Play-Off-Finale 2013: Kölner Haie vs. Eisbären Berlin

delpo130px-Koelner-haie-logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgNun sind es nur noch ganze zwei Tage bis zum Start der DEL-Finalserie zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin. Die Anspannung bei beiden Mannschaften und auch bei deren Fans steigt immer mehr. Ganz Eishockey-Deutschland fiebert dem Saison-Highlight entgegen. Es ist zwar nun nicht das Traumfinale zwischen Köln und Mannheim, aber dennoch steckt in der Finalserie zwischen Köln und Berlin mindestens genauso viel Brisanz drin. Für uns wird es nun so langsam aber sicher mal Zeit, für unsere Finalvorschau.

Beide Mannschaften treffen erst zum dritten Mal in den Play-Offs aufeinander. Und bisher hieß der Sieger am Ende immer Eisbären Berlin. In der Saison 2007/2008 entschieden die Berliner die Finalserie mit 3:1-Siegen für sich. Und in der vergangenen Saison hatte man im Viertelfinale überhaupt keine Probleme mit den Domstädtern, schaltete sie mit 4:0-Siegen aus. Doch so einfach wird es für die Hauptstädter dieses Jahr nicht, denn die Kölner Haie sind wesentlich stärker als in den Jahren zuvor und wenn man die Saison betrachtet, hätten die Domstädter den Titel auch mehr als verdient.

In der Vorrunde gewannen beide je zweimal – und das Auswärts. Köln setzte sich in Berlin mit 6:5 und 3:1 durch, die Eisbären setzten sich bei den Haien mit 3:0 und 4:1 durch. Geht man nach dieser Statistik, wären die Eisbären also im Vorteil, da sie ja ein Auswärtsspiel mehr absolvieren „dürfen“. Doch was in der Hauptrunde war, zählt in den Play-Offs überhaupt nicht mehr.

Kommen wir zu den Torhütern. Beide verfügen über extrem starke Goalies. Bei Köln hütet Danny Aus den Birken das Tor. Und der KEC-Goalie hat eine überragende Saison gespielt und läuft auch in den Play-Offs derzeit zur Höchstform auf. 95,0 Prozent aller Schüsse wehtrte Aus den Birken ab (Gegentorschnitt: 1,61 pro Spiel). Zudem feierte der Kölner Goalie zwei Shut-outs.
Sein Gegenüber ist Rob Zepp. Der hat den Eisbären in der Hauptrunde viele Spiele gewonnen, schwächelte aber zum Ende der regulären Saison ordentlich. Diese Schwächephase setzte sich zunächst auch im Viertelfinale gegen Hamburg fort. Doch anscheinend hat Zepp genau zum richtigen Zeitpunkt seine beste Form wieder gefunden. Zepp wehrte 90,4 Prozent aller Schüsse ab (GTS: 3,11 pro Spiel).
Wenn man also nach der Statistik geht, ist Aus den Birken klar besser als Zepp. Für den Eisbären-Keeper spricht hingegen seine Erfahrung in den Play-Offs. Da kann er jede Menge vorweisen und ist zudem auch bereits mehrfacher Meistergoalie. Aus den Birken fehlt genau diese Erfahrung. Doch er hat das Zeug dazu, ein ganz großer Torhüter zu werden. Ich sehe Köln hier leicht im Vorteil.

Weiter geht es mit der Defensive und da waren die Domstädter in den Play-Offs bärenstark, kassierten nur 14 Gegentreffer in der Endrunde. Die Eisbären kassierten dagegen satte 31 Gegentreffer, die aber eher zum Anfang der Play-Offs.
Beide Mannschaften haben Verteidiger, die ordentlich scoren können. Bei den Top-Verteidigern nehmen drei Kölner- und zwei Eisbären-Spieler die ersten fünf Plätze ein. Bei den Haien sind das Andreas Holmqvist (8 Vorlagen), Ales Kranjc (1 Tor/5 Vorlagen) und Daniel Tjärnqvist (1 Tor/5 Vorlagen). Bei den Berlinern sind das Constantin Braun (2 Tore/8 Vorlagen) und Jens Baxmann (4 Tore/2 Vorlagen).
Bei beiden Mannschaften schalten sich die Defensivspieler also ins Offensivspiel ein, doch bei den Gegentoren haben die Kölner Haie die Nase klar vorne. Daher sehe ich Köln auch hier leicht im Vorteil.

In der Offensive waren beide in den diesjährigen Play-Offs bisher ungefähr gleich stark. Köln erzielte 33 Treffer in der Endrunde, Berlin sogar 34. Und bei den Berlinern waren Julian Talbot (4 Tore/9 Vorlagen), T.J. Mulock (5 Tore/7 Vorlagen), André Rankel (2 Tore/9 Vorlagen) und Darin Olver (3 Tore/7 Vorlagen) in herausragender Form.
Bei den Domstädtern waren diese Stürmer in den Play-Offs bisher die Besten – Felix Schütz (3 Tore/6 Vorlagen), Charlie Stephens (2 Tore/6 Vorlagen), Nathan Robinson (5 Tore/2 Vorlagen), Philip Gogulla (4 Tore/3 Vorlagen) und Marco Sturm (4 Tore/3 Vorlagen).
Hier sehe ich die Eisbären leicht im Vorteil.

Und nun geht es weiter mit den Special-Teams. Und da zeigten sich die Eisbären in Überzahl enorm stark (Quote: 31,25 Prozent). Köln weist in den Play-Offs das zweitbeste Powerplay auf, allerdings mit ordentlichem Abstand (Quote: 16,67 Prozent).
Dagegen sind die Kölner Haie in Unterzahl besser – 92,31 Prozent zu 88,10 Prozent. Köln gelangen zwei, Berlin ein Unterzahltreffer.
Bei den Special Teams sehe ich die Eisbären im Vorteil.

Von der Form her waren beide zuletzt gleich gut drauf. Sowohl Köln als auch die Eisbären gewannen die letzten sechs Spiele in Folge. Für ein Team wird am Sonntag diese Serie nun aber enden.

Fazit:

Uns erwartet eine extrem spannende und hart umkämpfte DEL-Finalserie. Beide Mannschaften können hervorragendes Eishockey spielen und werden sich auf Augenhöhe begegnen. Kleinigkeiten werden diese Serie entscheiden. Hält Kölns starker Torhüter Danny Aus den Birken dem Druck in einem Finale stand oder setzt sich die Erfahrung von Rob Zepp durch? Geht die Serie aus der Hauptrunde weiter, bei der stets das Auswärtsteam gewann? Ist das Powerplay der Eisbären auch im Finale so stark? Ich gehe davon aus, dass die Finalserie über die volle Distanz, also fünf Spiele, gehen wird. In Spiel Fünf wird dann die Tagesform entscheiden. Mein Tipp: 3:2 für die Eisbären Berlin.

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