Hamburg vs. Krefeld: Ein Spiel mit Play-Off-Charakter

Der DEL-Spielplan hat es gut gemeint: Denn wenn morgen Abend um 19:30 Uhr die Hamburg Freezers und die Krefeld Pinguine aufeinander treffen, geht es um Heimrecht im Viertelfinale. Die Pinguine sind derzeit Vierter und haben drei Punkte Vorsprung auf die Hanseaten, die aktuell Fünfter sind. Beide Mannschaften wollen natürlich ein Heimspiel im Play-Off-Viertelfinale mehr haben. Dementsprechend engagiert werden beide Teams auch zu Werke gehen. Die Zuschauer in der Hamburger O2 World erwartet da also ein Spiel mit Play-Off-Charakter. Beide Mannschaften werden sich nichts schenken, werden um jeden Zentimeter Eis kämpfen.

Gelingt Krefeld ein Sieg – egal ob nach regulärer Spielzeit oder Verlängerung/Penaltyschießen – haben sich sich den vierten Platz und somit Heimrecht im Viertelfinale gesichert. Gelingt allerdings Hamburg ein Sieg nach regulärer Spielzeit, würden die Freezers auch Platz Vier springen und hätten es dann am letzten Spieltag selbst in der Hand. Es steckt also sehr viel Brisanz in dieser Partie.

Von den bisherigen drei Aufeinandertreffen in dieser Saison gingen zwei an Hamburg. Die Hanseaten gewannen mit 3:1 in Krefeld und mit 4:3 n.P. auf eigenem Eis. Krefeld konnte nur das zweite Heimspiel gegen Hamburg mit 2:1 gewinnen. Von den letzten zehn Hauptrundenspielen insgesamt gegeneinander gewann Hamburg sieben.

Los geht es in der Hamburger O2 World um 19:30 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Jablukov und Piechaczek.

Vor dem Heimspiel-Dreierpack: Eisbären wollen Platz Drei sichern

Fünf Spiele stehen für die Eisbären Berlin bis zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch auf dem Programm. Drei dieser fünf Spiele finden dabei in der heimischen O2 World statt. Und zwar alle drei Spiele in Folge. Am Freitag gastieren zunächst die Hannover Scorpions in der Arena am Ostbahnhof (19:30 Uhr). Am Sonntagnachmittag sind dann die Grizzly Adams Wolfsburg zu Gast (14:30 Uhr). Das letzte Heimspiel in der diesjährigen DEL-Hauptrunde absolvieren die Berliner am Dienstagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (19:30 Uhr).

Für alle drei Gegner der Eisbären geht es noch um wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze. Aber auch für die Hauptstädter steht viel auf dem Spiel. Der DEL-Rekordmeister will am Ende der Hauptrunde unter den ersten Vier der Tabelle stehen. Am Liebsten würde man natürlich den dritten Platz belegen, den man in den nun folgenden drei Heimspielen sichern will. Kapitän André Rankel sagte im Hinblick auf den Heimspiel-Dreierpack:

Aus diesen drei Spielen müssen wir neun Punkte holen. Und wenn wir uns richtig darauf konzentrieren, schaffen wir das auch.

Auch Manager Peter John Lee geht davon aus, dass man in diesen drei Heimspielen Platz Drei sichern kann:

Da sollten wir eigentlich Rang drei klarmachen. Ansonsten dürfen wir uns nicht beschweren.

Doch das Problem der Eisbären in dieser Saison ist dieses, dass man kaum konstante Leistungen bisher gezeigt hat. Siegesserien sucht man vergeblich. Das letzte Mal, als die Eisbären drei Spiele am Stück gewonnen haben, war Ende des Jahres. Damals hatte man auch einen Heimspiel-Dreierpack und konnte alle drei Spiele für sich entscheiden – 8:0 vs. Straubing, 5:4 n.V. vs. Wolfsburg, 3:1 vs. Ingolstadt. Vielleicht können die Berliner das ja nun wiederholen.

Aber man sollte die folgenden Gegner nicht unterschätzen. Hannover ist derzeit Tabellenzehnter und kämpft um jeden Punkt im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze. Vergangenen Freitag gewannen die Niedersachsen das Nord-Derby bei den Hamburg Freezers mit 1:0. So ganz auf die leichte Schulter nehmen sollte man Hannover also nicht.

Mit Wolfsburg kommt am Sonntag ein Team in die O2 World, was kurz davor steht, ein Wunder zu schaffen. Noch vor Wochen hatten die Niedersachsen einen sehr großen Rückstand auf Platz Zehn und die Teilnahme an den Pre-Play-Offs war eigentlich unmöglich gewesen. Doch Wolfsburg kämpfte sich Woche für Woche näher heran an Platz Zehn und hat aktuell nur drei Punkte Rückstand auf Hannover. Wolfsburg gewann sieben der letzten zehn Ligaspiele.

Und dann wären da noch Nürnberg. Die Franken waren erst vor Kurzem in der O2 World zu Gast gewesen und kassierten eine 2:6-Packung. Da steckten die Ice Tigers tief in der Krise und man stand kurz davor, die Pre-Play-Off-Qualifikation zu verspielen. Doch die beiden Spiele danach zeigten die Franken ein ganz anderes Gesicht und feierten zunächst einen 7:1-Kantersieg in Düsseldorf und setzten sich nur zwei Tage später mit 4:0 gegen den direkten Konkurrenten Wolfsburg durch. Die Franken setzten also zur Aufholjagd an und haben sich durch diese beiden Siege auf Platz Acht verbessert.

Die Eisbären müssen in den letzten fünf Hauptrundenspielen eine Top-Leistung zeigen, um sich einen Platz unter den ersten vier Teams der Liga zu sichern. Am Besten so eine Leistung wie gegen Krefeld in den ersten 20 Minuten, als die Eisbären nach sehr langer Zeit mal wieder voll überzeugen konnten.

Eisbären-Urgestein Sven Felski blickt derweil schon auf die Play-Offs und traut seinen ehemaligen Teamkollegen in diesem Jahr den Titel-Hattrick zu:

Ganz klar! Die Mannschaft braucht vor keinem Angst zu haben. Selbst, wenn sie im Finale gegen Köln oder Mannheim weniger Heimspiele hätte.

Na dann können die Play-Offs ja kommen…

Walkers Wochenend-Fazit #21

Ausgabe #21:

Die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) biegt auf die Zielgerade ein. Nur noch sechs Spieltage sind es bis zum Ende der Hauptrunde. Dementsprechend spannend geht es derzeit in den DEL-Stadien zur Sache. Mit Ausnahme der Düsseldorfer EG kämpfen noch alle Mannschaften um wichtige Punkte im Kampf um die Play-Off-Plätze. Welche Mannschaften haben am Wochende überzeugen können, welche eher nicht? Hier unsere Auswahl:

Gewinner des Wochenendes:

Die Kölner Haie haben sich mit zwei Siegen die Tabellenführung von den Adler Mannheim zurück erobert. Am Freitag setzten sich die Domstädter mit 4:0 gegen die Augsburger Panther durch und am Sonntag nahmen die Haie erfolgreich Revanche und setzten sich in Mannheim mit 4:3 n.P. durch. Überragend auf Seiten der Kölner Haie war an diesem Wochenende Alexander Weiß gewesen, der gleich drei Tore erzielte.

Auch die Hamburg Freezers feierten zwei Siege und holten wie die Kölner Haie fünf Punkte. Am Freitag gelang den Hanseaten ein souveräner 5:2-Sieg bei den Iserlohn Roosters und am Sonntag mühte man sich zu einem 2:1-Sieg n.V. gegen die Straubing Tigers. Durch diese beiden Erfolge sicherten sich die Hamburger vorerst Platz Vier, welcher Heimrecht im Viertelfinale bedeuten würde.

Dem ERC Ingolstadt gelang ein „Sechs-Punkte-Wochenende“. Am Freitag setzten sich die Panther mit 4:2 gegen Nürnberg durch und hielten damit einen Konkurrenten im Kampf um die Play-Off-Plätze auf Abstand. Am Sonntag taten sich die Ingolstädter beim Tabellenletzten Düsseldorf lange schwer, mühten sich am Ende aber noch zu einem 5:4-Sieg. Ingolstadt verbesserte sich in der Tabelle damit auf Platz Fünf.

Weiterhin in Top-Form sind die Grizzly Adams Wolfsburg. Die Niedersachsen haben sich in den letzten Wochen immer weiter an Platz Zehn heran gekämpft und haben aktuell als Zwölfter nur noch drei Punkte Rückstand auf den letzten Pre-Play-Off-Platz. An diesem Wochenende gelangen den Niedersachsen gleich zwei Siege – 3:0 gegen Hannover und 3:2 n.V. in München.

Und weiter auf Heimrecht im Viertelfinale können die Krefeld Pinguine hoffen. Die Seidenstädter gewannen beide Spiele am Wochenende und festigten damit den dritten Platz. Am Freitag gewann man mit 4:3 gegen Mannheim und am Sonntag folgte ein 4:1-Auswärtssieg in Nürnberg.

Verlierer des Wochenendes:

Die Adler Mannheim haben durch zwei Niederlagen die Tabellenführung wieder eingebüßt. Am Freitag unterlagen die Kurpfälzer bei den Krefeld Pinguinen mit 3:4 und am Sonntag verlor man das Spitzenspiel gegen die Kölner Haie mit 3:4 n.P. Mannheim ist damit aktuell nur noch Zweiter. Platz Eins ist aber bei nur zwei Punkten Rückstand nach wie vor möglich.

Die Eisbären Berlin haben zwar ein Spiel an diesem Wochenende gewonnen, doch trotzdem zählen die Berliner zu den Verlierern. Nur zwei Punkte aus den beiden Spielen gegen Düsseldorf (5:4 n.P.) und in Augsburg (2:3) sind zu wenig für den DEL-Rekordmeister und haben zudem dafür gesorgt, dass die Hauptstädter von Platz Drei auf Platz Sechs abgerutscht sind. Die direkte Play-Off-Qualifikation gerät immer mehr in Gefahr.

Einen herben Rückschlag im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze mussten die Iserlohn Roosters einstecken. Die Sauerländer gingen am Wochenende leer aus. Am Freitag verlor man sein Heimspiel gegen Hamburg deutlich mit 2:5 und am Sonntag verlor man das brisante Duell in Hannover mit 2:4. Durch diese beiden Niederlagen stürzten die Iserlohn Roosters auf den vorletzten Platz ab. Platz Zehn ist aktuell vier Zähler entfernt.

Auch für die Thomas Sabo Ice Tigers gab es ein „Null-Punkte-Wochenende“. Die Franken verloren zunächst in Ingolstadt mit 2:4 und kassierten zwei Tage später eine bittere 1:4-Niederlage auf eigenem Eis gegen die Krefeld Pinguine. Als Tabellenneunter haben die Franken aktuell nur noch einen Punkt Vorsprung auf Platz Elf.

Nach drei Siegen in Folge hat der EHC Red Bull München nun zwei Niederlagen in Folge kassiert. Am Freitag unterlag man in Straubing unglücklich mit 0:1 und gestern Nachmittag setzte es eine ebenfalls knappe Heimniederlage gegen Wolfsburg (2:3 n.V.).

Die DEL vor dem Hauptrunden-Endspurt

Nach der Blamage der DEB-Auswahl bei der Olympia.Qualifikation im eigenen Land konzentrieren sich die deutschen Eishockey Fans ab morgen wieder auf die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Denn morgen geht die DEL in ihren Hauptrunden-Endspurt. Noch neun Spieltage stehen auf dem Programm. Dann wissen wir, welche sechs Mannschaften sich direkt für die Play-Offs qualifiziert haben, welche vier Mannschaften den Umweg über die Pre-Play-Offs gehen müssen und welche drei Mannschaften zusammen mit der Düsseldorfer EG bereits in die Sommerpause starten.

Den ersten Platz werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Kölner Haie und die Adler Mannheim unter sich ausmachen. Die Domstädter haben derzeit 81 Punkte, die Kurpfälzer 80 Punkte. In dieser Woche treffen beide Mannschaften gleich zwei Mal im direkten Duell aufeinander. Morgen Abend in Köln, am Sonntag in Mannheim. In diesen beiden Duellen könnte durchaus eine Vorentscheidung im Kampf um Platz Eins fallen.

Dahinter kämpfen vier Teams um das Heimrecht im Viertelfinale. Die Eisbären, Krefeld (beide 70 Punkte), Hamburg (69) und Ingolstadt (67) werden wohl die letzten beiden Plätze, welche Heimrecht im Viertelfinale bedeuten würden, unter sich ausmachen. Geht man nach den letzten Ergebnissen, dann dürften die Eisbären und Ingolstadt die besten Karten haben.

Sieben Mannschaften kämpfen dahinter noch um die vier Pre-Play-Off-Plätze. Augsburg (64), Nürnberg (62), Hannover (62), München (60), Iserlohn (58), Straubing (58) und Wolfsburg (54). Richtig gut drauf waren zuletzt nur Wolfsburg, Iserlohn und München.

Für Tabellenschlusslicht Düsseldorfer EG geht es um rein gar nichts mehr. Die Rheinländer haben 18 Punkte Rückstand auf Platz Zehn. Theoretisch wäre das Erreichen eines Pre-Play-Off-Platzes also noch möglich, aber praktisch gesehen wird das nichts mehr werden.

Es fällt schwer, Teams zu favorisieren. Denn in dieser Saison ist die DEL so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Da kann Jeder jeden schlagen. Bestes Beispiel: Iserlohn gewann vor der Länderspielpause mit 6:1 gegen Tabellenführer Köln, verlor aber zwei Tage später mit 2:6 beim Tabellenletzten Düsseldorf.

Zudem hat auch keine Mannschaft derzeit einen so richtigen Lauf. Lediglich München mit drei Siegen in Serie sowie Nürnberg und Ingolstadt mit zwei Siegen in Folge ragen da heraus. So richtig einschätzen kann man derzeit also kein Team. Was aber für jede Menge Spannung an den letzten Hauptrunden-Spieltagen sorgt.

Nur noch zwölf Spieltage: Wo führt der Weg der Eisbären hin?

Zwölf Spiele stehen für die Eisbären Berlin bis zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch auf dem Programm. Und in diesen zwölf Spielen müssen die Berliner noch einmal hart arbeiten, um sich einen direkten Platz im Play-Off-Viertelfinale zu sichern. Aktuell sind die Eisbären Tabellenvierter und haben auf den Tabellendritten Hamburg nur einen Punkt Rückstand. Der Vorsprung auf den Siebten Augsburg beträgt aber nur sechs Punkte. Der siebte Platz würde Pre-Play-Offs bedeuten und diese will man in Berlin gerne umgehen.

Mit dem bisherigen Saisonverlauf werden sie in Berlin sicherlich nicht zufrieden sein. Zwar hatte man vor der Saison einen Platz unter den esten Vier ausgegeben und da ist man ja auch auf einem guten Weg hin. Doch innerlich erwartet man in Berlin immer Platz Eins. Trainer Don Jackson redet jedenfalls immer davon, dass er Erster nach der Hauptrunde sein will und am Ende auch Erster und damit Meister in den Play-Offs werden will.

Doch dieses Jahr ist die Konkurrenz so stark wie schon lange nicht mehr. Stürmer Florian Busch gibt das im Interview beim Berliner Kurier auch ehrlich zu:

Es ist nicht mehr wie früher, dass wir die Liga einfach so dominieren, manche Teams mit 9, 10, 11 Toren weghauen. Die Zeiten sind vorbei. Die anderen haben aufgeholt, setzen uns inzwischen stark unter Druck.

Zuletzt zeigte die Formkurve der Berliner aber nach oben. Von den letzten sechs Ligaspielen gewannen die Eisbären immerhin vier. Davor hatte man noch vier Niederlagen in Folge kassiert. Die Eisbären haben also so langsam aber sicher zurück in die Erfolgsspur gefunden. Doch was dieses Jahr noch nicht so wirklich gelingen will, ist mal eine richtig lange Siegesserie. Meistens wechseln sich Siege und Niederlagen ab. Was eben auch daran liegt, dass die DEL von Jahr zu Jahr ausgeglichener wird. Die Zeiten, in denen die besten Teams der Liga 100 oder mehr Punkte in der Hauptrunde holten, sind vorbei. Was für die Spannung der Liga aber auch sehr gut ist.

Warum es bei den Hauptstädtern in dieser Saison bisher nicht so gut läuft, versucht Verteidiger Constantin Braun im Interview mit der Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe vom 29.01.2013) zu erklären:

Wir sind im Vergleich zu den Meisterjahren eine viel jüngere Mannschaft geworden, die sich und auch ihren Stil noch finden muss. Mit Spielen wie gegen Hamburg sind wir aber auf einem guten Weg, dies zu tun.

Gegen Hamburg zeigten die Eisbären am Sonntag endlich mal wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung. Was am Ende auch entscheidend für den 2:0-Sieg war. Dementsprechend zufrieden war „Tine“ Braun nach dem Spiel gewesen:

Es stimmt, dass wir gegen die Freezers mal seit langer Zeit wieder so gespielt haben, wie wir es eigentlich schon die gesamte Saison tun wollen. Wir haben über 60 Minuten hart gearbeitet, sind auch in Überzahl und Unterzahl als geschlossenes Team aufgetreten. Wenn wir es verstehen, den Rest der Saison in dieser Art aufzutreten, haben wir durchaus unsere Chancen, wieder ganz oben mitzuspielen.

Ob die Eisbären aber noch einen der ersten beiden Plätze angreifen können, ist zu bezweifeln. Zu stark sind in dieser Saison die Adler Mannheim und die Kölner Haie einzuschätzen. Für mich sind die Kurpfälzer und die Domstädter auch die beiden Favoriten auf den Titelgewinn. Beide haben zehn Punkte Vorsprung auf die Eisbären. Im Normalfall sollten die beiden Teams auch den ersten Platz nach der Hauptrunde unter sich ausmachen.

Doch in den Play-Offs beginnt die Saison wieder von Vorne. Da zählt dann das, was in der Hauptrunde war, nicht mehr. Da fangen alle wieder bei Null an. Und in den letzten Jahren haben die Eisbären vor allem in den Play-Offs ihr bestes Eishockey gezeigt. Warum sollte es dieses Jahr anders sein? „Tine“ Braun äußerte sich zu den bevorstehenden Play-Offs und auf die Frage, ob man dann komplett andere Eisbären zu sehen bekommt, wie folgt:

Ich denke, in der Vergangenheit haben wir in den Play-Offs neben unserem technisch versierten Spiel gezeigt, dass wir hart arbeiten und dagegenhalten können. Wenn wir diesen Stil beherzigen, kommt die spielerische Sicherheit irgendwann ganz von alleine wieder.

Vor der Länderspielpause stehen für die Eisbären aber erst einmal noch zwei ganz wichtige Spiele an. Am Freitag gastiert der DEL-Rekordmeister bei seinem Erzrivalen Adler Mannheim. Und am Sonntag ist dann der ERC Ingolstadt zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. Die beiden Spiele werden die Richtung für die letzten Spiele in der Hauptrunde vorgeben. Wir sind jedenfalls bereit für einen spannenden Hauptrunden-Endspurt.

Eisbären Berlin: Letztes Drittel in Düsseldorf als Kehrtwende?

Vor dem letzten Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) steckten die Eisbären Berlin in einer sportlichen Krise. Nur ein Sieg gelang aus den letzten sechs Spielen. Die direkte Play-Off-Qualifikation und auch die Pre-Play-Off-Qualifikation war auf einmal wieder in großer Gefahr. Ausgerechnet jetzt stand ein Wochenende mit zwei Auswärtsspielen auf dem Programm. Und Auswärts lief es zu der Zeit überhaupt nicht gut. Von den letzten zwölf Gastspielen (inklusive dem European Trophy Viertelfinale in Wien) hatten die Berliner nur zwei Spiele gewonnen – jeweils in Köln. Und auch am Freitag in Düsseldorf sah es nach 40 Minuten nicht wirklich gut aus. Die DEG, die zuvor vier Siege in Folge feierte, führte nach 40 Minuten im ISS-Dome mit 3:1 gegen die Eisbären.

Eisbären-Coach Don Jackson griff dann vor dem letzten Drittel zu einer Maßnahme, gegen die er sich die letzten Wochen immer wieder gewehrt hatte. Er stellte Julian Talbot wieder zurück in den Angriff. Talbot war von Trainer Jackson in dieser Saison als Verteidiger eingesetzt worden, weil dort Handlungsbedarf bestand. Doch nun rückte Jackson von seiner Sturheit ab und stellte Talbot da hin, wo er eigentlich auch hin gehört – in den Sturm. Und diese Maßnahme brachte den Eisbären den Erfolg zurück. Mit drei Toren innerhalb von 120 Sekunden drehten die Hauptstädter die Partie in Düsseldorf und waren plötzlich auf der Siegerstraße gewesen. Zwei der drei Tore erzielte Julian Talbot. Der Stürmer blühte im Angriff förmlich auf und war mit ein Grund dafür, dass die Berliner die Partie am Ende noch gewannen und drei ganz wichtige Punkte einfuhren.

Dieses letzte Drittel in Düsseldorf kann nun ein Schlüsselmoment für den Rest der DEL-Hauptrunde sein. Die Eisbären konnten ein eigentlich verlorenes Spiel noch gewinnen und setzten sich nur zwei Tage später erneut auf fremdem Eis durch. In München gewannen die Eisbären nach hartem Kampf mit 3:2 n.P. Fünf Punkte holten die Eisbären also in den beiden schweren Auswärtsspielen. Man beendete damit nicht nur seine sportliche Krise sondern zugleich auch seine Auswärtsschwäche.

Durch diese beiden Siege konnten sich die Eisbären in der Tabelle auch wieder in eine bessere Position im Kampf um die direkte Play-Off-Qualifikation bringen. Die Berliner verbesserten sich sogar auf Platz Vier, welcher Heimrecht im Viertelfinale bedeuten würde. Platz Drei ist auch nur noch einen Punkt entfernt. Auf Platz Sieben hat man jetzt erst einmal sechs Punkte Vorsprung und auf Platz Elf sind es derzeit elf Zähler. Die Eisbären scheinen also genau im richtigen Moment aufgewacht zu sein. Diese beiden Siege waren enorm wichtig. Für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber eben auch für die Tabelle.

Was diese beiden Siege aber am Ende nun wert waren, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Denn da stehen für die Eisbären gleich zwei Heimspiele an, welche es in sich haben. Am Freitag sind zunächst die Kölner Haie zu Gast in der O2 World (19:30 Uhr). Die Domstädter sind derzeit Tabellenzweiter. Am Sonntag gastieren dann die Hamburg Freezers in der Arena am Ostbahnhof (14:30 Uhr). Die Hanseaten stehen auf Platz Drei, also genau einen Platz vor den Berlinern.

Sollten die Eisbären auch diese beiden Spiele gewinnen, dann kann man das letzte Drittel in Düsseldorf durchaus als Kehrtwende bezeichnen, welches auf einen erfolgreichen Hauptrundenabschluss hoffen lässt. Sollten die Eisbären diese beiden Spiele jedoch nicht erfolgreich bestreiten, dann könnte sich das Auswärts-Wochenende als „Strohfeuer“ herausstellen und die Berliner müssten weiter um die direkte Play-Off-Teilnahme bangen.

Die beiden Spiele gegen Köln und Hamburg werden für die Eisbären ein echter Härtetest, nach dem sie wissen, wo sie wirklich stehen. Gewinnen sie, kann man die Spitze noch einmal angreifen. Verlieren sie, müssen sie sich wieder nach unten orientieren. Für Spannung ist so oder so gesorgt.

Nun offiziell: Eisbären verpflichten Corey Locke!

Was gestern noch ein Gerücht war, wurde heute nun von den Eisbären offiziell bestätigt. Die Berliner haben am Samstag Stürmer Corey Locke unter Vertrag genommen. Der 28-jährige Kanadier wechselt mit sofortiger Wirkung vom finnischen Erstligisten TPS Turku in die Hauptstadt, wo er einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat.

Seine größten Erfolge feierte Locke in der American Hockey League (AHL), wo er zweimal den Calder Cup holte. 2006/2007 mit den Hamilton Bulldogs und 2010/2011 mit den Binghamton Senators. In der abgelaufenen European Trophy Saison war er Top-Scorer von TPS Turku und wurde zudem als bester Stürmer der Trophy ausgezeichnet. In seiner Karriere bestritt erbisher ein Spiel in der NHL.

Eisbären-Manager Peter John Lee sagte über den Neuzugang folgendes:

Corey Locke ist ein kreativer Spielmacher, der auch selbst den Abschluss sucht. Er ist ein hochtalentierter Eishockeyspieler. Wir sind froh, einen Spieler mit seinen Qualitäten zu dieser Zeit des Jahres verpflichten zu können.

Warum die Eisbären nun ausgerechnet einen Stürmer verpflichtet haben, ist jedoch fraglich. Zumal man mit Daniel Weiß einen Stürmer bis Saisonende an die Thomas Sabo Ice Tigers ausgeliehen hat. Viel mehr hätte die Verpflichtung eines Verteidigers Sinn gemacht, denn in der Defensive haben die Eisbären die meisten Probleme. Das Tore schießen ist nämlich nicht das Problem. Aber wie ja zu hören ist, ist Lee auch noch auf der Suche nach einem Verteidiger. Hoffen wir mal, dass dem auch so ist…

Sein DEL-Debüt wird Locke voraussichtlich beim Auswärtsspiel der Eisbären in Düsseldorf am 18. Januar 2013 geben. Mal sehen, ob man mit ihm die Auswärtsschwäche ablegen kann.

Aber nun heißt es erst einmal:

Welcome to Berlin, Corey Locke!

Eisbären Berlin: Zu Hause stark, Auswärts schwach

Der DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin steckt derzeit in der Krise. Die letzten vier Ligaspiele wurden verloren. Alle Spiele fanden dabei Auswärts statt. Wo wir auch schon beim großen Problem der Eisbären sind – der Auswärtsschwäche. Seit der Länderspielpause im November läuft es für die Eisbären in fremden Stadien überhaupt nicht mehr gut. 10 Auswärtsspiele haben die Eisbären nach der Länderspielpause absolviert, nur zwei konnte man für sich entscheiden. Durch die Auswärtskrise gerät die direkte Play-Off-Teilnahme in große Gefahr. Auf Platz Sieben sind es aktuell nur drei Punkte Vorsprung. Und auf Platz Elf, der nicht einmal zur Pre-Play-Off-Teilnahme berechtigen würde, hat man auch nur noch acht Zähler Vorsprung. Die Eisbären müssen also so langsam aber sicher anfangen, auch Auswärts wieder zu punkten.

Die beiden Siege feierten die Berliner jeweils in Köln (3:0/4:1). Alle anderen Gastspiele seit Mitte November wurden verloren – 1:3 in Hamburg, 2:4 in Ingolstadt, 2:3 in Augsburg, 3:4 n.V. in Iserlohn, 3:4 n.P. in Krefeld, 3:4 in Nürnberg, 1:4 in Hannover, 4:6 in Hamburg. Hinzu kommt noch eine 2:3-Niederlage n.V. im European Trophy Viertelfinale bei den Vienna Capitals.

Man kann von Glück reden, dass die Eisbären nach der Länderspielpause die O2 World zu einer Festung gemacht haben. Sechs der sieben Spiele wurden gewonnen. Nur im ersten Heimspiel nach der Länderspielpause gegen Krefeld hatte man verloren (3:4 n.V.). Es folgten sechs Siege in Serie – 5:2 vs. München, 5:2 vs. Mannheim, 3:1 vs. Mannheim, 8:0 vs. Straubing, 5:4 n.V. vs. Wolfsburg, 3:1 vs. Ingolstadt.

Wenn die Eisbären auch zu Hause eine solche Krise durchmachen würden, wie zur Zeit Auswärts, wer weiß, wo der DEL-Rekordmeister jetzt in der Tabelle stehen würde. Die direkte Play-Off-Qualifikation gerät so langsam aber sicher in Gefahr. Wenn es ganz schlecht läuft, müssen die Eisbären sich über die Pre-Play-Offs für das Play-Off-Viertelfinale qualifizieren. Bisher mussten die Eisbären erst einmal in diese Vorrunde der Play-Offs, verloren die „Best-of-three“-Serie damals mit 1:2 gegen die Frankfurt Lions (Saison 2006/2007). Danach war für Trainer Pierre Pagé Schluss in Berlin. Don Jackson sollte ein solches Schicksal aber erspart bleiben.

Am Wochenende wollen die Eisbären ihre vier Spiele andauernde Niederlagenserie beenden. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht, denn es stehen zwei Heimspiele an. Am Freitag sind die Augsburger Panther zu Gast in der O2 World, am Sonntag dann die Iserlohn Roosters. Aus diesen beiden Spielen müssen nun sechs Punkte her. Die Augsburger Panther sind derzeit nur drei Punkte hinter den Eisbären, könnten mit einem Sieg am Freitag in der Hauptstadt also nach Punkten gleich ziehen mit den Eisbären.

Vielleicht ist es für die Eisbären jetzt ganz gut, dass sie von den nächsten neun Ligaspielen gleich sechs zu Hause bestreiten können. So kann man wichtige Punkte im Kampf um die direkte Play-Off-Qualifikation einfahren. Auf jeden Fall müssen die Jungs von Trainer Don Jackson am Wochenende eine Reaktion zeigen.

Claude Giroux und Danny Briére: Danke für die kurze aber schöne Zeit

Nun sind sie also wieder weg: Die Rede ist von den beiden NHL-Stars Claude Giroux und Danny Briére. Die beiden Stürmer von den Philadelphia Flyers spielten während des NHL-Lockouts für die Eisbären Berlin. Und in dieser kurzen Zeit haben sie dennoch für jede Menge schöne Momente gesorgt. Diese beiden Spieler mal live zu sehen, war schon eine Augenweide. Denn die beiden NHL-Stars können wirklich jede Menge und das haben sie auch mehrfach gezeigt.

Als Anfang Oktober bekannt wurde, dass die Eisbären Claude Giroux und Danny Briére verpflichtet hatten, war die Vorfreude in Berlin sehr groß gewesen. Bei ihrem ersten Training im Wellblechpalast lösten sie einen Mega-Hype aus. Der Welli war so gut besucht wie schon lange nicht mehr bei einem Training der Eisbären. Auch das Presse-Aufgebot war sehr groß gewesen.

Am 12. Oktober gaben beide ihr Debüt im Eisbären-Trikot beim Heimspiel gegen die Kölner Haie (5:6). Und da konnten beiden gleich scoren. Claude Giroux traf einmal und bereitete zwei weitere Treffer vor, Danny Briére bereitete ebenfalls zwei Treffer vor. Schon an diesem Abend ließen beide Spieler ihr Können aufblitzen.

Claude Giroux konnte leider nun neun Spiele für die Eisbären absolvieren. In dieser Zeit erzielte er insgesamt vier Tore und bereitete weitere 15 Treffer vor. Nach der Länderspielpause verletzte sich Giroux im Heimspiel gegen Krefeld und sollte danach nicht mehr für die Berliner auflaufen. Die Verletzung hatte er sich nach einem ungeahndeten Check des Krefelders Boris Blank zugezogen.

Danny Briére absolvierte insgesamt 21 Spiele für die Eisbären. Er erzielte zehn Tore und bereitete 24 weitere Treffer vor. Fünfmal war Briére im Powerplay erfolgreich, einmal traf er in Unterzahl. Dreimal erzielte er das Game-Winning-Goal.

Seit gestern morgen ist der NHL-Lockout nun offiziell beendet und die NHL-Stars befinden sich so nach und nach wieder auf dem Heimweg. Während Giroux schon seit November in seiner Heimat weilt, ist Danny Briére erst am vergangenen Wochenende aus Berlin abgereist.

Seit gestern ist damit also auch klar, dass wir Clade Giroux und Danny Briére nicht mehr im Eisbären-Trikot sehen werden. Dass dieser Fall irgendwann eintreffen würde, war klar. Aber dennoch überwiegt derzeit noch die Trauer, dass man die beiden nun nicht mehr in Berlin spielen sehen wird.

Wir danken Claude Giroux und Danny Briére für die tolle Zeit in Berlin und wünschen Ihnen nun viel Erfolg für die bald beginnende NHL-Saison mit den Philadelphia Flyers.

Walkers Wochenend-Fazit #13

Ausgabe #13:

Ein weiteres Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns. Und wie nach jedem Wochenende stellen wir Euch auch heute wieder die Gewinner und Verlierer vor:

Gewinner des Wochenendes:

Die Kölner Haie haben mit zwei Siegen ihre Tabellenführung gefestigt. Die Domstädter gewannen am Freitag zunächst das Derby bei der Düsseldorfer EG mit 3:2 und heute Nachmittag setzte man sich noch mit 4:1 bei den Straubing Tigers durch. Die Haie finden also so langsam aber sicher wieder zurück in die Erfolgsspur.

Zwei Heimsiege feierten die Iserlohn Roosters. Am Freitag gewann man gegen den EHC Red Bull München mit 4:2 und heute setzte man sich dank einer furiosen Aufholjagd noch mit 5:4 n.V. gegen die Augsburger Panther durch. Die Sauerländer lagen dabei im Schlussdrittel noch mit 1:4 hinten, konnten sich aber letztendlich in die Verlängerung retten und sich dort schließlich den Zusatzpunkt sichern. Durch diese beiden Siege verkürzte Iserlohn als Zwölfter den Rückstand auf Platz Zehn auf zwei Punkte.

Die Krefeld Pinguine haben zwar nur ein Spiel an diesem Wochenende absolviert, dieses aber am Freitag mit 3:0 bei den Hannover Scorpions gewonnen. Die Seidenstädter haben nun neun Mal in Serie gewonnen und sind das „Team der Stunde“ in der DEL. Durch diese Erfolgsserie hat sich Krefeld inzwischen bis auf Platz Drei in der Tabelle vorgearbeitet.

Verlierer des Wochenendes:

Die Hannover Scorpions haben beide Spiele an diesem Wochenende verloren. Am Freitag gab es seit langer Zeit mal wieder eine Heimniederlage. Mit 0:3 verloren die Niedersachsen gegen die Krefeld Pinguine. Heute setzte es eine 2:3-Niederlage in München. Hannover muss sich daher erst einmal wieder nach unten statt nach oben orientieren.

Der Play-Off-Zug ist für die Düsseldorfer EG wohl endgültig abgefahren. Die Rheinländer kassierten zwei Niederlagen am Wochenende – 2:3 gegen Köln, 2:5 im Kellerduell in Wolfsburg. Der Rückstand auf Platz Zehn beträgt bereits 14 Punkte. Den jungen Wilden der DEG kann wohl nur ein Wunder noch helfen, um die Pre-Play-Offs zu erreichen.