächst mit je einem Überzahlspiel. Und in diesen war es stets

Foto: eisbaerlin.de/walker

das Unterzahlteam, welches die größte Chance hatte. Die Eisbären durch Daniel Fischbuch, der seine Kelle in einen Schuss von Jens Baxmann gehalten und auch noch zum Nachschuss angesetzt hatte. Auf der andere Seite war es Jerry D’Amigo gewesen, der im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam, Kevin Poulin reagierte aber blitzschnell und so stand es weiterhin 0:1 aus Eisbären-Sicht.
Das nächste Ingolstädter Powerplay führte dann aber zum Torerfolg. Maury Edwards spielte Brett Olson an, welcher Poulin keine Chance ließ und den Puck unter die Latte setzte – 0:2 (36.).
Ein Schock für die Eisbären? Mitnichten, die Hausherren schlugen noch im zweiten Drittel zurück. Und wie soll es auch anders sein, als dass die Eisbären in Überzahl treffen. Sie haben das beste Powerplay der Liga und tun sich dagegen zur Zeit äußerst schwer, bei 5-gegen-5 zum Torerfolg zu kommen. Danny Richmond hämmerte die Scheibe von der blauen Linie ins Tor – 1:2 (38.).
Was zugleich auch der Pausenstand in Berlin war. Die Eisbären weiterhin mit einem guten Spiel und viel Offensivarbeit, aber die Ingolstädter Defensive erwies sich einmal mehr als Bollwerk und machte es den Eisbären so ein ums andere Mal schwer. Doch der Anschlusstreffer von Richmond brachte die Hoffnung zurück nach Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und im Schlussdrittel versuchten die Eisbären noch einmal alles, drängten Ingolstadt immer wieder ins eigene Drittel ein und hatten gerade zu Beginn des Schlussabschnittes richtig gute Möglichkeiten. So vergaben James Sheppard, Jamie MacQueen und Micki DuPont beste Chancen.
Ingolstadt lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann eiskalt zu kontern. Einmal kam Ingolstadts Angreifer Patrick Cannone durch und lief alleine auf Kevin Poulin zu, welcher am Ende dieses Duell für sich entscheiden konnte.
So ging es in den nächsten Minuten auch weiter. Die Eisbären rannten an, bissen sich aber mehr denn je die Zähne an der Ingolstädter Defensive aus, welche wiederum auf Konter lauerten.
Zwei Minuten vor dem Ende nahm ERC-Coach Doug Shedden eine Auszeit, um seinem Team nach einem Icing eine Verschnaufpause zu gönnen. Die Eisbären nahmen ihrerseits 93 Sekunden vor dem Ende Goaloe Kevin Poulin vom Eis und wollten nun mit aller Macht den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen. Was am Ende nicht gelang, ganz im Gegenteil, Ingolstadt erkämpfte an der Bande die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte sie eine Sekunde vor dem Ende der Partie im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.).

Eine Niederlage, welche weh tut, aber eine, bei der man dem Team nicht so viel vorwerfen kann. Denn die Einstellung, die Moral, der kämpferische Einsatz, all das hat gestimmt. Die Eisbären versuchten alles, um zum Torerfolg zu kommen. Leider trafen sie aber auf einen sehr starken Gegner, welcher hinten sehr kompakt und hart verteidigte und zudem über einen derzeit enorm starken Goalie verfügt. Und vor dem Tor erwiesen sich die Schanzer als eiskalt und abgezockt. Eben das, was den Eisbären zur Zeit fehlt, sie kommen nur selten zu Toren bei numerischer Gleichheit auf dem Eis, treffen stattdessen in Überzahl. Und da es heute relativ wenige Strafen gab, ist es am Ende schwer, das Eis als Sieger zu verlassen. Und trotzdem kann man auch aus dieser Partie viel Positives mitnehmen.

Martin Buchwieser nach 0:5-Klatsche in Ingolstadt: „Das war ein riesengroßer Scheißdreck“

Das war mal rein gar nichts. Die Eisbären Berlin haben den Auftakt der vier Spiele andauernden Auswärtsserie beim ERC Ingolstadt mehr als verpatzt. Bei den Schanzern unterlagen die Berliner vor 4.023 Zuschauern in der Saturn-Arena deutlich und hochverdient mit 0:5 (0:1,0:2,0:2) und blieben somit erstmals in dieser Saison ohne eigenen Treffer. Was sicherlich mal passieren kann in so einer langen Hauptrunde, aber der Auftritt der Eisbären macht jedenfalls große Sorgen was die bevorstehenden Playoffs angeht.

Die Eisbären mussten heute nicht nur auf Florian Busch und Sven Ziegler verzichten, nein, auch Mark Olver fiel kurzfristig aufgrund eines fiebrigen Infekts aus. Was dazu führte, dass die vierte Reihe der Eisbären aus Martin Buchwieser als Center und den beiden „Außenstürmern“ Constantin Braun und Danny Richmond bestand. Beides ja gelernte Verteidiger. Richmond gab übrigens in Ingolstadt sein Comeback nach Verletzungspause. Im Tor stand wieder Petri Vehanen.

Die Eisbären kamen sehr gut ins Spiel, suchten sofort den Weg zum Tor und erspielten sich bereits in der ersten Spielminute gute Torchancen. Aber auch Ingolstadt suchte anschließend sofort den Weg in die Offensive und hatte ebenso gute Torchancen.
Hier gab es kein Abtasten, beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. So auch in Spielminute Fünf, als auf der einen Seite Daniel Fischbuch für die Eisbären per Direktabnahme aus dem Slot an Timo Pielmeier scheiterte und im Gegenzug die Schanzer das 1:0 erzielten. Ingolstadt mit dem Konter, Ex-Eisbär Darin Olver mit dem Rückhandpass auf Kael Mouillierat, welcher Petri Vehanen keine Chance ließ – 0:1 (5.).
Fortan weiterhin das selbe Bild. Chancen auf der einen Seite für Ingolstadt, Chancen auf der anderen Seite für Berlin. Aber beide Torhüter ließen in den restlichen Minuten nichts mehr zu. Und es waren einige gute Chancen dabei, welche ein Tor definitiv verdient gehabt hätten.
Da es 13 Sekunden vor der ersten Drittelpause noch je eine Strafzeit gegen Brett Olson und Jamie MacQueen gab, ging das Mitteldrittel beim Stand von 0:1 aus Berliner Sicht mit 4-gegen-4 los.

Und da hatte Matt Pelech in der 22. Spielminute die beste Chance. Er zog ab, Vehanen war entscheidend dran und die Scheibe hoppelte am rechten Pfosten vorbei.
Danach Ingolstadt mit dem ersten Powerplay der Partie. Aber viel Gefahr wird es da wohl nicht geben, sind die Schanzer doch das schlechteste Powerplay-Team der DEL mit nur 12 Toren aus 107 Überzahlspielen. Und es gab auch keinerlei Gefahr, denn die Panther fanden ja nicht einmal in ihre Powerplay-Formation.
Aber beim zweiten Powerplay zeigten die Ingolstädter, dass sie es auch besser können. Darin Olver wurde auf der rechten Seite angespielt, zog vom rechten Bullykreis aus ab und Kai Wissmann fälschte unhaltbar für Vehanen ab – 0:2 (29.). Ein Tor und eine Vorlage, der Ex-Eisbär war enorm heiß auf dieses Spiel, das merkte man ihm deutlich an.
Die Partie war nun sehr zerfahren und es gab auch jede Menge Strafen. So gerieten Fabio Wagner und James Sheppard sowie Matt Pelech und Danny Richmond aneinander.
Eishockey gespielt wurde aber auch noch und zwar vorrangig von den Hausherren. John Laliberte kam über rechts ins Angriffsdrittel, täuschte den Pass an und zog dann einfach ab, ohne überhaupt hinzuschauen, wo er hin schießen würde – 0:3 (34.).
Ingolstadt mit einem richtig guten Auftritt, die Eisbären hatten dem wenig entgegen zu setzen und leisteten sich zu viele Fehler. Kael Mouillierat hatte nach dem dritten Treffer noch drei weitere gute Chancen, doch Petri Vehanen verhinderte schlimmeres.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause war dann die Partie für Eisbären-Verteidiger Jonas Müller vorzeitig beendet. Müller checkte an der gegnerischen blauen Linie jenen Mouillierat äußerst hart, so dass dieser benommen auf dem Eis liegen blieb und vom Eis gestützt werden musste. Gute Besserung an dieser Stelle.
Ex-Eisbär Darin Olver schnappte sich Müller, zu einem richtigen Faustkampf kam es aber nicht wirklich. Für Müller war die Partie wegen einer Spieldauer beendet, es ging jedoch mit 4-gegen-4 weiter, da Olver für diese Aktion eine 2+2-Minuten-Strafe bekam und Müller nur 2-Minuten.
Weitere Tore fielen im zweiten Drittel keine und so nahmen die Schanzer Panther eine verdiente 3:0-Führung mit in die Kabine und zudem noch 1:52 Minuten auf der Powerplay-Uhr.

Nutzen konnten die Hausherren das Powerplay aber nicht. Die Eisbären wechselten im letzten Drittel übrigens wie bereits vergangenen Freitag in München den Torhüter. Für Vehanen stand nun Marvin Cüpper im Tor. Damit war der mit Abstand beste Eisbär der Partie nicht mehr dabei.
Sechs Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da hatten die Eisbären die Chance, in Überzahl Ergebniskosmetik zu betreiben. Machten sie aber nicht, stattdessen waren die Schanzer zweimal brandgefährlich in Unterzahl. Brett Olson hämmerte die Scheibe gegen den Pfosten, Petr Taticek fand in Cüpper seinen Meister.
Die Partie plätscherte im letzten Drittel praktisch so vor sich hin. Ingolstadt tat nicht mehr als nötig und die Eisbären konnten nicht mehr zeigen. Ihnen fiel einfach nichts ein.
Zum Ende hin hatten die Panther dann aber irgendwie doch nochmal Lust auf Tore und legten Cüpper noch zwei Pucks ins Netz. Fünf Minuten waren noch auf der Uhr, da brachte David Elsner die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor in den Slot, wo Thomas Greilinger den Puck direkt nahm und Marvin Cüpper tunnelte – 0:4 (55.). Zuordnung in der Berliner Defensive? Fehlanzeige!
Und zwei Minuten vor dem Ende durfte Brett Olson noch einmal so lange nach stochern, bis die Scheibe „endlich“ im Berliner Tor lag – 0:5 (58.).
Dann war er endlich vorbei, der schlechteste Saison-Auftritt der Eisbären in dieser Saison.

Die Eisbären fanden eigentlich gut ins Spiel und hatten gleich drei gute Chancen, spielten an sich auch ein gutes erstes Drittel. Aber ab dem zweiten Drittel übernahmen die Schanzer Panther das Spiel, stellten die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking vor große Probleme und nutzten zudem ihre Chancen eiskalt. Die Eisbären fanden anschließend kaum noch in der Offensive statt, leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau und was auch noch auffiel, waren die vielen Fehler bei der Annahme der Scheiben. Da versprangen deutlich zu viele Scheiben bei der Annahme und das teilweise ohne jegliche Bedrängnis durch die Panther.
Man muss einfach sagen, dass es von vorne bis hinten kein gutes Spiel der Eisbären war. Ein Aufbäumen war aber auch nicht zu sehen. Viel mehr wirkten die Berliner ideenlos. Sie verrannten sich am Ende auch zu oft in Einzelaktionen statt als Team gemeinsam den Bock noch einmal umzustoßen oder wenigstens das letzte Drittel noch für sich zu entscheiden, um mit einem guten Gefühl das Spiel zu beenden.
Der Auftritt heute erinnerte doch stark an die Auftritte in den letzten Jahren, als es bei den Eisbären überhaupt nicht lief und man krampfhaft um die Pre-Playoff-Plätze kämpfte. Die Saison läuft bisher sicherlich sehr gut und Niederlagen gehören zum Liga-Alltag dazu, doch kommt es am Ende eben auch immer auf die Leistung an, die man in den Spielen gebracht hat. Und der Auftritt heute gibt Grund zur großen Sorge im Hinblick auf die Playoffs. Der einzige Eisbär in Normalform stand heute im Tor und wurde zu Beginn des letzten Drittels dann auch noch ausgewechselt: Petri Vehanen.
Hoffen wir mal, dass dieses Spiel den Eisbären Warnung genug war, dass man in jedem Spiel in dieser Liga alles geben muss, um am Ende zu gewinnen. Denn jede Mannschaft in dieser Liga kann Eishockey spielen und mit halber Kraft gewinnt man in dieser Liga keine Spiele.

Stürmer Martin Buchwieser fand nach der Klatsche deutliche Worte:

Ich glaube, der Kopf war noch in Berlin. Das war ein riesengroßer Scheißdreck heute, von Anfang bis Ende. Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen. Es war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Eine Katastrophe.

Auftakt in die Auswärtsserie: Eisbären mit erstem von zwei Doppel-Auswärtsspiel-Wochenenden

Bis die Eisbären Berlin wieder auf dem heimischen Eis der Mercedes-Benz Arena antreten dürfen, dauert es noch ganze zwölf Tage. Vorher müssen die Berliner gleich vier Spiele in Folge auswärts antreten. Was aber sicherlich nicht so schlimm ist, sind die Hauptstädter mit zwölf Siegen aus 19 Spielen doch die beste Auswärts-Mannschaft der Liga. Den Auftakt der vier Spiele andauernden Auswärtsserie bildet das kommende Wochenende mit Spielen beim ERC Ingolstadt und den Adler Mannheim. Was sicherlich nicht einfach wird, kämpfen doch beide Mannschaften noch um enorm wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-/Pre-Playoff-Plätze.

Dennoch gehen die Eisbären als Favorit in beide Spiele, steht man doch derzeit auf Platz Drei der Tabelle, während Ingolstadt als Neunter und vor allem Mannheim als Zwölfter den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher hinken. Zwar nehmen die Eisbären jeden Gegner in der Liga ernst, verstecken muss man sich aber vor keinem Gegner, wie Stürmer Martin Buchwieser sagt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 11.01.2018):

Wir müssen in den beiden Auswärtsspielen so auftreten wie in den Spielen zuletzt, mutig
nach vorne, aber gleichzeitig sehr gut in der Defensive, dann brauchen wir uns vor keinem
Gegner verstecken. Mannheim spielt ein körperbetonteres Eishockey, Ingolstadt kommt mehr über die Geschwindigkeit. Beide werden aber, auch aufgrund ihres Saisonverlaufs, sehr schwere Gegner sein.

Die Bilanz der Eisbären in diesem Jahr: Drei Spiele, zwei Siege, 9:5-Tore. Beide Siege gelangen auf eigenem Eis, die Niederlage setzte es beim Gipfeltreffen in München. Überzeugen konnten die Eisbären in diesem Jahr bisher aber eher selten. Wenn sie spielerisch überhaupt gute Ansätze zeigten, dann war es – so blöd es klingt – bei der Niederlage in München. Wo man optisch gesehen die bessere Mannschaft war und auch mehr Torchancen als der Gegner hatte, am Ende aber den Kürzeren zog und aufgrund der Effizienz der Münchner das Spiel verlor.
Gegen Schwenningen musste man sich krampfhaft wach halten, ehe die Eisbären in den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels vier der fünf Tore gegen das Überraschungsteam der Liga schossen. Überzeugend war der Auftritt der Eisbären aber nicht.
Ebenso wenig überzeugend war der Auftritt am Sonntag gegen Iserlohn, wo man zwar gute erste 20 Minuten spielte, doch in den restlichen 40 Minuten den Sauerländern mehr und mehr das Spiel überließ und sich am Ende bei Goalie Petri Vehanen bedanken konnte, dass es überhaupt mit dem Sieg etwas wurde.

Ausgerechnet gegen Ende der Hauptrunde wirken die Auftritte der Eisbären nicht mehr so souverän wie noch in den Wochen davor. Aber trotzdem holen sie in den meisten Spielen immer noch wichtige Punkte, die im Kampf um Platz Eins nach der Hauptrunde sehr wichtig sind. Fakt ist aber auch, dass man im Spiel in München gesehen hat, dass den Eisbären noch ein wenig zur absoluten Spitze fehlt. München machte relativ wenig fürs Spiel, traf aber immer im richtigen Moment und das macht eine Spitzen-Mannschaft nun einmal aus. Bis zu den Playoffs liegt also noch jede Menge Arbeit vor den Eisbären und vor allem vor dem Trainerteam um Chefcoach Uwe Krupp und seinem Co-Trainer Clément Jodoin.

Vor dem ersten von zwei Auswärts-Wochenenden in Folge gibt es gute Nachrichten an der Personalfront der Eisbären. Denn Verteidiger Danny Richmond kehrt in den Kader zurück und mit ihm ein äußerst wichtiger Leistungsträger in der Defensive.
Da Stürmer Sven Ziegler aufgrund eines Magen-Darm-Infekts fehlen wird, rückt Verteidiger Constantin Braun in den Angriff auf.
Zudem stehen Florian Busch sowie die Youngster Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler nicht zur Verfügung.

Am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) geht es für die Berliner zum ERC Ingolstadt, der unter dem neuen Coach Doug Shedden zuletzt wieder besser in Form war. In den letzten sieben Spielen gewann der ERCI fünfmal und punktete zudem bei den beiden Niederlagen. Die letzten vier Spiele der Schanzer gingen allesamt über die reguläre Spielzeit hinaus. Dreimal mit dem besseren Ende für Ingolstadt, für die sich morgen Abend ein Kreis schließen wird. Denn die letzten beiden Spiele waren gegen die beiden Top-Teams Nürnberg (1:2 n.V.) und München (5:4 n.V.). Mit den Eisbären trifft Ingolstadt morgen Abend auf das dritte Top-Team der Liga. Gegen das die Panther bisher alle drei Duelle verloren hat. In Berlin mit 1:6 und 1:2 n.V. sowie in der Saturn-Arena mit 2:3, was die vierte Heimniederlage in den letzten fünf Heimspielen gegen Berlin bedeutete.

Am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) kommt es in der SAP-Arena zum absoluten DEL-Klassiker zwischen Mannheim und Berlin. Allerdings sind beide Mannschaften in dieser Saison meilenweit voneinander entfernt. Neun Plätze sowie satte 31 Punkte (!) trennen Mannheim und die Eisbären in dieser Saison voneinander. Die Eisbären könnten den Pre-Playoff-Hoffnungen der Kurpfälzer am Sonntag einen erheblichen Dämpfer erteilen. So wie bereits beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison in der Kurpfalz, als sich die Eisbären deutlich mit 4:1 durchsetzen konnte. In Berlin ist die Bilanz dagegen ausgeglichen, denn die Eisbären gewannen mit 6:3, Mannheim mit 4:3. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt am 12.01.2018 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam (alle Weißwasser), Vincent Hessler (Oberkörper), Sven Ziegler (Magen-Darm-Virus), Florian Busch (Schädelprellung)

Micki DuPont: „Wir finden im Moment einen Weg, diese engen Spiele zu gewinnen“

Uwe Krupp (links) und Larry Mitchell (rechts) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Erneut ein enges Spiel, erneut heißt der Sieger der Partie am Ende Eisbären Berlin. Hatte man in der Vergangenheit solche Spiele noch zumeist verloren, findet man in dieser Saison fast immer einen Weg, genau diese Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Findet auch Siegtorschütze Micki DuPont so:

Die waren schon richtig unter Druck die Ingolstädter, haben sich viel besser präsentiert als vor zwei Wochen. Die haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir finden im Moment einen Weg, um diese engen Spiele zu gewinnen. 

Mark Olver zeigte Respekt vor der Leistung der Ingolstädter:

Hut ab vor der Leistung der Ingolstädter. Die haben sehr smart gespielt und uns echt eingeengt. Die haben es uns schwer gemacht, Torchancen zu kreieren. Sie sind in Führung gegangen, aber Gott sei Dank gab es den Ausgleichstreffer von Louis-Marc Aubry. Danach, so spät im letzten Drittel, kann jeder das Spiel gewinnen, aber wir hatten das glücklichere Ende. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp zeigte sich auf der Pressekonferenz zufrieden mit der Defensiv-Leistung der Mannschaft in den letzten drei Spielen, wo man insgesamt nur zwei Gegentore kassiert hat:

Ich habe ein Spiel gesehen, wo sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert haben. Es war eine sehr enge Angelegenheit mit Chancen auf beiden Seiten. Insgesamt hat die Mannschaft gut gespielt, sie haben einen guten Job gemacht gegen eine gute Ingolstädter Mannschaft. Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Es ist nicht so ein Offensiv-Spektakel gewesen, wie man es sich als Zuschauer manchmal wünscht. Aber von meiner Seite aus haben wir in den letzten drei Spielen einen guten Job in der Abwehr gemacht. 

Larry Mitchell, Trainer der Panther, war mit dem einen Punkt am Ende nicht unzufrieden:

Wir hatten eine Phase mit acht Punkten aus vier Spielen und am Freitag haben wir es versäumt, den Lauf mitzunehmen. Wir wollten nach dem Freitagspiel dann hier einiges gut machen. Ich denke, dass ist uns zum Großteil gegen den Tabellenführer gelungen. 0:0 nach zwei Dritteln ist sicherlich keine schlechte Ausgangssituation für den Tabellenelften und wir waren damit auch zufrieden. Wir hatten gute Chancen, nach dem 1:1 das Spiel für uns zu entscheiden. In der Verlängerung wollten wir wie Berlin den Zusatzpunkt holen. Die Berliner haben verdient den Zusatzpunkt für sich geholt. Wir sind sicherlich nicht unzufrieden, dass wir einen Punkt gegen den Tabellenführer geholt haben.

Benedikt Schopper findet, dass man defensiv alles richtig gemacht hat:

Wenn man in Berlin zwei Drittel lang 0:0 spielt und am Ende das Spiel 2:1 ausgeht, haben wir defensiv alles richtig gemacht. Wenn die Dinger nicht rein fallen, fallen sie nicht rein. 

2:1 n.V.: Micki DuPont schießt die Eisbären in der Verlängerung zum Sieg gegen Ingolstadt

Ausgabe #17:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Der Spitzenreiter der DEL gewann am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 2:1 n.V. (0:0,0:0,1:1/1:0), holte damit seinen vierten Sieg in Folge und verteidigte somit die Tabellenführung. 12.439 Zuschauer sahen sicherlich kein hochklassiges Eishockeyspiel, jedoch ein bis zur letzten Sekunde spannendes, an deren Ende die Hauptstädter das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Die Eisbären traten mit der selben Mannschaft wie am Freitagabend am Seilersee an, heißt, auch heute hütete wieder Back-up Marvin Cüpper das Berliner Tor. Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Einsätze Cüpper in dieser Saison von Coach Uwe Krupp bekommt. Und er zahlt dieses Vertrauen ja regelmäßig mit sehr guten Leistungen zurück.

Wo ist der Puck? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom ersten Drittel gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Es war zwar eine schnelle Partie, in der es hin und her ging, allerdings ohne die großen und zwingenden Torchancen. Weil beide Mannschaften auf eine sehr kompakte Defensive bedacht waren und es dem jeweiligen Gegner somit sehr schwer machten, sich die eine, hundertprozentige Chance zu erspielen. Daher waren alle Schüsse, die auf das Tor kamen, eine sichere Beute der beiden deutschen Goalies Marvin Cüpper und Jochen Reimer.
Die Eisbären hatten in diesem Auftaktdrittel zwar ein Überzahlspiel, aber dieses konnten sie nicht nutzen, weshalb es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof stand.

Auch das Mitteldrittel bot keine Verbesserung in Sachen gutem Eishockey. Weiterhin dominierten die

Marvin Cüpper mit einer klasse Bilanz an diesem Wochenende. Zwei Spiele, zwei Siege, fünf Punkte und nur zwei Gegentore. Ganz stark! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Defensivreihen der beiden Mannschaften das Spielgeschehen. Die erste große Aufregung in diesem Spiel gab es in der 26. Spielminute, als jeweils zwei Spieler beider Mannschaften an der Bande aneinander gerieten und sich ein paar Nettigkeiten zu erzählen hatten. Was Danny Richmond und Mark Olver auf Berliner Seite sowie Patrick McNeill und Brett Olson auf Panther-Seite jeweils 2+2-Minuten einbrachte.
Durch viele Nickligkeiten und Strafzeiten war der Spielfluss im Mitteldrittel immer wieder unterbrochen, daher war es auch keine Überraschung, dass es auch nach 40 Minuten noch 0:0 stand.

Im Schlussdrittel überschlugen sich dann in der 45. Minute die Ereignisse. 44:12 Minuten waren gespielt, als Dustin Friesen den ersten Treffer des Abends im Nachschuss erzielen konnte. Dabei hatte er Glück, denn von Marvin Cüpper ging der Puck letztendlich über die Linie – 0:1 (45.).
Die Freude der Ingolstädter über die Führung hielt jedoch nur 29 Sekunden, denn die Eisbären hatten direkt im nächsten Wechsel eine Antwort parat. Louis-Marc Aubry tankte sich klasse durch, schoss auf das Tor, scheiterte, doch im Liegen setzte die Nummer 41 nach und glich somit erfolgreich zum 1:1 aus (45.).

Im Mitteldrittel ging es etwas ruppiger zur Sache, wie man hier ganz gut sehen kann. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Beide Mannschaften versuchten nun im Anschluss, den nächsten Treffer nachzulegen. Ingolstadt war dabei näher dran als die Eisbären, aber zweimal stand das Aluminium im Weg.
Knapp eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit blieb der Ingolstädter Dustin Friesen nach einem harten aber fairen Check von James Sheppard benommen am Boden liegen. Nach einer längeren Behandlungszeit wurde Friesen vom Eis geführt und anschließend ins Krankenhaus gebracht, wie ERCI-Coach Larry Mitchell nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. An dieser Stelle gute Besserung an Dustin Friesen!
Nach 60 Minuten stand es 1:1, es ging also in die Verlängerung.

Und diese sollte nur ganze 63 Sekunden dauern. Die Eisbären in Überzahl, zunächst scheiterte noch Blake Parlett an Jochen Reimer, sieben Sekunden später hämmerte Micki DuPont die Scheibe aber per Onetimer ins Tor zum 2:1-Siegtreffer für die Eisbären.

Und erneut haben die Eisbären einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und mal wieder

Die Eisbären bejubeln den 2:1-Siegtreffer von Micki DuPont in der Verlängerung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

brauchten sie einen Rückstand, um noch einmal angestachelt zu werden. Der direkte Ausgleich von Aubry war sicherlich unheimlich wichtig dafür, dass man am Ende noch zwei Punkte aus diesem Spiel mitnahm. Beide Mannschaften machten einen guten Job in der Defensive und so war es klar, dass es kein High-Score-Game werden würde. Im letzten Drittel fanden beide Mannschaften je einmal die Lücke, um ein Tor zu erzielen. Und in der Verlängerung waren dann die Eisbären das glücklichere Team, welches sich den Zusatzpunkt in Überzahl sichern konnte.

6:1-Kantersieg gegen Ingolstadt: „Das ganze Stadion hüpft olé, olé…“

Ausgabe #13:

…hallte es am Freitagabend während des letzten Drittels der Partie zwischen den Eisbären Berlin und des ERC Ingolstadt durch die Arena am Ostbahnhof. Da hatten die Hausherren bereits das Endergebnis von 6:1 (1:1,3:0,2:0) herausgeschossen, dementsprechend gut gelaunt waren die 11.017 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena. Der Sieg war am Ende hochverdient gegen chancenlose Schanzer Panther, deren Krise weiterhin anhält. Die Eisbären hingegen machten da weiter, wo sie vor der Länderspielpause in Wolfsburg aufgehört hatten.

Chefcoach Uwe Krupp konnte wieder auf die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett zurückgreifen, welche er auch gleich in die Starting-Six beförderte. Dagegen fehlten weiterhin Frank Hördler, Constantin Braun, Thomas Oppenheimer, André Rankel und Louis-Marc Aubry. Im Tor kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück.

Sean Backman (rechts) kurz vor dem Tor zum 1:1. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das erste Drittel war hart umkämpft gewesen. Die Eisbären waren zu Beginn die optisch überlegene Mannschaft und versuchten auch, sich gute Chancen herauszuspielen, aber so richtig zwingende und hochkarätige Chancen ließen die Panther eher selten zu. Ingolstadt probierte es auch mit Angriffen nach vorne, jedoch ungefähr mit dem selben Ergebnis wie die Eisbären.
Zwölf Minuten waren gespielt, da war eine Strafe gegen die Eisbären angezeigt, als David Elsner sich vor dem Tor einmal um die eigene Achse drehte, den Puck per Rückhand an den langen Pfosten spielte und Patrick McNeill eiskalt einnetzen konnte – 0:1 (12.).
In einer zu diesem Zeitpunkt ausgeglichenen Partie gingen die Gäste also in Führung, doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Nick Petersen wollten den Puck vor das Tor spielen. Top-Torjäger Sean Backman lauerte am langen Pfosten, der Puck kam jedoch nicht durch bis zu ihm also ging Backman dem Puck ein Stück entgegen und machte das, was er am liebsten tut – er schoss die Scheibe ins Tor – 1:1 (16.).
Drei Minuten vor der ersten Drittelpause hatte Daniel Fischbuch mit einem Alleingang noch die Riesenchance zur erstmaligen Führung, scheiterte jedoch an Timo Pielmeier. Somit stand es also nach 20 Minuten 1:1 zwischen Berlin und Ingolstadt.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl und das war ja bisher nicht so die Stärke der

Eisbären-Goalie Petri Vehanen ließ erneut nur einen Gegentreffer zu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Berliner in dieser Saison. Aber dieses Mal sah das schon recht gut aus, was die Berliner da mit einem Mann mehr zeigten. Und dann war es Nick Petersen, der Micki DuPont im Slot frei spielte und der haute den Puck humorlos in die Maschen – 2:1 (22.).
Der Rückstand schockte die Gäste aber nicht, die spielten weiterhin nach vorne und hatten in den darauf folgenden Minuten auch eine richtig gute Phase, in der sie dem Ausgleich sehr nah waren. Aber wenn du in einer Krise steckst, dann gehen halt die besten Chancen nicht herein.
Und auf der Gegenseite erhöhten die Eisbären dann so gegen Mitte des zweiten Drittels die Schlagzahltwieder merklich und bekamen dann auch das zweite Powerplay der Partie zugesprochen. Die Eisbären mit guten Kombinationen und dem erneuten Torerfolg. Zunächst scheiterte James Sheppard noch, als er am leeren Tor vorbeischoss aber wenige Augenblicke später die Eisbären noch einmal mit der selben Kombination. Pass von der rechten Seite auf links rüber, wo Jamie MacQueen lauerte und der brachte den Puck im halbleeren Tor unter – 3:1 (33.). Zweites Powerplay, zweites Tor, was für eine Quote!
Nun war Ingolstadt deutlich anzumerken, wie verunsichert sie angesichts der Krise waren. Die Eisbären spielten sich in einen Rausch und legten relativ schnell nach. James Sheppard erkämpfte die Scheibe dank eines energischen Forecheckings im Ingolstädter Drittel, legte sie auf für Nick Petersen, welcher den Puck letztendlich ins Tor hämmerte – 4:1 (35.).
Auch in der Folgezeit versuchten die Eisbären nachzulegen, ein Angriff nach dem anderen rollte auf die verunsicherten Ingolstädter zu, welche sich aber mit einem 1:4-Rückstand in die Kabine retten konnten.

Die Lieblingsbeschäftigung der Eisbären und deren Fans nach einem Heimspiel. Gemeinsam den Sieg feiern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel merkte man dann, dass die Eisbären deutlich einen Gang zurück geschalten hatten und Ingolstadt kommen ließ. Die gaben sich auch nicht auf und versuchten irgendetwas nach vorne zu machen, aber sie fanden nicht wirklich ein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Auch ein Powerplay der Schanzer blieb erfolglos.
Während sich auf den Rängen die Feier-Stimmung schon ausbreitete, sorgten die Eisbären in den letzten zehn Minuten der Partie für zwei neue Gründe zum Jubeln.
Neun Minuten vor dem Ende der Partie Konter der Eisbären, Mark Olver legte quer rüber zu Jamie MacQueen und der traf zum zweiten Mal an diesem Abend – 5:1 (51.).
Doch für den Schlusspunkt sorgte ein anderer Spieler. Danny Richmond mit dem Pass auf Sean Backman, der sah Daniel Fischbuch vor dem Tor, spielte ihn an und die Nummer 77 der Eisbären musste nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten – 6:1 (53.).
Mehr passierte danach nicht mehr, die Partie war entschieden und die Eisbären brachten die drei Punkte souverän über die Zeit.

Ein Sieg, welcher nie gefährdet war. Die Eisbären begannen recht gut, mussten jedoch trotzdem den Rückstand in Kauf nehmen. Aber auch davon ließen sie sich nicht beirren und glichen schnell aus. Im Mitteldrittel legte man letztendlich den Grundstein zum Sieg gegen am Ende überforderte Ingolstädter, denen die Krise in den Situationen dann doch deutlich anzumerken war. Die Eisbären brillierten mit teilweise sehr sehenswerten Kombinationen, welche sie meistens auch zum Abschluss brachten.
Und dann muss man natürlich das Powerplay erwähnen, welches deutlich besser aussah und bei einer Erfolgsquote von 100 Prozent kann man auch überhaupt nicht meckern.

Chefcoach Uwe Krupp vor dem Heimspiel-Doppelpack: „Ich glaube, die Pause hat allen gut getan“

Die erste Länderspielpause der DEL-Saison 2017/2018 ist vorbei und morgen Abend nehmen die Eisbären Berlin als aktuell Tabellendritter den Ligabetrieb wieder auf. Und am ersten Wochenende nach der Pause müssen die Berliner auch gar nicht reisen, denn es stehen gleich zwei Heimspiele in Folge an. Am Freitagabend empfangen die Hauptstädter den ERC Ingolstadt (19:30 Uhr), aktuell Tabellenzehnter, ehe am Sonntagabend zum Wochenendabschluss die Krefeld Pinguine, derzeit Zwölfter der Liga, (Bully: 19:00 Uhr) in der Mercedes Benz Arena vorbeischauen.

Und vor diesen beiden Spielen scheint sich die Personalsituation der Eisbären ein wenig zu entspannen, kehren doch die beiden Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett ins Team zurück. Was wieder für mehr Tiefe in der Defensive sorgt.
Ob gegen Ingolstadt Kapitän André Rankel und Louis-Marc Aubry hingegen mitwirken können, entscheidet sich erst am Spieltag selbst.
Definitiv fehlen werden dagegen Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun.

Die lange Pause hat der Mannschaft gut getan, davon ist Krupp jedenfalls überzeugt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 16.11.2017):

Ich glaube die Pause hat allen gut getan. Larry (Mitchell) ist ein Trainer, dessen Mannschaften immer gut organisiert sind. Ich gehe davon aus, dass sich die Mannschaft von ihrer besten Seite zeigen und kämpferisch auf allen Zylindern pumpen wird.

Während die Laune bei den Eisbären nach dem 5:2-Auswärtssieg in Wolfsburg vor der Länderspielpause nicht besser sein könnte, herrscht in Ingolstadt großes Chaos. Coach Tommy Samuelsson wurde nach sieben Niederlagen in Folge (längste Niederlagenserie der DEL-Vereinsgeschichte) entlassen. Die Mannschaft dürfte also nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, aber Larry Mitchell ist bekannt dafür, dass er ein guter Trainer sein kann und seine Mannschaften äußerst ansehnliches Eishockey spielen lässt. Wenn gleich er natürlich nur eine Interimslösung ist, aber man sollte davon ausgehen, dass das Ingolstadt vor der Länderspielpause nicht mit dem von morgen Abend zu vergleichen sein kann. Dafür wird Mitchell schon sorgen. Der ERCI wird alles daran setzen, die Talfahrt in Berlin zu stoppen.
Allerdings fühlten sich die Schanzer zuletzt nicht wirklich wohl in Berlin, gingen doch die vier der letzten fünf Auswärtsspiele an der Spree verloren.
Zwei in Berlin noch äußerst beliebte Spieler bringen die Schanzer Panther morgen Abend mit. Darin Olver und Laurin Braun, welche vor der Saison von Berlin nach Ingolstadt wechselten. Somit treffen also auch die beiden Olver-Brüder im direkten Duell aufeinander.

Am Sonntag kommen dann die Krefeld Pinguine an die Spree. Auch beim KEV läuft es derzeit noch nicht nach Wunsch, vier der letzten fünf Ligaspiele wurden verloren. Nach der miserablen letzten Saison mit dem letzten Tabellenplatz wollte man in Krefeld in diesem Jahr eigentlich wieder die Top-10-Plätze angreifen, bisher ist davon aber noch nicht viel zu sehen. Zu schwach sind die Seidenstädter auf fremden Eis. Nur zwei Siege in neun Spielen und sieben Punkten macht die zweitschlechteste Bilanz aller DEL-Teams auf fremden Eis. Nur Schlusslicht Straubing ist mit einem Sieg aus neun Spielen und vier Punkten noch schlechter als Krefeld.
Vielleicht kommt die Reise in die Hauptstadt da aber genau richtig für Krefeld, denn die Pinguine sind so etwas wie der Angstgegner der Eisbären. Zehn der letzten 15 Partien in Berlin gingen an die Pinguine – darunter auch beide Duelle letzte Saison (1:3/2:3 n.V.). Diese Serie darf am Sonntag gerne aufgebessert werden aus Eisbären-Sicht.

Wollen die Eisbären beide Spiele gewinnen, müssen sie an die Leistung ivo Wolfsburg anknüpfen, als man sich den Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte. In der Defensive arbeiteten alle Eisbären sehr hart, um gegnerische Top-Chancen zu verhindern. Die Schüsse wurden geblockt oder entscheidend abgefälscht. Und wenn doch was durch kam, stand da ja immer noch der starke Marvin Cüpper zwischen den Pfosten.
Und in der Offensive brillierte man mit einer guten Effektivität und damit, dass man die Tore immer im richtigen Moment erzielte. Knüpfen die Eisbären daran an und nehmen sie vor allem die kriselnden Ingolstädter nicht auf die leichte Schulter, sind sechs Punkte am Wochenende mehr als möglich.

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt am 17.11.2017 um 19:30 Uhr:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Nick Petersen, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, Florian Busch, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Vincent Hessler (Weißwasser), Constantin Braun

Spitzenreiter! Eisbären erkämpfen drei Punkte in Ingolstadt

Der DEL-Rekordmeister grüßt von ganz oben in der DEL-Tabelle. Im vorgezogenen Spiel des 7. Spieltages setzten sich die Eisbären Berlin beim ERC Ingolstadt mit 3:2 (1:1,1:1,1:0) durch und eroberten somit zumindest für eine Nacht den ersten Tabellenplatz. 3.044 Zuschauer in der Saturn Arena sahen eine Partie auf Augenhöhe, welche die Eisbären am Ende dank einer klasse kämpferischen Leistung für sich entscheiden konnten.

Bei den Hauptstädtern gab es zwei Änderungen im Vergleich zum München-Spiel. Marvin Cüpper hütete statt Petri Vehanen das Bären-Tor und Verteidiger Frank Hördler fiel verletzt aus.

Die Eisbären fanden gut hinein in die Partie. Kapitän André Rankel mit der ersten Chance nach gerade einmal 35 Sekunden, doch sein Schuss rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei.
Fortan war die Partie von vielen Strafzeiten geprägt, beide Mannschaften somit also auch mit der Chance, in Überzahl zu agieren. Die Eisbären sogar für knapp 90 Sekunden mit einem 4-gegen-3-Powerplay, in welchem sie durch Nick Petersen (2x), Micki DuPont und Jonas Müller auch richtig gute Chancen hatten.
Im ersten Powerbreak sagte Marcel Noebels im Interview bei Telekom Sport, dass es eine ausgeglichene Partie sei, beide Mannschaften wären gut eingestellt und man müsse einfaches Eishockey spielen, dann würde man hier zum Erfolg kommen. Zum Erfolg kamen aber kurz darauf die Schanzer Panther. Jamie MacQueen mit dem Fehlpass im Spielaufbau, Thomas Greilinger fing die Scheibe ab, tankte sich durch die die Eisbären-Defensive, tauchte frei vor Marvin Cüpper auf, spielte diesen aus und netzte ein zum 1:0 nach exakt zehn Minuten.
Kurze Zeit später die große Chance für die Eisbären zum schnellen Ausgleich, als sie erneut in Überzahl ran durften. Aber was bei 4-gegen-3 so gut klappte, funktionierte bei 5-gegen-4 auf einmal nicht mehr. Ingolstadt mit einem aggressiven Penaltykilling, die Eisbären fanden nicht in die Formation und gaben keinen Schuss ab.
Dann mal eine Phase, in der die Gastgeber für viel Gefahr sorgen konnten, es aber verpassten, nachzulegen. Und praktisch aus dem Nichts gelang den Eisbären der Ausgleich. Danny Richmond wurde im Slot klasse frei gespielt, kam zum Abschluss, Jochen Reimer konnte die Scheibe nicht festhalten und es entwickelte sich ein Gestocher vor seinem Tor, in welchem Sean Backman letztendlich den Überblick behielt und die Scheibe ins Tor arbeitete – 1:1 (16.). Schon der vierte Saisontreffer des Neuzugangs im siebten Saisonspiel.
Die Eisbären zum Ende noch einmal mit einem Powerplay, da Ex-Eisbär Laurin Braun in die Kühlbox musste. Und die Eisbären fanden auch in ihre Formation, aber sie kamen nicht zum Abschluss, weil Ingolstadt die Schusswege gut zustellte. Somit blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

Ein paar Sekunden von dem Powerplay waren im Mitteldrittel noch auf der Uhr, aber die Eisbären ließen diese Überzahl ungenutzt. Dann mal wieder die Panther mit einem Überzahlspiel, doch Brandon Buck vergab die beste Chance, als er knapp am Tor vorbei schoss.
Es folgte der Auftritt von Nick Petersen, der sich klasse auf rechts durchsetze, vor das Tor zog und die Scheibe praktisch Jens Baxmann auflegte, welcher angerauscht kam und die Scheibe im Tor versenkte – 2:1 für Berlin (26.). Schon der dritte Treffer des Verteidigers in dieser Saison. „Baxi“ entwickelt sich wohl tatsächlich noch zum „Tor-Monster“.
Die Berliner Führung hielt jedoch nur gut eineinhalb Minuten. Bully im Berliner Drittel, die Eisbären nicht geordnet in der Defensive, David Elsner bekam die Scheibe und zog im rechten Bullykreis stehend direkt ab und versenkte das Spielgerät im Berliner Tor – 2:2 (27.).
Fortan beide Mannschaften mal wieder mit einem Powerplay, die Eisbären waren dabei deutlich gefährlicher. Micki DuPont hatte gleich dreimal die Chance zur erneuten Führung, konnte aber keine seiner drei Chancen nutzen.
Zum Ende des zweiten Drittels beide Teams noch einmal mit einer Drangphase, setzten den Gegner in deren Drittel fest, konnten sich aber für den Aufwand in dieser Phase nicht belohnen. Somit stand es nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden.

Ins letzte Drittel starteten beide Mannschaften äußerst engagiert. Zunächst waren es die Eisbären, die sich im Ingolstädter Drittel festsetzen konnten und sich gute Chancen erarbeiteten. Danach war es der ERCI, der die Eisbären ganz schön unter Druck setzte.
Danach entwickelte sich eine Partie, welche hin und her wog, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor, hinten versuchten beide sicher zu stehen und nicht den einen, entscheidenden Fehler zu machen.
Genau so ein Fehler unterlief dann aber den Eisbären neun Minuten vor dem Ende der Partie, als ihnen dieser Fehler im Spielaufbau passierte und Greg Mauldin die Chance ermöglichte, welche er jedoch nicht zu nutzen wusste.
Sechs Minuten vor dem Ende des Spiels erkämpften sich die Eisbären die Scheibe im Angriffsdrittel an der linken Bande, Mark Olver spielte den Querpass rüber zu Jamie MacQueen, welcher Maß nahm und den Puck im Ingolstädter Tor unterbringen konnte – 3:2 für die Eisbären (56.).
Ingolstadt reagierte nun mit wütenden Angriffen, wollten den Ausgleich mit aller Macht erzwingen. Aber die Eisbären standen sehr gut in der Defensive, ließen kaum mehr einen Hochkaräter der Schanzer zu und hatten sogar zwei Minuten vor dem Ende der Partie durch Daniel Fischbuch die Riesenchance zur Entscheidung, als die Nummer 77 der Berliner frei vor Reimer auftauchte, den Puck aber nicht im Tor versenken konnte. Am Ende blieb es beim 3:2 für die Eisbären.

Es war ein Duell auf Augenhöhe, in der jede Mannschaft immer mal wieder Phasen hatte, wo sie die andere in deren Drittel festsetzen konnte. Die Eisbären hatten diesen einen Tick mehr Willen, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Das sah man bei der Entstehung des Siegtreffer, als man sich die Scheibe an der Bande erkämpfte und edn Angriff letztendlich erfolgreich zu Ende spielte. Die Moral und der Siegeswille dieser Mannschaft bleibt einfach unheimlich und hat sie – zumindest für eine Nacht – auf Platz Eins der Liga gebracht.

Für Ex-Eisbär Laurin Braun war es ein komisches Gefühl, gegen seinen Ex-Club zu spielen, wie er im Interview nach der Partie bei Telekom Sport sagte:

Es war unangenehm, weil sie gewonnen haben. Aber wir haben noch drei andere Spiele gegen sie, die holen wir uns dann. Es war ein ausgeglichenes Spiel, es hätte auch für uns ausgehen können.

Eisbären-Goalie Marvin Cüpper sah ein gutes Spiel der Berliner über weite Strecken:

Es war ein gutes Spiel. Wir haben über die meiste Zeit gut gespielt. Wir haben ein schweres Spiel gewinnen können.

Eisbären morgen in Ingolstadt: Mit Marvin Cüpper, ohne Frank Hördler

Für die Eisbären Berlin geht es morgen Abend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit einem Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt weiter. Und diese Partie ist zugleich ein Spitzenspiel, denn es trifft der Tabellensechste auf den Tabellenvierten. Die Eisbären wollen dabei wieder zurück in die Erfolgsspur finden, verlor man doch am Sonntag beim 2:4 in München erstmals nach vier Siegen in Folge mal wieder ein Ligaspiel.

Um bei den Schanzern jedoch zu bestehen und die drei Punkte mit zurück in die Hauptstadt zu nehmen, müssen die Eisbären an die Leistung aus den ersten 20 Minuten in München anknüpfen. Da hatte man auf Augenhöhe mit dem Deutschen Meister agiert und war teilweise sogar die überlegene Mannschaft. Doch ab dem zweiten Drittel gab es einen Bruch im Eisbären-Spiel und da zeigte München den Berlinern doch deutlich die Grenzen auf.

Chefcoach Uwe Krupp wird die Aufgabe in Ingolstadt mit zwei Änderungen im Kader angehen. Die eine Änderung ist gewollt, die andere nicht. Zum einen wird morgen Abend Back-up Marvin Cüpper für Stammgoalie Petri Vehanen im Tor stehen. Cüpper kam bereits in München während des zweiten Drittels ins Berliner Tor.
Zum anderen müssen die Hauptstädter in der Saturn-Arena auf Verteidiger Frank Hördler verzichten, der sich eine Zerrung im Bauchmuskel-/Adduktorenbereich zugezogen hat.

Uwe Krupp gab folgende Marschroute für das Spiel in Ingolstadt aus (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 27.09.2017):

Wir haben in München phasenweise gut gespielt. Wir müssen in Ingolstadt wieder konstant und beständig spielen, ähnlich dem ersten Drittel vom letzten Auswärtsspiel und wir müssen unsere Chancen nutzen.

Mit Ingolstadt treffen die Eisbären auf einen Gegner im Aufwind. Die Schanzer traten am vergangenen Wochenende zweimal auswärts an und holten dabei fünf von sechs möglichen Punkten. In Schwenningen gewannen die Panther denkbar knapp mit 1:0 n.V. und in Bremerhaven setzten sie sich deutlich mit 5:1 durch. Nur ein Gegentor in den letzten beiden Spielen – das wird eine schwere Aufgabe für die Eisbären, diese Defensive zu knacken. Zumal die Schanzer mit nur 12 Gegentoren die derzeit beste Abwehr der DEL stellen.

Aber die Eisbären werden mit Sicherheit äußerst motiviert nach Ingolstadt reisen, setzte es doch beim letzten Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag 2016 eine derbe 1:7-Klatsche. Da dürfte man bei den Eisbären auf Revanche und Wiedergutmachung brennen. Zuvor hatten die Eisbären noch drei Spiele in Folge bei den Panthern gewonnen.

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr. Telekom Sport überträgt wie gewohnt live. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt am 28.09.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Petri Vehanen

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke (alle Weißwasser), Vincent Hessler (DNL), Frank Hördler (Zerrung), Constantin Braun