Stéphane Richer, Stefan Ustorf und Peter-John Lee: Die sportliche Leitung redet Klartext

Die Eisbären Berlin spielen aktuell eine sehr enttäuschende Saison und stehen nur auf dem zehnten Platz. Die Verantwortlichen selbst sind damit natürlich alles andere als zufrieden und die Fans erst recht nicht. Genau aus diesem Grund gab es am Mittwochabend ein „Im Dialog mit…“ im Fanbogen mit dem Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer, dem Leiter für Spielerentwicklung und Scouting Stefan Ustorf und Manager Peter-John Lee.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Verantwortlichen den Unmut der Fans verstehen können, aber sie versuchten an diesem Abend auch zu erläutern, woran es aus ihrer Sicht liegt, dass die Eisbären derzeit den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher hinken. Als erstes Fazit kann man bereits hier anmerken, dass die Saison keinesfalls abgeschenkt wird und man bis zum Saisonende kämpfen wird.

Lee sagte zur aktuellen Situation folgendes:

Der Kader, welchen wir auf dem Papier im Sommer gehabt haben, war sehr gut. Wenn dieser Kader auf dem Eis gestanden hätte und wir Zehnter in der Tabelle wären, dann hätten wir Probleme. Aber wir hatten von Beginn an Probleme mit Verletzungen. Das fing ja schon im Sommer mit Sean Backman oder Frank Hördler an. Hördler kämpfte sich bereits mit Schmerzen durch die Playoffs. Zu Beginn der Saison waren schon fünf Leute verletzt raus. Dann verletzt sich Thomas Oppenheimer gleich im ersten Spiel. Das alles hat uns hart getroffen. Sechs Leute aus dem Line-up kann keine Mannschaft in der DEL kompensieren.

Die verletzten Spieler sind sicherlich ein Grund für die aktuelle Misere, aber man selbst hat ja bereits immer betont, man wolle das nicht als Ausrede für die Leistungen nehmen. Dann müssen eben die erfahrenen Spieler in die Bresche springen, versuchen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Viele Fans haben dabei den Namen des Kapitäns André Rankel in den Raum geworfen, doch Richer betonte, es kann nicht nur von einem Spieler abhängen:

Die Führung einer Mannschaft kann nicht nur vom Kapitän erfolgen, sondern von einer Gruppe an Leadern. Das muss unser Ziel sein.

Durch die vielen Ausfälle mussten die Eisbären in dieser Saison vermehrt auf die jungen Spieler setzen und diesen mehr Eiszeit geben, als ihnen selbst eigentlich lieb gewesen wäre. Stefan Ustorf sagte ja erst kürzlich beim Fantalk nach dem desolaten 0:7 gegen Mannheim, dass die Spieler noch nicht so weit wären, um jetzt schon bei den Profis spielen zu können. Generell verstand Ustorf die Kritik nicht, die Eisbären würden keine jungen Spieler einbauen. Ustorf führte etwas ausführlicher dazu aus:

Es sind aktuell fünf U25-Eisbären-Spieler bei der Nationalmannschaft dabei, die meisten mit Köln zusammen. Unsere jungen Spieler, ich nehme hier mal als Beispiel Charlie Jahnke, sind weiter als ein Andreas Eder aus München zum selben Zeitpunkt. Ich verstehe nicht, warum man uns immer nachsagt, wir bauen keine jungen Spieler ein. Ein Kai Wissmann spielt schon mehrere Jahre, über ihn redet keiner. Dass ein Jahnke zwischen zwei erfahrenen Spielern besser zur Geltung kommt als zwischen einem Nino Kinder und Maximilian Adam ist doch auch klar. Aber wir haben nicht genügend Leute, um die jungen Spieler mit erfahrenen Spielern zusammenspielen zu lassen. Wenn die Jungs zusammen als vierte Reihe aufs Eis gehen müssen, sind sie nicht so weit, die Leistung zu bringen, als würden sie neben erfahrenen Spielern auflaufen. Wir haben Jonas Müller und Kai Wissmann vor Jahren eingesetzt, beide sind nun Stammspieler.

Ustorf blickte dabei auch noch einmal auf die letzte Saison zurück, in der die Eisbären unter Trainer Uwe Krupp Vizemeister wurden. Da war Ustorf nicht zufrieden mit der Situation der jungen Spieler und er kritisierte dabei auch den Ex-Coach:

Ich war mit der Situation unserer jungen Spieler letzte Saison nicht zufrieden. Weil entweder hat Uwe Krupp sie nicht eingesetzt oder aber sie zusammen spielen lassen. Ich war öfters anderer Meinung als Uwe. Ein Florian Busch ist auch erst ein guter Spieler geworden, als er an der Seite von Steve Walker und Denis Pederson spielen durfte.

An den jungen Spielern darf man aber die schlechte Saison nicht festmachen. Das sind noch diejenigen, die sich noch den Hintern aufreißen und in den Spielen alles geben. Es sind die erfahrenen Leistungsträger, die nicht ihre Form bringen. Klar, manch ein Fan würde sich daher Konsequenzen vom Trainer wünschen, doch Richer sind dabei die Hände gebunden, sein Grund dafür klingt nachvollziehbar:

Wenn acht Spieler fehlen, ist es schwer, Konsequenzen zu ziehen. Da fehlen mir einfach die Spieler. Aber intern gab es Konsequenzen, welche wir hier aber nicht nennen werden.

Kampflos wollen die Eisbären diese Saison aber nicht aufgeben, was Peter John Lee noch einmal klar stellte. Er fordert:

Ich erwarte, dass wir hart kämpfen, bis wir die Pre-Playoffs erreicht haben. Ich hoffe, wir können dann in den Playoffs überraschen. Ich will mit den verletzten Spielern keinesfalls die Saison entschuldigen. Aber aktuell sind wir, wenn einige verletzte Spieler zurück kommen, hinten gut besetzt. Vorne dagegen nicht so sehr wie hinten. Nach der Pause könnten wir bei 80,90 Prozent vom Kader des Sommers angekommen sein.

Viele Fans bemängelten auch die fehlenden Emotionen bei den Spielern, lediglich ein Kevin Poulin oder ein Florian Kettemer würden auf dem Eis Emotionen zeigen. Spieler, die gerade mal seit dieser Saison beim Hauptstadt-Club sind. Vielmehr hätte man diese von langjährigen Spielern erwartet, aber diese vermissen die Fans seit Jahren schon. Ein Fan meinte auch, dass Kevin Poulin bei einem Spiel mal wutentbrannt zur Bank gefahren ist und den Kollegen die Meinung gegeigt hatte, diese ihn aber nicht wirklich beachtet haben. Richer über Poulin:

Poulin zeigt manchmal zu viel Emotionen. Andere wollen Emotionen zeigen, können es aber nicht.

Dass es im Team der Eisbären aber an allen Ecken Probleme gibt, ist unübersehbar. Daher wurde natürlich die große Frage angesprochen, warum ein Clément Jodoin entlassen wurde und warum ein Stéphane Richer immer noch Trainer ist. Darauf gaben die Drei folgendes an:

Für viele Spieler war Clément Jodoin zu streng, er erreichte damit irgendwann nicht mehr die Mannschaft und man habe sich dann eingestanden, das es wohl ein Fehler war, Clément Jodoin zum Headcoach zu ernennen. Deshalb kam es zur Trennung.

Natürlich kam die weitere Frage auf, warum man für die restliche Hälfte keinen neuen Trainer engagiert hatte und stattdessen mit Richer weiter machte, der ja anscheinend nicht viel besser als Jodoin ist und dem Team nicht zum erhofften Erfolg verholfen hat. Richer begründete das damit, dass er so näher an der Mannschaft wäre und genau sehen könne, warum es nicht läuft und was besser gemacht werden muss. Zur Trainersuche sagte er, dass die Eisbären eben keinen Trainer für drei Monate haben wollen, so wie es die Eisbären-Philosophie halt vorgibt. Da hatte man immer Trainer über eine längerfristige Zeit – Pierre Pagé, Don Jackson, Uwe Krupp:

Wir wollen uns die Zeit nehmen, einen langfristigen Trainer zu finden. Einen mit Führungsqualität und Kommunikation. Einen, der eine klare Linie hat und diese auch zieht. Einen, der dann auch mit den Spielern spricht.

Was sicher einleuchtend ist, bringt doch ein Schnellschuss nur selten etwas, nur sollte man so etwas den Fans auch einmal genau erklären, denn sonst kommt es so rüber, dass man gar kein Interesse hat, etwas zu ändern. Denn unter Richer wurden die Leistungen noch schlechter, aber es tat sich nichts bei den Eisbären. Fehlende Transparenz wurde heute immer wieder angemahnt, ein Problem, welches sich über Jahre bei den Eisbären schon wie ein roter Faden durchzieht. Aber die Eisbären haben heute einige plausible Erklärungen abgegeben, womit sicherlich nicht jeder Fans zufrieden ist, aber es war endlich mal ein erster Schritt. Denn Richer sagte auch, dass man selbst wenn man die Pre-Playoffs erreichen sollte, darüber ins Viertelfinale einzieht und dann noch weiter kommt, man trotzdem Konsequenzen ziehen wird. Man wird einen langsamen Umbruch vollziehen, aber erst einmal hat die Trainersuche höchste Priorität.

Man hat zum Beispiel auch einen Fehler beim Abgang von Nick Petersen eingeräumt. Er war einer der wichtigsten Leistungsträger in der Vizemeister-Saison, doch letztendlich wechselte er nach Österreich. Richer meinte, man habe früh mit ihm gesprochen, doch da hat er sein Ziel KHL geäußert und dann ist es natürlich schwer, so einen Spieler zu halten, denn die KHL ist noch einmal eine andere Hausnummer. Und dann kam doch alles anders als gedacht und Richer gestand Fehler ein, dass man Petersen dann hat zu einfach ziehen lassen, weil man eben dachte, er würde in die KHL gehen. Man hätte mehr Geduld haben müssen, hätte dran bleiben müssen.

Diese Saison ist aber nun eh für viele Fans gelaufen und nicht wenige Fans wünschen sich ein frühes Saisonende nach der Hauptrunde. Aber nun sagten die Verantwortlichen ja, man würde selbst bei Erreichen der Playoffs Konsequenzen nach dieser Saison ziehen. Angesprochen darauf, welche Philosophie die Eisbären überhaupt verfolgen, antwortete Richer:

Unsere Philosophie ist es, erfolgreich Eishockey zu spielen. Wir wollen offensiv spielen, wir wollen Tore schießen.

Die Eisbären verfolgen seit Jahren das Ziel Top-4, doch sind wir ehrlich, schon seit der letzten Meisterschaft 2013 sind einige Dinge schief gelaufen, auch schon in der letzten Meistersaison wurden viele Fehler gemacht, aber der Titel hat vieles verdeckt. So war es auch mit der letzten Saison, welche mit der Vizemeisterschaft und der knappen Entscheidung in Spiel Sieben nach außen hin sicher eine klasse Saison darstellen mag, aber auch da liefen viele Dinge nicht so gut wie es aussah.

Stéphane Richer ist vor drei Jahren mit einem Drei-Jahres-Plan angetreten. Man hatte natürlich am Ende das Ziel, Meister zu werden. Man hat sich über das Halbfinale im ersten Jahr ins Finale im zweiten Jahr vorgearbeitet. Klar hatte man dann für diese Saison das große Ziel Meisterschaft ausgegeben, aber dieses werden die Jungs wohl deutlich verfehlen und daran sind einige Punkte dran schuld.
Man habe wie bereits erwähnt immer das Ziel Top-4, man wolle sich auf der deutschen Seite verjüngern und hat dies in der vergangenen Saison auch getan mit dem Trade mit Ingolstadt, als man sich im Tausch Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser sicherte. Man hat einen Weg eingeschlagen und diesen versuchen die Eisbären auch zu verfolgen. Aber viele Fans würden sich wünschen, dass die Verantwortlichen viel offener mit den Fans umgehen und sagen, was sie vor haben. Keiner hat damit ein Problem, mal drei schlechte Jahre während eines Umbruchs zu haben. Wenn man einen Plan verfolgt, an diesem festhält und junge Spieler einbauen möchte, dann dauert das eben seine Zeit, aber wenn man weiß, was der Verein vor hat, dann werden die Fans diesen Weg mitgehen und viel Geduld zeigen.
Aber wenn man dann so eine Saison wie diese sieht, wo man sich denkt, die Spieler auf dem Eis haben keinen Bock und den Verantwortlichen ist alles egal, dann wird man zu Recht sauer und machte bereits mehrfach berechtigterweise seinem Unmut deutlich. Aber wenn die Eisbären so offen agieren würden, wie sie es heute teilweise getan haben, dann wäre vieles einfacher und die Fans würden viele Dinge viel besser verstehen und nachvollziehen können.

Beenden wollen wir den Bericht mit den Worten von Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer, welche er zu Beginn des Abends gesagt hatte:

Ich bin ein Mensch wie Ihr. Ein Eisbär wie Ihr. Ich war in Mannheim, Frankfurt und Hamburg. Aber die Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich bin Eisbär durch und durch. Ich will immer gewinnen und gebe immer mein Bestes.

Selbstbedienungsladen Arena am Ostbhanhof: Die Eisbären verlieren das vierte Heimspiel in Folge und bleiben dabei zum dritten Mal ohne eigenen Treffer

 

Ausgabe #26:

Es gab mal Zeiten, da waren die Eisbären extrem heimstark und die Arena am Ostbahnhof eine uneinnehmbare Festung. Doch das muss sehr lange her sein. Im Moment verkommt die Mercedes-Benz Arena viel mehr zu einem Selbstbedienungsladen, wo sich jeder Gegner drei Punkte mitnehmen kann. Am Sonntagnachmittag verloren die Eisbären Berlin auch das vierte Heimspiel in Folge. Die Augsburger Panther setzten sich vor ausverkauftem Haus mit 1:0 (0:0,1:0,0:0) durch und sorgten dafür, dass die Eisbären nun bei drei der vier Niederlagen ohne eigenen Treffer blieben und nur ganze zwei Tore (!) in den letzten vier Heimspielen geschossen haben. Und das ist einfach nur mehr als peinlich, gerade für eine Mannschaft, wie es die Eisbären mal waren bzw. sein wollen.

Bei den Eisbären kehrte Verteidiger Danny Richmond zurück in den Kader und nach zwei Spielen als Back-up auf der Bank kehrte Kevin Poulin zurück ins Bären-Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Heimspiel gegen München hatten die Eisbären den Start komplett verschlafen und nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten gelegen. Heute klappte das schon besser, wenn gleich Augsburg dennoch den besseren Start hinlegte. Von Beginn an drückte der AEV aufs Tempo und hatte früh zwei richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin war zur Stelle. Und auf der Gegenseite hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance, welche Olivier Roy im AEV-Tor mit einem klasse Save zu Nichte machte.
Nach guten ersten zehn Minuten der Augsburger mit guten Chancen kamen die Eisbären in den letzten zehn Minuten besser ins Spiel hinein, versuchten auch, sich Chancen zu erspielen, aber die Panther-Defensive machte es den Eisbären schwer, drängte sie immer wieder nach außen und zwang sie somit auch zu Schüssen von außen, was dann kaum Gefahr brachte. Nur selten kamen die Eisbären von der blauen Linie oder im Slot zum Abschluss.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten, statistisch gesehen mit mehr Torschüssen für die Eisbären, was aber keinesfalls Hochkaräter waren.

Augsburg kam bärenstark aus der Kabine und belagerte das Eisbären-Tor, Kevin Poulin konnte sich

Foto: eisbaerlin.de/walker

ein ums andere mal auszeichnen und verhinderte mehrfach den Rückstand, welcher inzwischen absolut verdient gewesen wäre.
Die Eisbären dann mal mit einem Powerplay und der Möglichkeit, sich vom Druck der Fuggerstädter zu befreien, klappte jedoch nur bedingt, denn das Powerplay war keinesfalls gut gewesen. Und kaum war Augsburg wieder komplett, klingelte es im Berliner Gehäuse. Thomas Holzmann mit dem Pass von rechts außen vor das Tor, wo Sahir Gill am langen Pfosten lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (29.).
Auch danach Augsburg weiter am Drücker, sie waren die aktivere Mannschaft und hatten richtig gute Chancen. Aber Kevin Poulin machte immer wieder eine klasse Figur und ließ die Panther-Spieler reihenweise verzweifeln.
Als Augsburg zum Drittelende hin in Überzahl war, hatten die Eisbären bei zwei Kontern ihre gefährlichsten Aktionen im Mitteldrittel. Aber Florian Busch und Jamie MacQueen scheiterten jeweils im Abschluss, der Erste scheiterte an Roy, der Zweite schoss knapp am Tor vorbei.
So blieb es beim 0:1 nach 40 Minuten und die Hausherren konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, dass es nur ein Tor Rückstand war, denn Augsburg hätte hier gut und gerne 3:0 oder gar 4:0 führen können.

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So war aber für das Schlussdrittel noch alles offen und die Eisbären noch im Spiel. Und man merkte den Eisbären im Schlussdrittel auch an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Sie berannten das Augsburger Tor, aber die Defensive der Panther war nur schwer zu knacken. Immer wieder warfen sich die Augsburger Spieler in die Schüsse. Wenn die Eisbären es doch einmal bis in die Drittelmitte schafften und zum Abschluss kamen, ging der Puck entweder knapp drüber oder vorbei oder landete im Fanghandschuh von Olivier Roy. Es war zum verzweifeln, die Eisbären gaben sich ja im letzten Drittel Mühe, mussten aber bei Augsburger Gegenangriffen immer wieder aufpassen, nicht das zweie Gegentor zu kassieren.
Und meistens versuchte man es vor dem Tor zu kompliziert, statt einfach zu spielen. Aber so ist das eben, wenn man in einer Krise steckt und es überhaupt nicht läuft. Dann denkt man zu viel nach und entscheidet sich instinktiv immer falsch. Hast du Scheiße am Schläger…
Egal, was die Eisbären auch versuchten, am Ende verteidigten die Augsburger das knappe 1:0 bis zum Spielende und nahmen die drei Punkte mit nach Hause.

Die Eisbären scheinen es zum Ende der Saison tatsächlich noch zu schaffen, die einst sicher geglaubte Pre-Playoff-Qualifikation noch zu verspielen. Mit der Niederlage  gegen die Panther rutschte man auf Platz Zehn ab und hat auf den Elften Krefeld nur noch fünf Zähler Vorsprung, der nächste Heim-Gegner sind übrigens die Pinguine, die können also schon einmal drei Punkte mehr einplanen, denn in Berlin gibt’s die Punkte gerade auf dem Silbertablett serviert. Wer will nochmal, wer hat noch nicht…
Zwei Drittel taten sich die Eisbären gegen eine starke Augsburger Defensive sehr schwer, kamen meistens nur von außen zum Abschluss und konnten so für keinerlei Gefahr sorgen. Im letzten Drittel drückte man dann noch einmal auf das Tempo und hatte durchaus gute Möglichkeiten, aber im Abschluss fehlt den Jungs momentan das nötige Quäntchen Glück. „Aber so ist das eben, wenn du im Tabellenkeller stehst„, so analysierte Martin Buchwieser das Spiel nach der Schlusssirene.
Dass Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auf der PK davon gesprochen hat, es war ein gutes Spiel zweier Mannschaften, lässt einen dann nur noch kopfschüttelnd zurück. Und auch die Tatsache, dass er darauf hofft oder viel mehr spekuliert, dass nach der Länderspielpause drei bis vier Spieler wieder zurückkommen und dann alles besser wird, lässt einen nur noch schmunzeln. Die verletzten Spieler werden nicht sofort wieder auf Betriebstemperatur sein und somit nur bedingt eine Verstärkung für die Eisbären darstellen. Aber in Berlin redet man sich derzeit ja alles schön und träumt vermutlich auch daran, dass man bei erfolgreicher Qualifikation für die Pre-Playoffs diese übersteht und dann in den Playoffs noch für Furore sorgen wird. Träume muss man haben, aber lassen wir die Verantwortlichen in der Eisbären-Etage mal weiter träumen und wecken sie dabei nicht auf.

2:6 gegen Meister München: Eisbären verschlafen den Start komplett – Münchens Youngsters schießen die Eisbären ab

 

Ausgabe #25:

Am Sonntagnachmittag beendeten die Eisbären Berlin die Niederlagenserie mit einem 5:4-Auswärtssieg in Bremerhaven, doch bereits am Dienstagabend setzte es gleich die nächste Niederlage. Vor 11.492 Zuschauen setzte es in der Arena am Ostbahnhof eine verdiente 2:6 (0:3,1:1,1:2)-Niederlage gegen den Deutschen Meister und CHL-Finalisten EHC Red Bull München. Dabei war die Partie bereits nach 6:23 Minuten entschieden, denn da führte die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson schon 3:0.

Keine Änderung im Eisbären-Kader im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel, die verletzten Spieler fehlten nach wie vor und auch gegen München stand Maximilian Franzreb im Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nur allzu lang sollte sein Arbeitstag nicht werden. Denn München spielte zwar keinesfalls groß auf, aber konnte die Eisbären in den ersten zehn Minuten leicht und locker abschießen, denn die Hauptstädter verschliefen den Start komplett.
Frank Mauer hätte schon in der dritten Minute die Führung für die Gäste erzielen können, scheiterte jedoch mit seinem Alleingang an Franzreb. Fünf Sekunden später spielte Mauer einen klasse Querpass auf Youngster Maximilian Daubner, welcher keine Mühe hatte, seinen Namensvetter im Eisbären-Tor zu überwinden – 0:1 (3.).
55 Sekunden später schlug es erneut hinter Franzreb ein. Andreas Eder zog vom linken Bullykreis ab und überwand damit Maximilian Franzreb zum zweiten Mal an diesem Abend – 0:2 (4.).
Eisbären-Coach Stéphane Richer nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, was aber auch nicht viel half. Eine Bruder-Kombination führte zum 0:3. Tobias mit dem Querpass auf Andreas, der mit dem Onetimer ins Berliner Tor (7.).
Danach war der Arbeitstag von Maximilian Franzreb beendet, er verließ unter „Franzreb, Franzreb-Rufen“ das Eis, Kevin Poulin kam für ihn ins Tor.
München ließ es nun locker angehen, nicht, dass sie zuvor 100 Prozent gegeben hätten, denn dann wäre es noch schlimmer geworden für die Eisbären. Aber dadurch, dass es die Eisbären München so leicht machten, hatten diese keine großen Probleme, die Tore zu erzielen. Als sie locker ließen, tauchten die Eisbären in der Offensive auf und hatten auch Chancen, aber Danny Aus den Birken ließ im Auftaktdrittel keinen Puck durch, weshalb München souverän und hochverdient mit 3:0 nach 20 Minuten vorne lag.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären sehr druckvoll und äußerst engagiert, es wurde wohl laut in der

Foto: eisbaerlin.de/walker

Kabine nach diesen katastrophalen ersten 20 Minuten. Sean Backman und Florian Busch setzten Marcel Noebels in Szene, welcher aus der Drittelmitte vollenden konnte – 1:3 (22.). Sein 50. DEL-Tor, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.
Und der Anschlusstreffer gab den Eisbären noch mehr Rückenwind und das sah auf einmal wirklich wie Eishockey aus. Sie setzten sich fest und kamen zu Chancen, aber sie schafften es nicht, Aus den Birken ein zweites Mal zu überwinden. Dabei hätten sich die Hausherren den zweiten Treffer mehr als verdient gehabt.
Und München? Die nutzten genau zur Spielmitte einen individuellen Fehler zum 4:1 aus. Matt Stajan alleine vor Kevin Poulin, welchem er keine Chance ließ und zum vierten Münchner Treffer einnetzen konnte (30.).
München wurde danach wieder aktiver und spielte wieder mehr nach vorne. Was auch daran lag, dass sie nach einer berechtigten Spieldauer gegen Frank Hördler fünf Minuten in Überzahl agieren konnten, was aber nicht wirklich gefährlich für die Eisbären wurde, weshalb es nach 40 Minuten 1:4 stand. Zwar kein schlechtes Drittel der Eisbären, aber der Rückstand betrug nach wie vor noch drei Tore.

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Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin, ehe es dann doch auf einmal aufregend wurde. Unterzahlkonter der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Schuss und Florian Busch war letztendlich als Letzter am Puck und drückte die Scheibe irgendwie über die Linie – 2:4 (45.). Der erste Unterzahltreffer der Berliner in dieser Saison. Das beenden von Serien ging also nahtlos weiter.
Sollte jemand auf den Rängen nun auf die Aufholjagd gehofft haben, so wurde er von München schnell aus all seinen Träumen gerissen. Maximilian Daubner mit dem Schuss von der blauen Linie, welcher sein Ziel erreichen sollte – 2:5 (47.).
Fortan die Eisbären immer wieder nach vorne bemüht, aber ohne zwingende Ideen gegen eine kompakte Münchner Defensive. Und die Gäste aus Bayern fuhren immer wieder gefährliche Konter, einen davon konnten sie auch noch nutzen. Matt Stajan legte quer in den Slot und Konrad Abeltshauser klinkte die schwarze Hartgummischeibe im Tor ein – 2:6 (52.).
Mehr passierte anschließend nicht mehr, Berlin konnte nicht mehr zeigen und München musste nicht mehr zeigen, die drei Punkte waren ihnen schon sicher gewesen.

Wie hatte ich am Sonntag noch so schön geschrieben? Die Eisbären sollten an den Sieg in Bremerhaven anknüpfen, denn bei einer Niederlage gegen den Deutschen Meister wäre der Dreier an der Küste nichts mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und genau so sollte es kommen. Statt voller Euphorie angesichts der beendeten Niederlagenserie in das Heimspiel gegen München zu starten, wo man nach dem 0:7-Debakel gegen Mannheim eh noch etwas gut zu machen hatte, verschlief man den Start komplett und lag nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten. So kannst du kein Heimspiel starten, somit hat man sich früh aller Siegchancen beraubt. Man konnte nur von Glück reden, dass München mit angezogener Handbremse gespielt hatte und sich nicht in einen Rausch spielen wollte, denn dann wäre es ganz übel für die Eisbären ausgegangen. So aber konnte man im Mitteldrittel dank einer guten Phase noch einmal Hoffnung auf ein gute Ende schöpfen, machte sich diese aber durch individuelle Fehler selbst kaputt.
Aber hat wirklich einer daran geglaubt, dass man den Meister schlagen würde? Ich überhaupt nicht, aber mit einem anderen Auftritt hatte ich schon gerechnet. Aber man sollte derzeit rein gar nichts von den Eisbären erwarten. Die haben heute zumindest aufgezeigt bekommen, wie weit sie von der DEL-Spitze inzwischen entfernt sind. Ein mit halber Kraft spielender Deutscher Meister zerlegt die Eisbären in deren Halle mit 6:2, mehr muss man über den aktuellen Leistungsstand der Eisbären nicht sagen. Am Sonntag sollte man dann aber Wiedergutmachung betreiben, wenn gleich den Fans das inzwischen auch egal ist, denn die feierten ihre eigene Party auf den Rängen, interessierten sich nicht wirklich für das Geschehen auf dem Eis.

5:4! Eisbären erkämpfen sich drei Punkte und beenden Niederlagenserie

Ausgabe #24:

Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden. Sieben Niederlagen setzte es in Folge, ehe den Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag endlich wieder ein Sieg gelang. Vor 4.647 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven setzten sich unsere Jungs nach hartem Kampf mit 5:4 (0:1,2:2,3:1) gegen die heimischen Fischtown Pinguins durch. Und damit schloss sich auch der Kreis, denn der letzte Drei-Punkte-Sieg datiert vom 26.12.2018. Am zweiten Weihnachtstag gewannen die Eisbären mit 5:3 gegen? Genau, Bremerhaven!

Die Eisbären nur mit einer Änderung im Vergleich zum Nürnberg-Spiel, Maximilian Franzreb hütete das Berliner Tor,  Kevin Poulin war Back-up.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren starteten druckvoll in ihr Heimspiel, machten sofort Druck auf das Eisbären-Tor. Lohn der Mühen war das frühe 1:0 nach fünf Minuten. Mark Zengerle wurde vor dem Tor angespielt, hatte viel Platz und Zeit, um sich die Ecke auszusuchen, Franzreb war die Sicht versperrt und schon führte Bremerhaven – 0:1.
Danach direkt ein Powerplay für die Eisbären, doch gefährlich wurde es kaum und die Hausherren überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan Bremerhaven immer wieder im Drittel der Berliner, wo sie zu einfach zum Abschluss kamen. Maximilian Franzreb war jedoch stets zur Stelle und verhinderte einen möglichen höheren Rückstand.
Nach vorne taten sich die Eisbären schwer, wirkten ideenlos. Das 0:1 nach 20 Minuten war also eher schmeichelhaft für die Eisbären.

Die ersten Minuten des zweiten Drittels waren durch Strafzeiten geprägt. Zunächst traf es die Eisbären, dann zweimal die Gastgeber, so dass Berlin 4-gegen-3-Überzahl spielen konnte. Und in diesem war es Oldie Micki DuPont, welcher den Puck rechts oben versenken konnte – 1:1 (27.).
Die Eisbären wollten dann den Schwung des Ausgleichs mitnehmen und machten gut Druck,

Foto: eisbaerlin.de/walker

aber im Abschluss fehlte das nötige Quäntchen Glück. Und dann zeigte Bremerhaven, warum sie in diesem Jahr so weit oben stehen. Schneller Konter über Justin Feser, welcher mit viel Zug über links ins Angriffsdrittel kam und die Scheibe rechts im Netz versenken konnte – 1:2 (30.).
Und Bremerhaven hatte danach die Riesenchance zum Nachlegen, denn sie waren für eine Minute zwei Mann mehr auf dem Eis. Bremerhaven mit einem starken Powerplay und richtig guten Chancen, aber Franzreb zeigte eine klasse Leistung und parierte sehr stark. Aber generell die Eisbären in diesem Unterzahlspiel mit großem Kampf vor dem eigenen Tor. Man merkte ihnen heute den unbedingten Willen an.
Powerplay konnten dafür die Eisbären heute sehr gut. Denn das 2:2 fiel erneut in Überzahl. Nach einem Schuss von Florian Busch lag die Scheibe links frei, Marcel Noebels sah den Puck und schoss ihn ins Tor – 2:2 (37.). Sein erstes Tor seit 25 Spielen!
Die Eisbären mit dem verdienten Ausgleich, aber Bremerhaven schlug zurück. Nach einem Schuss entstand ein Gestocher vor dem Berliner Tor, an deren Ende Mike Moore der Nutznießer war und die Pinguins zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (39.).
So lagen die Berliner nach einem eigentlich guten zweiten Drittel 2:3 hinten, weil Bremerhaven eben eiskalt vor dem Tor war.

Das Schlussdrittel begann furios. Colin Smith wurde vor dem Tor im letzten Moment gestört, die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf Penalty, wollten aber vorher im Videobeweis noch eimal kurz überprüfen, ob der Puck nicht doch im Tor war. Das war nicht der Fall, also gab es Penalty, Smith lief an und ließ Ex-Eisbär Tomas Pöpperle keine Chance – 3:3 (42.). Smiths Durtstrecke war noch länger als die von Noebels, er traf erstmals seit 37 Spielen wieder.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel begann also von vorne und beide Teams hatten Chancen zur Führung, die Eisbären dabei die größte, als Jamie MacQueen nur die Latte traf (46.).
Nur eine Minute später zielte Martin Buchwieser besser und hämmerte die schwarze Hartgummischeibe unter die Latte – 4:3 (47.). Das erste Tor für die Nummer 56 seit 30 Spielen sorgte für die erstmalige Berliner Führung an der Küste.
Bremerhaven dann mit einem Powerplay, 19 Sekunden davon in doppelter Überzahl. Aber ganz starke Defensivarbeit der Eisbären, man verteidigte mit allem was man hatte sein Tor und unterstütze Maxi Franzreb nach allen Kräften.
Unterzahl überstanden, Konter eiskalt verwertet. Jamie MacQueen scheiterte noch, Brendan Ranford war zur Stelle und staubte ab – 5:3 (57.).
Das Ende der Niederlagenserie war zum Greifen nahe, aber Bremerhaven machte es nochmal spannend. Jan Urbas auf Miha Verlic, welcher den Innenpfosten und von da ins Tor traf – 5:4 (58.).
Pinguins-Coach Thomas Popiesch versuchte nun alles, Torwart raus und kurz vor dem Ende noch die Auszeit. Aber die Eisbären verteidigten bis zum Schluss sehr stark und kämpften mannschaftlich geschlossen bis zur letzten Sekunde, um die drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. Es sollte klappen und Spieler und rund 400 Berliner Fans feierten das Ende der Pleitenserie.

Was für ein wichtiger Sieg, was für ein großartiger Kampf der Eisbären. Dabei sah das im

Foto: eisbaerlin.de/walker

ersten Drittel überhaupt noch nicht nach einem positiven Ende des Spiels aus. Denn Bremerhaven war klar besser, die Eisbären mit zu vielen Fehlern und Ideenlosigkeit in der Offensive.
Aber ab dem zweiten Drittel kämpfte die Mannschaft verbissen, überstand Unterzahlsituationen, kreierte Chancen und konnte diese auch nutzen. Und auch wenn Bremerhaven immer zurück schlug, die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielten an ihrem Spielplan fest.
Im Schlussdrittel drehte man das Spiel, überstand eine doppelte Unterzahl und schockte die Hausherren mit dem 5:3. Am Ende musste man zwar nochmal zittern, kämpfte aber mannschaftlich geschlossen bis zum Ende für drei Punkte.
Der Sieg war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Nur jetzt heißt es, nicht nachlassen sondern darauf aufbauen und vielleicht mal eine Siegesserie starten. Denn wenn man jetzt nicht nachlegt, wäre der Erfolg heute zwar schön und gut, aber nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

4:6 nach 4:2-Führung: Eisbären brechen nach starkem zweiten Drittel im Schlussdrittel komplett ein

Nach 40 Minuten dachte man, die Eisbären Berlin würden heute Abend die Niederlagenserie beenden, führten sie doch mit 4:2 bei den Thomas Sabo Ice Tigers. Um kurz vor 22 Uhr war jedoch klar, dass es die siebte Niederlage in Folge setzen würde. Vor 6.549 Zuschauern verloren die Berliner das „Sechs-Punkte-Spiel“ bei den Franken mit 4:6 (1:2,3:0,0:4) und rutschten damit auf Platz Zehn in der Tabelle ab. Die Pre-Playoffs geraten mehr denn je in Gefahr.

Auch heute fehlten dem Hauptstadtclub neun Stammspieler. Dafür gaben zwei Verteidiger ihr Comeback. Kai Wissmann kehrte nach überstandener Verletzung zurück ins Team, Constantin Braun gab sogar sein Saison-Debüt. Und „Tine“ wusste um die Bedeutung dieser Partie, wie er im Vorfeld im Interview bei Magenta Sport sagte:

Nürnberg ist generell immer heimstark. Wir wissen, worum es geht. Es wird eine Schlacht mit Playoff-Charakter.

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen nicht sein können. Während Nürnberg einen guten Lauf hatte – vier Siege aus den letzten fünf Spielen – verloren die Eisbären die letzten sechs Spiele. Und dennoch war es ein Duell auf Augenhöhe in den ersten 20 Minuten.
Vom ersten Bully an war es ein hart umkämpftes Spiel mit intensiven Zweikämpfen, beide Teams wussten um die Bedeutung dieses „Sechs-Punkte-Spiels“. Die erste Chance der Partie hatten dann die Gäste von der Spree. Starker Forecheck von Brendan Ranford, der hinter der Torlinie die Scheibe erkämpfte und sie vor das Tor spielte, wo sein Kumpel Colin Smith zum Abschluss kam, aber an Niklas Treutle scheiterte. Es war der Beginn einer guten Phase der Eisbären mit zwei weiteren guten Möglichkeiten.
Doch nur wenige Augenblicke später fuhr Chris Brown alleine auf Kevin Poulin zu, doch der Berliner Goalie wehrte den Schuss ab. Es entwickelte sich nun ein hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss vor dem Tor.
In der sechsten Spielminute konnten die Nürnberger erstmals an diesem Abend jubeln. Ein klasse Aufbaupass von Oliver Mebus auf Chad Bassen, der passte die Scheibe rüber zu Will Acton in den Slot und dieser vollendete eiskalt – 0:1.
Aber kurz darauf die Eisbären in Überzahl und eher durch Zufall landete die Scheibe nach einem Frank Hördler Schuss und einem Marcel Noebels Abfälscher vor dem Schläger von Sean Backman, welcher die Scheibe im halbleeren Tor versenken konnte – 1:1 (7.).
Nur zwei Minuten später Nürnberg mit der nächsten dicken Chance. Daniel Weiß mit dem Querpass von rechts in den Slot, wo Max Kislinger zum Abschluss kam, in Kevin Poulin aber seinen Meister fand. Und die Eisbären waren zweimal durch Marcel Noebels gefährlich, der einen Schuss vor dem Tor abfälschen und so richtig gefährlich machen konnte. Auch der Nachschuss wurde zu einer guten Chance der Eisbären.
Und dann kam es mal wieder zu einer unnötigen Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Brandon Buck mit einem klasse Zuspiel von links vor das Tor, wo Chris Brown im Zweikampf mit Constantin Braun nur noch die Kelle hinhalten musste – 1:2 (14.).
Und Nürnberg hätte wenige Augenblicke später nachlegen können, doch Patrick Reimer traf nur den Pfosten. Die Eisbären anschließend noch einmal mit einem Powerplay, welches aber harmlos war und somit nahm Nürnberg das 2:1 mit in die Kabine.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären äußerst druckvoll und es sollte ein Vorgeschmack auf die folgenden 20 Minuten werden. Denn das Drittel dominierten eindeutig die Eisbären, mit zunehmender Spieldauer wurden die Hausherren verunsicherter.
Der Aufwand der Berliner wurde in Minute 27 belohnt. Frank Hördler zog einfach mal von der blauen Linie ab, vor Niklas Treutle war viel Verkehr und schon schlug der Puck im Nürnberger Tor ein – 2:2.
Nur 33 Sekunden später lagen die Eisbären plötzlich vorne. Oliver Mebus schlug an der eigenen blauen Linie über die Scheibe, Sean Backman schnappte sich das Spielgerät, spielte einen Doppelpass mit Marcel Noebels und am Ende hatte Backman das leere Tor vor sich und natürlich keine große Mühe, die Scheibe dort zu versenken – 3:2 (27.).
Von Nürnberg war kaum etwas zu sehen, das Spiel Geschehen spielte sich hauptsächlich im Drittel der Franken ab. Die Eisbären noch einmal mit zwei Überzahlspielen, welche sehr gut aussahen. Man fand in die Formation, man spielte gute Pässe und man nahm die Schüsse. Und im zweiten Powerplay sollte sich die gute Arbeit auch belohnen. Colin Smith mit dem Zuspiel auf Micki DuPont an die blaue Linie, welcher vollkommen alleine gelassen wurde. Der Eisbären-Oldie zog ab, Vincent Hessler fälschte unhaltbar ab und schon stand es 4:2 für Berlin (36.). Was zugleich der Pausenstand im Frankenland nach zwei Dritteln war.

Nürnberg kam engagiert aus der Kabine und machte sofort deutlich, dass sie dieses Spiel noch nicht aufgegeben hatten. Und die Eisbären nahmen sofort die nächste unnötige Strafzeit, Kai Wissmann wegen Spielverzögerung. Und Nürnberg nutzte auch das zweite Powerplay an diesem Abend. Klasse Kombination der Franken, Shawn Lalonde wurde auf links außen angespielt und schoss fast auf der Torlinie stehend ein – 4:3 (43.).
Die nächste Strafe ließ nicht lange auf sich warten, dieses Mal traf es Colin Smith wegen Hakens. Zwar überstanden die Berliner diese Unterzahl, aber kaum waren sie komplett, fehlte die Zuordnung noch, was Nürnberg ausnutzen konnte. Patrick Reimer kam am linken Bullykreis zum Schuss, welcher Poulin durch die Schoner ging – 4:4 (48.).
Nürnberg war wieder zurück im Spiel und es sollte noch schlimmer kommen. Die Eisbären vertändelten die Scheibe in der neutralen Zone, 2-auf-1 der Gastgeber, Patrick Reimer mit dem Querpass, welchen Micki DuPont ins eigene Tor lenkte – 4:5 (49.).
Unfassbar, nach dem zweiten Drittel komplett verunsicherte Nürnberger waren auf einmal wieder hellwach und die klar dominierende Mannschaft, während im Mitteldrittel noch überlegene Eisbären völlig auseinander fielen und wenig Gegenwehr zeigten. Ja, sie bemühten sich, ja, sie versuchten viel, aber man merkte ihnen dann wieder die Verunsicherung an und es waren wieder nur halbe Aktionen. Nürnberg stand hinten nun aber auch kompakt und blockte viele Schüsse, machte es den Eisbären so sehr schwer. Und wenn die Eisbären doch aussichtsreich zum Abschluss kamen, war Niklas Treutle im Nürnberger Tor zur Stelle.
Die Eisbären mussten in der Schlussphase aufmachen, was Nürnberg Platz zum Kontern brachte, aber Kevin Poulin war zur Stelle. Nürnberg kassierte dann gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal eine 2+2-Minuten Strafe, die Eisbären also in Überzahl. Die große Chance, mit zwei Mann mehr den Ausgleich zu erzielen, denn Trainer Stéphane Richer nahm natürlich wenig später Goalie Kevin Poulin vom Eis. Aber Nürnberg erkämpfte die Scheibe und Patrick Reimer sorgte mit seinem dritten Treffer an diesem Abend für den Schlusspunkt unter dieser sehr unterhaltsamen Partie – 4:6 (59.).
Mit den drei Punkten zogen die Franken in der Tabelle an den Eisbären vorbei, welche damit nur noch Zehnter sind.

Nun ja, was will man über das Spiel jetzt sagen? Die Eisbären waren nach 40 Minuten auf der Siegerstraße, spielten ihr bestes Drittel in diesem Jahr und führten mit 4:2 bei komplett verunsicherten Nürnbergern. Da muss man ganz anders zum letzten Drittel aus der Kabine kommen, da muss man dem Gegner zeigen, egal was ihr versuchen werdet, wir geben das Spiel nicht mehr her. Aber Nürnberg hat die Eisbären von Anfang an unter Druck gesetzt und relativ schnell für den Ausgleich gesorgt und dann das Spiel tatsächlich noch komplett gedreht. Weil die Eisbären mit jedem weiteren Gegentreffer mehr und mehr auseinander gefallen sind. Zwar haben sie sich anschließend noch einmal bemüht, aber von der Entschlossenheit, welche man im Mitteldrittel an den Tag gelegt hatte, war nichts mehr zu spüren. Man baute eine komplett verunsicherte Nürnberger Mannschaft wieder auf und gab dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ noch aus der Hand. Weil Nürnberg im letzten Drittel mehr Willen und Kampfgeist an den Tag legte als die Eisbären.
Die hätten einfach so weiterspielen müssen, wie die 40 Minuten zuvor bzw. so wie im zweiten Drittel, das war manlwieder richtig starkes Eisbären-Eishockey gewesen. Aber erneut schaffte man es, sich im letzten Drittel um den Lohn einer eigentlich guten Leistung zu bringen. Das war am Sonntag in Wolfsburg schon der Fall, als man den sicher geglaubten Punkt noch aus der Hand gab. Und heute dachten wohl alle nach dem zweiten Drittel, es könnten tatsächlich mal wieder drei Punkte werden.
Man hat halt mal wieder einen Weg gefunden, das Spiel noch zu verlieren. Man hätte in den letzten 20 Minuten genauso weiterspielen müssen, dann wären die Nürnberger nicht zurückgekommen aber man hat das Eishockey spielen fast schon wieder eingestellt und sich seinem Schicksal ergeben. Man fragt sich, wann diese Mannschaft die Niederlagenserie beenden will? Heute war die beste Gelegenheit dazu, die Mannschaft zeigte 40 Minuten lang, dass sie wussten, was auf dem Spiel stand. Nur leider hat ein Eishockeyspiel 60 Minuten.

Florian Busch mit seiner Analyse nach dem Spiel:

Die Strafzeiten waren unglücklich. Wir schießen im zweiten Drittel drei Tore, die im dritten Drittel vier. Die Strafen haben es letztendlich ausgemacht. Wir spielen kein schlechtes Eishockey, wir müssen halt nur mal Erfolg haben. Wir waren Sonntag schon nah dran, heute auch wieder. Wir brauchen Punkte. Wir sind Berlin, wir geben nicht auf.

Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um Platz Zehn: Können die Eisbären in Nürnberg die Niederlagenserie stoppen?

Lange Zeit dachten sich alle, die Pre-Playoffs wären sicher, die Eisbären Berlin hätten zumindest diese erreicht. Doch vor dem morgigen Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr) ist der Vorsprung auf eben jene elftplatzierte Nürnberger auf mickrige drei Zähler zusammen geschrumpft. Und die Franken haben sogar noch ein Spiel weniger als die neuntplatzierten Eisbären absolviert. Bereits mit einem Sieg morgen Abend im direkten Duell könnten die Ice Tigers an den Eisbären in der Tabelle vorbeiziehen. Und wenn Krefeld zeitgleich in Schwenningen siegt, würden die Eisbären sogar komplett aus den Playoff-Rängen rutschen.

Und das alles nur, weil die Eisbären sich derzeit in der schwersten Krise der letzten Jahre befinden. Sechs Niederlagen setzte es in Folge, nur ein Sieg gelang in den letzten neun Spielen und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Wenn gleich man sagen muss, dass die Eisbären am Sonntag in Wolfsburg zwei Drittel gut spielten und bis 73 Sekunden vor dem Ende des Spiels auf Punktekurs waren. Doch ein sehr harmloses und schwaches letztes Drittel brachte die Hauptstädter erneut um mögliche Punkte und ließ das Selbstvertrauen weiter sinken. Da warst du so nah dran, endlich mal wieder zu punkten und gibst die Punkte dann so leichtfertig wieder aus der Hand, was nicht einfach zu verkraften gewesen sein dürfte. Vor allem nicht in der jetzigen Situation und Verfassung, in der sich die Berliner befinden.

Und morgen Abend trifft man auf einen sehr heißen Gegner, welcher in den letzten Wochen den Rückstand auf die Pre-Playoff-Plätze kontinuierlich reduziert hat und im direkten Duell nun an den Eisbären vorbeiziehen kann. Die Nürnberger sind heiß auf dieses Spiel, wollen ihre Aufholjagd am Ende natürlich mit einem Platz unter den ersten Zehn krönen. Hoch motivierte Ice Tigers treffen auf sehr verunsicherte Eisbären, die ein Weg aus der Krise finden müssen.

Aber das Vorhaben werden sie erneut mit einer Rumpftruppe angehen. Gleich auf neun Stammspieler muss Trainer Stéphane Richer im Frankenland verzichten. Neu im Lazarett sind Verteidiger Danny Richmond und Stürmer Louis-Marc Aubry.
Dafür gibt es aber auch gute Nachrichten vom Hauptstadtclub. Denn die beiden Verteidiger Kai Wissmann und Constantin Braun kehren in den Kader zurück. „Tine“ wird sogar sein Saisondebüt in Nürnberg geben, was doch sehr überraschend kommt, aber er wollte es selbst so (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 24.01.2019):

Wir haben diese Woche gut gearbeitet und müssen auch morgen wieder kämpfen, kämpfen,
kämpfen, um einen Weg zu finden, das Spiel zu gewinnen. Brauni ist zu mir gekommen und hat gesagt, er will spielen, der Mannschaft helfen. Er hat die letzten Wochen sehr hart gearbeitet und man sieht, dass er mit dem Tempo kein Problem hat. Wir haben uns auch mit seinen Therapeuten unterhalten. Auch sie haben einen Einsatz empfohlen.

Natürlich darf man von Constantin Braun nach der langen Zeit noch keine Wunderdinge erwarten, aber vielleicht bringt er ja den so dringend benötigten frischen Wind ins Team der Eisbären. Wollen die Berliner Nürnberg siegreich verlassen und damit die Niederlagenserie beenden, müssen sie zurück zum einfachen Eishockey finden. Hinten kompakt stehen und so wenig wie möglich zu lassen. Und wenn sie offensiv spielen, jede Scheibe zum Tor bringen und für Verkehr vor dem gegnerischen Tor sorgen, um dem gegnerischen Goalie die Sicht zu nehmen. Einfach spielen, nicht kompliziert, keine verrückten Sachen probieren sondern sich einfach auf die einfachsten Dinge konzentrieren. 60 Minuten hoch konzentriert seinen Gameplan durchziehen und wenn möglich von der Strafbank fernbleiben. Denn in der Partie steht für beide Mannschaften viel auf dem Spiel, dementsprechend wird es heiß her gehen und es wird sehr umkämpft werden. 

Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Die verletzten Spieler tun sicherlich weh, aber dann müssen jetzt eben die übrig gebliebenen Akteure alles geben, die erfahrenen Spieler müssen in die Bresche springen und die Youngsters führen. Die Mannschaft muss morgen Abend ein Zeichen setzen, dass sie noch lebt, dass sie die Pre-Playoffs noch erreichen will. Es wird ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel, gewinnen die Eisbären, halten sie Nürnberg vorerst auf Abstand, verlieren sie jedoch, droht der Sturz auf Platz Elf. Man kann nur hoffen, dass der Mannschaft der Ernst der Lage klar ist und sie sich morgen 60 Minuten lang zerreißen und alles geben für das Team, für den Kampf um die Pre-Playoffs. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 25.01.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Maximilian Franzreb, Kevin Poulin

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Eric Mik, Constantin Braun

Angriff:

Maximilian Adam, Nino Kinder, Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Florian Busch, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Louis-Marc Aubry, Danny Richmond, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Florian Kettemer, Mark Cundari, André Rankel, James Sheppard, Jake Ustorf (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Cedric Schiemenz, Thomas Reichel, Lukas Reichel

2:3 in Wolfsburg: Ex-Eisbär Spencer Machacek schockt die Eisbären 73 Sekunden vor dem Ende des Spiels

Eine Reaktion haben die Eisbären Berlin auf das 0:7 gegen die Adler Mannheim vom Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof gezeigt, der Befreiungsschlag und das Ende der Niederlagenserie ist der Mannschaft jedoch nicht geglückt. Am Sonntagnachmittag verloren die Hauptstädter vor 4.143 Zuschauern in der EisArena Wolfsburg mit 2:3 (2:1,0:0,0:2) und kassierten somit die sechste Niederlage in Folge sowie die achte Niederlage aus den letzten neun Spielen. Man muss mehr denn je um die Pre-Playoff-Teilnahme zittern.

Die Eisbären mussten heute neben den bereits bekannten Ausfällen auch noch kurzfristig auf Stammgoalie Kevin Poulin verzichten. Für ihn rückte Maximilian Franzreb zwischen die Pfosten, Tobias Ancicka saß als Backup auf der Bank. Martin Buchwieser kehrte in den Kader zurück.

Verteidiger Jonas Müller sagte vor dem Spiel bei Magenta Sport:

Wir spielen nicht genug als Team zusammen. Es sind immer individuelle Fehler, die sofort bestraft werden. Wir müssen jeder einen Schritt zu legen. Wir müssen mehr Pucks zum Tor bringen, wir müssen einen Schritt schneller als die Wolfsburger sein, wir müssen mehr Schüsse blocken.

Es war ein Duell der Gegensätze. Während die Eisbären am Freitag in heimischer Arena gegen Mannheim mit 0:7 unter die Räder kamen, gewann Wolfsburg mit dem selben Ergebnis in Nürnberg. Die Niedersachsen feierten somit den zweiten Sieg in Folge, während es für die Berliner die fünfte Pleite in Serie setzte.
Dennoch starteten die Eisbären besser ins Spiel. Sie suchten sofort den Weg zum Wolfsburger Tor, stoppten sich dann aber selbst durch eine Strafe gegen Jamie MacQueen. Im darauf folgenden Powerplay hatte Ex-Eisbär Spencer Machacek die beste Chance, er scheiterte jedoch am Pfosten.
Kaum war MacQueen wieder zurück auf dem Eis, lief er auf Jerry Kuhn im Grizzly-Tor zu, doch der Wolfsburger Schlussmann konnte diesen Schuss abwehren.
In der sechsten Spielminute schlossen die Eisbären aber einen schnellen Angriff mustergültig ab. Louis-Marc Aubry passte die Scheibe rüber zu Sean Backman, der spielte sie weiter auf den links mitgelaufenen Maximilian Adam, welcher die Scheibe annahm und trocken abzog, sein Schuss ging am kurzen Pfosten ins Tor – 1:0 für die Eisbären durch das erste DEL-Tor von Maximilian Adam. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an die Nummer Fünf der Berliner.
Die Eisbären waren gut drin im Spiel, hatten Chancen, aber auch Wolfsburg zeigte sich präsent vor dem Berliner Tor. Und sie sollten auch zum Ausgleich kommen. Björn Krupp hatte von der blauen Linie abgezogen und nur den Pfosten getroffen, den Abpraller verwertete anschließend Ex-Eisbär Petr Pohl – 1:1(10.).
Und die Niedersachsen wollten nachlegen, hatten kurz darauf eine gute Drangphase, in welcher die Eisbären ordentlich ins schwimmen gerieten und Machacek die beste Chance hatte, Maximilian Franzreb parierte aber ganz stark.
Während die Eisbären in den letzten Wochen nach Gegentoren förmlich auseinander fielen, spielten sie heute weiter nach vorne und belohnten sich auch. Sean Backman behielt die Scheibe so lange am Schläger, bis Micki DuPont am langen Pfosten in Position gelaufen war. Dann ein punktgenauer Pass auf die Nummer 25 und DuPont musste nur den Schläger hinhalten und schon stand es 2:1 für die Eisbären (16.).
Zum Ende hin noch einmal Überzahl für die Eisbären, welche sie mit ins zweite Drittel nahmen. Torschütze Maximilian Adam mit seinem Statement nach dem ersten Drittel, aus dem die Eisbären eine 2:1-Führung mit in die Kabine nahmen:

Ich bin glücklich, dass er endlich mal rein gegangen ist. Wir sind sehr gefährlich, laufen mehr, bringen mehr Scheiben zum Tor und stehen hinten sehr kompakt.

Das Mitteldrittel begannen die Gäste dann mit einem Mann mehr, aber das Powerplay war nichts erwähnenswert. Was auch nicht weiter verwunderlich war, traf man doch in den letzten sieben Spielen nur einmal im Powerplay. Daran sollte sich übrigens auch heute nichts ändern, diese Statistik wurde ausgebaut.
Im zweiten Drittel sollte dann nicht so viel passieren. Die Eisbären waren weiterhin offensiv bemüht, wollten nachlegen und ließen hinten kaum etwas von den Gastgebern zu, standen weiter sehr kompakt und unterstützten Maximilian Franzreb.
Als Wolfsburg nach 28 Minuten mal wieder in Überzahl ran durfte, kamen sie zu drei richtig guten Möglichkeiten, aber Franzreb ließ die schwarze Hartgummischeibe nicht durch.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause mal die Eisbären mit einem Mann mehr, einmal wurden sie gefährlich, ansonsten blieb auch diese Überzahl harmlos.
Zwei gute Chancen hatte das zweite Drittel dann aber doch noch zu bieten. Für beide Teams je eine. Zunächst scheiterte Marcel Noebels mit einem Onetimer aus dem Slot an Jerry Kuhn. Und fünf Sekunden vor der zweiten Pause stimmte einmal die Zuordnung bei den Eisbären nicht, Daniel Sparre kam über links frei zum Schuss, Franzreb war zur Stelle und hielt die 2:1-Führung nach 40 Minuten fest.

Im letzten Drittel plätscherte die Partie dann zunächst nur so vor sich hin. Beide Mannschaften traten offensiv kaum in Erscheinung. Wolfsburg konnte irgendwie nicht mehr zeigen und bei den Eisbären hätte man sich gewünscht, sie würden auf das dritte Tor spielen, aber nach vorne ging bei den Eisbären fast gar nichts im Schlussdrittel.
Dann merkte Wolfsburg, dass von den Eisbären nicht mehr viel kam und wurde wieder aktiver. In der 46. Spielminute setzte sich Jeremy Welsh klasse durch, tauchte frei vor Franzreb auf, welcher dessen Schuss jedoch parieren konnte.
Nur zwei Minuten später zappelte der Puck dann aber doch im Tor der Hauptstädter. Christoph Höhenleitner kam über links zum Abschluss, Franzreb ließ die Scheibe nach vorne prallen, wo Marius Möchel stand und dieses Geschenk dankend annahm – 2:2 (48.).
Wolfsburg anschließend mit einem Überzahlspiel und der Chance zum nachlegen, doch das Powerplay war äußerst harmlos. Gefährlicher wurde es dann sieben Minuten vor dem Ende, als Wade Bergmann nur den Pfosten traf. Glück für die Eisbären.
In der Schlussphase war es eine vom Kampf geprägte Partie, beide Teams wollten das Spiel nicht verloren geben, es ging hin und her, ohne jedoch hochkarätige Torchancen zu kreieren.
Und als man sich schon gedanklich auf die Verlängerung einstellte und voller Vorfreude über den ersten Eisbären-Punkt seit vier Spielen war, schlugen die Grizzlies eiskalt zu. Jeremy Welsh fuhr mit der Scheibe rum ums Tor, passte sie vor das Tor, wo Spencer Machacek lauerte und eiskalt vollendete – 2:3 (59.). 73 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der Ex-Eisbär die Eisbären komplett schockte.
Danach Wolfsburg mit einem aggressiven Forechecking, sie versuchten die Eisbären im eigenen Drittel festzusetzen, damit sie nicht die Möglichkeit bekamen, ihren Goalie vom Eis zu nehmen. Was auch klappte, erst 18 Sekunden vor der Schlusssirene konnte Franzreb vom Eis, nach vorne ging für die Eisbären nichts mehr und so stand man am Ende erneut mit leeren Händen da.

Diese Niederlage tut mal so richtig weh. Denn dass arg ersatzgeschwächte Eisbären-Team zeigte über zwei Drittel eine gute Partie, stand hinten kompakt und ließ nur wenig von Wolfsburg zu. Setzte vorne immer wieder selbst Akzente und konnte endlich auch einmal effektiv die Chancen nutzen. Man konnte mal wieder 1:0 in Führung gehen und ließ sich auch vom 1:1 nicht aus der Ruhe bringen, sondern legte das 2:1 nach. Im Mitteldrittel hielt man Wolfsburg schlau vom eigenen Tor fern, machte aber selbst nach vorne nicht zu viel, was aber erst einmal nicht schlimm war, führte man doch noch mit 2:1.
Aber im letzten Drittel hatte man dann das Gefühl, man wolle dieses 2:1 bis zum Ende verteidigen. Nach vorne passierte kaum noch etwas und hinten hoffte man darauf, dass Wolfsburg weiter eher ungefährlich blieb. Aber die Niedersachsen bemerkten das und wurden auf einmal aktiver und setzten die Eisbären unter Druck, was letztendlich zum 2:2 führte.
Danach war es ein offenes Spiel, ein hart umkämpftes, wo beide Mannschaften keinen Puck verloren geben wollten. Und dann passten die Eisbären doch einmal nicht auf, Jeremy Welsh entwischte den Eisbären, Spencer Machacek wurde nicht ausreichend vor dem Tor gestört und schon brachte man sich erneut um einen Punktgewinn, welcher so wichtig gewesen wäre. Für das Punktekoto und vor allem für das arg leidende Selbstvertrauen.
Doch nach dem eigentlich nicht schlechten Spiel muss man nun eher befürchten, dass das Ende die Spieler wieder herunterziehen wird. Denn das Ende wird ihnen vermutlich mehr in den Köpfen hängen bleiben als die guten und positiven Momente davor. Sie waren so nah dran an einem Punktgewinn und dann werden sie doch noch kurz vor Ende geschockt.
Aber das haben sie sich halt auch selbst zuzuschreiben. Denn man darf ein 2:1 im Eishockey nicht einfach verwalten. Da muss man auf das 3:1 spielen, muss versuchen nachzulegen, vor allem gegen einen Gegner, der nach dem 7:0 in Nürnberg heute nun wirklich keine große Angst verbreitete. Aber die Eisbären taten dies nicht, wollten das Ergebnis über die Zeit schaukeln und dass das in der jetzigen Phase, in der sich die Eisbären befinden, nicht klappen kann, hätte ihnen klar sein müssen. Ja, das Spiel heute war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber letztendlich stehst du am Ende doch wieder mit null Punkten da.
Die Eisbären müssen das Ende nun schleunigst aus den Köpfen bekommen und sich an die guten Sachen erinnern und diese versuchen, in Nürnberg beim nächsten direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn am Freitag erneut so umzusetzen, nur dann aber bitte bis zum Ende alles geben und nach vorne spielen.

Goalie Maximilian Franzreb mit seiner ehrlichen Analyse nach dem Spiel:

Wir haben eigentlich ein gutes Auswärtsspiel gemacht, aber das Glück hat am Ende gefehlt, dafür müssen wir härter arbeiten. Wir haben es im letzten Drittel nicht mehr geschafft, vor ihr Tor zu kommen, so wie noch im ersten und zweiten Drittel. Uns hat am Ende die Kraft gefehlt. Beim 2:2 sehe ich nicht gut aus, da lasse ich den Puck nach vorne prallen. Wir müssen die positiven Sachen mitnehmen und Freitag wieder angreifen.

Stefan Ustorf: „Das ist mit Sicherheit der absolute Tiefpunkt“

Nun sind ein paar Stunden seit dem 0:7-Debakel der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim vergangen. Die Wut und die Enttäuschung sitzen jedoch immer noch sehr tief. Nach dem gestrigen Spiel stand Stefan Ustorf, der Leiter für Spielerentwicklung und Scouting, den Fans Rede und Antwort beim Fantalk nach dem Spiel. Und der ehemalige Eisbären-Star nahm dabei auch kein Blatt vor den Mund und machte seine Enttäuschung über die momentane Situation mehr als deutlich:

Ich bin jetzt seit 2004 hier und das ist mit Sicherheit der absolute Tiefpunkt, da brauchen wir nicht um den heißen Brei herum reden. Was im Augenblick passiert ist der absolute Tiefpunkt. Wir müssen jetzt zusammen, aber wirklich nur zusammen, Wege finden, um uns aus dieser Situation herauszuarbeiten. Arbeit ist glaub ich das absolut richtige Stichwort dafür. Es ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Jeder Einzelne muss in den Spiegel schauen, muss aufhören mit den Fingern zu zeigen, muss sich selber hinterfragen, ob er alles, was ihm möglich ist, tut, um aus dieser Situation herauszukommen. Es geht nur über malochen.

Dabei musste man der Mannschaft gestern Abend zu Gute halten, dass das erste Drittel nicht schlecht war, die Jungs gut spielten und sich auch richtig gute Torchancen erspielten. Nur konnten sie diese nicht nutzen und kassierten dann aus dem Nichts heraus das 0:1, was letztendlich der Anfang vom Ende war. Von da an war die Verunsicherung wieder zurück in den Köpfen der Spieler und sie ergaben sich ihrem Schicksal. Stefan Ustorf dazu:

Wir hatten im ersten Drittel mit Sicherheit ein Chancenplus, hatten die besseren und klareren Torchancen. Haben dann mit dem zweiten Schuss gegen uns gleich das 1:0 bekommen. Aber im ersten Drittel eigentlich ein solides Drittel gespielt. Wir sind dann aber aufgrund dieser zwei Gegentore auch mental wieder komplett auseinander gefallen. Wir haben dann wieder grobe, individuelle Fehler gemacht. Die Fehler, die wir machen, sind einfach nicht akzeptabel. 

Mit der Kritik waren aber keinesfalls die jungen Burschen um Vincent Hessler, Charlie Jahnke, Maximilian Adam, Erik Mik, Cedric Schiemenz und Nino Kinder gemeint. Viel mehr nimmt Ustorf die erfahrenen Spieler, die vermeintlichen Leistungsträger in die Pflicht, aber von denen ist derzeit nichts, aber auch wirklich rein gar nichts zu sehen:

Wir haben sieben Spieler heute in der Aufstellung gehabt, die 20 Jahre oder jünger sind. Da kann ich keinem Einzelnen einen Vorwurf machen. Die Jungs gehören hier noch nicht her in diesem Augenblick. Mir wäre es viel lieber, wenn die Alle eine komplette Saison in der zweiten Liga spielen könnten und sich entwickeln. Die sind einfach noch nicht so weit. Wir sind gezwungen, sie in dieser jetzigen Situation zu benutzen. Wir haben zehn Verletzte, das ist nun mal ein Fakt. Aber dann muss ich von meinen erfahrenen Spielern auch erwarten können, dass sie in so einer Situation die Führungsrolle übernehmen und eben nicht diejenigen sind, die die Fehler machen. Und das war heute leider nicht der Fall.

Und Ustorf führte sein Fazit über die jungen Spieler noch weiter aus, machte noch einmal deutlich, wie zufrieden er mit denen war:

Eric Mik hat seine Zweikämpfe zum großen teil gewonnen, hat wenig Fehler gemacht. Nino ist 17 Jahre alt und macht heute sein erstes Spiel gegen Mannheim, schießt beinahe ein Tor. Natürlich sind da Momente dabei, wo er auf verlorenen Posten ist. Das ist ja auch Wahnsinn, irgendetwas anderes von ihm zu erwarten. Aber wie gesagt, von den Jungs kann man keinem einen Vorwurf machen. Sie haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirklich das Maximum herausgeholt, aber das kann man eben nicht von allen sagen.

0:4 lagen die Eisbären nach 40 Minuten hinten. Auf die Frage, wie man dann als Spieler in so ein Schlussdrittel gehen müsste, antwortete Stefan Ustorf sehr ausführlich. Und er weiß, wovon er redet, schließlich war Ustorf zu Spielerzeiten keiner, der ein Spiel frühzeitig verloren gab und aufgegeben hatte, Ustorf kämpfte immer bis zur letzten Sekunde, nur das tut seine aktuelle Mannschaft überhaupt nicht:

Es fängt meiner Meinung nach mit der Körpersprache an. Es fängt damit an, dass ich das ganze Stadion und den Gegner sehen lasse, wie schlecht es mir im Augenblick geht, wie leid ich mir selber tue, wie frustriert das alles ist. Wenn ich nur so in der Gegend herum fahre, dann baut sich Mannheim natürlich daran auf. Es wird dir von klein auf bei gebracht, konzentriere dich auf die kleinen Dinge, auf deinen nächsten Wechsel, auf deine nächste Situation. Geh aufs Eis, du hast einen Job beim Bully, erfüll den Job. Mehr nicht, mach dir keinen Kopf darum, was in 17 Minuten oder so ist. Sondern mach den Job, den du da hast und bau Stein auf Stein auf und arbeite dich so in ein Spiel zurück. Aber die Frustration ist ja wirklich jedem auch anzusehen und das ist schon mal ein Riesenfehler meiner Meinung nach. 

Morgen Nachmittag reisen die Eisbären erneut nach Wolfsburg zum „Rückspiel“ in die Autostadt. Dort verlor man vor einer Woche mit 2:4 und zeigte lediglich zehn Minuten eine kämpferische Leistung und kam nach einem 0:3 noch einmal auf 2:3 heran. Stefan Ustorf nimmt nun die Führungsspieler in die Pflicht, von denen muss nun mal ein Signal kommen. Doch ob dieses kommen wird, bleibt wohl auch für ihn fraglich, jedenfalls ist er im Moment mehr als enttäuscht über die aktuelle Situation in Berlin:

Jetzt sind die Führungsspieler gefragt, da ist jetzt die Gruppe der Leader gefragt, die jetzt in dieser Kabine die Arbeit zu leisten haben. Die außer ihnen keiner leisten kann. Es ist kein anderer in der Kabine außer den Spielern, die wir jetzt haben und das heißt, dass diejenigen auch dafür verantwortlich sind, was in der Kabine passiert und was dann aus dieser Kabine herauskommt. Und die Führungsspieler oder alle zusammen, ist mir auch völlig Wurscht wenn das jetzt ein 20-jähriger ist, der dann die richtigen Sachen macht. Aber irgendjemand muss anfangen, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für seine eigene Leistung übernehmen und dann kann man darauf aufbauen. Aber es muss auch mal irgendetwas kommen, es muss ein Zeichen kommen aus dieser Kabine heraus, dass man mit dieser Situation nicht zufrieden ist. Im Augenblick ergibt man sich, ich sehe kein Aufbäumen, ich sehe nichts, ich sehe niemanden, dem ich ansehe, dass ihn das vielleicht stört. Es ist wahnsinnig enttäuschend im Moment.

Und Stefan Ustorf griff die Mannschaft weiter an:

Es steht im Moment keine Einheit auf dem Eis. Ich habe nicht das Gefühl, dass jeder für jeden arbeitet. Keiner ist bereit, Verantwortung für seine eigene Leistung zu übernehmen. 

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Hut ab vor Stefan Ustorf, der sich gestern Abend nach dem 0:7 gegen Mannheim den Fans stellte und auch die Fragen sehr geduldig und sachlich beantwortete und eine schonungslose Analyse über die derzeitige Situation abgab. Man kann nur hoffen, dass er diese Sachen auch den Spielern so direkt ins Gesicht gesagt hat und dass diese endlich aufwachen und anfangen zu kämpfen. Denn Worte haben wir Fans in dieser Saison schon zu oft gehört, es ist nun mal an der Zeit, dass den Worten auch Taten auf dem Eis folgen und die Spieler wieder für die Eisbären Berlin alles geben, bis zum Ende des Spiels kämpfen und zeigen, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Lustlos über das Eis sind sie jetzt lange genug geschlittert, fangt endlich an, wieder Eishockey zu spielen. 

0:7 gegen Mannheim: Der absolute Tiefpunkt der Saison ist erreicht – Fans fordern Trainer-Rauswurf

 

Ausgabe #23:

Puh, was soll man dazu noch sagen? Man hat ja damit rechnen können, dass es gegen die Adler Mannheim eine Niederlage setzen würde, aber dass diese gleich so hoch ausfallen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Doch am Ende verloren die Eisbären Berlin in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof gegen den Spitzenreiter der DEL sage und schreibe mit 0:7 (0:2,0:2,0:3). Es war die fünfte Niederlage in Folge und die siebte aus den letzten acht Spielen. Stefan Ustorf sprach nach dem Spiel beim Fantalk vom absoluten Tiefpunkt, welchen man nun erreicht hat. Und ein Ende dieser Misere ist keinesfalls abzusehen, denn nichts macht derzeit Hoffnung auf Besserung.

Und der Unmut der Fans machte sich vor allem im letzten Drittel deutlich. Schon vor dem Spiel gab es deutliche Pfiffe bei der Vorstellung von Trainer Stéphane Richer, im letzten Drittel wurde lautstark sein Rauswurf gefordert. Zudem können nach Meinung der Fans alle außer Kevin Poulin gehen, wenn gleich ich hier noch einmal explizit darauf hinweisen möchte, dass damit keinesfalls die jungen Spieler der Eisbären gemeint sind, viel mehr geht es um die etatmäßigen Leistungsträger, von denen in dieser Saison kaum etwas zu sehen ist und wo gerade jetzt in der so schwierigen Situation keiner mal das Heft des Handelns in die Hand nimmt und versucht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Viel mehr nimmt man die Ergebnisse regungslos hin. Was uns Fans dann im letzten Drittel auch nicht mehr interessierte, denn die Fankurve drehte sich um und schaute der Darbietung auf dem Eis nicht mehr länger zu, warum auch, die „Mannschaft“ auf dem Eis hatte sich ja bereits längst aufgegeben und sich ihrem Schicksal ergeben. Von Aufbäumen, Kampfgeist, Wille oder ähnlichem war jedenfalls nichts zu spüren. Und nach der Schlusssirene wurde den Spielern auch deutlich gemacht, dass sie sich schnellstmöglich vom Eis machen sollten, denn das Fass ist endgültig übergelaufen und die Eisbären enttäuschten einmal mehr ihre treuen Fans, die irgendwann auch einmal das Recht haben, ihren Unmut lautstark zu äußern. Und dass das nach einem 0:7 gegen den Erzrivalen Mannheim passiert, ist wohl mehr als verständlich.
Klar kannst du immer ein Spiel verlieren, auch gegen Mannheim, wenn denn die Leistung stimmt, aber die Spieler haben sich nach den Gegentoren aufgegeben und ihrem Schicksal ergeben und das ist in dieser Situation nicht akzeptabel. Kevin Poulin und die jungen Burschen konnten einem leid tun, denn die haben sich wenigstens noch den Hintern aufgerissen und alles gegeben, was man von den eigentlichen Leistungsträgern nicht behaupten kann, die verstecken sich weiterhin und hinken ihren eigentlichen Leistungen meilenweit hinterher.

Kommen wir aber mal zum Spiel, in welchem den Eisbären gleich zehn Spieler fehlten. Dadurch kam der erst 17-jährige Nino Kinder zu seinem DEL-Debüt. Auch Cedric Schiemenz stand wieder im Kader der Eisbären. Das Tor hütete erneut Kevin Poulin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären spielten eigentlich kein schlechtes erstes Drittel, hatten am Ende des Auftaktdrittels mehr Torschüsse zu verbuchen und insgesamt fünf richtig dicke Möglichkeiten gehabt. Doch Maximilian Adam, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels und Jamie MacQueen scheiterten entweder am starken Adler-Goalie Chet Pickard oder schossen hauchdünn am Mannheimer Tor vorbei. Die Eisbären hatten sich hier definitiv viel vorgenommen und das konnte man über weite Strecken des ersten Drittels auch sehen.
Umso überraschender, dass dann ausgerechnet Mannheim in Führung gehen sollte. Zehn Minuten waren gespielt, als Kevin Poulin den ersten Adler-Schuss noch abwehren konnte, der Puck danach im Gewühl vor dem Eisbären-Tor verschwand, aus welchem letztlich Garrett Festerling als Nutznießer hervor trat und die Scheibe im Berliner Tor versenken konnte – 0:1 (10.). Die Mannheimer Führung aus dem Nichts heraus.
Und wie so oft in letzter Zeit verunsicherte ein Gegentor die Eisbären komplett, die zwar weiterhin nach vorne aktiv waren und besagte Großchancen hatten, sich aber auch sehr unsicher zeigten und zu viele leichte Fehler machten. So konnte Mannheim relativ leicht und locker durch David Wolf auf 2:0 erhöhen (13.).
Das war schon komisch gewesen, die Eisbären machten eigentlich ein gutes Spiel, hatten Chancen, aber Mannheim eiskalt und effektiv vor dem Tor, eben im Stile einer Spitzen-Mannschaft, lagen hier mit 2:0 nach 20 Minuten vorne. Ja, eine Spitzen-Mannschaft waren auch mal die Eisbären, aber das ist gefühlt Ewigkeiten her.

Die Hauptstädter begannen das Mitteldrittel in Überzahl, wobei man dass auf dem Eis nicht wirklich merkte, denn sie konnten für keinerlei Gefahr sorgen. Generell war das ein eher harmloses Eisbären-Drittel, sie kamen nie wirklich ins Spiel, wirkten ideen- und lustlos, spielten nicht unbedingt als Mannschaft zusammen.
Mannheim fand im zweiten Drittel besser zu seinem Spiel und wurde nun deutlich stärker und machte

Foto: eisbaerlin.de/walker

mehr Druck auf das Eisbären-Tor. Und der Druck sollte sich genau zur Hälfte des Spiels auszahlen. Zwei-auf-Eins-Konter der Kurpfälzer, Ben Smith mit dem Querpass auf Luke Adam und der tunnelte Kevin Poulin – 0:3 (30.).
Was die Eisbären auch versuchten, es wirkte irgendwie planlos. Das waren alles nur so halbherzige Aktionen, die Jungs versuchten irgendwie etwas auf die Reihe zu bekommen, die Verunsicherung spielte da sicherlich auch eine Rolle und auch die vielen verletzten Spieler. Aber das darf nicht als Hauptgrund gelten, gerade dann müssen die übrig gebliebenen Leistungsträger sich mehr zeigen, dass Team führen und sie dazu anspornen, zu kämpfen. Aber die einzigen Spieler, die gekämpft haben, waren die Youngsters und Kevin Poulin. Der Rest wirkte einfach nur lust- und ratlos.
Und Mannheim? Da durfte selbst Denis Reul per Rückhand (!) treffen, was eigentlich schon alles über das Spiel aussagt, wenn ein Denis Reul sogar Tore schießen darf – 0:4 (37.).
Kurz darauf war dann übrigens die Partie von Louis-Marc Aubry beendet, der nach einem Stockschlag eine Spieldauer kassierte. Es sollte die letzte Aktion im Mitteldrittel sein, welches beim Stand von 0:4 aus Eisbären-Sicht zu Ende ging.

Das letzte Drittel begannen die Berliner mit zwei Mann weniger auf dem Eis und da sollte es erneut im Berliner Tor klingeln. Zunächst Poulin noch mit einem Big Save gegen Chad Kolarik, doch wenig später war erneut David Wolf der Torschütze, der in Überzahl auf 5:0 erhöhen konnte (42.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel war natürlich längst entschieden, die Stimmung in der Arena dafür umso besser. 41 Minuten lang wurde auf Trommeln, Fahnen, Banner und weitere Dinge verzichtet, um darauf aufmerksam zu machen, wie es in der Arena am Ostbahnhof in Zukunft aussehen könnte, wenn der Fanbogen nicht mehr ist. Umso lauter wurde es die letzten 19 Minuten und dabei war fast allen Fans der Spielstand egal, es wurde gesungen, gehüpft, gefeiert, die ganze Halle hüpfte und hatte Spaß. Wozu sich auch den Wochenendstart von einer Mannschaft, die als solche nicht mehr auftritt, vermiesen lassen. Dann wenigstens Spaß mit Freunden haben und feiern, was das Zeug hält.
Auf dem Eis gab es eh nichts mehr schönes zu bestaunen, viel mehr wurden die Adler-Tore, sechs und sieben lautstark bejubelt und nach dem 0:7 „nur noch drei“ skandiert. Man nahm das alles nur noch mit einer gehörigen Portion Humor, wenn gleich auch viel Wut mit dabei war, gerade als es gegen den Trainer/Sportdirektor Stéphane Richer ging.
Ben Smith (55./PP) und Brendan Mikkelsson (56.) sorgten für den Endstand von 0:7 in der Mercedes-Benz Arena. Das Grauen hatte endlich ein Ende gefunden und wir Fans wurden erlöst, die Spieler bekamen danach die volle Breitseite der Wut zu spüren und wurden förmlich vom Eis gebrüllt. In Berlin stehen harte Zeiten bevor.

Nur wird man jetzt endlich in der Chefetage der Eisbären reagieren? Jetzt, wo laut Stefan Ustorf der absolute Tiefpunkt erreicht ist? Wird man nun einen neuen Trainer präsentieren, evtl. noch einen neuen Spieler verpflichten? Würde ein Trainerwechsel oder ein Transfer überhaupt noch Sinn machen, wenn die „Mannschaft“ als solche längst nicht mehr auftritt und die Lustlosigkeit Spiel für Spiel deutlich heraus hängen lässt? Die einzigen Spieler, die sich gegen Mannheim richtig rein gehangen haben, waren die jungen Burschen und Goalie Kevin Poulin. Nino Kinder hätte beinahe in seinem ersten DEL-Spiel ein Tor erzielt, Maxi Adam verzog im ersten Drittel denkbar knapp. Und Kevin Poulin hielt, was zu halten war, man merkte ihm im Mitteldrittel nach den nächsten beiden Gegentreffern deutlich die Wut über seine Mitspieler an, sein Kopfschütteln in Richtung der Team-Kollegen sagte alles darüber aus, was er derzeit denkt. Es wäre ein Wunder, wenn Kevin Poulin sich das nächste Saison weiterhin an tun würde.
Zumal keiner weiß, ob es den längst überfälligen Umbruch im Eisbären-Team geben wird oder nicht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und mit Umbruch ist nicht nur das Team auf dem Eis gemeint, auch das Team hinter dem Team sollte schleunigst ausgetauscht werden, denn die Herrschaften in der Führungsetage haben den Verein gegen die Wand gefahren und das über die letzten Jahre hinweg kontinuierlich und nun hat man es geschafft, den Verein an den absoluten Tiefpunkt zu bringen und daran trägt u.a. auch Stéphane Richer eine Hauptschuld mit. Er ist schließlich bestens dafür bekannt, Vereine gegen die Wand zu fahren, ich sage nur Hamburg Freezers. Nur sieht er anscheinend noch keine Schuld bei sich und auf die Frage, ob er denn mit den beiden Posten Trainer und Sportdirektor überfordert wäre, antwortete er bei der Pressekonferenz nach dem Spiel mit Nein. Mehr muss man dazu wohl auch nicht sagen. Er klammert sich immer noch an die positiven Dinge, wenn gleich er zu gab, dass er enttäuscht und sauer war nach dem Spiel, nicht von den jungen sondern von den erfahrenen Spielern, welche die Fehler gemacht haben. Aber er meinte auch, man hoffe nach wie vor auf die Rückkehr der Verletzten. Nur dass es dann auf einmal besser wird und die anderen wieder ihre Eishockey-Qualität wieder finden, glaubt er doch wohl selbst nicht ernsthaft.
Man würde sich wünschen, dass bei den Eisbären nun etwas passiert nach diesem Debakel. Aber wie bereits oben erwähnt, was würde das jetzt noch bringen? Die Saison ist eh im Eimer, wenn es ganz schlimm läuft, müssen wir uns die Pre-Playoffs noch an tun, aber dann ist diese Katastrophen-Saison endlich vorbei und dann MUSS man im Verein auf allen Ebenen aufräumen und ein rund erneuertes Team auf dem Eis und an der Bande und auf der Chefetage zusammenstellen. Denn sonst treibt man den Untergang des Traditionsklubs Eisbären Berlin weiter voran, wenn gleich man laut Stefan Ustorf bereits heute am absoluten Tiefpunkt angekommen ist.
Die einst ruhmreichen Eisbären Berlin, vor denen sich alle in der DEL fürchteten, sind jedenfalls Geschichte. Im Moment freut sich eher jeder Gegner darauf, gegen Berlin spielen zu dürfen. Und der Niedergang tut im Moment nur den Fans weh, aber nicht denjenigen, die das auf dem Eis zu verantworten haben. Da bekommt man eher das Gefühl, als wäre denen alles egal und sie hoffen, es ist bald Urlaub. Den Eindruck vermitteln jedenfalls ganz viele Spieler und das macht den treuen Eisbären-Fan einfach nur traurig.

Spitzenreiter Mannheim kommt: Die Eisbären mit großen Personalsorgen

Zwei Wochen sind vergangen, seitdem die Eisbären ihr letztes Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena absolviert haben. Am 04. Januar unterlagen die Hauptstädter den Straubing Tigers mit 0:1 n.P. Es folgten drei Auswärtsspiele in Folge, welche die Berliner allesamt verloren und nun insgesamt bei sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen stehen, vier davon in Folge. Durch die Krise gerät sogar die bereits sicher geglaubte Pre-Playoff-Qualifikation in Gefahr, denn der Elfte Nürnberg ist bei zwei Spielen weniger nur noch ganze neun Zähler entfernt. Der Vorsprung war mal zweistellig gewesen.

Dass die Talfahrt der Eisbären ausgerechnet morgen Abend ein Ende finden wird, ist mehr als fraglich, fast schon unmöglich. Denn ab 19:30 Uhr sind die Adler Mannheim zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. Der Top-Favorit auf den DEL-Titel 2019, der beste Angriff und die beste Abwehr der Liga, seit sechs Spielen ungeschlagen. Wie wollen die Eisbären den Liga-Primus stoppen?

Zumal man neben der sportlichen Krise auch noch große Personalsorgen zu verkraften hat. Denn es drohen gegen die Kurpfälzer gleich neun Ausfälle. Marvin Cüpper, Mark Cundari, Kai Wissmann, Florian Kettemer, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Martin Buchwieser, James Sheppard und Mark Olver fehlen Trainer Stéphane Richer nach aktuellem Stand. Die Eisbären werden gegen Mannheim also mit einer Rumpftruppe auflaufen, weshalb wohl keiner damit rechnet, dass ausgerechnet gegen Mannheim die Krise gestoppt wird.

Der Respekt vor dem Team von Trainer Pavel Gross ist jedenfalls groß, die Selbsteinschätzung der eigenen Leistung aber nach wie vor einfach nur schlecht. Stéphane Richer im Vorfeld des Mannheim-Spiels:

Mannheim ist die beste Mannschaft der Liga und fast komplett jetzt. Wir haben in Mannheim für 38 Minuten sehr gut mitgehalten. Morgen müssen wir wieder alles geben, wie in Wolfsburg.

Beim Fazit des letzten Aufeinandertreffen in Mannheim vor einer Woche gehe ich noch mit, aber alles gegeben in Wolfsburg? Ist das Richer sein ernst oder reichen neuerdings rund zehn Minuten aus, um nach dem Spiel zu sagen, wir hätten alles gegeben? Das Spiel in Wolfsburg war keinesfalls gut, da hat man sich vom Tabellenletzten den Schneid abkaufen lassen, die Niedersachsen zeigten den Eisbären deutlich, was Kampfgeist und Wille sind, was Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor sind. Alles Sachen, die den Eisbären im Moment fehlen. Nur wenn man sich selbst nach solchen Spielen hinstellt und versucht, alles schön zu reden und nur die positiven Sachen anzusprechen, dann kann man auf Besserung lange warten. Denn wenn man sich mit den zuletzt gezeigten Leistungen zufrieden gibt, sieht man bei den Eisbären wohl keinen allzu großen Handlungsbedarf.

Dabei sollten bei den Verantwortlichen sämtliche Alarmglocken schrillen, ist doch die Pre-Playoff-Qualifikation in großer Gefahr. Der erhoffte positive Effekt mit dem Trainerwechsel von Clément Jodoin zu Stéphane Richer ist jedenfalls ausgeblieben. Fast noch schlimmer, man ist unter dem Sportdirektor sogar noch schlechter geworden. Spätestens jetzt sollte der Sportdirektor Richer handeln, aber darauf werden wir alle wohl noch sehr lange warten müssen. Würde er jetzt handeln und einen neuen Trainer präsentieren, würde er ja Fehler eingestehen und das tut ein Herr Richer nicht, dann bleibt er lieber stur hinter der Bande und fährt die Eisbären endgültig gegen die Wand.

Und die Stimmung in der Fanszene ist angespannt, in Krefeld und Wolfsburg setzte es „Wir wollen die Eisbären sehen„-Gesänge, in Krefeld sogar „Wir haben die Schnauze voll„-Rufe. Zu Hause präsentierte man sich in den letzten Wochen in einer sehr schlechten Verfassung, gewann nur zwei der letzten neun (!) Heimspiele, die Fans sehnen sich endlich mal wieder nach einem Erfolg auf eigenem Eis, besser gesagt nach drei Punkten. Der letzte Dreier gelang am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen Bremerhaven. 

Wenn überhaupt ein Fakt Hoffnung morgen Abend macht, dann ist es der Blick in die Statistik. Denn in Berlin haben die Eisbären neun der letzten zehn Duelle für sich entschieden. Angesichts der aktuellen Form beider Mannschaften und der großen Personalprobleme der Eisbären gehe ich jedoch nicht davon aus, dass diese Serie morgen Abend eine Fortsetzung finden wird.

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Adler Mannheim am 18.01.2019 um 19:30 Uhr):

Tor:

Kevin Poulin, Tobias Ancicka

Abwehr:

Maximilian Adam, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Frank Hördler, Eric Mik

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Colin Smith, Marcel Noebels, Cedric Schiemenz

Nicht zur Verfügung: 

Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Florian Kettemer, Mark Cundari, André Rankel James Sheppard (alle verletzt), Martin Buchwieser, Constantin Braun (Aufbautraining)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Lukas Reichel, Nino Kinder