Die Stimmungslage nach dem dritten Finalspiel zwischen Köln und Berlin (3:6) war selbstverständlich unterschiedlich gewesen. Während die Kölner Haie vor allem mit ihrer Chancenverwertung haderten, waren die Berliner sehr glücklich über den Sieg. EHC-Kapitän André Rankel sagte nach dem Spiel, dass eben jene Chancenverwertung dieses Spiel entschieden hat:
Die Chancenverwertung. Wir haben unsere Chancen genutzt, zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Das hat heute den Ausschlag gegeben.
Was Rankel auch wichtig fand, war der Fakt, dass bei den Berlinern so viele Spieler Tore schießen können. In Spiel Drei haben z.B. Mark Katic und Jimmy Sharrow getroffen. Die treffen ja nun auch nicht gerade so oft:
Es ist sehr wichtig, dass du viele Leute hast, die Tore schießen können und das heute auch gemacht haben. Das gibt dir nochmal ein extra Selbstvertrauen und gibt der Mannschaft auch so einen Extra-Kick. So etwas brauchst du und das haben die Jungs heute super gemacht.
Angesprochen auf die Leistung von Torhüter Rob Zepp sagte Rankel:
Zepper hat überragend gehalten, hält uns immer wieder im Spiel. Er ist für mich klar der beste Torhüter der Liga.
Während die Berliner also äußerst glücklich waren nach dem 6:3-Sieg, rätselt KEC-Coach Uwe Krupp über diese unheimliche Serie. Denn es war das siebte Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften in dieser Saison und zum siebten Mal hat der Gast gewonnen:
Ganz ehrlich. Ich weiß es nicht. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich dafür keine Erklärung habe.
Doch Uwe Krupp fand kurz nach dem Spiel auch lobende Worte für seine Mannschaft:
Wir haben alles getan, um dieses Spiel gewinnen zu können. Nach dem 1:4 hat die Mannschaft Charakter gezeigt, ist nochmal zurückgekommen.
Krupp äußerte sich wenigstens nach dem Spiel, was Don Jackson nicht tat. Der Eisbären-Trainer sagte kein einziges Wort nach dem Spiel. Weshalb das so war, wollte Jackson nicht sagen. Man vermutet aber, dass es mit einem Stockstich von Nathan Robinson gegen Ryan Caldwell zu tun hatte, welche nur mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt wurde. Jens Baxmann äußerte sich zu besagter Szene wie folgt:
Ja gut, wir spielen ja Eishockey und das ist dann ein Finale. Die Kölner sind natürlich heiß darauf zu gewinnen. Ich habe die Aktion allerdings nicht gesehen. Aber mir wurde erzählt, dass es ein ganz klarer Stockstich ins Gesicht war. Das sieht man auf dem Video wohl ganz deutlich. Und eigentlich wäre das mindestens eine Spieldauerstrafe gewesen – oder sogar eine Matchstrafe.
Trotz der 3:6-Niederlage und dem 1:2-Serien-Rückstand will man in Köln noch nicht aufgeben. Verteidiger Moritz Müller glaubt fest an einen Sieg in Berlin am Sonntag:
Wenn der Spielverlauf wirklich so gewesen wäre, dass wir wirklich keine Chancen gehabt hätten und Berlin dann die Tore macht, dann wäre das vielleicht der Fall gewesen. Aber wir haben ja wirklich ein gutes Spiel gemacht. Wir haben nur einfach unsere Chancen nicht verwerten können. Wir haben in dieser Saison schon dreimal gezeigt, dass wir in Berlin gewinnen können. Deswegen sprich auch nichts gegen ein viertes Mal.
Wenn es nach Jens Baxmann geht, muss man nicht noch einmal unbedingt am Mittwoch nach Köln fahren. Baxmann hofft demnach also auf ein Ende der Auswärtsserie in diesem Duell:
Köln ist zwar eine schöne Stadt. Aber unbedingt nochmal hierher fahren wollen wir nicht. Wir hoffen, dass wir das Heimspiel gewinnen können. Wir denken jetzt noch nicht an irgendwelche Feierlichkeiten. Wir haben noch schwere 60 Minuten vor uns. Ich denke, Köln wird am Sonntag nochmal alles probieren.